1914 / 254 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 28 Oct 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Deutscher Reichsanzeiger

und

Königlich Preußischer Staatsanzeiger.

*

Einzelne Anmmern kosten 25 9.

Ber Krzugsprein beträgt virrteljährlich 5 M 40 . Alle Rostanstalten nehmen Bestellung an; für Herlin außer den Rostanstalten nud Zeitungs spediteuren fur Selbstabholer auch die Expedition 8V. 48, Wilhelmstraße Nr. 32.

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Anzeigenpreia für den Raum einer 5 gespaltenen Cinhelta⸗ f zeile Z0 8, einer 3 gespaltenrn Einhritszeile So 9.

Anzeigen nimmt an:

die Königliche Ezpedition des Rrichs⸗ und Stantaanzeiger

Berlin 8W. 48, Wilhelmstraße Nr. 32.

* 254.

Inhalt des amtlichen Teiles: Ordensverleihungen usw.

Deutsches Reich. Ernennungen usw.

Bekanntmachung, betreffend Aenderung der Postordnung. Königreich Preußzen.

Ernennungen, Charakterverleihungen, Standeserhöhungen und sonstige Personal veränderungen. ; Bekanntmachung, betreffend den kommunalabgabenpflichtigen

Reinertrag der Halberstadt⸗Blankenburger Eisenbahn. Bekanntmachung, betreffend den kommunalabgabenpflichtigen Reinertrag der Königsberg⸗Cranzer Eisenbahngesellschaft.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Oberforstmeister von Blum in Lüneburg den Roten Adlerorden zweiter Klasse mit Eichenlaub, .

den Oberlehrern a. D., Professoren Ratsch in Hirschberg i. Schl. und Sel vers in Wiesbaden, dem Bürgermeister a. D. Tölle in Cöln⸗Marienhurg, dem Rentmeister a. D, Rechnungs— rat Brose in Köslin, dem Oberstadtsekretär a. D. Krüger in Charlottenburg und dem Landessekretär a. D. Burkert in Breslau den Roten Adlerorden vierter Klasse, .

dem bisherigen Direktor der Irrenanstalt Dalldorf, Ge⸗ heimen Medizinalrat Dr. Sander in Charlottenburg den Königlichen Kronenorden zweiter Klasse,

dem ordentlichen Professor in der medizinischen Fakultät der Universität in Marburg, Geheimen J Dr. Tuczek, dem Geheimen Baurat Maley in Berlin⸗Friedenau, bisher Vorstand des Eisenbahnbetriebsamts 2 in Bromberg, und dem Forstmeister von Gustedt in Hangelsberg, Kreis Lebus, den Königlichen Kronenorden dritter Klasse,

dem Stadtkassenrendanten Meißel in Eilenburg, Kreis Delitzsch, dem Oberstadtsekretär a. D. Daber in Berlin— Lichterfelde, dem Stadtsekretär a. D. Szlapczynski in Lindow, Kreis Ruppin, und dem Eisenbahnbetriebssekretär a. D. Thom in Zoppot, Kreis Neustadt W.Pr., den Königlichen Kronenorden vierter Klasse,

dem Hauptlehrer a. D. Schunck in Kleve den Adler der Inhaber des Königlichen Hausordens von Hohenzollern,

dem bisherigen Amtsvorsteher Greve in Rickling, Kreis Segeberg, und dem städtischen Gasmeister a. D. Salomonn in Charlottenburg das Verdienstkreuz in Gold,

den Eisenbahnlokomotivführern a. D. Nitschke in Star⸗ gard i. Bomm. und . in Münster i. W., dem Kreis⸗ oberwegemeister Heine in Lübbecke und dem Geheimen Kanzlei⸗ diener a. D. Schulz in Usedom das Verdienstkreuz in Silber,

dem Kreisboten a. D. Feix in Usingen, dem Bahnwärter a. D. Zeidler in Landsberg a. W., dem Portier und Futter⸗ meister a. D. Ohm in Hannover, dem städtischen Bauaufseher a. D. Wodtke in Bergholz, Kreis Zauch⸗Belzig, dem Eisen⸗ bahnwagenputzer Funk in Königsberg i. Pr. und dem bis— herigen Eisenbahnmaschinenputzer Laese in Landsberg a. W. das Kreuz des Allgemeinen Ehrenzeichens sowie

dem Kirchenältesten, Altsitzer Geike in Brankow, Kreis Krossen, dem bisherigen Kirchenältesten, Altsitzer Dumack in Groß Machnow, Kreis Teltow, dem Rathauskastellan a. D. Marschmeyer in Salzwedel, dem Schutzmann Michels in Cöln, dem Eisenbahnschaffner a. D. Schallhorn in Brom⸗ berg, dem Eisenbahnaushilfsweichensteller a. D. Kurz in Schirpitz, Landkreis Thorn, dem Kreisstraßenwärter Sünder in Wahlhausen, Kreis Heiligenstadt, dem Gefangenwärter a. D. Behnke in Andernach, Kreis Mayen, dem städtischen Wächter Lützel in Breslau, dem Hilfsboten Kollesch in Stettin und dem bisherigen Eisenbahnlackierer Grünwald in Schneide⸗ mühl das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

Deutsches Reich.

Bei der Reichsbank sind ernannt: vom 1. Oktober 1914 ab: der bisherige Bankbuchhalter Borchert in Zabrze zum Bankvorstand; der bisherige Bank— buchhalter Johannes Müller in Magdeburg zum Bankkassier; vom 1. November 1914 ab: die bisherigen Buchhalterei⸗ assistenten Hoechstetter in Hof, Dosch in Meiningen, Georges in Döbeln und Weihe in Paderborn zu Bank— buchhaltern; der bisherige Kalkulaturassistent Stöwsand in Dortmund zum Bankkalkulator.

Bekanntmachung, betreffend Aenderung der Postordnung vom 20. März 1900.

Vom 26. Oktober 1914.

Auf Grund des 5 50 des Gesetzes über das Postwesen vom 28. Oktober 1871 (Reichsgesetzbl. S. 347) und des 83 Abs. 2 des Gesetzes, betreffend die Erleichterung des Wechsel⸗

Berlin Nttng. de

28. Oktober, Abend.

protestes, vom 30. Mai 1908 (Reichsgesetzbl. S. 321) wird S 18a „Postprotest“ der Postordnung vom 20. März 1900, wie folgt, geändert.

1) Für die Dauer der Geltung des 8 1 der Bekannt—⸗ machung des Bundesrats vom 22. Oktober 1914 (Reichsgesetzbl. S. 449), betreffend weitere Verlängerung der Fristen des Wechsel⸗ und Scheckrechts für Elsaß⸗Lothringen, Ostpreußen usw., ist unter V statt des mit den Worten: „Postprotestaufträge mit Wechseln, die in Elsaß⸗Lothringen, in der Provinz Ostpreußen usw.“ beginnenden Absatzes Bekanntmachung vom 27. Sep⸗ tember 1914 (Reichsgesetzbl. S. 419) zu setzen:

Postprotestaufträge mit Wechseln, die in Elsaß—⸗ Lothringen, in der Provinz Ostpreußen oder in West⸗— preußen in den Kreisen Marienburg, Elbing Stadt und Land, Stuhm, Marienwerder, Rosenberg, Graudenz Stadt und Land, Löbau, Culm, Briesen, Strasburg, Thorn Stadt und Land zahlbar sind, werden erst am einhundertundzwanzigsten Tage nach Ablauf der Protest⸗ 6. des Artikel 41 Abs. 2 der Wechselordnung, wenn ieser Tag auf einen Sonn⸗ oder Feiertag fällt, am nächsten Werktage nochmals zur Zahlung vorgezeigt. Das gleiche gilt für die nochmalige Vorzeigung von Postprotestaufträgen mit solchen im Stadtkreise Danzig zahlbaren gezogenen Wechseln, die als Wohnort des Bezogenen einen Ort angeben, der in Ostpreußen oder in einem der bezeichneten westpreußischen Kreise liegt.

2) Hinter dem durch Ziffer 1 geänderten Absatz ist als neuer Absatz einzurücken:

Solange die Verlängerung der Fristen des Wechsel⸗ und Scheckrechts besteht, kann die Post damit betraut werden, neben der Wechselsumme auch die vom Tage der ersten Vorzeigung des Wechsels an fälligen Wechsel⸗ zinsen einzuziehen und im Nichtzahlungsfalle deswegen

Wird hiervon Gebrauch gemacht,

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3) Vorstehende Aenderungen treten sofort in Kraft. Berlin, den 26. Oktober 1914.

Der Reichskanzler. In Vertretung: Kraetke.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Landrat Dr. von Christen aus Bartenstein, z. Zt. in Hannover, zum Regierungsrat zu ernennen.

Bekanntmachung.

Gemäß 8 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (G⸗S. S. 152) wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der im laufenden Steuersahre zu den Kommunalabgaben einschätzbare Reinertrag aus dem Betriebsjahre 1913 bei der Halberstadt⸗Blankenburger Eisenbahn bezüglich ihrer preußischen Strecken auf 97 818,40 M festgestellt worden ist.

Magdeburg, den 23. Oktober 1914.

Der Königliche Eisenbahnkommissar. Sommer.

Bekanntmachung.

Gemäß 8 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß das steuerpflichtige Reineinkommen der Königsberg-⸗Cranzer Eisenbahngesellschaft für das Rechnungsjahr 1913/14 100 000 (6 beträgt.

Königsberg, den N. Oktober 1914. Der Königliche Eisenbahnkommissar. Schultze.

Aichtamtliches. Dentsches Reich.

Preus en. Berlin, 28. Oktober 1914.

.Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Plenar⸗ sitzung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und

Steuerwesen und für Handel und Verkehr, der Ausschuß für Zoll⸗ und Steuerwesen sowie die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Rechnungswesen Sitzungen.

Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 149, 150 und 151 der Deutschen Verluftlisten bei. Sie enthalten die 62. Verlustliste der preußischen Armee, die 42. Verlustliste der sächsischen . und die 44. Verluftliste der württem bergischen

rmee.

Breslau, 28. Oktober. Der neue Fürstbischof der Diözese Breslau, Dr. Adolf Bertram, hat gestern nachmittag seinen Einzug in die alte Bischofsstadt Breslau gehalten. Wie „W. T. B.“ meldet, wurde er am Hauptbahnhof von den Spitzen der Behörden, den Vertretern des katholischen Adels und von einem Ausschuß, der aus angesehenen Laien der Stadt bestand, empfangen und begrüßt. Anwesend waren u. a. der Herzog von Trachenberg, der Herzog von Ratibor, der Majorats⸗ herr Graf Ballestrem, der Stadtkommandant, der Polizeipräsident von Oppen und der Vizepräsident des Abgeordnetenhauses, Ge⸗ heimrat Dr. Porsch. Der Herzog von Trachenberg begrüßte den einziehenden Bischof als den Nachfolger des Kardinals Kopp, dessen Hirtenregiment und Ansehen über die Grenzen des deuischen Vaterlandes hinausgegangen seien, und wünschte ihm eine lange gesegnete Regierung. Nachdem der Fürst⸗ bischof mit herzlichen Worten gedankt hatte, wurden ihm durch den Geheimrat Dr. Porsch die anwesenden Herren vorgestellt. Sodann erfolgte der Einzug in die Stadt. Von der Dombrücke bis zur Kathedrale hatten katholische höhere Lehranstalten sowie die katholischen Vereine und Arbeiter⸗ vereine mit ihren Fahnen Aufstellung genommen. An der Johannisstatue widmete der Erzpriester der Stadt Breslau, Geist⸗ licher Rat Velkel, dem neuen Bischof die herzlichsten Willkommens⸗ grüße, wofür dieser mit wenigen Worten dankte. Unter Vorantritt der Geistlichkeit zog darauf der neue Fürstbischof in die Domkirche ein. Am Portal erwarteten das Domkapitel und die Professoren der katholisch⸗theologischen Fakultät den Bischof. Der Dompropst, Prälat Dr. König hielt hier im Namen des Domkapitels eine Begrüßungsansprache. Unter dem Gesange des Ecce sacerdos magnus wurde alsdann der Bischof an den Hochaltar geleitet, worauf ein deutsches Lied gesungen wurde. Zum Schluß wurde der Fürstbischof in Prozession in das bischöfliche Palais ge⸗ leitet. Auf besonderen Wunsch des Fürstbischofs war von einem größeren Empfang und von einer Ausschmückung der Straßen Abstand genommen worden.

Heute vormittag fand die Inthronisationsfeier des Fürstbischofs Dr. Bertram in der Breslauer Kathe⸗ drale statt. Als Vertreter der Behörden nahmen an der Feier teil der Oberpräsident Dr. von Guenther, der stell⸗ vertretende kommandierende General von Bacmeister, der Stadt⸗ kommandant Generalleutnant Schalscha von Ehrenfeld, der Re⸗ gierungspräsident von Breslau Freiherr von Tschammer und Quaritz, der Regierungspräsident von Oppeln von Schwerin, der Eisenbahndirektionspräsident MalÜllison u. a. m. Von hervor⸗ ragenden Persönlichkeiten aus der Provinz waren u. a. an⸗ wesend der Herzog von Trachenberg, der Herzog von Ratibor, die Grafen Valentin Ballestrem, Strachwitz⸗-Parchwitz und Matuschka, der Geheimrat Dr. Porsch. Ferner waren eine große Anzahl Malteserritter, teils in Feld⸗, teils in Galauniform erschienen. Um 9 Uhr wurde der Fürstbischof in Prozession von der gesamten Geistlichkeit aus dem Palais geleitet und vor den Hochaltar geführt, wo er ein Gebet verrichtete. Sodann wurde er mit Mitra und Pluviale bekleidet, worauf der päpstliche Protonotar, Dompropst Dr. König das päpstliche Einsetzungsbreve verlas. Der Dompropst führte nunmehr den Fürstbischof auf den Thron, wodurch die feierliche Uebertragung der Amtswürde als Fürstbischof von Breslau formell vollzogen wurde. Sodann hielt der neue Fürstbischof unter großer Assistenz ein feierliches Pontifikalamt ab. Nach demselben hielt der Fürstbischof eine Ansprache, in der er den Gläubigen seiner Diözese seinen Gruß entbot und ihnen versprach, ein treuer Hirt seiner Herde zu sein. Zum Schluß wurde ein feierliches Tedeum angestimmt. Nachher huldigte der anwesende Klerus dem neuen Ober⸗ hirten und begab sich mit dem Fürstbischof wieder in Prozession nach dem fürstbischöflichen Palais. An das Pontifikalamt schloß sich eine Gratulationscour in der fürst⸗ bischöflichen Residenz, an der sich die Spitzen der Behörden und andere hervorragende Persönlichkeiten der Provinz betei⸗ ligten. Vom Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg erhielt der Fürstbischof aus dem Großen Hauptquartier ein Glück⸗ wunschtelegramm.

Bayern.

Seine Majestät der Kaiser und König hat der „Korrespondenz Hoffmann“ zufolge, veranlaßt durch die hervor⸗ ragenden Waffentaten der bayerischen Truphen in dem großen Kampf um Deutschlands Zukunft und Ehre, Seiner Majestät