Y Geschichte und geschichttiche Hilfswissenschaften. , . . ö. ichte der römischen Republik; Uebungen in der
nterpreration 8. — Prof. Meister: Allgemeine Ver⸗ safsungggeschichte gemmantscher und romanischer Stagten im Müttel. alier; . Methodik der Urtunden lehre und trilische Uebungen über Echtheit und Unechtheit an den Urkunden und Arten des jetzigen
Weltkrieges. — Prof. Gott ko b: Katserum und Papntum in der X Hälfte des Mittelalters. — Piof. Schmitz Kallenberg: Quellen und Äteratur zur Geschichte des 15. Jahrhänderts. = Prof. Daenell: Das Balkanproblem und die orientalische Frage, für Oörer aller Fatultäten; Die englische Kolonialpolitik vom 17. Jahr⸗ hundert bis zur Gegenwart, für Pörer aller Fakultälen. — Prof. Philippi: Historische Uebungen. Uebung splan dez Histori⸗ chen Seminars: 1. Unterstufe. Prof. Meist er: Historisches
roseminar: Hilfswi enschaftliche Abteilung. — II. und JI. Stuse.
tof. Daenell: istorisches Seminar. — Prof. Gottlob: Historische Uebungen.
unstgejchich te. Prof. Ehrenberg: Deutsche Malerei
und Plasttk vom 14 — 16. Jahrhundert (mit Lichtbildern; Rom (mit Lichtbildern), für immatrikulierte Hörer aller Fatultäten; Die Kunst. dentmäler des Kriegeschauplatzes (init Lichtbildern), für immatrikulierte Hörer aller Fatultäten; Kunstgeschichtliche Uebungen. — Prof. Koch: Rembrandt (mit Lichtbildern); Tislan und Tinioretto (mit Licht⸗ bildern); Kunsthistorische Uebungen (Besprechung von Kunstwerken im Landesmuseum).
9 Mustk. Dr. Niessen: Musiktheoretische Uebungen für An⸗ fänger und , (Elementarlehre, Kontrapuntt, Formen- lehre 1. ymphonien von Brahms mit prattischen Erläuterungen am Klavier.
10 Zeichnen. Bleibt unverändert.
b. Mathematisch naturwissenschaftlich ⸗pharmazeutische Abteilung.
ID Mathematik und Astronomte. Prof. Killing: Krümmnngstheorie der Kurven und Flaͤchen; Analytische Geometrie 11 Differential · und Integralrechnung II; Deierminanten und niedere Algebra; Uebungen des , Unterseminartz; Uebungen des mathematischen Oberseminarg; Uebungen zur analytischen Geometrie; Uebungen zur Differential. und Integralrechnung. — Lektor Sche wior: Graphische und numertsche Methoden der Algebra und Analysis; Giaphische Statit; Uebungen zur graphi— schen Statik; Ausgleichung der Beobachtungbsehler; Uebungen zur Ausgleichung der Beobachtungsfehler. — Prof. Plaß= mann: Dte Fixsterne, für Hörer aller Fakultäten; Zeit rechnung und Kalenderkunde; Methodtk des Unterichts in der maͤthe— matischen Gergraphie und elementaren Astronomie; Uebungen im Beobachten und Rechnen.
2) Physik. Prof. G. Schmidt: Cyperimentalphysik (Elektri= zität und Oput); Physikalisches Prattikum fuͤr Ansänger; Phyfitali⸗ sches Prakttkum sür ö, Theorie der Elettrizität und des Magnetigmus. — Prof. Ley: Einleitung in die physitalische Chemie.
Reine und angewandte Chemte, Pharmazie, Hyg tene. Die Vorlesung von Prof. Bömer fällt weg; alles übrige bleibt unverändert.
h Mineralogie und Geologie. Die Vorlesungen von Prof Wegner fallen weg; alles übrige bleibt unverändert.
5) Botanik. Dr. Heilbronn: Systemattsche Botanik Mikrostopischer Kursus; Anleitung zu wissenschaftlichen Arbeiten Kolloquium über neuere botanische Literatur; Pharmakognosie; Mikroskopische Untersuchung von Drogen und Drogenpulvern; Sieri⸗ lisationstechnit für Apotheker.
6) Zoologte. Die Vorlesung von Dr. Erhard fällt fort;
lles uͤbrige bleibt unverändert.
7) Erdkunde. Bleibt unverändert, außerdem: Prof. Leh— 6 Ueber die Vorgänge, die dag Relief der Erdoberfläche ge⸗
alten. e. Medizintsch⸗propädeutische Abteilung.
1) Anatomie. Bleibt unverändert.
2) Physiologie. Bleibt unverändert.
3) Medißinische Pnropädeu tik. Wird später angezeigt.
4 Physit, sI Chemie, 6) Zoologte, 7 Botanit, siehe unter mathematisch naturwissenschaftliche Abteilung.
8) Zahnheilkunde. Dozent Apffelstaedt: Ueber zahn— ärztliche Kriegschirurgte (mit Demonstrationen). — Die Vorlesung über Zahn⸗ und Mundkrarckheiten 1. Teil fällt weg.
Vorlesungen für Hörer aller Fakultäten.
Prof. Hi tze Wohlfahrtepflege und Charitas; Wesen und Ziele der modernen sozialen Frage. — gie Schmidlin: Japan und das Christentum. — Prof. Ehrenberg: Die Kunstdenkmäter des Kriegs⸗ schauplatzes (mit Lichtbildern); Rom (mit Lichtbilder). — Prof. Rosemann:; Ueber den Bau und die Funktionen des Zentralnerven— systemz. — Prof. Koepp: Ueberblick über die Geschichle der antiken Baukunst (mit Lichtbildein). — Prof. Stempell: Vie moderne Ab⸗ stammungslehre. — Prof. Daenell: Des Balkanproblem und die orientalische Frage; Vie englische Kolonialpolitik vom 17. Jahr— hundert bis zur Gegenwart. — Piof. Plaß mann: Die Fixsterne.
Münster, im November 1914. Der Rektor: Spannagel.
Aichtamtliches.
Deu tsches Reich.
Preußen. Berlin, 9. November 1914.
Ihre Majestät die Kaise rin und Königin ist gestern, wie „W. T. * meldet, aus Metz hier wieder eingetroffen.
Anläßlich des Falles von Tsingtau hat der Präsident des Reichstages Dr. Kaempf, wie „W. T. B.“ meldet, folgendes Telegramm an Seine Majestät den Kaiser und König gerichtet: .
Das ganze deutsche Volk ist bis ins Innerste erregt und ergriffen angesichts des Falles von Tsingtau, das, bis zum letzten Augenblick todes⸗ mutig verteidigt, der Uebermacht hat weichen müssen. Ein Wenk deutscher Arbeit, von Eurer Karserlichen und Königlichen Majestät unter freudiger Antennahme des Volkes als Wahrzeichen: Stützpuntt deutscher Kuliur errichtet, fällt dem Neide und der Habsucht zum Opfer, unter deren Flagge sich unsere Feinde verbündet haben. Der Tag wird kommen, wo die deutsche Kultur im fernen Osten von neuem den Platz einnehmen wird, der ihr gebührt, und die Helden von Tsingtau werden nicht vergeblich ihr Blur vergossen und ihr Leben geopfert haben. Gurer Kaiserlichen und Königlichen Majestät bringe ich namens des Reichstages die Gefühle zum Ausdruck, die in diesem Augenblicke das ganze deutsche Volk beseelen.
Dr. Kaempf, Präsident des Reichstages.
Gestern vormittag erschien der Präsident Dr. Kaempf im Reichsmarineamt, um im Namen des Reichstages die Teil⸗ nahme an dem Falle Tsingtaus auszusprechen.
Zeitungsnachrichten zufolge hat das britische Auswärtige Amt unterm 4. November folgende Nachricht amtlich verbreiten
lassen: f „Die Admiralität teilt mit, daß das deutsche Schiff
Ophelta“, das die Rotekreuzflagge führte, festgehalten wurde, weil
ein Name der brittchen Regierung als Hospitalschiff nicht be⸗
kanntgegeben worden war und weil es, als eg angetroffen wurde, in einer Art und Weise auftrat, die mit den Pflichten eines Hospital⸗ schiffes nicht übereinstimmte.“
Wie „W. T. B.“ mitteilt, sind die beiden von der briti⸗ schen Admiralität zu ihrer Rechtfertigung aufgestellten Be⸗ hauptungen unrichtig. Das 3 Auswärtige Amt hat durch Vermittlung der deutschen und amerikanischen Gesandt⸗ schaft in Kopenhagen Anfang September das Staatsdepartement in Washington . in Gemäßheit des Haager Abkommens, betreffend die Anwendung der Grundsätze der Genfer Kon⸗ vention auf den Seekrieg, vom 18. Oktober 1907, den Regierungen der feindlichen Seestaaten, insbesondere der britischen Regierung die Namen einiger damals eingerichteten deutschen Hospitalschiffe, darunter der „Ophelia“, bekannt zu geben. Nach einem an die amerikanische Gesandtschaft in Kopenhagen gerichteten und von dieser an die deutsche Gesandischaft in Kopenhagen weitergegebenen Telegramm des Staatsdepartements in Washington, eingegangen in Berlin am 26. September, hat das Staatsdepartement jene Nachricht des deutschen Aus⸗ wärtigen Amts der britischen Regierung am 7. September mitgeteilt. Daß im übrigen das Hospitalschiff „Ophelia“ nichts getan haben kann, was den Pflichten eines Hospitalschiffes widerspricht, ergibt sich schon daraus, daß sich kein Seeoffizier sondern nur Krankenpflegepersonal an Bord befand, und daß der Auftrag des Hospitalschiffes allein dahin ging, die nach dem Seegefecht überlebenden Verwundeten und Schiffbrüchigen aufzusuchen und ihnen Beistand zu gewähren.
In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ werden im Kaiserlichen Statistischen Amt zusammengestellte Nachrichten über den Stand der Herbstsaaten im Deutschen Reiche am Anfang des Monats November 1914 veröffentlicht.
Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 183 und 184 der Denutschen Verlust⸗ listen bei. Sie enthalten die 72. Verlustliste der preußi⸗ schen Armee, die 45. Verlustliste der bayerischen Armee, die 50. VBerlustliste der sächsischen Armee und die 53. Verlustliste der württem bergischen Armee.
Reusz j. L. Seine Hochfürstliche Durchlaucht der Fürst Heinrich vollendet morgen sein 56. Lebensjahr.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Wie das „Ungarische Korrespondenz⸗-Bureau“ erfährt, wird auf Allerhöchste Ermächtigung die demnächst erfolgende Vor⸗ lage des ungarischen Justizministers, betreffend eine Amnestie⸗ akte, Allerhöchstem Entschluß gemäß auch auf die Delikte der Majestätsbeleidigung und auf die Straftaten, die in der Sitzung vom 29. März 1910 des Abgeordnetenhauses von oppositionellen Abgeordneten gegen die Regierung begangen wurden, und auf die, welche mit der Nationalitätenbewegung sowie mit dem Klassenkampfe zusammenhängen, ausgedehnt werden.
— Vorgestern ist eine Verordnung des ungarischen Mini—⸗
steriums des Innern veröffentlicht worden, die das Tragen
von Farben und Abzeichen, die den ethnographischen CEha⸗ rakter der einzelnen Nationalitäten ausdrücken, bei jeder Ge⸗ legenheit erlaubt, falls daneben auch die Anerkennung der ungarischen Staatsidee in entsprechender Weise zum Ausdruck gelangt. Die Erlaubnis bezieht sich auf Farben und Abzeichen, die denen eines fremden Staates nicht gleich sind. Die Verordnung wird mit der patriotischen Haltung aller Nationa⸗ litäten begründet, die die Annahme ausschließt, daß die Natio⸗ nalitäten durch den Gebrauch von Farbenabzeichen auf das Zer— bröckeln der staatlichen Einheit hinstreben würden.
Das Ministerium veröffentlicht gleichzeitig einen Brief—⸗ wechsel mit dem Metropoliten von Hermannstadt Metianu. Der Briefwechsel fand im September statt. Der Ministerpräsident Graf Tisza weist in seinem Brief, wie „W. T. B.“ meldet, auf den hingebenden begeisterten Patrio⸗ tismus der gesamten ungarländischen Rumänen hin, teilt mit, daß in der Verständigungsaktion weiter als ursprünglich geplant gegangen werde könne, und kündigt eine Reform des Volksschul⸗ gesetzes an, die die auf die konfessionellen Schulen bezüglichen Wünsche der nichtungarischen Bürger berücksichtigt. In dem Briefe des Ministerpräsidenten heißt es ferner, daß der Gebrauch der Muttersprache im unmittelbaren Verkehr mit den Staatsbehörden durch gesetzliche Ver— fügungen gesichert werden könne. Auch könne endlich die Wahlrechtsordnung in einer Weise einer Revision unterzogen werden, die die politische Vertretung der Rumänen auf eine billigere Grundlage stelle. In seinem Antwortschreiben dankt Metianu für die Geneigtheit, die billigen Wünsche des Rumänenvolkes zu erfüllen, und dankt vorzüglich für die Sym⸗ pathie des Ministerpräsidenten für das rumänische Volk, das in den Tagen der Erprobung glänzende Bemeise der Treue zu König und Vaterland gegeben habe. Zum Schluß drückt der Metropolit die Hoffnung aus, daß das Werk der Verständigung reiche Früchte tragen und den Grundstein zu einer schöneren glücklichen Zukunft legen werde.
Großbritannien und Irland.
Das Kriegsamt hatz beschlossen, das Körpermaß für Rekruten von 5 ß 4 Zoll auf 5 Fuß 3 Zoll hera bzu⸗ s e. da die Rekrutierungsziffern der letzten zwei Wochen nicht befriedigt haben.
Rußland.
Das Finanzministerium hat einen Gesetzentwurf über eine Kriegssteuer ausgearbeitet und dem Ministerrat unter⸗ breitet. Laut Meldung des „W. T. B.“ besteht diese Steuer aus:
Leiner das ganze Einkommen von Einzelpersonen, Anstalten und Gesellschaften ertassenden Steuer, wenn diesetz Einkommen mehr
als 1000 Rubel im Jahre beträgt; 2) einer Personalsteuer für alle vom Militärdienst befrelten
anner; 3) einer den in natura geleisteten Krieasdienst ersetzenden
Steuer für alle Gebiete und Bevölterungsteile, die vom Kriegsdienst befreit sind.
Die unter 1 genannte Einkommensteuer beginnt mit einem Satze von 16 Rubel für Einkommen zwischen 1000 und
1100 Rubel und 4 die Höhe von 15 6090 Rubel für Ein⸗ kommen von 190 000 bis 200 0060 Rubel; höhere Einkommen werden mit 8 Prozent besteuert. Finnland und die Gebiete der Kosaken sind von der oben unter 2 genannten Personalsteuer für Befreiung vom Kriegsdienst ausz⸗ genommen. Die Steuer zum Ersatz für den in natura geleisteten Kriegsdienst trifft die eingeborene Bevölkerung von Turkestan, den Provinzen Akmolinsk, Semipalatinsk, Samirietschensk, Turalsk, Turgaj und Astrachan, die Musel⸗ manen in den Provinzen Terek, Kuban und Transkaukasien und die Eingeborenen der Gouvernements Stawropol und Astrachan. Der Gesamtertrag dieser Kriegssteuer wird auf 85 Millisnen Rubel geschätzt. Die oben zu 2 genannte Personalsteuer für die vom Kriegsdienst Befreiten wird bis zum 43. vollendeten Lebensjahre von der Einkommensteuer nicht unterliegenden Personen mit 6 Rubeln jährlich erhoben. Einkommensteuerpflichtige zahlen die Hälfte ihres Einkommen⸗ steuersatzes.
— Der Admiralstab der Marine veröffentlicht einen Bericht über die Ereignisse im Schwarzen Meere, der die Behauptung, daß die Russen die Feindseligkeiten er—⸗ öffnet hätten, widerlegen soll. Es heißt darin laut Meldung des „W. T. B.“:
Am 28. Ottober Abends kehrte die Schwarzmeerflotte nach einer Kreuzfahrt auf die Reede von Sebastopol zurück, ohne irgendwo türkische Schiffe entdeckt zu haben. Am 29. Ottober Morgens um 5 Uhr empfing der Oberbefehlshaber der Flotte einen Berscht aus Odessa, in dem es hieß, daß zwei türkische Torpedoboote um 3 Uhr Morgens mit roten und grunen Lichtern und unter russischer Flagge in den Hafen von Odessa eingedrungen seien. Obwohl die Befeble der türkischen Torpedoboote in russischer Sprache erfolgten, eräffnete das Kanonenboot ‚„Kubanetz“, als es auf das herkömmliche Signal keine Antwort erhielt, unverzüglich das Feuer. Ein anderes Kanonenboot ‚Donez', das sich auf der Reede befand, hatte nicht einmal Zeit zu schießen, da es von dem ersten türkischen Torpedoschuß in den Grund gebohrt wurde. Von dem Kanonenhoote Kubanetz“ beschossen, fuhren die türkischen Torpedoboote schnell aufs offene Meer. Sie verloren einen Schornstein. Ihr Feuer verursachte unbedeutenden Schaden auf dem Kubanetz' und den benachbarten Handelsschiffen sowie an einem Naphathabehälter. Nach Empfang dieses Berichtes aus Odessa gab der Flottenkommandant den Küͤsten⸗ batterien von Sehastopol die Anwesenheit von türkischen Schiffen im Schwarzen Meer bekannt und befahl die Ausfahrt von Booten mit Schleppnetzen zum Schutz gegen feindliche Torpedos. Gegen 7 Uhr Morgens näherte sich der „Sultan JYapus Selim im Nebel Sebastopol und begann die Beschleßung. Die Küstenbatterten und die russischen Schiffe antworteten nachdrücklich auf. das Feuer, das auf der Reede keinerlei Schaden anrichtete. Mehrere Geschosse fielen in die Stadt, ohne Schaden anzurichten oder Opfer zu verursachen. Ein Geschoß traf die Steinkohlenlager, ein anderes die Etsenbahn, ein drittes das Marinelazarett. Es tötete ijwei Kianke und verwundete acht. Zu gleicher Zeit griff eine vom Kapitän Fürst Trubetzkot befehligte Flottille von Torpedobooten den Sultan Javus Selim“ an, aber das heftige Feuer des Feindes verhinderte die Fortsetzung des Angriffs, während dessen das vom Leutnant Poustchine befehligte Torpedoboot ein großes Leck erhielt und in Brand geschossen wurde. Das Feuer des „Sultan Vabus Selim“ dauerte etwa zwanzig Minuten. Darauf fuhr der Kreujer auf das offene Meer hinausg. Auf der Rückfahrt von Sebastopol entdeckte der Sultan Javus Selim“ das Transportschiff „Pruth“, das zurückkam. Es wurde aufgefordert, sich zu ergeben. Da das Schiff keine Geschütze besaß, so hipte es die Kriege flagge und wandte sich nach der Küste. Sein Kommandant lien das Schiff in die Luft sprengen. Die Besatzung des „Pruth“ rettete sich auf den Rettungsbooten. Ein anderer Teil wurde von den den Sultan Javus Selim? begleitenden türkischen Torpedobooten aufgenommen. Die Schleppnetzschiffe, die ihre Arbeit wäh⸗ rend der Beschießung unterbrochen hatten, nahmen ihre Arbeit wieder auf. Darauf fuhr die Schwarzmeerflotte auf das offene Meer hinaus, um den Feind zu versolgen, der einem Kampfe auswich und sich auf seine Basis, den Bos— porus, zurückzog. Unsere Verluste betrugen: an Bord des Pruth“ zwei Offiziere, einen Schiffsgeistlichen und 26 Matrosen tot, an Bord des Torpedoboots des Leutnants Poustchine sieben Matrosen tot und ebensoviel verwundet, auf dem ‚Kubanktz“ sieben Matrosen verwundet, auf dem „Donez.“ ein Arzt tot. Wie festgestellt ist, sah der türkische Plan gleichzeulig mit den Angriffen auf Sebastopol und Odessa noch eine Beschießung anderer Punkte unserer Küste vor. Dte „Midilli“ beschoß Theodosia, der Kreuzer „Hamidije Noworossisk.
Spanien.
In einer Vereinigung der Kammerminderheit wurde vor— gestern, wie „W. T. B.“ meldet, der Beschluß gefaßt, die Regierung zu ersuchen, das Kriegsbudget im Interesse der militärischen Schlagfertigkeit zu erhöhen.
Dänemark.
Das dänische Ministerbium des Aeußern macht laut Meldung des „W. T. B.“ bekannt, daß aus Anlaß der Hineinziehung der Türkei in den Krieg die dänische Regierung beschlossen hat, den kriegführenden Mächten mitzuteilen, daß Dänemarks vollständige Neutralität auch gegenüber dieser Erweiterung des Krieges gilt.
Schweden.
Der Erzbischof Soederblom von Upsala ist gestern in feierlicher Weise zum Primas der schwedischen Kirche geweiht worden. Wie „W. T. B.“ meldet, wohnten der König, der Kronprinz und die Kronprinzessin, der Prinz Carl mit Gemahlin und der Prinz Eugen dem Gottesdienst bei. Aus Deutschland waren die Generalsuperintendenten Jacobi aus Magdeburg und Kaftan aus Kiel anwesend.
Norwegen.
Mit Erlaubnis der englischen Admiralität fahren größere norwegische Dampfer, die nach Amerika bestimmt sind, im Einverständnis mit dem norwegischen Minister des Aus⸗ wärtigen und unter der von der norwegischen Kriegsversicherung übernommenen Fahrtgarantie 3 mit dem Kurs nörd⸗ lich England ohne Berührung des Kanals.
Türkei.
Der belgische Gesandte in Konstantinopel, Baron Moncheur, hat der „Frankfurter Zeitung“ zufolge seine Pässe gefordert, um abzureisen.
— Der Bruder des Großwesirs Prinz Abbas Halim Pascha ist zum Minister der öffentlichen Arbeiten ernannt worden.
— Die Regierung hat beschlossen, ein Gesetz zu erlassen, durch das die Ausfuhr von gemünztem Gold und Gold in Barren verboten wird.
— Der Patriarch der armenisch⸗gregorianischen Kirche hat an alle armenischen Bitztümer und Vikariate der
Türkei telegraphisch ein Rundschreiben gerichtet, in dem er
nach einer Meldung des „W. T. B.“ hervorhebt, daß die armenische Nation, deren Jahrhunderte ah . bee, sei, in dem gegenwärtigen Augenblick, in dem sich das Vaterland mit mehreren Mächten im Kriege befände, ihre Pflichten er—= füllen und allen Spfern zustimmen müsse für die Erhöhung des Ruhmes des ottomanischen Thrones, mit dem sie fest ver⸗ hunden sei, und für die Verteidigung des Vaterlandeß. Die Bischöfe und Vikare werden aufgefordert, in diesem Sinne Ratschläge zu geben. Demnächst sollen Gebete in der Kirche des Patriarchats für den Sieg der ottomanischen Waffen ab⸗ gehalten werden.
— Infolge des Kriegszustands sind nach einer Anordnung der Hafenpräfektur der Hafen von Smyrna und der Fluß Schatt el Arab in Mesopotamien für die Schiffahrt voll⸗ ständig gesperrt worden. Die Handelsschiffe und alle übrigen Fahrzeuge, die in den Hafen von Vurla einlaufen, werden bei stürmischem Wetter nicht von Lotsen geführt werden können.
Nach amtlichen Depeschen ist eine Menge von Waffen und Munition im britischen Konsulat in Mossul vorgefunden worden, von dem schon lange gesagt wurde, daß es einen unerlaubten Handel mit Waffen triebe. Bei einer Haussuchung in Adana bei dem Dragoman des russischen Konsulats fand man ebenfalls allerlei Arten von Waffen und Munition.
Griechenland.
Der König und die Königin sind am Freitagvormittag mit sämtlichen Prinzen in Begleitung der griechischen Flotte nach Saloniki abgereist, um am Sonntag dem Feste des Jahrestages der Besetzung von Saloniki beizuwohnen.
Bulgarien.
. Die Regierung hat eine Verordnung erlassen, durch
die die Aus fuhr von Getreide, Mehl, Kartoffeln, Vieh, Futter, Textilerzeugnissen, Beleuchtungsstoffen, Heizmitteln, rohen und verarbeiteten Häuten, Lebensmitteln, Arzneimitteln, Sanitättz⸗ material und Beförderungsmitteln verboten wird.
— Der Krie gsminister hat vorgestern, wie „W. T. B.“ meldet, in der Sobranje eine Vorlage über einen außer— ordentlichen Kredit von 33 Millionen zur Deckung der Ausgaben für die Armee eingebracht. Die Sobranje hat den Gesetzentwurf über die Verlängerung des Moratoriums bis zum 7. Februar 1915 angenommen.
Amerika. Das amerikanische Marinedepartement hat die Vor— studien zu einem neuen Tauchboottyp beendet, der größer sein soll als alle bisherigen. Der „New York Times“ zufolge wird das Tauchboot 300 Fuß lang sein und einen Aktionsradius von 3500 Meilen sowie eine Geschwindigkeit von 21 Knoten besitzen. Die Kosten werden mit fünf Millionen Mark angegeben. Asien.
Teheraner Blätter melden die Ankunft neuer russischer Truppen in Persien. Am 3. November trafen in Ardebil etwa 1000 russische Soldaten ein, die angeblich nach Choi und Salmas an der türkischen Grenze sich begaben. Hundert Mann kamen nach Kaswin, das vor einiger Zeit von den Russen ge⸗ räumt worden war. 150 in Mesched gelandete russische Soldaten sind mit 70 anderen russischen Soldaten nach Kaswin abge⸗ gangen. Russische Truppen trafen mit Munition und Lebens— mitteln auch in Baku und Choi ein.
Nach weiteren Meldungen persischer Blätter habe Eng⸗ land, um den Durchzug persischer Liberaler nach Afghanistan und Belutschistan über Seistan zu verhindern, an die per⸗ sische Regierung das Ersuchen gestellt, die Durchreise durch Nasrabad, die Hauptstadt von Seistan, zu verbieten und die Zustimmung zur Errichtung eines englischen Konsulats in dieser Stadt zu erteilen. Dieses Ersuchen sei aber abgelehnt worden. —
Das Verhältnis zwischen China und Rußland gestaltet sich immer ungünstiger. Der Korrespondenz „Rundschau“ zufolge hat die russische Regierung in Peking wegen angeblicher chinesischer Truppenverstärkungen in den Grenzgebieten und antirussischer Kundgebungen in chinesischen Städten angefragt. Die chinesische Regierung hat auf diese Anfrage in entschieden ablehnendem Tone geantwortet und bemerkt, daß das feindselige Verhalten Rußlands und des nachweislich mit diesem verbündeten Japan sowie die von beiden Staaten genährte Agitation in China alle Vorsichts⸗ und Abwehrmaßnahmen der Regierung rechtfertigten. Die chinesische Regierung hat auch die Getreideausfuhr nach russischen Gebieten untersagt. Die Behörden haben demzufolge die Aus⸗ fuhr nach Charbin gesperrt. Die militärischen Vorbereitungen Chinas gelten als vollendet. . w gesamte japanische Presse aller Parteifärbungen einschließlich des offizißsen Blattes „Hodschi“ beginnt, wie die „Frankfurter Zeitung“ meldet, die Erörterung über die Möglichkeit eines Konfliktes mit den Vereinigten Staaten von Amerika wegen der Besetzung der deutschen Inselgruppen, des Bismarck⸗Archipels und der Marianen, die von dem offiziösen Blatte wegen der Japan durch den Panama—⸗ kanal drohenden Gefahren für notwendig erklärt wird. Für diesen Standpunkt wird auch englische Unterstützung gefordert.
Afrika. . Das Haupt der ägyptischen Nationalpartei Mohammed Ferid hat sich laut Meidung des „W. T. B.“ einem Ver⸗ treter des „Jeune Ture“ gegenüber folgendermaßen geäußert: g Ich glaube nicht, daß das englijche Feundschreiben Aeghpten' be— einflussen kann. Wir wissen recht wohl, daß Engkand der Erbfeind des Islams und des Khaltfatg ist und daß seine althergebrachte Politik stets dartn bestand, die Türkei zu schwächen um die Muselmanen besser beherrschen zu önnen Wir er⸗ warteten seit langer Zeit diese Gelegenheit. Die Ernennung Hussein Kiamil Paschas zum Khediven sst null und nichtig. Der rechtmäßige Khedkbe ist und bleibt Prinz Abbas Hilmi Pascha. Hussein Pascha ift ein Ursupator und nichts als ein englischer Beamter. Die Italiener können beruhigt sein. Wir unsererfeit haben durchaus nicht die Ab=
t, ihnen in der Cyrengika Schwierigkeiten zu schaffen, sondern wir werden im Gegenteil bei aller' großen Sympathie für unsere Glaubensbrüder stets trachten, mit unseren italienischen Nach= barn auf i Fuße zu stehen und die zwischen uns bestehenden wirtschaftlichen Bestehungen durch die Eisenbahn und Schiffahrts⸗ linien noch fester zu gestasten. Vie italien ische Kolonse in Aegypten e, sich infolge ihres Unternehmungsgeistes und ihres freundschaft. ichen Verkehrs mit der Bevölkerung großer Bel ebthett.
8 Nach einer Meldung der „Stampa“ hat der Scheik der 1 sen seine Streitmacht aus der Cyrenaika zurückgezogen und nach Aegypten gegen die Engländer geschickt. Eine
italienische Abteilung, die am 29. Oktober von Zaui Beda ab⸗ ging, gelangte bis Mersa, ohne einen Feind zu kreffen.
— Dem „Reuterschen Bureau“ zufolge hat Dewet Ende Oktober in Vrede im Freistaat eine Rede gehalten, in der er den Einfall in Deutsch⸗Südwest als einen feigen Akt und eine Räuberei bezeichnete und dann sagte:
Einige Freunde rieten mir, etwas länger zu warten, bis England stärkere Schlage erhalten habe. Aber es ist unter meiner und meines Volkes Würde, einem toten Hund einen Fußtritt zu geben. England hat die Hände voll genug. Ich hasse die Lügen, die beständig ver= breitet werden, daß lausende von Auftraliern, Canadiern und Indiern Esandt werden können, um gegen uns zu kämpfen. Woher will TÄngland sie nehmen? England hat genug zu tun, um seine eigenen Schlachten zu schlagen.
Derselben Quelle zufolge überschritt ein Kommando der Aufständischen am 6. d. M. die Eisenbahn bei Bloemhof in Westtransvaal, wurde aber von Regierungstruppen unter den Kommandanten Delarey und Swatz angegriffen. Die Auf— ständischen überschritten spät Abends den Vaalfluß nach dem . und wurden von dem Kommandanten Oberst Limmer verfolgt.
Kriegsnachrichten.
Westlich er Kriegsschauplatz.
Großes Hauptquartier, 8. November, Vormittaas. (W. T. V] insere Angriffe bei reg urn ff Lille wurden gestern fort gesetzt. Am Westrand der Argonnen wurde eine wichtige Höhe bei Vienne-le⸗ Chateau, um die wochenlang gekämpft worden ist, ge⸗ nommen. Dabei wurden zwei Geschütze und zwei Maschinen⸗ gewehre erbeutet. Sonst verlief der nebelige Tag auf dem westlichen Kriegsschauplatz ruhig. Oberste Hreeresleitung.
Großes Hauptquartier, 9. November, Vormittags. (W. T. B.) Wieder richteten gestern nach mittag mehrere feindliche Schiffe ihr Feuer gegen unseren rechten Flügel, sie wurden aber durch unsere Artillerie schnell vertrkeben— Ein in den Abendstunden aus Nie uport heraus unter— nommener und in der Nacht wiederholter Vorstoß des Feindes scheiterte gänzlich. Trotz hartnäckigsten Wider— standes schritten unsere Angriffe bei Ypern langsam, aber stetig vorwärts; feindliche Gegenangriffe süd⸗ westlich Mpern wurden abgewiesen und mehrere hundert Mann zu Gefangenen gemacht. Oberste Heeresleitung.
Oestlicher Kriegsschauplatz.
Großes Hauptquartier, 8. November, Vormittags. w . 9 9 . * 1 . 2 '. (W. T. B.) Vom Osten liegen keine neuen Nachrichten vor. Oberste Heeresleitung.
Großes Hauptquartier, 9. November, Vormittags. (W. T. B. Im Osten wurde ein Angriff starker russischer Kräfte nördlich des Wysztyter Sees unter schweren Verlusten für den Feind zurück— geschla gen. Die Russen ließen über 4000 Mann als Gefangene und 10 Maschinengewehre in unseren Händen.
Oberste Heeresleitung.
Wien, 8. November. (W. T. B.) Wie amtlich gemeldet
wird, ist die Lage auf dem nordöstlichen Kriegsschau—
platz unverändert, es fanden gestern keine Kämpfe statt.
Südlicher Kriegsschauplatz.
Wien, J. November. (W. T. B.) Amtlich wird ge⸗ meldet: Die Angriffe gegen den hinter Astverhauen und Draht⸗ hindernissen verschanzten Gegner im Raume Cer⸗Planina und südlich Schabatz schreiten langsam vorwärts. Gestern wurden die taktisch wichtigen Höhen von Misar genommen und hierbei 200 Gefangene gemacht.
Im Einklange mit dieser Operation begann auch gestern der Angriff gegen die sehr gut gewählten und ebenso her⸗ gerichteten Stellungen bei Krupanj. Details können noch nicht mitgeteilt werden. Eine Reihe serbischer Schanzen wurde gestern im Sturmangriff genommen und hierbei zirka 1500 Gefangene gemacht, vier Geschütze und sechs Ma⸗ schinengewehre erbeutet. Vorzüglicher Geist und Zustand unserer Truppen läßt günstiges Fortschreiten auch dieser schwierigen Operation erwarten.
Wien, 8. November. (W. T. B.) Amtlich wird ge⸗ meldet: Auf dem südöstlichen Kriegsschauplatze dauerten die Kämpfe gestern den ganzen Tag auf allen Fronten mit unver— minderter Heftigkeit an. Trotz zähen Widerstands des Gegners, bei dem die Parole: „Bis auf den letzten Mann“ ausgegeben war, wurde im Raume bei Krupanj Schanze auf Schanze von unseren Truppen erobert, bis heute 5 Uhr Vormittags auch der Kostajnik, ein von den Serben für uneinnehmbar ge⸗ haltener wichtiger Stützpunkt, erstürmt wurde. Die Zahl der Gefangenen und der erbeuteten Geschütze ist bisher nur an— nähernd bekannt.
Der Krieg zur See.
London, 7. November. (W. T. B. Die Admiralität hat folgende Nachrichten über den Seekampf an der chilenischen Küste erhalten: Am 1. November stießen die englischen Schiffe, Good Hope“ und, Monmouth“ auf die deutschen Kreuzer „Scharnhorst“, „Gneisengu“, „Leipzig“ und „Dres den“. Beide Geschwader fuhren in südlicher Richtung bei starkem Winde und beträchtlichem Seegange. Das deutsche Geschwader wich dem Kampfe bis zum Sonnenuntergange aus, wo das Licht ihm einen bedeutenden Vorteil gewährte. Der Kampf dauerte eine Stunde. Auf der „Good Hope“ und der „Monmouth“ ent⸗ stand zu Beginn des Kampfes Feuer; aber die Schiffe kämpften weiter, bis es nahezu dunkel war. Da erfolgte die erste Explosion auf der „Good Hope“. Das Schiff kenterte. Die „Monmouth“ änderte ihren Kurs, schien aber nicht weg⸗ kommen zu können und wurde von der „Glasgow“ geleitet, die während des ganzen Kampfes mit der „Leipzig“ und der „Dresden“ gefochten hatte. Nun näherte sich der Feind wieder und beschädigte die „Monmouth“. Die „Glasgow“ wurde ebenfalls unter das Feuer des Panzerkreuzers genommen und zog ab. Nun griff der Feind wieder die „Monmouth“ an, mit welchem Ergebnis, ist nicht sicher befannt. Die „Glasgow“ ist nicht schwer beschädigt; weder „Otrante“ noch
„Canopus“ haben am Kampfe teilgenommen. Das britische
Auswärtige Amt erhielt einen Bericht aus Valparaiso, daß ein Kriegsschiff an der Küste von Chile gestrandet sei. Es könnte die Monmouth“ sein. Energische Maßregeln sind ergriffen worden, um die etwaigen Ueberlebenden zu retten.
London, 7. November. (W. T. B.) Wie die „Daily Mail“ meldet, wurde der Minen fischer „Mary“ bei Lowe⸗
stoft durch eine Mine zerstört.
Kolonialer Kriegsschauplatz. Berlin, 7. November. (W. T. B.) Nach amt⸗ licher Meldung des „RNeuter⸗Bureaus“ aus Tokio ist Tsingtau nach heldenhaftem Widerstand am 7⁊. November Morgens gefallen. Nähere Einzelheiten fehlen noch. Der stellvertretende Chef des Admiralstabes: Behncke.
London, 8. November. Das „Reutersche Bureau“ meldet amtlich aus Tokio: Die japanischen Verluste bei dem Schlußkampfe um Tsingtau betrugen 36 Tote und 182 Ver⸗ wundete. Auf seiten der Engländer wurden zwei Offiziere verwundet.
Der Krieg der Türkei gegen den Dreiverband.
Konstantinopel, 7. November. (W. T. B.) Amt⸗ liche Mitteilung des Großen Hauptquartiers. Nichts Neues an der kaukasischen Grenze. Im Chatt el Arab in Meso⸗ potamien begegnete ein türkisches Motorboot, das zur Ueber⸗ wachung dort kreuzte, bei Aba dan einem englischen Kanonen—⸗ boot und wechselte mit ihm Schüsse, wobei eine Explosion auf dem Kanonenboot verursacht wurde. Mehrere Geschosse des Motorboots schlugen in die englischen Petroleumlager von Abadan ein und verursachten dort einen Brand. Unser Motor⸗ boot kehrte ohne Schaden nach Bassorah zurück. Die Petroleum⸗ lager brennen weiter.
London, 8. November. (W. T. B.) Nach einer amt⸗ lichen Mitteilung haben eine indische Truppenabteilung und eine Seebrigade Fao an der Mündung des Schatt-el-Arab im Persischen Golf nach einstündigem Kampf in Besitz ge⸗ nommen. Sie hatten keine Verwundeten.
Konstantinopel, 8. November. (W. T. B) Mitteilung des Großen Hauptquartiertz. Mit Hilfe Gottes ist die ägyptische Grenze gestern von den Unsrigen über⸗
hritten worden. Da die russische Flotte sich in ihre Kriegs⸗ hãfen zurückgezogen hat, hat unsere Flotte Poti, einen der bedeutendsten Häfen des Kaukafüs, bombardiert und allerlei Schaden angerichtet. Unsere Gendarmen und die auf unserer Seite stehenden Stämme haben die eng lischen Truppen, die in Akaba gelandet waren, vernichtet. Vier englische Panzerschiffe, die sich dort befanden, haben sich zurück⸗ gezogen, nur ein Kreuzer ist zurückgeblieben.
Konstantinopel, 8. November, 6 Uhr Abends. (W. T. B.) Zweiter amtlicher Bericht aus dem Großen Hauptquartier. In dem Kampfe, der seit zwei Tagen an der kaukasischen Grenze andauerte, ist die russische Armee vollkommen ge⸗ schlagen worden. Unsere Armee hält die russischen Stellungen besetzt. Einzelheiten werden später bekanntgegeben werden.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Reichstagsabgeordnete Friedrich Wilhelm Metzger Sozialdemokrat), langjähriger Vertreter des dritten Hamburger Wahlkreises, ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ gestern im 67. Lebensjahre in Hamburg gestorben. ö
Wohlfahrtspflege.
Der achte Wollzug deß Kriegsausschusses für warme Unterkleidung“ ist am 6. d. M. mit 25 500 neuen Wolldecken diesmal nach dem Westen abgegangen. Die bisher abgelieferten Woll- züge stellen elknen Wert von beinahe 15 Millionen Mark dar. Die Teilnahme der Bevölkerung an den Bestrebungen des Kriegsausschusses dauert lebhaft fort. Es ist notwendig, die für den Kriegsausschuß bestimmten Spenden, auch gebrauchte wollene Hemden, wollene Hand⸗ schuhe, wollene Decken und Aehnliches in Berlin, Reichstags⸗ gebäude, Portal II, einzuliefern, weil hier für eine sachgemäße Des⸗ infektion aller dieser Zusendungen Sorge getragen werden kann, bevor die Weiterverarbeltung vorgenommen wird. Die Einlieferung wollener Decken ist neben wollenen Strümpfen und Woll“ handschuhben augenblicklich besondergz erwünscht. Mit den wollenen Decken soll die Vorsorge der milttärischen Behörden namentlich jür unsere in den Schützengräben liegenden Soldaten ergänzt werden, da solche Decken zu den etatsmäßigen Augrüstungsgegenstanden nicht gehören.
Dꝛle deutsche Kolonie in Neapel hat nach einer Meldung von . W. T. B. für das deutsche Rote Kreuz 50 000 Lire ge⸗ sammelt. Davon wurden 550 Lire für Jitronen, 3000 Lire für wollen Decken, 3390 Lire für Strickwolle und Stoffe verwendet. Außer den mit dieser Strickwolle von Damen der Kofonte gearbeiteten Sachen gingen noch für etwa 900 Lire Kleidungsstücke nach Deutsch⸗ land. Genugtuung gewährte es, daß zahlreiche Gaben von Italienern einliefen, besonders von Angestellten des Norddeutschen Lloyds, die damit ihrer Dankbarkeit dafür Ausdruck geben wollten, daß sie trotz des Krieges mit vollem Gehalt in ihren Stellungen belassen wurden.
Kunst und Wissenschaft.
Auf dem Felde der Ehre ist der ordentliche Professor der Ge⸗ schichte an der Universilät Breslau Dr. e fan Breg⸗ lauer Kind, begann er nach vollendetem Studium und nach ausge— dehnten wissenschaftlichen Reisen durch England, Frankreich und Spanien im Jahre 1896 seine akademische Laufbahn als Privatdozent in München, wo er 19806 zum außerordentlichen Professor ernannt wurde. Im Jahre 1907 folgte er elnem Ruf an die Breslauer Un- versität, bei der er im Jahre darauf ordentlicher Professor wurde. Das besondere Forschungsgebiet des Verftorbenen war die Geschichte des 17. und 18. Jahrhunderts.
Verkehrswesen.
Vom 15. bis einschließlich 21. November werden wieder Feldpostbriefe nach dem Feldheer im Gewicht von 250 bis 500 g zugelassen werden.
Das Umrechnung verhältnis für Postanweifungen nach Rumänien ist mit Geltung vom 10. November ab auf 8I 410 3 für 100 Lei ermäßigt worden.
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