sich Seine Majestät der Kaiser quartier der VI. Armee, Hoheit Offizieren den Ludwig zu feiern. Bei . Majesiät der Kaiser zu einem FTrinkspruch, in dem er ausführte:
seben durfen. Er würde es sich unter anderen Umständen nicht haben ] nehmen persönlich darzubringen, und sei, gekommen, den ibn umgebenden Offizteren schlicht und ein fach, erfordere, das f den hohen stehen, daß er Truppen Freund Feind großen Ruhm und rückhaltlose Anerkennung verschafft hätten. Mit solchen Truppen könne der Ausgang der schweren Kämpfe, in Denen wir ständen, nicht zweifelhaft sein. er auf das Wohl seines erlauchten Verbündeten.
und Steuerwesen und für Justizwesen und der Ausschuß für Zoll⸗ und Steuerwesen hielten heute Sitzungen.
M= 28hen — ve BS , — ᷓ ?
angehörigen t auch n Fü dentschen Reisenden nicht nach Deutschland heimkehren, sondern
sich nach überseeischen Gebieten begeben wollen, also für die mili⸗ tärische Verwendung nicht, die Grenze des wehrpflichtigen Alters
hinaufgesetzt den. . Zeitung“ mitteilt, schließen mit Rücksicht hierauf die italien ischen
Schiffahrtsgesellschaften ö Deutschen unter 50 Jahren von der Beförderung mit
ihren Dampfern aus.
Straßburg ist dem hervorgeht, daß er ist, laut Meldung des . 8 und Staatsangehörigkeit
Beschluß des Ministeriums =
1915 worden. . und zualeich seine Wählbarkeit zum Reichstag verloren,
von hat der Stellvertreter des Reichskanzlers dem Präsidenten
, ee, dee.
—
Der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ zufolge begab vorgestern in das Haupt⸗ um dort mit Seiner Königlichen Kronprinzen von Bayern und seinen 70. Geburtstag Seiner Majestät des Königs der Frühstücks tafel erhob sich Seine
dem
Der feslliche Tag würde anders begangen, als man hätte voraus⸗ einem Herzenswunsch folgend, eine Glückwünsche s da dies unmöglich geworden, hierher um mit Seiner Königlichen Hoheit dem Kronyrinien, und wie es der Krieg
lassen,
fesern. Die größte Freude für Tage werde gewiß darin be⸗ böchsten Stolz auf seine braven f
3 schöne Fest zu Herrn am heutigen mit berechtigtem
blicken könne, deren herrliche Taten ihnen bet Freund und
In dieser Zuversicht trinke
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll⸗
9
Laufgräben bei Givenchv,
Die französischen Seestreitkräfte haben neuerdings ihr gegen die auf neutralen Schiffen reisenden Reich s⸗ . x24 4 — — — 1 — . 2 verschärft, auch in solchen Fäüen, ws —
noch
nicht in Betracht kommen. Ueberdies ist von 45 Jahren auf 50 worden. Wie die „Norddeutsche Allgemeine
jetzt alle männlichen
Das Mitglied Dr. Georg Weill aus nach den seines Briefes, aus
daß eingetreten des Reichs⸗ durch
in di
— &
Staatsangehörig
seiner keit verlusti aufgehört, Deutscher
Dr. Weill hat damit
Veran⸗
des Reichstages mit dem Anheimstellen der weiteren lassung Mitteilung gemacht.
Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgahen 311, 312 und 313 der Deutschen Verlust⸗ listen bei. Sie enthalten die 121. Verlustliste der preußischen Armee, die 14. Verlustliste der Kaiser⸗ lichen Marine, die 90. Verlustliste der sächsischen Armee und die 89. Verlustliste der württembergischen Arm ee.
Württemberg.
Bei der gestern in Stuttgart erfolgten eidigung richtete Seine Majestät der d Kirche eine Ansprache an die Truppen, in der er sie ; Aushalten im Kampfe bis zum letzten Blutstropfen ermahnte und an das Vorbild der Kameraden erinnerte, die ibre Liebe zum Vaterlande und ihre Pflichterfüllung mit dem Tode be⸗ siegelt hätten. Die Ansprache schloß mit einem Hurra auf Seine Majestät den Kaiser und das geliebte deutsche Vaterland, worauf der Generalleutnan Scharpff ein Hurra auf Seine Majestät den König ausbrachte.
Baden.
Der „Staatsanzeiger“ veröffentlicht die Einberufun g der badischen Landstände zu einer außerordentlichen Ständeversammlung auf Donnerstag, den 4. Februar. Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat zum Fräsidenten der Ersten Kammer der Ständeversammlung für die Dauer des bevorstehenden außerordentlichen Landtages Seine Großherzogliche Hoheit den Prinzen Maximilian von Ba den, zun ersten Vizepräsidenten den Wirklichen Geheimen Rat Dr. Albert Buerklin, zum zweiten Vizepräsidenten den Abgeordneten des Grundherrlichen Adels
— 1
Dr. Freiherrn von La Roche-Starkenfels ernannt.
Truppenver⸗ König vor der zum
Oesterreich⸗Ungarn. In den gestern veröffentlichten Mitteilungen über die wirtschaftliche Lage in Wien stellt der Bürgermeister Dr. Weiskirchner gegenüber den Behauptungen der feind⸗ sichen Presse, besonders denen der Londoner Times * daß die Not in Oesterreich-Ungarn sich fortwährend steigere, die Unter⸗ stützungsfonds unzureichend seien und großer Geldmangel herrsche, laut Bericht des „W. T. B.“ folgendes fest: An Arbeitsgelegenbeit ist in Wien kein Mangel, in manchen Be— trieben berrscht geradezu Aibeitermangel. Der Zentralstelle für Nieder Oesterreich zur Untersiützung der durch den Krieg in Not Ge⸗ ratenen allein sind bis ber 331, Millionen Kronen zugeflossn, wovon noch nicht einmal die Hälfte verausgabt worden ist. Von Geldmangel ist nichts zu merken, die Steuereingänge waren im November bei den Wiener Steuerämtern volsständig befriedigend und ergaben zwei Mil- sionen Kronen mebr als im Nevember 1913 Die Lebens mittelversorgung von Wien war im Dezember im allgemeinen ausreichend; eine nam⸗ baftere Preiksteigerung war nur bei Mebl, Brot, Feiten und Eiern zu verzeichnen. Der Gesundhettszustand der Bevölkerung ist befriedigend. Nach fünf schweren Kriegsmonaten, so schließen die Mittetlungen, sind somit die Verbältnisse in Wien in keiner Beziehung besorgnis⸗ erregend, und wir können in das neue Jahr mit der starken Zuver⸗ sicht eintreten, daß wir durchhalten werden bis zu einem guten Ende.
Großbritannien und Irland.
In der gestrigen Sitzung des Oberhauses führte der Mardueß of Crewe bei der Flottendebatte laut Bericht
auf der See worden sei. Gewalt über die är ihre Leistungen zu dar ken.
genug 1 australischen,
stüßung der vergessen. . 25 Redner, Verletzungen der Daager Konventton fönnten in einigen Fällen erwidert werden, aber England werde sich nie auf unter- einlassen.
relativ
Unter ba 2 ei. Der Kapitän der Formidable!
der Gefahr
behaupten und die Charakter eines Festunge
Es habe keinen See so schn England sei
See zu Ueber die chiedelose Repressalien chließlich selbst rãchen.
Reserve erhalten.
kommen, daß das Lmienschiff Formidable! feeboot abaeschossene Torpedes in
der Nähe signalisiert, es eines Angriffes des Unter seebooteg bleib ; erklärte diese Handlungsweise unter dem Beifall des Dauses für eine
38
tapfere Tat, würdig der
Obgleich deutsche Tr
nach deim Ssten befördert worden wären, sei der Feind doch start genug geblieben, um ein ausgebildetes System Verbündeten aufzuhalten. krieges angenommen.
Kämpfe zwischen Briten Deutschen heftig angegr verloren worden, jedoch Streitmacht Frenchs sei (ine Division, bei der si worden. Lord Kitchener und dem südöstlichen Kr In Mesopo tamien
Türken besiegt und i vielbesprochene bisher nicht Truppen unter Flugjeugen auf dem Suczkanals beobachtet Seereskörper erschlenen,
stattg⸗
Die britischen Truppen Gehiete besetzt. läufig
pool das Feuer der
können.
verlaufe zeibnachtswoche sei gemacht. l sich in di schnitte des Anlaß gegeben.
beträchtliche Anzahl R= 29 100 Offiziere in die
doppelt so lang und do lich über
der deutsche Kreuzer nichts sstzung erfahren. Ostafrika leite Man Bebörden tadeln daß daß sie keinen Plan
8
—
doch im Besitze fast Frankreichs. Es näre besig Mur komme.
n einen ö Hw;aesfagr n J Vieser unerfl
unfähig seien. Wenn auch d
mente
werden. liche Anzahl herrsche doch das Gesü
Die Erklärungen Lo einigermaßen dürfte weit möglich sein werde, man diese Opfer verla
Lord Crewe ger schweren Verluste zu worden. Es sei gesag beklagen könnten, daß seiner militärischen St
vorhanden, als im Au nichts gesagt werden. tung, daß Truppen, zurückgehalten werden. Gesetz zu erlassen, du
Ländern geboren seien erwiesen hätten, die 3
Anfrage
Die Admir
Ministeriums haben endgültig Bordeaux
3 88 ( 36 des „W. T. B.“ aus:
wo gestern der Ges
stärker, die Bemannung eines jeden Schiffes würde eine Zu dem Untergang des ö. nerkte Lord Crewe, die Admiraliät sei endgültig zu dem Schluß ge⸗
Hierauf gab der Schilderung der mili
marsch nach Norden fortgesetzt,
Vormarsch der Türken nach Aegypten
deutschen
mit den den Kanal bewachenden Truppen n O afrika sei der Angriff auf die deutsche Stellung bel Tanga mißalũckt.
Die topograrhischen Schwierigkeiten bildeten vor⸗ ein Hindernis für den weiteren Vormarsch. sei ein gemischtes Korps einige wichtige Stellungen besetzt. — auf die englische Ostküte hätte die Küftenbatterie in Hartle—- deutschen Kriegeschiffe l bie überlegenen Geschütze s . Durch den mutwilligen Angriff auf die unverteidigten Bade⸗ orte sei kein militärischer Vorteil erzielt worden. Die Rekrutie⸗ normal. Der durch die
Ss sei i des Exveditionstor ps zu ergänzen und jetzt vs über eine
Lord Curzon wünschte, daß die
Lord Kitchener wäre mit seinen Mitteilungen sehr sparsam, nament⸗ die Vorgänge ĩ mehr gesagt werden können. Istaf ikanischen Küste mehr über das In den atrifantschen Verlustlinen sei die Mannschaften gesagt. Es
Man wisse nicht, ob die Dperationen in Ostafrika und vom Kriegsamt oder vom Kolonialamt geleitet würden. r Deutschen auf dem Kontinent ihr Rüegsziel nicht erreichten, seien sie
i gr Mittel eischöpft seten. Die kolossalen deutschen Streitkräfte land gestärkt, dessen die Briten mit ihrem phle gmatischeten Tempera⸗
Soldaten an die Front zu scicken vermocht babe, so
der Armee, die man zu Hause halte 2.
enttäuscht.
über zwei Millionen ausmachen. Es diese Zahl aufzutreiben.
Krlegsamt geführt. Eine Aufgabe der neuen Armee sei es, die furchtbar
werden, was die Flotte für die Verbündeten leisse. aufgebrachten Rekruten set zufriedenstellend.
Anzahl der zu Hause und im Auslande zu verwendenden Truppen könne die für den Kontinent fertig
Lord Portsmouth fragte,
kanzler antwortet⸗, der richtige Weg, solche Personen zu behandeln, sei nicht die Entziehung der Naturalisierung, sondern die Anwendung der strengen Gesetze, dle gegenwärtig in Kraft seien. erwiderts der Viscount Allen dale, daß am 1. Januar 27 006 Deutsche, DOesterreicher ĩ 15 000 interniert gewesen wären. befindlichen Frauen beirüge 18 000.
Linienschiff „Formidable“ untergegangenen Seeleute. Die Liste enthält über 500 Namen.
verlafsen, um nach Paris
krieg gegeben, in dem die Su premat ie ell und mit so geringen Kosten gewonnen es gelungen, in unglaublich kurzer Zeit die gewinnen. Es sei unmöglich, der Flotte e Zugleich dürfe man die Unter⸗ französischen und javanischen Flotte nicht
Beschießung von Scarborough sagte der
werde sich
Deutschlands Monat
Die Flotte würde
—
Aktion jeden
Formidable! be⸗
durch zwei von einem den Grund gebohrt worden habe einem anderen Schiff in solle nicht zu Hilfe kommen, sondern wegen sfernbleiben. Crewe
Tradilionen der englischen Flotte. Kriegsminister Lord Kitchener eine
tärischen Lage. Er führte aus:
uppen vom westlichen Kriegs schauplatz
von Laufgräben zu Vie Kämpfe hätten den Die einzigen bedeutenden und Deutschen hätten stattgefunden, als die die von Indiern besetzt waren, von den iffen worden seien. Einige Laufgräben seien am nächsten Tage wieder gewonnen. Die durch eine Anzabl Territorialsormationen und ch ein tanadijches Regiuient ben de, ver stärkt kam hierauf auf die Lage auf dem östlichen iegeschauplatz zu spr chen und fuhr dann vort: habe das indische Erpeditionstorps den Vor⸗ den Feind bet Kerna angegrissen, die schwere Veiluste beigebracht. Der Tü gyp babe türkischer englischen
hnen
Kleine Abteilungen Offizieren seien von Höarsch durch des. Land östlich, des orden. Es sseien jedoch keine größeren und es habe auch kein nennenswertes Gefecht stattgefunden. In Ost⸗
sunden.
hätten jedoch gewisse Punkte auf deuischem In Kamerun Unter General Dobell vorgerückt und babe Bei dem deutschen Angriffe
ohne ge en
egẽ erwidert, ausrichten zu
der deutschen Kreuzer viel
1
porauszusehende Rückaang in der nachh rige Steigerung fast wett bereit selen zu dienen, hätten Während der ersten Ab— Offizieren zu Besorgnissen die Offizierkaders
rseiven. Seit dem Aus
Armee eingereibt worden. Erklärung Lord Kitcheners ppelt Jo aussübrlich gewesen wäre, und sagte:
in Aurska und im Pensischen Golfe hätte Vor kurzem sei bekannt geworden, daß Königsberg? in einer Flußmündung der eingeschlossen sei. Seitdem habe man Schicksal des Schiffes und selner Be⸗ s nichts über
wäre unbekannt, wer den Feldzug in
könne weder die Regierung noch die lokalen sie den Krieg nicht pordusgeseben, wohl aber. ür einen möglichen Krieg vorbereitet bätten. in Kamerun Obwohl die
und eines großen Teils von
ganz Belgiens er kein Anzeichen dafür vorhanden,
gegenwärtig ker dem der englischen Soldaten gleich⸗ ärliche Mut werde durch den Daß gegen Eng⸗
Der Keieg dürfte durch Zahlen entschieden er Staaissekretär des Kriegsamses eine erstaun⸗
diese Streitkräfte von der Slärte und einübe, ungünstig absteche. ro Kitcheners über die Rekrutierung hätten Die Gesamizahl der nötigen Soldaten frage sich, ob es Die Nation, von der nge, verdiene genauere Austünfte. klärte, der ostafrikanische Feldzug werde vom
hl vor, daß
ersetzen. Alle Lücken seien sofort ausgefüllt t worben, daß sich die Verbündeten mit Grund England nicht Streitkräfte ins Feld schicke, die arke entfprächen. Es sollte jedoch nicht vergessen Die Anzahl der Es seien so viel Leute genblick ausgebildet werden könnten. Ueber die Es bestebe jedoch kein Grund zu der Behaup⸗ ausgebildet seien,
ob die Reglerung beabsichtige, ein ich das Raturalisierten, die in feindlichen und sich der englischen Nationalität unwürdig ertifikate entzogen werden könnten. Der Lord⸗
Auf eine weitere
und Ungarn auf freiem Fuß und Die Anzahl der auf freiem Fuß
alität veröffentlicht die Liste der mit dem
Frankreich.
Der Kriegsminister Millerand und das Personal seines dem „Lyon Républicain“ zufolge, vorgestern zurückzukehren,
Türkei.
Die Regierung veröffentlicht die Akten, durch die gemäß der durch Kaiserliche Verordnung verfügten Aufhebung des Vertrages mit den englischen Firmen Armstrong, With⸗ worth und Vickers, betreffend die Errichtung einer türkischen Gesellschaft für Dock- und Schiffbau, sowie mit Rücksicht auf den Kriegszustand auch folgende Vereinbarungen hinfällig werden: 1) der zwischen dem fürkischen Marineministerium und den genannten Firmen abgeschlossene Vertrag, betreffend den Bau des Dreadnoughts „Sultan Mehmed Fatih“ und einiger anderer Kriegsschiffe. 2) die Verpflichtungen der türkischen Regierung, betreffend den Zinsen⸗ und Tilgungsdienst für die durch die Gesellschaft für Dock⸗ und Schiffbau ausgegebenen oder noch auszugebenden Aktien. Die Gesellschaft hat die von den Unterzeichnern für diese Aktien bereits gezahlten Summen zurückzuerstatten. Die zur Sicherung des Zinsen⸗ und Tilgungsdienstes bei der türkischen Verwaltung der öffent⸗ sichen Schuld verpfändeten Zehnten des Wilajets Siwas werden frei.
In dem von der Kammer beschlossenen Gesetz über Verlängerung des Moratoriums bis zum 13. April Tols wird, wie W. T. B.“ mitteilt, ferner verfügt, daß die zwischen dem Schuldner und dem Gläubiger verabredeten Zinsen für die Zeit nach dem 31. Juli 1914 nicht erhöht werden dürfen. Für die Gelddepots bel Bankinstituten, für die keine Zinsen vereinbart worden find, werden diese mit 4 Proz., für die anderen Schulden mit 7 Proz. festgesetzt. Diese Zinsen sind bei befristeten Schulden mit Ablauf der Frist, dei unbefristeten von dem Datum an, an dem der Gläubiger die Zinfen schriftlich verlangt, anzurechnen. Die Handels⸗ gerichie dürfen bis zum 28 Ayril 1915 wegen Nichtzahlung gemäß diesem Gesetze zu zahlender Beträge keine Konkurse ver⸗ hängen. Alle Schulden an den Fiskus sowie alle Schuld⸗ forderungen und Depots der Wilajetverwaltungen und jene des türkischen Flottenvereins, des Vereins vom Roten Halbmond, des Vereins der nationalen Verteidigung und der Agrarbank sind vom Moratorium ausgenommen.
Albanien.
Die Aufstandsbewegung hat sich über ganz Mittel⸗ alb anten zwischen San Giovanni die Medua und dem Wojutza⸗ flusse ausgedehnt. Wie die „Agenzia Stefani“ meldet, fand vor⸗ gestern früh ein kurzer Geschützkampf zwischen dem Ras bul und San Viagis statt. Der übrige Tag verlief ruhig. Der italienische Gesandte Aliotti, der französische Gesandte Fontenay und mit wenigen Ausnahmen auch die Mitglieder der italienischen Kolonie sind mit dem Dampfer „Umberto“ nach Italien ab⸗ gefahren. Unter den zurückgebliebenen Italienern befinden sich der Geschäftsträger Konsul Piacentini und ein Teil des Gesandtschaftspersonals. Die Behörden sind an Bord der „Sardegna“, während die zurückgebliebenen Italiener teils auf der „Sardegna“, teils auf der „Misurata“ Aufenthalt ge⸗ nommen haben.
Kriegsnachrichten.
Westlicher Kriegsschauplaktß.
Großes Hauptquartier, 8. Januar. (W. T. B) Der andauernde Regen sumpft das Gelände in Flandern mehr und mehr an, sodaß die Operationen stark behindert werden. Oestlich Reims versuchten die Franzosen heute Nacht, uns einen Vorgraben zu entreißen. Durch einen sofort angesetzten Gegenangriff wurden sie in ihre Stel⸗ lungen zurückgeworfen und verloren. fünfzig Gefangene an uns. In der Mitte und im Ostteil der Argonnen machten unsere Truppen wieder Fortschritte. Ein nächtlicher französischer Angriff gegen unsere Stellung am Buchenkopf südlich Diedolshausen (Vogesen) wurde abgewiesen. Wiederholte An⸗ griffe der Franzosen auf die Höhe westlich Sen n heim brachen in unserem Artilleriefeuer zusammen. Wir machten zwei Offiziere und hundert Mann zu Gefangenen. Um die Ort⸗ schaft Sber Burn haupt südlich Sennheim wird zurzeit noch gekämpft. Oberste Heeresleitung.
Großes Hauptquartier, 9. Januar. (W. T. B.) Die ungünstige Witterung, zeitweise wolkenbruchartiger Regen mit Gewitter, hielt auch gestern an. Die Lys trat an einzelnen Stellen über ihre Ufer. Mehrere feind⸗ liche Angriffe nordöstlich Soissons wurden erheblichen Verlusten für die Franzosen gefch lagen. Ein französischer Angrift bei Perthes nördlich des Lagers von Chaälons) wurde unter schweren Verlusten für den Feind abgewiesen. machten unsere Truppen einen angriff, nahmen 1299 Franzosen gefangen und erbeuteten einige Minenwerfer und einen Bronze⸗ mörser; schlesische Jäger, ein lothringisches Bataillon und hessische Landwehr zeichneten sich hierbei aus.
erfolgreichen Sturm⸗
in dem Augenblick gesprengt, ihm Besitz genommen hatten Besatz ung wurde vernichtet. heim änderte sich nichts. Ober Burnhaupt Stellungen zurückgeworfen fangene in unseren Händen.
und ließen über Oberste Heeresleitung.
Oestlicher Kriegsschauplatz.
Auch im Osten herrschte ungünstige Witterung. sich nichts. Oestlich Der. griffe fort, 1600 Russen fünf Maschinengewehre von uns erbeutet. Pilica-Ufer fanden nur Artilleriekämpfe statt.
Oberste Heeresleitung.
Großes Hauptquartier, 9. Januar.
verändert. Unsere Beute vom 7. Gefangene und 7 Maschinengewehre erhöht.
samtdienst wieder aufgenommen worden ist.
Oberste Heeresleitung.
unter zurück⸗
Im Ostteil der Argonnen
Ein vor⸗ geschobener, von uns nicht besetzter Graben bei Flirey wurde in dem die Franzosen von Die ganze französische Westlich und südlich Senn⸗ Die Franzosen wurden aus und den vorgelagerten Gräben in ihre 190 Ge⸗
Großes Hauptguartier, 8. Januar. (W. T. B.) An der ostpreußischen Grenze und im nördlichen Polen änderte Rawka schritten unsere An⸗ wurden gefangen genommen, Auf dem östlichen
(W. T. B.) Die Lage im Osten ist bei anhaltend schlechtem Wetter un Januar hat sich auf 2000
Wien, 8. Januar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: allge meine Lage ist unverändert. Keine andauernden nofe. In den Ostbeskiden wurde ein über die Höhen lich Czeremcha von starken russischen Kräften an⸗ setzter Vor stoß durch Gegenangriff weit zurückgeschlagen, tbei 100 Gefangene, drei Maschinengewehre eingebracht. Auf dem südlichen Kriegsschauplatz scheiterte ein hiangriff auf unsere Vorpostenlinie bei Avtovac vollkommen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Der Krieg der Türkei gegen den Dreiver band. Konstantinopel, S8. Januar. (W. T. B.) Amtliche dung. Unsere in der Gegend von Aserbeidschan operierenden ppen haben Kotur besetzt. Der Feind hat auch diese gend verlassen und sich in der Richtung auf Salmas und Fi zurückgezogen. Unter den in den Kämpfen bei Miandoab ern ,n, . der . Alexander ich ai ), Generaladjutant des Zaren, u ! russis nul von Saudschbulak. — .
Wohlfahrtspflege.
Zweck Besprechung der für die Durchführung der Reichs⸗ liwoche n in Berlin zu treffenden Maßnahmen fand gestern im schstagsgebãude auf Einladung des „Kriegsausschußses für warme erkleidung! unter dem Vorsitz des Fürsten zu Salm-Horstmar Zusammenkunft statt, bei der u. a. das Kabinett Ihrer Majestät Faiserin, die Militärinspektion der freiwilligen Krankenpflege Rote Sreu; von Berlin, ferner das Reichsjustizamt, das vrenßischẽ stizministerium, das Ministerium des Innern, das Provinzial⸗ ulkollegtum, die Stadt Berlin, der Königliche Polizempräsident Berlin, die Gefängnisverwaltung, die verschtedenen Religions—⸗ einschaften und der Gewerkverein der Heimarbeite rinnen ver⸗ en waren. Nachdem der Vorsitzende über die Vorarbeiten und n Aussicht genommene Organisanon berichtet hatte, erklärte sich das te Kreuz von Berlin durch feinen Vorsitzenden, Geheimen Regie⸗ iat. Witting, bereit, für Berlin die Sammlung und Verarbeitung Vollsachin in die Hand zu nehmen, wobei auf die Mitwirkung Nationalen Frauendienstes und des Vereins Berliner Spedi⸗ re besonderer Wert gelegt wurde. Mit Rücksicht auf die ich zweckmäßige Verarbeitung der Wollsachen zu ermöglichende reichende Beschãftigung von Heimarbelterinnen wird eine ent— chende Beihilfe der Stadt Berlin erbeten werden zur Deckung Srgankfations. und Herftellungskosten, soweit diese nicht vom ten Kreuz von Berlin und ergänzung weise von dem Kriegsausschuß warme Unterkleidung übernommen werden. Nachdem noch Ver⸗ er verschiedener staatlicher und kommunaler Bebörzen werttãtige derung zugesagt hatten, wurde nach eingehender Erörterung die tere Bearbeitung einer Kommission übertragen, die durch geeignete kanntmachungen das Berliner Publikum rechtzeitig über die für srlin geit ffene Organisation der vom 135. bis 24. Januar im ien . Reiche stattfindenden Reichswollwoche“ unter⸗ n wird.
Unter dem Voisitz des stellvertreten den Militärinspekteurs der will igen Krankenpflege Fürsten von Hatzfeldt, Herzogs zu Trachen⸗ g, fand gestern im Iteichstagsgebaude zu Berlin die Konstituierung Deutschen Komitees für Sammlungen zugunsten des ten Halbmondes statt. Unter den Anwesenden bemerkte man DObertruch eß Freiherrn von Mirbach, den Direkter im chsamt des Innern Dr. Etwald, den Präsidenten des Reichs⸗ 8 Dr. Kaempf, den Praͤsidenten des pꝛeußischen Herren⸗ tseß von Wedel, die Reichs taggabgeordneten Graf von Westamp, eiberr von Gamp, Mommsen, ferner den Generalkonsul von Koch, Generalleutnant Imho Pascha, den türkischen Vertreter des ten Halbmonds in Berlin Br. Hikmet Bei, den persischen General⸗ ful Leon u. a. Der Vorsitzende gab zu Beginn der Versammlung Sympathie für das türkische Reich Ausdruck, das in dem ohne spiel dastehenden Völkerringen uns treu zur Seite stehe und mit Für die Freiheit des Meeres und das Selbstbestimmungsrech der Völker hnpfe. Auf eine besondere Begrüßung durch den Worsitzenden sisten von Hatzfeldt erwiderte der üürtische Vertreter Dr. Hikmet in deusscher Sprache. Er pries die Bestrebungen für den ten Halbmond als ein neues Zeichen, der ausn Freundschast ichen der Turkei und dem Deutschen Reiche. Mit dieser Aktion der Beweis gegeben, daß die. Deutschen nicht nur auf dem Ehren⸗ de der Schlacht den Türten zur Seite stehen, soncern auch da, es heißt, Wunden zu hetlen und Schmerzen zu lindern. Dr. Hikmet ei gedachte besonders dankbar der deutschen Kollegen, die während letzten Kriege der Türkei dem humanitären Zweck des Roten 'klbmondes ihre Kraft gewidmet haben. Die Konstituterung des miteez geschah in folgender Weise: das Ehrenpräsidium hat der eichskanzler Dr. von Beihmann Pollweg übernommen. Vorsitzende sind irst von Hatzfeldt und Praäsident Dr. Kaempf. Als Schatz meister pgieren Generaskonsul von Koch und Dr. Arthur Salomonsohn, als Eriftführer Dr. Paul von Schwabach und Dr. Ernst Jaeckh. In allen ßeren Städten des Deutschen Reiches sollen nun besondere Lokal niees zur Unterstützung des Zentralkomitees in Berlin gebildet urden. Zusagen liegen bereits or aus den Städien Mainz, Frank— kt a. Main, Posen, Halle. Dortmund, Stet iin, Gassel, Hamburg, ssseldorf, ECöin, Danzig, Nürnberg, Aachen, Karlsruhe, Magdeburg d Augsburg.
Kunst und Wissenschaft.
Die Deutsche Bücherei des Börsenve reins der ufschen Buchhändler in Leipzig bat den ersten Bericht über Verwaltung der Bücherei für das Jahr 1913 berausgegeben. Mit En 1. Januar 1913 sst die Deutsche Bücherei als eine Veranstaltung d. ein unveräußerliches Eigentum des Börsenvereins deutscher uchhändler in Leipsig ins Leben getreten. Damit wurde ein danke verwirklicht, der seit Generationen das Ziel daterlands⸗ geisterter Männer aus allen Kreisen der Schriftsteller, lehrten, Bibliothekare und Buchhändler war, der Gedanke emer lständige Sammlung der von jetzt ab peröffentlichten Schätze der utschen Literatur und des deutschen Schrifttums im weite nien Um⸗ 1g. Ein am 3. Ottober 1912 abgeschlossener Vertrag schuf die sicherte Unterlage für das große Unternebmen. Nach ihm verpflichtete h der Börsenverein, die deutsche Bücherei mit Sitz in Leipzig ein⸗ richten, fortzubetreiben und zu verwalten, die Satzung nicht ne Zustimmung der sächsischen Staatsregierung und des ladtrats von Leipzig abzuandein, auch im Falle der Ver⸗ sauflöfung die Bücherei mit allen Grundstücken, Gebäuden, mrichtungen, Sammlungen und Fonds dem sãchfischen Staats fiskus lübereignen. Dagegen verpflichtete sich die Stadtgemeinde Leipzig, dem iin einen geeigneten Bauplatz für das Sammlung gebäude unent⸗ ltlich koffen' und lastenfrei zu übereignen, zur Errichtung, Unter⸗ lung und Erweiterung der Sammlung dem Verein in Jahre 1913 nen Beitrag von 100 009 „é, in den Jahren 1914 bis 1923 jähr- e Beiträge von je 115 000 6 zu leisten. Der Staatsfiskus im mnigreich Sachsen verpfl chiete fich, die Baulichkeiten, die voll ständige bliorhekscinrichtung sowie die notwendig werdenden Erweiterungs⸗ uten durch die staatlichen Baubeborden aus Staatemitteln zu errichten w in das Eigentum des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu ertragen, ferner zur Errichtung. Unterhaltung, Verwaltung und Erweite⸗ ng der Sammlung für das Jahr 1913 einen in Jabre 1914 zablbaren eitrag von ho 00 „n, in den Jahren 1914 bis 1923 jährliche Bei-
den Satzungen bezeichnet: scheinende deutsche und fremdsprachliche Literatur des Inlandes und ie deutsche Literatur des Auslandes zu sammeln, aufzubewahren, zur Verfügung ju halten und nach wiss⸗nschaftlichen Grundsätzen zu ver⸗ zeichnen. Werke, die schon vor 1913 zu erscheinen begonnen baben sollen nach Möglichkeit durch die früher erschienenen Teile ergannt werden Fer aer können alle anderen zur gewerbsmäßigen oder nicht gewerhbsmãßigen Verbreitung bestimmten Vervielfaltigungen von Schriften in deuticher Sprache und bildliche Darstellungen mit oder ohne Schrift gesammelt erden. Auegeschlossen sind Mußkalien und täglich erscheinende veriodijch¶ Druck. schrlsten. Die Verwaltung der Deutschen Bücherei wird durch lgende Organe ausgeübt: Den geschäfte führenden Ausschuß, den Verwaltungsrat und die Hauptversammlung des Börsenvereins dentscher Buchbändler in Leipzig. Der geschãfts führende Ausschuß bestebt aus 3 Mitgliedern, Und zwar dem jeweiligen Ersten Vorsteher des Börsenvereins oder dessen Stellvertreter, dem je weiligen Ersten Vorsteher deg deutschen Verlegervereins der dessen Stellvertreter, dem Vertreier der sächsischen Staatsregierung, dem Vertreter der Startgemeinde Leipzig ferner aus vier aus dem Kreise des Verwaltungsrats zu wãhlenden Mitgliedern, von denen 2 Mitglieder des Boͤrsenpereins sein müssen. Die Werbe tätigkeit zur Erlangung der Samm⸗ lungen setzte schon im Jahre 1912 ein. Bis zum 51. Dezember 1913 batten sich 1811 Verleger bereit erklärt, Exemplare ihrer Verlags⸗ werke der Deutschen Bicherei zu stiften. Auch die Zeitschriftenverleger bliehen nicht zurück; bis Ende des Jahres 1913 aingen der Bücherei bereits über 3000 Zeitschristen zu, deren Zahl ständig im Steigen be⸗ Riffen ist. Auch die Zuwendung von amtlichen Denkschriften und Privatdrucken ist erfolgreich in die Wege geleitet. Der von der Stadt Leipzig zur Verfügung gestellte Bauplatz, auf dem am 19. Sktober Jol in Gegenwart Seiner Majestät des Königs von Sachlen der Grundstein gelegt wurde, liegt an der Straße des 18. Oktober, der neuen Prachtstraße der Siadt, und ist 16850 am groß. Die Stadt hat auch eine Bauhilfe für die zu erwartenden kaulichen Mehikosten bis ju 250 0690 „ nachträglich bewilligt. Zur Erledigung der Vorarbeiten für die Sückerei wur im Siiobe i⸗ eine Geschäftsste lle errichtet. Zum Direktor wurde der Biblio— tbekar der Senckenbergischen Bibliotbek in Frankfurt. ä. M. Dr. G. Wabl bestellt. Zu Ende des Berichtsjahrs bestand der Beamtenkörver der Bücherei neben dem Direktor aus 1 Bibliothekar 2 Dilfsbibliotbekaren, 2 Bibliorhekssekretären, 2 Bibllot bels sekretärinnen, 7 Büchergebilfen, Erxpedienten, 2 Stenotvpistinnen und 2 Kontorburschen. Bis zur Fertigstellung lbres eigenen Heims das nach Plänen des Gebeimen Rats Dr.“ Ing. Waldow erbaut wird, hat der Börfenverein der Deutschen Bücherei in den Raumen des Deutschen Buchhãndlerhauses gastliche Aufnahme gewährt. In der Scherer sollen die Einzelwerke jahrgangeweise nach der laufenden Nummer des Eingangs aufgestellt werden, bei Serien und Zeitschriften dagegen auf Grund einer festen Standorts liste. Bezüglich der Kataloge wurde die Einrichtung von je einem alphabetischen Katalog für den inneren Dienst und für das Publikum unter Verwendung gedruckter Katalogzettel beschlossen. Die Einnahmen der Deutschen Bücherei betrugen im Jahre 1913 einschließlich der Kavitalzinsen rund 101 660 4, die Ausgaben rund 56 507 46 sodaß für 1914 ein Vortrag von rund 45 1893 ½ verblieb. Auher den vom deutschen, oösterreichischen und schwetzerischen Verlagẽbuch⸗ handel gestisteten Schätzen an Büchern und Zeitschriften erhielt die Deutsche Bücherei bisher schon eine kestbare enge von Bücher⸗ schenkungen aller Art von Behörden, Körperschaften und Privat- personen. Für Bücherkauf wurden im Berichtsjahr nur 958 6 ausge⸗ geben. Der Rückblick auf das erste Jahr des Bestebens der Bücherei zeigt, wie der Jahresbericht mit Genugtuung hervorbeben kann, wie der machtvolle Gedankte einer Zentralsammlung des ganzen deutsch⸗ prachigen Schrifttums immer festere Wurzel gefaßt hat und von Ersolg zu Ersolg geschritten ist. .
Neue Nachrichten von der deutschen Neuguinea For schung steile. Von Dr. R. Thurnwald, dem letzten Forscher der deutschen Neuguinea · Exppedition, der auf den Südseeinseln zurũctblieb und dort abgeschnitten wurde, ist vor kurzem noch ein Bericht eingetroffen. Er enthält Mitteilungen über weitere erfolgreiche Voi stöße, die Thurnwald in der vergangenen Regenzeit in Neuguinea im Gebiet des oberen Kaiferin Augusta⸗Flusses ausgeführt bat. Er fuhr auf dem Ottoberfluß, der aus holländischem Gebiet kommt und in den Augustastrom mündet, dann auf einem weiteren, aus dem Hollãndischen kommenden Flusse, den er Westfluß nannte mit einem Motorkanu, ferner auf dem Bergfluß, der aus den Vorbergen des Zentralgebirges berabströmt. Seitliche Ausflüge gegen die Berge führten durch dichten Hoch⸗ wald. Ein reiches Tierleben erfüllt die endlose Pflanzen. siedlung: Nas hornvögel, Rakadus, Krontauben, Kafuare, Lederkspfe Groß sußhühner, Bußschraben, Paradiesbögel und Silberreiher, die sich immer an die Flutzläufe halten, fanden sich bier. Geräuschlos, doch nicht minder merklich walten die zabllosen Arten von Insekten in dlesen Gebieten. Allgegenwärtig sind die tausenderlei Ameisen. Die Mücken, die am Unter- und Mittellauf des Flu sses eine unbeirasiche Plage bilden, sind am Oberlauf selbtt in der Regenzeit erträglich. 3u einer ästhetischen Verschönerung tragen die großen, farbenpräch⸗ tigen Schmetterlingsarten bei. Einen Nebenfluß benannte Thurn⸗ wald wegen der vielen vereinzelten Häuser an seinen Ufern „Häuser— fluß“, einen anderen wegen seines klaten grünen Wassers ‚„Grün⸗ fluß. An diesem fand er zu seiner Ueberraschung Leute von auf— fallend beller Hautfarbe, von der Schattierung ungefähr, wle man sie auf den Karolmeninseln, auf DYJap oder Ponape findet und die mit großem Geiohle den Kanus im Wasser nachliefen. Man wird hier an irgend einen fremden Einschlag von früheren Zeiten her zu denken baben. Auch das Verhalten der erwäbnten Leute weist darauf bin, daß man es mit anderer Veranlagung zu tun bat: gegenüber der Stumpfbelt der Bewohner des oberen Hauptstromes und der dort einmũndenden westlichen und südlichen Nebenflässe zeichneten sich die Leute am Grünfluß Lurch größere Lebhaftig⸗ keit, Neugier und Anteilnahme aus. Auch die Stellung der Frauen ist bei ihnen bemerkenswert. Sie erschienen bei ihnen immer zusammen mit den Männern, während sie an anderen Orten gewöhnlich versteckt gebalten wurden oder bei Annäherung der Fremden die Flucht ergriffen. Ja, am Häuserfluß schienen die Rollen der Geschlechter völlig vertauscht: die Frauen führten das Wort schleypten Sago, Jams und Tabak heran, um Glasringe dafür ein⸗ zuhandeln, mit denen sie die kleinen Kinder behängten. Die Kinder standen daneben und schmauchten ihre Pfeife oder wurden von den Frauen dorthin oder dahin geschickt. Die Häuptlinge, die gewöhnlich mit zwei Frauen auftraten, schienen hier oben eine ein flußreichere Rolle als anderen Orten zu splelen. Die Sprache der Anwobner des Grünflusses ist von derjenigen der Stämme am oberen Hauptstrom völlig verschieden. Wenn der Schmuck besonders in der Verwendung von Kasuar und Paradiesvogelfedern am Grünfluß auch reichlicher ist, alle Gegenstände besser und sorgfältiger gearbeitet sind, so fallen lulturell doch keine einschneidenden Ünterschiede in die Augen. Einen lepien Nebenfluß nannte Thurnwald Gelbfluß /. Eine Schätzung der Volksjabl in den besuchten Gebieten erklärt er für schwierig. Gesehen bat er am Oktoberfluß 100 Seelen, am Bergfluß 460. am Unterlauf des Häuserflusses 500, am Grünflaß S00, am Gelbfluß 1200. Beim ersten Erscheinen der Fremben hielten die Bewehner sich versteckt. Erst bei der Rückkehr oder bei wiederholtem Besuch zeigten sich über⸗ raschende Mengen. Aus den ungefäbten Angaben ist ersichtlich, daß die größere 3abl nördlich vom Augustastrom, gegen die Rüanengebirge ju, wohnt. Für die Frage der Kustur in diesem Binnenlande sind noch besondele Untersuchungen nötig. Das verhältnismäßig trockene Klima mit den kühlen Rächten ist gesunder als an der Küste.
ige von je 85 000 M zu leisten. Als Zweck der Anstalt wird in
Die gesamte vom 1. Januar 15913 an er⸗
Gesundheitswesen, Tierkraukheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
. Geist es stõ rungen durch Frost. Mit dem Vorschreiten des Winters gewinnen alle Schädigungen, die durch Einwirkung von Frost bervorgerusen werden können, namentlich im Yinblick auf unfere im Felde stebenden Trurpen, eine noch stärkere Bedeutung für uns, als es an sich schon der Fall ist. Es sei daher an einen merkwürdigen Fall erinnert, der vor einigen Jahren in der Poliklinik är Nervenkranke an der Universitãt Göttingen beobachtet und von Dr. Vogt in der Münchner Medizinischen Wochenschrist. beschrieben wor den inn Ein Loro motivheizer im Alter von 74 Jahren war in den ersten Tejembertagen bei auherordentlich kaltem Wetier Nachts auf der Lokomotive von Eichenberg nach Göttingen gefahren, und jwar derart, daß der rückwärtige Teil der Maschine voran fuhr und der Mann so den Zugwind aus erster Hand bekam. Ihm war die Mütze verloren gegangen und er hatte lein andere Kopsbedeckung. Die Temperatur betrug in der fraglichen Nacht — 27 Grad Celsius. Nachem der Lokomotmwheizer heimgekehrt war und die Nacht geichlafen hatte, verlvürte er am andern Morgen hef: ige Kopfschmerzen; die rechte Gesichtshälfte zeigte sich gerötet und eiwas geschwollen. Dlese äußerliche Erscheinung verlor sich im Verlauf des Tages von selbst, dagegen stellte sich eine tiefgreifende und höchst auffallende Geistes störung ein. Dem Mann kamen alle Gegenstände der Außenwelt verändert vor, und er vermochte bald die sonst am meisten vertrauten Personen und Gegenstände nicht mebr zu erkennen. Sein Zustand nahm immer mehr emwwas Traumhaftes an, obne daß die äußere Ordnung des Handelns gestört wurde. Nach einigen Stunden verfiel er in eine Art tiefer Benommenheit, sein Gesicht war starr— blaß kalt und aus⸗ Nude lgs, und er schien überbaupt kein Bewußtsein von irgendeinem Gegenstand oder einem Geschebnis in seiner Umgebung zu haben. Dieser Zustand bielt volle drei Tage an. Auf besonders lautes Anrufen und gleichzeitiges Schütteln konnte man gelegentlich eine Antwort von ihm erreichen, aber es zeigte sich später keine Erinnerung an irgend einen Vorgang während dieser Tage, wie denn auch überhaupt, das Gedächtnis mit der Nachbausckun ft wie ausge öschi crschien. J der Mann erst vom driiten Tage seiner Krankbeit an zu erinnern, as⸗ sich die Starre langsam zu lösen begann, jedoch erkannte er Personen und Sachen fürs erste nur, wenn man seinem Gedächtniꝛ zu Hilfe lam. Sinnestäuschungen waren während der ganzen Dauer der Er⸗ krankung vermutlich gar nicht vorhanden, und es blieb auch später leine Folgeerscheinung zurück. Weder die Körperbeschaffenbeit noch die Abstammung des Kranken ergab eine Erklärung, für den Ein- tritt der Geistesstörung, und auch für Alkosholtsmus oder r, , . lag kein Anhalt vor, insbesondere hatte . e, am Abend der betreffenden Nacht nicht getrunken. 6. e, also nur der Schluß übrig, daß die unmittel . ginwirkung der großen Kälte auf den Schädel die Ursache der Eikiankung gewesen wäre, eine Art Gegenstück zum Hltzschlag oder vielmehr zum Sonnenstich. Eine rein geistige Erkrankung nach lediglich örtlicher Kältewirkung auf den Schädel ist bis dahin von den Jer tn noch nicht beobachtet worden, sondern nur geistige Störungen als Nebenerscheinungen neben andern krankhaften Folgen. Leute, die in halberfrorenem Zunand im Freien gefunden werden zeigen hãufig eistige Störungen, aber gerade bei solchen vielen die Sinnestäuschungen meist die wichtigste. Rolle sodaß man diese Fälle zum halluzinatorischen Wahnsinn ge⸗ rechnet hat. Die Erklärung der von Dr. Vogt beschriebenen Er— krankung läßt sich nur auf Grund der Feststellung finden, die bei den am Sonnenst ch Verstorbenen gemacht worden sind. Die unmittelbare Einwirkung einer übermäßigen Temperatursteigerung scheint sich danach in wirklichen Veränderungen der Gehirnmasse zu äußern und man dar wohl folgern, daß die längere Einwirkung einer ungewöhnlich grohen Kaͤlte den gleichen Einfleß bestzz.
(Weitere Nachrichten über Gesundbeitswesen ꝛe. s. i. . Erslen Beilage)
Nr. 3 des Zentralblatts der Bauverwa J , ,. im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom . 1915 hat folgenden Inhalt: Amiliches: Dienstnachrichten. — Nicht amtliches Die Neubauten der Heeresverwaltung in Wiesbaden. Brückenumbauten zur Einführung elektrischer Zugkörderung. — Ver⸗ mischt s: Kriegsschäden in Ostpreußen. — Wasserstande⸗ und is verhältnisse in den norddeutschen Stromgebieten im Dezember 1914.
Theater und Musik.
4 . ; . Morgen, Sonntag, wird im Königlichen Opernbause Aida“ in nachstehender Besetzung aufgeführt: Alida: Frau Miekley— demp; Amnerts: Fräulein Leisner; Amonasro: Herr Sof mann; Radames: Herr Jadlowker; König: Herr Bachmann; Mamphis? Herr Schwegler. Dirigent ist der Generalmusikdirektor Blech. . . Im Königlichen Schauspielbaus wird morgen Kater 6 gegeben; In den Hauptrollen ind die Damen Conrad, . aädt, Pategg, Ressel, von Mavburg, Hoff und die Herren Vollmer Vallen tin, Patry, Mannstädt. Leffler, Bruck und Eichholz bescha tigt. Spielleiter ist der Oberregisseur Patry . 6 . Die Vol ts b ü me (Theater am Bülowplatz) bringt in nãch ter Woche Wederholungen von, Götz von Berlichingen außer morgen abend sowie am Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag; . ö 1 Sonntagabend wird ‚Der Strom“ von Max Halbe, an den beiden Sonnte i z W
, Rille bft! 1 Sonntagnachmittagen wird „Wenn der 6 . dre att ig. Lustspiel . Sturmidyll? von Grünbaum und ert, das im Theater in der Königgrätzerstraße seine erfolgreiche a erlebt hat, wurde in den Spielplan des Komödien⸗ hau es übernommen und wird dort abwechselnd mit dem Steinschen zustipigl Biedermeier“ gegeben. Eugen Burg und Ida Wüst sind im Besitz ibrer Rollen verblieben, während die Rolle des Leiser jetzt von Rudolf Jünger dargestellt wird.
Zum Besten notleidender Musiklehrerinnen veranstaltet P 6 t eh anstaltet Pro⸗ * Richard Burmeister unter Mitwirkung von 6 Nieden und Gustav Illmer ein Konzert, das am 16. Januar im 2 . stattfindet. .
as Programm des Liederabends, den Lula Mysz-⸗Gmeine am 12. Januar im Beethovensgal zugunsten be , diguen plenstzz veranstaltet, enthält Lieder von Brahms, Schumann und Oscar Ulmer. Am Klavier begleitet Eduard Behm. . Der Aka demische Chor (Dirigent: John Petersen) veranstaltet unter Mitwirkung des Phbilharmontschen Orchesters am 1 Januar in der Philharmonie eine Aufführung von Schumanns Dargdtes und Peri“. Solisten sind die Königliche Sängerin Trau Kläre Dur, Fräulein Maria Philippi aus Basel, der Königliche Dpernsänger Wühelm Grüning und Otto Schwendy aus München.
Mannigfaltiges. Berlin, 9. Januar 1915.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin besucht 9e * 10 5 s⸗ * e. . 3 B. ,, e in 96 5 gt terfelde das Küliegs⸗ ajarett im Stubenrauch⸗Kran enhause und das Krlegeslazaret im Johanniter ⸗Siechenhause. ; ,
— —
Im Institut für Meeres kunde (Georgenstraße 4/36) spricht am 12. d. M. der Dr. Th. Schuchart-⸗Berlin über den
Außenhandel der Vereinigten Staaten und am 19. d. M. der Witk⸗