1914 / 227 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 26 Sep 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Marineinfanterie.

Den 18. Sextener. Keller, d. Sernchz 1.3 1e. in

Landw. Bez. Neumünster, zum Dblt. d. Seewehr J. Aufgeb, befördert

Königreich Preußen.

Der Staats bauverwaltung wird auf Grund des Ge⸗ setzes über die Enteignung von Grundeigentum vom 11. Juni 1874 (Gesetzsamml. S. 221 ff) das Enteignungsrecht zur Entziehung und zur dauernden Beschränkung des für die Hoch— wasserregulierungs arbeiten an der Elbe in . zu nehmenden fremden Grundeigentums verliehen.

Berlin, den 22. September 1914.

Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs.

Das Staatsministerium. von Breitenbach. von Schorlemer.

Dem Landkreise Northeim im Regierungsbezirk Hildesheim wird auf Grund des Gesetzes vom 11. Juni 1874 (Gesetzsamml. S. 241 ff das Recht verliehen, das Grund⸗ Ligentum, welches zu den Anlagen für die Fortleitung und Verteilung des zur Versorgung des eigenen Kreisgebiets aus den staatlichen 2 im oberen Quellgebiet der Weser bezogenen i n e, Stroms in Anspruch zu nehmen ist, nötigenfalls im Wege der Enteignung zu erwerben oder, a es augreicht, mit einer dauernden Beschränkung zu be⸗ asten.

Berlin, den 23. September 1914. Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs. Das Staatgministerium. von Breitenbach.

Bekanntmachung. Gemäß §z 3 des Gesetzes über die Landwirtschasts kammern vom 30. Juni 1894 (Gesetzlamml. S. 126), in Verbindung mit dem Allerhöchsten Erlasse vom 16. August 1914 (Gesetz⸗ samml. S. 153), wird hiermit genehmigt, daß die Satzungen der Landwirtschaftskammer für bie Provinz Han— nover in Hannover dahin abgeändert werden, daß dem Ab⸗ satzl des S2 folgende Bestimmung als Satz 2 eingefügt wird: „In Erfüllung dieser Aufllaben ist die Lan wirtschafttz⸗ kammer auch berechtigt, zur Erxstattung von Gutachten in landwirtschattlichen Angelegenheiten Sachverständige zu befstellen. Berlin, den 25. September 1914. Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs. Das Staatgministerium. Freiherr von Schorlemer.

Ju stizministerium. gerichtsräten, Geheimen Justizräten Christiani P! h urg ist die nach⸗

istizrat Pohl bei dem Landgericht in Gleiwitz,

ö bei dem Amtsgericht in Aschersleben, Schäffer bei dem Amtsgericht in Stade und Walter in Hamborn bei dem Amtsgericht in Duisburg⸗Ruhrort.

In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Rechtsanwalt, Justizrat Naß aus Aschersleben bei dem Amts—⸗ gericht in Kalbe a. S., der frühere Rechtsanwalt Dr. Schuh⸗ mann bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Wies⸗ baden, die Gerichtsassessoren Oh se und Heinrich Breme bei dem Landgericht Lin Berlin und der frühere Gerichtsassessor Dr. Meyersohn bei dem Kammergericht.

Der Oberlandesgerichtsrat Dr. Lorenz in Breslau, der Landgerichtsdirektor Haase vom Landgericht III in Berlin, die Amtsgerichtsräte, Geheimen Justizräte Fried länder in Cöln und May in Strehlen, der Landrichter Luyken in Han⸗ növer und der Amtsrichter Plaß in Herne sind gestorben.

Minist er kum der öffentlichen Arbeiten.

Etatsmäßige Stellen als Regierungsbaumeister sind ver— liehen worden den Regierungsbaumeistern des Hochbaufaches Stendel in Posen (im Geschäftsbereich der Eisenbahndirektion Posen), Garrelits in Posen (als Vorstand des Hochbau— * III daselbstz; und Grebenstein in Neumark in West⸗ preußen.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung. Die im Etatsjahre 1913 eingelösten Staats⸗

schul durkun den Schuldverschreibungen und Schatz⸗ anweisungen) über 898 616 840 62 3 sind heute nach Vor⸗ schrift des 16 des Gesetzes vom 24. Februar 1850 von der SGlaatsschulbenkommission und uns unter gemeinschaft— lichen Verschluß genommen worden.

BVerzeichnisse der eingelösten Schuldurkunden, geordnet nach Schuldgattungen, Litern, Nummern und Geldbeträgen, liegen in der Zeit vom 1. bis 31. Oktober d. J. , , von bis 1 Uhr bei der Kontrolle der Staatspapiere, Berlin 8M. 68, Oranienstraße 24, Erdgeschoß links, am Schalter 1, zu jedermanns Einsicht aus.

Berlin, den 21. September 1914. Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Bischoffshausen.

Bekanntmachung. ** über die Rechnungen der Staatsschuldentilgungs⸗

e der für das Ctatsjahr 1911 von khn . ndtages Entlastung e 1 worden ist,

ind die nach diesen ec nn , eiff a man en ;

Bekanntmachung vom 13. ember 1912 in sahru

menen Stgatsschuldurkunden über 258 227 607 de 73 3 heute in Gemäßheit des 8 17 des Gesetzes vom 24 Fe⸗ bruar 1850 im Beisein von Mitgliedern der Staatsschulden⸗ kommission und unserer Verwaltung durch Feuer vernichtet worden. . e Berlin, den 21. September 1914.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

von Bischoffs hausen.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 26. September 1914.

Der Ausschuß des Bundesrats für Zoll⸗ und Steuer⸗ wesen hielt heute eine Sitzung.

Wie „W. T. B.“ mitteilt, ist nach einer dem Chef des k vorliegenden Meldung im Etappengebiet eine ran kentrausportabteilung, die mit der Herbeischaffung derwundeter Franzosen beauftragt war, am 23. September Votmittags von französischen Franktireurs überfallen worden. Sie verlor dabei an Verwundeten und Toten einen

Oberarzt und sieben freiwillige Krankenpfleger.

Die englische Regierung hat ihren früheren Veröffent⸗ lichungen jetzt eine weitere hinzugefügt. Sie läßt einen an den Staats sekretär des Auswärtigen Amts gerichteten Bericht ihres bisherigen Botschafters in Wien Sir Maurice de Bunsen erscheinen. Ueber den Bericht, der vom 1. September datiert ist, also einen vollen Mongt nach dem Ausbruch des Krieges, schreibt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“:

Es ist ebenso inter ssant, wi unschwer, die Tendenz dieser Ver—= öffentlichung festzustellen. Ibre Absicht ist nicht nur, England von aller Schuld zu entlasten und diese der deutschen und österreichtsch ungarischen Politik zuzuschleben, sondern sie sucht Deuischland in , Grade als Oesterteich⸗ Ungarn für den Krieg verantwortlich zu maichen und dadurch zwischen uns und unserem Verbündelen Zwietracht zu säen.

Der enalische Botschafter beklagt sich darüher, daß, obwohl die deutiche Regierung b haupt, sie habe Sie Edward G ys Be⸗ mühungen um den Frieden“ bis ans Ende in Wien antersützt, der deuische Botschafter von Tschirichky dabei seine (Bunsens) eit. wirkang ebensowenig wie die det räassischen und des sranzösischen Botschafters nachgesucht habe. Deser Beschwerde ist einige Naivität nicht abfusprechen. Eg wäre in der Tat höchst außerordent⸗ lich gewesen, wenn der deutsche Botschafter in Wien bei seinen Schritten die Hilte der Veitreier der Entente erbeten hätte, nachdem hereits Sir Gdward Greys Versuch, den serbisch-österreichischen Konflikt zur Majorisierung Oesterrelch⸗UAngarns vor das Forum der Großmächte zu ziehen, als eine Intrigue gegen das deutsch⸗6ster⸗ reichische Bündnis ab elehnt worden war. Die Anstrengun gen der deutschen Negserung, die unablässig bel unserem Verbündeten auf friedliche Enisch ießungen in ejner Geise hinwirkte, wie es Gagland

Petersburg zu zun versäumt hat, würden in ein sonderbares

; ind B ergebender Rat g eines eu den Schted spruchs getreten wäre.

äschland sollte feine Büghniebeztehungen zu Oesterreich Ungarn gefährden, während England sich hütete, den Freund an der Newa zu verstimmen.

Fast noch weniger geschickt ist die weitere Behauptung, daß Deutschland am 31. Jull mit rauher Hand in die Erfolg ver— sprechenden Verhandlungen zwischen Wien und St. P teisburg durch sein Ultimatum e n fn habe, während „einige Tage Aufschub⸗ Europa eine furchtbare Heimsuchung erspart haben würden. Eg sei demgegenüber nur daran erinnert, daß, wenn jene nach Sir Maurice de Bunseng Auff ssung Erfolg versprechenden Verhandlungen zwischen Oesterreich Ungarn und Rußland bis zur letzten Stunde fortgeführt wurden, dies gerade auf die ununterbrochene Tätig- keit der deutschen Politck für die Erhaltung des Friedens zurück. zuführen gewesen ist. Ohne diese durch Deuischlands Arbeit auch in Wien noch geschaffene Frist, die England in St. Petersburg ungenutzt verstrrichen ließ, würde der Krieg um mehrere Tage früher ausgebrochen sein. Denn schon am 24. Juli hat die russische Re⸗ gierung in einem amtlichen Communsqué erklärt, sie könne in einem österreichisch ᷓserbischen Konfl kt unmöglich untätig bleiben Dieser Erklärung folgten milttärische Maßnahmen auf dem Fuße, die den Beginn der von langer Hand vorbereiteten Mobilmachung der russischen Aimee darstellten. In einem dom Zaren am 30. Jult an den Deutschen Katser gerichteten Teleg amm (Anlage 23 a des deutschen Weißbuchs) wird dus. drücklich mitgetetlt, daß jene militärnchen Maßr geln schon vor fünf Tagen, also am 25., beschlossen worden seien agegen erklärte am 27. Juli der Kr iegsminisser Ssuchomlinow dem deuischen Militär.

attachse ehrenwörtlich, daß noch keine Mobilmachungsorder ergangen

sei, daß kein Pferd ausgehoben, kein Reservist eingezogen werde. Obwohl in dieser Unterredung dem russischen Kriegsminister kein Zwelfel darüber gelassen worden war, daß Deutschland Mobil⸗ machungsmaßnahmen gegen Oesterreich Ungarn auch für sich selbst als höchst bedrohlich betrachten müsse, lieten in den nächsten Tagen in raschem Tempo die Nachrichten über die russtsche Mobilt—⸗ sierung ein. Am 29. Jult odnete die russische Regierung die Mobiltsierung in Süd und Südmest⸗Rußland an, die am 30. auf 23 Gouvernements ausgedehnt wurde. Ittzt fehlte, wenn Rußland den Krieg herbeiführen wollte, nur noch ein Schritt, die Gesamtmobilmachung des russischen Hee reg. Diese wurde während die Bemühungen des Deuischin Kaisers um den Frieden bei enigegen— kommender Aufnahme in Wien fortdauerten, am 31 Juli Vormittagz in St Petershurg aubesohlen Noch um 2 Uhr Nachmittags am gleichen Tage aber telegraphlerte der Zar an den Katser, es handle sich hierbet lediglich um durch Oesterreichs Mobilisierung nötig gewordene „milt⸗ tärische Boibereitungen“, deren Einstellung aus technischen Gründen unmöglich set; er gah gleichzeitig seln feierliches Wort, daß er weit davon entfernt sei, den Krieg zu wünschen.

Bei so offen barer Dor pelzüngigkeit der russischen Politik wäre ein weiterer Aufschub auf unserer Seite geradezu ein Verbrechen gegen Deutschlands Sicherheit und vor dein deutschen Volke nscht mehr zu verantworten gewesen. Daher erhielt am gleichen 31. Jult der Katserliche Botschaftor in St. Petersburg den Befehl, der russischen Regierung zu eröffnen, daß Veutschland als Gen enmaßregel

gegen die allgemeine russtche Mobilmachung vorläufig den Kriegs⸗

zustand in Deutschland verkündet habe, dem die Mobillsatlon folgen müsse, wenn Rußland seine militãrischen Maßnahmen nicht binnen 12 Szunden einstelle. Hierauf han die russische Re, ierung überbaupt keine Antwort gegeb n, und es blieb, der deutschen Regierung nichts übrig, als der russischen nach Ablauf der gestellten Frist am 1. Auqust eiklaͤren zu lassen, daß wir uns als im Kriegszustand mit ihr befind— lich benachtesen. Schon am 1. August rückten russische Truppen auf deutsches Gebiet vor und Rußland begann damit den Krieg gegen u

Vieg ist in lückenloser chrono gghschar Folge? der Sachwberhalt. Es bleibt allen nachträglichen AuJarbeltungen englischer Diptomaten zum

Stelle vertraulicher aus den . ere 3

. er Rriche kanzler bereits am 3. August in seinem J i . aut; esprochen hat: Die russische ih 1 die mühsame Vermittlungtz⸗ Sta

atsfanzleien kurz vor dem Erfolge ze. U

chlagen. Die Mobilisierungsmaßtegeln in Verbindung mit ihrer origesetzten Ableugnung zeigen klar daß Rußland den Krleg mollte.“ Und England auch. Eine einfache Erklärung aus London nach St. Petersburg, daß panslawistische Bestrebungen Rußlands gegen Dester⸗ reich Ungarn durch den Dreivenb md nicht gedeckt s ien, hätte genügt, um die russische Kriege lust zu dämpfen. Und auch Frankreich würde sich beim Abrücken Englands von der Begünstigung elner allslawischen Politik, dem Bündnissall haben entziehen können.

Schlteßlich erinnern wir an den ven ung in Nr. 219 vom 12 d. M. venoffentlichten Bericht des Königlich belgischen Geschäfts. trägers in St Perersburg B. de 1 Gscaille, der unter dem 30 Juli dem belgischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten meldet: ünbest eitbar bleibt daß Beutschland sich hier St. Peter burg) ebenso sehr wie in Wien bemühr hat, irgendein Mittel zu finden, um einen allgemeinen Konflikt zu vermeiden, daß es dabei aber. einerfeits auf die feste Entichlossenheit des Wiener Kabinetts gestoßen ist, keinen Schritt zurückzuweichen, und ander. leitß auf das Mißtrauen dis Petersburger Kabineitß.“ Und welterhin; „England gab anfänglich zu verstehen, daß es sich nicht in einen Konflikt hinetnzihen lassen wolle. Sir George Bucha. nan (der britische Botschafter in St. Petersburg) prach dies offen aus. Heute aber ist man in St. Petersburg fest davon überzeugt, ja man hat sogar die Zusicherung, daß England Frankreich beistehen wird. Lieser Beistand fällt ganz außerordentlich ins Gewicht und hat 16 wenig dazu beigetragen, der Kriegspartei Oberwasser zu ver⸗ schaffen.

hieses Zeugnis über Englands Mitschuld am Ohsiegen der russischen Kriegspartei ist durch den Bunsenschen Bericht nicht fort

zuschaffen.

Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 49, 50, 51 und 52 der Deutschen Verlustlisten bei. Sie enthalten die 35. Verlustliste der preußischen Armee, die 15. Berlustliste der baye⸗ rischen Armee, die 17. Verluftliste der sächsischen Armee, die 22. Verlustliste der württem bergischen Armee sowie die 6. Verluftliste der Kaiserlichen Marine.

De sterreich⸗ ungarn.

In einem in der „Neuen Freien Presse“ erschienenen Artikel beschäftigt sich der Agrarchemiker Stoklasa, . an der Prager Tech nischen Hochschule, mit der Frage der Fleisch⸗ verpflegung in der österreichisch⸗ungarischen Mon⸗ archie für die Kriegszeit. Nach seinen Zusammenstellungen ist in Oesterreich⸗-Ungarn und Bosnien eine solche Menge Vieh vorhanden, daß der Fleischbedarf Oesterreich⸗Ungarns, das bezüglich des Fleischverbrauchs unter allen Staaten an achter Stelle steht, vollständig gedeckt ist, daß also die Monarchie genügend Lebens—⸗ mittel für das Jahr 1914 besitzt, ohne auf die Einfuhr gus anderen Ländern angewiesen zu sein. Wenn schließlich ein Teil der außerordentlich großen Nübenanbaufläche mit Brotfrüchten bebaut würde, wäre auch bei einer längeren Dauer des Krieges nicht der geringste Grund zu Besorgnissen hinsichtlich der Ver⸗ pflegung vorhanden. Was die Düngung anbelangt, so wird her⸗ vorgehoben, daß im Jahre 1913 in Oesterreich⸗Ungarn ungefähr 900 000 Meterzentner Ammoniumsulfat erzeugt worden sind, wo⸗ von 700 000 Meterzentner nach Deutschland und Italien ausge⸗ führt wurden. Dagegen betrug die Einfuhr von Chilisalpeter nach Oesterreich⸗UUngarn im Jahre 1912 rund 1 000 000 Meter⸗ zentner. Da aber der Stickstoff in Form von Ammonium⸗ sulfat auf die Erhähung der Pflanzenerzeugung und die Güte des Ertrages die gleiche Wirkung ausübt wie Stickstoff in Form von Chilisalpeter, so könnte Oesterreich⸗Ungarn sich mit Leichtigkeit von der Einfuhr des letzteren frei machen und seinen Bedarf an Stickstoff zur Düngung selbst decken.

Frankreich.

Der Marineminister Augagneur teilte gestern, wie „W. T. B.“ meldet, im Ministerrat mit, daß die Flotte in Antivari mehrere Batterien schwerer Artillerie sowie ein Artilleriekorps ausgeschifft habe, die vom Lovcen aus die Forts, die Stadt und den Hafen von Cattaro beschießen sollen.

Die Handelskammer von Dieppe hat die Regierung ersucht, für die Kriegsdauer englisches Geld als gesetz⸗ liches Zahlungsmittel in Frankreich zuzulassen zum Kurse von 125 zu 100 und 10 Centimes für den Penny.

Ruszland.

Die Regierung hat dem „Pester Lloyd“ zufolge den Führer der Polenpartei im Deutschen Reichstage, den Fürsten Radziwill, der Anfang August in Wolhynien verhaftet worden war, nach St. Petersburg gebracht, wo seine Aburteilung wegen Spionage erfol gen soll.

Italien.

Der Papst hat gestern den bayerischen Gesandten am Päpstlichen Hof Freiherrn von Ritter zu Grünstein in feierlicher Form zur Ueberreichung seines Beglaubigungs⸗ schreibens empfangen.

Schweiz.

Einer schweren Verleumdung des deutschen Heeres tritt der schweizerische Generalstabschef Oberst Sprecher von Bernegg entgegen. In der franzosen freundlichen „Gazette de Lausanne“ war kürzlich ein Bericht erschienen, in dem es hieß: Die Aerzte einer französischen Roten Kreuzabteilung, die von den Deutschen gefangen genommen und wieder freigelassen worden waren, um an die schweizerische Grenze gebracht zu werden, erklärten, die Deutschen hätten ihnen alles abgenommen und sie ihrer Instrumente, Uhren, Ringe und Barschaft beraubt. Gegenüber dieser schmeren Verleumdung veröffentlicht Oberst Sprecher von Bernegg den Bericht des Platzlommandos Pasel über den Durchmarsch dieser französischen Ambulanzgruppe— Der Bericht lautet der Wiener „Reichspost“ zufolge:

Die Offißtere trugen ihre Dekorationen und das Kreuz der Chren— legion. Ihre Portefentlleg waren seichlich mit Geld versehen. Ich sah solche die ganze Bündel von Tausend Francs Noten bei iP trugen. Ich selber habe mehreren aus Gefälligkeit Füntzta Frank Noten ge— wechselt. Auch die Dienste det Wechselburcaus am Bahnhof wurden in Anspruch genommen. Der beste Beweg, daß die französischen Offiziere nicht von den Deutschen ausgeplündert wurden, stegi darin, daß verschfedene von ihnen Champagner von hervorragenden Marken zum Imbiß im Bahnrestaurant bestellten, wie sch perssnl ich habe fest=

stellen können. Schweden. ; Das Ministerium Hammarskjöld, das gebildet worden war, um die Verteidrgungsfrage zu lösen, hat seine Aemter dem Könige zur Verfügung gestellt, da die Frage feht

*

Aös fei. Der König forderte die Minister auf, zu bleiben. 3 g snistet beschlo en inf, den Wunsch 1 n ben

,

zestern

eindlich Tätigkeit. Amnsländer, die sich

einer der⸗

irtigen Tätigkeit schuldig machen, werden ausgemiesen.! Der

‚rlaß soll wieder aufgehoben werden,

normal ist. . J Serbien.

Wie die „Südslgwische Korrespondenz“ meldet, behandeln se Behörden in RNéeuserbien in der unerhörtesten Weise se deutschen Landwirte die seit Jahren in den ehemals ürkischen Gebieten an gefie belt sind, und die die einzigen hrusterwirtschaften errichtet haben. Die beutschen n. cdler, die die serbisch Staatsangehörigteit nicht

zerben wollten, als diese Gebiete an Serbien fielen, und ie unter der türkischen Herrschaft eine Sonderstellung ein⸗ ahmen, werden jetzt von den serbischen Behörden quf⸗ efordert, das Land und ihre Besitzungen zu verlassen. Dle lusweisungen erfolgen in der brutalsten Form Und unter hrohungen. Die deutschen Ansiedler schickten zunächst ihre frauen und Kinder nach Saloniki, die aber auf der Flucht in zemgheli von serbischem Militär angehalten und belastigt hurden. Auf. Veranlassung des deutschen Generalkonfuls! in alonikt begab sich ein Beamter des dortigen itallenischen onsulats nach Gewgheli, dem die Befreiung der Frauen und Under gelang. Die deutschen Ansiedler dürften ihr ganzes ab und Gut verlieren.

Amerika.

Der türkische Botschafter in Washington Rustem Be ilte dem Präsidenten Wilson einer Mer des . T. * folge mit, daß er die Vereinigten Staaten in zwel Wochen erlassen werde. Rustem Ben soll den amerikanischen Einspruch egen die Abschaffung des Exterritorialitätgrechts der Auslander der Türkei getadelt haben.

Zwischen den mexikanischen Generalen Carra nz a und illa ist der lang erwartete Konflikt aus gebrochen. die das amerifanische Kriegs departement erfährt, habe Carranza ruppen in Zacatecas konzentriert, wogegen Villa seine Arme

Torreon zufammenziehe. Die Bahnverbindung zwischen den iden Orten ist unterbrochen.

Afrika.

Wie die „Politische Korrespondenz“ aus London erfährt, rd in unterrichteten Kreisen bestätigt, daß zwischen hem Vize⸗ nig von Aegypten Abbas und der englischen Regierung

scharfer Zwiespalt entstanden ist. Zur Ueberraschung der egierung hat der Vizekönig gegen das Vorgehen der gländer in Aegypten sehr entschieden Einspruch er⸗ ben und ihnen das Recht bestritten, dort nach Gutdünken Mobilisierung zu verfügen und andere einschneidende Maß⸗ zeln zu treffen, wie dies in den letzten Wochen vorgekommen Selbstverständlich sei an eine Rückkehr des in Konstantinopel . Abbas Pascha nach Aegypten bis auf weiteres nicht

enken.

sobald die Lage wleder

Kriegs nahrihhten.

Großes Hauptquartier, 25. September, Abends y. T. B.) Der Fortgang der Operationen hat auf un ferem ßersten rechten Flügel zu neuen Kämpfen geführt, denen eine Entscheldung bisher nicht gefallen ist. In der itte der Schlachtfront ist heute, abgesehen von einzelnen rstößen beider Parteien, nichts geschehen. Als erstes der jerrforts südlich Verdun ist heute Camp des Romaint i St. Mihiel gefallen. Das bayerische Regiment von

Tann hat auf dem Fort die deutsche Fahne gehißt und sere Truppen haben dort die Maas überschritten. Im tigen weder im Westen noch im Osten irgendwelche ränderungen.

London, 25. September. (W. T. B.) Wie die Admiralität eilt, hat sie vom Vizeadmiral Patey ein Telegramm er⸗ ten des Inhalts, daß Friedrich Wilhelms-Hafen, der 5 der Regierung von Deutsch Neuguinea, von australi⸗ en Truppen besetzt worden ist, ohne daß diese be⸗ ffneten Widerstand fanden. Der Feind war offenbar bei bertshöhe versammelt gewesen, wo Kämpfe stattgefunden en. In Friedrich Wilhelms-Hafen wurde die britische gge gehißt und eine Garnison eingerschtet. Prätoria, 24. September. (W. T. B) 9 einer lichen Reutermeldung hat sich der deutsche Posten huckmannsburg am Sambest am 21. September der desischen Polizeitruppe ergeben.

Kunst und Wissenschaft.

Die Große Berliner Kun stausstellung am Lehrter anbof ist am Sonntag, den 27. September, jum letzten Male dem ch geöffnet. Bei Eintritt der Dunkelheit wird sie geschlossen.

Literatur.

Daß der gegenwärtige Krieg ein Kampf um die Stellung schen Weseng, deutscher Gestttung in der Weit ist, diese Ueber. ng hat unfer ganzes Volk vom ersten Augenblick an durch⸗ gen. In augdrücksholler Weise tritt das auch in dem soehen nenen Kriegsheft der Internationglen Menagtsschrißt E Wissenschaft, Kunss und Techntte Ginzelbeft . *. g,. von B. G. Teubner, Lein ig ⸗Berlin) hervor. Die den Gedanken der internationalen Verftändigung Pflegende chrift will jetzt der Wahrung von Deuischlan dz. Stellung ßem ihm aufgedrungenen Krieg, namentlich auch der irre tten Mteinung' des neutralen Auslandes gegenüber dienen. tsamsten Aeußerungen sind die Ad. von Harhacks in seiner Hort, auf einen ihm auf seine Rede zur . Deutsch amen ikan ischen pathiekundgehunng' un Berlinrt Rathaug am 11. August von englischen Gelehrten und Geistlichen zugesandten

f. Die Engländer geben ihrem Bepanern Ausdruck deß Jie agen, A. von Ha nack Englands Haliung in gegennärtigen Kriege als einen Verrat an der Zivilisat on ke het habe, Dara nf antwworter l. v. He, er habe zwar dlese Worte Febraucht, aber sie gäben allerdings sein Urteil über dieses galten richtig wieber Per Behaupzung der Engländer gegenüber, ud hahe nun num Schuße Serbien und Belglens in der reg ln. fsen antaorlet . F. . crtschle en und wärt ig zugl. Sie

ret Strafen für militär⸗

Englands Beweggründe

Die

wollen statt der furchtbaren Sltuation, in die Serbien und Rüß— land Oesterteich gebracht haben, nur die Nöte eines ker rh Kleinstaates Chen dem man ju Hilse kommen müsse! So zu RKtetlen ist nicht mebr Blindheit, ja eg wäre in bimmeischresendeg Verbrechen, wüßte man nicht, daß für Großbrftannten Le isfragen anderer Großmächte überhaubt nicht existteren, weil es nur seine eigenen , und, die soicher Nle nstaaten zelten läßt, deren. Bestand für Großbritannien wertvoll ist. Ünd er ruft den ugludern zu: nir derteidigen die äctzit von andertbalh, Jahr tgusenden fit ganz Europa und auch führ Großbritannien Aber der Tad, da Großbritannien den Damm zerriß, kann niemals in der Weltgeschichte vergessen werden Und ihr Urte wird lauten: An dem Tage, da sich russtsch. astatische Macht auf die Kultur West⸗ europas stürzte, erklärte Großbritannien, es müsse mir Rußland gehen, weill die Souyeränftät des Mörderstaates Serbien ver⸗ letzt fei! „Wenn Cuglgnd alle Gegen sätze, die zwischen hn und Rußland bestehen, bei eite setzt, wenn es nicht nur die Horden der Russen auf uns hetzt, sondern auch skrupellos die Japaner, „die gelbe Gefahr“ über unz und Furopa hergusbeschwört, wenn eg alfo seine Pflichten gegen die . Kultur lug Meer ver⸗ senkt so gibt es dafür nur eine Er lärung und ein Mop: England glaubt, die Stunde fei gekommen, ung zu vernichlen. Well é unsere Kraft, unseren Fleiß, unsere Blüte nicht dulden will! Eine andere Erklärung gibt es nicht!“ Als eindrücksvoller Zeuge für Deutschlands Friedensliebe irttt A. von Harnack der be⸗ kannte Kulturhtstoriker H. St Cham ber lan zur Seite Er, ein geborener Ei sagt: ‚Selt 45 Jahren verkehre ich porwie end mit Veutschen, seit 30 Jahren lebe ich ständig n deutschen Landen; die Ktebe zu dentscher Art, deutschem Denken deutscher Wissenschaft, deutscher Kunst schaͤrfte mir das Auge, ohne mich blind zu machen Ünd mein Zeugntz lautet dabin: in ganz Deuschiand hat in den letzten 45 Jahren nicht ein einiger Mann gelebt, der Krieg gewollt hätte, nicht einer. Wer dag Gegenteil behauptet, lügt fei ea wissent⸗ lich, fel es unwissentlich⸗ Besondere Bereulung duütften Chamberlains Aen ßerungen über die persönliche Stellung des Deutschen Kalsers bean sprüchen. Er führt aus, er sei dem Kaiser nicht oft, doch unter besonders günstigen Umständen begegnet? außerhalb der HDofetikette, zu zwanglosem Pteinungsaugtausch, unbelauscht . Er will auch jetzi von dem Gründsatz, nichts von den Aeußerungen des Kaiserg mitzuteilen, nicht abweichen. Doch begehe er keine Indiskretion, wenn er sage: daß ihm „in dieser bedeutenden Per⸗ sönlichteit zwei Züge über alleß bemerkenswert erschienen, als die zwei Dominanten ihres ganzen Fühlens, Denken z. Handelns: das tiefe nie weichende Gefühl der Verantwortung vor Gott und hier- durch eng und streng bedingt der energische, herrlsche, ja, wenn es nicht zu paradox klingt der ungeftüme Wille, Deutschland den n zu bewahren. Chamberlain schließt feine eindrucksvollen ustührungen⸗ Schenkt aber Gott den deu tsch . österreichtschen Waffen den Sieg, den vollkommenen, niederschmetternden Sieg was wir alle von ihm erflehen, auch wir Nichtdeutschen, insofern uns das Wohl und die Kuitur der gesttteten Menschheit höher steht als nationale Elielkeit dann, aber auch nur dann, genießt Europa eines hun dertjã rigen Friedens, und der Wunsch bes großen und guten, von seinen Standesgenoffen so schmählich betrogenen Fürsten wird doch noch in Enlüllung gehen, glorreicher, als er es sich gedacht hatte, zugleich ganz Deutschland zur Rechtfe tigung vor Ver- leumdung und Lüge: erst recht wirb er dann Friedenskaiser heißen, da er und sein Heer als ihr ureigenes Werk den Frieden geschaffen haben werden. = Diesen beiden schlleßen fich die anberen Beiträge des Heftes würdig an, so der des Herliner Histortkers S. Hintze, der auf Grund eines umfgssenden geschichtlichen Ueberblickeß über die tieferen Gründe dez Welttrieges ju dem gleichen Ergebnis kommt: Wir sind in der glücklichen Lage, indem wir für unfer natio- nales Dasein kämpfen, zugleich die höchsten sittlichen Güter zu verteidigen, die allem Volks und St ialsteben ert den rechten menschl chen Wert verleihen. Und nicht anderg lauten die Urielle des Breslauer Rechtslehrerg R. Leonhard wie eg Hallenser Theologen Friedr. Loofg, während der greise . deutichen Volkswirt chafts lehre Adolf Wagner feststellt, zu seiner Tellnahme am Kriege die britische Habfucht und der , Wahn, daß sie allein von Gott und der Natur zu Be . der ganzen Welt⸗ meere berufen und nach ihren nationalen Gigenschafien geeignet seten., daß sein Haß sich gerade gegen ung lehre, weil wir die jmngsten Konkurrenten stärkeren Schlagts für fie sind und am melsten von ihnen nur als unberechtigte Emporkömmlinge angesehen werden“. Auch die anderen Beitraͤge des Heft sind eindrucksvolle Bekundungen deutscher Gelehrten, so Rud. Gucke ng, deg Jenaer Philosophen, über das Wesen deuischer Art und deunscher Wissenschaft ine besondere, so des Heidelberger, nach Berlin berufenen Theologen Ern st Troeltsch äber die Stellung der deutschen Wissenschaft zum und in diesem Krieg, der „selbst in seinem bisherigen Verlaufe zum guten Teil ein Werk des wissenschaftlichen deutschen Geistes, des Geistes der Systematik, Ordnung und Strenge und der deurschen Technik setn Umgekehrt werde „die deutsche Wissenschaft gerade in thren geschichtlichen, sozialwissenschastlichen und ethischen Ärbeitz— Tichtungen aus diesem Kriege von neuem lernen, welch unermeßliche Bedeutung dem Staate und der poltttschen Erztebung des Volkeg ver allen anderen geistigen Mächten zukommt!. Per Berliner Strafrechtelehrer Franz von Lisnt bezeugt, von den aug ländischen Gelehrten fordernd, daß an der Gbrlichkeit deu scher Gesinnung, an der Aufrichtigkeit deutscher Worte nicht ge— zweifelt werder, daß das Größte in diesen Tagen sei, ‚daß das ganze drtutiche Volk nur eine einzige Seele habe“, daß bon den Lehrern der Wissenlchaft kein einztzer anders denke und empfinde als die deutschen Soldaten draußen in feindlichem Lande“. Und würdig schließt sich ihm die Erklärung der Bonner Historiker Moritz Ritter, Friedr. v. Bejold, Ulrich Wilken, Aloys Schulte, Wilhelm Levison, Justus Hashagen. Walter Platzhoff an; „wen muß die nicht ergreifen: diese stille Sicherheit und unwider⸗ stehliche Tatkraft, mit der dies Gemeingefühl alle Schichten und Parteien. unseres Volkes durchdringt und zur Aufopferung des individuellen Selbst wie zu etwas Selbstverständlichem fortreißtt! Wer im Auslande unseren wissenschaftlichen Ar⸗ beiten. Wert beilegt, der möge auch) diesem Ausdruck unserer historisch. politischen Ueberzengung die Aufmerksamkeit nicht verlagen.. So stellt das Heft eine wuchtige Kundgebung deutscher Wissen⸗ schaft dar, deren Gewalt sich das Ausland nicht wird entziehen können. Mit Recht darf der Herauggeher, Max Corniceltus, Berlin, in dem dem Heft vorausgeschickten Geleitwort aussprechen, daß diesen Aeußerungen deutscher Gelehrten gegenüber die sich den Kund⸗ gebungen der „Fichte und Schleiermacher, der Steffens, Niebuhr und Böckh vor hundert Jahren, ter Mommsen, Treitschke, Dubofß— Neymond 1870 würdig anschließen —, man doch an der sittlichen Blldungskraft unserer heutigen Kultur, ihrer Förderung von Wahr heit und Recht gänzlich verzweifeln müßte, wenn eine Vertesdigung , geistigen Waffen uns nicht mehr wirksam zu helfen ver möchte“.

Wohlfahrtsnflege. ,

Nach dem Muster der Näassauer Kröegsversicherung von 1870 hat nunmehr die gemeinnützige Deutsche Volksversicherung, Aktiengesellschaft in Berlin, eine Kriegsversicherung für dag ganze deutsche Reichsgebiet ins eben gerufen, die als relneg Wohl fahrts, unternehmen geführt wird. Die eingezahlten Beträgt werden nach Beendig ing det Krieges voll und unperkürzt auf die Kriegesierbefälle nach dem Verhältniz der darauf gelelsteten Ginzahlungen verteilt Ist die durchschnittliche Kriegssterblichkeit der Versicherten von jetzt ah gerechnet nicht größer, als sie während den ganzen Feld⸗ zutzes 15709 71 war, so wird die deutsche Krie , dn 25 fachen Betrag der Ginzahlung auf jeden Sterbefall aussahlen können. Bestimmtere Augaben über die Höhe der Auszablung lassen sich in votaus naturgemäß nicht machen. Ist die Sterblichkeit größer, Ii wird die Ausjählurg kleiner, it die Sterblick eit kleiner, so wird die Auszahlung Rößer Kin. Die Einzahlungen können von d S an, in

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sst nur, daß der versicherte

niit der Zahlkarte, den die Pest der Deutschen Volks versicherung zufendet, genau mit Vor- und Zunamen, Geburtädatum sowie Beruf und . bezeichnet ist, um Vermechslungen auszuschließen. Die Versicherung beginnt ber genauer Meözeichnung. des versicherten Kriegsteilnehmers fofort mit her im Poststempe! angegebenen Stunde. Als Kriegs keslnehmer nd nicht nur Militärpersonen und Nichtkämpfer, die dem Heere olgen, sondern 14 die staatlichen Beamten und Arbeiter n den milttärisch besetzten Gebieten zur i , . . Die Deutsche Vollsoersicherung hofft, daß auch die Arbeitgeber für hre im Felde stehenden Beamien und Arbeiter sowie Vereine, Wohl⸗ lätigkeitgzunternehmen usw. für die ihnen nahestehenden Kriegs tellnehmer Einzahlungen machen oder den Angeßzrlgen durch Hei hilten und nötigenfalls durch Sammlungen die Möglichkeit zur Ver⸗ sicherung der Krieggtellnehmer verschaffen. Daß eine umfassende Kriege versicherung nicht nur für die Famslsen der Kriegsteilneb mer, sondern schließlich auch für die gesamte deutjche Volkswirischaft er⸗ wünscht ist, bedarf keiner Begründung. Die deutsche Kriegsversiche⸗ rung ist aus der Nos der Zelt entstanden. Einem Notstanbe vorzu—⸗ beugen, ist die beste Art, ihn zu bekämpfen.

Für das Zentralkomitee vom Roten Kreuz werden noch dringend Herren, die Automobile besigen und bereit sind, mit Liebes gaben auf Etappe zu gehen oder Delegierte nach den Kriegs⸗ schauplätzen zu bringen. gesucht. Geliefert werden Verpflegung, Benzin und Ersatzbereifung. Möglichst balrige Anmeldung nimmt der Auto— dienst des Zentralkomitees vom Roten Kreuz, Berlin, Reichs tagz⸗= gebäude, Obergeschoß, Zimmer 3, entgegen. .

Infolge des vom Roten Kreuz erfolgten Aufrufeg haben die dem Verein der Brguereten Beriins und der Umgegend an= geschlosse nen Brauerelen eine Liebegzgabe von 2090009 Flaschen Bier für die in den Berliner Lajaretken aufgenommenen Ber⸗ wundeten zur Nerfügung gestellt. Die Spende ist bei den Ver⸗ wunteten mit großer Freude aufgenommen worden.

Der Nattonglstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefsailenen EBerlin RW. 49, Alsenstraße 11) find u g, von dem Geheimen Kommerzienrat Eduard Arnhold in Berlin 25 000 M über wiesen worden.

Ein Aachener Männergefangverein Orphea bat eine goldene Medaille, die er in Brüssel beim internationalen Musikwettstreit sich ersang und die der König Albert von Belgien ö. stiftet hatt dem Roten Kreuß jum Ginschmelzen übergeben. Sie hat einen Wert von 8090 4.

ostsa Ketten, di . r. eld f nimmt dauernd außerordentlich . Bei ff sammelstelle neben ihr sind im Deutschen

andere tätig werden allein ere th 1300 groß beutel mit Feldpostsendungen abgesandt, darunter im Durch- schnitt 709 Beutel mit gewöhnlichen Feldpostbriefen und Karten, gegen 500 Beutel mit gdeldposttarten hriesen während der Rest Einschreibbriefe und Gelbbriefe enthält. Die Postsammelstelle in Verlin beschäftigt jetzt gegen 1000 Käpfe Persongl. Seit der Mobilmachung, wo die Pestsammelstellen im Deutschen Reich in Wirksamkeit traten, ist allein die Berliner Post⸗ e,, . allwöchentlich um mehr als 100 Kräfte vermehrt worden.

Von der Privatindustrie sind Feldpostkarten mit Antwort in den Verkehr gebracht worden, bei denen die an⸗ hängende Antwortkarte den Vordruck für die Adresse nicht innen, sondern außen trägt. Derartige Formulare sind vorschrifts= widrig, weil die Postanstalten, wenn der Absender beide Adressen ausgefüllt hat, nicht wissen können, welche von beiden maß⸗ gebend ist. Das Publikum wird daher gewarnt, derartige vorschriftswidrige n, ,. zu benutzen, da sie die Post nicht befördert, sondern zurückweisen muß.

Theater und Musik.

Deutsches Theater.

Als erster Abend von Schi L(lers Wallenstein⸗Trilogie, die dem Spielplan des Deutschen Theaterg eingerelht werden soll, wurde gest ern das Vorspiel ‚Wallenst eins Lager“ unter der Splel⸗ leitung Max Reinhardts aufgefübrt. Das Szenenbild zeigte vor dem Rundhorizont ohne jede Kulisse auf einer Geländeerhöhung das Warketenderzelt, vor dem sich das bunte Lagerleben in den bewegten Soldatengruppen absyielte. Dag An. und Abschwellen des Lärms war meisterhaft so abgetönt, daß kein gesprocheneg Wort ver⸗ loten ging und der Faden der Hichtung sich zwanglos bei den sich gut aus dem Gesamthild beraushebenden Sprechern der Hauptrollen . „Den Mittelpunkt dieser bildete der fernhafte Wacht⸗ meister Wilbelm Dlegelmanns, der an deg Feldherrn Person den rechten, würdevollen Soͤldatenton gelernt hat. In wirksamem Gegen⸗ 6 zu seiner ruhigen, gefestigten Art sland der temperamentvolle böoltisch« Jäger Joseßh Banegherg, und flaitliche Figur machte auch arl Eberts Pappenbeimer ih asster. Diesen reihten . alle anderen, unter denen die Herren Klein (Trompeter), Nemetz (Scharsschütze), Breiderhoff (Vragoner) 24 helonders hervorgehoben seien, würdig an. Auch Margarete Kupserz derbe Gu stel aus Blasewitz ist mit Anerkennung zu nennen. Dagegen verfehlte Hans Waßmann den vom Kapuziner anzuschlagenden Ton. Er sprach seine 6 zu hastig und ine und diang auch mit dem Organ nicht genügend durch. Ale in allem aber wurde die Aufführung dem Prächtigen We r das man eine Seltenheit auf unferen Bühnen celnmal obne Kürzungen . konnte,. völlig derecht. Den Abend hatte ein szenischer . 19814 von Wilhelm Schmidt Eonn eröffnet, der in symbelischen Gestalten (eine sunge Frau, der Bauer, der Arbeiter, der Fabrikherr, der Rröeg) die Stimmung die ser bewegten Zeit wiederzugeben versuchte und mlt einer um Chor von den drei Männern an die Adress. Englands gerichteten Brohung schloß. . Reinhardt hatte der kleinen G l'genheltgdichtung, deren Wert nicht hoch anzuschlagen ist, einen malerlschen Rahmen gegeben. Lucte Höflich sowie die Herren von Winterssein, ö ( und Hesderhoff nahmen sich der einzelnen Nollen imst dice an,

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