1914 / 246 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 19 Oct 1914 18:00:01 GMT) scan diff

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Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Versetzt sind der Regierungsbaumeister Hardt in Oppeln an die Kanalbaudirektion Essen und der Reglerungsbaumeister . 6 en in Langenschwalbach als Vorstand des Hochbauamts n Glatz.

Den Regierungsbaumeistern Hei ser in Swinemünde und Lattemann in Ee mn (Geschäftsbereich der Kanalbau⸗ direktion Hannover) sind etatsmäßige Stellen als Regierungs—⸗ baumeister verliehen worden.

Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗

angelegenheiten.

Der bisherige wissenschaftliche Hilfsarbeiter an dem Astronomischen echeninstitut der Königlichen Friedrich Wilhelms ⸗Universität in Berlin Dr. Paul Viktor Neu⸗ gebauer ist zum Observator an diesem Institut ernannt worden.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Dem zum Kreistierarzt ernannten Tierarzt Dr. Friedrich Otto ist die Kreistierarztstelle in Wirsitz verliehen worden.

Ministerium des Innern.

Dem Landrat Dr. Hayessen ist das Landratsamt im Kreise Fraustadt übertragen worden.

Bekanntmachung.

In Neubearbeitung sind fertiggestellt und an die Karten vertriebsstellen übergeben worden: A. Meßtischblätter 1: 25 000: Nr. 45 Uszlöknen Nr. 996 Grieglienen, 199 Gszerninken, 1093 Gimmendorf. Z233 Tapiau, B. Karte des Deutschen Reichs 1: 100 000 Ausgabe A (Schwarz druch: Nr. 198 Gilgenburg. C. Karte des Deutschen Reichs 1: 100 000 Ausgabe B (Buntdruck): Nr. 4 Paaschken. Alle Bestellungen auf Karten sind an diejenige Vertriebsstelle zu richten, in deren Bezirk sich der Besteller befindet. Berlin, den 17. Oktober 1914. Kartographische Abtellung des stellvertretenden Generalstabes der Armee.

J. A.: Joachim.

Bekanntmachung.

Gemäß S 46 des Kommunalabgabengesetzet vom 14. Juli 1893 (G-⸗S. S. 152) wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß das im Steuerjahr 1914 kommunalabgabenpflichtige Rein⸗ einkommen der Greifswald⸗Grimmener Eisenbahn aus dem Betriebsjahre 1913 auf 39 400 6 festgesetzt worden ist.

Stettin, den 15. Oktober 1914.

Der Königliche Eisenhahnkommissar. J. V.: Körte.

Bekanntmachung.

Der Geheime Qhermedizinalrat und Kaiserlich russische Leib⸗ arzt Dr. Martin von Mandt und dessen Ehegattin Johanna Charlotte Ludovika geb. Ackermann haben in ihrem am, 20. Oktober 1857 errichteten wechselseitigen Testament der Königlichen Rheinischen

riedrich⸗Wilhelmt⸗Universität zu Bonn zur Förderung wissenschaft⸗ icher und technischer Studien unter der männlichen Nachkommen— schaft ihrer Seitenderwandten unter dem Namen: „von Mandt⸗ Ackermann'sche Stipendienstif tung. ein Kapital von 48 099 vermacht, mit der Bestimmung, daß die gig fn des elben, nach Abzug der Verwaltungskosten, zur Unterstützung hahn Mãnner christlicher Religion, welche sich der Arznei⸗ oder der Rechtswissenschaft oder der höheren technischen Ausbildung auf Gewerbeschulen und ähnlichen Anstalten widmen, als Stipendien verwendet werden sollen.

Die Zahl der Stipendien ist auf drei festgesetzt.

Zum Genusse der Stipendien ö. vorzugsweise ef

J. die ehelichen männlichen Nachkommen der Geschwister der

ifter, und zwar: . 5 fe. 6 Reihe des Ehemanns von Mandt vollbürtigen

ders Karl Theodor Mandt, . . . Reihe des Ehemanns von Mandt vollbürtigen

Therese verehelichten Grano, ö . Ehefrau von Mandt Bruders Albert

n, ter Reihe der Ehefrau von Mandt Bruders Gebhardt

ckermann; ö . in ,,, von Bewerbern dieser Kategorie II. die männlichen Nachkommen: . . zuerst des . von Mandt beiden Halbbrüder Friedrich dt und Franz Mandt, des Freundes der Stifter, des Appellationsgerichts⸗

ts Wilhelm Graffunder, . . ö . des Freundes der Stifter, des Regierungs⸗ und Bau⸗

ts Emil Flaminius. . 4 6nd 6 Bewerber aus diesen beiden Klassen von Stipendien⸗ berechtigten vorhanden, so können die Stipendien auch an Fremde, insofern dieselben die Eigenschaft preußischer Untertanen haben, ver⸗ liehen werden. J

Der Genuß und die n ng der Stipendien ist nicht von dem Besuch der Bonner Universitat, noch überhaupt von der Gegen— wart, auf. einer der preußischen Universitäten und Lehranstalten ab— hängig; jedoch befreit der e, im Auslande in keinem Falle von der Hiibẽ n ung lee. . 2. , erforderlichen Zeugnisse der

ich besuchten Unterrichtsanstalten. . denen amtliche Zeugnisse über das Perwandtschafts⸗ verhältnis mit den Stiftern, y,, , den mit Verzugsrecht bedachten Familien, die Schul⸗ und Sittenzeugnisse der bisher be⸗ suchten Unterrichtsanstalten, das Universitätsimmatrikulations. und Sittenzeugnis, sofern diese nicht schon auf dem Sekretariat liegen, sowie ein Dekanats zeugnis; von den Gewerbetreibenden;: empfehlende

Eugnisse der Gewerbebehrden und die Unterrichtszeugnisse der Vor—

chulanstalten und Lehrmeister beigefügt sein müssen, sind bis zum

15. November 1914 . . an das unterzeichnete Kuratorium zu richten und auf dem Universitäts⸗ sekretariat einzuliefern.

Bonn, den 14. Oktober 1914.

Das Kuratorium der von Mandt⸗Ackermann'schen Stiftung.

Nichtamtliches. Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, 19. Oktober 1914.

Der Ausschuß des Bundesrats für Justizwesen hielt heute eine Sitzung.

Diejenigen Persönlichkeiten, die dur Abgabe von Karten Ihrer Majestät der Kagiserin und Königin ihre Glück⸗ wünsche zu Allerhöchst deren Geburts fest darzubringen beabsichtigen, können die Karten am Mittwoch, den 21. Sk⸗ tober d. J, von Vormittags 109 Uhr bis Abends 6Uhr und am Donnerstag, den 22. Oktober d. J, bis 6 12 Uhr im genre rf Schlosse zu Berlin im Portal 4 links und . . ö

in Potsdam zu denselben Zeiten im Königlichen Stadtschlosse in der Ecke am Lusigarten, am Aufgange zur 3 Wohnung Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Majestäten, abgeben.

Am gestrigen Geburtstage Se iner Majestät Kaiser Friedrichs III. legte Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Eitel⸗Friedrich im Auftrage des Kaiserpaares am Sarkophage des Entschlafenen in der Friedenskirche in Potsdam einen großen Kranz aus Lorbeer, weißen Rosen und Orchideen nieder.

Es liegt Veranlassung vor, darauf hinzuweisen, daß Be⸗ suche von Angehörigen bei den im Felde stehenden Truppen aus militärischen Gründen nicht zugelassen werden können. Reisen, die zu diesem Zweck ins Operationsgebiet unternommen werden, sind daher vergeblich und führen zu schmerzlicher Enttäuschung. Es muß deshalb dringend vor ihnen gewarnt werden.

Die lebhaften Klagen über die e re haben das Reichspostamt vor einigen Wochen veranlaßt, den Redaktionen zahlreicher Zeitungen eine Druclschrift zu übersenden, in der die großen und mannigfachen Schwierigkeiten, mit denen die Feldpost tagtäglich in oft wechselnder Gestalt zu kämpfen hat, auf Grund amtlichen Materials ausführlich geschildert und zugleich dem Publikum die Wege gewiesen werden, wie es seinerseits, namentlich auch durch richtige Ädressierung und sorgfältige Verpackung der Feldpostsendungen, dazu beitragen kann, der Feldpost ihre schwere Aufgabe zu erleichtern. Viele Zeitungen haben wegen Raummangels auf den Inhalt der Druckschrift nur wenig oder gar nicht eingehen können. Wie „W. T. B.“ erfährt, ist das Reichsposlamk bereit, diese Schrift „Die Klagen über die Feld⸗ post“ kostenfrei unmittelbar an Interessenten abzugeben. Diese würden nur den Wunsch durch Postkarte der Geheimen Kanzlei des Reichspostamts in Berlin W. 66 mitzuteilen haben.

Wie „W. T. B.“ meldet, ist es zurzeit aus militärischen Gründen nicht möglich, die Benutzung von gewerblichen Unternehmungen im In- und Auslande für die Vermittlung des Brief⸗ und Telegrammverkehrs zwischen Deutschland und dem feindlichen sowie dem neutralen Auslande zuzulassen. Inserate dieses Inhalts sind unzulãssig. Das Publikum wird aus diesem Grunde gewarnt, mit ge⸗ werbsmäßigen Korrespondenzvermittlern, hinter welchen sich häufig auch unlautere Persönlichkeiten verbergen mögen, in Verbindung zu treten.

Die im Publikum verbreitete Nachricht, daß ein Aus⸗ tausch kriegsgefangener Offiziere und Mannschaften in Aussicht stehe, ist einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge durchaus irrig. Möglich ist nur ein Austausch der in den verschiedenen Ländern festgehaltenen Zivilpersonen.

In der Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ ist eine Genehmigungsurkunde, betreffend eine Anleihe des Provinzialverbandes von Hannover, veröffentlicht.

Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 118, 119, 120 und 121 der Deutschen Verlustlisten bei. Sie enthalten die 54. Verlustliste der preußischen Armee, die 29. Verlustliste der bayerischen Armee, die 34. Verlustliste der sächsischen Armee und die 38. Verlustlifte der württembergischen Armee.

Sachsen. ö ( Seine Majestät der König Friedrich Augus at dem General der Infanterie von Beseler, wie „W. T. B. meldet, folgendes Telegramm zugehen lassen:

Eurer Exzellenz drücke ich zu den großen Erfolgen meine herz— lichsten Glückwünsche aus. Ich gedenke noch mit Freude der Zeit in der Sie als ö . . und Pioniertorps in einer Armee standen. in Beziehungen zu m Friedrich August

Wie die „Sächsische Staatszeitung“ mitteilt, hat sich Seine Magestã der König Friedrich Au gust gestern abend nach Leipzig begeben, um heute früh die Reise nach dem westlichen Kriegsschauplatze fortzusetzen. Für die Dauer der Abwesenheit des Königs ist Seine Königliche Hoheit der Prinz Johann Georg zum Stellvertreter für alle während der Abwesenheit vorkommenden besonders dringlichen Regierungs⸗ geschäfte bestellt worden.

Braunschweig. ̃

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin ist, wie „W. T. V.“ meldet, gestern vormittag zum Besuche Ihrer Königlichen Hoheit der Herzogin von Homburg in Braunschweig eingetroffen.

El saß⸗Lothringen.

Das außerordentliche Kriegsgericht in Straßburg hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ gegen den Notar Dr. Jakob Hartmann und den Kantonalarzt Adrian Schmitt⸗ bühl, früher in Schirmeck und jetzt entflohen, eine Unter⸗ suchung wegen Landesverrats eröffnet Beider Vermögen ist durch Beschluß vom 13. Oktober mit Beschlag belegt worden.

Schulte.

Oesterreich⸗Ungarn. prozeß Princip und Genossen r der Angeklagten fortgesetzt. Nach dem Bericht des W. T. B.“ erklärte der Mischko Jo wanowitfch, daß er nicht schuldig sei. des serbischen Sokolvereins und als Kommissar der Narodna Obrana sei er für die großserbischen Ideen lälig gewesen. Er sei aber ein loyaler Untertan und habe von dem Anichlage nichts gewußt, obwohl es feststeht, daß er Waffen zur Ausführung des Anschlages gegen sich auftzewahrte und sie von Tuzla nach Der Angeklagte gestand, der Verwaltung der Monarchie gut gegangen sei, und antwortete auf den Vorhalt des Vorsitzenden, welche Riederträchtigkest er damit begangen habe, daß er nach der Ermordung des Thronfolgers namens der Sokolvereine deg Tuzlaer Kretses an den Kaiser eine Beileidsdepesche abgesandt habe, er habe im Interesse der Sokols Der Angeklagte Cabrinowitsch erklärte freiwillig, er habe sich vor dem serbischen Major Tancositsch gefürchiekt, da ihm niemand verbürgen könnte, nach Serajewo käme. daß Tane sitsch ; Gjukitsch der Cubrilowitsch mit Ilitsch zuammenfüͤhrte, behauptet, an die Ausführung des Anschlages nicht geglaubt zu haben. Den Tod Er glaube aber, daß der Tod einer hohen Person als Zeichen des Protestes notwendig gewesen sei. Der DBber⸗ vmnasiast Pertn gibt an, daß er den Möordplan aus Furcht vor der dache der Täter sowie aus Grunden der Kollegialität nicht zur Anzeige gebracht habe. Der Student Forkapitsch leugnete im allgemeinen, bon dem Anschlag etwas gewußt zu haben, den er nicht billige. Der Obergymnasiast Kalember, der von dem Plane wußte, sah von einer Anzeige ab, weil er an den Ernst der Sache nicht glaubte. Der Angeklagte Miet sch bestritt, dem serbischen Finanzauffeher Grbisch irgendwelche Briefe überbracht zu haben. mit niemandem Verbindungen nnterhalten haben. weichende, teils offenbar absichtlich unsinnige oder gar keine Antworten. Der Landmann Jakob Milowitsch. e über die Gienze zum Veljko Cubrilowiisch und sodann über die Drina nach Bosnien gejührt zu haben. x ; weil die Studenten ihm sagten, sie hätten in Bognien ihre Famsllen. der Voruntersuchung leugnete Angeklagter hartnäckig, zu oder von Velsko Cubrilowitsch irgendwelche Briefe getragen zu haben. : : über der ausdrücklichen Erklärung des Cubrilowitsch. Auch die Waffen will er nicht getragen haben, obwohl Princip dies ihm ins Gesicht be⸗ Der Landmann Obren Milosewitsch erklärt sich für unschuldig. Eines Tages habe er den Angetlagten Milowltsch samt zwei Studenten vor seinem Hause en g, 3. verlangten, daß weigerte Studenten auf ihre Revolver gezeigt und auch Säcke für die habe nunmehr die Bomben getragen, während Milowitsch die Revo ver übernommen hätte. dem Attentat will Milosewitsch keine Ahnung gehabt haben. Er kenne keinen Sokolvercin noch einen Probatimstwoverein, er wisse auch von Oesterreich-Ungarn Erllärung bezeichnete sich Jovo Kerowitsch

Hochverrats wurde vorgestern das Verhö Angeklagte Als Inspektor

den Throntolger bei Doboj beförderte.

daß Tancositsch nicht auch mitgeteilt wurde,

As dem Angeklagten Prãparand

er bestürzt

des Erzherzogs bedauere er.

Er will überhaupt Er gab teils aus⸗

gab zu, die zwei Studenten Dies habe er nur deshalb getan. abgegebenen Aussage

Er blieb dabei auch gegen⸗

ihnen den

Bomben verlangt. Der Angeklagte

daß Serbien einer ähnlichen Kerowitsch nichtschuldig. : ühlt sich unschuldig. Er gestand zu, gewußt zu haben, daß die Studenten den Thronfolger töten wollten, er habe aber eine An⸗ zeige unterlassen aus Furcht, daß ihm die Serben umbringen würden. Der Angeklagte Blagoja Kerowitsch, der Vater der beiden Vor⸗ genannten, schilderte den Besuch des Cubꝛrilowitsch und der belden Auf Aufforderung des Cubrilowit ch habe Pring p die Bomben hergestellt und deren Handhabung erklärt. Auch die Revolver habe der Angetlagte gesehen. die Siudenten jo beimlich täten, habe Cubrilowitsch das beabsichtigte Attentat auf den Thronfolger angedeutet und hinzugesügt, die Stu⸗ denten kämen aus Serbten und riskierten ihr Leben, deshalb müsse

man darüber schweigen.

Studenten bei ihm.

Auf seine Frage, warum

Großbritannien und Irland.

Das Parlament ist bis zum 11. November vertagt worden, wo es zur Erledigung verschiedener dringender Ge⸗ schäfte zusammentreten wird.

Der militärische Mitarbeiter der „Times“ tritt der Be⸗ hauptung entgegen, daß Großbritannien nur sechshunderttausend Mann aufstellen könne, und schreibt:

Bereits 12000900 Mann seien unter den Fahnen. Die neuen Rekruten meldeten sich so zablreich, daß es für dte Leitung schwierig sei, Schritt zu halten. Eg besänden sich nunmehr hundert« tausend Mann indische und kanadesche Truppen in Europa. Mannschaften und diejenigen, welche nun in den Kolonien aus— auf dem andere Großbritannien habe einen Teil Avantgarde nach Frankreich gesandt, der Rest werde im Laufe des Frühjahrs folgen, die Hauptstärke Ende 1915. Infolge des großen Andrangs von Freiwilligen hätten die körperlichen Anforderungen höher geichraubt werden müͤssen, als sie es irgendwo anders in Europa seten, anderenfalls wäre Kitchener von dem Zustrom von Freiwilligen überwältigt worden.

Aus diesen Enthüllungen geht zunächst hervor, bemerkt das „W. T. B.“, daß England nicht die Hoffnung hat, vor Ende 1915 mit Deutschland fertig zu werden. uch Franzosen es mit wenig Freude begrüßen, daß ihre Bundes⸗ genossen vorerst keine Eile haben, ihnen wirksamer als bisher zu helfen. Die Aussicht auf kräftigere Unterstützung im Früh⸗ jahr 1915 wird demgegenüber nur ein schwacher Trost für ste sein; denn das Schicksal der auf britische Hilfe vertrauenden Belgier redet eine allzu deutliche Sprache.

Zur Ueber führung belgischer Flüchtlinge nach England hat die Regierung, wie das „Reutersche Bureau“ meldet, eine Anzahl Marinetransportschiffe ausgesandt. lei am Donnerstag wurden 8⸗ bis 10 000 Flüchtlinge ausgeschifft, die vorläufig in einer von der Regierung errichteten Zentral⸗ zufluchtsstelle untergebracht werden, von wo sie später an die verschiedenen Familien des Landes, die sich zu deren Aufnahme erboten haben, verteilt werden. eg . Hilfskommissionen sandten ferner Schiffe mit Lebensmitteln nach Belgien, außerdem wurden große Geldsummen für die belgischen Notleidenden gesammelt.

In Deptford bei London sind in der Nacht zum Sonntag deutschfeindliche geb deren Verlauf die Läden, die sich in deutschem Besitz befinden, zerstört wurden. Truppen sind zur Unterdrückung der Unruhen aufgeboten.

gebildet würden, nur der Kern,

gebaut werden könnten. Man habe keine Eile.

sondern im Handeln, ist ein Geist nötig, der frei ist von jeder vor—

Auch werden die

450 Lire auf 2 Lire,

Die Regierung sowie private

Unruhen ausgebrochen,

ländischen Kegierung und der deutschen Verwaltung in Belgien über die Rückkehr bel gischer Flüchtlinge hat einer offiziösen Meldung zufolge zu einem günstigen Ergebnis gehn

nicht allein nach Antwerpen und dessen nächster Um⸗ gebung, sondern nach ganz Belgien gestattet. Eine Proklamation, die die holländische Regierung anfänglich plante, wird nicht erlassen werden. Die Bürgermeister sollen aufgefordert werden, baldmöglichst die Personen, die nach

Frankreich.

Auf zahlreiche Einsprüche und Beschwerden hin hat der Kriegsminister Millerand das Dekret aufgehoben, wonach der freihändige Serumverkauf seitens der Pasteurinstitute ver⸗ Ferner hat Millerand auf die Beschwerde des

boten wurde. Flugzeug⸗

Seinedeputierten hin die Rückkehr mehrerer

eschwader na aris zur Bekämpfung deutscher Flieger 4h . ; Verwaltungs wege dorthin befördert werden können. Nur

disnstpflichtige Männer, sind bon dieser Vergünstt ung aus seschlossen, da die deutsche Regierung mitteilt, da sie nach ihrer Rückkehr nach Belgien zu Kriegsgefangenen gemacht werden würden.

Die Kamm ern werden, dem Figaro“ zufolge, gegen Ende des Jahres zusammentreten l wird beschränkt sein, die Session soll nur wenige Tage dauern. Kammer und Senat sollen nur ihre Präsidien wählen und sich

Die Zahl der Sitzungen

dann auf unbestimmte Zeit vertagen. Die für Januar fest⸗

gesetzten Senatswahlen sollen verschoben werden.

Rußland.

Da die Anwesenhelt von deutschen Unterseebooten am Ein—

gang des Finnischen Meerbusens festgestellt ist, ebenso wie die Auslegung von Minensperren durch den Feind an den Küsten Rußlands, so bringt die Kaiserliche Regierung zur . Kenntnis, daß die russischen Marinebehörden ihrerseits ge⸗ zwungen sind, ähnliche Maßregeln in weitem Umfange zu treffen. Folglich muß die Schiffahrt in dem Gebiet nördlich von 58 Grad 50 Minuten nördlicher Breite und östlich vom 21. Grad 0 Minuten östlicher Länge von Greenwich und 3 am Eingange des Rigaischen Meerbusens und in den Küstengewässern der Alandginsein für gefährlich gelten. Damit an den Feindseligkeiten nicht Teilnehmende den Kriegs⸗ gefahren nicht ausgesetzt seien, sind Ein und Aus fahrt des Rigaischen⸗ und des Finnischen Meerbusens von der Verkündigung dieser Bekanntmachung an als geschlossen

anzusehen. Italien.

Ein Königlicher Erlaß verfügt gemäß dem Beschlusse des Ministerrates die Beerdigung des verstorbenen Ministers des Aeußern Harn fe di San Giuliano auf Staatskosten. Ein zweiter Erlaß beauftragt den Ministerpräsidenten Sa landra mit der einstweiligen Führung der Geschäfte des Ministeriums des Aeußern.

Gestern vormittag fanden in der Eonsulta die Trauer feierlich keiten für den Marchese di San Giuliano statt, denen der Ministerpräsident Salandra und die Amtsgenossen des Entschlafenen sowie das diplomatische Korps beiwohnten. Als Vertreter der Königlichen e n war der Minister des Königlichen Hauses Mattioli erschienen. Nach der kirchlichen Feier wurden die sterblichen Ueberreste des Verewigten zum B h geleitet, von wo sie nach Catania übergeführt werden sollen.

Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ widmet dem ver— storbenen Minister folgenden Nachruf:

Als ein Held staatsmännischer und patriotischer Pflichterfüllung bis zum letzten Atemzug ist Italiens Minister des Aeußern, der Marquis di San Giuliano, dahingeschleden. Wir drücken der Re— gierung des verbündeten Königreiches unfere herzlichste Anteilnahme an dem in der gegenwärtigen Lage besonders schweren Verluft aus. Auch in Deutschland ist die Trauer um den 'edlen Staatsmann aufrichtig und tief. Persönlich war er ein wirklicher Freund Deutschlands, dessen Kultur er kannte und liebte. Politisch ging er in der Leitung der Geschäfte von der Ueberzeugung aus, daß für Jialien die Grundbedingung einer kräftig ausgreifenden äußeren Politit in dem nach Möglichkeit zu sichernden Verhältnig zu den Peiden Kaisermächten Mitteleuropas zu suchen fei. Diese Ueberzeugung machte ihn zum unbeirrbaren Anhänger des Dreibundgedankens, der auf italienischem Boden in ihm einen sesner begabiesten Vertreler gefunden hat. Von der Grundlage des Dreibundes aus gelang es dem Marquis di San Giuliano, bahnbrechend zu wirken für die Ent⸗ wickelung der italienischen Interessen in Afrika. Mit der Erwerbung Libvens bleibt sein Name für immer verbunden. Während der Balkan feldzüge und der albanischen Wirren sind manche Versuche, die ita⸗ lienische Polltik unter eine Bevormundung der Westmächte zu bringen, an dem siarten Selhständigkettsgefühl San Giuliauos gescheitert. Bi= Beziehungen zu Oesterreich⸗Ungarn blieben bei ihm in sicherer Obhut. Vom Ausbruch des europälschen Krieges an ist er der klar erkannten Aufgabe, Italiens Neutralität ehrlich gegen die Bundesgenossen und fest gegen den Dreiverband durchzuführen, in- mitten schwankender Stimmungen treu geblieben, und er durfte noch die Genugtuung erleben, das Verssändnis für die Richtigkeit der von bm geleiteten Politik mehr und mehr sich ausbreiten zu sehen. Die Stellung Italiens unter den Großmächten hat er zu bohem Ansehen gebracht. Wir haben das Vertrauen, daß auch nach seinem Tode das von ihm begonnene Weik in seinem Geiste fortgeführt werden wird.

Der Ministerpräsident Salandra hat gestern das Ministerium des Aeußern übernommen. Auf die Begrüßungs⸗ worte, des Unterstaatssekretärs Borsarelli antwortete Salandra mit einer Ansprache, in der er, wie „W. T. B.“ mesdet, zu⸗ nächst der Trauer um den dem Vaterlande zu früh entrissenen Marchese di San Giuliano Ausdruck gab und die Persãönlichkeit des Verstorbenen in ihrer Bedeutung hervorhob.

„Ich habe“, sagte Salandig weiter, feinen Platz für eine Spanne Zeit eingenommen, die, wie ich hoffe, sehr kurz sein wird. Meine gegenwärtige Stellung zielt insbefondere dahin, die Gemeinsamkeit unserer Ziele und Methoden mit denen San Giulianos zu be⸗ kräftigen. Die obersten Richtlinien unserer internationalen Politik werden morgen dieselben sein, die sie gestern waren, Um bei ihnen zu verharren, ist eine unerschütkerliche Festigkeit der Gesinnung, ein klarer Blick für die wirklichen Interessen des Landes und Reife des Urteils nötig, die erforderlichen falls schnelles Handeln nicht ausschließt, ist ühnheit, nicht in Worten,

gefaßten Meinung, von jedem Vorurtesl, von jedem Gefühl, das nicht das einer ausschließlichen und unbegrenzten Hingebung an unser Vater⸗ land, einer geheiligten Selbstsucht im Dlenste Italiens ist.“

Ein Erlaß vom gestrigen Tage ermäßigt, wie n T , meldet, vom 20. Oktober laufenden Jahres bis zum 31. März 1915 den Weizenzoll von 7,50 Lire auf 3 Lire, den Mais⸗ zoll von 1,15 Lire 9 50 Centimes, den Roggenzoll von

en Haferzoll von 4 auf 2 Lire, den Zoll für Weizenmehl von 11,50 auf 5,25 Lire und den Zoll für Maismehl von 3,15 auf 2 Lire.

Spanien. Der Ministerrat hat die Wiedereröffnung der Kammern auf den 30. Oktober festgesetzt. Wie „W. T. B.“ meldet, wird die Session von sehr kurzer Dauer sein.

Niederlande.

Der „Stants⸗Courant“ veröffentlicht ein Aus fuhrverbot für Kartoffeln, das am 16. Oktober bereitz in Kraft ge⸗ treten ist In der Verordnung behält die Krone sich vor, das Ausfuhrverbot zeitweise aufzuheben und in besonderen Fällen Ausnahmen davon zu gestatten.

Ein Me inungsaustausch zwischen der nieder—

rt, Die Rückkehr wird den Flüchtlingen

elgien zurückzukehren wünschen, anzugeben, damit sie auf dem

Norwegen.

Der Handelsminister hat ein Aus Blechplatten erlassen, das sofort in Kraft

Der deutsche Gesandte Graf Oberndor nem vorgestern vom, Morgenbladet⸗ view in Erwiderung auf eine Unterr direktors Del avaud⸗Paris, wie folgt:

Nur weil ein Schweigen der deutschen Gesandt ßt werden könnte, wolle er sich äußern. einst in Kristiania Gesandter war, nicht.

liebenswürdige und geistvolle bereitung einer deutschen Inva nach Jules Verne und Cooper. gefalle ihm besonderg, er entsinne si begnadigt worden seien. t übelnehmen, selbst wenn Menschenvorrãte

fuhrverbot für

ff äußerte si veröffentlichten 26 edung des Ministerial⸗

schaft falsch auf⸗ Er kenne Delavaud, der Er habe gehört,

Diplomat glaube an die heimliche sion durch deutsche Spione. Bies schmecke pione aussende, die von dem Kaiser e Delavauds könne er seine Hoffnung sich nicht auf die Fremdenlegion Der Ton Delavauds über die deutsche önne den Deutschen den Gfauben bes— ahards jede Fähigkeit einer ritrerlichen rloren gegangen sei.

Daß Frankreich niemals S ch aber einiger,

Die Siegesgewißheit

unerschöpflichen afrikanischen Neger stützten.

Politik und Kriegsführung k bringen, daß dem Lande B Schätzung des Gegners ve der es bestreite, von Fontenoy die alte Tapferkeit bewahr haben diese ihre alte Courtossie aufgegeben? er mit Delavaud norwegischen Presse.

Es gäbe keinen Nachkommen der Helden Weshalb, frage In einem P in der Anerkennung der daß die Nachrichten beider n würden. das intelligente skandinavische Vahrheit von der Unwahrheit unterscheiden werde

Deutschen,

ihn freue es.

hier unparteiisch wiedergegebe Delavaud überzeugt, daß leicht die V

In Konstantinopel sind und in Syrien verbreitete P den Titel tragen: „Was die Es werden darin a manen aufgezählt, die von England

in arabischer Sprache abgefaßte en eingetroffen, die Engländer gegen den lle Unglücksfälle der Musel⸗ verursacht worden sind.

ro kla mation

getan haben“.

Rumänien.

des Königs Ferdinand fand gestern abinetts mit Hinzuziehung aller meldet, wurde im Ver⸗ herige Haltung der Regierung daß keine Ursachen vorliegen, die Aenderung der Haltung Rumäniens ich wurde die Bildung eines großen Kabi— ge erwogen und in dieser Beziehung ür den Möglichkeitsfall herbeigeführt. Amnestie, besonders

Unter dem Vorsitz eine Beratung des K vorstände statt. Wie die „Reichspost“ laufe der Besprechungen bie bis gebilligt und festgestellt, geeignet wären, eine zu bewirken; zugle netts auf weiter Gr eine Uebereinstimmung f

Der König hat eine umfassende Militärvergehen, erlassen. Die Bukare Mißbrauch des R Vor ungefäh Bessarabien, der Jassy nach der serbischen fiel die überaus groß dieser Tage aus Srso Expedition der Barm In dem Tele Lazarettzug des Roten Kreuzes, zwischen Turnu Seye

ster Blätter berichten von einem schweren oten Kreuzes durch Rußland:

r. zehn T gen fuhr ein russischer Lazarettzug aus sch⸗rumänische Grenzstation umging, über Den rumänischen Grenzbeamten e Zahl des Sanitätapersonals auf. pa ein Telegramm ein, das über diese herzigkeit! eine überraschende gramm heißt es, daß das Sanltätzpers ssischen Sappeuren bestand, die n unter dessen Schutz sie Rumäni rin, Kladoba und Srsova Minen legt

Aufklärung brachte. onal des russi

es aus ru ach Ablegung

Bulgarien.

erhebt bei der Regierung Einspruch ynod durch seine Organe unter der gunsten Nußlands entfalte, wobei mißbrauchten.

Die nationale Liga dagegen, daß der Heilige S Bevölkerung Agitation zu Priester ihr geistliches Amt

Wie das Blatt „Taswir⸗i⸗Efkiar“ Engländer in den letzten Tagen 1 abgesetzt und 200 ägyptische O verbande entfernt.

Die Konstantinopeler Bl daß sich die Muselm erhoben und die Stadt Berbera, den Berbera ist seit 1884

haben die 20 ägyptische Beamte ffiziere aus dem Heeres—

ätter erfahren von glaubwürdiger Somalilandes Hauptort der Kolonie, in englischem Besitz. daß ein deutscher Kreuzer bahnlinie von Dschibuti Franzosen gebaut wird,

besetzt haben. Die gleichen Blätter berichten,

die im Bau hefindliche Eisen nach Adis Abeba, bombardiert und zerstört habe.

Ueber die Stadt Huilla in der letzten Mossamedeserpedition ein Meldung des, W. T. B.“

die von den

Angola, wo die Hauptmacht getroffen ist, ist nach einer der Belagerungs zustand verhängt

Wie das „Reutersche Bureau“

aus Pretoria vom 16. d. M. meldet,

m im Bezirke von Offizier Telegramme erhalten, ganzen Oranjefreistaat nörd⸗ Versammlung eine Resolution

hat der General Smuts von de Kroonstad kommandierenden

vertretende

Bloemfontein in Kroonstad

Kommandanten angenommen habe, Unterstüͤtzung der Bunde außerhalb des Staatsgebiets a mandanten forderten die Mobilma Aufstand zu verhindern. würde eine unn danke jedoch den Komma Die Bedeutun

einstimmig

die Verpflichtung sregierung innerhalb und nerkannt wird. Die Kom⸗— chung der Burgers, um einen eine Mobilmachung Menge von Truppen ergeben; er sche Haltung. mmlung in Kroonstad liegt darin, n Sachen der Operationen gegen ne laue Haltung eingenommen hat. olge meldet der Oberst Brits, daß ein Gefecht bei Ratedraai mit des Obersten Maritz gehabt habe, cht worden seien.

Australien.

hat nach einer Meldung des verboten.

Smuts erwiderte, ötig große ndanten für ihre patrioti g der Versar der Oranjefreistaat i Deutsch Südwe rselben Quelle zuf eine seiner Streifwachen einer Abteilung Truppen wobei 70 Gefangene gema

Die australische Re „Temps“ die Kohlena

Kriegs nachrichten.

Westlicher Kriegs schauplatz.

uptquartier, uf dem wesllichen llgemeinen ruhig ve

18. Oktober, Kriegsschauplatz

gestrige Tag im a Die Lage ist

unverändert.

Großes Hauptquartier, 19. Oktober Vormittags. (W. T. B. Angriffs versuche des Feindes in der Gegend westlich und nordwestlich von Lille wurden von unseren

Truppen unter starken Verlusten für den Gegner abgewiesen.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Großes Hauptquartier, 18. Oktober, Mittags. 9 T. B.). Auf dem östlichen Kriegsschauplatz sind e,. Truppen in der Gegend von Lyck im Vorgehen. Der Kampf bei und südlich Warschau dauert an.

Großes Hauptquartier, 19. Oktober, Vormittags. (W. T. B) Auf dem östlichen Kriegsschauplatz ist die . unverändert.

Wien, 17. Oktober. (W. T. B. Amtlich wird ver⸗ lautbart: Sowohl die in der Linie 2 ö und am San entbrannte Schlacht, als auch unsere Sperationen gegen den In jester nehmen einen guten Verlauf. Nördlich Wysz ko w wurden die Russen abermals angegriffen und geworfen. Bei Synowucko forcierten unsere Truppen den Stryjfluß, gewannen die Höhen nördlich des Ortes und nahmen die Verfolgung des Feindes auf. Ebenso gelangten die Höhen nördlich Podbuz und südöstlich Stary Sambor nach hartnäckigen Kämpfen in unseren Besitz. Auch nördlich des Strwiazflusses schreitet unser Angriff vor⸗ wärts. Nördlich ,. haben wir bereits begonnen, auf dem östlichen anufer festen Fuß zu fassen. Die Zahl der während unserer jetzigen Offensive gemachten Gefangenen läßt sich natürlich noch nicht annähernd übersehen. Nach den bisherigen Meldungen sind es schon mehr als 15000.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Generalmajor.

Wien, 18. Oktober. (W. T. B) Amtlich wird ver— lautbart: Unser Angriff in der Schlacht beiderseits des Strwiazf lus ses wurde gestern fortgesetzt und gelangte stellenweise bereits nahe am die feindlichen Linien heran. An einzelnen Punkten arbeiten sich unsere Truppen wie im Festungskriege mit Laufgräben vorwärts. In der vergangenen Jacht wurden mehrere Angriffsversuche der Russen blutig abgewiesen. Auch heute ist die Schlacht auf der ganzen Linie im Gange. Unsere schwere Artillerie hat ein⸗ gegriffen. Die Verfolgung des nördlich Wysz kow geworfenen

eindes wird fortgesetzt. Andere Teile unserer über die Farpathen vorgerückten Kräfte sind bis Lubience auf die Höhen nördlich Orow und in den Raum von Uroz vor⸗ gedrungen. Die Verluste der Rufsen bei ihrem An⸗ griff auf Przem ysl werden auf 40000 Tote und Ver⸗ wundete geschätzt.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Generalmajor.

Der Krieg zur See.

Berlin, 18. Ottober. (W. T. B.) Am 17. Oktober Nachmittags gerieten unsere To rpedoboote S 115,8 1172, 811 und „S 119“ unweit der holländischen Küste in Kampf mit dem englischen Kreuzer „Undaun ted“ und vier englischen Zerstörern. Nach amtlichen englischen Nachrichten wurden die deutschen Torpedoboote zum Sinken 33 . und von ihren Besatzungen 31 Mann in England gelandet.

Der Stelloertretende Chef des Admiralstabes: gez. Behncke.

London, 18. Oktober. (Meldung des „Reuterschen Bureaus“)

In Aberdeen eingetroffene überlebende Mannschaften vom Kreuzer „Hawke“ erzählten, daß das Schiff mittschiffs dicht bei der Maschine getroffen wurde. Eine heftige Explosion er⸗ folgte. Das Schiff, das ein großes Leck aufwies, legte sich sofort auf die Seite und sank nach fünf Minuten. Nur eine

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kleine Pinasse, ein Floß und ein Kutler konnten herabgelassen werden. Der Kutter trieb fünf Stunden auf der See, ehe er don dem norwegischen Dampfer „Modesta“ aufgefunden wurde. Amtlich wird gemeldet, daß noch ein Leutnant und zwanzig Mann der Besatzung der „Hawke“ von einem Floß gerettet worden sind.

London, 17. Oktober. (W. T. B.) Zeitungen vom

14. Oktober melden, daß zwei Dampfer aus Aberdeen, die mit dem Auffischen von Seeminen beschäftigt waren, als vermißt gemeldet werden. Man habe von ihnen seit dem . . nichts mehr gehört. Die Besatzungen betrugen 21 Mann.

Grimsby, 18. Oktober. (W. T. B.) Ein Fischer⸗

boot ist auf eine Mine gestoßen. Die ganze Besatzung von neun Mann ist ertrunken. ;

Kopenhagen, 17. Oktober. (W. T. B.) Der dänische

Dampfer „Louisiana“, auf der Reise von Amerika nach Kopenhagen mit Viehfutter, ist von englischen Kreuzern ange⸗ halten und nach Kirkwall (Orkneyinseln) gebracht worden.

Göteborg, 17. Oktober. (W. T. B) y Handelstidning!

meldet, daß der schwedische Dampfer „Beta“ auf der Ref von Amerika nach Schweden mit einer Ladung Petroleum von den Engländern beschlagnahmt und nach den Orkneyinseln geführt wurde.

Marseille, 18. Oktober. (W. T. B) Ein französisches

Torpedoboot hat den holländischen Frachtdampfer „Königin Em ma“, der mit einer Ladung von Batavia nach Hamburg unterwegs war, gekapert und hier eingebracht.

Wien, 17. Oktober. (W. T. B.) Wie aus dem Kriegs⸗

pressequartier amtlich gemeldet wird, werden über die Be⸗ schießung der Werke an der Bucht von Cattaro am 19. September nachträglich folgende Einzelheiten bekannt: Die Beschießung wurde von zwei französischen Schlachtschiffen und drei Kreuzern, die von vler Fahrzeugen begleitet waren, vor⸗ genommen, Um 5 Uhr 30 Minuten Morgens wurden mehrere Schiffe gesichtet, die fich der Hafeneinfahrt in zwei Gruppen näherten. Sobald die Schiffe in S ußweite gekommen waren, eröffnete unsere Küstenbatterie in Lustica und die Mörserbatterie in Ostro das 3 worauf sich die Schiffe in Kurs nach Westen setzten un

Die nächste Distanz war 5 bis 6000 Meier von der Spitze von Qstro. Die Schiffe kamen bald außer Schußbereich, so daß das Feuer der Werke eingestellt werden mußte. Kurze Zest später eröffneten die franzoͤsischen Schiffe ein lebhaftes Feuer gegen den Meeresspiegel, vermutlich gegen vermeintliche Unter⸗

ihrerseits zu schießen begannen.