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Wien, 15. Oktober. (W. T. B. Amtlich wird verlaut⸗ bart: Gestern eroberten unsere Truppen die befestigten Höhen von Starosol. Auch gegen Stary⸗Sambor gewann unser 2 Raum. Nördlich des Strwiaz haben wir eine Neihe von Höhen bis zur Südfront von Prjemysl im Besitz. Unsere Verfolgung des Feindes über die Karpathen hat Wyszkow und Skole erreicht.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs:
von Hoefer
Kunst und Wissenschaft.
Eine vorläufige Besichtigung der Baudenkmäler von Gent
den Geheimrat von 5a ergab, wle. W. T. B. meldet, daß
die Stadt keinerlei Beschädigungen erlitten hat. Nicht eine Fensterscheibe ist zerbrochen. Aus der Kathedrale St Bavo ist der Altar der Brüder van Gyck nebst zwei Altarbildern von Rubens und Gerard van der Meire bereits am 3. August entfernt und nach London
gebracht worden. Theater und Musik.
Schillertheater O. (Wallnertheater).
Hermann Sudermanns Schauspiel Johannis feuer! wurde am Sonnabend zum ersten Male im Schillertheater O. aufgeführt. Es ist letzten Endes die Rechtfertigung der verbotenen Leidenschaft, die in diesem Stücke in Anlehnung an den von den germa⸗ nischen Böltein gepflegten Brauch, in der Johannisnacht Feuer anzu⸗ zünden, versucht wird. Ob dieser Brauch seinem Ursprunge und seiner Bedeutung nach als geeignetes Vorbild für das Stück betrachtet werden kann, mag dahlngestellt bleiben; am wenigsten dürfte die Tendenz des Stückes, nämlich sich auszuleben, in Beziehung zu denjenigen zu bringen sein, in deren Jateresse es anscheinend geschrieben ist: zu den sog. Aus— nahmemenschen, für die vielmehr die Schillerschen Worte gelten: Wollt ihr schon auf Erden Göttern gleichen, frei sein in des Todes Reichen, brechet nicht von seines Gartens Frucht. Auch der Widerspruch zwischen Worten und Handlungen der beiden Liebenden, in deren Seele das Fruer der Johannisnacht entzündet wird, läßt die Absichten des Dichters nicht zur Geltung kommen. — Die Darstellung verdient bohes Lob. Karl Noack gab den kernigen, aufbrausen den und dahei gutmütigen Gutsbesitzer Vogelreuter, Heinz Senger und Else Wasa, die beiden Notstandékinder, . den Zu⸗ schauer ihre Leiden mitempfinden, die Trude von Rezia Markolf war, was sie sein sollte, ein gutg unschuldig Ding“. Harry Hörster, als Hilfäprediger, brachte die heiteren und ernsten Seiten dieses Charak— ters zum natürlichen Ausdruck, ebenso bot Marte Gundra als Westkalnene eine bortreff liche Leistung. Auch Adolf Kurth als In— spektor jowie die übrigen Mitwirkenden verdienten Anerkennung, mit der auch die Zuhörer nicht zurückhielten.
dur
Morgen. Sonnabend, wird im Königlichen Opernhause Wagners Tannhäuser? aufgefübrt. Dle Elisabeth singt Frau Dafgren ⸗Waag, die Venuß? Frau Denerg. den Hirtenknaben: Fräulein Herwig, den Tannhäuser: Hert Unkel, den Wolfram: Verr Bronggeest, den Landgrafen. Herr Schwegler, den Walter: ö Sommer, den Biterolf: Herr Bachmann. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß. — Das J. Sym phonie konzert der Königlichen Kapelle unter der Leitung des Generalmusikditektorß Dr. Richard Strauß findet am Sonntag, den 18. Ottober, Abends 79 Uhr, im Opernhause statt. Das hierzu übliche Mit tagskonzert beginnt an demselben Tage um 12 Uhr. Aufgeführt werden folgende Werke. „Freischütz Ouvertüre von Weber; „Militär ⸗Symphonte“ von J. Haydn; Symphonie . Erotca“ von Beethoven; „KFaisermarsch! (mit dem verstärkten Königlichen Opernchor) von Richard Wagner. — Eintrittskarten zu dem Mittags⸗ konzert sind bei Bote u. Bock, Leipziger Str. 37, zu haben.
Im Königlichen Schausptelhaus wird morgen das Wilden bruchsche Schauspiel Der deutsche König“ gegeben. Bie Hauptrollen sind mit den Damen Schönfeld, Ressel und Pategg sowie mit den Herren Mühlhofer, Sommerstorff, Geisendörfer, Leffler, Patry und Stange besetzt. Spielleiter ist Herr Dr. Bruck — Die nächsten beiden von der Generalintendantur zum Besten der notleidenden Bühnenkünstler veranstalteten Bunten Abende“ finden am . 19., und Freitag, den 23. d. Mtg., im Schauspiel⸗ hause statt.
Adele Wienrich, das frühere Mitglied des Königlichen Schau— spielhauses, ist, 9 Jahre alt, in Berlin gestorben. Fräulein Wien⸗ rich, die u. a. auch in Hamburg und Prag gewirkt hat, war seit i, Schelden von der Bühne Lehrerin an der Marie Seebach⸗
ule
n den Kammerspielen des Deutschen Theaters wird am Sonntag das Mysterium Gawän“ von Eduard Stucken neuein⸗ studiert, aufgeführt. .
Im , wird am kommenden Sonntag, Abends 8 Uhr, an Stelle der bereits angekündigten Vor⸗ stellung von „Mein erlauchter Ahnherr das Moser⸗Schönthansche Soldatenlustspiel Krieg im Friedenꝰ gegeben. Durch diese Umbe—⸗ setzung kommt die Direktion zahlreichen aus dem Publikum an sie ergangenen Wünschen entgegen. Die Rollen des Kurt von Folgen und des Reif⸗Reiflingen spielen Georg Paeschke und Alfred Braun.
Die Oper Der Ueberfall' von H. Zöllner, die das De utsche Opernhaus morgen, Sonnabend, aufführt, behandelt eine düstere Franktireurepisode aus dem Jahre 1870. Sie wurde zum 25. Er⸗ innerungstag der Schlacht von Sedan 1895 komponiert und ist damalg mit ö. über viele Bühnen gegangen.
Konzerte.
Gines guten Erfolges erfreute sich das Konzert, das Professor Taver Scharwen ka mit dem Blüthnerorchester am Dienztag im Blüthnersaal veranstaltete. Die Leitung hatte Ferruceio Busonti übernommen; er eröffnete das Konzert mit Webers „Jubel ouvertüre“, bei deren vaterländischem Ausklang in „Heil dir im Siegerkranz“ sich Orchester und Publikum in feierlicher Weise von ihren Plätzen erhoben. Darauf spielte Scharwenka sein bekanntes B-⸗Moll Konzert. Es ist das ein düster⸗pathetisches, von Leidenschaft erfülltes Werk, dessen glänzende Gigenschafsten: großartiger Aufbau, ureigene Erfindung und vornehme Instrumentierung, es zu einem Meisterwerk in jeder Beziehung machen. Den sehr schwierigen, aber äußerst dankbaren Klavierpart spielte der Komponist mit virtuoser Technik und binreißendem Schwung, sodaß ihm lang andauernde Beifallsbezeigungen , . wurden. Hoffentlich hat diese Vorführung nunmehr den Erfolg, daß unsere Pianisten auf— merken, welche hervorragenden kostbaren Werte in diesem Werke ent⸗ halten sind, und einsehen lernen, daß es viel mehr Aufführungs« berechtigung hat als die zum Ueberdruß abgelelerten Konzerte von Saint ⸗ Saöns, Pierns, Rachmantnoff, Seriabine re. Es folgten drei Sätze aut der Geharnischien Suite“ von Busont. Der Schreiber dieser Zeilen bat diese bei ihrer Uraufführung vor 14 Jahren bereitz gehen, muß aber bekennen, daß der heutige Ein⸗ druck der gleiche geblleben ist; denn die prahlerische Art dieses Werkes und die laͤrmende Instrumentierung können die mangelnde Erfindung trotz der geschickten Mache keineswegs verdecken. Das F⸗Moll⸗Konzert Scharwenkas mit dem prickelnden Intermezzo bildete den Schluß des Konzerts, das allen Beteiligten einen großen Erfolg einbrachte.
Zwei Tage vorher fand das II. volkstümliche Konzert det Blüthnerorchesterg in demselben Saale unter der Leitung Eduard Mörikeg, des Ersten Kapellmeisters des Deutschen Opern- hauses, statt. Herr Mörike erwies sich als ein fähiger Konzertdirigent, der nur die Begleitung bei den Sologesängen des Opernsängers Herrn Schüller hätte er mehr abdämpfen müssen. Herr Alfred Grn st, als vorzüglicher Harfenspieler bekannt, steuerte einige mit lebhaftem Beifall aufgenommene Soli bei. das Blüthnerorchester war in beiden genannten Konzerten in bester Verfassung.
Mannigfaltiges. Berlin, den 16. Oktober 1914.
In den zur Trauerkavelle umgewandelten Räumen der ru mä—⸗ nischen Gesandtschaft fand gestern vormittag ein Trauer— gottesdienst für weiland Seine Majestät König Karol von Rumänien statt. Mitt der Vertretung Seiner Majestaͤt des Kaisergz und Königs war, wie W. T B.“ meldet, der Generaloberst von Kessel beauftragt worden, mit derjenigen Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin die Oberhof— meisterin Gräfin von Brockdorff und der Kabinettsrat, Kammerherr Freiherr von Spitzemberg. Als Vertreter des Reichskanzlers wie zugleich als derzeitiger Leiter des Auswärtigen Amts war der Unter— staatsselretür Zimmermann anwesend. Von der politischen Ab— teilung des Auswärtigen Amts erschienen der Geheime Le— ationsrat Dr. Zahn und der Gesandte Dr. von Bergen. Außer den hier anwesenden Mitgliedern aller Botschaften und Gesandtschaften, den Spitzen der Hofgesellschaft und der Berliner Gesellschaft wohnten die Minister und Staats sekretäre sowie die Abordnungen der Regimenter, deren Chef der hoch⸗ selige König gewesen war, der Trauerfeier bei. In Abwesenheit des Gesandten, der in Bukarest der Beisetzung seines Monarchen bei— wohnt, wurden die Gäste von der Gemahlin des Gesandten, Frau von Beldiman mit den Herren der Gesandtschaft empfangen.
Auf der Tagegordnung der gestrigen Sitzung der Stadt⸗
verordneten stand folgender Antrag der Stadtv. Barkowski und Genossen: Die Versammlung ersucht den Magistrat, mit den
Behörden in Relch und Staat in Verbindung zu treten, um
Familten
schleunigst Maßnahmen zu treffen, die den Arbeitslosen
der zum Krieg Ginberufenen, den und kleinen Gewerbetreibenden, die durch den Krieg in Not geraten sind, die Wohnungsmöglichkeit sichern.“ amit verdunden wurde die Beratung der Magistratsvorlage, betreffend die Ein= richtung von Mteteinigungsämtern im Stadtbenirk Berlin. Als Jwů dieser Einigungsämter wird in der Vorlage ange— eben: 1) Streitigkeiten zwischen Vermietern und Mietern, oweit sie die Zahlung des Metzinses oder Räumung von Woh nungen betreffen, gütlich zu schlichten, und wofern dies nicht gelingt, 2) den Gerichten die Entscheidung über die Zahlungs fähigkelt pon Mietschuldnern und demnach über die Gewährung oder Ver— sagung der vorgenannten Wohltaten im Einzelfalle zu erleichtern. Nach kurjer Aussprache, in der auch der Oberbürgermeister Wermuth das Wort nahm und in der allgemein die Entschlossenheit sich zeigte, die Familien derer, die im Felde stehen, über das gesetzliche Maß zu unterstützen, wurde die Vorlage einem Ausschuß zur Vorberatung überwiesen. — Auf die öffentliche folgte eine geheime Sttzung.
Dr. Heß von Wichdorff, Königlicher Bezirksgeologe, ein gründlicher Kenner des ostpreußischen Landes, seiner Kultur und Be völkerung, hält an der Humboldt Akademie über Land und Leute in Ostpreußen“ eine 10 stündige Vortragsreihe mit Lichtbildern, jedesmal Montags, Abends 8 — 10 Uhr, in der Bergakademie, Invalidenstraße 44, Beginn: 19. Oktober. Hörerkarten sind in zahl⸗ reichen Buchhandlungen, in vielen Geschäftestellen und in der Haupt⸗ geschäftsstelle, Kurfürstenstr. 166 1, zu haben.
Der Landtagsabgeordnete Dr. Traub, Direktor des Protestanten⸗ bundes, wird in der Uranta“ in der Reihe der Vaterländischen Vorträge am Freitag, den 23. d. M., Abends 8 Uhr, einen Vor⸗ trag: Wie erleben wir den Krieg?“ halten. Karten zu diesem Vor⸗ trag sind bereits von heute ab an der Kasse der Urania“ zu haben.
»Die Wahrheit über die Fapaner“ lautet das Thema des Vortrags den Dr. Karl Mischke am Montag, den 19. Oktober, Abends 8 Uhr, im großen Hörsaal der Treptower Sternwarte halten wird. Der Vortragende hat sich vier Jahre lang in Japan aufgehalten, und zwar in einer Stellung, die ihm gestattefe, die Japaner nach allen Richtungen genau kennen zu lernen Der Vortrag dürfte sich also von dem sonst über jenes Land Gebotenen unterscheiden; das, was bisher allgemein in Deutschland über Japan verbreitet wurde, hat schon lange das Erstaunen der Kenner des Landes hervor⸗ gerufen. Die heutige Zeit findet unser Volk vorbereitet, Anschauungen kennen zu lernen, die allerdings weniger poetisch auftreten, aber dafür der Wahrheit die Ehre geben.
Fier (W. T. B.) Heute vormittag erschien der Kaiser Fran. Joseph im Garnisonhospital M, um verwundete Offiziere zu besuchen. Der Kaiser, der sehr gut aussieht, schritt von Bett zu Bett und richtete an jeden Offizier huldvolle Worte, die bei den Offizieren die größte Freude und Begeisterung erweckten. Der Kaiser erkundigte sich nach den Verletzungen und danach, unter welchen Umständen die Offiziere diese erlttien hatten, und sprach auch sonst so gütig, daß er überall Trost und Freude verbreitete. Auch in den Mannschafiszimmern sprach der Kaiser die einzelnen Soldaten in ihrer Muttersprache an und tröstete sie in gütiger Weise Nach fünfviertelstündigem Verweilen verließ der Kalser das Spital und kehrte nach Schloß Schönbrunn zurück. Die auf den Straßen versammelte unübersehbare Menschen— menge jubelte dem Kaiser ununterbrochen zu.
Wien, 15. Oktober.
Triest, 15. Oktober. (W. T. B.) Gestern vormittag entstand auf der Werft von Monfalcone aug noch nicht sestgestellter Urfache ein Brand unter dem Baugerüst eines neuen Dampfers, Nr 39, dessen Stapellauf für den Monat Januar in Aussicht ge—⸗ nommen war. Das Feuer nabm in kurzer Zeit einen großen Umfang an. Von den hoch aufschlagenden Flammen wunden auch die Baugerüste zu beiden Seiten der auf Stapel liegenden Dampfer Nr. 47 und 67 erfaßt. Nach anstrengender Arbeit, an der außer den Feuerwehren auch die Landsturmabteilung in Monfalcone, das Mat rosendetachement auf der Werft und Gendarmen von Manzano und Monfaleone teil⸗ nahmen, wurde der Brand nach fünf Stunden gelsscht. Durch dle Hitzentwicklung wurden die Schiffeplatten am Bug gekrümmt und die ,, . im Innern stark beschädigt. Der Schaden ist sehr
edeutend.
Stockholm, 15. Oktober. (W. T. B.) Der Oberstkom⸗ mandierende der schwedischen Küstenflotte meldet dem Marine⸗ ministerium, das Panzerschiff „Oskar II.“ sei in den inneren Schären bei Stockholm auf Grund gestoßen. Der Grund sei nicht gefährlich Bergunge material sei abgesandt.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Theater. Königliche Schanspiele. Sonn⸗
abend: Opernhaus. 145. Abonnementevor⸗ stellung. Tannhäuser und der Sänger⸗ krieg auf Wartburg. Nomantssche Qper in drei Akten von Richard Wagner. Musikalische Leitung: . Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Ballett: Herr Ballettmeister Grageb. Chöre: Herr Professor Rüdel Anfang 75 Uhr.
Schauspielhaus. 179. Abonnementasvor⸗ stellung. 190. Kartenreservesatz (Oyern= haus). Der deutsche König. Schau— spiel in fünf Akten von Ernst von Wildenbruch. Regie: . Regisseur Dr. Bruck. Anfang 73 Uhr.
Sonntag: Opernhaus. Mittags 12 Uhr: Symphoaniematinee. Abends 75 Uhr: H. Symphoniekonzert der stönig⸗ lichen Kayelle.
chauspielhaus. Geschlossen.
Mauern.
nest
Briicke.
gut — Alles gut!
—
zügen von Heinrich Lee.
Dentsches Theater. ¶ Itrektlon: Mar Reinhardt.) Sonnabend, Abends 77 Uhr: Die Piccolomini.
Sonntag: Die Piccolomini.
Montag: Was ihr wollt.
Rammerspiele.
Sonnabend. Abends 8 Uhr: Das alte Spiel von Jebermann.
Sonntag: Gawan.
Montag: Erdgeist.
8 Uhr:
Frieden.
lottenburg,
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Schauspiel in 4 Akten von Nathansen. — Abends: Das Heirats
Montag: Es hbraust ein Ruf.
Thenter an der Meidendammer Sonnabend, Abends 8 Uhr: Anfang gut — Alles gut!
Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Heimat. — Abends: Anfang gut — Alles gut!
Montag und folgende Tage:
Schillertheater. O. (Baltner- theater.) Sonnabend, Abendg 8 Uhr: Grüne Ostern. Schauspiel in fünf Auf⸗
Sonntag: Johannisfeuer. Montag: Grüne Ostern.
Charlottenburg. Sonnabend, Abends Johannisfeuer. in 4 Akten von Hermann Sudermann. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Weh“ dem, der lügt! — Abends: Krieg im
Montag: Johannis feuer.
Neutsches Opernhanugz. Bismarck ⸗ Straße
Lnstspielhaus. (Griedrichstraße 236.) Sonnabend, Abends 8t Uhr: Graf Pepi Lustspiel in drei Atten aus dem Jahre 13866 von Robert Saudek und Alfred
Halm. Sonntag und folgende Tage: Graf
Sinter
Thaliatheater. Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonnabend, Abend 8 Uhr;: Kam'rad Männe. Volksposse in drei Akten mit Gesang und Tanz von Jean Kren und Georg Okonkowski. Musik von Max Winterfeld (Jean Gilbert) Ge, sangttexte von Alfred Schönfeld. 8
Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Zopf und Schwert. — Abends: Ram'rad Männe.
Anfang
Konzerte.
Singakademie. Sonnabend Abends 8 Uhr: Konzert von Silvio Floresco (Violine) mit dem Philharmonischen e . Dirigent: Camillo Hilde⸗
rand.
Beethoven · Saal. Sonnab. Abends 8 Uhr: Vokal⸗Quartett Abend von Jeannette Grumbacher, Therese Schnabel. G. A. Walter und Arthur van Eweyk. Am Klavier: Artur Schnabel.
/
Schauspiel
(Char 34 - 37.
von Wedel⸗Parlow (Berlin⸗Grunewald). — Hrn. Oberleutnant z. S. Gestorben: z Barandon (Kiel). — Hr. General⸗Land⸗
vi. lccosn
schaftssyndikuß a. D., Geheimer Re⸗ gierungsrat Hermann , (Marten werder). — Hr. Geheimer Kammerrat a. D. Georg von Harlem (Schwerin).
ugo (Kiel).
Hr. Vülzeadmiral a. D.
Nachruf.
Auf dem östlichen Kriegsschauplatze starb im Kampfe für das Vaterland, kurz nachdem er durch Verleihung des Eisernen Kreuzes aus gezeichnet worden war, der Vorsteher unseres Verkehrsbureaus
Herr Handelskammer sekretär
Hugo Hartmann,
Sauptmann der Landwehr.
Wir beklagen in tiefer Trauer seinen Tod.
Er war ein Mann von hervorvorragender Pflichttreue, unermüd. lichem Fleiße und gewinnender Liebengwürdigkeit. Mit großen Kenntnifsen ausgestattet, hat er über ein Jahrzehnt unser Verkehrsbureau in vorbild. licher Weife geleitet. Welten Kreisen der Berliner Kaufmannschaft war er ein sachkundiger und angesehener Berater. J . Die Handelskammer, ihre Mitglieder und Beamten verlseren in ibu einen lieben und geschätzten Mitarbetter, dessen Persönlichkeit und Wirken
ein treues Gedenken bewahrt werden wird.
Berlin, den 15. Oktober 1914.
Die Handelskammer zu Berlin.
Frauz v. Meudelssohn.
Berliner Theater. Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Wie einst im Mai.
A omudienhaug. Sonnabend, Abend⸗ 8 Uhr: Das Heiratsnest. Milltärlust⸗ spiel in 3 Aufzügen von Gustav Davis.
Direktion: Georg Hartmann.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male. Der Ueberfall. Oper in 2 Akten (mit Be⸗ nutzung der Novelle Die Danaide“ von Ernst von Wildenbruch) von Heinrich Zöllner.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Martha. — Abends? Uhr: Die Meistersinger von Nürnberg.
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Martha Rosenzweig mit Hrn. Gymnasial⸗Oberlehrer Joseph Koch (Berlin Hamburg).
Verehelicht: Hr. Leutnant Georg von Dassel mit Frl. Ilse Wangemann ¶ Berlin⸗Schöneberg).
Montag: Der Ueberfall.
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Willlbald
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Koye) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstr. 32.
Vier Beilagen (einschließlich Warenzeichenbellage Nr. 92),
sowie die 110., 1E. IE2. u. EHE. Ausgabe der beutschen Verlustlisten.
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsan
M 244.
Marktverkehr mit Vieh auf den 40 bedeutendsten Schlachtviehmärkten Deutschlands im
Erste Beilage
Berlin, Freitag, den 16. Oktoher
zeiger.
1914.
Monat September 1914.
Rinder leinschl. Jungrinder)
Kälber
Schafe
Schweine
Lebend
Marktorte
ausgeführt
Lebend
Lebend
Dem Schlacht viehmarkt
( Sp. I) einge⸗· der
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Dem Schlacht⸗ viehmarkt gi der geschlachtet Spalte 1 zu⸗ zugeführt geführt 7)
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Dem Schlacht⸗ viehmarkt
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4 2. 14 652
Königsberg i. Pr Leipzig Lübeck
le Mülhausen i. Els München Nürnberg
Plauen 1. V
Würzburg Zwickau
Summe September 1914 Dagegen im Augu st ö.
2 Zul ö
ö Juni w
ö September 1913
16670
14108
1398 1141 649
2392 4244
697 1997 1142 4668
845
, 3775 5 522 2296 237 3507
5 295
11111121
2284
1492 3051 1966 2712 1517 2425 1767 4675 5100
221 9731 2716
453
851 2759 1142 1462
868
135333 123569 109296 113814 127575
) Außer Schlachtvieh gegebenenfalls auch Nutzvieh. — )) Halbe und viertel Tiere
590 966 648 11818 1599 2 985
632 1416 384 3119 352 771 1639 41977
* —
1250 1259 2577 7774 1285
1413 3086 1776 2712 10903 1567
701 1377 5 100
211 8 699 1755
2216
1140 1460 496 10 612 1388 4503 16 575 1858 1040 4038
—
.
53
955 . 37 577 373 4175 27 3 h46 1747 ) — ö
892 1088 4269 4295
941
1219 807 694
3 851 229 953 593
1486 0b 308
12 708
2612
364 2165
3774
1133 839 188
E.
.
Berlin, den 16. Oktober 1914.
3966 2117 3 907129138 3 740 117892
S0 764 76 403
ꝛ 0
F * *
0 0
99 070
1 1 116349 252 . 374 2 9605 57525. 6 3641 97705 S6 404 3 669 106354
Kalserliches Statistisches Amt.
82386
101617 11227 17 566 571 21765 11 960 1326 37 hõ⸗
6 660 13 031 23 18 980 13 839
7298 22 591 18 539 98 O12 10732
8417
5751 12 695
91
3121
—
1
* =
937 639170 1221522077 Sh 2 h 44477 668 549101 ( 1272 522506 sind, in ganze Tiere umgerechnet, in den nachstehenden Zablen mit enthalten.
S0 236 I5 840 S0 377
8
3 800 1115 30960 117 593 9668 15 049 177 206538 4114 1229 15 157 6 600 7255 16 712 13 255
4676
3
6104 7309 8 2560
391 26658 1 364 3547 16 1512
982
2446
4582 8016 8 624 1916 33 262 11950 2179 3357 8378 3796 2843 2287
458 441 388 548 388 265 405 346 385 493
Statistik und Bolkswirtschaft.
D le Einkom mensteuerpflichtigen, F819 und 20 des preußischen G Ermäßigung des Steuerfatzes ode erfahren haben, und ihre Famil
Jahren 1910 bis 1913.
Gewährt ein Steuervflichtiger, hörigen auf Grund gesetzlt auf Grund des 5 19 des
Angehörigen,
licher Verhältnisse gemäß
ü dessen Einkommen den Betra von 9500 M nicht übersteigt, . a, . 8 , r er Verp ung (565 1601 bis 1615 des Bürgerlichen Gesetzbuchs) ,, so . der Veranlagung intommensteuergesetzes (neuer Fassun
nach Maßgabe der Zahl der vorhandenen , , , 66 . die Ehefrau des Sieuerpflichtigen und die über 14 Jahre alten Kinder und die im Landwirischafts. oder Gewerbebetriebe des Steuer- pflichtigen dauernd tätig sind oder ein eigenes Einkommen von mehr als der Hälfte des orfzüblichen Tagelohneg haben, nicht in Betracht lommen — die tarifmäßigen Steuersätze ermäßigt. Außerdem kann Zen⸗ siten mit einem steuerpflichtigen Einkommen bis zu 12 560 ½ wegen be⸗ sonderer, die Leistungsfähigkeit wefentlich beeinträchttgender wirtschaft⸗ S 20 a. a. O. bei der Veranlagung Er⸗ mäßigung des Steuer satzes um höchstens 3 Stufen gewährt werden. In einer Statistik der gemäß 95 18 und 20 a. a. O in den Steuen. jahren 1910 big 1913 in Preußen mit Herabsetzung der tarifmäßigen Einkommensteuer Bedachten ober gänzlich von ihr Freigestellten, die
das Königliche Statistische Landesamt In der Sta
icht, wird deren Zahl zugleich der Gef
ibergestellt, auf die fich Fesbestimmungen bezieben, dieser ihren Ginkomnien nach an, fich
Immenden Personen tatsächlich von den
Gesehesparagravhen berührt / worden ist. 8 wurden berücksichtigt
—
lich
gese ohlta
die auf Grund der ink om men teuergesetzes r gänzliche Freistellung ienangehörigen in den
amtzahl der Zensiten gegen⸗ nach Maßgabe ihres Einkommens jene Ge⸗ und so gezeigt, ein wie großer Bruchteil
t. Korr.“ veröffent⸗
dafür in Betracht ten der gedachten
—
5 19 des Gesetzes
v. ö. . z ersonen m über · e, ,. von haupt über 900 bis 9500
im
Jahre
auf Grund des
§ 20
haupt
des Gesetzes
v. H. aller
Personen mit
inkommen von über 900
bis 12 500 4A
1910
24 13 36 293
36,2 2 555 678
36,2
166 387 188 268
1912 1913
erna ist im ewegung kommenden Einko
des 5 19 worden.
Berücsichtigten vo
größert.
2644673
2 734 2465
Absolut
35, 35,
at si
n 1910 bis 1913 um
208 636 218 948
Zeitraum von 1910 big 1913 — in etwas rückläufige über ein Drittel aller Zen figer des . von über 960
ten der in Betracht is 9500 M auf Grund es freigestellt oder mit Steuerermäßigung bedacht die Zahl der gemäß 5§ 19 des Gesetzes fast 300 000 oder 12.29, der-
2.8.
Demgegenüber treten — neuerdings hauptsächlich infolge der wesentlichen Erweiterung dez Kinderprivilegs durch die , . steuergesetznobelle von ĩgog — die nach S 20 des Gesetzes Frei⸗ gestellten oder mit Steuerermäßigung Bedachten sehr stark zurück, wenn schon ihr Anteil an der Gesamtzahl der Zensiten der in Betracht kommenden CGinkommensgruppe bon über 800 big 13 500 M im An- steigen begriffen ist; sie haben sich in der Berichtszeit um über ho 000 oder 32, dio, also ö viel mehr als die gemäß § 19 des Gesetzes Berücksichtigten vermehrt.
über go0 bis 3000 bis ooo bis hoo
davon freigestellt .
gen S
über⸗ haupt
dieser Gruppe S dieser Gruppe 8
aller Pflichtigen * dieser Gruppe S8 aller Pflichtigen S dieser Gruppe S8 aller Pflichtigen S
aller Pflicht
auf Grund des 8 2 230 720 588 289 2 336 138 614443 2 413979 607 992 2 491 811 585 319
auf Grund des § 20 124 768 17 927 05 19512 16. 3 .
ö 7 23 451 03 44199 78 4448 4, 1913. . 166373 25 ob O3 46248 75 Ii. *.
sowie von den Steuerpflichtigen mit über 9 hoo bis 12 500 S Ein⸗ kommen auf Grund des § 26 des Gesetzes: v. H. aller Pflichtigen
,. dieser Sruppe 1181
des Gesetzes:
189 072 37,3 16501 196, 202 156 37,5 17 334 19, 212 495 37, 18199 19, 223 380 37,“ 19 055 199,
des Gesetzes: z6 9'3. 71] 3 569 4a 85 1655 13 3 897 43
1910. 1911. 1912... 1913 ..
10190 1
1919 .
1 1352 1913... 1429
Diernach sind auf Grund des 3 19 des Gesetzes die Zensiten der Einkommensgruppe von über 3600 bls 6500 Me mlt annähernd zwei Fünfteln ihrer Gesamtzahl verhältnismäßig am häͤufigsten berücksichtigt worden. allerdinas — wie auch in der Einkommeng⸗
gruppe von über 6600 bis 00 M — nur mit Steuerermaͤßigung,
mind
600
bar
keen
Gesetzes beteiligt tst
nicht auch mit Freistellung. Drlttel aller Zensiten mit der Anteil der in dieser Einko ein Viertel der letzteren, d. Gesamtzahl der Personen mit ist sogar bei der gestellt worden.
erung der Fr
; eistellun den seit 1911 in erheblichem
veranlaßt sein. Daß die
Nicht viel geringer ist mit über einem Einkommen von über 900 bis 30600 MS kommensgruppe Berücksichtigten; etwa i. ein Zwölftel bis über ein Elftel der Einkommen von über 900 bis 3000 ,
Veranlagung ganz von der Einkommensteuer frei⸗ Die in den letzten Berichtsjahren eingetretene Ver⸗ gen gemäß 5 19 des Gesetzes dürfte durch Maße einsetzenden Geburtenrückgang Einkommensgruppe von über 3000 big
t verhältnismäßig stärker an den Wohltaten des § 19 des
damit
be zusammen, jüngerer selbständiger Personen o gehört, auf die die Vor zutreffen können. Auch auf Grund des Gruppe von über 3000 am häufigsten Steuerher von den gemäß § 19 des Gesetzes Berücksi höheren Einkommensgruppe, während die der Einkommen von über 906 freigestellt worden ist von den nach 5 Zensiten mit nicht über 3000 Eink
daß 4.
absetzung erfahren;
der bis 3000 ƽ an letzter Stelle
eine große
als die von über 909 bis 3000 K, hängt offen⸗ Gruppe ne Familie (Einzelwirtschafter) an⸗ aussetzungen fuͤr eine Steuerermäßigung nicht
§z 20 des Gesetzes haben die Zensiten der bis 6500 Æ Ginkommen verhältnismäßig es folgen abweichend chtigten die der naäͤchst untersten Gruppe
Zahl
stehen;
20 des Gesetzes berücksichtigten ommen nur etwa ein Siebentel
übrigen Einkommensgruppen sind an den Freistellungen nicht
igt).
Von Interesse ist es, au derentwegen die Steuerhe Fassung) erfolgt ist, kennen zu lernen; in einwandfreier Weise für die Berich die tatsãchlich berücksichtigten der Gesamtz nach § 19 a. a. O., in Beiracht kommende werden können. Es wurden Famil ienangehörige oder Ermäßigung gemäß
ch die Zahl der Familie nangehörigen, rabsetzung gemäß 5 19 des Gesetzes
(neuer
dies gestatten die Unterlagen
tsjahre 1911 bis 1913, wobetr aM der überhaupt vorhandenen, n . gegenübergestellt
ei der Freistellung
S 19 des Gesetzes (neuer Fassung) berücksichtigt
im
Jahre
*
aller in Betracht kommenden Angehörigen S
über 900 bis 3000
8
kommenden Angehörigen
über⸗
haupt
aller in Betracht
über 3000 bis 6500
aller in Betracht *
ommenden Angehörigen &
k
und zwar in der Einkommensgruppe von... A
über 6500 bis 9500
aller in Betracht S kommenden Angehhtigen &
S 361 889 863 8 601 248 86,0
667187 7877349 86
2 82 3
S Slo ISI S6,
8 Go oy g6 )
627 9 653 268
881 122
85.2 84,0 84
0631 73 683
67 .
624 631 62, .