Anhalt, in den Fürstentũůmern Schwariburg ⸗Sondershausen. ; sn jburg⸗Rudolstadt, Reuß älterer Linie, en, e. im dritten Preisgebiete, nämlich in den preußischen Provinzen Schleswig ⸗Holstein, Vannover, Westfalen obne den Regierungs-. bezirk Arneberg und den Kreis Recklinghausen, im Kreise Grafschaft Schaumburg, im Großherzogtum Oldenburg ohne dag Fürstentum Birkenfeld, im Herzogtum Braunschweig ohne den Kreis Blankenburg und das Ami Calpörde, in den Fürsten tümern Schaumburg Lippe, Lippe, in Lübeck, Bremen, d 1999 M; im vierten Preisgebiete, nämlich in den übrigen Teilen des Deutschen Reich! 40,50 „. Dem Produzenten gleich steht jeder, der Kartoffeln verkauft, ohne sich vor dem 1. August 1914 gewerbsmäßig mit dem An. oder Ver⸗ kaufe von Kartoffeln befaßt zu haben. ; Der Höchstpreis eines Preisgebiets gilt für die in diesem Gebiete produzierten Kartoffeln. . . Die Höchstpreise gelten nicht für Verkäufe, die eine Tonne nicht übersteigen. 3
Der Prels für Erzeugnisse der inländischen Kartoffeltrocknerei und Kartoffelstärkefabrikation darf beim Verkaufe durch den Trockner oder Stärkefabrikanten nicht übersteigen für den Doppelzentner:
Kartoffel flocken
Kartoffelschnitzel
Kartoffelwalzmehl .
trockne Kartoffelstärke und Kartoffelstärkemehl
. en
trockne Kartoffel ⸗ Kartoffel. Kartoffel⸗ Kartoffelstärke flocken schnitzel walzmehl und Kartoffel⸗ stärkemehl 6 M6 16 I
in der preußischen Provinz Ost⸗ preußen ‚ in den übrigen Teilen des ersten . , . 3639 24,05 28, 80 31, 10
im zwelten Preis- . gebiete 25,80 24,55 29,30 31,60 29,80 32, 10
24,30 23,05 27,80 30, 10
im dritten Preis- hn no oh im vierten Preis- 1 76 30 bh 30,30 32,60. Die Höchstprelse im Abs. 2 erböhen sich bei Verkäufen, die eine Tonnę nicht übersteigen, um O, 60 Mark fuͤr den Doppelzentner. Ein nach den Absätzen 2 oder 3 in einem Preisgebiete bestehender Höchstpreis gilt für die Erzeugnisse, die in diesem Geblet abzu— nehmen sind.
ö Die . G 1 und 82) gelten für Lieferung ohne Sack, bel Kartoffewalzmehl, trockner Kartoffelstärke und Kartoffelstärkemehl für Lieferung mit Sack. . .
Sie gelten für Barzahlung bei Empfang. Wird der Kaufpreis gestundet, so dürfen bei den Höchstpreisen nach 5 1 und § 2 Abs. 1 bis zu zwel, bei den Höchstpreisen nach 8 2 Ab. 2 bis zu eint, bei den Höchstpreisen nach 52 Abs. 3 bis zu drei vom Hundert Jahres- zinsen über Reichsbankdiskont hinzugeschlagen werden.
§ 4.
Die Höckstpreise nach 5 1 und § 2 Abs. 1 schließen die Kosten des Transperis bis zum nächsten Güterbahnboke, bei Wassertransport bis zur nächsten Anlegestelle des Schiffes oder Kahnes sowie die Kosten der Verladung ein. .
Die Höchstpreise nach 52 Abs. 2 schließen die Kosten des Transports bis zum Bahnhof des Ortes ein, wo die Ware abzu— nehmen ist.
Die Höchsspreise nach 5 2 Abs. 3 gelten ab Lager.
. §5.
Dke Hä sipreis nach 8 1 und § 2 Ab. 1 und 2 dieser Ver⸗
ung sind = — Pieise im Sinne Lon § 2 Abs. 1, die Höchstpreise nac. Abs. 3 dieser Verordnung sind Höchstpreise im Sinne von S2 Ab. 2 des Gesetzes, beireffend Höchstpreise vom 4 August 1914 Neichsgesetzbl. S 339) in der Fassung der Bekanntmachung über Höchstpreise vom 28. Oktober 1914 (Reichsgesetzbl. S. 458).
§6.
Diese Verordnung tritt am 14. Dezember 1914 in Kraft. Der Bundesrat bestimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens.
Berlin, den 11. Dezember 1914.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Delbrück.
Bekanntmachung. Am Donnerstag, den 24. d. M., Nachmittags, bleiben die Bureaus und Kassen der Reichshauptbank geschlossen. Berlin, den 10. Dezember 1914. Reichs bankdirektorium. von Glasenapp. Kauffmann.
Bekanntmachung.
Auf Grund des 5 804 der Reichsversicherungsordnung wird nach Anhörung des Vorstands der B. Baugewerks⸗ Berufsgenessenschaft der Prämientarif für die Zweiganstalt dieser Berufsgenossenschaft, der am J. Dezember 1911 festgesetzt wurde und mit dem 31. Dezember 1914 abläuft, bis auf weiteres verlängert.
München, den 10. Dezember 1914.
K. Landesversicherungsamt. von Müller, K. Präsident.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 109 des Reichsgesetzblatts enthält unter
Nr. 4656 eine Bekanntmachung über die Versagung des Zuschlags bei der Zwangs versteigerung von Gegenständen des unbeweglichen Vermögens, vom 10. Dezember 1914, und unter
Nr. 4667 eine Bekanntmachung über die Höchstpreise für
schwefelsaures Ammoniak, vom 10. Dezember 1914.
Berlin W. 9, den 11. Dezember 1914
aiserliches Postzeitungsamt. Krüe r.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 110 des Reichsgesetzblatts enthält unter . Ar. 66 eine Bekanntmachung über Höͤchstpreise für 6 Messing, alte Bronze, Rotguß, Aluminium, Nickel, und Zinn, vom 109. Dezember 1914. Berlin W. 9, den 11. Dezember 1914. ,
tũ er.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 111 des Reichsgesetzblatts enthält unter
Nr. 1569 eine Bekanntmachung, betreffend den Aufruf des Landsturms, vom 10. Dezember 1914, und unter
Nr. 45790 eine Bekanntmachung über die Höchstpreise für Futterkartoffeln und Erzeugnisse der Kartoffeltrocknerei sowie der Kartoffelstärkefabrikation, vom 11. Dezember 1914.
Berlin W. 9, den 11. Dezember 1914.
Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.
Königreich Preußen. Bekanntmachung.
Zufolge Königlicher Ermächtigung erteilen wir auf Grund des 8 795 des Bürgerlichen Gesetzbuchs und des Artikels 8 der Verordnung zur Ausführung des Bürgerlichen Gesetzbuchs vom 16. November 1899 der Landwirtschaftlichen Hypo⸗ thekenbank in . a. M. das Recht zur Aus⸗ gabe auf den Inhaber lautender Schuldverschrei⸗ bungen nach Maßgabe der jetzt geltenden Satzung der Bank und nach Maßgabe einer von der Bank zu erlassenden und von uns zu genehmigenden, die Ausgabe der Papiere, ihre Verzinsung, Kündigung und etwaige Verlosung regelnden An⸗ weisung. Berlin, den 4. Dezember 1914. Der Justizminister. Der Finanzminister. Beseler. Lentze. Der Minister des Innern. Der Minister für Landwirtschaft, von Loebell. Domänen und Forsten. J. V. Richter.
Justiz ministerium.
Dem Landgerichtsrat Schmidt in Wiesbaden und den Amtsgerichtsräten August Hoff mann in Ratibor, Ho nervogt in Burgsteinfurt und Schnieder in Hörde ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension erteilt.
In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Dr. Strasser aus Halle a. S. bei dem Amts—⸗ gericht in Eisleben, der frühere Rechtsanwalt Uth bei dem Oberlandesgericht in Düsseldorf, der Gerichtsassessor Dalen bei dem Landgericht II in Berlin mit dem Wohnsitz in Char⸗ lottenburg, der Gerichtsassessor Dr. Hermann Wahl bei dem Amtsgericht in Trachenberg, der frühere Gerichtsassessor Dr. Walter Sommerbxrodt bei dem Oberlandesgericht in Frank— furt a. M. und der frühere Gerichtsassessor Dr. Rudolf Schneider bei dem Landgericht in Posen.
Die Rechtsanwälte und Notare Justizrat Schulz ̃in Gold⸗ berg i. Schl. und Wille in Kappeln, der Notar, Justizrat Dr. Clemens in Cöln sowie die Rechtsanwälte Justizrat Michaelsohn in Posen, Dr. Thayssen in Berlin und Heyde⸗ man in Kleve sind gestorben.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Es sind verliehen etatsmäßige Stellen: für Mitglieder der Eisenbahndirektionen dem Regierungs⸗ und Baurat Otto Krüger in Posen; für Vorstände der Eisenbahnbetriebsämter den Regierungsbaumeistern des Eisenbahnbaufachs Stüve in Rheine, Ruge in Königsberg (Pr.) und Goldschmidt in Magdeburg, und für Regierungsbaumeister den Regierungs—⸗ baumeistern des Eisenbahnbaufachs Grohnert in Münster, Rohde in Berlin und Franz in Brügge.
Dem Regierungsbaumeister des Hochbaufachs Kniese in Ratibor ist eine etatsmäßige Stelle als Regierungsbaumeister verliehen worden.
Der Regierungsbaumeister des Eisenbahnbaufachs Molden⸗ hauer, bisher in Marggrabowa, ist zur Eifenbahndirektion nach Königsberg (Pr.) versetzt.
Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.
Der bisherige Privatdozent in der philosophischen Fakultät der Friedrich Wilhelms⸗-Universität in Berlin Dr. Paul Friedländer ist zum außerordentlichen Professor in derselben Fakultät und
der bisherige Privatdozent, Professor Dr. Willy Kabitz in Breslau zum außerordentlichen Professor in der philo⸗ sophischen und natuwissenschaftlichen Fakultät der Westfälischen Wilhelms⸗Universität in Münster ernannt worden.
Ministerium für Landwirtschaft, Do mänen und Forsten.
Dem Kreistierarzt, Veterinärrat Ru st in Breslau ist die kommissarische Verwaltung der Stelle des Regierungs- und Veterinärrats bei der Königlichen Regierung in Breslau über⸗ tragen worden.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 12. Dezember 1914.
Das Befinden Seiner Majestät des Kgisers und Königs hat sich weiterhin erheblich gebessert. Der Katarrh ist fast ganz beseitigt, die Temperatur ist normal.
In der am 11. Dezember unter dem Vorsitz des Staats⸗ ministers, Vizepräsidenten des Staattministeriums, Staats⸗ sekretärs des Innern Dr. Delbrück abgehaltenen Plenar⸗ sitzung des Bundesrats wurde dem Entwurf einer Ver⸗ ordnung über die Höchstpreise für Futterkartoffeln und Erzeug⸗ nisse der Kartoffeltrocknexrei die Zustimmung erteilt. Die or⸗ lage, betreffend den Besoldungs⸗ und Pensionsetat für die höheren Beamten bei der Reichsversicherungsanstalt für An⸗ gestellte auf das Geschäftsjahr 1915, wurde angenommen.
Der Ausschuß des Bundesrats für Zoll⸗ und Steuer⸗ wesen hielt heute eine Sitzung.
sind die
Der heutigen Nummer des „ Reicht⸗ und Staat anzeigers“ sgaben 270 und 271 der Denutschen Verlust⸗ listen 3 . Sie enthalten die 100. Verlustliste der preu⸗ ßischen Armee, die 116, 117. und 118. Verlustliste der bayerischen Armee, die 74. Verlustliste der sächsischen Armee und die 75. und 76. Verlustliste der württem⸗ bergischen Armee.
Großbritannien und Irland.
Die Ernennung des Generalleutnants Sir Jam es k Murray zum Generalstabschef wird amtlich mit— geteilt.
= Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ ist der Schiedsgerichtsvertrag zwischen England und Por— tug al in London unterzeichnet worden. Der Vertrag, der auf die Dauer von fünf Jahren abgeschlossen ist, besteht aus drei Artikeln. Die Einleitung nimmt Bezug auf den Arlikel 159 der 8 Konvention vom 29. Juli 1899 und sagt: Beide Länder wünschten durch ein weiteres feierliches Abkommen die alte Freundschaft und das Bündnis zu bestätigen und aug den gegenseitigen Beziehungen nach Möglichkeit alles zu entfernen, wat die Freundschaft und das Bündnis beeinträchtigen fönnte. Sie kamen deshalb überein, strtttige Fragen gemäß den AÄrtikein des Vertrages einem Schiedsgericht zu unterbreiten.
Der letzte Schiedsgerichtsvertrag zwischen England und Portugal wurde vor fin Jahren geschlossen.
= Die Schiffsfrachten sind der „Times“ zufolge
stän dig im Steigen begriffen, da die verfügbaren Schiffe den Ansprüchen nicht annähernd genügen. Britische Käufer zahlen 35 Schilling für die Tonne bei Kornfrachten von Argentinien nach England. Neutrale Verfrachter erhalten bis 55 Schilling für die Tonne Korn nach Italien, Holland und Skandinavien. Für Baumwolle werden 660 Schilling die Tonne nach K und 80 Schilling nach Italien gezahlt. Der Erste Lord des Schatzamtes hat ein Komitee bestellt, das die Forderungen von britischer oder neutraler Seite gegen Schiffe und Schiffsladungen, die als Prisen erklärt oder zurückgehalten werden, entgegennimmt, begutachtet und Vor⸗ schläge über die Berücksichtigung der Ansprüͤche erstattet.
— Die erste Nachwahl zum Unterhaus, nachdem das Homerulegesetz die Königliche Genehmigung erhalten hat, hat am 9. Dezember in Tullamore in Irland stattgefunden. Ihr Ergebnis war nach dem „Daily Mail“ überraschend, da der offizielle Kandidat der natlonalistischen Partei von einem unabhängigen Nationalisten geschlagen wurde.
Italien.
Die Deputiertenkamm er hat gestern den Gesetzentwurf über die Bewilligung von sechs Budgetzwölkteln bis zum 30. Juni 1915 und die damit zusammenhängenden Finanz—⸗ maßregeln mit 260 gegen 45 Stimmen angenommen.
Spanien.
In der Deputiertenkammer erklärte gestern der Minister des öffentlichen Unterrichts Bergamin im Laufe der Debatte über das Unterrichts budget, daß die geforderten Mehr— ausgaben von denjenigen bekämpft würden, die Spanien ins Verderben führen. Romanones entgegnete hierauf, wie W. T. B.“ meldet, die Kammer könne die Debatte nicht fortsetzen, solange Bergamin Minister sei. Die Liberalen drohten, den Saal zu verlassen. Unter großer Erregung kündigte Berga m in an, er werde zurücktreten. Darauf wurde die Sitzung geschlossen.
Der König hat den Finanzminister Grafen von Bugallal mit der einstweiligen Führung des Unterrichtsministeriumt be— auftragt.
Portugal.
Der Präsident der Kammer Coutinho ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ mit der Bildung des Kabinetts betraut worden.
Dänemark.
Die Regierung hat gestern ein Ausfuhrverbot für alle Sorten Leder, ausgenommen Ziegenfelle, sowie für alle Lämmer⸗ und Schaffelle, Braunsteine, Leinsaat, Soyabohnen nnd Mar—
garine erlassen. Türkei.
Der Sultan hat gestern den General Liman Pascha und den Vizepräsidenten der Kammer, einen Bruder des Ober⸗ hauptes der . in Marokko, Emir Ali Pascha in Audienz empfangen.
— Das Amtsblatt veröffentlicht ein vom 7. Dezember datiertes Gesetz, das bestimmt, daß Zinsen und Kapital—⸗ tilgungen der Anlehensobligationen oder Schatzbons, die vom Osmanischen Staat oder von osmanischen Gemeinden emittiert worden sind und sich im Besitz von Angehörigen der kriegführenden Staaten oder ihrer Verbündeten befinden, ebenso wie Zinsen⸗ und Kapitaltilgungen von Obligationen und ferner Dividendenauszahlungen osmanischer Aktiengesell⸗ schaften an die oben bezeichneten Besitzer bis zur Wieder⸗ herstellung des Friedens nicht ausgezahlt werden Dürfen. Die Aktiengesellschaften haben auf Anordnung des Finanz⸗ ministers jedoch den einbehaltenen Betrag bei einer von der asmanischen Negierung zu bestimmenden Bank zu hinterlegen. e . und Kapitaltilgungen von Anleihen, die seitens der
ürkei in Deutschland und Oesterreich-Ungarn unter⸗ gebracht sind, werden nach wie vor bei den vorgesehenen Zahl⸗ stellen ausgezahlt werden, mit Ausnahme jedoch derjenigen , , die sich in feindlichen Ländern befinden. An Angehörige der feindlichen Stagten wird auch für Zintzr zahlungen und Kapitaltilgungen für diese Anleihen bei keiner Zahlstelle Zahlung geleistet. men und Kapitaltilgungen anderer als der oben erwähnten Anleihen, deren Titel sich in Händen von Angehörigen der neutralen Staaten be⸗ . werden beim türkischen Finanzministerium in Kon— tantinope! ausgezahlt. Das Finanzministerium ist mit der erforderlichen Ausarbeitung der Unterlagen für die Kon—
trolle der Staatsangehörigkeit der Inhaber der Anleihetitel
zwecks Nachweisetz ihres Besitzes beschäftigt.
Ein zweites im Amtsblatt e n,. 6 nn bestimmt, daß für gewöhnliche und Handels schulden kürkischer Untertanen an Angehörige der feindlichen krieg⸗ führenden Staaten und ihrer Verbündeten, sofern ie Schulden am 23. September 1914 oder nach diesem ing fällig geworden sind, keine Zinsen zu zahlen sind. Die Nichteintreibung von Schulden un anderen Verpflichtungen gegenüber Einzel- und juristisch
*
Personen, die feindlichen Staaten oder deren Verbündeten an⸗ gehören, wird während des Krieges keine rechtlichen Folgen nach sich ziehen. Vas Gesetz unterfagt ferner . Zahlung von in der Türkei lebenden Einzel- oder juristischen Per⸗ sonen an Länder oder Kolonien der feindlichen kriegführenden Staaten. Das Verbot bezieht sich auf Zahlungen in Geld⸗ sorten, Schecks oder . oder auf dem Wege der Ver⸗ rechnung. Die Uebertretung dieser Vorschrift. wird in jedem einzelnen Falle mit Geldstrafe bis zu tausend Pfund oder Ge⸗ fängnis bis zu einem Jahr bestraft.
— Von zuwerlässiger Seite wird gemeldet, daß die russischen Militärbehörden gewaltsam in das . Konsulat in Urmia eindringen wollten und einige türkische Soldaten, die sich ihnen entgegenstellten, niederschossen. Der türkische Konsul wurde, nachdem er unerhörte Grausamkeiten erlitten hatte, unter Bedeckung nach Tiflis gebracht. Einige persische Geschäftsleute wurden in Anklagezustand versetzt unter der Beschuldigung, den Kurden Munition geliefert zu haben.
Bulgarien. Der König empfing gestern eine parlamentarische
Kom mission, die ihm die Antwort der Sobranje auf die
Thronrede überbrachte, und hielt bei dieser Gelegenheit eine Ansprache, in der er laut Bericht des „W. T. B.“ sagte:
Es ist mir immer angenehm gewesen, Abgeordneten der National⸗ versammlung ju begegnen und mit ihnen Gedanken über die Lage und Verwaltung des Landes augzutauschen. Aber in diesem Jahre in mitten der Greignisse, die sich um uns abrollen, ist eine Berührung mit den Vertretern des Volkes nicht ohne gewisse Bedeutung für den Staat. Ich wünsche von Ihnen, meine Herren, zu hören, welches heute die Sorgen des Volkes sind, und Sie an den Gedanken teilnehmen zu lassen, die meine Seele hegt, und an dem Glauben, den ich habe, daß der Staat dank der Festigkeit und Weisheit der Bulgaren unverletzt und unbedreht in selner Zukunft aus den neuen Prüfungen hbeivorgehen wird. Fürwahr ich bin stolz, den Tugenden der hulgarischen Nation Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Als sie im Jahre 1912 mit Einmütigkeit, Schwung und Tapferkeit, die bisher nicht übertroffen wurden, einen mächtigen Gegner zerbrach, erkannte die Welt ihre außerordentlichen militärischen Eigen⸗ schaften. Aber die Bürgertugenden, die sie zeigte, als sie in der, Not männlich die Schläge des Schicksals ertrug und sich eifrig daran machte, die vorgesetzten Ziele zu erreichen, haben ihr eine größere Achtung des Auslandes erworben als die Stege, und die Herzen aller dem Vaterlande ergebenen Söhne zu neuer Glut entfacht. Veute, wo die Welt in Flammen steht, wo die Feuersbrunst sich aus; breitet und sich ung nähert — heute, wo die benachbarten Völker in Unruhe sind und ihre Truppen kriegsbereit halten, hat unsere Nation sich ein Urteil über die Lage gebildet und ihre Haltung mit Kalt⸗ blütigkeit und Klugheit bestimmt, die unleugbare Beweise politischer Weisheit und Reife sind. Jetzt sind die Augen des Königs und des Volkes auf Sie gerichtet, auf die Ratschläge, die Ste geben, und auf die Meinungen, die Sie zum Ausdruck bringen. Ich stelle Ihre Sorge für das vaterländische Wohl fest, und Ihren Entschluß, alles auf dem Altar der vaterländischen Interessen zu opfern. Dies gibt mir Sicherheit und flößt mir die Gewißheit ein, daß auch in der Zukunft volle Uebereinstimmung zwischen der Nation und der Krone herrschen wird und daß wir aus dieser Uebereinstimmung die Kraft schöpfen werden, um die Zukunft Bulgariens sicherzustellen. Möge Gott äber den Geschicken des Vaterlandes wachen und unsere gemein samen Bemühungen mit Erfolg krönen.
— In der Sobranje richtete der Abg. Utschormansky Regierungspartei) an den Finanzminister eine Anfrage, be— treffend die vom Kabinett Geschow zu Beginn des Balkan— krieges ohne Bewilligung der Sobranse dem König von Monte⸗ negro leihweise überlassenen 21 Millionen Francs. Utschor⸗ mansky beabsichtigt, den Antrag einzubringen, daß die Minister des damaligen Kabinetts Geschow zum Ersatz der Summe an⸗ gehalten werden.
— Der Feldmarschall Freiherr von der Goltz ist gestern nacht in Sofig eingetroffen und am Bahnhof von den Ge— sandten Deutschlands und der Türkei sowie den Militärattachés der Zentralmächte und der Türkei begrüßt worden.
— Der rumänische Gesandte besuchte gestern nachmittag den Ministerpräsidenten und erklärte ihm obiger Quelle zufolge, daß zukünftig der Durchfuhr bulgarischer Waren durch rumänisches Gebiet keine Schwierigkeiten bereitet werden würden.
Amerika.
Der Präsident Wilson hat dem Staatssekretär des Krieges aufgetragen, genügende Truppen nach Naco in Arizona zu senden für den Fall, daß die Kämpfenden in Mexiko die Grenze überschritten. Der General Bliß hat darauf den Be⸗ fehl erhalten, sich mit drei Batterien Feldartillerie nach Naco zu begeben.
Der Staats sekretär des Krieges stellt in dem gestern veröffentlichten Jahresbericht den „Central News“ zufolge fest, daß die Vereinigten Stagten am 30. Juni über eine mobile Armee von 1495 Offizieren und 23 465 Mann so⸗ wie über eine organisierte Miliz von 8323 Offizieren und 119 087 Mann verfügten und mit der Nationalgarde im besten Falle g818 Offiziere und 148493 Mann aufbringen könnten. Der Stagtssekretär empfiehlt die sofortige Bewilligung weiterer 25 000 Mann und 1000 Offiziere.
. Der Stgatssekretär der Marine sprach gestern, wie das „Reutersche Bureau“ meldet, im Marinekomitee des Repräsentantenhauses die Ueberzeugung aus, daß die Ver⸗ einigten Staaten nach dem gegenwärtigen Kriege noch leichter friedliche Beziehungen zu Europa unterhalten würden altz vorher. Auf eine Anfrage, ob die Verteidigungsein⸗ richtungen der Vereinigten Staaten zur See genügten, ant⸗ wertete der Staatssekretär, daß, was Transportschiffe und ähn⸗ liche Fahrzeuge betreffe, das Land jederzeit versorgt sei und sich mit der steigenden jährlichen Vergrö erung der Flotte in sehr guter Lage befinde.
Afrika.
Die Leiche des Generals Beyers ist bei Vliege— kraal gefunden und identifiziert worden. Wie das „Reutersche Bureau“ meldet, hat die Untersuchung ergeben, daß Beyers ö. verwundet war, sondern der Tod durch Ertrinken er— olgte.
Kriegsnachrichten.
Westlicher Krieg sschauplatz
Großes Hauptquartier, 12 ezemhber, Vormittags. (W. T. B.) In Flandern griffen gestern bie Franzosen
in Richtung östlich dun germ rc an. Ble wurden zu rück⸗
geworfen und verloren etwa zweihundert Tote, dreihundert⸗ vierzig Gefangene. Unsere Artillerie beschoß den Bahnhof Ypern zur Störung feindlicher Truppenbemegungen.
Bei Arras wurden Fortschritte gemacht. In Gegend Souain —Perthes griffen die Franzosen erneut ohne jeden Erfolg an. Im Argonnerwalde versuchten die Franzosen nach wochenlangem rein passivem Verhalten einige Vorstöße; sie wurden überall leicht abgewiesen. Dagegen nahmen die deutschen Truppen wiederum einen wichtigen fran⸗ zösischen Stützpunkt durch Minensprengung. Der Gegner erlitt starke Verluste an Gefallenen und Verschütteten; außerdem machten wir zweihundert Gefangene. Bei Apre mont südöstlich St. Mihiel wurden mehrfache heftige Angriffe der Franzosen abgewiesen, ebenso auf dem Vogesenkamm in Gegend westlich Markixch.
Oberste Heeresleitung.
Oe stlicher Kriegsschauplatz.
Großes Hauptquartier, 12. Dezember, Vormittags. W. T. B.) An der ostpreußischen Grenze warf unsere Kavallerie russische Kavallerie zurück und machte dreihundert undfünfzig Gefangene
Südlich der Weichsel in Nordpolen entwickeln sich unsere Operationen weiter, in Südpolen wurden russische Angriffe von österreichisch⸗ungarischen und unseren Truppen abgeschlagen.
Oberste Heeresleitung.
Wien, 11. Dezember. (W. T. B. Amtlich wird ge⸗ meldet; Unsere Operationen in den Karpathen verlaufen planmäßig. Der Feind leistete gestern zumeist nur mit Nach⸗ huten Widerstand, welche geworfen wurden. In Galizien ist noch keine Entscheidung gefallen. Wo die Russen angriffen, wurden sie unter schweren Verlusten zurückgewiesen. Die Ruhe an unserer Front in Polen hielt auch gestern an. Przemysl ist vom Gegner nur eingeschlossen, nicht angegriffen. Die stets unternehmungsfreudige Besatzung beun⸗ ruhigt die in achtungsvoller Entfernung vom Festungsgürtel sich haltenden Einschließungstruppen fast täglich durch kleinere und größere Ausfälle.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Generalmajor.
Budapest, 11. Dezember. (W. T. B.) Wie das Blatt „Az Est“ meldet, ist das Komitat Saros von den Russen gänzlich geräumt worden. Die Russen verließen das Territorium des Komitats über den Duklapaß. Bartfeld ist wieder in unserem Besitz. In dem Zempliner Komitat befinden sich nur noch einige zerstreut umherirrende Abteilungen und weitere schwache Abteilungen in der Gegend des Uzsoker Passes sowie in der Marmaroser Ortschaft Majdanka. An beiden Stellen fühlen sich die Russen zu schwach zur Offensive. Bartfeld hat kaum gelitten.
Südlicher Kriegsschauplatz.
Wien, 11. Dezember. (W. T. B.) Amtlich wird ge— meldet; Auf dem südlichen Kriegsschauplatz keine wesentlichen Vorfälle. Die angeordneten Verschiebungen vollziehen sich im allgemeinen ohne größere Kämpfe mit dem Gegner.
Der Krieg zur See.
London, 11. Dezember. (W. T. B.) Das „Reutersche Bureau“ meldet amtlich; Die Seesch lacht vom 8. Dezember dauerte mit Zwischenpausen fünf Stunden. Die „Sch arnhoörst“ sank nach drei Stunden, die „Gneisen au“ . Stunden später. Es scheint kein englisches Schiff verloren zu sein.
London, 12. Dezember. (W. T. B.) Die „Exchange Telegraph Company“ meldet aus New York: Ein drahtloser Bericht aus Port Stanley besagt, daß der Admiral Graf von Spee mit dem Flaggschiff „Scharnhorst“ unter ge⸗ gang en ist.
Der Krieg der Türkei gegen den Dreiverband.
Konstantinopel, 11. Dezember. (W. T. B.) Die türkische Flotte beschoß gestern die Um gebung von Batum und beantwortete so die russische Behauptung, daß die osmanischen Kriegsschiffe vom Schwarzen Meer weggefegt und die Schiffe „Sultan Javus Selim“ und „Midilli“ außer Ge⸗ fecht gesetzt seien. In dem gestern gemeldeten, für die Türken glücklichen Kampfe hatten die Russen 100 Tote und eine An⸗ zahl Verwundeter.
Kunst und Wissenschaft.
Im Hause Vlktoriastraße 27 findet zurzeit eine Ausstellung für Holzbildkunst statt, deren hauptsächlicher Zweck es sein soll, dag Volz als Material für Bildwerke bet Künstlern und beim Publikum zu größerer Beliebtheit zu bringen. Man mag über den künstlerischen Wert der Ausstellung geteilter Meinung sein — das eine lehrt und beweist sie jedenfalls: die Verwendbarkeit des Holzes für künstlerische Gebilde ist erstaunlich vielseltig. Besonders Gotthard Sonneneld vermag mit seinen Holzplastiken wechselvolle Wirkungen zu erzielen, und er entfaltet immer eine beachtenswerte Kunsttertigkeit. Geschickt und kunstfertig ausgeführte Werke sieht man auch sonst noch in der Aus. stellung und oft ist man versucht — zumal bei farbigen Werken —, durch Klopfen festzustellen, ob eine Figur aus Ton, Wachs oder Sol bestebt, da man ihr das Material nicht ansieht. Und hierin fiegt ein großer Febler. Jedes Material hat seine eigene Schön. beit, die nur ihm innewobnt, und es erfordert bei der fünstlerischen , n genaue , der darauf beruhenden künstlerischen Gesetze. Der einsichtige Bildschnitzer wird also die schöng Maserung, die fest und scharf verlaufenden Schnitt. linien und zierliches, krauses Klelnwerk, das man im weichen Del; so gut hergugbilden kann, zur Geltung bringen. Dabei fordert das Vel aber keineswegs eine obklötzige Stilisterung. Gerade das Studium, altdeutscher Bildwerke von der Art derjenigen Tilman Rlemenschneiderz kann den Künstler Telebren. Daß das Sols die behutsamften und feinsten Durchdildus gen, bie tartesten und innigsten Ausdruc smöglichteiten juläkt. Stark tilisierte Holifiguren wie die von Taschner und Barlach, gegen dee
ch an sich nicht einwenden läßt, sind des bald keined el die * erstrebengwerten Vorbilder. Sobiel stebt aber undedbrgt Felt. da sich auf dem Gebiete der Holjplastik die Kunstfertig keit nur dann a reiner Kunst erbehen kann, wenn die schöne Roerm dez Dolzed gewabrt und klar zur Qnschauung gebracht wird nnd wenn es nicht einer Wachs. oder ra signr mm VMVer- wechseln äbnlich ist, Diese verbänguisdelle Wednlichkeit Tun
äarbung kulptur
t, an
ft in
Werk.
lungenlied müßte eines neuen Gyos
Banwesen.
Kriegsschiffe in früberen Zeiten. Das Dograa: See— herrschaft bedeutet Welthandel, ist erst mit der englijchen Beltkerr⸗= schaft aufgekommen; dle der alten Römer, deren Imperinnm an Aus. dehnung und Volkzzahl freilich mit dem britischen Imperkanm einen Vergleich nicht aushalten kann, das aber doch die gane damals be- kannte und zum griechischrõmischen Kulturkreig . Welt um faßte, kannte ein solches Dogma nicht. Das Rönmerreik Fer nur einmal. und auch mur während eineg derbältukees rer, Abschnitts seiner langen Geich chte eine Fler bart. ad zar zu einer Zeit, wo von einer 16mschen Weltkerricent nech icht die Rede sein konnte, wo Stiechen land und Kleinasten nech nabe, . bon, Röm waren und Rem nech um die Derrckenst vertlichen Mittelmeer und in Spanien mit dem greßen Dandel start Tartbage ringen mußte. In den Punischen Kriegen stelte i für Ter de Notwendigkeit beraus, eine Flotte a Fase. Ir rieag:chiff lehnte sich an die griechischen Vorkilder an. Taler Ter schiffe, die allerdings keinen Ramme m Bren Fate, . die griechischen. Iondern einen bälzernen Schiefe res die Greer der römischen Seekräfte lag im Gatern der feadhen S 7 und dann im Naßhkamrf auf der Gaterk e üde M der m,. lichen Schiffe selbfst, in da man üer Tre C. eindrang. Nach der Ueterwerfang der Dunier nad der don Karthago gab eg ernftbatte Toskarrenten a den Rom nicht mebr und die römtjche Schlacht lette er — ium Scha der Dandel flotte war fie eker nit me, Jabrdunderte derginger, ebe man zeder dea Sci kriegertschen Zwecken gebaut aren; z waren dag die schiffe, auf deren die Nemaannen ire Naarn Ost˖ und Nordfer velltãbrten. ech fie Henn fübrten aber berelts ein grefes Seel n Cr .
Ntten die Schiffe anfangs nickt, ondera gliter . t In der Zeit den 1M dis 120M arcn de Re ..
aer de. Arbe e ren
Veneitaner de