1915 / 18 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 22 Jan 1915 18:00:01 GMT) scan diff

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seine Darstellung des Mänchet in Rome und Julia“. In den letzten 6 gestattete ihm die Gebrechlichkeit des Alters nur selten

aufzutreten.

Im Deutschen Opern bau se findet am kommenden Dien tag die Erstaufführung von Wagnerg Siegfried statt. Die Besetzung der Rollen ist folgende: Siegfried: Kammersänger Heinrich Hensel; Mime: Kammersänger Julius Lieban; der Wanderer, Wotan: Kammer- länger Friedrich Plaschke; Alberich: Eduard Kandl; Fafner: Kammer- sänger Robert Blaß; Erda: Emma Vilmar; Bruͤnnhilde: Kammer⸗ sängerin Eva von der Osten; Waldvogel: Emmy Zimmermann.

In der Königlichen Garnisonkirche (Neue Friedrichstraße) veranstaltet der Srganist Otte Priebe am Sonntag, Abends S Uhr ein Festkonzert zur Vorfeier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs. Mitwirkende sind; Paula Wein baum (Alt), die Herren Gehwald (Violine), Weschke (Posgune) sowie ein Kinderchor (250 Kinder) unter der Leitung von F. Fabel. Der Eintritt kostet 19 3. Die Kirche wird bereits um 5 Uhr geöffnet.

Im Lessing⸗Museum (Brüderstraße 13) finden fortan jeden Sonntag Kammer musikabende zum Einheitspreise von 50 statt. Am nächsten Sonntag, Abends 8 Uhr, spielt das Steiner Rotbstein⸗Quartett Streichquartette von Hayn und Mozart. Margarete Parbe-⸗Krause singt Lieder von Beethoben. Karten sind bei 3. u. Bock, im Warenhaus Wertheim und im LessingMuseum zu haben.

Konzerte.

Das 16. Sonntagskonzert des Blüthnerorchesters fand unter der Leitung des Hofkapellmeisters Paul Prill siatt und trug diesem ausgezeichneten Dirigenten stürmischen Betfall seitens seiner von Anfang bis zu Ende des Konzerts aufmerksamen Zuhörer ein. Seine ruhige, ungemein sichere Stabführung flößte dem Spiel des Orchesters warmes Leben ein und verlieh den von ihm vorge⸗ tragenen Werken Schuberts, Dvorak, Ertels und Rich. Strauß' eine ungemein plastische Linienführung, gut gesteigerten Aufbau und fein abgewogene Klangfarben verteilurg, sodaß man den lebhaften Wunsch aussprechen kann, Herrn Prill an dieser Stelle öfter zu begegnen. Der mitrirkende Violoncellovirtuose, Professor Heinrich Kiefer war vom Platze des Beurteilers in der Mitte des Saales aus nur bei ganz zart instrumentierten Stellen zu hören, in stärker instrumentierten bezw. lebhafteren Stellen verdeckte ihn das Orchester ganz, sodaß man der Verwunderung darüber Ausdruck geben muß, daß er nur einen so dünnen Ton 1 konnte. Sein Vortrag und seine Auffassung zeugten indessen von musikalischem Empfinden. Der Mittelteil der Vortragstolge war dem bekannten Berliner Komponisten Paul- Ertel gewidmet, der am heutigen Tage (22. Januar) seinen 50. Geburtstag begeht. Als Vorfeier des Tages brachte das Oichester das stark auf dramatische Schlagkraft gestellte und in barmonischer Beziebung außerordentlich kühne PYProbleme aufrollende Vorsplel zut Oper Gudrun“ und die groß⸗ angelegte symphonische Dichtung ‚Hero und Leander“, deren einzelne Unterabteilungen, der großartig gesteigerte Sonnen⸗ aufgang auf dem Meere, die teils zart, teils glutvoll empfundene Liebesfeier', der das Orchester bis zur höchsten Leistungsfäbigkeit auf⸗ peitschende Seesturm! und der stimmungsvolle Schluß (Tod und Erlösung! Eitel wleder als Meister in der Behandlung des modernen Orchestersatzes auswie sen und beim Publikum starken Beifall erweckten. Das Blüthnerorchester zeigte sich allen Anforderungen durchaus gewachsen und erfreute durchweg durch gediegene Ausführung der schwierigen Werke.

Im 4. Großen Symphoniekonzert des Blüthner⸗ orchesters unter Siegmund von Haufeggers Leitung, am Montag in Blüthnersagal, stand außer der IV. (Romantischen) Symphonie in Es⸗Dur von Bruckner noch Karl Maria von Weber Duvertüre zu Oberon“ auf dem Programm, außerdem spielte die mitwirkende Pianistin Frieda Kwast⸗ Hodapp das Konzert in D-⸗Moll mit Orchester von Beethoven. Wohl selten haben sich Konzerte so von selbst empfoblen wie diese Hauseggerschen, sie sind ein Faktor im Berliner Musikleben geworden, und es ist geradezu erstaunlich, welch günstigen Ei fluß der geniale Stabfübrer auf das Orchester ausübt. Von der Oberon, Ouvertüre ging ein strahlender Glanz aus; klar und scharf gezeichnet trat auch das sonst Unscheinbare hervor, und warme Empfindung beseelte das Ganze. Und nun erst die ‚Raomantische! von Brucknger. Wobl selten ist ihr thematisch überteicher, musikalisch schier unerschöpflicher Gehalt so fließend und durchsichtig gestaltet worden wie hier. Wie ein großer, monu— mentaler Bogen überspannte die vier Sätze jwingende Ein heitlichteit. Wer Bruckners gewaltige Darstellungs· und Themen kunst kennt, ftand hier wie vor cinem Wunder, vor einem stoljen Bau mit vielen felnen Einzelheiten. Hausegger, der übrigens das Werk ohne Partitur dirigierte, bat mit seiner Wiedergabe ein Meister⸗ stück vollbracht Donnernder Beifall lohnte diese reife Arbeit. Ein gleichwertiger Genuß war die Leistung der Pianistin Frieda Kwast⸗ Dodapp, die mit dem Beethevenschen D⸗Moll⸗Konzert sich von neuem einen Platz unter den bedeutendsten ihres Faches sicherte. An demselben Abend wurde in der Philharmonie Robert Schu⸗ manns stark veraltete Chorwerk Das Paradies und die Pert‘ durch den Akademischen Chor unter der Leitung von John Petersen aufgeführt. Die Auffübrung war auch nicht eben

allzu einförmig fleß die an und für sich schon an Gegen—⸗ säßen arme Musik dahin. Die Neigung des Dirigenten für gedehnte Zeitmaße, die auch dem Vorwärtgdrängen der nach dramg= tischer Gestaltung verlangenden Solisten nicht nachgab, ließ die Schwachen des in unseren Konzertsälen nur noch sehr selten erscheinenden Werls noch füblbarer werden. Am besten traten noch die rein lyrtschen Schönheiten einiger Chöre in die Erscheinung, wie z. B. am Schluß des zweiten Teils und in dem das ganze Werk krönenden Jubelgesang. Der Akademische Chor sang wenigstens recht sauber, aber ohne jede Die dereinst von Lilli Lehmann glanzvoll gesungene Partie der Peri war der bekannten Sopranistin Anna Kämpfert anvertraut, die sie mit warmer Stimme und gutem Können durchführte. Die AÄltsoli sang Maria Philippi mit wohlklingender Altstimme und warmer Empfindung. Ziemlich kühl und gleichgültig fübrten dagegen die . Wilbekm Grüning (Tenor) und van Eweyk (Baß) ihre

ufgaben durch. Der Beifall war recht herzlich wenn auch nicht überschwenglich. .

In dem Saale der Singakademie konzertierte am Dienstag nach längerer Pause der Pianist Brung Hinze⸗Reinholz, der in Gemeinschaft mit seiner ihm künstlerisch ebenbürtigen Gattin Anna Hinze⸗Reinhold zunächst die Orgel Passacaglia in C Moll von Bach, für zwei Klaviere von Hermann Keller gesetzt, vortrug. Allein spielte er ferner Werke von Mozart, Schubert, Liszt sowie fünf ihm selbst zugeeignete Klavierstücke (Op. 93) von Hugo Kaun. Neues ware über sein Klaplerspiel nicht zu sagen, wenn er nicht mit den letztgenannten Tonstücken: Ballade, Walzer, Quelle im Walde, Berceuse und Intermezzo, für den Komponisten ein ganz besonderes Wort gesprochen hätte. Kaun, der mit seiner Musik sseis fesselt, hat in diesen Meisterstücken feinster musikalischer Kleinmalerei Kunsiwerke geschaffen, die wohl zu den besten neuzeitlichen Arbeiten gerechnet werden können. Anderer⸗ seits hätte aber ibr Schöpfer sie kaum einem Würdigeren zueignen können als dem n, . der ihnen einen vollen Erfolg ver⸗— schaffte. Komponist und Ausführender konnten denn auch den ver⸗ dienten Beifall der zahlreichen Zuhörerschaft entgegennehmen. Einen Beethoven⸗Schubert⸗ Abend veranstaltete, gleichfalls am Diens⸗ tag, im Beethovensaal ein anderes Künstlerehepaar Therese und Artur Schnabel. Letzterer spielte zwei Sonaten von Beethoven (F Moll Op. 57 und C⸗Dur Op. 2 Nr. 3) und riß durch seine künstlerischen Eigenschaften, besonders seine hervorragende Technik sowie sein feines mustkalisches Empfinden die zahlreich erschienene Zuhörer- schaft mit sich fort. Unter den zwölf Liedern von Franz Schubert, die die geschätzte Sängerin mit schöner Stimme, aber diesmal mit einer gewissen Einförmigkeit in der Art des Vortrages zur Geltung brachte, gefielen am meisten Gott im Frühling“, „Liebe schwärmt auf allen Wegen und das Kind im Grünen“, während für die Wiedergabe des „Erlkönigs“‘ die dramatischen Eigenschaften der Vor⸗ tragenden nicht überall ausreichend schienen. Auch eine etwas sorgfältigere Textaussprache wäre hier und da geboten gewesen. Das Publikum spendete reichen Beifall, in den sich die Sängerin und ihr Gatte teilen durften. Der um dieselbe Zeit im Bechsteinsaal gegebene zweite Trloabend der Herren Max Fiedler (Klavier, Leopold Premyslav (Violine) und Eugente Stoltz Premyslav (Cello) brachte in interessanter Reihenfolge das B-Dur⸗Trio (Op. 98) von Schubert, die Sonate in A⸗Nur (Op. 69) für Klavier und Cello von Beethopen und das C Dur ⸗Trio (Op. 87) von Brahms. Der Klaviervartner wahrte in dem große Technik und Konzentration erfordernden Schubertschen Trio eine dankenswerte Zurückhaltung, um nicht die von zarter Hand belebte Cellostimme iu schädigen. Dic zeigte sich beim Andante in besonders wohltuender Weise in dem in himmlischer Länge“ dahin⸗ gleitenden edlen Zwiegesang der beiden Streichstimmen. Die Gello⸗ sonate spielte Frau Stoltz Premvyzlav mit ausgeglichener Technit und viel Warme, wenn auch die dazu erforderliche männliche Kraft und Herbheit mangelten. Besonderz reichen Beifall verdienten sich die Ausfübrenden mit der wohlgelungenen Wiedergabe des alle Hegister erllingen lassenden Biahmaschen Trios, in dem sich die drei Stimmen oft wie im wilden Zigeunertanz suchten und fanden und doch stets

fein abgeklärt erklangen. Mannigfaltiges. Berlin, 22. Januar 1915.

Gestern vormittag fand die Trauerfeier für den ebemaligen banseatischen Gesandten Dr. Kluegmann in der Wohnung des Verstorbenen statt. Seine Majestät der Kaiser und König hatte W. T. B. zufolge den stellvertretenden Kriegsminister von Wandel als Vertreter entsandt. Als Vertreter Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin war der Kabinettsrat Freiherr von Spitzemberg er⸗ schienen. Im Namen des Reichskanzlers legte der Geheime Ober- regterungsrat von Eichmann einen Kranz nieder. Auch die Mini⸗ sterien, der Bundegrat und das Reichstagspräsidium waren bei der Feier vertreten. Eingeleitet wurde diese von dem Domchor unter Leitung des Professors Rüdel mit dem Requiem Aeternam. Die Gedächtnisrede bielt der Pastor Kobelt. Im Anschluß an die Trauer« feier erfolgte die Ueberfuüͤhrung der Leiche nach Lübeck, wo heute die Belsetzung erfolgen soll.

Die Berliner Frauenortsgruppe des Vereins für das

dazu angetan, für diese Tondichtung neue Freunde zu werben, denn

Deutschtum im Ausland veranstaltet am Montag, den 25. Januar,

feinere Abstufung des Klanges.

Abends 6 Uhr, im Hotel Bellevue am Potsdamer Platz einen Tee⸗ abend, deffen Ertrag für die vielfach bürtete Not leidenden auz eindesland dertriebenen Deutschen bestlmmt ist. Neben mußtkalischen rbietungen wird der Generalsefretär des Vereing Derr A. Seer unter dem Titel „‚Kriegswinter an der österreichischen Adria: von feinen kärzlich gewonnenen Reiseeindrücken im österreichischen Küstenland erzählen. Freunde der vaterlandischen Arbeit des Verelns, Damen wie Herren, sind eingeladen. Der Preis beträgt einschließlich Ter und Backwerk 2 . RFarten sind am Eingang zu haben. ö

„Die Vogesen und ihre Kampfstätten⸗, der neue beifällig auf. genommene Vortrag der Urania“, der nicht nur die Schönheiten der Vogesen an der Hand zahlreicher Bilder schildert, sondern auch ein anschauliches Bild der dortigen Schlachtjelder und Kämpfe gibt, wird morgen sowie am Sonntag und Montag im Wilssenschaftlichen Theater der „Urania“ wiederholt. Am Sonnabend, Abends S8 Uhr, wird der Professor Dr. Schwahn im Hörsaal einen Vortrag über „Erdbeben“ halten.

Nebelschüsse. An den Kästen der Nordsee, in Polland, ver nimmt man zuweilen, namentlich bei Nebel, donnerähnliche Gerausche, die an Kanonenschüsse erinnern und die deshalb auch als Schüsse be. zeichnet werden, und zwar wegen ihres Auftretens bei Nebel als Nebel. schüsfse. Ihre Ursache ist in dieser Gegend noch nicht ganz sicher fest⸗ gestellt worden. Man sollte meinen, daß der Nebel dabei keine andere Rolle spielt, algz daß er den Menschen, dem er jede Fernsicht nimmt, veranlaßt, über jedes Geräusch, das ihn sonst vielleicht garnicht in Verwunderung setzen würde, seine Einbildungskraft anzustrengen und ihm eine besonders Deutung zu geben. Außerdem ist zu berücksichtigen, daß bei gewissen Zuständen der Atmosphäre der Schall ganz eigene Launen zeigt. Ein klassisches Beispiel dafür bildet das große Salut. schießen beim Regierungsjubiläum der Königin Viktoria von England im Jahre 1897 auf der Reede von Splthead. Der Schall der vielen von den Kriegsschiffen gelösten Kanonenschüsse verbreitete sich damals in einer ganz sonderbaren und in einzelnen Fällen unerklärlichen Weise über Südengland. Auffällig war dabei unter anderm auch die große Entfernung, bis zu der das Schießen deutlich gehört werden konnte. Ob der Nebel dabei mitgewirkt hat, bleibt ungewiß. In der Hauptsache wird man wohl eine eigentümliche Verteilung von Luftströmungen dafür verantwortlich zu machen haben. Es gibt aber noch eine andere Art von falschem Kanonendonner, dessen Deutung keinem Zweifel unterlegt. Er ist namentlich in dem ungeheuren Mündungs— gebiet der beiden indischen Riesenströme, Ganges und Bighmaputra, bekannt und hat nach einer dort e n nn, Stadt die Bezeichnung ‚Kanonenschüsse von Barisal! erbalten. Diese Schallerscheinungen iühren von einstürzenden Schlammbänken her, die durch die Arbeit des strömenden Wassers dort immer aufs neue unterwaschen und zu Fall gebracht werden. Man kann sich vorstellen, daß auch diese Er⸗ scheinungen bei Nebel von einem Geheimnis umgeben werden, das sie bei hellem Tage nicht haben würden. An der Mündung des Po wurden während des türkisch-italienischen Krieges die Bewohner der Kästen eines Nachts durch heftigen Kanonendonner aus dem Schlaf . schreckt und verbreiteten alsbald die Nachricht von einer großen Sceschla t, von der natürlich bei dem damaligen Zustand der türkischen Flotte gar keine Rede sein konnte. Da der Po zu den schlammreichsten

Strömen der Erde gehört und sein Mündungsgebiet große Aehnlich

keit mit dem indischen Küstengebiet am Ganges und Brahmaputra besitzt ist es sehr wahrscheinlich, daß diese Kanonade im Adriatischen Meer, wenn ihr überhaupt eine tatsächliche Beobachtung zugrunde lag, auch auf das Zusammenbrechen von Schlammbänken zurück zuführen war. Auch für die holländische Küste sollte man übrigens die i, Ecklärung jener Nebelschüsse fär das Wahrscheinlichste halten. Vor einigen Jahren, im August 1907, ist Aehnliches auch aus Australien berichtet worden. Etwa 1069 km von der Küfse entfernt wurde in später Abendstunde bei völlig klarem Wetter ein dumpfes Dröhnen gebärt, das plötziich eintrat, mehrere Sekunden dauerte und allmählich an Stärke zu. und wieder abnahm. Die Erscheinung war so auffällig, daß sich jeder der An⸗ wesenden im Augenblick nach der Richtung des Schalles umblickte, wo auch nicht das geringste Anzeichen von Gewitterwolken zu sehen war. Einige hielten es für das Geräusch einer über harten Boden galoppierenden Viehherde, andere für den Schall eines entfernten Vulkanausbruches. Aehnliche unerklärliche Geräusche sollen auch in andern Gegenden Westaustraliens gehört worden sein, und auch Ein . sprechen dort gelegentlich davon, daß „ein Berg inge⸗ stüczt sei“.

Rom, 21. Januar. (W. T. B.) Zahlreiche Einwohner haben beute nachmittag um 1 Uhr 30 Minuten einen leichten Erdstoß wahrgenommen. In der Tat verzeichneten im geodynamischen In⸗ flitut die Erdbeben messer um 1 Uhr 30 Minuten einen ziemlich starten Erdstoß Man sckätzt die Zahl der aus den vom Erdbeben beim gesuchten Gegenden hierhergekommenen Flüchtlinge auf achttausend Personen. Alle werden sorgfältig in ein Verzeichnis elngetragen. Die An⸗ kunft von Verletzten und Flüchtlingen dauert an Aus Avezzano wird berichtet, daß dort ebenfalls um 1 Uhr 30 Minuten Nachmittags ein Erdstoß wahrgenommen wurde. Einige Mauern stürzten ein. Später wurden auß den Trümmern, die noch vom letzten Erdbeben herrühren, zwei Frauen und ein Kind geborgen, die sich bei

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guter Gesundheit befanden und unverletzt waren.

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Theater. Kleinstadter.

Sonntag und Montag: Die deutschen

Lessingtheater. Sonnabend, Abends

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Liliom.

Theater des Westens. (Station: 8 Ubr: Jugendfreunde. , . Garten. onnabend, Nachmittags 4 Ubr: Vater 8 Uhr: Das Liebesnest.

Trianontheater. Georgenftr, nahe Kantstraße 12.) Bahnhof Friedrichstr.) Sonnabend, Abends

Deutsches Reich. In der Woch

ö nwerder) bei Kriegsgefangenen hlochau, Reg.-Bez.

Königliche Schauspiele. Sonnab. Opernhaus. 22. Abonnements vorstellung. Violetta. (La Trariata.) Oper in vier Akten von GiLuseppe Verdi. Text von Piave. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Anfang 7 Ühr.

Schauspielhaus. 23. Abonnementsvor⸗ stellung. Wie die Alten sungen. Lustsplel in vier Aufzügen von Karl Niemann. Regie: Herr Regisseur Eggeling. Anfang 73 Uhr.

Sonntag; Opernhaus. 23. Abonne⸗ mentsvorstellung. (Gewöhnliche Preise.) Dienst! und Freiplätze sind aufgehoben. Ein Maskenball. Oper in drei Akten. Musik von Giuseppe Verdi. Anfang 77 Uhr.

Schauspielhaus. 24. Abonnementsvor⸗ stellung. Die Dienst⸗ und Freiplätze sowie die staͤndigen Reservate in der Galerie sind aufgehoben. Richard Strauß⸗ Woch e unter ver sõͤnlicher Leitung des Kom vonisten. 4. Abend: Ariadne auf Naxos. Dyer in einem Aufzuge von Hugo von Hof⸗ mannsthal. Musik von Richard Strauß. Zu spielen nach dem Bürger als Gdel⸗ mann“ des Moliore. Anfang 735 Uhr.

Deutsches Theater. Direktion: Mar Reinhardt.) Sonnabend, Abends 7 Uhr: Rapyelkopf (alpentönig und Men⸗ schenfeind).

Sonntag und Montag: Rappelkopf Alpenkönig und Meuschen feind).

Kammerspiele⸗ Gennabend, Abends 3 Uhr: Die dentschen Kleinstüdter.

Berliner Theater. Sonnab, Nach⸗ mittags 35 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Veterchens Mondfahrt. Abends 8 Uhr: Extrablätter! Heitere Bilder aus ernster Zeit von Bernauer⸗Schanzer und Gordon. Musik von Walter Kollo und Willy Bredschneider.

Sonntag und folgende Tage: Exztra⸗ blãtter!

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Wie einst im Mai.

Thenter in der Königgräßtzer

Straße. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Rausch. Schauspiel in vier Akten von August Strindberg. Uebersetzt von Emil Schering.

Sonntag, Nachmittags 31 Uhr: Die fünf Frankfurter. Abends 75 Uhr: Herodes und Mariamne.

Montag: Königin Christine.

RKomödienhaus. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Biedermeier. Lustspiel in drei Akten von Leo Walther Stein.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Kammer⸗ musik. Abends: Biedermeier.

n . und folgende Tage: Bieder⸗ meier.

Nentsches Künstlertheater (Nürn. bergerstr. 706 71, gegen ber dem Zoologtschen Garten) Sonnabend, Abends 3 Uhr: Luther.

Sonntag und folgende Tage: Luther.

Abends: Veer Gynt. Montag: Jugendfreunde.

Theater an der Weidendammer

Brüche. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Verlorene Ehre. Schauspiel in 3 Auf⸗ zügen von Bohrmann Riegen.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Ver⸗ lorene Ehre. Abends: Zum ersten Male: Die schöne Marlene.

Schillertheater. O. (Walrtlner⸗ theater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Husarenfieber Lustspiel in vier Akten von Gustav Kadelburg und Richard Skowronnek.

Sonntag: Husarensieber.

Montag: Husarenfieber.

Charlottenburg. Sonnabend, Abends S Uhr: Der Störenfried. Lustspiel in vier Aufzügen von Roderich Benedix. Sonntag, Nachmittaas 3 Uhr: Uriel Aeosta. Abends: Der Störenfried. Montag: Rora.

Dentsches Opernhaus. (Char- lottenhurg, Bismarck⸗Straße 3437. Direktion: Georg Hartmann.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Zigeunerbaron. Qperette in drei Akten von Johann Stran y

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der

Waffenschmied Abends: Oberon. Montag: Undine.

zieht ins Feld! Abends 8 Uhr: Waldmeifter. Operette in 3 Akten von Gustav Davis. Musik von Johann Strauß. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Jungfrau von Orleaus. Abends: Waldmeister. Montag: Polenbklut.

Theater am Nallendorsplatz. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Immer feste druff! Vaterländisches Volksstück in vier Bildern von Hermann Haller und Willi Wolff. Musik von Walter Kollo. .

Sonntag und folgende Tage: Immer fefte druff!

Sonntag, Nachmittags 33 Uhr: Der Verschwender.

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Das Leut⸗

nantsmũndel. Das

Sonntag und folgende Tage: Zeutnantẽmũndel.

Sonntag, Nachmittags 37 Uhr: Dorf und Stadt.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Kam'rad Männe. Volkaposse in drei Akten mit Gesang und Tanz von Jean Kren und Georg Okonkowskt. Musik von Max Winterfeld (Jean Gilbert). Ge⸗ sangstexte von Alfred Schönfeld.

Sonntag und folgende Tagk: Kam rad nne.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Gluck im Winkel. ;

Sonntag und folgende Tage: Das Liebesnest.

Sonntag, Nachmittags 35 Uhr: Die Waise aus Lowood.

Konzerte.

Vhilhar monie. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Kunstabend der Vereini- gung deutscher Bühnenangehöriger „NKünstlerheim !.

Familiennachrichten.

Geboren: Ein Sohn: Der verw. Fr. Elisabeth von der Decken, geb. von Blücher (Angermünde). .

Gestorben: Margaretbe Freiin von Wechmar (Obernigk, Schles. ).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der ,. K ovye) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckereĩ und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Fünf Beilagen (einschließlich Warenzeichenbellage Nr. 6), sowie die 835. und 836. Ausgabe

der Deutschen Vorlustlisten.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

18.

undheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

Jach den ‚Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 3 vom 20. Januar 1915.)

Pest. Türkei. In Bagdad sind in der Zeit vom 20. Deiember 3 bis 2. Januar 11 Erkrankungen mit 8 Todesfällen festgestellt nden. . . . Schirin wurde am 19. Dezember v. J. rankung festgestellt n m n , g Indien. Vom 16 bis 28. Dezember v. J. wen folgende Erkrankungen (und Todesfälle) gemeldet: aus dem ar Malang 366 G19). aus Toelgengagoeng 8 8 irt 36 (31), Paree 25 (29, Bangil 9 (6), erbek 6 (5), Stadt Soerabava 24 (23), aus dem übrigen Teile von Soera. aus Magetan und Poerworedjo je (M), aus Ma Lioen 5). Außerdem wurden für den vorigen Zeitraum nachträglich noch krankungen (und 33 Todesfälle) mitgeteilt, und zwar aus Ma— 19 38 (30), aus Lamongan (2) und aus Sidoardjo (I.

Cholera.

Deutsches Reich. In der Woche vom 10. bis 16. Januar r n f unter der Zivilbepölterung des Deutschen Reichs st seftgestellt worden. Dagegen sind solche Fälle wiederum aus ngen Keiegsgefangenenlagern gemeldet worden. .

Desterreich⸗ Ungarn. In der Woche vom 27. Dezember s bis 2. Januar wurden in Oesterreich 78 Erkrankungen D 13 Todesfälle) festgestellt, und zwar in Niederöster⸗ sch in 2 Gem. 4 C), in Steiermark in 3 Gem. in Krain in 2 Gem. 3 (2), in, Böhmen in 1ẽ Gem. ih, in Mähren in 4 Gem. 12 (3), in Schlesien in Hem. 33 (6), in Galizien in 2 Gem. 21 ö. davon in kau 20 Von den 78 (13) neuen Erkrankungen (und Todes⸗ je entfielen 66 (10) auf Personen, die vom nördlichen oder sũd⸗ En Kriegsschauplatz eingetroffen waren. Außerdem betrafen solche litärerfonen 13 noch nachträglich zur Anzeige gelangte Erkrankungen,

war in Mähren in 1 Gem. 1, in Schlesien in Troppau nd in 1 Gem. 4. . ö.

In Ungarn wurden vom 21. bis 27. Dezember v. J. 106 Er⸗ mungen (und 393) Todesfälle) gemeldet, davon in den Komitaten z Bodrog in 11 Gem. 17 63), Esongrad, Eßterg em und zmör in je 1 Gem. je 1 (=, Heves in 1 Gem. 3 (—, saboles in 1 Gem. 1 (1, Turocz in 3 Gem. 16 (11), ferner in Städten Bu dapest 6 (1), Debre czen 1 =, Mis kkolez 19 Ra gyvargd 5 E). Pecs 161), Szeged 14 , Uividek 4 JZom bor 1 (I). Von den 106 (39 neuen Erkrankungen (und ecfällen) betrafen 65 (25) Personen, die vom südlichen Kriegsschau⸗ eingetroffen waren.

In Kroatien-⸗Slavonien wurden in der Zeit vom 1. Sep— ber bis 27. Dezember v. J. 220 Erkrankungen (und 94 Todes⸗ () angezeigt, davon entfielen auf die Städte Agram 1 (= und m lin 7 (4), auf die Komitate Syrmien in 7 Gem. 211 (90) p ügram in 1 Gem. 1 (— . Von den Erkrankungen (und Todes⸗ mn betrafen 214 (90) Militärpersonen.

Pocken. d n 11 Erkrankungen g davon 1 in 85 ez. innen) bei einem Armierungtarbeiter, 3 in Tuchel (Reg; Bez. 1 in Hamm erstein (Kreis ariennerder) bei einem Kriegsgefangenen, n Kempen (Reg.-Bez. Posen) bei einem aus dem Ausland ein⸗ offenen deutschen Soldaten, 1 in Kolmar i. P. (Reg. Bez. omberg), 2 in Altona (Reg.-Bez. Schleswig), 1 in Ohrdruf achsen. Coburg Gotha) bei einem französischen Kriegsgefangenen

Lin Hamburg.

Dester reich. Von Ende Oktober bis 31. Dezember v. J. rden in Wien 97 Erkrankungen gemeldet, davon 7 bei Militãr⸗ bnen. Im übrigen ö stexreichischen Staatsgebiete wurden der Zeit vom 1. November bis 31. Dejember v. J. 92 Pocken⸗ se ermittelt, und zwar in Niederösterreich in 2 Gem. 3, in beröster reich in 1 Gem. 7 (bei Kriegsgefangenen) in Steier= ark in 1 Gem. 1, in Tirol in 1 Gem. 2, in Böhmen in gem. 13, in Mähren in 11 Gem. 34, in Schlesien in Hem. I6, in Galizien in 2 Gem. 16 davon in Krakau 18 nden 2 Erkrankungen betrafen 50 Zivil und 42 Militärpersonen.

Fleckfieber.

Deutsches Reich. In der Woche vom 10. bis 16. Januar 83 Fälle von Fleckfieber gemeldet worden, und zwar je 1 in erlin bei einem vom östlichen Kriegeschauplatz eingetroffenen deten, in Brandenburg (Reg.⸗Bej. Potsdam) bei einem Land⸗ 1mmann und in Lübeck bei einem aus dem russischen Weichsel⸗ iet angelangten Soldaten. ö Außerdem sind Fleckfieberfälle festgestellt worden unter russischen segsgefangenen in den Regierungsbeztrken Potsdam, antfurt, Stettin, Br omberg und Erfurt in den dort ein⸗ bteten Gefangenenlagern. ͤ

Desterreich. Seit Kriegsbeginn bis Ende Dezember v. J. sind Ddesterreich 279 Erkrankungen an Fleckfieber aufgetreten, und zwar Nieder sterreich in Wien 4, in Oberösterreich in zem. 12, in Salzburg in 1 Gem. 2, in Steiermark in Fem. 213, in Kärnten in 1 Gem. 11, in Böhmen jn Gem. 1, in Schlesien in 2 Gem. je 1, in Galizien in BHem. 4. Vom 1. bis 9. Januar wurden 261 Erkrankungen er. htelt davon in Sberssterreich in 2 Gem. 13, in Steiermark 5 Gem. 212, in Kärnten in 1 Gem. 17, in Triest 9, in öbmen in 3 Gem. 7, in Schlesien in 1 Gem. 2 und in lmatien in 1 Gem. J.

Genickstarre.

reußen. In der Woche vom 3. bis 9. Januar sind 6 Er— kungen (und 2 Todesfälle) in folgenden Reęgierungs⸗— sirken lund Kreisen] gemeldei worden; Reg Bez. Bres lau 16) klau Stadt, Düsseldorf 1 1Essen Land, Königsberg ? . Magdeburg 161 1Wanzlebens, Schleswig! adt]. —; us der Vorwoche sind nachträglich 2 Erkrankungen (und odefälle) in folgenden Regterungöbezirken lund Kreisen! ge⸗ 4 worden: Reg. Bez. Arnsberg 1 (1) 1Bochum Landl, ettin 1 1j ( Demmin] Ehwetz⸗ Vom 27. Dezember v. J. bis 2. Januar im Kanton othurn 1 Erkrankung.

Spinale Kinderlähmung.

ren fen. In der Woche vom 3. bis 9. Januar sind 2 Er—

ngen in folgenden Regierungsbezir ken lund Kreisen! ge⸗

e . Reg. Bez. il desheim 1 Northeim], Schleswig! adtJ.

( hweiz. Vom 27. Dezember v. J. bis 2. Januar in der

t Zürich 1 Erkrankung.

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Berlin, Freitag, den 22. Januar

Ruhr.

Preußen. In der Woche vom * 3. bis 9. Janugr sind 36 Er— krankungen (und 13 Todesfälle) in folgenden Regierungs⸗ bezirken fund Kreisen! gemeldet worden; Reg.⸗Bez. Breslau 4 Breslau Stadt 1, Glatz 3, Allenstein 1 E27. [Ortelsburg!, Brom berg 1 Hohenlalza, Dan zig 3 Marienhurg 1. Neu⸗ siadt 2, Düsseldorf 3 () Kleve, Elberfeld je 1, Solingen Land 1 Güiũf, Gumbinnen () IInsterburg Land! Königsberg 2 Königsberg Stadt,, Liegnitz 3 Sagan! Potsdam 3 Ober- barnimj, Schleswig 1 1Kiel Stadt, Stettin 4 (Stettin, Trier 10 (3), Saarbrücken Stadt 9 (3), Trier Stadt 1 (l]. Wies⸗ baden 1 Unterwesterwald] 6 Aus der Vorwoche sind nachträglich 3 Erkrankungen (und 2 Todesfälle) in solgenden ,,, en lund Kreisen] gemeldet worden: Reg. Bez. Arnsberg E) Hagen Stadt, Hörde Land je 1, Düsseldorf 1 (Düsseldorf Stadt!, Stettin 2 Naugard, Stargard je 1]. Sesterreich. In der Woche vom 13. bis 19. Dezember v. J. wurden 853 Erkrankungen (und 21 Todegfãlle) gemeldet, und zwar in Niederösterreich 31 (), Ob e r sterre ich 47 (10), Salz⸗ burg 1 , Steiermark 14 1). Kärnten 1 —, Krain 1 (2), Küstenland 3 (—, Tirol und Vorarlberg ? —, Böbmen 113 (65), Mähren 602 (Y), Schl esten 33 2), Dalmatien 5 C. Darunter befanden sich auch solche von Milttärpersonen in nicht näher angegebener Anzahl. Aus Galizien und der Bukowina sind keine vollständigen Wochenausweise eingegangen. Verschie dene Krankheiten in der Woche vom 3. bis 9. Januar 1915 (für die deutschen Orte). Pocken: Prag und Vororte 1, Wien 10 Todesfälle; Prag und Vororte, Stockholm je 1, Wien 40 Erkrankungen; Fleck fieber: Wien 1 Todesfall und 2 Erkrankungen; Bißverletzungen durch tollwut verdächtige Tiere: Reg. Bez. Oppeln 1 Erkrankung; Influenza: Berlin 15, Braunichweig 2, Kopenhagen 1, Prag und Vororte 23, Stockholm J, Wien 1. Todes- fälle; Nürnberg 136, Kopenhagen. 261, Stockholm 157 Erkrankungen. Spinale Kin der lähm ung: Kopenhagen 1 Er⸗ krankung. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen ist an Schar lach (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 18951904: LO oυν gestorben in Buer, Recklinghausen Land, Tilsit Er⸗ krankungen wurden angezeigt im Landespolizeibezirk Berlin 100 Stadt Berlin 63), in den Reg-⸗Beztrken Arnsberg 124, Düsseldorf 160, Königsberg 158, in Stuttgart 28, Hamburg 35, Kopenhagen 40, Prag und Vororten 33, Wien 104; an Diphtherie und Krupp (1895/1804: 1,62 Cο gestorben in Derne Er⸗ krankungen sind angezeigt im Landespolizeibezirk Berlin 212 Stadt Berlin 119), in den Reg. Bezirken Arnsberg 125, Düsseldorf, Magde⸗ burg je 145, Potsdam 107, in Augsburg 41. Stuttgart 36, Ham—⸗ burg 104, Prag und Vororten 37, Stockholm 34, Wien 86; an Typhus (1895/1904: 9, a G) gestorben in Neuß, Wanne Er- krankungen wurden gemeldet in den Reg Bezirken Danzig 96, Düssel⸗ dorf ho, Gumbinnen 60, Hildesheim 49, Königs berg 40, Oppeln 30, Trier 5l, in Prag und Vororten 23, in Wien 42. Ferner wurden Erkrankungen gemeldet an: Masern und Röteln in Nürnberg 72, Hamburg 1900, Kopenhagen 39, Prag und Vororten 81; Keuchh usten in Hamburg 28.

Im Monat November 1914 (für die deutschen Orte) sind nachstehende Todesfälle außer den in den fortlau enden wöchent⸗ lichen Mitteilungen verzeichneten Fällen van Cholerg, Pest und Gelb— fieber gemeldet worden: Pocken: Albacete), Apila n), Huesca) Jasën a), Lerida) Pamplona), Sevilla m), Valladolid ), Zaragoza ) se 1, Alieante ), Cordoba n) je 2, Palma de Mallorca) 8. Barcelona 9, Burgos ) 5, Madrid 17. Murcia); Milzbrand: Bukarest 1 Influenza: Berlin 13, Breslau 6, Halle, Ingolstadt, Arnheim R), Delft) Emmen *), Genua, Mailand, Buffalo je 1. New York 2, Badajoz) Malaga je 5, Barcelona 21, Madrid 27, Valeneig 9, Valladolid) 8, 18 spanische Städte) 1— 4; Gen ickst arre: New Vork 20.

Im übrigen war in nachstehenden Orten die Sterblichkent an einzelnen Krankheiten im Vergleich mit der Gesamtsterblich⸗ keit besonders groß, nämlich höher als ein Zehntel; an Scharlach (1855 1504 erlagen diesem 1.04 von je 106 in sämtlichen deuischen Berichtsorten Gestorbenen): in Horst a. Emscher, Königs hütte, Schwientochlowitz, Zabrze; an Masern und Röteln (1895/1904: 1,105s0 in allen deutschen Orten): in Bocholt, Dud⸗ weiler, Jagen, Lissa; an Diphtherie und Krupp (18951904: 1,52 060 in allen deutschen Orten); in Berlin-Pankow, Bottrop, Düdenscheid, Magdeburg, Neuwied, Wittenberge, Ludwigsburg; an Typhus (1895 190: O46 0. in allen deutschen Srten): in Wittenberg. Mehr als ein Fünftel aller Ge— storbenen ist ferner nachstehenden Krantheiten erlegen: der Tuber⸗ kulose (1895, 1904 starben an Lungenschwindsucht 1033400 in allen deutschen Orten): in Berlin⸗Weißensee, M.-Gladbach⸗Land, Höhscheid, Neustadt i. Ob. Schlesß, Lahr, Brünn, Butarest, Inns- bruck, Linz; den Krankheiten der Atmunggzorgane (is9ô / log starben an akuten Erkrankungen der Atmungs⸗ organe 12,573 0 in allen deutschen Orten) in Bergisch Gladbach, Berlin⸗ Tegel, Bocholt, Bogutschütz, Burg, Cassel, Gelsenkirchen, Godesberg, Gütersloh, Hamborn, Hameln, Homberg a. Rh., Kray Langenbielau, Langerfeld, Luckenwalde, Merseburg, Ratibor, Rotthausen, Saar⸗ rücken, Salzwedel, Velbert, Wattenscheid, Weitmar, Werne, Lörrach, Rüftringen, Barcelona, Genua, Madrid, Malaga. Valencia; dem Magen-, und Darmkatarrh, Brechdurchfall (185/1904 flarben an akuten Darmkrankheiten 13,19 9 in allen deutschen Orten): in Kray, Lipine, Freising, Straubing, Helmstedt, Bukarest.

Von 383 deutschen Orten batten 6 im Berichtsmonat eine verhältnismäßig hohe Sterblichkeit (über 35,0 auf je 1000 Ein⸗ wohner und aufs Jahr berechnet); Güstrow 36.5 (18951904: 194), Küstrin 383 (189531904: 189). Zerbst 39.0 (18951904: 20 2), Neuruppin 39.7 (1896 1905: 2738), Gießen 40,4 (1895/19904: 2l, 99, Stargard 41,7 (1895/1904: 19.57). Im Vormonat betrug das Sterblichkeitsmarimum 40,1 6. Die Säuglings sterblichkeit war in 2 Orten beträchtlich, d. h. höher als ein Drittel aller Tebendgeborenen, in: Freising 375 (Gesamtsterblichkeit 19,9), Zoppot 480 (28,8). ;

Die Gesamtsterblichkeit war während des Berichtsmonats geringer als 150 (auf je 1090 Einwohner und aufs Jahr be⸗ rechnet) in 223 Orten. Unter 70 0ονο blieb sie in: Höhscheid 6,6 (igoßsigog: 11,4), Wald 6,3 (18961905: 14,2), Berlin. Friedenau 6,0 (1895 1904: 10,6), Berlin. Treptow 4,3 (1896511902: 17,9. Me Säuglingssterblichkeit betzug in 110 Qten weniger als ein Zehntek der Lebendgeborenen. Unter einem Siebentel der— felben blieb sie außerdem in 131, unter einem Fünftel in 88 Orten.

Eine höhere Sterblichkeit als 35,0 oso0 hatten 6 Orte gegen 2, eine geringere als 15.0 06ο 223 gegen 169 im Monat Ottober. Mehr

Säuglinge als 333,3 aur 1006 Lebendgeborene starben in 2 Orten gegen 6, weniger als 200,9 in 329 gegen 206 im Vormonate. Im ganzen scheint sich demnach der Gesundheitszustand unter den Säuglingen seit dem Vormonate gebessert zu haben. Von einem ÜUrtest bezüglich der Gesamtsterblichkeit wird im Hinblick auf den Einfluß des Krieges wieder abgesehen.

) Februar 1914. *) September 1914.

1915.

Nachweisung

über den Stand von Viehfeuchen im Deutschen Reiche am 15. Januar 1915.

; ichten der beamteten Tierärzte zusammengestellt im Gn , n. hie ie n e, Gesundheitsamte.)

Nachstehend sind die Namen derjenigen Kreise (Amts- 2c. Bezirke) . in 21 Rotz, Maul⸗ und ien fe che. Lungenseuche des Rindpiehs, Pockenseuche der Schafe, Beschälseuche der Pferde oder Schweine feuche und Schweinepest am Berichtstage herrschten. Die Jablen der betroffenen Gemeinden und Gehöfte umfassen alle wegen dorhandener Seuchenfälle oder auch nur wegen Seuchenverdachts ge= sperrten Gehöfte, in denen die Seuche nach den geltenden Vorschriften noch nicht für erloschen erklärt werden konnte.

Rotz.

Preußen. Reg. Jer Königsberg; Königsberg i. Pr. Stadt 1 Gem., 3 Geh., Rastenburg 1. 1, Friedland 1, 1 (davon neu Gem, 1 Geh.). Reg. Bez. Gumbinnen: Ragnit 1, 1 (1, 1), Insterburg 1, 1. Reg⸗Bez. Danzig: Marienburg 1. 1, Pr. Stargard TL,. J. Reg.-Bez. Marienwerder: Briesen 3, 3 (2, 2), Schlochau 1, 1, Thorn 1, 1 (1, 1). Stadtkreis Berlin: 1, 6 Reg. Bez. Potsdam: Charlottenburg Stadt 1, 3 (— I). Reg.-Bez Köslin: Rummelsburg 1, 1. Reg.-Bez. Brom berg: Wirsitz . 1, Hohensalza 4, 4 (1, I). Reg. Bez. Breslau: Militsch J, 1. Reg. Bez. Oppeln: Lublinitz 1, 1, Kattowitz Stadt 1, 1. Kattowitz 1, 1. Reg. Bez. Schleswig: Haders leben 1, 1. Oldenburg 1, 1, Heriogtum Lauenburg 2. 2 (3, 2). Reg.-Bez. Min den: Herford 1. 1, Halle . W. 1,1 (1, IH, Höxter 2, 2 (2, 2). Reg⸗Bez. Cöln: Cöln Stadt 1,ů1 (1, JD. Bayern. Reg.. Bej. Oberbayern: Erding 1. 1, , h 104, 1). Sachsen. K. H. Zwickau: Sch war enberg 11 5

Insgesamt: 29 Kreise, 36 Gemeinden, 44 Gehöfte; davon neu: 14 Gemeinden, 15 Gehöfte.

Lungenseuche. Preußen. Reg Bez. Mar tenwerder: Thorn 1, 1. Pockenseuche und Beschälseuche. Frei. Maul⸗ und Klauenseuche, Schweineseuche und Schweineyest. a. Regierungs⸗ usw. Bezirke.

Maul⸗ und Klauenseuche

davon

Schweineseuche und Schweinepest

; davon insgesamt an

Regierungs⸗ ꝛc. Bezirke sowie

Bundesstaaten, inagelamt nen die nicht in . Regierungsbezirke

geteilt sind 2

F

Gemeinden Gehöfte Gemeinden

Gemeinden g Kreise ꝛe.

Kreise ꝛc Gehöfte

3 Laufende Nr. 0 OGemeinden

22 6 3. * de

*

2.

Preußen. ö Königsberg A412316

Gumbinnen l Allenstein 6 194188 11 11 Danzig 10 79230 S8 12 Marienwerder 15 203 413 13 25 Stadtkreis Berlin.. 14521 Eo 111358

Potsdam rankfurt 18 244 489 42110 13 46 10 73144 13 129 240 40 84 6 64 74 24 30 24298 369 46 59 14251 345 53 69 23 318 664 68186 20 169 278 39 76 18 74117 24 36 Magdeburg 15 416 B33 41 239 Merseburg 17377 902 91 328 Erfurt 8 34113 12 30 Schleswig 20 335 991 95249 Dannover 10 47 92 10 37 Hildesheim 11107 243 15 72 Lüneburg 13 132 282 35136 Stade 12 37 54 11 16 Osnabrück 5 24 78 59 2 2 22 2 11 68122 Minden 5 35 56 Arnsberg 19 96184 Faffel 16 45 147 Wiesbaden 3 25 54 2 Koblenz 2 3 3 Du 25 165 a 19 46 88

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Stralsund Posen 3 Bromberg Breslau 5 Liegnitz Dppeln

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Bayern. Oberbayern Niederbayern

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Württemberg. Neckarkreis Schwarzwaldkreis ... Jagstkreis Donaukreis .....

arlsruhe

Im einzelnen aufgeführt sind nur 38 Todesfälle.

Mannheim. 9 25148