biet zu und wurde mit der Probtnz Mongalla vereinigt. Da sich eine Ausstande bewegung gegen die englische Herrschaft in diesem überaus wichtigen. Gebet entwickelt in kaben“ scheint und icht das Niltal abwärts wirken und fich mit ähnlichen Bestrebungen im elgentlichen Aegypten vereinigen könnte, ist eg jeitgemaß, einiges über die geographischen Verhäli⸗ nisse des Sudang und insbesondere über die Plätze der englischen derrschaft zu sagen. Das ganze Gebiet, das im Westen an die unbewohnte Wüste und an Französisch⸗Kongo, im Süden an das englische Schutzgebiet Uganda, im Offen an Abeffinsen und die italien ische Critrea grenst, außerdem noch einen Teil der Wefstküste des Roten Meeres elnnimmt, hat einen Flächenraum von mehr als 2 Millionen Quadratkilometern, ist also fast fünfmal so groß wie das Deutsche Reich. Die Einwohnerzahl aber wird auf nur 3 Millonen eschätzt. Der Mittelpunkt des ganzen englisch agyptischen Sudan st die Stelle am Zusammenfluß des Blauen und Wesßen Rüils. Hier liegen dicht zusammen die alte Hauptstadt der Der— wische, Omdurman, mit 50 000 und Kharkum mit 32 060 Fin wohnern. Außerdem sind als wichtige Plätze der Hafen Suakin und der erst 1895 etwas weiter nördlich geschaffene Port Sudan am Roten Meer zu nennen, ferner die berühmte früher zu Abessinlen gehörende Felfenfestung Kassala. Die wichtigsten Erzeugnisse des Sudang sind Gummi Arabikum und Effenbein, echtes und pflanzlicheg., außerdem Straußenfedern, Datteln und anderes, auch etwas Gold. Im südlichen Tell hat die Kautschukgewinnung in den letzten Jahren beachtenswerte Fortschritte gemacht. Durch die Förde— rung der künstlichen Bewässerung hat auch in diesem Teil des Ril— gebiets der Baumwollbau zugenommen, doch hat die Ausfuhr noch nicht 10 000 t erreicht. Ueberhaupt war der Sudan für England immer noch ein Wechsel auf die . da er zu den Einnahmen des Britischen Weltreichs nach den Auswelsen des Staats— hausbalts bisher nicht beigetragen hat. Auch war die Einfuhr stets viel bedeutender als die Ausfuhr. Im letzten Jahr erreichte jene etwa 42, diese etwa 24 Millionen Mark an Wert. Von besonderer Bedeutung für die Beurtellung der gegen⸗ wärtigen Verhältnisse und die Aussichten für die Zukunft sind die natürlichen und künstlichen Verkehrswege. Der Nil, der grade an der Nordgrenze Nubtens bei Wadi Halfa durch die Stufen der zweilen Katgrakte unterbrochen ist, wird aufwärttg innerhalb des ganzen Gebieis durch Regierungsdampfer befahren, und zwar erstreckt sich der regelmäßige Dienst über Wasserläufe von insgesamt mehr alt 4000 Km Länge. Darin sind auch die hauptsächlichen Neben. und Quellflüsse des Rlls eingeschlossen. Der Hauptarm des Weißen Nils ist seinerseits für Dampfer schiffbar bis Bejaf oberhalb Lado unter dem fünften Breiten⸗ ktels. Außerdem haben die Engländer in den letzten 15 Jahren den Land verkehr duich den Bau mehrerer Eisenbahnlinien entwickelt. Diese hatten zunächst in der Hauptsache einen strategischen Wert. Das trifft auch heute noch zu, insbesondere auf die Linien im Nil— bereich. Die Strecke von Wari Halfa wurde noch während der Wiedereroberung aus mtlitärtschem Bedürfnis gebaut und dann Ende 1899 bis Khartum dem Veikehr übergeben. Sie verläuft von Wadi Halsa in süböstlicher Richtung zunächsi mitten durch die Wäste, erreicht dann den Nil wieder bel Abu Hammed und verfolgt den Strom auf— wärts von Berber bis Khartum. Die Gesamtlänge erreicht 927 Em, wovon 370 auf die nubische Wüste entfallen. Da hier die Eisenbahn ausschließlich militärischen Zwecken dient, sind die Stationen auch nur mit Zahlen bezeichnet. Jeder Zug muß auf dieser Strecke außer dem Tender noch 5 Wagen mit insgesamt 40 cbm Wasser für die Versorgung der Lokomotive mitschleppen. Diese Eisenbahnlinie durch die Wüste führt über keine Wasser läufe, wird aber doch zuwellen durch die seltenen, aber dann um so hestigeren Regengüsse gefährdet. Wasser findet sich auf der ganzen Strecke nur an zwei Stellen. Der Boden ist völlig eben und ohne jeden Pflanzenwuchs. Alle Wochen verkehren hier nur zwei Postzüge, aber ein täglicher Güterzug von sehr geringer Geschwindigkeit nimmt allenfalls auch Relsende mit. Die Unterhaltung der Bahn macht hier große Schwierig. keiten, weil durch den Flugsand alle beweglichen Teile der Maschine sehr schnell abgenutzt werden. Von einer Petroleum— heizung der Lokomotive ist man wieder abgekommen. Innerhalb des Niltals hat die Bahn vlele meist trockene Täler zu überschrelten. Der Brückenbau aber ist wegen der Kosten auf das Allernotwendigste be— schränkt worden. Nach starken Regenfällen steht der Schienenweg oft viele Kilometer weit unter Wasser. Die zweite strategische Bahn geht gleichfalls von Wadt Halfa aus, bleibt aber nach Möglichkeit in der Nähe des dort recht gewundenen Nilstroms und endet bei Dongola. Außerdem zweigt von Berber eine Bahn zum Roten Meer nach Port Sudan ab, die im Herbst 1905 eröffnet wurde. Im Jahre 1913 ist dann die Hauptlinie von Khartum bis nach Sennar am Blauen Nil und nach El Obeid in Kordofan bis zu einer Gesamtlänge von 2400 km fortgesetzt worden. ö.

Im Lessing⸗Mu seum (Brüderstraße 13) findet morgen, Donnerstag, Abendz 8 Uhr, die 200. Vortragsveranstaltung statt. Georg Richard Kruse spricht über „Krieg und Vaterland in Lortzingt Werken.“. Der Kapellmelster Bruno Weyersberg spielt Lortzings unver— öffentlichte Ouvertüre über den Vessauer Marsch, und Lieder und Operngesänge werden von Fräulein Olga Rück, Herrn Meckel und Herrn Severin vorgetragen.

„»Das Heimatland der indischen Gurkasoldaten und die Engländer“, lautet das Thema eines Vortrages, den der Forschungsreisende Dr. K. Boeck am Sonnabend, Abends sz Ühr, im großen Hörsaal der Treptower Sternwarte unter Vorführung zahlreicher Lichlbilder halten wird. Der Vortrag soll zeigen, wie England in den Besitz Indiens gelangt ist und durch welche Mittel es sich bisher dort behauptet hat. Die Merkwürdtg—

K /

keiten de geheimnlsbollen Helmatgeblekes der nun auf fran— zösischem Boden gegen uns ins Feld gejwungenen Gurkag werden durch viele — gewiß überraschende — Darstellungen geschildert, ihre Kampfweise und Eigenart durch eindrucksvolle Lichtbilder veranschau⸗ licht, ihre Verwendbarkelt erörtert werden. Dabei werden wenig ' be— kannte Tatsachen über das Walten der Engländer in Indien, aber auch über das Verhälinis zwischen Deutschen und Eingeborenen in Indien eingeflochten. Auch eigene Abenteuer und Erlebniffe des Vor⸗ tragenden, der fünf große Forschungsreisen nach allen Teilen Astens unternommen hat, werden berichtet. Betrachtungen über die augen= blickliche Lage Indlens und die Möglichkeiten der Zukunft werden' im Vortrag erörtert.

Dresden, 27. Oktober. (W. T. B.) Seine Majestät der König begab auch gestern zu verschiedenen sächfischen Truppenteilen und verlieh Kriegsorden an Offiztere und Mann— schaften. Dabei wurden eine Fliegerabteilung und ein in einem fran⸗ zösischen Schlosse eingerichtetes Genesungsheim besucht. Die Mittags. stunden verbrachte der König im Hauptquartier einet Armee⸗ oberkommandos.

Po sen, 27. Oktober. (W. T. B.) Nach dem Besuche zahl reicher Krankenanstalten am gestrigen Nachmittage erschien Ihre Majestät die Kaiserin und Königin noch fpät ÄÜbends mit Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzefsin August Wilhelm, die inzwischen ebenfalls hier eingetroffen war, auf dem Hauptbahnhofe, wo ein größerer Verwundetentransport längeren Aufenthalt hatte. An zahlreiche Verwundete richtete Ihre Majestät freundliche Worte. Auch heute setzten Ihre Majestät und i ö Hoheit die Prinzessin August Wilhelm die Lazarett— esuche fort.

Mannheim, 27. Oktober. (W. B. B) Nach einem bei der Rhenania“, Speditionsgesellschaft, von ihrem Antwerpener Hause eingegangenen Telegramm sind die im Antwerpener Hafen ver= sentten Schiffe so weit gehoben, daß die Flußschiffahrt wieder möglich ist. Die Abfuhr von Waren ist aber nach der Neuen Badischen Landeszeitung‘ noch untersagt, bis die Aufnahme der Bestände durch eine Kommission erfolgt ist, was Ende der Woche der Fall sein dürfte. Dle Lage in Antwerpen ist ruhig.

Folkestone, 26. Oktober. (W. T. B.) Nach einer Meldung des Reuterschen Bureaus“ ist der Dampfer Queen mit 2506 Franzosen hier eingetroffen. Es find Männer, Frauen und Kinder, meist Bauern aus der Umgegend von Calals, die an Bord des Admiral Ganteumen von Calais nach Havre fuhren. Der Admtral ‚Ganteume“ stieß in der Höhe bon Boulogne auf eine Mine; an Bord brach eine Panik aus und etwa dreißig Reisende ertranken, als sie an Bord der Queen“ gebracht werden sollten.

Rom, 28. Oktober. (W. T. B.) Depeschen aus Florenz, Pistoja, Livorno, Pisa, Lucca und Massa berichten über ein Erd- beben, das gestern um 10 Uhr 20 Minuten Vormittags Aufregung unter der Bevölkerung hervorrief, aber nur wenig Schaden ver— ursachte. Sowelt bisher festgestellt wurde, sind in Lucca, Peseia, Bagni di Montecatini und Borgo Buggi ano mehrere Häuser beschädigt worden. Aus Uzzano' wird der Einsturz eines großen Glocken turmes gemeldet. In Pietrafanta brach das Gewölbe der Kirche zusammen, in Der sich eine Abteilung In⸗ fanterle befand. Drei Soldaten wurden verletzt, unter ihnen einer schwer. Man verspürte den Erdstoß auch auf der Insel Elba, in Bologna, Venedig, Turin, Genua, Mailand, Ancona, Forli, Cesena, Faenza und Verona.

Konstantinopel, 27. Oktober. (W. T. B.) In der tür— kischen Musterschukle in Farik Istam bu wurde als Unter— xichtsgegenstand Deutsche Sprache eingeführt. Bisher war die französische Sprache die einzige fremde Sprache, die an den türkischen Schulen gelehrt wurde.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Mitteilungen des Königlichen Asronautischen Observatortumg, veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 27. Oktober 1914, 7— 8 Uhr Vormittags.

Station

Seehöhe ..... 12 m 500 m 1000m 1500m 2000m 2500 m

Temperatur (Go) 9,8 733 42 15 —2 2 —3 8 gel. Ichtak. /c 1660 356 95 g 96 9ö Wind⸗Richtung NNW N NNVW NNVW NNW NNVWV. Geschw. mps. 5 . 1 3 3 Himmel bedeckt, neblig.

9

Wetterbericht vom 28. Oktober 1914, Vorm. gt Uhr.

Name der Beobachtungs⸗ station

Barometerstand auf 0e, Meeres⸗ niveau u. Schwere in 450 Breite

Wind⸗

richtung, i ung Wetter

stãrke

Witterung verlauf der letzten 24 Stunden

in Celsius Niederschlag in tunden mm

Temperatur 3418

BVaromerersfand in Stufenwerten *)

Borkum

753,7

heiter Nachm. Niederschl.

Keitum

754,1

wolkig Nachm. Niedersch.

Vamburg

754,5

Swinemũnde

75h. 4 S

Dunst

Nebel meist bewölkt

Nachts Niederschl.

Neufahrwasser

755,6

Memel

766 14 S8

X bedeckt

bedeckt anhalt. Niederschs.

anhalt. Niederschl.

Aachen

754,7

Hannover

7549

Berlin

755.8

F bedeckt

bedeckt Nachts Niederschl. anhalt. Niederschl.

meist bewölkt

bedeckt

Dresden

7567

bedeckt Vorm. Niederschl.

Breslau

756 8

Nebel anhalt. Niederschl.

Bromberg

75h, 1

helter Vorm. Nlederschf.

Metz

754.4

Regen Nachts Ntederschs.

e -- . . 0

Frankfurt, M.

756,3

Nebel meist bewöltt

Karlsruhe, B.

75a

bedeckt Nachts Niederschl.

München

7574

Zugspitze

2 halb bed. meist bewölkt

523,4

J melsf bewöstt

wolkig

Kiel

6445. 7655

Wustrow, M. Königsberg Cassel

. Nebel bedeckt

meist bewölkt Schauer

75J,d Wi

Nachm. Niederschl.

Ibb. 4

. 0 0 2 0 91690 9 2 e Q Ge de o Cg ee go =‘

anhalt. Niederschl.

64 8

— 0 Vorm. Niederschl.

Magdeburg

Grünberg Schl

— X R , e 0 0 0 = e , de, = = m e = e re

180

5 S8

7562

o Vorm. Nsederschs.

Mülhausen, E.

75h, 8

* D 80

9 Vorm. Niederschl.

Friedrichshaf.

2 6

756,4

halb bed. M melst bewöstt.

Bamberg

Tö6,h

6 melst bewösft

I bedeckt

Vlissingen

36 8

753,3

— 2

wolkig

Helder

753, 3

wolkig

Bod

759,8

volkenl.

Christlanfund

752, 8

8 8dG

*

heiter

S — 2 2

Skudenes

750,2

Regen

Vardz

761,4

wolkig

Skagen

754,8

Regen

Hanstholm

1

Kopenhagen

7p

bedeckt

Stockholm

760.3 N

De o

hedeckt

Hernösand DVaparanda Wisby

764,5 N

Regen

de E de L . 0

766 6

Nebel

758,6

bedeckt

Karlstad

55 3

dl

bedeckt

Wien

halb bed.

Prag

. . 7, SW

4 6 0 6 36

Nachm. Nlederschs.

bedeckt Vorm. Niederschl.

o 2

Rom

756 2 N

halb bed.

Floren

755 5 S

bedeckt

Cagliart

ob, 1 N

—— — — — 606 . - 0 . 0

CC — — — —

. — Q 1 —

halb bed.

Rügenwalder⸗ münde

766,7 Windst. shedect

282 —

1 Vorm. Niederschl.

Hammerhug

756.1 S

3 bedeckt

Zurich

75737 5

wolkig

Genf

563 S8

2 —1 010

1 wolkig

Lugano

57 0 N

I bedeckt

Sãͤntis Brindist

bs 2 SSW wolkig

Lwolkenl.

O

Triest

6 6 5 S8

(

2 bedeckt

O

Nachm. Nie derschs.

Krakau

i

anhalt. Nlederschl.

bedeckt

Lemberg

Hermannstadt

oö S8

Vorm. Niederschl.

1180

/ J bedeckt

Budapest

7577 S

0 6

1 wollten. messs bewölkt

) Aenderung des Barometers (Barometertendenz) von 5 biz 8 Uhr Morgens nach folgender Skala; O — O0 bis 94 mm; 1 — 0,5 bis 14 mm; 2 — 1,5 bis 2,4 mm; 3 — 2,5 bis 3,4 mm; 4 — 35 bis 44 mm; 5 — 4,5 bis 5,4 mm; 6 — 5,5 bis 6,4 mm; 7 — 6,5 bis 74 mm; 8 — 7,5 bis 8.4 mm; 9g nicht beobachtet. Bei negativen Werten der Barometertendenz (Minus zeichen) gilt dieselbe Cbiffreskala.

Hochdruckgebiete über 765 mm liegen über der Pyrenäenhalbinsel

und Lappland; ein Tiefdruckgebiet unter 755 mm

zieht über Polen

ab, ein solches über dem Mittelmeer hat sich vertieft, ein drütes unter 740 mm nördlich von Schottland entsendet einen ostwärts vor= dringenden Ausläufer über den Kanal big zu den Alpen. — In Deutsch— land ist daz Wetter ruhig, durchschnittlich etwas kälter und vorwiegend trübe oder neblig; fast überall haben Regenfälle stattgefunden.

Deutsche Seewarte.

—

Theater. Königliche Schau spiele. Donners⸗

tag: Opernhaus. 156. Abonnementsvor⸗ stellung. Fidelio. Oper in zwei Akten von Ludwig van Beethoven. Text nach dem ranzoͤsischen von Ferdinand Treitschke. u Anfang: „Ouvertüre zu Fidelio“. ustkalische Leitung: Herr Generalmusik⸗ direktor Blech. Regie: Herr Regisseur Bachmann. Chöre: Herr Professor Rüdel. Anfang 73 Ubr. Schauspielhaus. Geschlossen. (Der Eintritts kartenvorverkauf findet zur üblichen

Zeit statt.)

Freitag: Opernhaus. 157. Abonne⸗ mentsvorstellung. (Gewöhnliche Preise.) Tannhäuser und der Säugerkrieg auf Wartburg. Romantische Dper in

drei Akten von Richard Wagner. Anfang 74 Uhr

Schausplelhaus. 124. Kartenreservesatz. Das Abonnement, die ständigen Reservake sowie die Dienst ⸗ und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Bunter Abend jum Besten . . Bühnenkünstler. Anfang

r.

Nentsches Theater. Direktion: Mar Reinhardt.) Donneretag, Abends 73 Uhr: Othello.

Freitag und Sonnabend: Wallensteins Lager. Hierauf: Die Piccolomini.

Kammerspiele. Donnerstag, Ahends 8 Ubr: Gawan. Freitag: Zum ersten Male: Die

deutschen Kleinstädter. Sonnabend: Die deutschen Klein⸗ stãdter.

Berliner Thenter. Donnerst. Abends 8 Uhr: Exztrablätter! Heitere Bilder aus ernster Zeit.

Freitag und folgende Tage: Extra⸗ blätter!

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Wie einst im Mai.

Theater in der Käniggrätzer Straße. Sonntag, Nachmittags zr Uhr: Die fünf Frankfurter.

Komudienhan s. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Das Heiratsnest. Militaͤrlust⸗ spiel in 3 Aufzügen von Gustav Davis.

Freitag und folgende Tage: Das

Seixratsnest. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Es

braust ein Ruf.

Theater an der Weidendammer

Brücke. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Anfang gut — Alles gut!

Freitag und folgende Tage: Aufang gut — Alles gut!

Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Heimat.

Schillertheater. O. (Wall ner⸗ theater.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Johannisfeuer. Schausplel in 4 Akten von Hermann Sudermann.

Freitag: Die Hermannsschlacht.

Sonnabend: Johannisfeuer.

Charlottenburg. Donnergtag, Abendtz 8 Uhr; An der Spree und am Rhein. Zeitbild mit Gesang in vier Akten von Hugo Müller. , Johaunisfeuer. onnabend: An der Spree und am sthein.

Nentsches Opernhaus. lottenburg, Bismarck⸗ Straße 34— 37. Direktion: Georg Hartmann.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Feldyrediger. Handlung aus der Zeit der Befreiungs« kriege von H. Wittmann und A. Wohl muth. Musik von C. Millöcker.

Freitag: Der Ueberfall. Hierauf: 8 , n,.

onnabend: Der Troubadour.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Marta oder Der Martt zu Richmond. — Abends: Der Zigeunerbaron.

9

Theater am Nallendorsplahz. en, me Abends 8 Uhr: Immer feste ru

(Char

Freitag und folgende Tage: Immer feste druff!

Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Immer feste druff!

Cnstspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Donnerstag: Geschlossen.

Freitag, Abende 8 Uhr: Wolken—⸗ reiter. Lustspiel in drei Akten von Stein und Ritter.

Sonnabend und folgende Tage: Wolken⸗ reiter.

Thaliatheater. (Direktlon: Kren und Schönfeld. Donnerstag, Abends 8 Uhr: sam'rad Männe. Volksposse in drei Akten mit Gesang und Tanz von Jean Kren und Georg Okonkowski. Musik von Max Winterfeld (Jean Gilbert). Ge— sangstexte von Alfred Schönfeld.

Freitag und folgende Tage: Kam'rad Männe.

Sonntag, Nachmittags 31 Uhr: Minna von Barnhelm.

Konzerte.

Beethoven · Saal. Donnerst. Abends 8 Uhr: 1. Vortragsabend von Otto Gebühr und Willn Grunwald (deutsche ö zur Laute und deutsche Dich— ungen).

Dirhus Schumann. Donnerst. Abends 8 Uhr: Gröffnuungsvorstellung (zum Besten des Roten Kreuzes).

Familiennachrichten.

Verehel icht: Hr. Professor Dr. Ferdinand Fehling mit Frl. Grete Planck (Berlin⸗ Grunewald). — Hr. Referendar Dr. Wilhelm Beutner mit Fri. Hilde Kempf (Berlin).

Geboren; Ein Sohn:; Hrn. Professor Dr. K. Schwarzschild (Göttingen).

Gestorben: Hr. Oberreglerungarat Charles du Vinage (Berlin). Hr. Heinrich Baron Plessen (z. Zt. Vierrad⸗ lehn bei Berchtesgaden).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (C oye) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Drei Beilagen

ö ele. die 149., 150, und 151. usgabe der Deutschen Verlustlisten.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

M 254.

Berichte von deutschen Getreidebörsen und

Berlin, Mittwoch, den 28. Oktober

Fruchtmãärkten.

1914.

1914

Hauptsächlich gezahlte Preise für 16 (1000 kg) in Mark

Oktober Marktorte

Weizen

/p

Roggen Hafer

— 2 — 2

mittel

Königsberg i. Pr. .

1

KN

6 J ; w

Gleiwitz. .

Magdeburg .

k

1

4

Hamburg. Berlin, den 28. Oktober 1914.

247-249 257 262

258 - 2690

250 - 255

2657,50 250-260 264 — 266

272. 50-275 250-253 264 - 265

216 220 229 223 225 228 233 233 226-232 236 — 238 240 - 243 230 232 233— 234 Kaiserliches Statistisches Amt.

210 214 225 206 - 208 207 - 212 217,50 222 — 228 228 - 230 234 - 237 216—18 227 - 229 Delbrück.

241 240 220 225 - 235 3 225

220 24 240 - 250 262 - 264 .

2413 247 ö. . 252 253

de 2 8

28

DN 8 8

— 4 —

Großhandelspreise von Getreide an deutschen und fremden Böõrsenplätzen sür die Woche vom 19. bis 24. Oktober 1914 nebst entsprechenden Angaben für die Vorwoche. 1000 Rg in Mark. (Preise für greifbare Ware, soweit nicht etwas anderes bemerkt.)

Woche Da⸗ 19/24. gegen Oktbr. Vor⸗ 1914 woche 234,17 228,33 266,83 260 00 226,83 220, 00

Berlin.

Roggen, guter, gesunder, mindestens 712 g das 1. Welzen, ] 1 755 g das 1. Hafer, 3 . . 450 g das 1.

Mannheim. 248,75 288,75

242,25 280,3 239, 13 232. 50 248, 75 237,50 242,50 —

285, 60

Roggen, Pester Boden 183,60

287.30 Matt, ungarischer

188,70

Bu dapest. Mittelware 254,49

Roggen, 331,16

Welzen, Dafer, . 189,13 Gerste, Futter⸗ ; 184 88 Mais, ö ö 171,02

173,89 182,56 111,16

179,07, 187,56 113,99

Weizen, Lieferungsware ⸗ .

Mais, ö

Neu York. . role nn,, Weizen gieserungemware .

Bemerkungen.

Für die außerdeutschen plaß⸗ liegen, außer für Roggen und Mais in Wien, unmittelbare Preisangaben nicht vor. Für Budapest konnten nur die Preise der Vorwoche nachträglich eingesetzt werden. Für Chicago und Neu Vork sind Preise auf Grund von Angaben deutscher Tageslseitungen nach dem Kurse 4,20 M, mangels anderer Kursfest⸗ stellungen, berechnet.

Berlin, den 28. Oktober 1914.

Kaiserliches Statistisches Amt. Delbrück.

191,36 19213 200,74

184,65 186,93 194,91

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Ab sperrungs⸗ maßzregeln.

Das Kaiserliche Gesundheitsamt meldet den Ausbruch der . 7 Klauenseuche vom Schlachtviehhof in Dresden am 26. d. 2 2

Verkehrswesen.

Der Betrieb der Binnenschiffahrt im Krieg. In— folge der andauend starken Inanspruchnahme der Eisenbahnen durch die Militãrperwaltung wird der priwate Güterverkehr, soweit ihm hierzu geeignete Wafferstraßen zur Verfügung stehen, sich mehr als sonst der Binnenschiffahrk bebienen. Auf den märkischen Wasser⸗ straßen ergahen sich. für den Verkehr gewiffe Schwiertg⸗ leiten dadurch, daß solche Strecken, die von Gisen— hahnhrücken gekreuzt werden, 0 m oberhalb und unterhalb dieser Brücken nach Eintritt der Vunkelhest bis Morgeng 6 Ühr, bei Rebel auch am Vage, nicht befahren werden durften. Auf ÄUnregung der Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin hat die Militärverwaltung die Befahrungsvorschriften für die i Wasserstraßen vom 1. No⸗ vember ab dementsprechend gemildert. Auf den wichtigsten Wasserstraßen werden demgemäß im Einvernehmen mit der Wasserbauverwaltung die Etsenbahnbrücken des Nachts heleuchtet, und die Schiffe können von 5 Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends diese Wasserstraßen, inzbefondere den Oder ⸗Spree⸗Kanal, die Rüdersdorfer Gewässer, den Teltowkanal, den Hobenzollernkanal ,,, die obere und untere Davel, den Plauer. und Ilekanal gußer bel Nebel, der die Beleuch— tung unwirksam macht, befahren. Auf den übrigen Wasserstraßen ist die Schiffahrt zwar auch während dieser Stunden gestattet, in der Nähe der Eisenbahnbrücken jedoch nur eine halbe Stunde vor Sonnen aufgang bis eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang.

Statistik und Volkswirtschaft.

Statistik der neuen und der beendeten Konkurse im Deutschen Reiche für das Jahr 1913.5)

Das dritte ‚Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reichs), Jahrgang 1914, bringt die Konkursstatistk für das Jahr 1913, die neunzehnte derartige nach den Bestimmungen des Bundesrats vom 29. November 1894.

Im Jahre 1913 wurden im Deutschen Reiche 775 (1912 9209) Konkursverfahren eröffnet und 2981 (1912 28865) Konkursanträge mangel binreichender Masse abgelehnt, sodaß sich zusammen 127656 (1912 12094) ne ue Konkurse ergeben. Die Zahl der neuen Konkurse verteilt sich auf die einzelnen Arten der Gemeinschuldner, wie folgt:

abgelehnte Konkurtzantraãge v. S. der neuen Konkurse

neue Konkurse

überhaupt überhaupt

7200 326 18. 2268 1149 50,3 1969 107 54 466 63 13.35 43 7 16,3

natürliche Personen .. Nachlãässe Einzelfirmen . offene Handelsgesellschaften Kommanditgesellschaften. Aktiengesellschaften (einschl Kommanditgesellschaften auf Aktien) 46 Gesellschaften m. b. H.. 674 bergbauliche Gewerk⸗ schaften 11 eingetragene Genossen⸗ schaften 62 1.6 andere Gemeinschuldner 17 52,9. Bei den neuen Konkursen sind hiernach die Aussichten der Kon kurt⸗ gläubiger besonders ungünstig gewesen, wenn es sich um Nachlässe, Unternehmungen in der Rechtsform der Gesellschaften m. b. H. und die an letzter Stelle stehenden „anderen Gemeinschuldner“ handelte. Dies deuten die vorstehenden Verhältniszahlen 50 3, 46,1 und 52.0 v. H. an. Nach Staaten und Landesteilen entfielen neue Konturse:

auf 19131912 auf 1913

Prov. Ostpreußen. . 329 218 Großh. Sachsen ... 99 Westyreußen . 273 262 Mecklb. Strelitz ... 8 Stadt Berlin ....

3238 46,1

18,2

59h 688 Oldenburg 89 Prov. Brandenburg. 991 947 Braunschweig .... 119 Pommern... 217 158 Sachs. Meiningen .. 56 Posen 453 387 Sach. Altenburg .. 55 Schlesien. .. . 839 8965. Sachsen⸗Coburg⸗ Sachsen .. 592 619

Schleswig⸗ ö. Holstein .. 36 ö ; ausen

Hannover. ... h ö Schwarzb.⸗Rudolstdt.

gte zj jf ; Hessen⸗Nassau

37 968 Reuß älterer Linie 5 Reuß jüngerer Linie

Rheinland. ..

Goss 3 Schaumburg Lippe i ü ; ö 6 Bremen

30 Hamburg

Hesf . . El saß⸗Lothringen .. . Mecklb. Schwerin... 79 72 Deutsches Reich 1275612094. Von den 12 756 Konkursen im ganzen Reich entfielen 4250 — 37,3 D. BH. auf die Großstädte, davon auf Berlin 596, auf Hamburg 302, auf Dresden 280, auf Leipzig 242, auf Charlottenburg 180, auf München 162, auf Greslau 131, auf Cöln a. Rh. 127 usw.

Beendet wurden im Jahre 1913 088 Konkursverfahren (1912: 8356, 1911; 8092, 19109: 8150). Bei 4349 derselben — 47.9 v. H. war ein Gläubigerausschuß bestellt (im Jahre 1912 in 3944 von S356 Fällen — 472 v. H.). Von den im Berichtsjahre beendeten Konkursverfahren wurden 5991 — 65.5 v. H. nach Schlußverteilung, 2092 — 23,0 v. H. nach Zwangsvergleich aufgehoben, während 145 — 1,6 b. O. auf Grund von allgemeiner Einwilligung und 860 — 953 v. H. wegen Massenmangels eingestellt wurden. Die Zahl der im Jahre 1913 beendeten Konkurt verfahren in den Großstäd ten betrug 2467; davon wurden 1607 — 65,1 v. O. durch Schlußverteilung, 582 — 23,5 v. H. durch Zwangevergleich, 33 — 1,6 v. H. auf Grund von allgemeiner Einwilligung und 240 — 95 v. H. wegen Masse⸗ mangels beendet.

Nach der Höhe der Schuldenmasse sind die beendeten Konkursverfahren in neun Gruppen eingeteilt; sie betrug danach im Jahre 1913 und 1912 bei den beendeten Konkursverfahren, für welche die Schuldenmasse angegeben war:

1913 1912 Schuldenmasse bei 181 201 Verfahren unter 1000 4 1439 1517 ö 1000 ᷓ bis 5 000 1675 1619 5000 10000 1928 1715 10000 20 000 1946 1697 20000 50 000 S850 776 50 000 100000 802 664 100000 500 000 79 66 b00 000 . 1000000 6 * über 1 000000

) Für 1912 vergl. Nr. 241 des Reichs- und Staatganzeigerz“

vom 11. Oktober 1913 (Erste Beilage).

Die Dauer der beendeten Konkursverfahren ist nachstehend in 8 Klassen nachgewiesen. Es sind Konkursverfahren beendet worden nach einer Dauer von

1913 1912

2237 2045 3020 2662 2246 2138 746 333 408 J 175 w ,,,,;e 10 und mehr Jahren 20 15. Nach den für das Reich im ganzen vorliegenden Angaben über die Massekosten, die Masseschul den, die Schul denmasse und die J se wurden bei den beendeten Konkursverfahren ermittelt:

unter 6 Monaten 6 bis unter 12 Monaten.. JJ

ö J 3 ö

4 5

*. 1 . * 4 .

1913 191 * n ö 1s 443 sis is 847 göa⸗ darunter Kosten des ) zwar: Bebühren Auslagen des Gerichts Vergütung 1 Auslagen Vergütung

Konkursverfahrens

1228955 513 185

5 627 374 S88 125 11551651 67 117,

26 695 310,

399 497 226 5 022 970

1333 553

hö59 693 6 249 890 1082169 1368531

des Verwalters... s

der Mitalieder des Auslagen Gläubigerausschusses S6 134 Masseschulden ;

h wd, Konkursforderungen (Schulden masse) .. 417 867317

und zwar bevorrechtigte Konkurs- ⸗ 6 984 801 nicht bevorrechtigte I forderungen 1435 882 516 394 474 256, 94 g65 409

Teil ungs masse gh 638 580.

Die ausgefallenen Beträge der nicht bevorrechtigten Konkursforderungen beliefen sich im Berichte jahre 1913 auf 371 143109 Æ, im Vorjahre 1912 auf 333 796 350 M; davon entfielen auf 1913 1912 M6 M6

5 8h 3 423 5418 818 18975 708 32 046 014 4699 632 7116 301 13 585 324 21 647 217 9 622 721 13 167 346 29 460 785 8 886 336 42 968 041 29167 213 526 835 17790 037 661616 22 451 6535 31 806 184 10721 058 II 067 994 3 616 548 2660 689 3 026439 188 0947 1710533 1735347 1004652 bS0 39h 1404467 915 977 26 588 224 877 109 026 55h 480 o6ð 325 51 334 bab 98 400 931 5177739 12 965 111

Provinz Ostpreußen

. Westpreußen Stadt Berlin 30 283 580 44 357 971

ö. w 6 220 9g54 16688 405 19781895 10736 468 16750 875 28 074 636 12 871 893 46 815 295 99972

248 825 539 20 095461

5 519757 256 615 218 32 866 517 10 128 990 10 099 360

3 527 405 1659 462

4 841 998 186 108 1095490 2078 879 1721895 451 647

70h h09 1695723 591 882

222 032

S0 h36

349 460

371 508

5 355

645 957 1514025

6 22 904

5130755

ch Schleswig ⸗Holstein Hannover Westfalen

Hohenzollern

Preußen. Bayern rechts des Rheins

Königreich Sachsen .... Württemberg Baden

Bremen... Damburg 2331 991 Elsaß Lothringen... 5 907719 6 512125

Deutsches Reich NV - R s Js.

Was den Beruf, Erwerbs oder Geschäftszweig der Gemeinschuldner betrifft, so ist zu beachten, daß die Zuweisung der Konkurse zu den einzelnen Gruppen und Untergruppen der Be—⸗ rufe usw. nach den Angaben der Gerlchtsbegmten auf den Zählkarten erfolgt und dem Kalserlichen Statistischen Amt hierbei eine sachliche Nachprüfung nicht möglich ist. Auf diesen Angaben der Gerichts- beamten beruht die folgende Zusammenstellung der im Jahre 1513 eröffneten bejw. beendeten Konkurse nach dem Beruf, Erwerbs. oder

Geschäftszweig der Gemeinschuldner: