1914 / 191 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 15 Aug 1914 18:00:01 GMT) scan diff

dem Salonkammerdiener Meyer, dem Hofbüchsenspanner Domeyer, dem Kastellan Rössing, sämtlich in Gmunden;

das Allgemeine Ehrenzeichen: den Polizeisergeanten Heinemann und Bartram, dem Schloßdiener Bertram, dem Kassenpedellen beim Hoftheater Steffens, dem Salonkammerdiener Ludewig, dem Mundkoch Wilke, sämtlich in Braunschweig, und dem Sattelmeister Bade in Gmunden.

Deu tsches Reich.

Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht: den bisherigen Königlich preußischen Obermilitärinten⸗ danturrat Lueck zum Kaiserlichen Geheimen Regierungsrat und vortragenden Rat im Reichsschatzamt zu ernennen.

Dem bei dem Kaiserlichen Generalkonsulat in Neapel be⸗ schäftigten Vizekonsul Toepke ist auf Grund des § 1 des Gesetzes vom 4. Mai 1870 die Ermächtigung erteilt worden, bürgerlich gültige Eheschließungen zwischen Reichsangehörigen

vorzunehmen und diese Heiraten zu beurkunden.

Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 8. August 1914

beschlossen:

aus Billigkeitsrücksichten zu genehmigen, daß

erfolgen. Berlin, den 8. August 1914.

Der Reichskanzler. In Vertretung: Kühn.

Berlin, 3. Au i. n, fu: f a *, als aggreg. zum Thür. Schulenburg, Rütm . nahe bir 5 ö zum 1. Brandenb. Drag. R. Rr. 2. verf. 89 b. zuletzt Adj. d. Insp. d. Feldtelegr. ö . angestellt .

e chargkt. Fähnriche: Pagk im Großh q 8. v*ienh 8 roßherzogl. Mecklenb. Iq K Pau im Eisenb. R. Rr. 2, aus

Berlin, 4.

Schlotheim, Nr. 2,

Salzmann, H

August. Seraphim,

berf. Tröger, Hauptm. d. Ref 4 d. . z. 5 . Mãrz 2 bei d. l ö. ei d. Res. Offizie erlin, 5. August. . ö . bi . „d. Vaupt⸗Kad. Anstalt dem Regt. Flügeladj. Sr. Durchlaucht d. gie ,, und Sondershausen, alg aggreg. zum ne. 3. D., komdt. . eß. Kosel, bis auf weiteres z. Dienstl. b. Kr. Min. kom erlin, 6. August. v. Strempel, Maj e heltß fl. Statthalter in Cisgh zolh ii, Te iggeä d. 3. gg fn . R Nr. 15 ders.,. v. Gertzen, Sauptm. und Komp. Flieger⸗B, verbleibt in dieser Stellung. ;

Cam phell, Oberstlt. b.

warzburg⸗Rud , urg⸗Rudolstad

verfügte Kommando z. Dienstl. b. Reichs. n, j . 7 . 1e . . , ., onigl. Hoheit d. Fürsten von Hohenzollern t

d n unter Enthebung v

ö. Fomdo. als aggreg. zum J. Bad. Leib Gren ngen dg Berlin, 7. August. v. Bentive ĩ ivegnt, M J 1 * . , 9. dleser . ker, . 2. ö Prinz Albrecht von ggreg. m rer bish. Unif. vers.: v. Maj 56 . . 6 . n ,, ! v ; . Haupt Kad. K z ; n, ,. 5 9. . in . v. ** . e , ge Komdo. des Kad. an, urgg Ttwü ! Ben cke, Kt. Haupt Kad. Anstalt mi Hien ö Oblt. an d. . ĩ Köni ĩ . , ,,, , , , ,,,. Anstalt atffeu, ain! Kab H 1 , , , TG. ause in Wahlstatt, v. Wi lich am g zum 4. Niederschles. K

J

O 7 e .

,,,

Dause in Karlruhe, zum J. Bad Leib B , . öum . Bad Leib⸗Gren. R. Nr. 105, Ecke rt 4 . . in Oranienstein, zum Inf. H. Herwarth von Bitten.

Nr. 13, Fehr ö. 56 am Kad. Hause in Plön,

zum R. Graf Bose (l. Thür.) Nr. . 10. August. Bloch h Blottnitz, Maj. 4. HY.

sletzt Batg. Kom. im Füs. R. Graf RKoon (B tpr. 4 enl. und d. Erlaubn. z. ferneren Tr. d. lu . lf

dem Heere aut⸗

im 1. Frmiänd. In. Ji. Ne. 15d inn! J rn 9 D. (Meiningen), zuletzt von d. als Hauptm. mit Patent vom ren des gen. Regts. wieder an—

Nr. 70, unter Enth. von d. Komdo. 61

Beyer, Maj. und

Inf. R. 71 vers. z. Dienstl. als B Onde

komdt. z. Dienstl.

Chef im 5 . Juli 1914

m 4 ! Dienstl. als perfönl. .

Zu⸗ wendungen zugunsten der von den Deutschen Vereinen vom Roten Kreuz verfolgten Zwecke sowie sonstige unter 5 12 Ziffer 3 des Erbschaftssteuer⸗ gesetzes fallende Zuwendungen zugunsten der Teil⸗ nehmer an dem gegenwärtigen Kriege oder deren Familienangehörigen von der Schen— kungssteuer befreit bleiben, sofern die Zuwendungen während und aus Anlaß des gegenwärtigen Krieges

Rittm., Flügel⸗ ß J. L., Regenten d. gitter n, v. der Kap. Brig., als aggreg. auptm. mit seinem Patent in

g.

t

1893 (G.⸗S. daß das aus gebiet gelegenen

b

ernannt worden.

di vo

Nilitärdienst einberufen freiwillig

er

. Brauchbarkeit für den W =. . für den Bureau— ist, ist in

. Mit der Löschung des Rechtsanwalts, Justizrats Deu m—

stand des Wasserbauamts in

Entlassung aus dem preußischen Staatsdienst erteilt worden.

in Berlin (Wasserbauabteilun lichen Arbeiten) ; baumeister verllehen worden.

der Universitäͤt Halle⸗Wittenberg, Professor Dr.

ermächtigt, denjenigen General!“ Spezi is f bureaubeamten (Zivil- und hn Smog! ts mmisfions—

die beiden Sekretärprüfungen vorgeschriebenen Vorbereitun g8⸗

An die Herren Generalkommissionspräsidenten.

Tanentzlen von Wittenberg (3. Brandenb.) Nr. 20 z. Dlep. gest. und z. Dienstl. b. Kr. Min. kommandiert. Berlin, 11. August. Lademann, Hauptm. im Inf. R. Prinz Louis Ferdinand von Preußen (2. Magdeb.) Ne. 27, unter Enth. von d. Komdo. z. Dienstl. b. Reichs Kol. Amt, in d. 5. Westf. Inf. R. Nr. 53 versetzt. Befördert: Purper, Wagner, Oblts. d. Landw. Inf. 2. Aufgeb. (St. Wendel), zu Hauptleuten, Brandhoff, Lt. 8. Res. d. Kurhess. Jäg. Batg. Nr. 11 (Saarbrücken), Keller, Lt. d. Landw. Feldart. J. Aufgeb. (St. Wendel), zu Oblts. Zu Oberleutnants befördert: die Leutnants; Lehr d. Res. d. 7. Lolhr. Inf. Regts. Nr. 158 (Arolsen,, Nilkengs. d. Res. d. 3. Schles. Drag. RKegtg. Nr. 15 (Mühlhausen 1. Th), Siebert (Georg) d. Landw. Inf. 1. Aufgeb. (Gera), Krenzien d. Landw. ö.. fn. (1 Casseh, Machmar des Landw. Trains 2. Aufgeb. Jassel). Befördert: Hens gen, Fähnr. im Magdeb. Drag. R. Nr. 6, zum Lt, mit Patent vom 25. Jun 1912, Feu ßin er, Vtzefeldw. ,, a. M.), zum Lt. d. Res. d. 2 Nassgu. Inf. Regts. r. 88s, Vo gelsang, Vizewachtm. (1 Frankfurt a. M., zum Lt. d. Res. d. 2. Nassau. Feldart. Regts. Nr. 63 Frankfurt. Berlin, 12. August. Zu Leutnants befördert: die Fähnriche: Steinhausen im Gren. R. Prin. Carl von Preußen (2. Brandenb) Nr. 12, v. Podbielski im Hus. R. von Zieten (Brandenb.) Nr. 3, beide mit Patent vom 19. August 1912. Graf v. Pfeil u. Klein⸗Ellguth im Hus. R. von Zieten (Brandenb.) Nr. 3, mit Patent vom 5. August 1914. Berlin, 13. August. Meyer, Obersllt. und Kom. d. Kraft fahr Bats., komdt. z. Dienstl. b. Kr. Min., unter Ernennung zum Aht. Chef in d. Kr. Mi. vers. Roh de, Maj. in d. 3. Ing. Insp, Weidlich, Maj, zugeteilt der Inspektion d. Techn. Inst. d. Art,, beide kommandiert zur Dienstleistung beim Kr. Min. in das Kr. Min. versetzt und mit Wahrnehmung der Geschäfte eines Abt. Cheis in demselben beauftr. Grau, Hauptm. und Komp. Chef im 5. Westpr. Inf. R. Nr. 148, z. Dienstl. b. Kr. Min. komdt. Mühry, Lt. im Hannop. Jäg. B. Nr. 10, d. Abschied bew. Röhre, Fähnr. im Schlesw. Helst. Drag. R. Nr. 13, zum Lt., vorläufig ohne Patent, befördert. Laa bs, Ob. Veter. d. Landw. 1. Aufgeb. (V Berlin), zum St Veter. befördert. Berlin, 14. August. Prinz Ernst August zu Solms⸗ Braunfels, jüngster Sohn d. verstorbenen Prinzen Hermann zu Solms- Braunfels, als Lt., vorläufig ohne Patent, im Regt. d. Gardes du Coips angestellt.

Königreich Preußen. Justizm ini ste rium.

Dem Notar Schweiker in Rummelsburg ist der Amtssitz in Belgard angewiesen. Der Rechtsanwalt Dr. Roth in Namslau ist zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts zu Breslau, mit An⸗ weisung seines Amtssitzes in Namslau, ernannt worden. In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht die Rechts⸗ anwälte: Justizrat Deumling bei dem Amtsgericht in Festenberg, Ernst Höpfner bei dem Amtsgericht in Berlin⸗ chöneberg, Pfeiffer bei dem Amtsgericht in Landeck und Schweiker bei dem Amtsgericht in Rummelsburg.

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rlose⸗ . ö , 2 28 di. D 3 369 anwalt ö. er aus r fe sbar ö

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j in Feste erg in der Rechtsanweltsliste ist zugleich sein 13 1 *

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hals Notz n . malt n in Belgard, der früher 3 4 F 3 ( e R ts h ene, 2. . 26 im e, . ö Landgericht in ö i bei dem Amtsgericht und dem

Der Landgerichtsrat Harder in G - ndgerich ; in Gnesen, der Amtsri Müller in Ostrowo und der Stadt amnãlts .

Dr. Rindflei ; fe. . a von der Oberstaatsanwaltschaft in Celle

Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Der Baurat Steinma tz, ist von Osterkappeln als Vor⸗ Plön versetzt worden. Dem Baurat Bachmann in Mauer ist die nachgesuchte

z 9 23

Den Regierungsbaumeistern Helmershausen und des Ministeriums etats mäßige Stellen als

Pig ge der öffent⸗

sind Regierungs⸗

Ministerium der geistlichen und U angelegenheiten. .

Der bisherige Privatdozent in der philosophischen Fakultät

Un ; Karl Stein⸗ rück ist zum außerordentlichen Professor in . hein

Ministerium für Landwirts ĩ schaft, Dom und Forsten. t 1

Die Herren Generalkommissionspräsidenten werden hiermit

Militäranwärtern), die den für ent bereits vollendet haben

llenden wiirden nnd oder in den nächsten 3 Monaten

infolge der Mobilmachung in d . n sind, noch einberufen . . . treten, die eine oder andere Prüfung zu Lien. . bei diesen Anwärtern nach ihrer Befähigung hren bisherigen i . ihre praktische

für eau⸗ und Kassendienst außer . Beamten die Ablegung der n fen e i, , Personalveränderungsnachweif ungen anzuzeigen Berlin, den 13. August 1914. Der Minister für Landwirtschaft, Domänen und

J. V.: Küster.

Bekanntmachung.

Gemäß 8 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli

S. 1652) wird zur öffentlichen K i enntnis gebr dem Betriebe der auf preußischem .,

Herzogenrath

Teilstrecke der Eisenbahn von

, worden. )

mächtigen geruht, d J . Allerh cht Gn: Win ttaltentichen Handels kam mer für Deutschland

bestrebt, sich in

nützlich zu machen. , nn,

besondere Danksagun

g ergehen zu lassen. werden daher gebeten, sich , . be wußtsein zu begnügen, daß jede Anregun sofern sie brauchbar erschelnt daß auch Sache des

liche innere Einheit beim Ringen um den Erfolg bekräftigt

regungen für unsere wie lebendig das Interesse ö ist. dorsten.

Fülle der Arbeit leid ögli gabe zu antworten. L n erg,

halten, daß ihre Anregungen auf fruchtbaren Boden fallen.

Reichsamt des Innern,

eng n g Reineinkommen der Gesellschaft für den Betrieb on niederländischen Staatseisenbahnen zu Utrecht für das Jahr 1913 auf 3619, 8f (6 festgestellt worden ist. Cöln, den 9. August 1914.

Der Königliche . J. V.: Rie sen.

Aichtamtliches.

Deuntsches Reich.

Preußen. Berlin, 15. August 1914.

Das Königliche Staatsministerium trat heute zu einer Sitzung zusammen.

Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ teilt folgendes mit:

Deutsche Warnungen an Frankreich und Belgien.

Durch Vermittlung einer neutralen Macht ist folgendes mitgeteilt worden:

I der französischen Regierung: Die Meldungen der deutschen Truppen lassen erkennen, daß dem Völkerrecht zuwider in Frantreich der Volks⸗ krieg organisiert wird. In zahlreichen Fällen haben Landeseinwohner unter dem Schutze der bürgerlichen Kleidung heimtückisch auf deutsche Soldaten geschossen. Deutschland erhebt Einspruch gegen eine derartige Kriegs⸗ führung, die dem Völkerrecht widerspricht. Die deutschen Trupen haben Anweisung erhalten, jede feindselige Haltung der Landeseinwohner mit den schärfsten Maßregeln zu unterdrücken. Jeder Nicht⸗ soldat, der Waffen führt, jeder, der die deutschen rück⸗ wärtigen Verbindungen stört, Telegraphendrähte durchschneidet, Sprengungen vornimmt, kurz, in irgend einer Weise un⸗ berechtigt an der Kriegshandlung teilnimmt, wird sofort stand⸗ rechtlich erschossen werden. Wenn die Kriegsführung hierdurch einen besonders schroffen Charakter annimmt, so trifft Deutschland dafür nicht die Ver⸗ antwortung. Frankreich allein ist verantwortlich für die Ströme von Blut, die sie kosten wird.

2 der belgischen Regierung: . Die Königlich belgische Regierung hat Deutschlands auf⸗ richtig gemeinte Anerbietungen, ihrem Lande die Schrecken des Krieges zu ersparen, zurückgewiesen. Sie hat dem deutschen, durch die Maßnahmen der Gegner Deutschlands gebotenen Ein⸗ marsch bewaffneten Widerstand entgegengesetzt, sie hat den Krieg gewollt. Trotz der Note vom 8. August, in der die belgische Regierung mitteilt, daß sie gemäß dem Kriegs⸗ gebrauch den Krieg nur mit uniformierten Mannschaften führen werde, haben in den Kämpfen um Lüttich zahl⸗ reiche Leute unter dem Schutz bürgerlicher Kleidung an dem Kampf teilgenommen. Sie haben nicht nur auf die deutschen Truppen geschossen; sie haben in grau⸗ samer Weise Verwundete erschlagen und Aerzte, die , an n m rng n Gleichzeitig hat 1 . wee m Fer de ren fre zern Fer in iße fh * 1

ier e, en ren nnn, . ö

Welt Rechensch ü 38 . chuldigen, für . . ö . . Kriegsführung Belgiens. Wenn! der Ke an sprechende Art der grau amen Chara fine nn nin e n der Krieg, von nun an einen

immt, trägt Belgien die Schuld.

Um die deutschen Tru ss l . jen Truppen vor der entfesselten V iden⸗ , 6 n, 1 jeder ö unif . eutlich erkennbare Abzeickh 3 zur Teilnahme am K f k . . Kampf berechtigt bezeichnet außerhalb des Völkerrechts . , b 3 errechts stehend behandelt w ö sic am Kampfe beteiligt, die deutschen ,,. ö igen stört, Telegraphendrähie durchschneidet Spren⸗ . e nnn e. in 36 einer Weise unberechtigt an Krie g teilnimmt. Er wird als Franktireur be— handelt und sofort standrechtlich erschossen . 35

Auf das Huldigungstelegramm iesi i . zuldigune der hie ie⸗ . ö. ben ban he tan mer an Seine ic fh . 9 . er Min ister für Handel und Gewerbe Dr. Si do w ie 8 5 B.“ meldet, folgendes geantwortet: . . Ihr Telegramm vom 7. d. M. ist an Allerhöchster Stelle vor⸗

; n. Seine Majestät der Kaiser und . öchst Sich über die Sympathie kundgebungen n n n .

k auszusprechen.

Q;

In erhebender Einmütigkeit sind rrei . imütigkeit alle Kreise des Volkes ö . für das d,, 2 . em Kriegsministerium . 6 e ch so zahlreiche Anerbie tung en 1 ge zu daß es unmöglich ist, in jedem Falle sogleich eine Alle Beteiligten friedigenden Be⸗ m g geprüft und ihr, auch Folge gegeben wird, 9 des guten Willens schon die indem sie dessen unerschülter⸗

die bloße Betätigun Vaterlandes o e

Dem Admiralstab der Marine gehen täglich An⸗

Seekrieg s führung zu, die zei

; nteresse für unsere Flotte im der e

ach einer Mitteilung des Admirnlstabs an , ider , auf jede derartige Ein⸗

Die Einsender dürfen sich jedoch ö

An einen industriellen Verein, der beim Reichskanzler be⸗

antragt hatte, ĩ rj J , . für die e , en Betriebe allgemein Mus?

stim mungen

Beschäftigung von Arbeitern wie

der Gewerbe⸗ Arbeiterinnen

jugendlichen zuzulassen, ist aus dem

nach Sittard sich ergebende kommunal⸗

Bescheid ergangen:

„W. T. B.“ meldet, folgender

Wenn ich auch nicht veikenne, daß Ihre Betriebe in den gegen

wärtigen Kriegszeiten leistungs fähig erhalten werden müssen, so kann

ch es doch nicht für zulässig erachten, Ihrem Autrag zu entsprechen. Das Gesetz vom 4. August d. J. will solche Ausnahmen nur für Den äußersien Notfall dann zulassen, wenn es nach Lage der Verhãaltnisse unmöglich ist, ohne Ausnahmebewilligung auszukommen und ins besondere die betreffenden Arbeiten durch Männer, die den Beschäftigungs⸗ hbeschränkungen nicht unterliegen, ausführen zu lassen. So lange also, wie eg gegenwärtig der Fall ist, eine überaus große Zahl von Männern insolge von Betrlebseinschränkungen gewerblicher Be—⸗ sriebe ohne Beschäftigung ist, würde es dem Gesetze zuwider sein, die Beschränkungen der Gewerbeordnung in der Beschäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern durch Bewilligung von Aug— ahmen zu durchbrechen. Wenn in der Eingabe darauf hingewiesen wil, daß den jugendlichen und den weiblichen Arbeitern durch die nachgesuchten Ausnahmen eine willkemmene Arbeitsgelegenbeit ge— geben würde, so fällt dagegen entscheidend ins Gewicht, daß für Frauen und Kinder der zum Kriege dienst berufenen Arbeiter reicht⸗ zes tzlich eine Fürsorge sichergestellt ist, die von den Kommunen viel⸗ fach noch eine wertvolle Ergänzung erfährt.

Um eine geordnete Versorgung der gesamten arbeitenden Be⸗ rölkerung sicherzustellen, muß deshalb mit allem Nachdruck dahin ge⸗ wirkt werden, daß zu Beschäftigungen der in Rede stehenden Art aus nahmslos die verfügbaren Männer herangezogen werden, denen die Mittel zum regelrechten Unterhalt für ihre eigenen Frauen und Finder nur auf diese Weise zugeführt werden können.

Wegen der Vermittlung von Arbeitskräften können sich die Unter⸗ nehmer bekanntlich an die überall eingerichteten öffentlichen Arbeits⸗

nachweise wenden; für die Propinz Sachsen kommt der Arbeita⸗

nachweis verband Sachsen · Anhalt in Magdeburg, Fürstenwallstraße 19, in Betracht, der zum Ausgleich durch eine Zentralstelle mit den anderen provinziellen Nachweisen in Verbindung steht.

Das Reich smarineamt erläßt folgenden Aufruf:

Weitere Anmeldungen Kriegsfreiwilliger für den Marinefliegerdienst werden entgegengenommen. Bevorzugt

werden junge Leute mit technischer Vorbildung und solider Lebens-

führung, in erster Linie solche, die bereits ein Piloteneramen bestanden oder eine Fliegerausbildung begonnen haben. Die Anmeldungen sind

schriftlich oder perssnlich von J bis 3 Uhr Nachmittags zu richten an

die Geschäftestelle des „Freiwilligen Marine Flieger -⸗orps“, Berlin W. 10, Matthäikirchstraße 9.

Wie das Kaiserliche Patentamt mitteilt, hat der Ver band Deutscher Patentanwälte (Geschäftsstelle Berlin SW. 48, Wilhelmstraße 147) sich bereit erklärt, während der Kriegszeit nicht nur, wie schon bisher, unbemittelten Interessenten Ver⸗ treter zur kostenlosen Wahrnehmung ihrer Geschäfte vor dem Kaiserlichen Patentamt nachzuweisen, sondern auch überhaupt auf dem Gebiete des gewerblichen Rechtsschutzes durch seinen Vorstand Auskünfte zu erteilen. Per⸗ sonen, die durch die Kriegslage an der direkten Wahrnehmung oder Verfolgung ihrer Interessen behindert sind, wird anheim⸗ gestellt, sich an die angegebene Stelle zu wenden.

Müllheim (Baden), 14. August. Der Kreisdirektor von Gebweiler bei Mülhausen gibt laut Meldung des „W. T. B.“ bekannt: Es ist von Hausbewohnern auf unsere Truppen geschossen worden. Ich mache deshalb bekannt, daß jeder Besitzer eines Hauses, aus dem ö. deuisches Militär geschossen wird, unweigerlich standrechtlich erschossen und sein Haus in Brand gesteckt wird.

Oefterreich⸗ Ungarn.

Durch die amerikanische Boischaft in Wien wurde dem . des Auswärtigen folgende Tatsache zur Kenntnis gebracht:

6 13. August wurde der ö6sterreichisch⸗ungarische Vtize⸗ konsul Hoffinger, der von dem österreichisch ungarischen Botschafter zum Schutz des diplomatischen Archixs in St. Petersburg zurück⸗ gelassen worden war und für dessen Sicherheit das xussische Auswärtige Amt ausdrücklich garantiert hatte, als Kriegsgefangener vemrhaftet. Der Einspruch, den die amerikanische Botschaft, die bekanntlich in Rußland den Schutz der österreichischungartschen Interessen für die Bauer des Krieges übernommen hat, gegen diesen offenbaren Bruch des Völkerrechts einlegte, blieb ohne Erfolg.

Wie „W. T. B.“ meldet, sieht sich die österreichisch⸗ ungarische Regierung veranlaßt, diesen russischen Gewaltakt, dem übrigens bereits die willkürliche Verhaftung des Botschafts⸗ kanzleibeamten Loster vorangegangen war, mit der völkerrecht⸗ lichen Waffe der Wiedervergeltung zu bekämpfen, und hat daher gestern die Gefangennahme des russischen Kanzleibeamten Stolkowsky, dem die diplomatischen Archive der hiesigen Botschaft anvertraut waren, des russischen Botschaftsgeistlichen Jakubowsky und des gegenwärtig in Budapest sich auf⸗ haltenden früheren russischen Konsuls in Serajewo von Igel⸗

st röm verfügt. Rußland.

Ein Kaiserlicher Ukas trifft nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphenagentur“ folgende An⸗ ordnungen: .

1) Aufhebung aller Vergünstigungen und Privilegien, die Unter⸗ tanen feindlicher Staaten kraft früherer Verträge genteßen;

2) Gefangennahme derjenigen Untertanen feindlicher Staaten, die im aktiven oder e n , Kriegsverhältnis stehen;

3) Verleihung des Rechtes an die Behörden, solche Untertanen auä Rußland ausjuweisen oder sie nach verschiedenen Gegenden des Relches zu bringen; .

4) Anhalten und Konfiskation der Schiffe feindlicher Staaten, die zu einem krtegerischen Zwecke dienen können;

) Grlaubniz für dle Untertanen neutraler Staaten, ihren laufenden Geschäften nachzugehen;

6) Beobachtung unter der Bedingung der Gegenseitigkeit der Pariser Schiffahrtsdeklaration vom Jahre 1856, der Petersburger Deklaration vom Jahre 1868 über die Nichtverwendung von Explosivkugeln, der beiden auf der ersten Haager Konferenz vom Jahre 1899 unterzeichneten Deklaration, betreffend Stickgase und Explosipkugeln, der Genfer Konvention vom Jahre 1996, betreffend die Bedingungen des Territorialkrieges, und der auf der zweiten Haager Konferenz im Jahre 1907 unterzeichneten Verträge.

Italien.

Der österreichisch⸗ungarische Botschafter Freiherr Macch io ist gestern nachmittag in Rom angekommen.

von

Dänemark.

Nachdem zwischen England und Oesterreich⸗Ungarn, Frank⸗ reich und Desterreich⸗Ungarn, Montenegro und Oesterreich⸗ Ungarn der Krieg ausgebrochen ist, hat die dänische Re⸗ gierung nach einer Meldung des „W. T. B.“ beschlossen, vollständige Neutralität zu beobachten.

Schweden.

Nach einer Verfügung der schwedischen Regierung be⸗ dürfen, wie W. T. B.“ meldet, russische Staats⸗ angehörige, die unmittelbar aus russischem Gebiet nach Schweden kommen, zu ihrer Zulassung einer be⸗ sonderen Erlaubnis, die in jedem einzelnen Falle nachzu⸗ suchen ist. Das gleiche gilt für die Zulassung deutscher Reichsangehöriger, die unmittelbar aus deutschem Gebiet nach Schweden kommen.

Türkei.

Das Amtsblatt veröffentlicht ein Dekret, durch das die Banque Ottomane ermächtigt wird, auf ein Pfund und ein halbes Pfund lautende Banknoten auszugeben.

Albanien.

Nach einer vom „W. T. B.“ verbreiteten Meldung hat die Internationale Kontrollkommission dem Fürsten eine Million Kronen bewilligt. Die holländischen Offi⸗ ziere de Weer, Kroon und de Jong sind am 5. August nach Holland abgereist; die noch gefangenen beiden Offiziere folgen nach ihrer Freilassung. Die Rebellen sind zum Friedens⸗ schluß bereit.

Kriegsnachrichten.

Südlicher Kriegsschauplatz.

Wien, 14. August. (Meldung des Wiener K. K. Telegr.⸗ Korresp⸗Bureaus Unsere Truppen rückten heute an mehreren Punkten in Serbien ein und warfen die dortigen Streitkräfte des Feindes zurück. Alle von unseren Truppen bisher unternommenen Aktionen sind erfolg⸗ reich gewesen. Schabatz ist in unserem Besitz.

Wohlfahrtspflege.

Familienfürsorge.

Der Präsident des Kaiserlichen Gesundbeitsamts Dr. Bu mm, der Präsident des Reichsversicherungsamts Dr. Kaufmann, der Minffterialdirektor im preußischen Ministerium des Innern Dr. Kirchner und der Praͤsident der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte Koch veröffentlichen den folgenden Aufruf, betreffend Familien fürsorge:

„Wenn auch dle öffentliche Fürsorge an erster Stelle in diesen schweren Kriegszeiten unseren tapferen Brüdern gelten muß, die an den Landesgrenzen mit ihrem Leib und Leben die Heimat verteidigen, so darf doch auch die Liebestätigkeit im Lande selbst nicht ruhen. Die Notletdenden und Darbenden dürfen nicht der Hilfe und Unterstützung entbehren, die ihnen in Friedenszeiten in so reichem Maße gewährt wurde; im Gegenteil, sie muß noch er— weitert und vermehrt werden, weil dann unsere Brüder vor dem Feinde die Gewißheit haben, daß die von ihnen zurückgelassenen Frauen und Kinder, die plötzlich des Ernährers beraubt wurden, vor Hunger und Elend bewahrt bleiben. Es handelt sich daher darum, die bestehenden Fürsorgeeinrichtungen in ihrem ganzen Umfange zu sichern und noch auszubauen, vor allem aber dafür zu sorgen, daß die in diesen Tagen so dankenswert zutage getretene Wohltätigkeit in planmäßiger Weise zusammengefaßt und geleitet wird. Um dieser hohen Aufgabe gerecht zu werden, hat sich bei der Zentral stelle des Roten Kreuzes, Abteilung für Kriegs- wohlfahrtspflege, Reichstagsgebäude Portal 1V, ein Aus schuß für Famtlienfürsorge, bestebend aus den Herren Dr. Kauf⸗ inann, Präsidenten des Reichsversicherungsamts, und Koch, Präsi— denten der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte, gebildet. Dieser Ausschuß für Familien jürsorge wird die Verbindung schaffen zwischen allen auf diesem Gebiet bestehenden Einrichtungen. Er wird sich dabet von folgenden Gesichtspunkten leiten lassen:

Die Kinderfürsorge wird durch Unterstützung und Erweiterung der Kinderküchen, durch Cinrichtung von Beschäftigungs⸗ und Spiel- stunden für Kinder, deren Väter vor dem Feinde stehen und deren Mütter des Verdienens halber den Tag außer dem Hause verbringen müssen, in jeder möglichen Weise zu fördern sein. Volksküchen, Suppenanstalten sind zu unterstützen und, wo noch nicht vor— handen, neu einzurichten. Für die Entlastung der Familten von Siechen, Kranken usw. muß gesorgt werden. Endlich muß auf die Beschaffung von Arbeitsgelegenheit sowte von Hilfs— kräften für den Hausstand hingewirkt werden.

Bei der Ausführung dieser vor allem auch auf den Ausgleich der Liebestätigkeit gerichteten Aufgaben wird man sich insbesondere der reichlich zur Verfügung stehenden und noch vorzubereltenden Helferinnen vom Roten Kreuz bedienen. Sie werden dabei auch feststellen können, wo aus edler Schamhaftigkeit die öffentliche Wohliätigkeit nicht in Anspruch genommen wird, obwohl sie unter allen Umständen not⸗ wendig ist. Dieses große, umfassende Liebeswerk, welches mit dem Eintreten für die Darbenden und Verlassenen in hervor ragender Weise belfen kann, den brüderlichen Sinn unter uns allen und das Gefühl unserer gegenseitigen Zusammengehörigkein zu heben und zu stärken, und welches ausgleichend wirkt zwischen Wohlstand und Rot, kann und muß die Mitarbeit aller wohlmeinenden Vaterlandsfreunde finden, und an sie alle wenden wir uns mit der herzlichen Bitte: Helft uns, diese großen Ziele, zu erreichen! Mit allen unseren Kräften müssen wir bemüht sein, daß unfere Tapferen, wenn sie einst mit Gottes Hilfe siegreich aut dem F'lde zurückkehren, ihre zurückgelassenen Frauen und Kinder in angemessenen Verhältnissen und ihr Heim in Ordnung finden. Indem wir hierfür sorgen, tragen wir unsere Dankesschuld ab an jene, die ibr Leben für uns einsetzen.

Alle Mitteilungen bitten wir an die Zentralmelde⸗ und zaus.— . des JRoten Kreuzes, Reichstage gebäude, NW. 7, Portal IV, zu richten.“

Der Erzherzog Karl Franz Josef und Gemablin haben nach einer Meldung von W. T. B. aus Wien 70 000 Kronen für das Rote Kreuz in Oesterreich⸗Ungarn sowie für die Familien Einberufener in Oesterreich⸗ Ungarn und Bosnien gespendet.

Der Norddeutsche Lloyd hat vom Tage der Mobilmachung an seine gesamten neuen, großen Babnhofsanlagen in Bremen dem Roten Kreuz für Lazarstt⸗, Verpflegungs⸗ und sonsstee Zwecke zur Verfügung gestellt. Die Anlagen sind, wie W. T. B. berichtet, gan besonders hierfür geeignet und werden bislang daju benutzt, die Liebesgaben, die für die durchziehenden Truppen bestimmt sind und die in großen Mengen eintreffen, zu sammeln und den Truppen bei der Durchfahrt auszuhändigen. Dann wird mit der Einrichtung von Lazaretten begonnen. Für alle diese Zwecke eignen sich die Anlagen ganz vorzüglich. Die erste Samm⸗

ung zum Besten des Roten Kreuzes hat in Bremen die Summe von 629 000 * ergeben. . Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger in Bremen hat heschlossen, die Erträge sbhrer fämttilchen Sammelschiffchen, einschlleßlich des bis. sherigen Inhalts, für die Dauer des Krieges der Sammlung für das

Rote Kreuz zur Verfügung zu stellen.

Der Berein für Handlungskommts von 1858 (Kau- männischer Verein, Sitz Pamburg) bat sein Erholungsheim in Walsrode als Lazarett der Milltärverwalturng zur Ver fügung

gestellt. ;

Die Landesgeschäftsstelle Berlin des Vereins für Handlungk⸗ kommig von 18655 teilt mit, daß die infolge des Krieges eingetretene Unsicherheit der Rechtslage des Kündigungsberhältnifses der Handlung gehllfen vielfach zu irrigen Ansichten geführt hat, und ist deshalb gern bereit, kostenfreie Auskünfte zu ertellen. Sie hat fur die An⸗ ebörigen der ins Feld gezogenen Vereinsmitglieder einen Unter En ung sfondg elngerlchtet, um auf diese Weise helfend einzu⸗ greifen. Schon heute liegt eine Anzahl von Unterstützung? esuchen vor, und es ergeht deshalb an alle in guter tellung befindlichen Handlungsgehilfen und Kaufleute, die Bitte, durch Ginsendung eines Betrages die Notlage beseitigen zu helfen. Zahlungen sind zu richten an: „Verein für Handlung kommis von 18658 (Kaufm. Verein zu Hamburg), Landesgeschaͤfts telle Berlin SW. 65, Lindenstraße 37 111. oder „Postschecktonto 9333 Basedau mit dem Vermerk Kriegsunterntzungskasser. Für Auf⸗ gabe von offenen Stellen, auch Aushilssstellen, will der Verein dankbar sein. ; ;

Aus Mülheim (Ruhr) berichtet W. T. B.“. daß die Herren Karl Schmitz-Scholl und Wilhelm Schmitz-Scholl durch ihre Firma, Hamburger Kaffee importgeschäft Emil Tengelmann, hunderitausend Schokoladetafeln im Werte von 30 090 zur Verfügung stellen, die als Feldpostbriefe an die im Felde stehenden Truppen zur Versendung gelangen sollen.

Der Krieg hat die Arbeit der Zentralstelle für Volks⸗ wohlfahrt, die eine Arbeit des Friedens ist, wie kaum eine andere, jäh unterbrochen. Alle weiterschauenden Pläne, die für den kommenden Herbst und Winter gefaßt und deren Durchführung in Angriff ge⸗ nommen war, mußten zugunsten der Aufgaben zu rüc⸗ gestellt werden, welche die Not der Zeit von der Zentralnelle erbeischt. Das gilt inebesondere von der für den September in Leipzig geplanten Konferenz und dem Kursusß für Wohnungè⸗ aufficht und Wohnungtpflege. Die Zeitschriften der Zentral- stelle werden in vermindertem Umfang und in größeren Zeitabständen weitererscheinen. Für die „Concordia“ ist einstweilen eine monatliche Ausgabe in Aussicht genommen. Ihre Auskunfter teilung erhält die Zentralstelle aufrecht. Daß die Zentralstelle für Volkswohlfahrt sich im übrigen ganz in den Dienst der nationalen Aufgaben stellt, die unsere Zeit in einer Größe und in einem Umfange an uns stellt, wie kaum zupor, versteht sich bon selbst. Sle hat ihre Arbeitskräfte und ihre Räume dem „nationalen Frauendienst! zur Verfügung gestellt. In shren Räumen befinden sich die Preußische Zentrale, die Abteilung Berlin, die Vorortzentrale Berlin und die Bezkrks—⸗ abtellung Charlottenburg dieser umfassenden Organisation, die im Einperständnig mit dem Ministerium des Innern, mit den städtischen Verwaltungen von Berlin, Charlottenburg, Schöneberg und anderen Vororten und nach Verständigung mit dem Roten Kreuz eine Arbeit in Angriff genommen hat, die als Ergänzung der Krlegswohlfahrtspflege des Roten Kreuzes gedacht ist. .

Auß dem Inhalt der letzten Hefte der Zeitschrift der Zentralstelle für Volkswohlfahrt „Concordia“ (Karl DVeymanns Verlag, Berlin) seien die folgenden größeren Aufsätze hervorgehoben: Der Großeinkauf von Lebensmitteln und Bedaꝛrftz⸗ artikeln für die Arbeiterschaft, namentlich auch die Fabrikkonsum⸗ anstalten (eine Konferenz der Zentralstelle für Volkswohlfahrt); Be⸗ strebungen der Selbstbilfe zur Bekämpfung der Lebensmittelteuerung; Rotwendigkeit und Wege erweiterter Darlehnscewährung für Ne gemeinnützige Bautätigkeit (oßon Dr. Altenrath, Charlottenburg); Die Ausstellung für Gesundheitspflege in Stuttgart 1914 (von Stabsarzt Dr. Bofinger); Der X. Deutsche Kongreß für Volke nnd Jugendfpiele in Altona; Das Wohlfahrisamt der Mittelpunkt der öffentlichen und privaten Wohlfahrtspflege; Das zehnjährige Be⸗ stehen der Zentralstelle fr Privatwohltaͤtigkeit in Düfseldorf, (von Landesrat Appelius; Das württembergische Gesetz, betreffend öffent⸗ liche Lichtspiele (oon Gerichtsassessor Dr. Albert Hellwig).

Technik.

In seiner Schrift Schöpfungen der Ingenieurtechnik der Neu zeit“, die als (20 Bändchen der Teubnerschen Sammlung Aus Na⸗ kur und Geisteswelt“ erschienen ist, behandelt der Geheime Regierungs⸗ rat Max Geitel die Entstehungsgeschichte und die Konstruktion neu= zeitlicher Ingenieurarbeiten. Ein Kapitel ist auch den Tunnel⸗ bauten In den Alpen gewidmet und ihm sind die nachstehenden Ausführungen entnommen:

Von jeher hat der Riesenwall der Alpen den Wagemut der durch ihn voneinander getrennten Völkerschaften erregt. Im Altertum waren es kriegerische Ereignisse, die tatkräftige Heeresführer beran⸗ laßten, unter unsäglichen Anstrengungen die von Eis und Schnee starrenden unwirtlichen Höhen zu überwinden. Die Neuzeit verfolgt bei der Ueberwindung des Alpenmassivs friedliche Zwecke, die An⸗ bahnung des Verkehrs zwischen den Völkern jenseits und diesseits der himmeltagenden Riesen der Bergeswelt. Hannibal und Cäsar sowie die Deutschen Kaiser verstanden den Schrecknissen eines Simplon⸗ überganges zu trotzen. Auch die Cimbern sollen nach Angabe des italie⸗ nischen Ingenieurs Bazzaro vom Simplon her in die Lombardei hin⸗ abgestiegen sein. .

Die ersten großen über die Alpen führenden Verkehrsstraßen stammen aus dem 18. Jahrhundert: Kgiserin Maria Theresia erbaute 772 die über den Brenner führende „Kaiserstraße“; Napoleon J. schuf die Heerstraße über den Mont Cenis und über den Simplon. Noch andere die Alpen überschreitende Straßen folgten, und als die Eisen- bahnen in die Erscheinung traten, da gesellten sich zu diesen die das Gebirgsmassiv durchbohrenden Tunnels, die höchsten Glanzleistungen neuzeitsicher Ingenieurtechnik darstellend. Der erste größere Tunnel⸗ bau war der 27 km lange Hauensteintunnel bei Olten in der Schweiz. Er hat nebenbei eine traurige Berühmtheit dadurch erlangt, daß während seines Baues am 28. Mai 1857 70 Arbeiter durch den Einsturz eines Schachtes den Tod fanden. Die hier gesam⸗ melten Erfahrungen ermutigten im Jahre 1859 zum Bau des 12 kim langen Mont Cenistunnels, der nach 11 jähriger Bauzeit zum Durchschlag und im 12. Jahre zur Vollendung gebracht wurde. Der tägliche Vortrieb betrug, da man allein über Handbohrung verfügte, auf jeder Seite nur 1,5 m täglich. Der im Jahre 1872 begonnene, am 39. Februar 1880 durchschlagene Gotthardttunnel hat eine Länge von 144984 km; hier erzielte man, da inzwischen die Tunnel⸗ bohrmaschine ins Leben gerufen war, einen täglichen Fortschritt von 2, II m auf jeder Seite. Der nächste in Angriff genommene große Alpentunnel war der den Simplon durchschneidende. Er ist ein unmittelbarer und scharfer Konkurrent seiner beiden Vorgänger, denn ihm liegt, gleich jenen, dieselbe große Aufgabe innerhalb des inter⸗ nationalen Verkehrs zwischen dem Norden und Süden Europas ob. Diese Aufgabe zwang schon bei der Festlegung der beiden Tunnel⸗ mündungen zu wichtigen Erwägungen. Ein Tunnel ist um so billiger und schneller herzustellen, je kürzer er ist, oder mit anderen Worten, in je größerer. Höhe er das Gebirge durchbohrt. Hiermit wachsen aber die Schwierigkeiten, die sich der Beförderung der Züge entgegen⸗ stellen. Diese müssen größere und länger ausgedehnte Steigungen hinaufbefördert werden, und die im Freien liegenden Eisenbahnstrecken können gegen Schneeverwehungen und sonstige Naturereignisse nur unter erheblichem Aufwand von Personal⸗ und Unterhaltungskosten geschützt werden. Demnach hat man dem Simplontunnel, um ihn zu einem stets betriebsbereiten Mittel des internationalen Verkehrs zu machen, eine möglichst tiefe Lage gegeben und ihn als einen soge⸗ nannten . der den Gebirgsstock an e. Wurzel durch⸗ fährt, ausgeführt. Der Simplontunnel liegt 4.

Gottharbtunnel. Trotzdem aber konnte man ihn derart in das Gelände einfügen, daß er nur 3 lem länger ist als der Gotthardtunnel, nämli 19,303 kim. Die nördlich bei Brig belegene Tunnel mündung lieg

686 i, die südliche bei Iselle liegt 634 m über dem Meere. .

m tiefer als der

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