1914 / 225 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 24 Sep 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Schiffer auf großer Fahrt: 18 Monate Fahrzeit als Steuermann und Nachweis 4 Beobachtungen und Berechnungen. ollten die Seebeobachtungen eines Anwärters den An⸗ forderungen nicht genügen, so kann er zur Prüfung zu—⸗ gela werden, wenn die während der Schulzeit an⸗ geste eigenen Beobachtungen zu der Annahme be⸗ rechtigen, daß der . in der Praxis erforder⸗ . ö. in der Anstellung von Beobachtungen er⸗ angt hat.

Ich ersuche, die Prü ungs kommissionen ür 14 und für Schiffer auf kleiner Fahrt . alsbald mit Weisung

zu versehen. Auch wollen Sie für eine tunlichste Bekanntgabe der neuen Bestimmungen an die beteiligten Kreise Sorge tragen.

Berlin, den 21. September 1914.

Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Lusens ky.

An die Herren Regierungspräsidenten in Königsberg, Danzig, Stettin, Stralsund, Schleswig, Stade, Aurich, Osnabrück.

Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.

Der ordentliche Professor Dr. Franz Schieck in Königs⸗ 1. Pr. ist in gleicher Eigenschaft in die medizinische Fakultät der Universität Halle⸗Wittenberg und der etats mäßige Professor an der Technischen Hochschule in Hannover Dr. Rudolf Rothe in gleicher Eigenschaft an die Technische Hochschule in Berlin versetzt worden.

ber

Bekanntm achung.

Für die im Jahre 1915 an der Königlichen Landesturn, anstalt in Spandau abzuhaltende Turnlehrerprüfung ist Termin auf Montag, den 8. März, und die folgenden Tage anberaumt worden.

Mel dungen der in einem Lehramte stehenden Bewerber sind bei der vorgesetzten Dienstbehörde spätestens bis zum 1. Januar 1915, Meldungen anderer Bewerber bei der Königlichen Regierung, in deren Bezirk der Betreffende wohnt, ebenfalls bis zum 1. Januar k. J. anzubringen.

Nur bie in Berlin wohnenden Bewerber, die in keinem Lehramte stehen, haben ihre Meldungen bei dem Herrn Polizei⸗ präͤsidenten hierfelbst bis zum 1. Januar k. J. einzureichen.

Die Meldungen können nur dann Berücksichtigung finden, wenn ihnen die nach 8 4 der Prüfungsordnung vom 15. Mai 1894 vorgeschriebenen Schriftstücke ordnungsmäßig beigefügt sind. 3. Die über Gesundheit, Führung und Lehrtätigkeit beizu⸗

bringenden Zeugnisse müssen in neuerer Zeit ausgestellt sein.

Die Anlagen jedes Gesuches find zu einem Hefte ereinigt vorzulegen. . Berlin, den 21. September 1914.

Minister der geistlichen und Unterrichts angelegenheiten. J. V. von Chappuis.

Aichtamtliches.

Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, 24. Septem ber 1914.

Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Plenar⸗ sitzung; vorher hielten der Ausschuß für Handel und Verkehr sfowie die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Justizwesen Sitzungen.

Dem Erzbischof von Posen und Gnesen, dessen feierliche Einführung heute stattfindet, ist von dem Reichs kanzler Dr. von Bethmann Hollweg aus dem Großen Haupt— quartier, wie ‚W. T. B.“ meldet, folgendes Telegramm zu⸗ gegangen:

Gurer Erjblschöflichen Gnaden beehre ich mich am heutigen Tage mene aufrichtigften Glückwünsche auszusprechen Sie besteigen den Stuhl des heiligen Adalbert in einer ernsten und enischeldungs vollen Zeit, in der die gesamte Bevölker ng der Erzdiözese, unterschtedslos dem Rufe unseres gellebten Taisers folgend, ihre vaterländischen Pflichten in freudiger Einmütigkeit erfüllt. Goit schente Ihrer Arbeit seinen reichen Segen zum Wohle der Diözese und des Vaterlandes.

Die Reichsabgabenstundungsordnung für Preußen ist im Königlich preußischen Finanzministerium unter Berück⸗ sichtigung der inzwischen ergangenen abändernden und er⸗ gänzenden Bestimmungen neu herausgegeben und durch Ver⸗ öffentlichung im Zentralblatt der preußischen Verwaltung der Zölle und indirekien Steuern in Kraft gesetzt worden. Der buchhändlerische Vertrieb ist dem Verlage von Trowitzsch u. Sohn, Berlin 8SW. 48, Wilhelmstraße 29, übertragen worden.

Die auf den Kriegsschauplätzen sich findenden Waffen⸗ und Ausrüstungsstücke der eigenen und verbündeten sowie der feindlichen Armeen werden, wie W. T. B.“ meldet, durch

die Militärbehörben aufgesammelt und bestimmten, besonders eingerichteten Sammelstellen zugeführt. Sie werden dort, so⸗ weit nur irgend möglich, für Zwecke der Landesverteidigung nutzbar gemacht, das Unbrauchbare muß zu Gunsten der Reichs⸗ kasse verwertet werden. Durch die Zusammenfassung der einzelnen Bestandteile werden —— aus den unbrauchbaren Stücken erhebliche Werte an Metallen, Leder, Stoffen und der⸗ gleichen gewonnen. Das Aufsuchen und die Aneignung solcher Fundstücke durch Unbefugte wird nicht gestattet, ein privater Handel damit kann nicht in Frage kommen.

9 der deutschen Presse ist die Nachricht verbreitet worden, der kriegsgefangene russische General Martos sei gefesselt in Halle eingebracht. Dies trifft nach einer Meldung des W. T. B. nicht zu. General Martos befindet sich in Neisse. Im übrigen wird r, r. das gerichtliche Ermittlungsverfahren gegen alle jene kri gsgefangenen Offiziere eingeleitet, die im Verdacht stehen, Greueliaten und Vergehen

nachstehende . eines Infanterieregiments vor:

Automobile mit im Forèt domaniale von einer abteilung unter Führun woꝛden.

beraubt. diese Angaben dem Stabzarzt ihres Bataillons gemacht, der sie der

Sanltälskompagnie in Gondreville am 9. übergab.

liegen die Verlustliften bei. 6 Armee, die 15.

Armee sowie die 5. Berlustliste der Kaiserlichen Marine.

Meldung des W. T. B.“ folgende Warnung bekannt:

Gerüchte verbreitet u. a. über Gefangennahme einer Landsturm- a beiterkolonne und über angebliche Ertolge unserer Wessgrenje und dadurch die Bevölkerung beunruhigt

vor breiter und Urheber vor das Kriegsgericht stellen.

angeblich russische Siege Wiener „c. K. Telegraphen - Korrespondenzbureau“ zufolge ans Lächerliche. reichen Armeen Oesterreich⸗ Ungarns in Galizien nicht mehr vor—⸗ handen sei und daß dessen Streitkräfte auf 60⸗ bis 80 0900 sich mit der Nachricht, trügen mehrere hunderttausend zu Hilfe gekommenen deutschen Korps hätten den Rückzug an⸗ treten müssen.

dem Karaibischen Meer und im südlichen Atlantischen Ozean sind der „National Tidende“ zufolge Gegenstand besonderer Aufmerksamkeit von seiten der Behörden, wieweit die Neutralität verletzt worden ist, amerikanische Schiffe die deutschen Kreuzer mit Proviant und

gegen das Völkerrecht gedulbet ober gar gefördert zu haben.

Der oberslen Heeresleitung liegt dem W. T. B.“ zufolge

September. Am 8. September sind zwei rwundeten, die die Genfer Flagge ah ee, französischen Radfabrer⸗ eines Offiziers überfallen üährer wurden ermordet und nd verwundet entkommen und haben

e nn,.

Verwundete und Nur zwei Mann

gez.... .., Reg mente kommandeur.

Der heutigen Nummer des Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ Ausgaben 42, 43 und 41 der Dentschen Sie enthalten die 33. Verlustliste der Verlustliste der sächsischen

rmee, die 20. Verlustliste der württembergischen

El sas⸗Lothringen. Der stellvertretende Gouverneur in Straßburg gibt, laut

Es werden in der letz en Zeit wieder eine Unmenge unwahrer

Feinde an der Ich warne

erbreitung solcher erlogenen Gerüchte und werde die Ver⸗

Oe sterreich⸗ Ungarn.

Die Meldungen der Presse der Tripleentente über in Galizien grenzen dem

Die Engländer wollen wissen, daß eine der sieg⸗

in Galizien sich nur noch Mann belaufen. In Paris beruhigt man die Verluste Oesterreich⸗Ungarns be⸗ Mann, und die ihm angeblich

Großbritannien und Irland. Die deutschen Flottenbewegungen in Westindien,

um festzustellen, in⸗ und ob durch

anderem versorgt werden.

Nach dem Untergang der Panzerkreuzer Aboukir“, „Hogu en und „Cressye“ sind, wie W. T. B. meldet, Ih unverletzte englische Offiziere aus dem Wasser gerettet und in Harwich ans Land gebracht worden. In Harwich schätzt

man die Zahf der Geretteten uf insgesamt 706; S0 sind in Harwich gelandet n z j J .

Nach einer Meldung des „Daily Telegraph“ hat der lleine Kreuzer „Em den“ der Handelsschiffahrt im bengalischen Meer⸗ busen einen Schaden von achtzehn Millionen zugefügt.

Vom 27. August bis zum 17. September sind in Folkestone 57 600 Flüchtlinge, zumeist Belgier, eingetroffen.

Serbien.

Der Ministerpräsident Paschitsch berief nach einer Mel⸗ dung der „Südslawischen Korrespondenz“ vom 17. d. M. die Führer aller parlamentarischen Parteien zu einer Konferenz und forderte sie auf, die bisher vergeblich an⸗ gestrebte Bildung eines großen Koalitionskabinetts zu ermöglichen. Die Konferenz verlief ergebnislos, da einzelne Führer erklärten, erst mit ihren Parteiausschüssen beraten zu müssen. Die Versuche Paschitschs, das Kabinett durch Aufnahme von Parlamentariern aller größeren Gruppen zu stärken, dürften erfolglos bleiben, da auf keiner Seite Neigung besteht, dem Kabinette Paschitsch die Verant⸗ wortung für die jetzige Lage abzunehmen. Namentlich die Fortschritts partei sieht, daß ein vollständiger Zusammenbruch der österreichfeindlichen Politik der Dynastie uud Paschitschs hereingebrochen ist. Diese Ansicht wird auch im Lager der Sozialdemokraten und von vielen Jungradikalen geteilt. Da in Nisch die Cholera immer mehr um sich greift, verlassen sehr viele Menschen die Stadt. Täglich treffen in Nisch große Sendungen von in russischer Sprache erscheinenden Soldaten⸗ zeitungen ein, welche ausschließlich Nachrichten über fortgesetzte russische, französische und englische Siege enthalten.

Bulgarien.

Nach Informationen aus unterichteten Kreisen ist festzu⸗ stellen, daß die Sendung des Präsidenten des Londoner Ballankomistees Buxton vollständig gescheitert ist. Wie die „Südslawische Korrespondenz“ meldet, ind die Be⸗ mühungen Buxtons, die leitenden Kreise in Bulgarien zu einer Aenderung ihrer bisherigen Haltung zu bewegen erfolglos geblieben. Sowohl ber König, als auch das Kabinett Rados⸗ lawom haben Buxton darüber nicht im Zweifel gelassen, daß man in Sofia die eingeschlagene Richtung der bulgarischen Politik für bie allein für das Land richtige hält und nicht daran denkt, von ihr abzugehen.

Albanien.

Nach einer Meldung des Wiener „K. K. Telegraphen⸗ Karrespondenz⸗Buregutz“ hat sich die Versammlung der Auf⸗ ständischen in Tirana gegen eine Rückkehr Essad

Paschas ausgesprochen. Amerika.

Der kanadische Minister für Milizen und Landesverteidigung Hughes kündigt einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge an, daß er England 31200 Mann als Hilfskorps enden wolle. Das sind 10 000 Mann mehr, als Lord Kitchener ver⸗ langt hat. Ebenso werde Kanada 300 Maschinengewehre

entsenden. Afrika.

Der Premierminister der Südafrikanischen Union, General

Botha, Übernimmt, wie „W T. B. meldet, das Ober⸗

(W. T. . Auf dem rechten Flügel des heeres je n

verfuche der Franzosen haben keinerlei Erfolg gehabt. Ost wärts bis an den Argonnenwald fanden heute keine größeren Kämpfe statt. 2 des Tages genommen, for

Armeeteile haben heftige, aus Toul erfolgte Gegenangriffe 6 . abgeschlagen, Gefangene, Maschinengewehre und Ge

Dat Les

und an Vortruppen an einzelnen Stellen zurückgedrängt.

aus

Kriegsnachrichten.

Westlicher Kriegsschauplatz. Großes Hauptquartier, 23. September, Abends. deutschen West⸗ Kampf. Umfassungs⸗

eits der Oise steht der

Destlich der Argonnen ist Varennes im der Angriff schreitet weiter Die gegen die Sperrforts füd lich Verdun angreifenden aus Verdun über die Maas und

chüße erbeutet.

euer der schweren Artillerie gegen die Sperrforts Troyen, aroches, Camp des Romains und Lionpille ist mit sicht= Lothringen französischen Eine wirk⸗ liche Entscheidung ist noch nirgends gefallen.

Aus Belgien und aus dem Osten ist nichts neues zu

melden. Großes Hauptquartier, 23. September. (W. T. B.)

Der Sberkommandierende der bei Reims kämpfenden Truppen hat der obersten Heeresleitung heute folgendes gemeldet: Wie nachtrrä lich sestgestellt, ist auf die Kgihedrale von Reims auch ein Mörserschutz abgegeben worden. Nach Meldung des Armeekorps ist dag notwendig gewesen, weil es nicht möglich war, mit Feuer det Feldartillerie die deutlich erkannte feindliche Be= obachtungs telle von der. Kathedrale ju vertreiben.“

barem eröffnet worden. In Französisch. er el sässischen Grenze wurden die

Oestlicher Kriegsschauplatz. Wien, 23. September. (W. T. B.) Amtlich wird ge⸗ meldet: Auf dem russischen Kriegsschauplatz wurde in den letzten Tagen, von einigen unwesentlichen Kanonaden ab⸗ gesehen, nicht gekämpft. Unsere Truppen sind ungeachtet der andauernd ungünstigen Witterung in vorzüglicher Ver fassung.

Der Stellvertreter des Ehefs des Generalstabes: Hoe fer, Generalmajor.

Südlicher Kriegsschauplatz.

Wien, 23. September. . T. B.) Amtlich wird ge⸗ meldet: Soeben angelangte Nachrichten vom Balkan⸗Kriegs⸗ schauplatze lassen erkennen, daß die beherrschenden Höhen westlich Krupanj (Jagodajah, Biljea, Crni Vrh), um die tagelang erbittert gekämpft wurde, fein Külch in unserem Besitze sind, und daß hier der Widerstand der Serben ge⸗ brochen wurde. Daß es während dieser Kämpfe des Gros unserer. Balkanstreitkräfte einzelnen serbischen oder montene⸗

wo nur wenige Sicherheitsbesatzungen zurückgeblieben des Landes niemanden überraschen Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: J ef eneralmaser-.

Der Krieg zur See.

Berlin, 23. September. mitgeteilt, daß das Unterseeboot 9. und seine Besaßung heute nachmittag unversehrt zurückgekehrt sind. Zur Be⸗ satzung des Unterseeboots gehören: Kapitänleutnant Weddigen Otto), Kommandant, Oberleutnant zur See Spieß, Marine⸗ ingenieur Schön, Obersteuermann Traebert, Obermaschinist Heinemann, Bootsmannsmaate: Schoppe, Hoer, Matrosen: Geist, Rosemann, Schenker, Schulz, Obermaschinistenmaate: Marlow, Stellmacher, Hinrichs, Maschinistenmaate: Maerz, Reichardt, Obermaschinistenanwärter: Wollenberg, v. Koslowaki, Oberheizer: Eisenblätter, Schüschke, Heizer: Karbe, Schober, Lied, Köster, Vollstelt, Funkenheizer: Sievers.

Wien, 23. September. (W. T. B.). Amtlich wird ge⸗ meldet: Die französische Flotte, die seit der wirkungslosen Kanonade von Punta d Ostro am 1. September außerhalb der Avbria verblieben war, hat in den letzten Tagen neuerliche Großtaten vollbracht. Sie erschien am 19. September um 6 Uhr Vormittags abermals vor der Boche di Cattaro und beschoß eine Stunde lang erneut die Forts der Einfahrt den 'schwerssen Kalibern. Sie erzielte drei Treffer und verwundete einen Kanonier. Hierauf steuerte sie, insgesamt ungefähr vierzig Einheiten stark, gegen Lissa und beschoß um 10 Uhr Vormittags die Semaphor⸗ station und den Leuchtturm. Sie verwundete zwei Mann, konnte jedoch sonst nur vorübergehend Schaden anrichten. Bis ungefähr 5 Uhr Nachmittags operierte das Gro der Flotte in den Gewässern vor Lisfa und verließ dann, mit südwestlichem Kurse steuernd, den Schauplatz ihrer Tätigkeit. Gelegentlich bieses Rückzuges erschienen Teile der Flotte noch vor Pelagosa. Auch hier wurde der Leuchtturm beschossen. Nach Zerstörung der Flaggenstation und unflätiger Verunxeinigung des Trink⸗ wassers durch gelandete Matrosen und Mitnahme des wenigen Proviants armer Leuchtturmwärter sowie einiger Wäschestücke verließ auch dieses Geschwader die Adria.

Parlamentarische Nachrichten.

Der nationalliberale Reichstagsabgeordnete Dr. Johannes Semler, der den Wahlkreis 2 Hannover (Aurich⸗Witimund— Leer) vertrat, ist, wie ‚W. T. B.“ meldet, gestern im Alter von 56 Jahren in Hamburg gestorhen.

Statistik und Volkswirtschaft.

Der Beschäftigungsgrad in Groß Berlin in der Zeit vom bh. vis 12. September 1914.

Wie bereits mitgeteilt wurde, erstattet das Stattstische Amt der Stadt Berlin auf Grund der Angaben über den , ,, von reichlich io der dem Oberversicherungtzamt Groß Berlin unter, stehenden Krantentassen und der schaften neben den bisherigen Monatsherichten (bie in seiner statlstischen Jelischrift Groß Berlin“ beröffentlicht werden) seit tur tem au wöchentliche Berichte Über den gewerblichen und inbustriellen Be⸗ schäöftigunggzgrad in Groß Berlin, damit dem unter den gegenwärtigen

kommando gegen Deutsch Südwestafrika.

BVerhältnissen dringend

zewordenen Behürfulg nach Eimtitelung des-

grinischen Banden gelingen konnte, in jene Gebiete vorzudringen, . Gendarmen und die unumgänglich nötigen sind, kann beim Charalter .

T. B.) Es wird uns

Arberislosen, achweife der Gewerk⸗

a.

es zeschlecht mit 1L10½ die Oos o/o betragende des weiblichen Geschlechts

hr bedeutend übertrifft.

Ueber das Verhältnis ihrer Vertretung in der Gesamtzahl der ersicherunggpflichtigen hinaus stellt sich dle Zunghme bei er gf meinen Ortzkrankenkassen, sie beträgt beim männlichen Ge—⸗ hlecht 18. 3500 oder 1,31 09, beim weiblichen 18909 oder Oés o/ “, im mien rd. Hao oder Oos o/o. Insbesondere beläuft sich die Steigerung

Zahl der Versicherungepflichtigen bei der Berliner allgemeinen röäkrankenkasse auf rd. 2100 oder 1418 0.0 beim männlichen und 1600 er Los oo beim weiblichen Geschlecht, zusammen auf 3709 oder sosg. Auch hler findet man also die günstigere Entwicklung

ederum auf seiten des männlichen Geschlechts.

nnter den gewerblich gegliederten Krankenkassen i e Zunahme aleichfalle festzustellen bei der Papier⸗ ö. . dussrie, wo sie sich auf is o/o für beide Geschlechter zusammen be⸗

st, ferner sind zu nennen: Gemeindeverwaltungen 4 29, Bau d DYruckereigewerbe je 4 22, chemische Industrle 4 21, Metall⸗ d Maschinenindustrie 4 Oo, Gast. und Schankwirtschaft 4 O62 dlich Nahrungs- und Genußmittelgewerbe 4 O10 /o .

Eine gleiche Anzahl von Gewerbegruppen weist zwar elne Ab⸗ hme auf, so u. 9 die Industrie der Holz, und Schnitzstoffe mit On,

Waren und Kaufhäuser mit L168 0½, aber die Entwicklung bei der esamtheit der gewerblich gegliederten Krankenkassen ist gleichfalls ch eine Besserung gekennzeichnet, indem es bier im ganzen zu er Zunahme um rund 2000 beim männlichen und 240 beim weib⸗ hen Geschlecht, zusammen um 2240 Versicherungspflichtlge kam, so 5 sich zahlenmäßlg eine Besserung um Cas und Gao oso, bei beiden schlechtern zusammen um Os o/ ergab.

An die Uebersicht über den Mitgliederbestand von 225 Kranken ssen Groß Berlins schließt das Statistische Amt eine Nachweisung

Arbeitslosen der freien Gewerkschaften nach dem ande vom 7. und vom 14. September an. Nach dieser zeigen ar einige Verbände eine Zunahme der Arbeitslosenzabl gegen

Vorwoche, darunter die Transportarbelter, bei denen sie sich

141 beläuft, ferner die männlichen Textilar better mit 89, die blichen Personen der Holj. und der Metallindustrie mit 126

HI; aber die Fälle einer Abnahme der Arbeitslosenzahl sind h ihrem Zablengewicht doch wesentlich bedeutsamer. Gerade bei

Männern der beiden letztgenannten Industrien tritt die Ab⸗ me besonders hervor, bei beiden zusammen stellt sie sich

1109. Ein Nachlassen der Arbeltslosigkeit ist ferner fest⸗ ellen u. a. bei den Buchdruckern (— 140 Arbeitslose), bei Hilfsarbeltern diesetz Gewerbes C— 77 männliche und 14 Bliche), bei den Lithogrgphen usw. 195 männliche und 3 weibliche), hei den Buchbindern 145 männliche und

201 welbllche), bei den Töpfern (— 103 Arbeltslose) . Im ganzen m die Zabl der Arbeit ge e geen Gewertschaften, für welche . e ecer e en, k 7 ig en ht K

um 18527 beim männlichen chlecht und um 185 n weiblichen, inggesamt um 2037 oder 4 a9 o /o, ab.

ber die Lohnverh altnif fe der Arbeiter im preußischen Kohlenbergbau in den Jahren 1912 und 1913.

hält der kürzlich erschienene statistische Tell des Jahresberichts deg eins für, die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtehezirk n für 1913“ u. a. die folgenden Angaben nach amtlichen Von der Gesamtzabl der in Deutschlands Bergwerkoindustrie chschnittlich beschäftigten Personen (berufsgenossenschaftlich sicherten), die im Fabre 1912 von rund 822 000 (im Vorjahre) 42 000 611 000 im Sieinkohlen⸗, 55 400 im Braunkohlen⸗ bau gestiegen war, entfielen auf den preußischen Kohlen- ban im Jahre 1913 610 779 Arbeiter (ohne die Beamten) 570 116 im Jahre 1912. Im Oberbergamtsbezirk Dortmund g die Arbeiterzahl von 3650 359 im Jahre 1912 auf 382 951 im hre 1913, in Oberschlesien von 117 585 auf 121 617, im Saarbezirk ht 913 auf 49 596, in Aachen und am sinken Niederrhein pon J. ö. 28 642; im niederschlesischen Bezirk fiel sie von 27 923 Der Jahregarbeitsverdienst eines Arbeiters der Gesamt-⸗ 9schaft betrug in den letzten beiden Jahren: 1912 1913 60.

1755 1134 1381 1098 1662.

Die Jabreslöhne der unterirdisch beschäftigten

entlichen Bergarbeiter (etwa die Hälfte der Gesamtbeleg⸗

it) stellten sich, wie folgt: : 39 ; 1913

160 2088 1487 1594

Dortmund. Ob rschlesien

Qberschlesien⸗ ö.

Saar ejiił ( Sidaiawerte) Niederschlesien 1221

Aachen und linker Niederrhein? 1874.

7 eine Schicht der Gesamtbelegschaft sowte der eigent· n rden, entfiel in den letzten beiden Jahren folgender

rdien st Gesamt⸗ Unterirdisch beschäftigte belegschaft eigentliche Bergarbeiter 1912 1913 1917 1913 6 3 l e Hy og H 36 6,17 3,80 3 os 4 86 22 4, a6 H, itz 3,29 3, 13 3,8

H. 23

tmund. a f K arbeßtrk (Staatzw) . derschlesien.. ö zen und linker Nieder⸗ I

1

H, og.

(Weitere „Statistische Nachrichten“ s. i. d. Ersten Beilage.)

MWohlfahrtspflege.

ö. Provinzialausschuß der Provinz Sachsen bat nach * eldung voön . W. T. B.. aus Merseburg heschlossen, zur . der Notlage in Ostpreußen 1006900 M zu über⸗

dort zum ersten Mal Landwirtschaft zu treiben, so bedient er

*.

Die erssn Liebesgaben sind, wie dem W. T. B.“ aut Düsseldorf berichtet wird, am Montagnachmittag in der Front der Westarmee bei Reims eingetroffen, und zwar durch eine utomobilkolonne des Bezirkgverelns vom Roten Kreuz für den Reglerungebezirk Düsselderf Die Gaben wurden bei mehreren in der Feuerlinie stehenden Korps abgegeben. Von den die Kolonne begleitenden Herren wurde festgestellt, mit wie warmem Dank diese Gaben angenommen werden, aber auch, wie groß das Bedürfnis ist, das hier dringend der Hefriedigung harrt Bei der einfetzenden ungünstigen Witterung sind vor allen Dingen warmes Unterzeug, Decken und Verbandszeug von Nöten. Wurst, Schsnken und in erster Linie Zigarren sowie Tabak in allen Formen werden von den Kriegern sehbnsüchtig ermartet und mit Jubel be—⸗ grüßt. Wer die Anstrengungen und Entbehrungen gesehen hat, die unseren Kriegern in der vordersten Linie auferlegt sind, dem er— scheinen selbst die größten Opfer, die die Zuhausegehliebenen bringen, als gering, und er beirachtet es alg unbedingte Pflicht der ganzen Bevölkerung, die Sammlung von Liebesgahen unter Einsetzung aller Kraft in größtem Umfange zu betreiben. Wenn dann noch die mit erheblichen Schwierigkeiten verbundene Deranbringung der Gaben an die Bedürftigsten, d. h. in der Feuerlinie stehenden Truppen zufrle den stellend geregelt ist, wird diese Tätigkeit unseren Braven über manche schwere Stunde hinweghelsen.

Der Männerverein vom Roten Kreuz und der Vater ländtsche Frauenverein veiöffentlichen folgenden Aufruf: „Sendet Liebesgaben nach Metz! Die von den Vereinen vom Roten Kreuz und der Stadt Metz gleich beim Beginn des Knieges gemeinsam veranstaltete Liebesgabenlammsung kann den überaus großen Anforderungen, die an sie gestellt werden, nicht mehr gerecht werden. Die Lage von Metz an sich und die Nähe des Kriegsschauplatzes bringen es mit sich, daß die verschiedensten Truppenteile und zahlreiche bier durchkommende einzelne Mannschaften sich an sie wenden. Der Masse der Anforde⸗ rungen ist. sie allein nicht gewachsen, und es mußten besonders in der letzten Zeit zahlreiche Hilfsbenürftige verzweisfelnd abgewiesen werden. Ganz Beutschland hat die Pflicht, für die Trupyen an der Westgrenie besonders jetzt, wo die kältere Jahreszeit beginnt, mitzusorgen. Die Liebesgabenstelle in Metz ist am besten in der Lage, Llebesgaben an die Truppen heranzubringen und richtig zu verteilen. Wir bitten alle vaterlandsliebenden Kreise Deutschlands, uns zu helfen. Außer um Geldspenden, die an die Adresse des Oherforstmeisters Dr. Kabl in Metz ju senden sind, bitten wir in allererster Linie um wollene che, Leibbinden. Strümpfe, Fußlappen, dann aber auch um guse Zigarren, Tabat, Kautabak, Kaffee, Tee und Schokolade. Die Natural- (. af g wir auf schnellstem Wege an das Bezirkepräsidium in

en.

Kunst und Wissenschaft.

Um den bildenden Künstlern, deren wirtschaftliche Lage während der Kriegszeit besonders schlecht ist, nach Möglichkeit , , heiten zu bieten, hat sich der Salon Schulte dasu enischlossen, auch weiterhin wechselnde Ausßellungen zu veranstalten. Man 6 dort, in diesem Menat Werke von Tiermalern, unter denen die Schöpfungen von J. P. Junghanns, August Lüdecke und Alexander Kogster hervorzuheben sind. Sie stehen im Motiv und auch in der malerischen Behandlung offenkundig unter dem Einflusse des Münchener Meisters Heinrich von Zügel, dessen Straffheit und Frische in der Malweise und arbengebung keiner ganz erreicht Junghanns und Lüdecke malen Vieh auf der Weide, Alexander Koester beobachtet das Trelben der Enten im Wasser, auf beren welchem Ge⸗ sieder die zwischen dem grünen Blätterwerk der Bäume hindurch-⸗ brechenden Sonnenstrahlen ein huschendes Spiel des Lichte hervor- 4 3 83 ,. , sind i, ar,. i. von F elberg und Franz Fran! sellt; ansprechende Leistun gen, die uc g che , 3st 2 gried Ruin alt ganz in der Art von Anders Zora junge Frauen aus Schweden und innland in bunter malerischer Tracht. er ftohen und gesunden luffassung entspricht die freie und breise Pinselführung, die leider in einigen Bildern allzu sorglos und oberflächlich wird. Bes Bild einer lachenden jungen Frau Ver Schalt. und, das Gemälde „Mädchen in schwedischer Tracht! sind die geschlossensten Leistungen. Ein wenig unse bständig erscheint auch Fr. Felger in seinen an R. Sieck er⸗ innernden Frühlings⸗ und Sommeirlandschaften. Diese bescheidenen heiteren Bilder sind nicht ohne Reiz, wirken aber slellenweise zu derb und in der Farbe nicht fein und zart genug.

Die eldgenössische Technische Hoch schule in Zürich bat dem . Br. phil. Hermann Amandus Schwarz in Berlin zum ünffigsten Jahrer tage seiner Dottoripromotion ehrenhalber die Würde eineß Doktors der Mathematik verliehen in Würdigung seiner augtz= geieichneten wissenschaftlichen Leistungen, Sie ertannte dankbar dle vorzüglichen Dienste an, die er als hochgeschätzter Lehrer vor über ö Jahrzehnten der eidgenössischen Technischen Hochschule erwiesen atte.

Die Kunstschätze des Louvre sind, wie. W. X. B. aus Paris meldet, in Sicherhelt gebracht worden. Alle Fenster wurden vermauert. Die Mona Lisa wurde nach Toulouse gebracht. Aehnliche Maßnahmen wurden in allen anderen Pariser Museen getroffen.

In München ist, der Kunstmaler Adolf Echt ler, Ebhrenmit⸗ alied der bayerischen Akademte der bildenden Künste, im Alter von 71 Jahren gestorben.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Altertümliche Landwirtschaft in den Vogesen Grenjgebirge zwischen zwet. . Staaten sind nicht selten dur eine wirtschaftliche Vernachlässigung gekennzeichnet. So herrscht au in manchen Teilen der Vogesen noch eine Form der Landwirtschaft, dle sich sonst nur dort findet, wo der Mensch zum ersten Mal vom Boden Besitz 86. Das trifft gerade auf das Tal der Breusch zu, das sich bei Schirmeck ins Gebirge hineinzieht und der Schauplatz der bisher einzigen Schlappe deutscher Truppen gegen Frankreich ge—⸗ wesen ist. Dort berrscht, in geringem Grade übrigens auch in den st ' lichen Vogesen eine eigentliche Brandwirtsichaft als eine Art kultur geschichtlichen Ueberbleibsels. Wenn eln Anstedler in ein bieher von der Bodenwirtschaft noch nicht beansprucht gewesenes Gebiet kommt, um

oft des Peittelz, die wild wachsenden Pflanzen, soweilt sie nicht be Vn ausgerottet werden, einfach niederzubrennen, wohel die entstehende Asche noch als Dünger dient. In den genannten Teilen der Vogesen wird eine Verwertung der Gehänge als Viehweide auf weiten Flaͤchen durch die Verbreitung des Besenginsterg verhindert, der den Rasen mit mächtigen, oft mehr als mann hohen Büschen bedeckt und das Wachs. tum der niederen Pflanzen beeinträchtigt. Ist eine =. dadurch unbrauchbar geworden, so wird sie gewöhnlich einem Gemeindebürger oder auch sogar einem auswärtigen Unternehmer Fostenlas der gegen billige Pacht. überlassen, der dann die Brandwirtschaft einleitet. Die Ginsterbüsche werden zunächst mit den Wurzeln berausgehackt und der Rasen umgegraben. Sind die Stauden und dag Gras trocken genug geworden, so wird alleg zusammen abgebrannt. Die jurnsckbleibende von Eisenoryd rotgefärbte Asche wird auf die ganze Fläche verteilt und nun können etwa zwel Jahre lang Kartoffeln poder auch Roggen gebaut werden, ohne daß ein anderer Dungstoff zu= gesetzt wird. Dann bleiht der Boden weder liegen hie hinreichendes Gras für Rinder oder Ziegen gewachsen ist. Stellt sich rer Ginster schlleßlich wieder übermächtig ein, so muß die Brandwirtschaft von neuem Abhilfe schaffen. In den leyten Jahren ist das Verführen allerdings mehr und mehr verschwunden, da die Leute lieber in die Fabriken gehen, als sich auf so mühsame Weise einen fasch verstegenden lärglichen Unterhalt zu verschaffen.

1

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und . maß regeln.

Das Kaiserliche Gesundheitsamt meldet den Ausbruch der . Klauenseuche vom Schlachtviehhof in Nürnberg

Da Trinkwasser des Heeres. Die Trinkwasserversorgung

geohe⸗ Deeresmassen . zu den wichtigsten Aufgaben im Felde, a von ihrer zuverlässigen Erfüllung der Gefundheitsjustand des Soldaten zum großen Teil abbängig ist. Früher in diese Forderung in ihrer ganzen Bedeutung nicht erkannt worden, zumal man nichts von Bakterien wußte, aber die Folgen ihrer Vernachlsssiaung haben sich bie auf die letzien Kriege deutlich genug gejeigt. Typbus Rubr und Cholera waren die Folgen, die regesmäßlg durch schlechtes Trinkwasser über die Truppen heraufbeschworen wurden. Von den 700 000 Kreujfahrern, die unter Gottfried von Bouillon Seꝛxusalem zogen, erreichten nur 20 000 das Gelobte Land, die ührigen waren dorher von Seuchen bingerafft worden. Im Burenkeieg hatten dte Engländer 450 000 Kranke gegen nur 22 000 Verwundete, und ebne Zweifel wurde die Mehrzahl der Erkrankungen durch schlechtes Trinkwasser herbeigeführt. Erst die Japaner ha zeigen können, daß die Krankheiten im Feldheer durch die Sorge für gesundes Trink- wasser in überraschendem Grade verm ndert werden können. Schon rie Auswahl der benutzten Gewässer kann manche Sicher beit bieten. Quellen sind in ihrer⸗Beichaffenbert steig unsicher, wäbrend Grund wasser als keimfrei b trachtet werden kann. Nur ihn Fluß =* wird man stetz auf die Beschaffung reichlicher Grundwassermengen echnen können. Sind die Truppen auf Qberflächenwasser augewiesen, so muß für dessen Reinigung gesorgt werden. Damn steben diele Mittel zur Ber ügung, die aner von recht verschiedenem Wert sind. da es nicht allein auf die Zuverlässigkeit, sondern auch auf die Schnelligkeit ihrer Wirkung ankommt. Selbstverständlich kann man sich im Felde nicht die Zeit nehmen, ein langwleriges Verfahren zur Reinigung großer Wasser . g, m. In . , . . drel Arten der Wasser

nigung verwendbar, entweder dur 8e oder durch Filtrierun oder durch Zusatz chemischer Stoffe. Das bc n des 6 2 bürgt die Abtötung aller Keime, behaftet das Wasser aber wegen der Austreibung aller Kohlensäure mit einem faden Geschmack.! Auch ist das Kochen viel zu umständlich. Schneller gebt das Filtrieren, wenn. geeignete Apparate dazu gefunden. werden können. Das Ergebnls läßt sich dann auch noch durch chemische Vorgänge unterstützen. So haben die Japaner in lrem letzten Krieg einen fahrbaren Sterilisator im 63 gebabi, der das Wasser nach dem Filtrieren durch Oꝛon reinigte. uch bei dem europätschen Feldzug in China sind solche Apparate n worden. Die Chinelen selbst wissen gut genug, welche Hefahr der Genuß von robem Wasser bietet, und haben des wegen das Teerrinken erfunden. Außerdem bedienen sie sich deg Alauns zur Wasserklärung. Dle ältesten Mittel jur Wasserbebandlung fin Felde bestanden in Filtern, die aug einem einfachen Trichter, einer Pumpe und einer Luftkammer zusammengesetzt waren. Spater wurden größere Klärvorrichtungen benutzt. Lange erbielten sich die sogenannten Klärbeutel, die mit Kieselgur gefüllt wurden. Diese Hilfsmittel waren aber auch noch recht umständlich und belasteten den Troß. Im Zeitalter der Chemie ist die Trinkwasserbehandlung weit ein facher geworden, indem man einen wirksamen Stoff in das Wasser wirft und den dadurch etwa entstehenden Belgeschmack durch ein anderes Mittel wieder beseltiat. Zur Abtötung der Reime werd enmweder freies Brom oder Jod oder vorzuggweise doppelttoh len saureg Natron mit Chlorkalk verwandt. Der Geruch und Geschmack, der von Brom, Jod oder Cblor hinterbleibt, kann durch kohlenfaureg und unterschwefligsaures Natron völlig entfernt werden. . sichereg und sehr billiges Mittel zur Wasserreinigung ift auch der Jusatz bermangansanrem Kall in ganz gerkngen die nur eim

undertsiel Gramm auf einen Liter zu betragen

hlorverbindung wird gewöhnlich unterchlorigsanrer Kall, alg Jad-⸗ verbindung Jodtalt oder jodsaures Kali mit Gisigsäure dermerter. Die Chemikalien werden in bequemster Form all Täfelchen oder pillenartige Kügelchen hergestellt. Ganz neu ist eine in Amerika er- fundene Verbindung, die als flüssiges Cblor in den Handel gebracht und sowohl zur Trinkwasserreinlgung alg zu Bleichzwecken empfohlen . . scheint aber in großem Maßstab noch nicht hinreichend erprobt zu sein.

Verkehrswesen.

Die Post und die Lieb es gaben. In der Presse wird behauptet, daß die Feldpost bei der Beförderung von Liebes⸗ gaben versage. Demgegenüber ist darauf hinzuweisen, daß die Einrichtungen der Feldpost in erster Linie auf die Be. irn von Nachrichten sowie von Geldsendungen berechnet ind, und daß die zwischen Post⸗ und Militärverwaltung ver⸗ einbarte Feldpostdienstordnung, die die Grundzüge für die Gestaltung des Feldpostbetriebs enthält, den Feldpoßdienst dem⸗= entsprechend regelt. Die Einrichtungen der Feldpost kommen daher für die Beförderung von Liebesgaben in Massensendungen überhaupt nicht in Frage. Genau so ist es schon 1870771 gewesen , auch hier der jetzt so beliebte Hinweig, daß es um die Feldpost vor 41 Jahren besser be⸗ stellt gewesen sei, nicht zutrifft. Auch schon damals sind die Massensendungen an Liebesgaben durch die Eisenbahn be⸗ fördert werden, nicht durch die Post. Die 1 hat vielmehr im Herbst 1870 die Zurückweisung aller Sendungen angeordnet, die nach Form und sonstiger Beschaffenheit, besonders auch mit Rücksicht auf ihren Inhalt, sich zur Be⸗ . mit der Briefpost nicht eignen. Dabei betrug während es ganzen Feldzugs 1870/71, von kurzen Abweichungen ab⸗ gesehen. das Meistgewicht für die Feldpostbriefe nur 4 Lot der 6 g, also nur den vierten Teil des jetzt zugelassenen Meistgewichts.

Die a, , e, klagen dauernd auf das leb⸗ hafteste über die mangelhafte Verpackung der in der 6 aufgelieferten Feldpostbriefe mit Schokolade,

igarren, Pulswärmern, Strümpfen und dergleichen. Insolgedessen erhalten die eldpostanstalten viele Tausende solcher Sendungen mit beschädigtem Jahalt oder aus denen der Inhalt überhaupt e e i. ist, sodaß mit dem Briefe nichts mehr angefangen werden kann. Es muß daher den Absendern immer nur wieder dringend angeraten werden, für eine der langen Beförderungtzstrecke und der Schwierigkeit der Feld⸗ posttransporte angemessene Verpackung zu sorgen. Die Feldpostwarenbriefe müssen unbedingt einen Umschlag aus dauerhafter Pappe oder aus festem, starkem Papier erhalten Außerdem empfiehlt sich sehr eine feste Verschnürung mit Bindfaden. Der vielfach benutzte Klammerverschluß der Feld postbriefe allein ist unzureichend, da er sich leicht unierwegs löst.

Ueber geringfügige Gewicht sübers reitungen bei den ,,, . deren Meistgewicht bestimmungs⸗ . 250 g beträgt, werden die Postanstalten fortan hinweg

n. .