1914 / 303 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 28 Dec 1914 18:00:01 GMT) scan diff

zösische Angriffe im Meurissons-Grunde (Argonnen) . südöstlich Verdun brachen in unserm Feuer zu⸗— ammen. Im Oberelsaß griffen die Franzosen unsere Stellungen östlich der Linie e g fn an. Sämtliche AÄn⸗ riffe wurden d . den ersten Nacht⸗ nden . die Franzosen sich in Besitz einer wichtigen Höhe östlich Thann, wurden aber durch einen kräftigen Gegenangriff wieder geworfen. Die Höhe blieb fest in unserm Besitz. Oberste Heeresleitung.

London, 27. Dezember. (W. T. B.) Das Kriegs⸗ amt teilt mit, daß vorgestern um 12½ Uhr Mittags ein feindliches Flugzeug über Sheerneß bemerkt wurde. Es wurde von britischen Fliegern verfolgt und beschossen. Von drei Schüssen getroffen, kam es über dem Meere außer Sicht. Aus Sheerneß wird hierzu weiter berichtet, daß drei englische Flugzeuge dem deutschen Sl ens den Weg abzuschneiden ver⸗ suchten; dieses verschwand jedoch zu schnell in dem Dunst, der äber dem Meere lag. Ueber dem Lande war die Luft ganz klar. Es wurden keine Bomben abgeworfen.

Großes Hauptquartier, 28. Dezember. (W. T. B.) Bei Nieuport erneuerte der Feind seine . . ohne jeden Erfolg. Er wurde dabel durch Feuer vom Meere her unterstützt, das uns keinerlei Schaden tat, dagegen einige Bewohner von Westende tötete und ver— letzte. Auch ein Angriff des Feindes gegen das Gehöft St, Georges, das er in seinen offiziellen Mitteilungen als in seinen Händen befindlich bezeichnet hat, scheiterte. Südlich Ypern wurde von uns ein feindlicher Schützengraben genommen, wobei einige Dutzend Gefangene in unsere Hände fielen. Mehrfache stärkere Angriffe des Gegners in der Gegend nordwestlich Arras wurden abgewiesen. Süd⸗ östlich Verdun wiederholte der Feind seine Angriffe, ebenfalls ohne jeden Erfolg. Das gleiche war der Fall bei seiner Ab⸗ sicht, die gestern umstrittene Höhe westlich Sennheim zurück— zugewinnen. Oberste Heeresleitung.

Destlicher Kriegsschauplatz. Großes Hauptquartier, 25. Dezember, Vormittags. T. B.) Im Osten blieb gestern die Lage unverändert. Oberste Heeresleitung.

Großes Hauptquartier, 26. Dezember, Mittags. (W. T. B.) Russische Angriffe auf die Stellungen bei Eötzen wurden abgeschlagen. Tausend Gefangene blieben in unserer Hand.

In Nordpolen nördlich der Weichsel blieb die Lage unverändert, südlich der Weichsel schritten unsere Angriffe am Bzuraabschnitt fort. Auf dem rechten Pilicaufer füdöstlich Tomaszow war unsere Offensive von Erfolg begleitet. Weiter südlich ist die Lage unver— ändert. Oberste Heeresleitung.

Großes Hauptquartier, 27. Dezember, Vormittags. (W. T. B In Ost⸗ und Westpreußen keine Veränderung.

In Polen machten unsere Angriffe am Bzura—Rawka— Abschnitt langsam weitere Fortschritte. Südöstlich Tom aszow wurde die . erfolgreich fortgesetzt, russische Angriffe aus südlicher Richtung auf Ins wlodjz chweren Verlusten für die Russen zurückgeschlagen. Oberste Heeresleitung.

Großes Hauptquartier, 28. Dezember. (W. T: B. In Ostpreußen und Polen nördlich der Weichsel nichts Neues. Auf dem linken Weichselufer entwickeln sich unsere Angriffe trotz sehr ungünstigen Wetters weiter. . Oberste Heeresleitung.

Wien, 24. Dezember. (W. T. B.) 3. wird gemeldet: Im oberen Nagy⸗Agertal bei Oekörmezö steht der Kampf. Im Latorczatal wiesen unsere Truppen gestern mehrere Angriffe unter großen Verlusten für die Russen ab und zersprengten ein feindliches Bataillon bei Alss⸗Vereczke. Im oberen Ungtale gewinnt unser Angriff allmählich Raum gegen den Uzscker Paß. Am 21. wurden im Gebiete dieses Karpathentales 650 Russen gefangen genommen. Die Kämpfe an der bekannten galizischen Front dauern fort. An der unteren Nida machten unsere Truppen in einem Gefecht am 22. Dezember über 200900 Gefangene. Im Raum von To mas zow und an der Rawka— Bzura-Linie wird weitergekämpft. . Vom 11. bis zum 20. Dezember wurden von uns insge⸗ samt 13000 Russen gefangen genommen. Im Innern

(W.

wurden unter

der Monarchie befinden sich jetzt bereits 200 000 kriegs— 9 Feinde. er Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Wien, 25. Dezember. (W. T. B.) Amtlich wird ge⸗ meldet: Auf dem nordäöstlichen Kriegsschauplatze wurde gestern an einem großen Teile der Front weiter gekämpft. Unsere Kräfte im Nagy⸗Ag⸗ und Latorcza⸗Gebiete wiesen mehrere Angriffe unter schweren Verlusten des Feindes ab. Nächst des Uzscker Passes nahmen wir eine

renzhöhe. In Galizien wurde der Gegner weiter gegen Lisko zurückgedrängt. Zwischen Wislok und Biala hin— gegen setzte er seine Angriffe den ganzen Tag und mit be⸗ sonderer Heftigkeit am Weihnachtsabend und in der heiligen Vacht fort. Am Dunajee und an unserer unveränderten Front in Russisch Polen fanden teils Artilleriekämpfe statt, teils herrschte Ruhe.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Wien, 26. Dezember. (W. T. B.) Amtlich wird ge⸗ meldet: Gestern nahmen unsere Truppen nach viertägigen heldenmütigen Kämpfen den Uzscker Paß. In Ga lizlen führten die Russen ihre vor einigen Tagen begonnene Offensive mit starken Kräften fort und gelangten wieder in den Besitz der Becken von Krosno und Jaslo. Die Lage am unteren Dunajec und an der Nida ist unverändert. Südlich Tom aszow gewann unser Angriff ostwärts Raum.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Wien, 27. Dezember. (W. T. B.) Amtlich wird ge⸗ meldet: Die Lage in den Karpathen ist unverändert. Vor der zwischen Rymanow und Tuchow angesetzten russischen Offensive wurden unsere Kräfte im galizischen Kar⸗ pathenvorlande etwas zurückgenommen. Feindliche Angriffe am unteren Dunajec und an der unkeren Nida scheiterten. Die Kämpfe in der Gegend von Tom aszow dauern fort.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Südlicher Kriegsschauplatz.

Wien, 26. Dezember. (W. T. B.) Amtlich wird ge⸗ meldet Auf dem Balkankriegsschauplatz herrscht feit zehn Tagen Ruhe. Nur an der Save und Drina kommt es zuweilen zu unbedeutenden Plänkeleien. Die Festung Bileca wies am 24. Dezember einen schwachen Angriff der Montenegriner ab.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Wien, 27. Dezember. (W. T. B.) Amtlich wird ge⸗ meldet: Auf dem Balkankriegsschauplatze hält die Ruhe an. Das Territorium der Monarchie ist hier mit Ausnahme ganz unbedeutender Grenzstrecken Bosniens und der Herze⸗ gowina und Süddalmatiens vom Feinde frei; der schmale Landstreifen Spizza —Budua wurde von den Montene—⸗ grinern schon bei Kriegsbeginn besetzt. Ihr Angriff auf die Bocche di Cattaroe scheiterte vollständig. Schon vor längerer Zeit mußten ihre und die auf die Grenzhöhen gebrachten französischen Geschütze, von unserer Forts⸗ und Schiffartillerie niedergekämpft, das Feuer einstellen. Ebenso ergebnislos verliefen bekanntermaßen die wieder⸗ holten Beschießungen einzelner Küstenwerke durch fran⸗ zösische Flottenabteilungen. Der Kriegshafen ist somit fest in un feren Händen,. Oestlich Trebinje befinden sich schwächere montenegrinische Abteilungen auf herzegowinischem Grenzgebiete. Endlich stehen östlich der Drinastrecke Foca —Visegrad serbische Kräfte, die von dort auch während unserer Offensive nicht gewichen waren.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Der Krieg zur See.

Berlin, 26. Dezember. (W. T. B.) Am 25. Dezember Vormittags machten leichte englische Streitkräfte einen Vorstoß in die deutsche Bucht. Von ihnen mitgeführte Wasserflugzeuge gingen gegen unsere Fluß— mündungen vor und warfen hierbei gegen zu Anker

liegende Schiffe und einen in der Nähe von Euxhaven befind⸗

lichen Gasbehälter Bomben ab, ohne zu treffen und

Schaden anzurichten. Unter Feuer genommen zogen sich die Heer in westlicher Richtung zurück. Unsere Luft⸗ schiffe und Flugzeuge klärten gegen die englischen Streit⸗ kräfte auf. Hierbel erzielten sie durch Bom benwürfe auf zwei englischen Zerstörern und einem Begleit— dampfer Treffer. Auf letzterem wurde Brandwirkung be⸗ 2 Aufkommendes nebliges Wetter verhinderte sonstige ämpfe. Der stellvertretende Chef des Admiralstabes: (gez Behncke.

London, 25. Dezember. (B. T. B.) In dem Be⸗ richte der englischen Admiralität über den Angriff 14 die deutsche Nordseeküste heißt es: Drei englische Flieger kamen auf Tauchbooten, die ihnen Beistand leisteten, zurück. Ihre Flugzeuge waren gesunken. Ein k wird vermißt. Sein Flugzeug wurde zwölf

ilometer von Helgoland als Wrack gesehen. Sein Los ist unbekannt.

London, 28. Dezember. (Meldung des Reuterschen Bureaus.) Ein britischer Torpedojäger lief während eines Sturmes auf der Höhe von Standrews in Schottland auf einen Felsen. Die Bemannung rettete sich in Booten.

Der Krieg der Türkei gegen den Dreiverband.

Konstantinop el, 24. Dezember. (W. T. B.) Das Hauptquartier meldet: Auf der kaukasischen Front trugen unsere Truppen zwischen Olti und Id einen ent⸗ scheidenden Sieg davon. Die Schlacht dauert mit neuen Erfolgen für uns noch fort. Bis jetzt erbeuteten wir sechs Ge⸗ schütze und über tausend Gefangene, darunter einen Obersten, und eine Menge Munition und Kriegsmaterial.

Konstantinopel, 25. Dezember. (W. T. B.) Als Er⸗

gänzung zur Meldung von gestern empfing das Haupt— quartier von der kaukasischen Armee folgende Depesche: Unsere Truppen stießen den in Id befindlichen Feind über die Grenze zurück. Die Russen ließen vor dem Angriff unserer Hauptstreitkräfte ihre Stellungen bei Azab (*), Kalender (9) R . (E) im Stich und ergriffen in Unordnung die Flucht. Diese Aktion der osmanischen Armee gibt eine deutliche Antwort auf die russischen Berichte vom 17. und 20. De⸗ zember, die besagten, die Moral der osmanischen Armee sei gebrochen, und die Russen hätten ihr in einem nächtlichen An⸗ griff schwere Verluste und eine Niederlage beigebracht.

Konstantinopel, 27. Dezember. (W. T. B.) Amtlicher Bericht: An der kaukasischen Front setzt unsere Armee ihr siegreiches Vordringen fort.

Konstantinopel, N. Dezember. (W. T. B.) Amtlicher Bericht des Hauptquartiers: Die amtlichen russischen Berichte aus Sebastopol teilen mit, daß die „Hamidie“ vor Sebastopol torpediert und schwer beschädigt worden sei, sodaß sie zwar Konstantinopel noch erreichen konnte, aber für lange Zeit außer Gefecht gesetzt worden sei. Hier ist die Antwort auf diese Lügen: In diesen Tagen fuhr unsere Flotte mit Einschluß der „Hamidie“ durch das Schwarze Meer und kehrte unbeschädigt zurück. Eins unserer Kriegsschiffe be⸗ gegnete am 24. Dezember einer russischen Flotte, die aus 17 Einheiten zusammengesetzt war, nämlich 5 Linienschiffen, 2 Kreuzern, 10 Torpedobooten und 3 Minenlegern, d. h. ein türkisches Schiff gegen 17 feind⸗ liche. Dieses türkische Schiff griff in der Nacht diese Flotte an, beschoß mit Erfolg das Linienschiff „Restisslaw“ und versenkte die beiden Minenleger „Oleg“ und „Athos“. Zwei Offiziere und 30 russische Seesoldaten wurden gerettet und zu Gefangenen gemacht. Zur selben Zeit beschoß ein anderer Teil unserer Flotte er⸗ folgreich Batum. Am Vormittage des 25. Dezember wollten zwei von unseren Schiffen die oben genannte Flotte zum Kampfe zwingen, die es vorzog, nach Sebastopol zu fliehen.

Konstantinopel, 24. Dezember. (W. T. B. Das Hauptquartier meldet: Ein englischer Kreuzer versuchte gestern in Akaba einzudringen, wurde aber gezwungen, sich unter dem Feuer unserer Geschütze sofort wieder zurückzuziehen. Das Feuer des Kreuzers richtete keinen Schaden an.

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)

1. Teil Theater. Sonnabend:

Dyernbaus. 212. Abonnementevorstelluna. Der . in . . ägen von Giusepve Verdt. Text na ie ; ö . . tie nm Mußkali tung: err General gieinstäbter. musikdirektor Blech Regie Herr Regisseur . Bachmann. Chöre: Herr Professor Rudel. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 219. Abonnementsvor⸗- 8 Ubr: Extrablätter!

Anfang 71 Uhr. Mittwoch: Dvpernbaus. 213. Abonne blätter!

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Dentsches Thenter. Direktlon: Max Nete bert Dien tag, Abende 1 nbr⸗ . 8 Ube: Biedermeier.

PViccolomini. Neun einftutiert: Tas Akten von Leo Walther Stein. 2 und . Tage: Bieder⸗

Donnerstag Das Wintermärchen.

*. Hei : Zum 175. Male: Fauft,

Wallensteins Lager. Garten

Königliche Schauspiele. Dienstag: Dierauf: Die Piccolomini. ammerspiele.

Dienstag, Abends 8 Uhr: Die deutschen Mittwoch bis Sonnabend: Die deutschen

Berliner Theater. Dienstag, Abends Heitere Bilder t 9 stel ung. Die Rabensteinerin. Schau. aus ernster Jeit von Bernauer ⸗Schanzer deutsche Marke wiel in vier Akten von Ernst von Wilden⸗ und Gordon. Musik von Walter Kollo bruch. Regie: Herr Regisseur Dr. Bruck. und Willv Bredschneider.

Mittwoch und folgende Tage: Extra theater) Dlengtag, Abends 8 Uhr: ; t. S Dienstag, Abends 81 Uhr Immer feste , , gn spiel in druff 1 Vaterlãndisches Volkastüch in bler Gef

Bildern von Hermann Haller und Willi Wolff. Musik von Walter Kollo. Sr. e, und folgende Tage: I‚mmer

; Mittwoch und Sonnghend, Nachmittags unf Rtten b inrich v leist. . 1 . 3 Uhr: Peterchens Mondfahrt. eh, , nn, mn,

Theater in der Küniggrätzer s 5mm ahfe, e n eh. Schau spielhaus. Dienstag, Abends 71 Uhr: jwei Aufzügen von Björnstserne eng, Ter Schlagbaum. Volk. Grau. Drama in fünf Akten von Hierauf. Äwmphitrnon. Luftfpiel nach i sen. Moliäre von Heinrich von Kleist.

und Freitag: Donnerstag und Sonnabend: Rausch.

Tie Kamäödienhans. Dienstag. Abende Hirettion. Georg Vartincnn r Nlengtta Eußspiel in drei Abende 7 Uhr; Lohengrin. Romantische Max Winterfeid (Jean Gilbert). Ge—

Dyer in drel Akten von Richard Wagner. sangtzterte von Alfred Schönfel. Mittwoch und folgende Tage: Kam'rad sowie die 289. und 290. Ausgabe

hergerstr. I0 / 71, gegenüber dem Zoologischen Dienstag, Abends 8 Uhr: Luther.

Mittwoch und folgende Tage: Luther. ð . g Zoologischer

Brücke. Dienstag, Abends 8 Uhr:

Die deutsche Marke. Lustspiel in vier Akten von Fedor von Zobeltitz. Mittwoch und folgende Tage: Die

Schillertheater. O. (Wallner,

Mittwoch: Johannisfeuer. Donnerstag: Heiligenwald.

Charlottenburg. Dlenstag. Abends feste druff

Mittwoch und Donnerstag: Husaren⸗ fieber.

Dentsches Opernhaus.

sõnigin Schönfeld.)

Mittwoch: Oberon. Donnertztag: Der Higeunerbaron. Männe.

ürn., Freitag, Nachmittaas 3 Uhr: Fra Denutsches Künstlertheater (rürn., , meta, J Sonnabend: Undine.

Theater des Mestens. (Station

h Mittwoch und Sonnabend, Nachmlttags iörnson. 37 Uhr: Aschenbrödel.

Freltag, Nachmittags 35 Ubr: Zum ersten Male:

Thaliatheater. ( Direktion: Kren und

(Char · Fam rab Manne.

h ö an Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und , , ,, . ö

Freitag, Nachmittags 3 Uhr: Heimat. Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Hänsel und Gretel.

Trianontheater. (Georgenstr. nahe

Garten. Kantstraße 12.) Bahnhof Friedrichstr.) Dienstag, Abends

- Dienstag, Abends 8 Ubr: Waldmetster. 8 Uhr: Das Liebesnest. Theater an der Weidendammer Sverette in 3 Atten von Jufstav Dapig. Mustk von Johann Strauß.

Mittwoch: Polenblut.

Donnerstag, Freitag und Sonnabend: m. 4 1 Nechmittagt Verlobt: Frl. Rosa von Alt Stutter⸗

Freitag, Nachmittags 3 Uhr: Strom.

Theater am Nollendorfplat.

Mittwoch und folgende Tage: Tas Liebesnest.

1 7 / / UU ä „/ Familiennachrichten.

beim mit Hrn. Amtägerichtsrat Otto Thomasztk (z. Zt. Potsdam Schmal kalden). Frl. Irmgard Wilde mit Hrn. Referendar Dr. jur. Wilhelm Koeppel (Nassin bei Zarnefanz i. Pomm.). estorben: Hr. Landgerichtsdirekior Hugo Haude (Hirschberg i. Schl.). Generalmajor z. D. Reinhold Brandt (Görlitz). Fr. Anna von der Chevallerie, geb. von Braunschweig (Potsdam) Frl. Natalie von Heller⸗ mann a. d. H. Cartzin (Köglin).

Der Verschwender. Verantwortlicher Redakteur:

Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (o ye)

Dienstag. Abends 8 Uhr: in Berlin. (23149)

olksposse in drei

Acht Beilagen

der Deutschen Verlustlisten.

Regierung große

Erste Beilage

zum Deutschen Neichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

M 30:3. Aichtamtliches.

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)

Belgien.

u der Verordnung, betreffend den Verl ust des Noten⸗ privilegs der Nationalbank und die Verleihung des⸗ selben an die Société Génsrale de Belgique hat das Gen eralgouvernement laut Meldung des „W. T. . folgende Bekanntmachung des Generalgouverneurs veröffentlicht:

Die Belgische Nationalbank hat auf Beschluß des belgi⸗ schen Staatgministeriumz vom 26. 8. 1914 ihren gefamten Metall- bestand, eine gloße Menge zur Ausgabe fertiger Noten, ihre Noten⸗ klischees und hie ef fh, ferner die bei ihr deponierten Werte des Staates, die von Privaten als Kaution für den Staat hinterlegten Werte sowie die Wertpapiere der Caisse Géonsrale d'Epargne et de Retraite nach London gebracht. Eine mit Zustimmung der deutschen Reagterung nach London entsandte Kommisston, bestehend aus Mit- gliedern des Verwaltungsrats der Nationalbank, die elnen Teil dieser Werte nach Brüssel zurückbringen wollte, erhielt von der Bank von England, bei der die Werte deponiert sind, den Bescheid, daß sie sich mit dem belgi chen Finanzminister in ie Havre ins Einvernehmen setzen solle. Der e r Finanzminister aber erklärte, daß er sich die Verfügung über die in England befindlichen Metallvorräte, Noten und Klijchees der Nationalbank vorbehalte. ;

Die Nationalbank hat ferner im Wider wruch mit ihren Statuten, die die Gewährung von Blantovorschüssen untersagen, der belgischen Summen ohne Deckung vorgeschoffen. Der belgische Kinanzminister hat diese Vorschüsse in AÄnspruch ge— nommen mit der wöttlichen Begründung, daß sie „den Charakter einer Requisitlon trügen, der die Bank zu gehorchen habe, obgleich sie ein Privatinstitut sei?' (Brief des Finanzministerg an die Nationalbank vom 20. 8. ö

Das Verhalten der Nationalbank und des Finanz— ministers ist wider Recht und Gesetz. Es verletzt die von der belgischen Regierung der Nationalbank gegebene Verfassung auf das schwerste und stellt das Land vor eine große Gefahr, denn der belgische Finanzminister könnte den Metallvorrat der Bank, diese Reserve der Volkswirtschaft, direkt oder indirekt zu Kriegszwecken ver— wenden. Dadurch würde die Grundlage des Notenumlaufs von rund 1600 Millionen Franch erschüttert werden. Alles dieses bedroht die Lebensinteressen der belgischen Bevölkerung auf das schwersie. Die deutsche Regierung steht vor der Möglichkeit, daß die belgische Vegierung Noten eines im okkupterten Gebiete Belgiens befindsichen Instituts zur Unterstützung feindlicher Handlungen gegen die deutsche Regierung ausgsbt.

Aus all dsesen Gründen sehe ich mich gejwungen, der Belgischen Nationalbank das Recht zur Notenausgabe zu entziehen und den Gouverneur sowle den Staatskommissar dieses Instituts ab= zuberufen. Die rechtmäßig ausgegebenen Noten der Nattonalbank be⸗ balten Zwangekurs. Um das Wirtschaftsleben des Landes vor einer Katastrophe zu bewahren, habe ich dem ältesten belgischen Bank— institut, der Socisté Génsrale de Belgique, das Roten“; Privileg erteilt. Die Noten dieses Instituts erhalten Zwangg⸗ kurs. Vas Notendepartement der Société Générale de Belgique wird die Möglichkeit haben, in voller Freiheit und auf solidester Grund⸗ lage die Bedürfnifse von Handel, Fndustrie und Land wirtschaft zu befriedigen. Sie wird den Abbau des Mora— t oriu mg herbeiführen helfen.

Die Zivilverwaltung wird gemeinsam mit der Soctéts Générale de Belgique insbesondere auch die Frage untersuchen, welche Schritte eingeleitet werden können, um den Besitzern der Einlagen bei der Caisse Génsrale d'Epargne et de Retraite und diesem Instttute selbst zu ihrem Cigentum wieder zu verhelfen, das gegen wärtig widerrechtlich in der Bank von England festgehalten wird.

. Gegenüber angeblich erneuten Versuchen der Re⸗ gierung, Belgier zum Diensteintritt in ihre Armee zu veranlassen, wird nochmals darauf hingewiesen, daß durch gesetzkräftige Verordnung des Generalgouvernements alle Befehle und Verfügungen der ehemaligen belgi⸗ schen Regierung außer Kraft gesetzt sind. Wie schon vor einiger Zeit durch Maueranschlag bekanntgegeben wurde, setzt sich jeder Belgier, der versuchen follte, einer solchen Auf⸗ forderung Folge zu leisten, den schwersten Strafen aus. Außer⸗ dem werden, sofern es ihm gelingen sollte, zu entweichen, seine nächsten Angehörigen dafür haftbar gemacht.

Türkei.

Der Sultan empfing jüngst den neuen apostolischen De lega ten, Monsignore Bolci, in feierlicher Audienz, der ein Handschreiben des Papstes überbrachte.

= Die Regierung hat der Kammer das Budget für das nächste mit dem 14. März beginnende Rechnungsjahr unterbreitet. Die Kammer genehmigte nach kurzer Debatte den Wortlaut der Antwortadresse zur Thronrede.

Die Adresse hebt laut Meldung des . W. T. B. die Wichtigkeit des Heiligen Krieges hervor und betont, daß bis jetzt alles darauf hin⸗ weise, daß die 300 Millionen Mohammedaner' dem Aufruf des Khalifen folgen werden. Der Heilige Krieg sei jür die Mohammedaner nicht die Eroberung und Vernichtung von Städten und Völkern, son⸗ dern eine religiöse Pflicht zum Schutze des Rechts und der Existenz des Islam. Viese Pflicht liege vor allem den Ogmanen ob. Die Adresse drückt sodann die Zuversicht aus, daß Gott den islamitischen Triegern sowie den Armeen der großen Verbündeten Deutschland und Desterreich⸗Ungarn den Sieg verleihen werde.

Die Kammer genehmigte weiter den Wortlaut des Telegramms, das an die türkischen Streitkräfte durch Ver⸗ mittlung des Vizegeneralissimus Enver Pascha gerichtet werden wird. In diesem Telegramm heißt es:

Der selt Jahrhunderten von Alt und Fung, von Toten und Lebendigen erwartete Tag der Rache ist gekommen. Ihr befindet Euch im Kriege mit den Moskowitern, den größten Feinden des Oemanentums und des Islamgz, und ihren Verbündeten, den Engländern und Franzosen. Zerschmettert sie! Rächet die Heimstätten, in die sie bisher eingedrungen, und die Wunden, die sie geschlagen haben. Vergesset nicht, daß es jenseits der Grenzen, Brüder zu retten und Rechte wieder zu erlangen gilt! Die ganze ogmanische Nation, der gesamte Islam richtet seine Blicke auf Euch, tapfere Armee und Flotte, und erwartet von Cuch Heil und Gedeihen.

Das Amtsblatt des Wilajets Konstantinopel meldet amtlich, daß auf Grund des af n. der Aufhebung der Kapi⸗ tulationen ausgearbeiteten Reglements über die Wirksamkeit des ausländischen Religionsunterrichts, der Wohltätigkeits- und Sanitãts institute, die ausländischen Schulen innerhalb zweier Monate ihre Firmane beim Unterrichtsministerium ein⸗ tragen lassen und ihre Lehrpläne vorlegen müssen, in denen der Unterricht in der türkischen Sprache in demselben

Berlin, Montag, den 28. Dezember

Ausmaße aufgenommen sein muß, wie der Unterricht in der Nationalsprache der Schule. Der Unterricht in Geographie und in Geschichte hat in türkischer Sprache zu erfolgen. Die Lehrbücher sind dem Ministerium vorzule gen. Diejenigen Schüler, die sich zu einer anderen Konfession bekennen, ken. am Religiongunterricht nicht teilnehmen. Tꝛie Sanitäts- und Unterrichts inspektoren haben jederzeit das Necht, die Schulen zu betreten. Die Schulen, die sich diesen Verfügungen bis zum 30. Januar nicht unterwerfen, werden geschlossen.

Griechenland.

Bei der Unterbreitung eines Gesetzentwurfs über die Er— höhung des Soldes der Subalternoffiziere hielt in der Kammer der Ministerpräsident Venizelos eine Resbe, in der er in be⸗ geisterten Worten auf das seit dem letzten Kriege vollendete Werk der Reorganisation des Heeres hinwies.

Albanien.

Nach Meldungen der „Agenzia Stefani“ hatte man Nach⸗ richten, daß sich in Valona Bewegungen mit nicht ganz klaren Zielen, aber mit der Tendenz auf Umsturz jeder Autorität vorbereiteten. Eine Verordnung der Ortsbehö de hatte das Waffentragen allgemein untersagt, um einer Agitation, die die Vertreibung der Flüchtlinge und ihre Rücksendung nach Epirus bezweckte, entgegenzutreten. Am A,. d. M. wurde die Bevölkerung des Morgens durch Schüsse in verschiedenen Teilen der Stadt in Auf⸗ regung versetzt. Die italienische Kolonie flüchtete in das italienische Konsulat, und der italienische Konsul bat den Admiral Patris um Landung von Matrosen von dem Hafenlinienschiff „Sardegna“. Die italienischen Matrosen gingen ohne Zwischenfall an Land und nahmen die Stadt friedlich in Besitz. Der Admiral Patris richtete folgende Proklamation an die Bevölkerung von Valona:

Die ernsten Unruhen, die in kurzen Zeitabschnüiten in diesem Gebiet aufeinander folgten, haben den Verkehr und die begonnenen Arbeiten lahmgelegt und bringen Leben und Eigentum der Bewohner in Gefahr. Die italienische Regierung als wachsamer Hüter der Geschicke Albaniens wünscht, daß Eure schwer bedrobte Ruhe gesichert werde. Auf Euren Wunsch herbeigerilt, gehen stallenische Hirche von den Schiffen an Land zur Aufrechterhaltung der Ord- nung und zu Eurem Schutze.

Essad Pascha ist am Der n. voriger Woche mit Rück⸗ sicht auf die schwierigen Verhältnisse, die im Innern Albaniens, besonders in Tirana und Umgebung herrschen, nach Kroja ab⸗ gereist, wo er sich zu den dort versammelten Streitkräften be⸗

geben wird. Asien.

Das jgpanische Parlament hat die Regierungs⸗ vorlage, die eine Vermehrung der Armee um zwei Divisionen verlangte, einer Meldung des „Reuterschen Bureau“ zufolge, mit 215 gegen 148 Stimmen abgelehnt. Der Kaiser hat darauf die Auflösung des Parlaments an—

geordnet. Afrika.

Das neue ägyptische Kabinett setzt sich nach dem „Temps“ folgendermaßen zusammen: Vorsitz und Inneres: Hussein Ruschdi Pascha; Ackerbau: AdlyPascha Yaghen; Vakuss: Is mail Sidky Pascha; Unterricht: Ahm ad Nilmi . cha 4 ar ö * ff ib ö. ö Is mail

irri Pascha; Finanzen: Yu ssu ah ba Pa cha; Justiz: Abdulk Halek Pascha Sarwet; das . ö der englische Oberkommissar.

Der ägyptische Ministerrat hat beschlossen, den Groß⸗ kadi abzusetzen und einen Aegypter an seiner Stelle zu ernennen.

Der Chef der ägyptischen Nationalpartei Mohammed Ferid veröffentlicht im „Turan“ einen Brief, in dem er die Haltung des Prinzen Hussein Kemal brandmarkt, der die Sache des Islams verraten habe und so ein Verräter am Vaterlande und ein Feind der Muselmanen geworden sei, weil er die ihm durch die Gnade der Engländer, der erklärten 5 des Islams, übertragene Sultanswürde angenommen jabe. Auch den ägyptischen Ministerpräsidenten Hussein Ruschdi Pascha erklärt Ferid für einen Verräter. Er ver— weist darauf, daß sich der Oberste Richter in Aegypten (Naib) geweigert habe, Hussein Kemal anzuerkennen, der somit seine Gewalt nicht werde ausüben können. Ferid verlangt schließlich, daß der Scheich ül Islam Hussein Kemal als Apostaten durch einen Fetwa exkommuniziere.

Der Generalgouverneur von Südafrika teilte, wie der „Rotterdamsche Nieuwe Courant“ meldet, bem Staatssekretär für die Kolonien in London mit, daß der Burenführer Sarel Alberts am 20. d. M. bei Damheek gleichzeitig mit Erasmus und zwei anderen Aufständischen gefangen ge⸗ nommen worden sei.

Wie der Daily Telegraph“ aus Johannesburg meldet, betragen die Verluste der Regierung sanhänger seit Beginn des Aufstandes 124 Tote, 267 Verwundete und 332 an die Deutschen verlorene Gefangene. Die Buren hatten 170 Tote und 300 Verwundete.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Reichstagsab geordnete Geheimer Oberjustizrat, Land⸗ gerichtspräsident a. D. Sperlich (Zentrum), der den . kreis Glatz⸗Habelschwerdt vertrat, ist der „Schlesischen Volkz⸗ eitung“ zufolge am Mittwoch voriger Woche in Altena in

estfalen im Alter von 69 Jahren gestorben.

oloniales.

Die dem Kolonialwirtschaftlichen Komitee, wirtschaftlichem Aus schuß der Deutschen Kolonialgesellschaft, angegliederte Deutsche Kommission für Kriegskonterbande“ bat in ihrer ersten Sitzung den folgenden Leitsaz für ihre Tätigkelt angenommen: 8 ren n mr . f, Komitee hält es im Gin gf aller

1914.

Kulturnationen für unumgänglich notwendig, gegen die eigenmächtige und vertragsbrüchige Grweiterun der als Kriegskonterbande anzusehenden Gegenstände und Stoffe seileng Eng⸗ lands und Frankreichs mit aller Energie vorzugehen und in die ser Beziehung ein gemein sames Vorgehen der betroffenen Staaten fo schleunig als möglich in die Wege zu leiten. Da indes die Führung in dieser Angelegenheit zunächst den neutralen Staaten zufällt, so be⸗ schränkt sich das Kolontalwirtschaft liche Komitee darauf, diese An= regung bei den Vertretern der neutralen Mächte, zunächst denen der nordischen Reiche und Hollands, energisch durchzuführen, eine Einigung derselben auf diesem Gebiete mit allen Mitteln zu fördern und den neutralen Staaten bejw. einer unter ihnen eventuell ent- stehenden Zentralstelle geeignetes Material zuzuführen. Inzwischen hat das Kolonialwirtschaftliche Komstee mit dem Autzwärktigen Amt Fühlung genommen und feststellen können, daß dort irgendwelche Be⸗ denken gelen den von der Kommisston beschlossenen Leitsatz für die Tätigkeit der Kommission nicht bestehen.

Statistit und Volkswirtschaft.

Die Militärtauglichkeit in den größeren Städten Deutschlands in den Jahren 1907 bis 1312.

Im „Reichs, und Staatsanzeiger‘ ist wiederholt, zuletzt in einem Artikel über „Eragebnisse des Veęresergänzungsgeschaͤsts, Herkunft, Beschäftigung und Tauglichkeit der Milithrpflich igen in Deutschland im Jahre 1913. in Nr. 284 vom 3. d. M., auf Grund der alljährlich dem Reichs ag vorgelegten Zusammenstellungen gezeigt worden, daß bon den auf dem Lande, d. h. in Orten mit weniger als 2060 Cin= wohnern, geborenen Heerespflichtigen ein eiwas höherer Prozentsatz sich als milttärtauglich eiweist als von den in der Stadt geborenen. Durch besondere Ümfragen hat der Verband der deutschen Städte statistiker his zum Jahre 1912 reichendes Maßerlai beschafft, um auch är sämtliche deutschen Städte mit über 50 000 Einwohnern die Militärtauglichteit beurteilen zu können. Jene amtlichen Zusammen⸗ Lellungen der Ergebnisse des Heeresergänzungsgeschäfts im ganzen Deuischen Reiche für die Aushebunge jahre 1904 bis 1912 weisen nach, daß unter den endgültig abgefrtigten Heer epflichtigen von je 100 auf dem Lande geborenen im Jahre 1904 58,0 militärtaug-⸗ lich waren, und zeigen für die folgenden Jahre nur geringe Schwankungen (bis 59, nach oben und 564 nach unten). Im Jahre 1912 betrug die Zahl 589. Für die in den Städten geborenen endgültig Abgefertigten ist die Mindestzahl 48.5 (im Jahre 1910, die Höchstzahl 531 (im Jahre 1904); für 1912 ergaben sich 51. Die Zahl der „künftig Tauglichen: in Sladt und Land ist etwa gleich geblieben, ungefähr 15 v. O., mit einem ganz geringen Ueberwiegen zugunsten des Landes. Dem starken Unterschied in der Zahl der Tauglichen (78 im Jahre 1912) entspricht aber keinegwegs ein ebenso startes Ueberwiegen der Untauglichen in den Stãadten, bielmehr hat man noch nicht 1 v. H. Untaugliche mehr in den Städten. Die ahlen der Untauglichen zeigen eine ziemlich regelmäßige Abnahme in dem etrachteten Zeit⸗ raum, auf dem Lande von 66 bis , in den Städten von 7 bis 6 3. Der große Unterschied in der Zahl der Tauglichen wird durch die Mindertaugi chen. herbeigeführt, deren Zahlen in dem gleichen Zeit⸗ raum bis 1910 ständig gewachsen sind, von 18533 bis 224 auf dem Lande und von 24 bis 396 in den Städten. In den beiden fol⸗ genden Jahren ist eine kleine Abnahme eingetreten; für das Jahr 1912 beträgt die Zahl auf dem Lande 203, in den Stäbten 237

Die erwähnte Umfrage des Verbandes der deutschen Städte⸗ statistiker über die Ergebniffe für die größeren Städte dez Reichs, die sich nur auf die Aushebungejahre 1907 bis 1917 bezog, hat nun er⸗ geben, daß in der Millionen stadt Berlin die Zahl der Milttärtaug⸗ lichen besonders gering ist: 276 bis 31 unter je 100 endgůltig . gefertigten. In den Städten von 500 000 bis 1 Millton Einwohnern sind die Zahlen 396 bis 464, in den Städten von 260 0090 bis 30 9000 Einwohnern 46 bis 50 a, in den Stätten von 100 000 bis 200 090 Einwohnern 470 biß 5,4, in den Städten von 50 0660 bis 100 000 Einwohnern 48.7 bis 51.3 und in den berücksichtigten Städten von unter 50 000 Einwohnern 550 bis 57. Im allge⸗ meinen ist, also die Tauglichkeitsziffer in den kleinsten Orten am höchsten, in den giößten am niedrigsten. Doch sieht man, daß die Großstädte nicht in so starkem Maße, wie man früher oft annahm, hinter den kleineren Orten zurückbleiben. Uebersichtlicher wird es, wenn man den Reichsdurchschnitt gleich 100 setzt. Dann er⸗ scheinen für die Jahre 19807 bis 1312 die auf dem Lande Geborenen mit einer Tauglichkeitsziffer von 106, die in den Städten Geborenen mit 92. In den Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern sind aber die Zahlen für die drei zweijährigen Pertoden des betrachteten Zeit⸗ raums nur S9 ss und 85. Trotzdem wäre der Schluß nicht gerechtfertigt, daß ganz allgemein in den Hroßstädten die Milträrkauglichtelt ern gering sei. Man findet nämlich für die einzelnen Großfsäble Unter- schiede, für die weder die Volkszabl noch das Vorherrschen einer be. stimmten Industrie ausschlaggebend zu sein scheint. Ganz besonders niedrige Tauglichkeiteziffern weisen Berlin und Groß Berlin, ferner Khemnitz, München und andere Großftädte auf, in denen dle Ifffer sich nie über 40 v. H. erhebt. Man hat aber auch große Städte, die den Duichschnitt des Landes gaz erheblich überragen. Dahin gehören Recklinghausen, wo die Ziffern 603 bis 66s sind, Straßburg im Elsaß mit 59a bis 63, , Mülbausen mit den Zahlen 554 bis 71. Im Jahre 1911 wurde in nicht weniger als 10 Großstädten der Prozentsatz von 60 überschritten, nämlich in Duisburg, Damborn, Mülheim an der Ruhr, Münster, Oberhausen, Re ckling= hausen, Aachen, Ulm, Straßburg im Elsaß und Mainz. Im Jahre 1912 ist in 5 dieser Städte der Prozentjaß unter 60 herabgegangen, dagegen in 8 anderen über 60 gestiegen. Überhaupt erscheinen in den einzelnen Jahren sehr starke Schwankungen, z. B. batte Mannbesm 1911 nur 460, 1912 63,2 v. OH. Militärtaugliche, und ähnlich ist es in einer ganzen Reihe anderer Slädte. Es erscheint als ausgeschlossen, daß diese Schwankungen durch enisprechende Unterichlede in der körper- lichen Tauglichkeit der abgefertigten Deerespflichtigen bedingt sind; vielleicht spielt bei den Schwankungen die erforderliche Anzahl der Einzustellenden eine nicht unerhebliche Rolle.

Wohlfahrtspflege.

Die bisherige segensreiche Tätigkeit der Sammelstellen für Liebesgaben in Deuischland bat, wie die Norddeutsche Allgemeine Zeitung berichtet, trotz hochberziger Beibilfen aus dem Janzen Reiche nicht vermocht, alle im Felde stebenden Truppen genügend mit Gaben zu verseben. Besonders unter den Reserve. Und Lan dwehrformat ionen sowte unter den Landsturmbatalllonen befinden sich einige, die nur spär- lich bedacht sind Um. bier einen erwünschten Ausggieich zu schaffen, baben die Königlich preußischen Staatsmtnister 16. meinsam mit den Katferlichen Staatsfekretären elne Weibnachtsgabe von 30 000 . ur Verfügung geflellt. Der Staatssekretät Dr. Solf bat bereitwilligst die Heschaffung und Ver. teilung der Sachen übernommen. Eg sind mit Silse des Armee oberkommandos die Truppenteile festgestellt, die in e kommen.

sowie die Beträge festgesetzt, die den einzelnen T uilen In. gewandt werden sollen. 53. diedesgaben, bel deren Lleferungen 3