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2. e r . .
lablbar sind, werden erst am elnhundertundfünfrigssen Tage nach Ablauf r Protestfrist des Art. 41 Abs. 2 Ter Mer nn nmel wenn dieser Tag auf elnen Sonn. oder Felertag fällt, am nächsten Werktage noch zur Zablung vorgezejgt. Daf selbe gilt für die nochmallge Vor— legung von Postprotestaufirägen mit soschen im Stadtkeeise Danzig hlbaren ge ogenen Wechfeln, die als Wohnort des Bezogenen elnen angeben, der in Ostpreußen oder in einem der bezeichneten west⸗ preußischen Keeise liegt.
D Hinter dem mit den Worten „Solange die Verlängerung der Fristen des Wechsel, und Scheckrechtz besteht, usw.“ beginnenden AÄbsatz D BVelanntmachung vom 26. Otiober 1914 (Reichsgesetzbl. S. 457). — ist als neuer Absatz ein ur ücken:
Während der Geltung der Bestimmungen über die Verlängerung der Fiisten des Wechsel⸗ und Scheckrechts kann der Auftraggeber ver. langen, daß der Wechsel mit dem Poftyrotessauftrage schon am zwesten Werktage nach dim Zahlungstage des Wechsels nochmals zur Zahlung vorgezeigt und, wenn auch diese Vorzcigung oder der Versüch dazu erfolglos bleibt, protestiert werde. Dieses Verlangen ist durch den Vermerk Ohne die verlängerte Protesifrist= auf der Rückseite des Postyrotestauftrags auszudrücken.
3) Vorstehende Aenderungen treten sofort in Kraft.
Berlin, den 27. November 1914.
Der Reichskanzler. In Vertretung: Kraetke.
Bekanntmachung.
. Fel dpost briefe nach dem Feldheer im Gewicht über 250 g bis 500 g sind vom 2. bis einschließlich 8. De zember von neuem zugelasfen. Die Gebühr beträgt 26 Pf.
Die Sendungen müssen dauerhaft verpackt sein. Nur sehr starke Pappkasten, festes Packpapier oder dauer—⸗ hafte Leinwand sind zu verwenden. Für die Wahl des Verpackungsstoffes ist die Natur des Inhalts maßgebend; zerbrechliche Gegenstände sind nach Umhüllung mit Papier oder Leinwand ausschließlich in starken Schachteln oder Kasten zu verpacken. Die Päckchen, auch die mit Klammerverschluß versehenen, müssen allgemein mit dauerhaftem Bindfaden fest umschnürt werden, bei Sendungen von größerer Ausdehnung in mehrfacher Kreuzung. Die Aufschriften sind auf die Sendungen nieder- zuschreiben oder unbedingt haltbar auf ihnen zu befestigen und müssen deutlich und richtig sein. Auf die Versendung kleiner Bel leidungs⸗ und Gebrauchsgegenstände braucht sich der Päckchen⸗ verkehr nicht zu beschränken. Es sind auch Lebens⸗ und Genuß— mittel zulässig, aber nur soweit, als sie sich zur Beförderung mit der Feldpost eignen. Ausgeschlossen sind leicht verderbliche Waren, wie frisches Sbst, Butter, Fett, frische Wurst; ferner feuergefährliche Gegenstände, wie Patronen, Streichhölzer und Taschenfeuerzeuge mit Benzin füllung. Päckchen mit Flüssigkeit sind nur zu⸗ . wenn die Flüssigkeit in einem starken, sicher ver— schlossenen Behälter enthalten und dieser in einen durchlochten e oder in eine Hülle aus starker Pappe fest verpackt ist sowie sämtliche Zwischenräume mit Baumwolle, Sägespänen oder einem schwammigen Stoffe so angefüllt sind, daß beim Schadhaftwerden des Behälters die Flüsfigkeit aufgesaugt wird.
Sendungen, die den vorstehenden Bedingungen nicht ent— sprechen, werden von den Postanstalten unweigerlich zurück⸗ gewiesen.
Berlin, den 26. November 1914.
Der Staatssekretär des Reichspostamts. In Vertretung: Granzow.
Die von 6. ab zur Ausgabe gelangende Nummer 103 des Reichsgesetzblatts enthält unter Nr. 4553 eine Bekanntmachung, betreffend Erhaltung von Anwartschaften aus der Krankenversicherung, vom 26. No⸗ vember 1914, unter Nr. 4554 eine Bekanntmachung über die Anrechnung militärischer Dienstleistungen in der Arbeiterversicherung, vom 26. November 1914, unter Nr. 4555 eine Bekanntmachung, betreffend vorübergehende Aenderung des Weingesetzes, vom 26. November 1914, unter Nr. 1556 eine Bekanntmachung, betreffend Aenderung der Bestimmungen zur Ausführung des Weingesetzes, vom 24s. No⸗ vember 1914, und unter Nr. 4557 eine Bekanntmachung, betreffend Verarbeitung von Topinamburs sowie von Rüben und Rübensaften in Brennereien, vom 26. November 1914.
Berlin W. 9, den N. November 1914. Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 104 der Reichsgesetzblatts enthalt unter
Nr. 4558 eine Bekanntmachung, betreffend die zwangsweise 6 französischer Unternehmungen, vom 26. November
Berlin W. 9, den 27. November 1914.
Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: die Bauräte Koerner in Berlin und Niehrenheim in Swinemünde, den Eisenbahn Bau⸗ und Betriebsinspektor Albert Wilke in Breslau, die Regierungsbaumeister des Eisenbahn— baufachs Ernst in Essen, Göhner in Bromberg, Otto Krüger in Posen, Georg Merkel in Kattowitz, Holland in Olpe, Dr. phil. Arthur Schmitz in Coesfeld (Westf.), Arnold Eggers in Magdeburg, Dieckhoven in Gerolstein, Ludwig Schröder in Konitz, Busacker in Stettin, Schür⸗ hoff in Saalfeld und Bernhard Sievert in Saarbrücken, den Baurat Giertz in Witten und die Regierungsbaumeister des Maschinenbaufachs Süersen in Posen, Adolf Cornelius in Opladen und Schumann in Posen zu Regierungs- und Bauräten zu ernennen sowie den Gewerbeinspekioren Dr.-Ing. Bublitz in Neusalz a. O., Dr. Gundermann in Cottbus, Dr. Koch in Altona, Dr. Neitzel in Minden, Helwig in Görlitz und Die kelmann in Berlin⸗Wilmersdorf, ferner den Eichungsinspektoren Dr. Zimansky in Cöln und Dr. Bode in Hannover den Charakter als Gewerberat mit dem persönlichen Range als Rat vierter Klasse zu verleihen.
Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs hat das Siaatsministerium infolge der von der Stabtverordnetenversammlung in Gummersbach getroffenen Wahl den bisherigen besoldeten Beigeordneten der Stadt Bonn Dr. jur. Eduard Foller als Bürgermeister der Stadt ö für die gesetzliche Amtsdauer von zwölf Jahren
estätigt.
Justizministerium.
Den Amtsgerichts räten Gülle in Aachen und Schnieder in Dortmund sowie dem Amtsrichter Dr. Hirsch in Duisburg ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension erteilt.
Versetzt sind: der Amtsgerichtsrat Dr. Ernst in Coesfeld nach Attendorn, der Amtsgerichtsrat Klünder in Walsrode nach Osterode a. H., der Amtsrichter Hans Müller in Thorn als Landrichter an das Landgericht daselbst und der Amtsrichter Vaaßen in Gemünd (Eifel nach Cöln.
In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: der Rechts⸗ anwalt Max Sim on bei dem Landgericht III in Berlin und der Rechtsanwalt von Tiedemann bei dem Amtsgericht in Charlottenburg und bei dem Landgericht I in Berlin.
In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen die Ge—
richtsassessoren: Dr. Walter Feige bei dem Landgericht III in Berlin, Hermann Becker bei dem Amtsgericht und dem Land⸗ gericht in Düsseldorf, Wilhelm Koch bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Bielefeld, El lering mann bei dem Amts⸗ gericht und dem Landgericht in Dortmund, Dr. Otto Michel bei dem Amtsgericht und der Kammer für Handelssachen in Barmen und bei dem Landgericht in Elberfeld und Benseler bei dem Amtsgericht in Hörde. Die Rechtsanwälte und Notare Geheimer Justizrat Friedrich Sayn in Neuwied, Justizräte Hamburger in Posen, Stiege in Hohensalza, Hagemeister in Stralsund sowie die Rechts anwälte Geheimer Justizrat Windthorst in Hamm und Justizrat Straßweg in Düsseldorf sind gestorben.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Etats mäßige Stellen als Regierungsbaumeister sind ver— liehen worden den Regierungsbaumeistern des Hochbaufaches Michel sen in Olpe, Lehmann (Georg) in Obornik, Krell in Neukölln (Geschäftsbereich des Polizeipräsidiums in Berlin), Decker in Tarnowitz und Neu haus in Spandau.
Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.
Der Privatdozent in der philosophischen und naturwissen⸗ schaftlichen Fakultät der Westfälischen Wilhelms⸗Universität in Münster, Professor Dr. Otto Krüm macher ist zum Ab— teilungsvorsteher am Physiologischen Institut derselben Uni⸗ versität ernannt worden.
Der bisherige Gerichtsassessor Ernst Gerlach ist zum Konsistorialassessor ernannt und dem Konsistorium in Cassel überwiesen worden.
Finanzministerium.
Der bisherige Geheime expedierende Sekretär und Kal—⸗ kulator im Finanzministerium Petersen in Berlin ist zum Katasterinspektor bei der Königlichen Regierung in Magdeburg ernannt worden.
Bei der Preußischen Zentralgenossenschaftskasse sind die Diätare Lindner und Gleißner zu Buchhaltern ernannt worden.
Bekanntmachung.
Gemäß 8 46 des Kommunalabgabegesetzes vom 14. Juli 1893 (G.⸗S. S. 152) wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß das im Jahre 1914 kommunalabgabepflichtige Rein⸗ einkommen aus dem Betriebe der Brohltal-Eisenbahn gesellschaft im Jahre 1913 auf 12333533 (S6 festgestellt worden ist.
Cöln, den 23. November 1914.
Der Königliche Eisenbahnkommissar. J. V.: Riesen.
Aichtamtliches. Deu tsches Reich. Preusen. Berlin, 28. November 1914.
Das Königliche Staatsministerium trat heute unter dem Vorsitz des Reichskanzlers und Ministerpräsidenten Dr. von Bethmann Hollweg zu einer Sitzung zusammen.
Die vereinigten Ausschüsse des Bun desrats für Handel und Verkehr und für Rechnungswesen, die vereinigten Ausschüsse ür Zoll⸗ und Steuerwesen und für Justizwesen sowie der Aus— chuß für Zoll⸗ und Steuerwesen hielten heute Sitzungen.
Wie die „Käölnische Zeitung“ meldet, hat die deutsche Regierung sofort nach Bekanntwerden des französischen Kriegsgerichtsurteils gegen deutsche Militärärzte durch Vermittlung des amerikanischen Botschafters die den Um— ständen nach angezeigten Schritte getan.
In der Nr. 60 des „Zentralblatts für das Deutsche Reich“ sind die vom Bundesrat beschlossenen Ausführungs⸗ bestimmungen über die Regelung des Verkehrs mit Zucker und der Verwendung der Zuckergewinnung im Betriebsjahr 1914/15 veröffentlicht.
Der heutigen Nummer des Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 23, 232, W3 und 234 der Dentschen
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der preußischen Armee, die 73., 74., 75. und 76. Ver⸗ lustliste der bayerischen Armee, die 65. Verlustliste der sächsischen Armee und die württembergischen Armee.
67. Verlustliste der
Baden.
Ihre Majestät die Königin von Schweden ist gestern vormittag in Karlsruhe eingetroffen und, wie, W. T. B.“ meldet, auf dem Bahnhof von Ihren Königlichen Hoheiten der verwitweten Großherzogin Luise, dem Großherzog und der Großherzogin Hilda, Seiner Großherzoglichen Hoheit dem Prinzen Maximilian nebst Gemahlin und Kindern und dem preußischen Gesandten von Eisendecher empfangen worden.
Desterreich⸗Ungarn.
Der österreichische und der ungarische Handelsminister haben vorgestern in einer Besprechung bezüglich der Fest— stellung von Höchstpreisen für Getreide und Mehl eine Vereinbarung getroffen. Die betreffende Verordnung erscheint morgen.
— Der Armeeoberkommandant Erzherzog Friedrich hat von beiden Häusern des ungarischen Reichtages telegraphisch gesandte Kundgebungen mit einem in ungarischer Sprache ver— faßten Telegramm an die Präsidenten beantwortet, in dem er für die begeisterte Kundgebung und für das der Armee ausgedrückte Vertrauen den wärmsten und aufrichtigsten Dank ausspricht und feierlich versichert, daß die gesamte be⸗ waffnete Macht des Vertrauens der ungarischen Natson würdig sei und daß sie in blutigem Heldenkampf mit dem mächtigen Feind der Monarchie in unerschütterlicher Treue standhalten werde, bis der gerechte Herr der Heerscharen den Sieg an ihre Fahnen knüpfe.
Das Präsidium des Ungarischen Reichstages hat aus Anlaß seiner ersten Sitzung während des Krieges an das Präsidium des Deutschen Reichstages ein Begrüßungs⸗ telegramm gesandt, in dem es heißt: „Wir sind von dem un⸗ erschütterlichen Glauben erfüllt, daß die Gerechtigkeit Gottes unserem großen Ringen und der gemeinsamen guten Sache zum Siege verhelfen wird.“
Groszbritannien und Irland.
In der vorgestrigen Sitzung des Oberhauses gab der Kriegsminister Lord Kitchener eine längere Erklärung über die Kriegslage ab.
Nach dem Bericht des W. T. B.“ geht aus der Erklärung hervor, daß die englischen Truppen seit Anfang Ottober andauernd dazu verwendet worden sind, den deutschen Vormarsch nach der Küste zu verhindern. Die durch die Belagerung Antwerpens verursachte Verzögerung der deutschen Bewegung habe dem General Fiench gerade noch Zeit zu einer kühnen Vorwärtsbewegung und der Einnahme einer ausgedehnten Stellung von La Bassöe bis Dixmuiden gegeben, in der er der Bewegung der Deut⸗ schen gegen die See Widerstand leisten konnte. Mit Hilfe englischer Verstärkungen und nach hestigstem Kampfe set die numerisch stärkere deutsche Macht zurückeworfen worden. Es sei ihr langsam klar geworden, daß die Großwrecherei über das Vorrücken nach Calais der deutschen Erklärung über die Einnahme von Paris sehr ähnlich sei. Lord Kitchener rühmte die militärischen Eigenschaften der Franzosen und die Tapferkeit der Belgier und berichtete, wie die Deutschen wiederbolte heftige Angriffe unternommen hätten, um die Linie der Verbündeten zu durchbrechen. Die Engländer hätten einmal 11 Armeekorps gegenüber gestanden und hälten die Laufgräben 14 Tage lang nicht verlassen, bis sie dann von den Franzosen abgelöst worden seien. Die englischen Verluste seien schwer, aber geriig gegen die des Feindes. Der Geist der Truppen sei ausgezeichnet. Den Russen sei es gelungen, in Polen die Deutschen aufzuhalten und zu schlagen. Die Verluste der Deutschen in Polen seien größer als die früher erlittenen. Die Rufssen trieben auf ihrem ununterbrochenen Vor— . nach Krakau und in den Karpathen die Oesterreicher vor si er.
Hierzu bemerkt das oben genannte Telegraphenbureau, daß diese von groben Unwahrheiten wimmelnde Erklärung deutlich erkennen läßt, welche Schwierigkeiten es den englischen Staatz⸗ männern allmählich macht, die Stimmung aufrechtzuerhalten.
Das Unterhaus hat gestern das englisch-portu— giesische Handelsvertrags gesetz angenommen.
Einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ zufolge sei es sicher, daß der Untergang des Linienschiffes „Bulwark“ nicht durch einen Torpedoangriff erfolgt sei. Die anderen vor Sheerneß liegenden Kriegsschiffe hätten ihre Torpedoschutznetze ausgebracht.
Frankreich.
Auf den Antrag des Handels⸗ und Finanzministers ist ein Dekret unterzeichnet worden, das nach einer Meldung des „W. T. B.“ für den Monat Dezember die Artikel des Dekretes vom 27. Oktober aufhebt, wonach der Gläubiger berechtigt war, am 1. Dezember die Deckung der von den Schuldnern ausgestellten Rimessen und die Bezahlung von Waren⸗ forderungen zu verlangen. Die Maßregel bedeutet die unbe⸗ schränkte Verlängerung des allgemeinen Mora— toriums bis zum 1. Januar 1915.
In einer längeren Besprechung erörterten der Finanz⸗ minister Ribot und Abgeordnete der Versammlung der Handels kammervorsitzenden gestern die Mittel zur Wiederaufnahme der Geschäfte sowie die Maßnahmen, die die Bank von Frankreich zur Erleichterung des geschäftlichen Geldverkehrs treffen könnte. Die Verwaltung der Bank von Frankreich hat obiger Quelle zufolge bereits die Bestimmung erlassen, wonach Wechsel künftighin ohne vorherige Akzeptierung diskontiert werden können, ferner, daß von ihr der Einzug der Wechsel wieder besorgt wird, und daß die bisherige Beschränkung bei der Lombardierung von Wertpapieren nicht mehr anwendbar ist bei Beschaffung von Zahlungen, die von Kaufleuten zur Auf⸗ rechterhaltung ihres Betriebes benötigt werden. Die Höhe des Lombardbetrages für Wertpapiere ist für Privatpersonen von 5000 auf 10 000 Fr. erhöht worden abzüglich der seit dem 1. August vorgeschossenen Summen. Die nach dem 1. August eingezahlten Depositengelder stehen dem Einzahler völlig zur freien Verfügung. Der Generalrat der Bank von Frankreich hat ferner beschlossen, daß die Gutscheine der Nationaslverteidi⸗ gung, deren Laufzeit sechs bis zwölf Monate beträgt, bis zu achtzig Prozent hom Nominalbetrag heliehen werden können, falls der Fälligkeitstermin der Gutscheine drei Monate nicht
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Berlustlisten bei. Sie enthalten die 88. Verluftliste
mehr übersteigt.
Nusßland. Einer Meldung des „Corriere della Sera“ zufolge sind acht Klassen Landsturm aufgeboten worden.
Italien.
Der frühere Minister des Aeußern Marchese Visconti Venosta ist, wie „W. T. B.“ meldet, heute früh in Rom
gestorben. Portugal.
In der außerordentlichen Sitzung des Kongresses wurde der Antrag des Ministeriums, die Regierung zu ermäch⸗ tigen, durch militärische Maßregeln in den internationalen Konflikt einzugreifen zu einer Zeit und in einer Weise, wie es die Regierung „für Poren hohe Interessen und Pflichten als frele Natlon und Verbündeten Großbritanniens“ für not⸗ wendig erachten würde, einstimmig angenommen. Laut Bericht des ‚W. T. B.“ hatte der Premierminister Machado in seiner Rede zur Begründung des Antrags ausgeführt:
Er habe stets versucht, in der auswärtigen Politik die Eintracht mit den auswärtigen Staaten mit der Würde Portugals zu ver⸗ einigen, aber gegenwärtig fühle jeder, daß der wahre Patrio⸗ tis mus in Gefahr wäre, wenn das Bündnis mit England nicht, wenn nötig, auch mit Blut gekittet würde. Darauf besprach er das Abkommen mit der hritischen Regierung, wonach Portugal neben anderen Diensten auch militärische Hilfe zu leisten hat.
Belgien.
Als in Frankreich infolge der Ereignisse des Jahres 1870 die Frage brennend wurde, welchen Einfluß die Kriegsereignisse auf die bestehenden Mietsverträge hätten, haben die fran⸗ zösischen Richter, wie „W. T. B.“ meldet, den Artikel des Code Civil, der dem Mieter ein Recht gibt, nach seiner Wahl Auflösung des Mietsvertrages oder Herab⸗ setzung der Miete dann zu verlangen, wenn die ge— mietete Sache ganz oder teilweise zerstört worden ist, auch auf den Fall angewandt, daß der Mieter durch die Kriegs⸗ ereignisse verhindert worden ist, die Mietwohnung zu benutzen. Solche Fälle treten in Belgien jetzt sehr häufig auf, namentlich da, wo Deutsche ausgewiesen oder durch begründete Furcht vor Verfolgungen genötigt waren, Belgien in Eile zu verlassen. Soviel sich übersehen läßt, hat trotzdem die belgische Judikatur bisher noch nicht daran gedacht, dem Beispiel der französischen Richter zu folgen, sodaß ein Spezial⸗ gesetz hierüber notwendig war. Das Gesetz, das sich in seinem Inhalt dem Code Civil anschließt, ist durch Ver⸗ ordnung des Generalgouverneurs vom 20. November nunmehr erlassen worden. Wenn in dem Gesetz die Friedensrichter ohne Rücksicht auf den Wert des Streitgegenstandes für zu⸗ ständig erklärt worden sind, so geschah dies, um dem vielfach mittellosen Mieter das längere und kostspieligere Verfahren vor dem Gericht 1. Instanz (Landgericht) zu sparen.
Schweiz.
Der Schweizerische Bundesrat hat das Ausf uhrverbot auf eine Reihe weiterer Artikel, wie Kupfer, Blei, Zink, Nickel, Aluminium sowie Legierungen dieser Metalle, Automohil⸗ Benzinmotoren, Automobilbestandteile sowie verschiedene chemische Produkte ausgedehnt.
Türkei.
Der Generaldirektor der Banque Ottomane Steeg, ein Franzose, der den Titel eines bevollmächtigten Ministers führt, ist vorgestern nach Frankreich abgereist.
Die Blätter betonen, daß infolge der Verbreitung der Nachricht von der Verkündigung des heiligen Krieges, die trotz aller von den Engländern und Franzosen getroffenen Maßnahmen nach Nordafrika gedrungen ist, die Kolonial⸗ reiche Englands und Frankreichs in ihren Grundfesten er⸗ schüttert sind.
Bulgarien.
Die Nachrichten aus Mazedonien lauten nach der „Agence Bulgare“ andauernd schlecht. Die Bevölkerung seufze unter dem Druck der serbischen Beamten, die ihr alles nehmen und die furchtbarsten Greueltaten gegen sie verüben. So sei kürzlich eine Abteilung Irregulärer in das Dorf Sekulitza im Distrikt Kratovo eingedrungen und habe unter dem Vorwande, nach Komitatschis zu fahnden, sämtliche Häuser durchsucht. Dort begingen sie die üblichen Gewalttaten und schändeten die Frauen in Gegenwart ihrer Familien. Serbische Territorial— soldaten würden gewaltsam in den bulgarischen Wohnungen einquartiert, um die unglücklichen Familien zu mißhandeln. An vielen Orten würden die Männer eingekerkert und grausam gefoltert, um Angaben über die revolutionäre Bewegung zu
erpressen. Afrika.
Bewaffnete Banden aus Liberia sind dem „Eclair“ zufolge in Französisch Guinea eingefallen und haben die Dörfer geplündert. Die Regierung von Liberia erwiderte auf den Protest der französischen Regierung, daß sie . die Vor⸗ kommnisse nicht verantwortlich sei, da der Einfall von wilden
tämmen ausgeführt worden sei, über die die Regierung keine Gewalt habe. Der franʒzsische Gouverneur sandte sofort 200 Schüßen in das Grenzgebiet von Tmasadu, um die Banden zu vertreiben, und benachrichtigte die Regierung von Liberia, daß er entschlossen sei, die Eindringlinge felbst im Territorium von Liberia zu verfolgen, falls sich der Einfall wiederhole.
== Nach Meldungen des „Reuterschen Bureaus“ aus Prätoria hat der Kapitän Wallis am Diengtag mit dem ‚. r ug Trafalgar eine Fahrt auf der Linie Reitz Fran fort unternommen. Ein lebhaftes Gefecht wurde bei Reitz geliefert, wo die Buren versuchten, dem Panzerzug an einer tiefen Schlucht Widerstand zu leisten und ihn zum Ent⸗ gleisen zu bringen. Vorgestern waren der Trafalgar und ein anderer Panzerzug namens Erin wieder im Gefecht mit den Buren, bis sie die Linie wiederhergestellt hatten, die am Tag vorher ernstlich beschädigt worden war. Die Buren wurden zurückgeschlagen. Ein dritter Panzerzug ist ebenfalls ein⸗ getroffen, um an den Operationen teilzunehmen.
Unter den Eingeborenen der nördlichen Bezirke des Ost⸗Griqua landes herrscht, wie gemeldet wird, Unzufrieden⸗ . besonders unter den Hlubistämmen der Bezirke Fletcher⸗
erg und Matabele. Die Stimmung ist obiger Quelle zufolge auf die Wirkung von Regierungsverordnungen über die Vieh⸗ wäsche zurückzuflhren. Die Regierung hat entsprechende Maß⸗ . ergriffen, um die Ursachen der Unzufriedenheit festzu⸗ ellen
Kriegsnachrichten.
Westlicher Kriegsschauplatz.
Großes Hauptquartier, 258. November, Vormit⸗ tags. (W. T. B) Auf dem westlichen Kriegsschauplatz ist die Lage nicht verändert. Französische Vorstöße im Argonnenwalde wurden abgewiesen. Im Walde nord⸗ westlich Apremont und in den Vogesen wurden den Franzosen trotz heftiger Gegenwehr einige Schützengräben entrissen. Oberste Heeresleitung.
Berlin, 27. November. (W. T. B.) Die Meldung der „Daily Mail“, daß Dixmuiden von den Verbündeten zurück⸗ erobert sei, entbehrt jeder Grundlage. Dirmuiden befindet sich nach wie vor in deutschem Besitz.
Oestlicher Kriegsschauplatz.
Großes Hauptquartier, 28. November, Vormittags. (W. T. B. In Ostpreußen fanden nur unbedeutende Kämpfe statt. Bei Lo wiez griffen unsere Truppen erneut an; der Kampf ist noch im Gange. Starke Angriffe der Russen in Gegend westlich Nowo⸗Radomsk wurden ab⸗ geschlagen. In Südpolen ist im übrigen alles un⸗ verändert. Oberste Heeresleitung.
Wien, 27. November. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: An der polnischen Front verlief der gestrige Tag verhältnismäßig ruhig. In Westgalizien und in den Kar⸗ pathen hielten die Kämpfe an. Eine Entscheidung ist nirgends gefallen. Czernowitz wurde von unseren Truppen wieder geräumt.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoe fer, Generalmajor.
Wien, 27. November. (W. T. B.) Dem „Fremden⸗ blatt“ zufolge ist an zuständiger Stelle vom Armeeoberkommando die Mitteilung eingetroffen, daß die zweite Belagerung von Przemysl für den Feind bisher keine Fortschritte ge— bracht hat, und daß die Forts der Festung trotz des wütenden Ansturms der Russen keinen nennenswerten Schaden gelitten haben. In einer Meldung eines Stabsoffiziers von Przemysl wurde an das Armeeoberkommando berichtet, die Lage der Verteidiger sei eine solche, daß man wegen des weiteren Schicksals der Festung nicht beunruhigt zu sein brauche.
Südlicher Kriegsschauplatz.
Wien, 27. November. (W. T. B.) Amtlich wird ge⸗ meldet: Die Kämpfe an der Kolubara nahmen einen günstigen Verlauf. Auch gestern wurde fast an allen Gefechtsfronten trotz zähen Widerstandes des Gegners Raum gewonnen, ungefähr 900 Gefangene gemacht und ein Geschütz erbeutet. Die überaus ungünstige Witterung, in den Niederungen grundloser Boden, auf den Höhen jede Fernsicht verwehrende Schneestürme erschweren zwar die Operationen, doch ist die Stimmung bei den Truppen nach Meldung aus der Front vorzüglich.
Der Krieg zur See.
Paris, 26. November. (W. T. B.) Der englische Dampfer „Malachite“ (2000 Tonnen) ist dem „Echo de Paris“ zufolge auf der Fahrt von Liverpool nach Le Hapre, einige Meilen nordwestlich Le Havre durch ein deutsches Unterseeboot versenkt worden. Der Kapitän des Unter⸗ seebootes gab der Mannschaft der „Malachite“ 10 Minuten, um von Bord zu gehen, und wenig später fing der Dampfer Feuer. Das Unterseeboot verschwand. Die Mannschaft der „Malachite“ konnte sich nach Le Hawre retten.
London, 27. November. (W. T. B.) Wie die „Times“ aus Yarmouth meldet, ist gestern ein Fischerboot auf eine Mine geraten und mit seiner Besatzung von neun Mann gesunken.
Kolonialer Kriegsschauplatz.
London, 27. November. (W. T. B.) Das Pressebureau veröffentlicht einen Bericht über eine Anzahl Gefechte in Ostafrika, die keine Aenderung von Bedeutung herbeigeführt hätten. In dem Bericht heißt es: Es gelang dem Feinde nicht, auf britischem Gebiet Fuß zu fassen, während wir den wichtigen Posten Longido auf deutschem Gebiet . Der Angriff auf Longido fand am 3. November statt; er dauerte den ganzen Tag. Indische Truppen nahmen drei starke Stellungen, aber gegen abend wurde es für die britischen Truppen infolge Wassermangels unmöglich, die Stellung zu behaupten; fie zogen sich deshalb auf ihre Operationsbasis zurück. Wir verloren an Toten und Ver— wundeten 21 Europäer, die Verluste des Feindes betrugen 38 Europäer () und 84 Eingeborene. Einige Tage später räumte der Feind Longido, das von den Briten besetzt wurde. Der Feind rückte am 29. d. M. mit starker Macht in Uganda westlich des Viktoriasees ein, wurde jedoch mit einem Verlust von 60 Mann (7) zurückgeschlagen. Die Eng⸗ länder hatten in diesem Gefecht 6 Verwundete.
(Longido ist ein Vulkanberg in wasserloser Gegend an der deutsch⸗britischen Grenze etwa 60 lem nördlich des Meru. Die Besetzung dieser Stelle ist wegen ihrer Abgelegenheit ohne jede Bedeutung.)
Der Krieg der Türkei gegen den Dreiverband.
Konstantinopel, 28. November. (W. T. B.). Bericht des Hauptquartiers Unbedeutende Zusammenstöße haben an der kaukasischen Grenze zwischen Erkundungskolonnen beider Parteien stattgefunden.
Sandel und Gewerbe.
In der heutigen Sitzung des Zentralausschusses der Reichsbank führte der Vorsitzende, Vizepräsident des Reichs—⸗ bankdirektoriums, Dr. von Glasenapp an der Hand der vor⸗ liegenden Wochenübersicht vom 23. November folgendes aus:
Im Laufe det vierten Kriegsmonats hat sich nicht nur die allgemeine wirtschaftliche age in Deutschland, sondern inebesondere auch der deutsche Geldmarkt wieder in durchaus befriedigender Welse entwickelt. Durch die fortgesetzten vorzeitigen und starken CGinzahlungen auf die
— Kriegganleihe sowie durch die Abdeckung vom Verkehr entnommener Kre⸗
dite ist der Stand der Reichsbank, von dessen günstiger Gestaltung schon in der letzten und vorletzten Zentialaus hutzsitzung berichtet werden konnte, vorter haft beeinflußt worden. Gleichjeinig bat die alles Erwarten übersteigende Zunahme des Goldvorra tes der Reichsbank angehalten. Jeder Wochenabschluß zeigte, daß das Pablikum, nicht allein bei Ge⸗ legenheit der Krtegsanleiheeinzablungen, sondern auch sonst aus frelen Stücken, dank der eifrigen Aufklärungacrbelt der Presse und dank reger privater Betätigung seine Goldvorräte im Interesse der Gesamt⸗ wirtschaft gern an die Relchsbank abgibt. Die im Besitz der Beypölkerung befian liche reiche Goldreserve wurde so mehr und mehr zur Stärkung der Reichsbank herangezogen. Der Goldbestand der Reichsbank, der wenige Tage vor Kriegsausbruch, wie bekannt, 12563 Mill. Mark betrug, bat sich bie zum 23. November auf 1948. Mill. Mark, d h. um 655, Mill. Mark gesteigert. Von dieser Steige ung entfallen auf die letztwerflossenen vier Bankwochen allein 121 Mill. Mark. Auch der Bestand an Scheidemünz en hat sich allmählich wieder gehoben. Nachdem am 7. Oktober der bigher niedrigste Bestand mit 137 Mill. Mark ausgewiesen worden war, sind lang sam, aber ununterbrochen Silbermünjen in die Bank zurückgeflossen. Am 23. November bellef sich der Bestand schon wieder auf 45 Mill. Mark. Die am Anfang des Krieges hin⸗ sichtlich des Klringeldes hervorgetretene Zahlungsmittelkrisis darf hier⸗ nach als überwunden gelten. Wohl besteht in einz'tJnnen Gegenden noch eine starke Nachfrage nach Zahlungsmitteln in tleinen Abschnitten, da der durch den Kröegszustand wesentlich geänderte Geldverkehr kleine Geldzeichen offenbar in ungewöhnlichem Maße benötigt und mit Zähigkeit festbätt Noch ist es mehr und mehr gelungen, durch Her— gahe von Darlehenskassenschetnen in kleinen Abschnitten auch diesen Bedarf ausreichend zu befriedigen. Der durch die Reichsbank in den freien Verkehr gebrachte Betrag an Darlehens assenscheinen ist ständig gewachsen, seit dem 23. Okiober um rund 96 Mill Mark; er bezifferte sich am 23 November auf 298 Mill. Mark, und zwar entfielen auf Ab⸗ schnitie zu 5 M: 162 Mill. Mark, auf Abschnitte zu 2 : 92 ¶Nill. Mark, auf solche zu 1 S: 44 Mill. Mark. Im JZesitze der Reichs- bank waren am 23. November außerdem noch 595. Mill. Mark Darlehenskassenscheine verblieben. Wie schon mehrfach betont, hat sich der Verkehr bei den Darlehenskassen bisher in engeren Grenzen gehalten, als erwartet wurde. Der Bestand an erteilten Darlehen erreichte am 7. ovember mit 1120 Mill. Mark den bisherigen Höchstbetrag; er ist seither ständig zurückgegangen und betrug am 23. November nur noch 893,9 Millionen Mark. Es er— gibt sich auch hieraus wieder, daß von einer Kredimot in Deutsch⸗ land nicht die Rede sein kann, das vorhandene Kredit kedürfnis vielmebr verhälinismäßig leicht Befriedigung sindet. Die Bestände an Reichstafsenscheinen bei der Reichs⸗ bank sind dauernd geringfügig und auch im November nur kleinen Schwankungen unterworfen gewesen. Der gesamte, zur Noten⸗ deckung geeignete Barvorrat hält sich nach wie bor auf bemerkens. werter Hähe. Er erreichte am 7. November mit 2780, 8 Mill. Mark seinen bisherigen Höchststand. Haupisächlich infolge der Entlastung der Darlehenskassen und der dadurch bedingten Rückgabe ven Dar- lehenskassenschelnen an die Hauptverwaltung der Darlehenzkassen hat er einen unbedeutenden Rückgang erfahren und sich bis zum 23. No⸗ vember auf 2593 Mill. Mark vermindert. Er steht damit wieder ungefähr auf der Höhe des 23. Oktober ds. Is. .
Die Gesamtanlage, die am 31. August mit 5018 Mill. Mark ihren Höchststand erreichte, war bis zum 23. Oktober, dem Tage, dessen Ausweis der letzten Sitzung des Zentralausschusses vorlag, auf 3037 Mill. Mark, also um nahezu 2 Milliarden Mark zurückgegangen; sie hat sich in der letzten Oktoher⸗ und ersten Novemberwoche welter auf 2711 Mill. Mark ermäßtgt, ist dann allerdings in den folgenden zwei Wochen bis auf 2957 Mill. Mark — am 23. November — wieder gestiegen. Sie bleibt damit um S5. Mill. Mark hinter dem Stande vom 23. Otltober zurück. Betrachtet man indes die aus der Befriedigung des privaten Kreditbedarfs hervorgegangene Wechselanlage für sich alllin, so ergibt sich ein wesentlich anderes Bild. Der Wechselbestand hat am 23. Ottober noch rund 2,2 Millarden Mark betragen; er ist dann bis zum 23. November um mehr als z Milliarden Mark zurückgegangen, ein deutliches Zeichen für die fortgesetzt günfligere Gestaltung der Geldmarkt verbältnisse. Zurzeit befrägt die Wechselanlage mit 1423 Mill. Mark nicht mehr ganz die Hälfte des am 15. August aus⸗ gewiesenen höchsten Bestandes von 2980 Mill. Maik; sie läßt sich als naheju normal bezeichnen, wenn erwogen wird, daß ihre gegenwärtige Höhe im Jahre 1912 an 11 Auswelstagen, im Jahre 1913 an 3 Auaweigtagen überschritien wurde. Die Lom: bardanlage hält sich infolge der Entlastung der Reichsbank durch die Darlehenskassen nach wie vor auf niedrigem Stande. Wenn dessenungeachtet der Rückgang der Gesamtanlage seit dem 23. Oktober nur ein verhältnismäßig geringfügiger war, so ist dies auf den Kreditbedarf des Reichs zurückzuführen. Den in Befriedigung dieses Kredttbedarfs hereingenommen Schatz⸗ anweisungen stehen allerdings auf den öffentlichen Konten Gut- haben in Höhe von mehr als Milliarde Mark gegenüber. Der Banknoten um lauf, der sich am 25. Oktober auf 3968 Mill. Mark gestellt, Ende Oktober im Zusammenhang mit den natürlichen Erfordernissen dieses Termins aber eine Aus⸗ dehnung auf 4171 Mill. Mark erfahren hatte, ist bis zum 23. No⸗ vember wieder auf 1009 Mill. Mark gesunken. Dieser Rückfluß hat auch kleine Noten, nämlich 206 Mill. Mark in 50 „Sç⸗Abschnitten, 26, Mill. Mark in 20 M Abschnitten in die Reichsbank zurückgeführt. Angesichts des Umstandes, daß gegen ein⸗ gelieferte Gold zumelst Banknoten kleiner Stückelung ver⸗ abfolgt werden, ergibt sich hieraus ein weiterer Beweis für die fortschreitende Besserung des inneren deutschen Geldverkehrs. Die Beträge der fremden Gelder waren im Oktober durch die Ein⸗ zahlungen auf die Kriegsanleihe stark in Anspruch genommen und bis zum 7. November insgesamt auf 1282 Mill. Mark. zurückgegangen. Seitdem baben auch hier Zu⸗ flüsse eingesetzt, die namentlich den privaten Konten zugute ge⸗ kommen sind und eine besondere Beachtung verdienen im Zusammenbang mit den erwähnten gleichzeitigen Rückzahlungen bei den Reichs⸗ darlehenskassen und den weiteren Einzablungen auf die Kriegs⸗ anlelhe. Auf die Anleihe waren bis zum 31. Oktober 35342 Mill. Mark, bis zum 23. November 37699 Mll. Mark — S845 o der gezeichneten Summe bis zum 25. November einschließlich: 4028.9 Mill. Mark — 90 3 0½9 der gezeichneten Summe eingezahlt Die Deckungsverhältnisse sind gleichlalls in günstiger Weiterentwickelung begriffen. Die reine Golddeckung des Banknotenumlaufß hat sich von 46,1 69 am 23. Oktober auf 48,6 oso am 23. November, die Golddeckung der Noten und sonstigen täglich fälligen Verbindlichkeiten von 33,1 o/o am 23. Oktober auf 35,9 o/ am 23. November gehoben. Die Deckung der Noten durch den gesamten Barvorrat (nach § 17 des Bankgesetzeszz zeigt, infolge der besprochenen Abnahme des Bestandes an Darlehenskassenscheinen für den gleichen Zeitraum einen geringen Rückgang, sie stellte sich am 23. Oktober auf 66,5 /g und am 23. November auf 64,7 0/9. Der neueste Zwischenaugs⸗ weis vom 25. zeigt keine wesentlichen Veränderungen, läßt aber wiederum eine Besserung des Status erkennen. Der Goldbestand hat sich in den beiden Tagen um rund 15 Mill. Mark gehoben; die Anlage weist eine kleine Zunahme — um 9 Mill. Mart — auf; dle fremden Gelder sind um nahezu 40 Mill. Mark gestiegen, die Steigerung entfällt auf die öffentlichen Konten und steht offenbar mit den Einjahlungen auf die Kriegsanleihe im Zusammenhange. Der Notenumlauf ist um rund 19 Mill. Mark — auf 3990 Mill. Mark — zurückgegangen.
Schließlich genehmigte der Zentralausschuß noch die 3 hlung der weiten Abschlagsdividende von 1 o auf die Erträge dieseg Jahres r die Reichs bankanteilseigner.
(Weitere Nachrichten über Handel und Gewerbe s. i. d. Zweiten Beilage)
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