1914 / 218 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 16 Sep 1914 18:00:01 GMT) scan diff

d und bort aufs neue elne einbtingliche und Wirku . Lin e und ait en dle . war bekanntlich in

gen aus und Friedenszeiten vertreten.

alles personlich mitjuerleben. Die getreue Schilderung der gr wirkt durch ihre lebendige, unmitte hinaus zwingt auch die

un Von den ausgestellten Bildnissen merkt man . natürlich und echt wirkenden Porträtskizzen, die S el von hohen Staatsbeamten und von

Gemälde von Schiffen unserer Kriegsmarine. vorläufig nur noch Manöverbilder. Selne werden sicherlich erst recht eindrucksvoll und erhebend sein. Pr. P.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗

maßregeln.

Das Kaiserliche Gesundheitgamt meldet den Ausbruch der Klauenseunche vom Viehhof in Zwickau am 15. Sep—⸗

aul und tember 1914.

Verkehrswesen. Wie bekannt geworden ist, werden

station Nr .

poststationen mit Nummern werden vermutlich von den

und die Fe werden, mu

teilen zu unterscheiden ist. Postregelung für Angehörige der Kaiserlichen Marine.

1) Bei Postsachen, die für die bei den Behörden und Marineteilen am Lande befindlichen Marineangehörigen be⸗ stimmt sind, muß die Adresse außer der Behörde, dem Marine⸗

teil usw. auch den Bestimmungsort enthalten.

2 Bei Postsachen für die an Bord von Schiffen be⸗ findlichen Marineangehörigen muß die Adresse nur den

Schiffsnam en (ohne Ortsangabe) tragen.

Von jetzt ab werden Postvakete nach der Türkei (türkische Portugal wieder Ferner sind Postpakete auch nach den Vereinigten merika zu den bisherigen Bedingungen für die Beförderung über Bremen oder Hamburg zugelassen. Diesen Paketen Außerdem können jetzt Postvakete nach den Vereinigten Staaten von Amerika auf dem Auch nach

einzelnen anderen überseeischen Ländern ist der Postpaketverkehr wieder

Postanstalten / angenommen. Staaten von

sowie nach Spanien und

sind jedoch 2 Zollinhaltserklärungen beizugeben. Wege über die Schweiz und Italien befördert werden.

eröffnet worden. Nähere Auskunft erteilen die Poftanstalten.

Erneut wird darauf hingewiesen, daß die Ausfuhrve ö ote eren

engu ju beachten sind, da Postpakete mit Gegenständen, usfuhr verboten ist, nicht an das Ausland ausgeltefert werden. Auch würde der Absender sich unter Umständen eine die Zollbehörde zuziehen. Verdingungen. Der Zuschlag auf die von dem Verwaliungsressort der Kaiserlichen Werft in Wilhelmshaven am 18. August 1914

verdungenen eisernen Dachbinder ist der Firma Th. Raschke, Wilhelmshaven, erteilt worden.

Nr. 73 des Zentralblatts der Bauver waltung', heraus— gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 12. September 1914 hat folgenden Inhalt: Amtliches: Dienstnachrichten. Nicht amtliches: Der Neubau der Universität in Zürich. Die natürlichen Flußformen als Folge gesetzmäßiger Querneigungen und Quer- schwingungen des Wasserspiegelg. Die neue evangelische Kirche der westlichen Vororte von Wittenberg. Vermischtes: Aufruf zur Zeichnung der Kriegsanleihen. Wettbewerb für Entwürfe zu einem RVealgymnasium mit Realschule in Forst i. d. S. Freitragendeg Trägergebilde aus mehreren von einem mittleren Knotenpunkt nach den Auflagern gehenden Teilen. Wasserstände in den norddeutschen Stromgebieten im August 1914.

Theater und Musik.

Morgen, Donnerstag, findet im Königlichen Opernhause eine Aufführung des Rosenkavaliers statt. In den Hauptpartien sind die Damen Venera, Ober, Engell, Birkenström sowie die Herren Knüpfer, Bachmann, Sommer und Henke beschäftigt. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß.

Im Deutschen Theater sind unter der Leitung von Max Reinhardt die Proben zu Schillers ‚Wallensteinꝰ in vollem Gange. Die erste Aufführung findet noch im Laufe dleses Monats statt.

Das Klassische Theater für die höheren Lehr— anstalten 4 l Berlins, das seinen nahezu 15 000 Mitgliedern bisher in jedem Winter sechs Klassikervorstellungen in verschiedenen ersten Theatern geboten hat, wird sich im Hinblick auf die durch den Krieg bedingten besonderen Zeitumstände in seiner demnächst be—⸗

oßen * a es an alten Meister werken geschulten Künstlers dem Betrachter immer wieder hohe Acht ch die . * Raiserhauses ichn Hans Bohrdt zeigt einige seiner bekannten

n Es sind Manöver chlachtenbilder

ahlreiche Feld post⸗ sendungen an die Angehörigen des mobilen Feldheeres mit einem Bestimmunggort und sogar mit Angaben wie „Feldpost⸗ ohne jede Bezeichnung des Truppenteils, dem der Empfänger angehört, versehen. Die Angaben der 3. uf⸗

lieferern der Sendungen aus den Stempeln der an sie gelangten Feldpostbriefe und Feldpostkarten vom Feldheer entnommen. Da die . der einzelnen Truppenteile häufig wechseln dpoststationen vielfach verlegt oder gänzlich aufgehoben

vor der Anbringung derartiger Angaben in den Aufschriften im Interesse der sicheren und schnellen . und Zustellung der Sendungen dringend gewarnt werden. Die Feldpostsendungen an die Angehörigen des Feldheeres sollen lediglich den Namen und die Dienststellung des Empfängers sowie die möglichst vollständige Bezeichnung des Tru ppen⸗ teils, dem der Empfänger angehört, und zwar tunlichst in der Reihenfolge des Vordrucks auf den amilichen Feldpostkarten und Briefumschlägen, tragen, wobei genau zwischen Linien-, Reserve⸗, Ersatz, Landwehr⸗ und Landsturmtruppen⸗

estrafung durch

ginnenden ] sten Spielzeit 191415 zunächst auf elne Folge von vier Au r . beschränken. Und zwar stehen zur Ver fügung: Im Deutschen Theater Kleists „Prinz Friedrich von dan. und ö. Minng von Barnhelm', im Deutschen Opernhause C. M. von Webers e . und drei andere Opern, von denen der Ausschuß sich für diesenigen entscheiden wird, die in der besten Besetzung herauskommen und für die Jugend am meisten geeignet erscheinen; im Lessingtheater Goethes. Iphigenie mt Ling Lossen ni g ds Kayßlerj; im Schrilztthea ter Charlottenburg lllerg „Wilhelm Tell, im Deutschen Künstlertbeater Wildenbruch; Väter und Söhne“ und im Berliner Theater Halms Der Fechter von Ravenna“. Auf Grund dieses reichen Spielplans wird die endgültige Festsetzung der vier ausjuwählenden Stücke durch die Mehrheit der von den Schulleitungen abzugebenden Stimmen entschieden. Die Vor⸗ stellungen finden an Mittwoch und Sonnabend, im Deutschen Opern hause an Sonntagnachmittagen statt. Der Ginzelbezug für die vier Vorstellungen, einschließlich Kleiderablage und Zettel, kosfet 5 46, der Doppelbezug (gültig für zwei nebeneinander liegende Plätze) 19 4. Bei den duich die Schulen aufgegebenen Sammelbestellungen * f sich der Preig auf 4, 0. bezw. 9 (Uebersendungskosten zu Lasten der Be⸗ zieher.) Die Verwaltung geschieht ehrenamtlich, der ganze Reinertrag dieser Spieljeit wird der Kriegs bilfe überwiesen werden. Trotzdem hofft die Verwaltung, nach dem Beispiel der vergangenen Jahre, in denen sie regelmäßig mehr als 200 freie Dauerbezüge und außerdem 3009 einzelne Freikarten ausgab, auch in dieser Spieljeit die un—= bemlttelten Schüler und Schülerinnen reichlich bedenken zu können. BVestellungen (am einfachsten durch Postanweisung) nimmt außer den Direktoren und Vertrauengleuten der meisten höheren Lehranstalten Groß Berlins die Geschärtsstelle des Klassischen Theaterg, Berlin NG. 18, Werneuchener Straße 16, an.

Der Vorverkauf zu den ersten beiden Bunten Abenden“ zum Besten der notleidenden Bäühnenkünstler, die im Königlichen Schauspielhause am Sonnabend, den 19, und Sonntag, den 20. d, M, veranstaltet werden, findet an der Kasse des Opernhauses Vormittags zwischen 107 und 1 Uhr statt und hat heute, Mittwoch, bereits begonnen. Die sehr ermäßigten Preise bewegen sich zwischen 50 * und 4 S6. Eine Vorverfaufogebühr wird nicht erhoben. Außerdem sind Eintrittskarten zu haben: Im „Invalidendank', Unter den Linden 241, werktäglich von 9—6 Uhr, Sonn und Feiertags von g— 10 und 12— 2 Uhr und in der ‚Zentralstelle für den Fremdenverkehr Groß Berlins‘, Unter den Linden 14, die ihrerseits auch die Theaterkasse A. Wertheim und deren Filtalen beteiligt hat, und zwar findet der Verkauf in der Zentralstelle Werktags von 9— 24 und 3—6 Uhr, Sonn und Feier⸗ tags von 121 —- 14 Ubr, und bei A. Wertheim und dessen Zweig— geschäften Werktags von 9—2 und 44 - 7 Uhr, Sonn und Feier⸗ tags von 124 —14 Uhr statt.

Unter der Schirmherrschaft des Magistrats von Berlin veranstaliete die Direktion der Philharmonie am Sonnahend ein Konzert zum Besten der Kriegsfürsorge. Der zahlreichen Zuhörerschaft, die den großen Saal der Philbarmonie füllte, wurden erwählte n Genüsse geboten. Die Mitglieder der Berliner Liedertafel sangen unter der temperamentvollen Führung ihres. Dirigenten, Mustkdirektors Mar Wiedemann, sechz altniederländische Volkslieder, in der sehr wirksamen Be⸗ arbeltung Eduard Kremsergz, für Männerchor und Dich ster. Diese alten markigen Kampf und Betgesänge, die ihre Entstehung selbst einer Zeit biiterster Krieggnot verdanken, finden heute bel uns einen besonders tiefen Widerhall. In der ausgezelchneten, innerlich eindringlichen , . durch die Berliner Liedertafel übten sie am Sonnabend eine ergrelfende Wirkung aug. Herr Otto Teichmann sang mit ympathischem, gutgeschultem Baryton zwei der Lieder, die für Einzelstinme gesetzt sind: die ritterlich kernige Weise von Wilhelmus von Nassauenꝰ und den ‚Abschled“', ein zart emp⸗ fundenes, lyrisches Tonstück. Die zweite Hälfte der Vortrags folge war Beethoven gewidmet. Das Philbarmonische Oxrchester, geführt ven seinem siändigen Mirigenten Camilio Hildebrand, bot mit musikalisch belebtem, energievollem Vortrage die Coriolan⸗ Ouvertüre und die dritte Symphonie. Artur Schnabel spielte zwischen den beiden Orchesterwerken daa Es. Dur⸗ Klavierkonzert und errang durch seine kraftvoll ⸗glänzende Wiedergabe lebhaften Befall.

Eines starken Besuchs und großen Erfolgs hatte sich am Montag im Blüthnersaal ein vaterländischer Fonzert und Vortrags⸗ a bend zu erfreuen, dessen 1 ebenfalls Zwecken der Kriege fürsorge ge- widmet war. Künstler von Ruf harten sich in den Dienst der guten Sache estellt, und eine erlesene Vortragsfolge fesselte von Ansang bis zu Ende die Zuhörer, so daß die Wogen des Beifalls sehr hoch gingen. Den Anfang machte Ludwig Fulda, der sein nach Form und In— balt gleich reizvolles Kriegsmärchen“ selbst vortrug. Dag ge— sprechene Wort vertrat ferner Rudolf Christians, der durch einige Packende dichterische Erzeugnisse der jetzt üppig ins Kraut schießenden

Kriegsliteratur starke Begeisterung erweckte. Von hohem künstlerischen Wert waren auch die musikalischen Gaben des Abends: Orgelspiel des Professors Arthur Ggidti, die Kreutzersonate' in der voll⸗ endeten Wiedergabe durch Conrad Ansorge und Willv Gesangsvorträge der Königlichen Opernsängerinnen Dux und und des Kammer sängers

eß, ber . Hermann Gura, der mit Loewes Friderleus Rer den Vogel abschoß. Den Schluß machte die an—

mutige Sängerin Elsa Gregory mit Kriegsliedern zur Laute, unter denen eines eigener Komposttion „Der Kalser steht im Feld“ von bemerkenswerter musikaltscher Begabung zeugte. war es ein höchst erfreulicher Abend, der den Beweis dafür erbrachte, daß auch in dieser ernsten Zeit der Sinn für Kunst nicht abgestorben ist; nur muß es die rechte Kunst in guter Ausführung sein, sie ⸗whkkt auch heute befreiend und erhebend.

Alles in allem

Mannigfaltiges.

Berlin, 16. September 1914.

Pilze als Volksnahrungsmittel. Gerade in der gegenwärtigen Zeit, in der wir mit allen Lebens

mitteln besonders hauszubalten uns bemühen, ist es lebhaft zu be—

dauern, daß Millionen Zenmer einer der gefündesten und schmack⸗

haftesten Gaben der Natur unbeachtet verderben, nämlich unsere Pilze. Die Behauptung der Chemiker, so schreibt E. Gramberg in seinem prächtigen, jedem Pilzfreunde empfohlenen Werke „Pilze der Heimat“ (Schmeils naturwissenschaftliche Atlanten; 2

Bd. je 5,40),

Pile . recht schwer verdauliche Nahrungsmittel, ste praktis Erfahrungen vieler Piljesser entgegen. st * ö Yig cer und ‚kenner versichern, und wir pflichten a völlig bei, daß ibnen der Genuß 6 vorbereiteter und ischi zuberelteter Schwämme nicht die geringsten Beschwerden berutsen! Die Pilzfreunde wissen es auch gebührend zu schätzen, daß die 9 nicht nur schlechthin als Nahrungsmittel, sondern auch alg decke angesprochen werden müssen. Sle, denen daz Pilzgerlcht nur schme wenn sie es selbst gesammelt haben, kennen den außerordentlichen Won geschmack der einzelnen Arten, der oft einen grundverschiedenn Charakter hat, und preisen den Geschmack eines NMischgersh das 10-20 Arten besserer Spelsepilze enthält. Nach der Ansicht dein Pilzfreunde liegt der Wert der Pilse überhaupt nicht in lhren Nährmert, sondern in lbrem köstlichen Geschmack. Ob sie im ih sind, lassen wir dahingestellt. Jedenfalls ist es eine unwiderlegl Tatsache, daß unserem Appetit nicht lediglich mit sehr nahrhaste Stoffen gedient ist. Mit Behagen genteßen wir Spargel, Blumen. kobl, Gurken, Obst, Kaffee, Ter, obwohl diese Nahrungz. biw. Gent mittel wenig oder zum Teil gar keine Naäͤhrstoffe enthalten, verha nismäßig teuer sind und z. B. von billigem Magerkaäͤse oder Qu im Naͤhrwert um dag Zehnfache übertroffen werden. Da nun aber die Pilie hinsichtlich des Näbrwerts dem srischen Gemüse gleichstehn baben wir um jo mehr Grund, ihnen als Volkanahrungemittel en größere Verbreltung zu wünschen.

Bedauerlich ist es, daß zahlreiche wertvolle, schmackhafte Plh⸗ arten völlig unbekannt und vom Marktverkehr ausgeschlossen sim. Gibt es doch in Deutschland über 200 eßbare Pilzarten, von denn etwa n gute, 4 mittelgute und der Rest minderwertige Spes, Lilie sind. Es ist zu beklagen, daß der weitaus größere ell die Nahrungs. und Genußmittel, dessen Jahregernte sicher einn Wert von vielen Milltonen Mark hat, und auf Feldern verwest. Mit vollen Händen beschenkt unt he unerschöpfliche Natur und läßt ung ernsen, wo wir nicht gesn

können wir die reichen Gaben einheimsen, sondern müssen sie eiss wollen wir ung nicht eine lebensgefährliche Vergiftung zuziehen, sor fältig anschauen und gründlich kennen lernen. durchaus nicht ji dermanns Sache. den größten Teil der reichlich gebotenen Schätze und läßt Tausend von Zentnern schmackhaften und nahrhaften „Pilzfleisches m. enützt umkommen, als daß man sich der Mühe unterziebt, de Speisepille von den giftigen Arten unterscheiden zu lernen. Und det

(etwa 7) Giftpilze kennen zu lernen.

Bringt man daß zuwege, s . die Gefahren beseitigt.

Da nun aber der Fliegenpilz jedermam

drei gefährlichen Knollenblätterpilzen.

den Schwämmen in einzelnen TVandesteilen katholischer zuteil, wo sie in der Fastenzelt das Fleisch ersetzen. Die Be wohner dieser Länder haben, soweit sie wohnen, durch jahrhundertelange Erfahrungen eine große Zahl von

Piljarten, die sich zum Genuß eignen, herausgefunden ünd du

erprobt. Auch die Bewohner einsamer Gebirgsdörser (5. X. im Erzgebirge, in der Rhön, im Böhmer und Thüringer Walt

schwämmen eln für sie geradezu unentbeh liches Nahrungsmittel gt funden. Für Tausende armer Wald und Landarbeiter, die sich sat ausschlleßlich von Kartoffeln ernähren, bilden die Schwämme eine leckere und gesunde Zukost, die sie kostenlos erlangen und im Sommer und Herbst fast täglich genießen. Von größter Wichtigkest endlich it der wirtschaftliche Wert der Pilze für die zrmeren Anwohner der Wälder, namentlich auch für ältere und gebrechliche Frauen und Männer, die sich einen erheblichen Verdtenst durch dag Einsammeln und den Verkauf frischer sowle durch die Herstellung gedörrter Schwämme verschaffen. Da die Pilje eine beliebte Spelse der wohlhabenden Voltskrelse sind, so kommen auf den Pilzmärkten

Daß es sich hier um gewa Beisplele dartun: Bericht des dortigen Botanischen Garteng im Sommer 1909 den Pilzsammlern 16 000 ½ ein. AUuf dem Viktualienmarkt in München wurden (nach K. Gtesenhagen) im Sommer 1907 über 8000 Zentner frischer Pilze verkauft, die einen Verkaufswert von 240 0600 M haben. In der Lausitz werden nach J. Röll jährlich an 400 Zentner ge— trockneter Pilje, meist Steinpilze, im Werte von 30 000 M zum Verkauf gebracht. Dieser Gewinn könnte sich vervielfachen, wenn et gelänge, die Kenntnis der Unmenge von Pilzen im ganzen Vaterlande zu verbreiten.

Arbeitsfeld für jeden Volks⸗ und Naturfreund.

sich dauernd vererbt.

Wien, 15. September. responden“ meldet aus Agram: In einer der nächsten Sitzungen des Gemeinderats wird der Antrag elngebracht werden, einem

zu geben.

Gotenburg, 15. (W. T. B.)

September. der Nordsee von einem englischen Kreuzer überrannt und Bord des Kreuzergz springen. Fünf Personen fielen ins Wasser, von

denen drel, unter ihnen der Kapitän, gerettet wurden, während der Maschinist und ein Reisender ertranken.

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater. önigliche Schauspiele. Donners

tag: Opernhaus. 124. Abonnementsvor⸗ stellung. Der Nosenkavalier. Komödie für Musik in drei Akten von Hugo von Hofmanntzthal. Musik von Richard Strauß. Musitkalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Anfang 7 Uhr.

Freitag,: Opernhaus. 178. Karten⸗ reservesaßz. (168. Schauspie abonnement. vorstellung. Die Journalisten. Lust⸗ . in vier Aufzügen von Gustav Freytag.

nfang 74 Uhr.

Deutsches Theater. (Virektlon: Max Reinhardt. Donnergtag, Abends 71 Uhr: Zopf und Schwert.

burg.

Magdalene.

Rriöschweiler. Runkel.

Freitag: Prinz Friedrich von Hom⸗

Sonnabend: Zopf und Schwert. Sonntag: Faust, 1. Teil.

st ammerspiele. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Maria

Freitag: Die Geschwister. vaterländischer Dichtungen. Sonnabend! Jedermann.

Sonntag: Die Gespenster.

Schillertheater. O. (Wallner theater.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Schauspiel in vier Auf⸗ zügen von Hans von Wentzel und Ferd

n Die Hermannsschlacht. ö onnabend: Zopf und Schwert. seer).

Charlottenburg. Donnergtag, Abends s Uhr: Wilhelm Tell. Schauspiel in 5 Aufzügen von Friedrich Schiller.

1 re, n

onnabend: Zum ersten Male: Grüne

Ostern. Halm,

Pepi.

Vortrag (har

Neutsches Opernhaus.

Lustspielhans. (Friedrichstraße 236.)

Donnergztag, Abends 8I Uhr: Graf Peyi. 13 ; Lustspfel in drel Akten aug . Jahre h geb. ven ern ith (Köngebeng 15666 von Robert Saudek und Alfred

Freitag und folgende

Geboren: Ein Sohn: Der Fr. Ober— leutnant Lonny von Hohberg und Buch—

Pr). . Der Fr. Pargarethe von Alt Stutterhelm, geb. von der Marwitz

(Berlin).

Tage: Graf

Verantwortlicher Redakteur:

lottenburg, Bismarck Straße 3437. VYirektion: Georg Hartmann.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der ö , . Dandlung aus der Zeit der Befreiungs⸗ kriege von H. Wittmann und A. Wohl⸗ muth. Musik von C. Millöcker.

Freitag: Figaros Hochzeit.

Sonnabend: Martha.

Sonntag: Der Zigeunerbaron.

Verlobt:

FJamiliennachrichten.

Frl. Luise von Vlest mit Hrn. Konrad Lehr (ʒSeitlitz=-Harmels. dorf, W. Pr.). Verlagtanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32 Verehelicht: von Humboldt Dachroeben mit Margarethe Ebbinghaus (Berlin⸗Halen⸗

Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg Verlag der Expedition (J. V.; Kone) in Berlin.

Druck der Nordbeutschen Buchdruckerei un

Hr. Dr. Wilhelm N16 Drei Beilagen sowie hie 26, und 7. Muggabe der Deutschen Berlustlisten.

ungenützt in Wälden haben, aber ein. Umstand hält Tausende zurück. Nicht wall.

Das ist nun aba Vielfach verzichtet man lieber u

handelt sichs, , besehen, eigentlich nur darum, die wentgtz ö

ekannt ist, der Satantpllz selten und dazu leicht kenntlich ist, so hu mans schließlich nur mit fünf Arten zu tun: mit dem unschwer . stimmbaren Kartoffelbopist, dem Speitäubling und besonders mit an

Eine ganz besondere Würdigung als Dollsnahrungomittel win . TVäͤnde

(Desterreich· Ungarn, Rußland, Italien, Frankresch, Sübdeutschlan Waldgegenden be

jahlreiche Versuche ihre geeignetste Zubereitung und Aufbewahrun

mittlerer und größerer Städte große Mengen von Spetsepil zen zum Verkauf. Der Erlög fließt . den ärmsten Volksschichten zu.

tige Summen handelt, mögen wenige Der Züricher. Pilmmarkt brachte nach dem

eßbaren . en. Gibt es doch einzelne . und Landesteile, z. B. die Rheingegend, in denen der enuß von Speiseschwämmen fast unbekannt ist und der Pilzsammler und „esser als Sonderling gilt. Diese Gegenden sind ein reiche; ; Aber auch in solchen Landesteilen, in denen die Speisepilze höher geschätzt werden, gibt e zahlreiche Familien, bei denen nie ein Pllzgericht auf den Tisch kommt, und in denen das Vorurteil gegen diefe so wohlschmeckende Speise ö.

(W. T. B.) Die ‚Südslawische Kor.

der schönsten Plätze Agrams den Namen Kalfer Witlhelmz . zurückkehren wird.

ur Belebung der Der hier be⸗ heimgtete Dampfer „Tua“ wurde am letzten Mitiwoch früh im

sank. Nach dem Zusammenstoß konnte ein Teil der Besatzung an

Erste Beilage . zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 16. September

Amtliches.

Deutsches Reich.

Branntweinerzeugung und Branntweinverbrauch im Monat August 1914. Nach den Angaben der Direltivbehörden.

Direktivbezirke

erzeugt

Im Kalendermonat August 1914 sind

zur steuerfreien Verwendung abgelassen

im ganzen

darunter vollständig vergällt

Am Schlusse des Kalender⸗ Im

monats Rechnungg⸗ August 1914 monat sind in den August 1914 Lagern und sind nach Reinigungs Versteuerung anstalten unter in den

freien Verkehr

. Ueberwachung gesetzt verblieben

Branntweinsteuer⸗ vergũtungsscheine ausgefertigt . ausgeführte oder in Ausfuhrlager (Bfr. O. S 58)

aufgenommene Mengen von rohem und J ereinigtem (Bft. S. 4s ranntwein unter v bis

Hektoliter Alkohol

Ostpreußen ) We e, . 2) Brandenburg.

ommern. osen. chlesien. ,,,, Schleswig⸗Holstein. n . J , . en⸗Nassau. einland. ;

2586 11176 4034 3974 10830 533 2621 5037 7083 1647 7586

85 491 161 054 144337 143 198 147 243 104 607 9270 9 572 13 198 5788

29 700

Preußen

. Sachsen. ..

Württemberg.

Baden. . m, ö Mecklenburg. Thüringen . . ö. . 6 ö. raunschwe . sowie ärmliche Walddörfer in der Cbene haben in den Speise, ö ; Lübeck. Bremen..

Anhalt.

amburg .. ö lsaß⸗Lothringen?) ..

1

61 911

3137 4884 8 524 1020 17919 1223 2534 840 18 469 1071 4351 825 414 631 497 234 162 294 302 219 376 30 264 2359 1248 861

Sh3 458

31591 69169

Branntweinsteuergebiet . Dagegen im August 1913

C D S O 2328

S6 794 134267

1038951 719 836 7144471 143 551

66 107 1096 915

In der Zeit vom Oktober 1913 bis August 1914. Dttober 151 bis August 113

3637372

1623271

1559514

1323 864 387 3 1255 30 . ;

1646947 1720690

Nachrichtlich: ia re n im Jull 19142) ..

124

4 1 129

6 308 1951.

.

9 Angaben fehlen. =) Angaben aus dem Hauptamts bezirk Strasburg fehlen. ) Angaben unvollständig. Berlin, den 16. September 1914.

Kaiserliches Statistisches Amt. Delbrück.

Statistik und Volkswirtschaft.

Der Beschäftigungs grad in Groß Berlin nach dem Stande vom 1. und 5. September 1914.

Ein geeignetes

industriellen Beschäftigungsgrades bieten bekanntlich die . n n der Krankenkassen dar, und sie sind es noch in seitdem . die ,, . z der Versicherungepflichtigen weiter auegedehnt worden ist. er nn . derartige Berichterstattung nur nach Monaten ist unter den gegenwärtigen Verhältnissen die Er⸗ mittlung in lärjeren Beobachtungsfristen zu einem dringenden Be⸗ Ist doch anzunehmen, daß unter dem Einfluß der Grfolge, die unseren nen n, . 1 ß ,. am mehr und mehr in norma B k wird die Kenntnis des allmählich Erholungsprozesses Tättgkeit, und Industrie en geleitet, wandte sich das Statistische Amt ver Stadt Berlin an sämtlich? dem Obervemsicherunssamt Groß Berlin e n,, . der Bite um liche Angabe des Mitgliederbestandeg. d ĩ etiacht kommenden Krankenkassen nicht weniger k isl die Mitteilungen von reichlich chlich eingegangen sind. Statistische Amt

böherem Maße,

att, so

dürfnls geworden.

6 . llziehenden wirtschaftlichen n gewerblichen des Beschäfti e . in

Von diesem Gedan

als 225 entiprochen,

aller Krankenkassen für den J. Stichtag tgtsä

Handel

Auf Grund diefer Angaben hat das städtische

icht über den Beschästigungegrad in Groß ge nen, ech be n r für die wöchentlich? Bericht er⸗

d gewählt, für den vorliegenden erssen Be⸗ . , 45 i fed die Angaben für den

j n, handelt es sich diesmal nur um einen k Zur Kennzeichnung der seit der Mobil⸗

machung eingelretenen Veränderungen ist aber auch der 1. August in

Berlin fertiggestellt. richt der 5. September. fünftägigen Berichtszeitraum.

zur

Mittel zur Darstellunz des gewerblichen und Angaben über

dem Berichte des Statistischen Amt mitberüũcksichtigt.

Nach diesem Berichte belief sich die Zahl der . an . 3 ; .

en Kassen am 1 August auf 1249 274, weniger als 92 8 00 der Gesamtzahl der versichtrungs⸗

ĩ iche des Oberversicherungs⸗ pfüchtigen Krankenkassenmitglie der im ö. 3. .

pflichtigen Mitglieder erstattung teilnehm end das sind 1

amtt Groß Berlin.

und sichere Grundlage der Betrachtun

Am 1. September aber war . also

ĩ lecht beläuft er sich auf

Beim männlichen Gesch 366. iir, ,

fortfallenden männlichen Arbeits

z i ist in welchem

stellen durch die militärischen Gin ziebungen bedingt ü ersicherungspflichtigen ing⸗ , ung 6 so tiitt die Ab⸗ besonders daß ben

dem 1. September die Zahl der

auf 903 817 gesunken, d. i. 27,7 o . oder 23.7 oo, beim weiblichen auf man, daß ein erheblicher Teil der

befondere der Fall war, ist nahme der Vordergrund.

aller

Damit ist unzweifel gewonnen. ö en n,, Zahl ö. ⸗. . . um oder

n ge gen 208 046

Bedentt

weiblichen Arbeitsstellen Allerdings ist zu Vergleich zwischen dem 1. August und

1

ganz

beachten,

ihrer seits Steigerung mitwirken.

chent⸗ Dieser Bitte haben von den

in den dlesem

übrigens nur bei den Orig. und den Landkrankenkassen in Betracht ,,,, Hausgewerbetreibenden, die auf Grund deh Gesetzes vom 4. August am 1. September nicht mehr versicherungs pflichtig waren, von der Augustzahl abzusetzen wären. Hlerdurch würde sich der Rückgang der männlichen Arbeitsstellen zwar nur um rund 6000, derjenigen der weiblichen aber um rund 45 000 vermindern. Demnach verbleibt beim männlichen Geschlecht eine zu einem erheblichen, aber bestimmt nicht angebbaren Teil durch die militärtschen Gin⸗ ziehungen herbelgeführte Abnahme um 202 0900 Versicherungespflich⸗ tige, während sich der Rückgang beim weiblichen Geschlecht auf 33 G00 bejäuft. AÄndererseits ist darauf hinzuweisen, daß unter den Versicherungspflichtigen auch solche Personen 316 volle Ein⸗ heiten zählen, die zurzeit nur in verkürzten Arbeltszeiten he⸗ schäftigt werden, demnach ihr hisheriges Einkommen nicht in voller Höhe welter bezieben. Da sie aber nicht ganz ohne Verdlenst ind, mag sich ihre Miteinbeziehung wohl [. So umfang reich alfo die Abnahme der Arbeitöstellen im August war, so ist 69 zu beachten, daß hier nicht bloß das engere Berlin, sondern Gro Berlin im Rahmen det , . d. i. eine Bebölkerung von Millionen Seelen, in Betracht kommt. ö Mi eng der vom Statistischen Amt unterschiedenen Gewerbe⸗ gruppen ist zolgendes heivorzuheben: Am größten stellt sich der Rückgang der Arbeitsstellen im August in der Industrie der Holi⸗ und Schnitzstoffe, wo er nicht weniger als 690,3 oo beträgt. Nach sinkenden Abnahmeziffern geordnet, folgen: die Papier. und die Lederindustrie mit 56,0 / , die Sammelgruppe der „sonstigen“, keiner Her besonders genannten Gewerbegruppen angehörenden Krankenkassen mit 48, die Industrie der Steine und Erden mit 421, das Drugerel⸗ gewerbe mit 343, die Terthlindustrie mit 31, die Gärtnerei und Fandwirtschaft mit 301, die Gast⸗ und Schankwirischaft mit 28, das Baugewerbe mit 275, die Waren, und Kaufhäuser mit 23,3, dle Meiäll, und Maschinenindustrie mit 21.1, die Barbiere, Friseure und das Reinigungsgewerbe mit 183, der Verkehr mit 161, die Industrie der Nahrung. und Genußmittel mit 12, die Gemein debetrie he mit 9.8 O/so. Eine in k. an . im Betrage von 13,6 0, ͤ emsschen Industrie festzustellen. . n, . 16. den Zeittaum vom 1. bis zum 5. September, so zeigt sich, daß die Gesamtzahl der Versicherungspflichtigen in diesen Tagen ihren Stand im ganzen behauptet hat; es ist eine Abnahme von nur I o/o eingetreten, die übrigens wesentlich auf die allgemeinen Siiskrankenkassen entfaͤlll. Auch käme vielleicht in Betracht, daß aus dem Vormonat rückständig gebliebene Abmeldungen in etwas größerer Zahl in den ersten Tagen des neuen Monats ein⸗ gegangen find. Unter diesen Umständen ist es immerhin be⸗ ächtenhwert, daß einige der vom Statistlschen Amt unterschiedenen Gewerbegrüppen berelis eine kleine Zunahme der Versicherunge⸗ pflichtigen aufweisen. Als solche seien genannt: die chemisch⸗ Industrte mit einer Zunahme um 11000, die Metall. und Maschinen⸗ industrie mit einer solchen von 13 0,o, die Papier. und die Leder indusitie mit einer Zunahme von 2 ., Wögen i . noch vereinzelt hervorgetrefenen Anzeichen einer Erhöhung des eschäftigungs⸗ grades sich in Zukunft verallgemeinern und steigern!

den 10 deutschen Auswanderern noch

1914.

Die deutsche überseeische Auswanderung im August 1914

und in dem gleichen Zeitraum des Voriahrs.

Gs wurden befördert deutsche Auswanderer im Monat August über 1914 1913

, 1008 . J 874 deutsche Häfen zusammen.. 10 1882 fremde Häfen (soweit ermittelt 963 her nne, 2845. Aus deutschen Häfen wurden im Monat August 1914 nchen 183 Angehörige fremder Staaten befördert; davon gingen über Bremen —, Hamburg 1853.

LVWohl fahrt sp flege.

Der Ausschuß für Mutter, und Säuglingsfürsorge, der sich innerhalb der Zentralstelle des Roten Kreuzes für Kriegswohlfahrtspflege vor kurzem geblldet hat (Berlin NVW. 7, Reichtztagsgebäude), bittet, recht zahlreich an der Ueber⸗ nahme von Kriegsvpatenschaften sich beteiligen zu wollen. 65 handelt sich darum, in der jetzigen Kriegszeit, vorbildlich zunächst für Groß Berlin im Verein mit der Haupt⸗ stelle für Mutter⸗ und Säuglingsfürsorge hierselbst, eine erweiterte Versorgung für diejenigen Säuglinge und kleinen Kinder, deren Er⸗ nährer ins Feld gezogen sind oder durch den Krieggaugbruch Arheit und Verdienst verloren haben, oder für Mütter, die in ehensolcher bedauerngwerten Lage ihrer baldigen Entbindung entgegensehen, zu schaffen. Wer ein Kriegspatenkind übernimmt, verpflichtet sich, dem Ausschuß für Mutter und Säuglinge fürsorge monat⸗ lich eine bestimmte Summe zur Verfügung zu stellen, um damit hilfsbedürftigen schwangeren Müttern oder unter⸗ stützungsbedürftigen Säuglingen ober Kleinkindern für die Dauer der Not enisprechende Unterkunft und Pflege zu sichern. Es sollen nicht etwa die Mütter und Kinder im Haushalt oder in der Familie desjenigen, der die Kriegspatenschaft übernunmt, Aufnahme finden, viel mehr soll der Kriegspate nur für die Unterhalts kosten auf⸗ kommen, die autz der Fürsorge für Mutter oder Kind eiwachsen. In

erster Linie soll der Mutter durch Beihilfen die Möglichkeit geboten

werden, das Kind bei sich zu Hause zur Welt zu bringen, zu pflegen

und felbst zu stillen. Wo jedoch die Unterbringung beider außerhalb

der Wohnung oder eine Trennung des Kindeg von der Mutter er⸗

forderlich wird, soll die Ueberweisung in Anstalten für Wöchnerinnen

und Saäuglinghpflege, in Krippen und ähnliche Fürsorge⸗

einrichtungen, wie sie vielfach in Groß Berlin dant der sozialen

Schöpfungen von Gemelndeverwaltungen, Privatvereinigungen und

Einzelwohltätern schon bestehen, erfolgen. Dadurch wird zugleich

den genannten Anstalten über manche Schwierigkeiten hinweggeholfen,

die gerade jetzt ihrem Fortbetrieb sich entgegenstellen. Denjenigen

Kriegspaten, die dem Patenkind persönlich näher treten und ihm noch

weitergehende Fürsorge zuteil werden lassen wollen, werden auf Wunsch Namen und Wohnung des Kindes mitgeteilt werden. Sicherlich ge⸗ denken viele, die in günstiger wirtichaftlicher Lage sich befinden, namentlich Eltern, die sich des glücklichen Besitzes gesunder Kinder erfreuen, gern in patröotischer Nächstenliebe der um Hilse bittenden Mütter und Kinder unseres Volkeg und sind bereit, durch Ucher⸗ nahme einer Kriegspatenschaft mitzuhelfen zur Linderung der Nor. Wer die striegepatenschaft, zu deren Uebernahme er bereit ist, nur einer bestimmten Gemeinde von Groß Berlin zuwenden oder sonstige Be dingungen an seine Hilfeleistung knüpfen will, wird gebeten, einen darauf bezüglichen Vermerk in seine Bereitwillig keitserklarung aufzunehmen. Die Patenschaft kann verschieden sein. Wenn die Mutter der Ent blndung zu Hause , ,,, und nach der Geburt des Kindes mit diesem zu Hause verbleiben will, handelt es sich um Unterstützungs⸗ beträge in berschiedener Höhe. Andernfalls werden die Kosten, wenn das Kind tagsüber in einer Krippe untergebracht wird, monathsch 6 S, falls Tag, und Nachtpflege in einem Säuglingsheim oder Asyl er⸗ forderlich wird, monatlich 30 M und, falls das Kind erkrankt ist und in einem Säuglingskrankenhaus verpflegt werden muß, monatlich g0 υ betragen. Bie Beiträge der Krtegspaten werden, sofern sie

nicht in der Zeit vom 1. bis 5. jeden Monats eingesandt warden

sind, durch einen Boten erhoben werden. Wer vorstehender ie in

hochherziger Weise entspricht, darf des aufrichtigen Dankes der Mütter

und Kinder, denen er in ernster Zeit hilfreich zur Seite steht, des

warmen Dankes der Krieger, deren Sorge um seine in der. Heimat

zurückgelassenen Familienangehörigen er lindert, und des Dankes aller Vaterlandtfreunde sicher sein.

In dem allgemeinen Wettelfer in Erfüllung der Pflichten gegen⸗ über dem Vaterlande steht auch der Freiwillige Erziehungs beirat für schulentlassene Waisen nicht zurück; er. hat sofort die Aufgaben erfüllt, die ihm als dem größten inter⸗ konfefsionellen GUrziehungsvereine Deutschlands gestellt waren, Eine Anzahl seiner Pfleglinge hat er zu den Erniearbelten auf das Land gesandt. Außer den namhaften Unterstützungen, die der Freiwilllge Erziehungsbelrat für seine Pflegebefohlenen aufwendet, hat er in Erkennung der außerordentlichen Notlage einen besonderen Kriegsfonds in Höhe von 12900 46 zur Unterstützung seiner durch den Krieg arbeitslos und hilfsbedürftig gewordenen Pfleglinge bewilligt. Aus den Mitteln dieses Kriegsfonds, der durch frei⸗ willige Spenden aus dem Kreise der Mitglieder und Gönner des * Erzehungsbelratz noch weiter angewachsen ist, konnten schon viele Waisen unterstützt und vor der bittersten Not bewahrt werden. Ferner hat der Erziehangsbeirat sein Werner Kaufmann-Erholungsheim in Belzig, das 30 Knaben be⸗ herbergen kann, als Erholungsheim für verwundet gewesene und genesene Krieger zur Verfügung gestellt. Da in Belzig große Lazarette errichtet worden sind, wird das sehr schön gelegene Heim schnell besetzt 9, Hingegen hält der Erziehungebeirat sein Mädchen erbolungsheim in Friedrichttal nach wie vor für seinen his— herigen Zweck offen. Es eignet sich weniger zur Verwendung für Kriegszwecke, und es wird die Hilfe, die der Verein hier schwächlichen schulentlassenen Mädchen angedeihen läßt, in dieser schweren Zelt, in der man der armen, schon vor dem Kriege verwaisten Kinder wenlger gedenken wird, doppelt angebracht fein. Von jedem Aufrufe nimmt der Verein Ahstand, um die ohnehin drohende Gefahr der Zerfplitterung der Kräfte und Mittel nicht zu vermehten. Die Vereingarbelt wird in der gewohnten Weise fortgesetzt.

Die ungeheuren Anforderungen an die Leistungen des Roten Kreuze und die Unmöglichkest einer Fortsetzung der Sammlung durch Büchsen wegen der unerträglichen Belästigung des Publtkums haben das Zentralkomitee vom Roten Kreuz veranlaßt, einen vorgeschlägenen neuen Weg zu gehen. Es werden, wie dem W. T. B.“ mitgeteilt wird, 5. und 19 Marken aus gegeben, die auf. Rechnungen, Quittungen usw. aufgeklebt werden sollen. Ein besonderer Ausschuß unter dem Ehren- vorsitz des Generals der Jafanterie z. D. von Viebahn ist mit der Durchführung dieser Kreuz-⸗Pfennig“ genannten Sammlung in Deutschland beauftragt. In einer gestern abgehaltenen

Sltzung von Vertretern sämtlicher einschlägigen deutschen Verbände