1914 / 210 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 07 Sep 1914 18:00:01 GMT) scan diff

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Das ein solches T icht existiert. Fürst Lichnows ö . Fürst nowsky

oben rm Blatt stellt demgegenüber fest, daß

em bereits veröffentlichten Telegramm, das um 11 Uhr vormittag aus London abgegangen war, am 1. August noch folgende Telegramme abgesandt: ö.

Erstens um 1 Uhr 15 Nachmittags:

. Der Privatsetretär Sit C. Greys war eben bei mir, um mir = sagen, der Minister wolle mir Vorschläge für die Neutralität Englands machen, selbst für den Fall, daß wir mit Rußland wie mit Frankreich Kieg hätten. Ich sehe Sir E. Grey heute nachmittag und werde sofort berichten

Zweitens um 166 Uhr Abends: -.

„Sir E. Grey las mir soeben die nachstehende Erklärung vor, die vom Kabineit einstimmig gefaßt worden war:

„The reply of the German Government with regard to the neutrality of Belgium is a matter of very great regret, because the neutrality of Belgium does affect feeling in this country. If Germany could see her way to give the same positive reply as that which has been given by France, it would materially contribute to relieve anziet) and tension here, while, on the other hand, if there were a violation of the neutralit of Belgium by one combatant while the other respected it, it would be extremely difficult to restrain public feeling in this country.“

Uebersetzung: Die Antwort der deutschen Regierung bezüglich der Neutralität Belgiens ist ungemein bedauerlich, weil die Neu⸗ tralität Belgiens die Gefühle dieses Landes angeht. Wenn Deutsch⸗ land einen Weg sehen könnte, die gleiche positive Antwort zu geben, wie diejenlge, die von Frankreich gegeben worden ist, würde dies wesentlich dazu beitragen, die Besorgnis und die Spannung hier zu beheben, während es auf der anderen Seite äußerst schwierig sein würde, die öffentliche Stimmung in diesem Lande zurückzudämmen, wenn eine Verletzung der Neutralität Belgiens durch einen der Kämpfenden stattfände, während der andere sie respektierte.

Auf meine Anfrage, ob er unter der Bedingung, daß wir die belgische Neutralität wahrten, mir eine bestimmte Erklärung über die Neutralität Großbritanniens abgeben könne, erwiderte der Minister, das sei ihm nicht möglich, doch würde diese Frage eine große Rolle bei der hiesigen öffentlichen Meinung spielen. Verletzten wir die belgische Neutralität in einem Kriege mit Frankreich, so würde sicherlich ein Umschwung in der Stimmung eintreten, die es der hiesigen Regierung erschweren würde, eine freundliche Neutralltät ein⸗ zunehmen. Vorläufig beständen nicht die geringsten Absichten, gegen uns feindlich vorzug⸗ hen. Man würde dies, wenn irgend möglich, zu vermeiden wünschen. Es ließe sich aber schwerlich eine Linte ziehen bis wohin wir geben dürften, ohne daß man diesseits einschreite. Er kam immer wieder auf die belgische Neutralität zurück und meinte, diese Frage würde ebenfalls eine große Rolle spielen. Er habe sich auch schon

edacht, ob es nicht möglich wäre, daß wir und Frankreich uns im Falle eines russischen Krieges bewaffnet gegenüber stehen blieben, ohne uns anzugreifen. Ich fragte ihn, ob er in der Lage wäre, zu erklären, daß Frankreich auf einen derartigen Pakt eingeben würde. Da wir weder Frankreich zerstören, noch Gebietsteile erobern wollten, könne ich mir denken, daß wir uns auf ein derartiges Abkommen einlassen würden, das uns die Neutralität Großbritanniens sichere. Der Minister sagte, er wolle sich erkundigen, verkannte auch nicht die Schwierig- keiten, beiderseitig dag Militär in Untätigkeit zurückzuhalten.“

Drittens um 1699 Uhr Abends:

= Meine Meldung von heute früh ist durch meine Meldung von heute abend aufgehoben. Da positiver englischer Vorschlag über⸗ haupt nicht vorliegt, erübrigen sich weitere Schritte im Sinne der mir erteilten Weisungen.“

Wie ersichtlich, enthalten diese Telegramme keinerlei An⸗ deutung darüber, daß ein Mißverständnis vorgelegen habe und nichts über die von englischer Seite behauptete Aufklärung des angeblichen Mißverständnisses. ]

Im Anschluß an frühere ähnliche Besprechungen fand, wie „W. T. B.“ meldet, am Sonnabend im Reichstagsgebäude unter dem Vorsitz des ersten Vizepräsidenten Dr. Paasche eine Beratung führender Mitglieder der bürgerlichen J des Reichstags in der Absicht statt, den festen

illen von Abgeordneten, die sicher den Reichstag und das deutsche Volk hinter sich haben, zu bekunden, auch im Kampf zur See alle Kräfte der Nation bis zum Ende ein— zusetzen. Der hohen politischen Bedeutung des gefaßten Be⸗ schlusses entsprechend wurde nach Abschluß der Beratung nach⸗ folgende Mitteilung dem Staatssekretär des Reichsmarineamts zur Kenntnis gebracht:

Die unterzeichneten Mitglieder des Reichstags erklären sich bereit, in ihren Fraktionen und im Reichstag dafür ein— zutreten, daß alle Maßregeln des Reichsmarineamtes, welche die Kriegsnot erheischt, in etatsrechtlicher Hinsicht und bezüglich der Rechnungslegung genehmigt werden.

Insbesondere sind sie bereit, einzutreten:

I) für sofortigen Ersatz verlorener Schiffe,

2) für sofortige Durchführung aller 1912 beschlossenen Maßnahmen,

3) für sofortigen Bau des 1915 fälligen Schiffsersatzes,

4) für Herabsetzung der Lebensdauer der Schiffe von 20 auf 15 Jahre.

Unterschrieben: (gez): Dr. Paasche, Frhr. von Gamp, M. Erzberger, Gröber, Dr. Wiemer, Graf Westarp, Schultz⸗Bromberg.

Das obengenannte Telegraphenbureau knüpft an diese Meldung die folgenden amtlichen Bemerkungen:

Die über diese Besprechung gemachten Mitteilungen lassen in erfreulicher Deutlichkeit den festen Willen erkennen, mit der deutschen Regierung in diesem Kriege aus⸗ zuhalten bis zum letzten, und ihr alle zu einer erfolgreichen Be⸗ endigung des Kampfes erforderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen. Angesichts der erhebenden Einmütigkeit, mit der der Reichstag am 4. August alle seine Beschlüsse gefaßt hat, muß aber angenommen werden, daß es sich hier nur um eine Be⸗ sprechung gehandelt hat, die eine gemeinschaftliche Aktion aller Parteien vorbereiten soll. Selbstverständlich werden die ver— bündeten Regierungen, soweit sie zur Fortführung des Krieges etwa noch weiterer gesetzlicher Vollmachten bedürfen sollten was sich heute nicht übersehen läßt nicht unterlassen, dem Reichstage die erforderlichen Vorlagen zu machen.

Die auf Grund der Reichsgesetze vom 28. Februar 1888 und 4. August 1914 zuständigen Unterstützungen für Familien der in den Kriegsdienst eingetretenen Mannschaften tragen, wie „W. T. B.“ hervorhebt, nicht den Charakter von Armenunterstützungen, wie vielfach ange⸗ nommen wird, sondern es sind Zuwendungen, die unbemittelten Angehörigen dieser Mannschaften gesetzlich zu gewähren sind.

Es werden im Falle der Bedürftigkeit gewährt: Für die

1 12 6, für die übrigen in Betracht kommenden Personen (Kinder 9. mindestens 6 S monatlich. Die Unterstützungen werden halbmonatlich im voraus gezahlt.

Die Unterstützungsanträge sind von den Empfangsberech⸗ tigten bei der e n, , D. in Städten bei dem Magistrat des Aufenthaltsorts zu stellen, wo ihnen auch jede weitere Aus⸗ kunft erteilt wird. .

Den Anträgen sind die „Ausweise in Familienunter⸗ stützungsangelegenheiten“, die sich an den Kriegsbeorderungen befinden und nach Abstempelung . die Truppenteile ꝛe, den Empfangs berechtigten . die Einberufenen zugehen, beizu⸗ fügen. Die Angehörigen können sich auch an die zuständigen Bezirkskommandos wegen Ausstellung von Bescheinigungen über den erfolgten Diensteintritt melden. Ist auch diese Be⸗ scheinigung nicht alsbald zu beschaffen, so empfiehlt es sich, den 24 und die Vermittlung der Gemeindebehörde in Anspruch zu nehmen.

Ueber die Aufgaben des beim Kriegsministerium ein⸗ gerichteten Zentralnachweisebureaus bestehen in der k vielfach unrichtige Vorstellungen. Seine Auf⸗ gabe ist, schriftlich oder mündlich Auskünfte über tote, ver⸗ wundete und erkrankte Angehörige des Heeres zu geben. Ihm dienen dazu als Grundlagen die Verlustlisten der Truppenteile und die Berichte der Lazarette. Auskünfte über Aufenthalt von Truppenteilen oder Zugehörigkeit zu einzelnen Regimentern aber können dort nicht erteilt werden und ebensowenig solche über Deutsche, die sich im Auslande befinden und über Flüchtlinge aus unseren Grenz⸗ provinzen. Nachdem die brieflichen Anfragen einen nicht mehr zu bewältigenden i en angenommen haben, andererseits nunmehr alle Postanstalten die für Auskunftszwecke vorge⸗ druckten rosa Karten auszugeben in der Lage sind, können vom Zentralnachweisbureau nur noch diese beantwortet werden. Briefliche Anfragen und gewöhnliche Postkarten können da⸗ gegen von jetzt ab nicht mehr erledigt werden.

Deutschland hat durch Vermittlung der Vereinigten Staaten von Amerika bei Belgien, Frankreich, Großbritannien und Rußland anfragen lassen, wie dort das Prisenverfahren eingerichtet sei, und in welcher Weise Deutsche vor den Prisen⸗ gerichten vertreten werden können. Wie „W. T. B.“ meldet, haben bisher Frankreich und Großbritannien geantwortet.

In Frankreich gehören Prisensachen vor den Prisenrat 3 des prises); Berufungsgericht ist der Staatsrat conseil d'Etat); Interessenten können sich von den beim Staatsrat zugelassenen Anwälten vertreten lassen. Großbritannien hat erklärt, daß kein feindlicher . vor einem britischen Prisengericht vertreten werden önne.

Ein Teil der ostpreußischen Flüchtlinge ist unter⸗ gebracht: aus den . Rössel, Allenstein und Ortelsburg im Kreise Karthaus, aus den Kreisen Johannisburg, Lötzen und Lyck im Kreise Pr. Stargard, aus den Kreisen Neidenburg, Osterode und Pr. Eylau im Kreise Putzig, aus den Kreisen Friedland, Gerdouen und Rastenburg im Kreise Neustadt und aus dem Kreise Sensburg im Kreise Berent.

Es (befindet sich der Landrat . Kreises Osterode (Ostpreüßen in Osterode, des Kreises Neidenburg in Neiden⸗ burg, des Kreises Ortelsburg in Dirschau, des Kreises Stallu⸗ pönen in Berent, des Kreises Insterburg in Berent, des Kreises Angerburg in Berent, des Kreises Pillkallen in Karthaus, des Kreises Gumbinnen in Danziger Höhe, des Kreises Darkehmen in Danziger Höhe, des Kreisee Ragnit in Danziger Höhe.

Anträge aus dem Kreise Goldap nimmt der Landrat des Kreises Gumbinnen, aus dem Kreise Oletzko der Landrat des Kreises Insterburg entgegen.

Es ist im öffentlichen Interesse dringend erwünscht, daß diejenigen Personen, die Kenntnis haben von den Greuel⸗ taten der Russen in Ostpreußen sich zur Vernehmung bei den Landräten oder bei der Regierung Gumbinnen, zurzeit Berlin, Kultusministerium, Wilhelmstraße 68, Zimmer 229, melden oder einfinden.

Das Gouvernement Lüttich warnt laut Meldung des „W. T. B.“ dringend vor Zuzug von Arbeitern nach Lüttich, da infolge starker Arbeitslosigkeit und Stillstandes der Betriebe eine Arbeitsmöglichkeit gänzlich ausgeschlossen ist.

Zur Bedienung kriegsgefangener Offiziere werden, wie „W. T. B.“ meldet, keine Mannschaften des deutschen Heeres kommandiert. Sofern diese Offiziere keine Burschen oder Diener mitgebracht haben, werden Leute ihrer Nationalität in der unbedingt notwendigsten Zahl aus den Mannschafts⸗ gefangenenlagern herangezogen.

Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ bringt folgende Mitteilung des Reichskanzlers an die Vertreter der „United Preß“ und der „Associated Preß“:

Großes Hauptquartier, 2. Sepiember 1914. Ich weiß nicht, was man in Amerika über diesen Krieg denkt. Ich nebme aber an, daß dort in wischen der Telegrammwechsel Seiner Majestät des Kaisers mit dem Kaiser von Rußland und dem König von England bekannt geworden ist, der unwiderleglich vor der Geschichte Zeugnis dafür ablegt, wie der Kaiser bis zum letzten Augen blick bemüht gewesen ist, den Frieden zu erhalten. Diese Be— mühungen mußten aber vergeblich bleiben, da Rußland unter allen Umständen zum Kriege entschsessen war und Ergland, das durch ein Jahrzehnt hindurch den deutschfeindlichen Nationalismus in Rußland und Frankreich ermatigt batte, die glänzende Gelegenhelt, die sich ihm bot, die Jo oft betonte Friedensliebe zu bewähren, ungenützt vorüber. gehen ließ, sonst hätte wenigstens der Krieg Deutschlande mit Frank= reich und England vermieden werden können. Wenn sich einmal die Archive öffnen werden, so wird die Welt erfahren, wie oft Deut chland England die Freundeshand entgegengestreckt bat. Aber England wollte die Freundschaft mit Deutschland nicht Eifersüchtig auf die Entwicklung Deut schlands und in dem Gefühl, daß es dunch deutsche Tüchtigkeit und deutschen Fleiß auf manchen Gebieten überflügelt werde, wünschte e Deutschland mit roher Gewalt niederzuwe fen, wie es seinerzeit Spanien, Holland und Fiankreich niedergeworfen hat. Diesen Moment hielt es jeßt für gekommen, urd so bot ihm denn der Einmarsch beutscher Truppen in Belgien einen willkommenen Vorwand, am Kriege ieil⸗ zunehmen. Zu diesem Einmarsch aber war Deutschland gezwungen, weil es dem beabsichtigten französischen Vormarsch zuvorkommen mußte und Belgien nur auf diesen wartete, um sich Frankreich anzu— schließen. Daß es für England nur ein Vorwand war, beweist die

viele wentere folgen werden.

also bevor die Verletzung der belgischen Neutralität durch

Deutschland erfolgte, dem französischen Botschafter die Hilfe Englands bedingungsloz für den Fall zugesichert hat, daß die deutsche Flotte die französtsche Küste angreife. Moralische Skrupel aber kennt die englische Politik nicht, Und so hat das englische Volk, das sich stets als Vorkämpfer für Freiheit und Recht gebärdet, sich mit Rußland, dem Vertreter des furchtbarsten Despotismus, ver—= bündet, mit dem Linde, das keine geistige, keine religiöse Freibeit kennt, das die Freiheit der Völker wie der Individuen mit Füßen tritt. Schon beginnt England einzusehen, daß es sich verrechnet hat, und daß Ver nnd einer Feinde Herr wird. Daher ver⸗ sucht es denn mit den kleinlichsten Mitteln. Deutschland wenigstens nach Möglichkeit in seinem Handel und feinen Kolonien zu schädigen, indem es, unbefümmert um die Folgen für die Kulturgemeinschaft der weißen Rasse, Javan zu einem Raubzug gegen Liautschou aufhetzt, die Neger in Afrika zum Fampt gegen die Deatschen in den Kolonien führt und, nachdem es den Nachrichten dienst Deutschlands in der ganzen Welt unterbunden hat, einen Feldzug der Lüge gegen uns eröffnet. So wird es Ihren Landg« leuten erzählen, daß deutsche Truppen belgische Dörfer und Sladte niedergebrannt haben, Ihbnen aber veischweigen, daß belgische Mädchen wehrlosen Verwundeten auf, dem Schlachtfelde die Augen ausgestochen haben. Beamte belgischer Städte haben unsere Dffiztere zum Essen geladen und über den Tisch hinüber er⸗ schossen. Gegen alles Völkerrecht warde die ganze Zwilbevölkerung Belgiens aufgeboten, die sich im Rücken unserer Truppen nach an⸗ fänglich freundlichem Empfang mit versteckten Waffen und in grau. samster Kampfegweise erhob. Belgische Frauen haben Soldaten. die sich, im Quartier aufgenommen, zur Ruhe legten, die Hälle durch- schnitten. England wird auch nichts von den Dum⸗Duam Geschossen erzählen, die von Engländern und Franzosen, trotz aller Ab-. kommen und der heuchlerisch verkünde len Humantsät, verwendet worden sind und die Sie hier in der Originalpackung einsehen können, so wie sie bei englischen und fran ösischen Gefangenen gefunden wurden. Seine Majestät der Kaiser hat mich ermächtigt, alles dies zu sagen und zu erklären, daß er volles Vertrauen in das Gerechtigkeitsgefühl des amerikanischen Voltes hat, das sich durch den Lügenkrteg, den unsere Gegner gegen uns führen, nicht täuschen lassen wird. Wer seit dem Ausbruch dieses Krieges in Deutschland gelebt, hat die große moralische Volkserhebung der Deutschen, die von allen Seiten bedrängt, zur Verteidtgung ihres Rechtes auf Existenz freudig ins Feld ziehen, selbst beobachten können, und weiß, daß dieses Volk keiner unnötigen Graujsamkeit, keiner Rohelt fähig ist. Wir werden siegen, dank der moralischen Wacht, die die gerechte Sache unseren Truppen gibt und schließlich werden auch die größten Lügen unsere Siege so wenig wie unser Recht ver⸗ dunkeln können.

In der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Ausgabe des „Reichs- und Staatsanzeigers“ sind die 20. Verlust⸗ liste der preußischen Armee, die 6. Verlufstliste der 6 Armee sowie die 9. Verlustliste der württem⸗ bergischen Armee veröffentlicht.

In der Dritten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ wird die vom Reichseisenbahn⸗ amt aufgestellte, infolge der militärischen Inanspruchnahme der Eisenbahnen verspätete Uebersicht der Einnahmen der deutschen Haupt- und vollspurigen Nebenbahnen im Monat Juli 1914 veröffentlicht. Ein Auszug war bereits in Nr. 208 vom 4. d. M. enthalten.

Bis zur Wiederherstellung des regelmäßigen Perfonen⸗ und Güterverkehrs der Eisenbahnen wird die Einnahmeübersicht nicht mehr veröffentlicht werden.

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Danzig, 7. September. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin ist gestern nachmittag, begleitet von Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin August Wilhelm, hier eingetroffen. Zum Empfang hatte sich auf dem Bahnhof der Oberpräsident von Jagow, Damen und Herren des Roten Kreuzes und einige Offiziere eingefunden. Ihre Majestät die Kaiserin begab sich im offenen Automobil, umjubelt von einer großen Menschenmenge, zum Oberpräsidium, wo die hohe Frau Wohnung nahm.

Bayern.

Der kommandierende General von Tylander hat unter dem 22. August an sein vor dem Feinde stehendes Armee⸗ korps folgenden Korpstagesbefehl erlassen:

„Die schweren Tage, an denen das Armmeetorps aus Gründen der höheren Führung dem Feinde ausweichen mußte, bis alles zum Schlage vereinigt war, sind nun vorüber. Das Armeekorps hat die Anstrengungen dieser Tage in bester Ordnung überstanden und sich seine frische Kampfesstimmung bewahrt. Dies hat es in den Tagen der Kämpfe um Saarburg glänzend bewiesen. Die Truppen sind mit

m herzerfreuenden Schneid vorgegangen und haben den Gegner überall in die Flucht geworfen, wo sie ihn trafen. Ich danke meinen hraven Truppen für ihre mustergültige Haltung und beglückwünsche sie herzlich zu ihrem Erfolge. Ich hoffe, daß diesem ersten Siege noch Wenn das Armeekorps so weiter kämpft, wird es unüberwindlich sein, und unser König und das Bayernland wird mit Stolz auf seine Söhne blicken können.“

Sachsen.

Seine Majestät der König hat dem Generaladjutanten, Generalobersten Freiherrn von Hausen das Ritterkreuz des Militär⸗St. Heinrichs⸗Ordens verliehen und ihm folgendes Telegramm zugehen lassen:

Generaloberst Freiherr von Hausen.

Ew. Exzellenz spreche ich meinen herzlichsten Glückwinsch aus zu dem großen Anteile, den mine Armee unter Ihrer Fübrung an der gewaltigen Schlacht an der Aisne genommen hat. Ich glaube keinem Würdigeren als Ihnen das Ritterkreuz meines Militär. St Heinrichs⸗ Ordens verleihen ju können, der Ihnen sobald wie möglich zu⸗

gehen wird. Friedrich August.

Im Finanzministerium fand am vergangenen Freitag unter dem Vorsitz des Finanzministers von Seydewitz eine Beratung über die Maßnahmen statt, die geeignet erscheinen können, den für Sachsen außerordentlich wichtigen, durch die Kriegsereignisse aber stark beeinträchtigten über⸗ seeischen Aus- und Einfuhrverkehr zu fördern. An der Beratung beteiligten sich, wie „W. T. B.“ meldet, außer den Ministerien des Innern, der Auswärtigen Angelegen⸗ heiten und der Justiz, sowie der Generaldirektion der Staatgtz⸗ eisenbahnen zahlreiche Vertreter von Handel und Industrie, insbesondere waren sämtliche sächsische Handelskammern, mehrere Gewerbekammern, der Verband sächsischer Industrieller und der Ausfuhrverein im Königreich Sachsen vertreten. Auch der Landeskulturrat hatte Vertreter entsandt. Nach mehr⸗ stündiger Verhandlung, in der alle einschlägigen Verhältnisse genau erörtert wurden, beschloß man, einen Unterausschuß 5 dem die Weiterverfolgung der gegebenen Anregungen zufällt.

Ehefrau in den Sommermonaten bis einschließlich Oktober mindestens 9 M, in den Monaten November bis einschließlich

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Tatsache, daß Sir Edward Grey bereits am 2 August Nachmittags,

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jeichen an der Ostküste von Engkand und Schottland

illigt nach einer Meldung der „Berlingske Tidende“ in einem

; sordeaux, die Gesandischaften in Arcachon Wohnung genommen.

mmt, daß die Jahresklasse 1914 ausgebildet und nach

i ohne Verzug ins Feld rücken kann.

Zwischen der russischen und der deutschen Regierung

Oesterreich⸗ Ungarn. Der Kaiser maligen österreichi chꝛungari chen Botschafter in Berlin Grafen von Szoe gyeny⸗Marich, empfangen. Der Botschafter, der dem Kaiser über die ö. Phasen seiner Tätigkeit in Berlin Bericht erstattete, erhlelt von dem Monarchen neuer— liche Beweise seines Vertrauens und seiner dankbaren An— erkennung. = Der, deutsche Botschafter von Tschirschky und gendorff nahm vorgestern vormittag vor der Botschaft die Parade über das deutsche Skutaridetachement vor dessen Abreise ab. Vorher führte der Major Schneider in einer Ansprache aus, daß die deutschen Soldaten das Bedürfnis hätten, nach , . Abwesenheit von der Heimat zu weiteren Kämpfen nach Deutschland zurückzueilen und vorher in Wien auf deutschem Boden der deutschen Fahne und dem Vertreter des Allerhöchsten Kriegsherrn ihre E renbezeugung zu erweisen. Die Rede klang in ein Hoch auf Seine Majestät den Kaiser aus, in das die zahlreich vor der Botschaft versammelte Menge begeistert einstimmte. Der Botschafter sprach dem Führer des Delachements seinen Dank aus, worauf die Truppen defilierten und dann abmarschierten.

Eine Abordnung des Bundes der Industriellen erschien vorgestern bei dem Leiter des Finanzministeriums Freiherrn Engel von Maifelden, um die Errichtung von Darlehns⸗ kassen zu erbitten. Freiherr von Engel gab die bestimmte Versicherung, daß Darlehnskassen in allernächst er Zeit ins Leben treten würden.

Großbritannien und Irland.

Der Minister des Aeußern und die Botschafter Frankrei 8 und Rußlands haben gestern vormittag ö her 66 eine Erklärung unterzeichnet, die einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge besagt:

Die Unterzeichneten, regelrecht ermächtigt von ihren Re⸗ gierungen, geben folgende Erklärung ab: Die Re gierun gen Großbritanniens, Frankreichs und Rußlands ver— pflichten sich wechselseitig, keinen Einzelfrieden im Laufe dieses Krieges zu schließen. Die drei Regierungen kommen überein, daß, falls es angebracht sei, den Friedent⸗ wortlaut zu diskutieren, keine der verbündeten Mächte Friedens⸗ bedingungen festsetzen kann ohne vorheriges Uebereinkommen mit jedem der beiden anderen Verbündeten.

Die Admiralität teilt mit, daß alle Schiffahrts⸗

. oder Nacht ohne vorherige Warnung entfernt werden önnen.

Das parlamentarische Komitee der Trade⸗ Unions sianifest die Teilnahme der Arbeiterpartei an dem kriege. Wenn das Freiwilligensystem die Probe nicht be⸗ ehe, sei die Einführung der allgemeinen Dienstpflicht unver— ieidlich Seit Beginn des Kriegls hätten sich 260 000 Mann mden Fahnen gemeldet. In den letzten Tagen sei der Zu⸗

rom gewachsen. Frankreich.

Die Hauptstadt setzt die Vorbereitungen zur Ver⸗ kidigung fort. Das Boulogner Gehölz ist teilweise wie ssiert und die Wege nach Paritz sind verbarrikadiert.

Die Stadt Bordeaux ist sehr belebt, seitdem die Mit⸗ ieder der Regierung und der gesetzgebenden Körperschaften wie zahlreiche Pariser, deren Auswanderung nach Südwesten rtdauert, dort angekommen sind. Die Botschaften haben in

Gestern wurde ein amtliches Dekret veröffentlicht, das be⸗

rlauf von einigen Monaten mobilisiert und sofort durch die hresklasse 1915 ersetzt werden soll, die ihrerseitt ö der eise ausgebildet werden soll, daß sie, sobald es irgend möglich

Nuszland.

wie dem „W. T. B.“ aus St. Petersburg gemeldet wird,

Abkommen getroffen worden, durch das den beider tigen Untertanen gestattet wird, das feindliche Land verlassen. Diese Erlaubnis erstrect sich nicht auf ßiere sowie auf Personen zwischen 17 und 45 Jahren und Verdächtige. ö.

ö Italien.

In der Sixtinischen Kapelle fand gestern vormitta

: ödixt r g die rl iche Krönung, des Papstes statt. Das beim igen Stuhl beglaubigte diplomatzsche Korps, viele Vertreter Souveränen Malteserordens und des Ordens vom Heiligen . .. , , ,. der Diözesen

Pegli und Bologng sowie die Brüder und die Schwester Papstes wohnten der Feier bei. ö

Türkei.

Die jüngst erlassene Bekanntmachung des Marine⸗ steriums setzt die verbotene Zone am Eingang des dorus vom Rumelifeuer bis Messarburnu bei Bujukdere, ö 4 . 39 ö 10 km, fest. Hieraus geht ; ie anfänglich verhältnismäßig enge Mi d erweitert ist. JJ Die Militärverwaltung läßt, wie ‚W. T. B.“ meldet, bir rommelschz die Reservisten und den nicht— ildeten Landsturm bis zum 45. Lebensjahr, der als 6. gegolten hat, auffordern, von Sonnabend ab ein—

Albanien.

Im Sinne der mit der Stadtvertretung getro enen Ab⸗ ngen hielten am Sonnabendmittag die , ihren g in Du razzo. Wie „W. T. B.“ meldet, fanden r Brücke an der her rn. bereits vorgestern große mlungen aus oen beiderseitigen, vorher einander feind—⸗ Lagern statt, die gestern vormittag noch . um Mittag setzte ein Zug mit mehreren tausend neten unter Vorantragung einer türkischen Fahne n der Brücke gegen die Stabt in Bewegung. Aus dem . der Mufti von Tirana sich befand, wurde unter großem

er Anwesenden die türkische Flagge herausgehängt.

wurden mehrere Ansprachen gehalten. Ee le, er⸗ n von Tirana, der Konak werde nun geschlossen

iesem Zustande verbleiben, bis ein anderer Fürst

at 3 in ar. Audienz den ehe⸗

Regierung amtlich ve Menge zum größten Die Stadt ist ruhig.

100 Millionen Me

hindern, das infolge

Der Präsident Wilson hat persönlich einen Gesetzentwur an den Kongreß gerichtet, in dem er bie m . .

durch eine innere Steuer,

rsiegelt. Gegen Abend begab sich die Teil wieder nach Schiak, a ee.

Amerika.

hreinn ahmen zu ef und zwar um das Schatzdefizit zu ver— des Krieges in Europa droht.

Von Maubeuge stellung gefallen. Das gerichtet werden. Sie

Aus Papieren, di

17.8. nahm er dort vallerie dieses Flü

die Schuld der Feldp

rung zu geben.

London, 5. Sep

lose Schandtaten

amtliche Ermittlungen

Rußland zu treiben. gebiets fehlt . Spur. Kreise Pillka

Bilderweitschen wurde Man hat gesehen, wi

der andere nesung, in das Kranken Dorf im Kreise Pillka sammen auf ein Gehöft

Tore geöffnet und die

schlagen. Die Wirtin mußte sie daten mit war, Spießruten laufe In einem Dorfe des unwahren Behauptung,

Dorfe Schillehnen im dem gleichen falschen

angezündet, Flammen aufging.

Getötet wurden in

Grenzorten gemelbet.

die Russen in der Wei gehöfte als Königliches gebrannt wurden. und dann die Dörfer.

allein über 15 Güter un brennereien zogen mit voran, die die Häuser men und Brandraketen Manche Kommandanten stehen und beschränkten

sei. In Wirklichkeit ist in den westlichen Gouve

haben. Gelegentli

4

Nachmitlags wurden sämtliche früh inister jeren Ministerien krwaltungszweige von Vertretern der neuen vorläufigen

vor der rohen und grau eintreffenden Kameraden.

Kriegsnachrichten.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Großes Hauptquartier, 6. September. Seine Majestät der Kaiser wohnte gestern den Angriffs⸗ kämpfen um die Befestigungen von Nanch bei.

hervor, daß der Feind durch das Generalobersten von Kluck und von Bülow belgischen Maas vollständig überrascht worden ist.

von der Marwitz hat also die Armeebewegun en vor⸗ züglich verschleiert. Trotzdem würden nick . dem Feinde nicht unbekannk geblieben sein, wenn nicht zu Beginn des Aufmarsches und Vormarsches die Feldpost⸗ sendungen zurückgehalten wären. und deren Familien ist dies

der arbeits freudigen und pflichttreuen Beamten habe ich mich fur verpflichtet gehalten, hierüber eine Aufklä⸗

wird gemeldet, daß die Deutschen Termonde beschießen.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Berlin, 5. September. dringen in Teile von Ostpreußen haben die Russen zahl⸗

Aus der unendlichen Menge der darüber vorliegenden Nach⸗ richten teilen wir hier zunächst solche Fälle mit, die 3.

Eine Reihe von Landräten genommen und nach Rußland abgeführt worden. von Goldap soll gezwungen worden sein, Vieh, das aus seinem Kreise von den Russen zusammengebracht worden ist, nach

en erstoch

Eydtkuhnen gebracht wurde. Dann ist er erstochen worden

8. Leigh lag auf . . in 3 Die .

gelischen arrer in Schareyken, Kreis Marggrabowa,

ö , . Goldap, . ngaben über die Stellung unserer Truppen zu machen. Si

wurden deshalb in den Mund ö ; ,

wurde schwer verwundet, ohne Hoffnung auf Ge⸗

Gehöft in Brand gesteckt. in höchste Not und Bedrängnis geraten waren, wurden die

einem Gutshof bei Szittkehmen wurde der alte Besitzer er⸗

und Getränke zu bringen. in einer Gasse, aufgepflanztem

Radßen haben die russischen Soldaten fast sodaß ö fast das ganze Dorf in uf die orfes wurde mit Hieb⸗ diesem 8 Frauen, 3 Männer wurden verletzt. von Mord, Brand und Verwüstung werden aus zahlreichen

Dann wurden die

vorliegenden Schilderungen sind die Rusfsen bei diesen Mord⸗ ganz systematisch vorgegangen. Zündmaterial

die Bewohner zuvor aufgefordert,

Scheunen. Die Verheerung der Dörfer wurde häufig unter dem Vorwand vorgenommen, daß aus ihnen geschossen worden

Truppen besonders das Gardekorps, scheinen im großen und ganzen die Grundsätze des Völkerrechts eher beobachtet zu

üchtigen Streifereien im Lande eine ihren prechende Aufnahme 5 hatten, Pfarrer und Gutsbesitzer an

(W. T. B.)

sind zwei Forts und deren Zwischen— Artilleriefeuer konnte gegen die Stadt brennt an verschiedenen Stellen. e in unsere . gefallen sind, geht

Vorgehen der Armeen der nördlich der Noch am Die Ka⸗

nur deutsche Kavallerie an. Führung des Generals

gels unter

Von Heeresangehörigen als schwere Last empfunden und ost beigemessen worden. Im Interesse der Feldpost

Der Generalquartiermeister von Stein.

tember. (W. T. B.) Aus Ostende

(W. T. B.) Bei ihrem Ein—

und Grausamkeiten begangen.

bereits zuverlässig beglaubigt sind. sind von den Russen fest⸗ Der Landrat

Von vielen Gendarmen des Grenz

2 8 Fest steht, daß ein Gendarm aus dem en worden ist. Der Gendarm aus von den Russen gefangen genommen.

e er auf einer Protze gefesselt durch

weigerten sich, den Russen Der eine ist tot,

haus nach Goldap gebracht. In einem llen wurden Frauen und Kinder zu⸗ getrieben, Erst als die Eingeschlossenen

gequälten Leute herausgelassen. Auf wurde genötigt, den Russen Speisen Als alles aufgezehrt . die von den russischen Sol- Bafonett gebildet n und wurde dabei schwer verletzt. Kreises Stallupönen wurde unter der daß aus dem Dorf geschossen worden

Ebenso wurden im Kreise Pilllallen 10 Personen unter Vorgeben niedergemacht. alle Gebäude

unglücklichen Bewohner des und Schußwaffen einen Dorfe 2 Männer und Aehnliche Vorfälle

Bei den Mordbrennereien gingen se vor, daß zunächst die Domänen⸗ Eigentum mit allen Vorräten nieder— Güter vorgenommen,

d Dörfer niedergebrannt. g Den Truppen ausgerüstete Brandkommandos mit petroleumgetränkten Schwäm⸗ anzündeten. Gewöhnlich wurden : die Häuser zu verlassen. ließen gelegentlich die Wohnhäuser sich auf Abbrennen der Ställe und

dies niemals der Fall gewesen. Die rnements garnisonlerenden russischen

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ünschen ent⸗ F

die Hoftore geschlossen, das 4

werden halbmonatlich im voraus gezahlt. Die ur ir. . . Emt feng hg echt gien bei 4 ehörde Magistrat

sei, eine Reihe von Bewohnern, darunter Frauen und Kinder, . . nach vorheriger Marterung erschossen. Den angelegenheiten“, die sich an den Kriegsbeorderungen befinden und Im Dorf Gee n. durch die Truppenteile ꝛc. den .

selner Sitzung vom 4. 8. M. . Ie. bon der Heimsuchung Ostpreußeng und von der das

. , . der een, . 6. ichen? . zis zum 18. August waren aus dem 9 em, Fentralausschuß der, Gumbinner Bezirk 6 Domänen, 3 ö

größten Organisationen des Gründung einer Aktiengesells

warnten solche Truppenführer, die bei 9 hegt un dt g n in Fänfen, in enen

Berlin, 6. September. (B. T. B.) Die hie reichisch ungarische Batschaft veröffentlicht ö fe 2 Ministerium des Aeußern in Wien zugegangene Depesche: Die russische Meldung von der Schlacht bei Lemberg und der ,,, ist erlogen. Die

sene Stadt Lemberg wurde aus strategischen und i Rücksichten ohne Kampf freiwill ig . .

Wien, 6. September. (W. T. B) Antlich wird ge— meldet: Am 3. September , Russen die 9 weitem Umkreis um die Stadt Lemberg errichteten Erd— werke. Unsere Truppen waren jedoch ber e abgezogen, um die offene Stadt vor einer Beschießung zu bewahren und weil auch operative Rücksichten dafür sprachen, Lemberg de m Feinde ohne Kampf zu überlassen. Das Bombardement hätte sich somit nur gegen unverteidigte Deckungen gerichtet. Die Armee Dankl ist neuerdings in heftigem Kampfe, an der sonstigen Front herrscht nach den großen Schlachten der ver⸗ gangenen Wochen verhältnis mäßige Ruhe.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: von Hoefer, Generalmajor.

Südlicher Kriegsschauplatz.

Wien, 5. September. W. T. B.) Das Armeeober⸗ kommando hat nach einer amtlichen Meldung des Kriegspresse⸗ quartiers heute folgenden Befehl erlassen; Die im Grenz⸗ raume von Aytovac stehende dritte Gebirgsbrigade hatte schon vor kurzer Zeit einen schneidigen Einbruch auf montene⸗ grinisches Gebiet unternommen, der von vollem Erfolg gekrönt war. Nach kurzer Ruhe unternahm diese tapfere kleine Schar am 360. August neuerlich einen Vorstoß gegen die vor Bilecg stehenden an Zahl überlegenen montene— grinischen Streitkräfte. In mehrtägigen heldenmütigen An⸗ griffen der unter dem Kommando des Generalmajors Heinrich von Pongracz stehenden tapferen Brigade gelang es, die Montenegriner unter großen Verlusten zurückzuwerfen, ihnen ein schweres Geschütz abzunehmen und die hartbedrängte Grenzbefestigung Bileca völlig zu befreien. Ich betrachte es als Ehrenpflicht, diese von Heldenmut und Opferfreudigkeit zeugenden Taten der tapferen dritten Gebirasbrigade allen Kommandos und Truppen sofort mit dem Beifügen bekannt⸗ zugeben, daß ich selbstverständlich nicht ermangelt habe, diese Ruhmestaten unserer Kameraden im Süden Seiner Majestät alleruntertänigst zu melden.

(gez) Erzherzog Friedrich, General der Infanterie.

Der Krieg zur See.

London, 6. September. (Meldung des Reuterschen Bureaus“) Das Preßbureau der Admiralität meldet: a deutsches Geschwader, bestehend aus zwei Kreuzern und vier Torpedobooten, hat fünfzehn englische Fischerboote mit einer Ladung von Fischen in der Nordsee weggenommen und die Mannschaft und die Fischer gefangen nach Wilhelms⸗ haven gebracht.

Wien, 5. September. (W. T. B) Wie die „Süd⸗ slawische Korrespondenz“ aus Konstantinopel meldet, verlautet an unterxichteter Stelle, daß im Hafen von Alexandrien ein schwer be chädigter englischer Kreuzer liege, der deut⸗ liche Spuren der Beschießung aufweise. Außerdem liegen dort ein zweiter englischer Kreuzer, ein Torpedojäger und zwei Torpedohoote, die sich nach Port Said geflüchtet hatten, im Dock in Reparatur.

Wohlfahrtspflege.

Vile auf Grund der Reichsgesetze vom 28. Februar 1888 August 1914 zuständigen Unterstützungen ft Familien !

in den Kriegsdienst eingetretenen Mann aften tra nicht, wie vielfach angenommen wird, den . Arm . unterstützungen, sondern es sind Zuwendungen, die unbe—⸗ mittelten währen sind. 6 . , in ber mindestens 9M, in den Monaten November bis einschlte April 12 M, fär die übrigen in Betracht komm r worden (Kin der 2c.) mindestens 6 K

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