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Seribes im Dialog und der Szienenführung des Stückes zu verspüren ist, so ist es doch weit davon entfernt, eine bloße Nachahmung der Kunst des französischen Bühnenmalbhematikers zu seln; deutsche Ge—⸗ sinnung und vor allem deutsches Empfinden machen sich überall an⸗ gegebm bemerkbar. Im Mittelvunkt der Handlung fteßt ein sächhischer Burichenschaster und Anbäͤnger der Philosophie Kants, der in der Schlacht bei Leipzig mitaekämpft bat und der nun, da ihm die politisch ungeklärten Verbältnisse in Deutschland kein Fortkommen ermöglichten, sein Glück in Wien sucht. Er wird in den Salon der Grãfin Flora verschlagen, die an dem frischen, aufrichtigen zungen Manne Gefallen findet und ibm durch ihre Beziehungen eine Professur an der Königsberger Universität verschafft. Wie nun der Professor seine zur Nichte der Gräfin aufkeimende Liebe mit der für ihn damit unvereinbar erscheinenden Pflicht Ldem kattgorischen Imverativ Kants) doch schließlich in Einklang bringt, bildet den Inhalt des heiter- anmutigen und geistvollen Spiels. Auch die schöne Gräfin, die die Rolle der Vorsehung für die beiden Liebenden über—⸗ nommen batte, geht nicht leer aus, sie erhält ibren in der Schlacht bei Waterloo verwundeten und wegen seiner Tapferkeit zum General beförderten preußischen Offizier; nur ihr gütiger Vormund, der Baron und Hofbdantter, der sich — in elner übrigens sehr reiwwoll gestalteten Szene ebenfalls um ihre Hand bewirbt, muß zuletzt entsagend bei Seite stehen. Die Aufführung des Lästspiels am Sonnabend schien den Zuschauern sebr zu behagen. Hert Direktor Altmann hatte mit Liebe und Verständnis für seine Aufgabe der Handlung einen anbeimelnden, a toäterischen Rahmen gegeben, in dem man überaus reijvolle Genrebilder sah, unter denen das der Scharplse zupfenden und wollene Strümpfe für die Krieger strickenden Damen besonders zeit gemäß wirkte. Auch die Darstellung war durchweg zu loben; he sonders erwies sich Frau Altmann-Hall in der Rolle der Sräfin Flora als gewandte und sympathische Darstellerin. Den deutschen Profefsor gah Paul Bildt bieder und ungelenk, wie er gedacht ist, und mit trockenem Humor svielte Lupu Pick den Hofbankier. LTuise Scheurich und die Herren Falkenstein und Rodegg fügten sich in den kleineren Rollen aut in das vortreffliche Zusammenspiel. Das feine, unterhaltsame Äustspiel dürfte sich auch bei den Wiederholungen in der Gunst des Pablikums erhalten.
Im Königlichen Opernbause beendet morgen, Dienstag, der Königlich schwedische Kammersänger Jobn Forsell von der Hofoper zu Stockholm die Reihe seiner Gastspiele mit einer seiner Glanzrollen, dem „Figaro“ in Rofsinls ‚Barbier von Sevilla“. Die Rosine singt Fräulein Alfermann, den Grafen Almavira: Herr Sommer, den Bartolo: Herr Ludwig Ermold von der Hofoper in Dresden Als Gast, den Basilio: Herr Schwegler. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß.
Im Königlichen Schausptelhause wird morgen wiederum „Freund Fritz! gegeben, und zwar mit Herrn Clewing in der Titel rolle. Die anderen Hauptrollen werden von den Damen Thimiag, Abich, Hoff und den Herren Pohl, Vollmer, Stange und Mannstädt dargeflellt. Spielleiter ist der Oberregisseur Patrv. — In dieser Woche wird Ibsens Peer Gynt“ wieder in den Spielplan aufgenommen, und zwar mit Herrn Clewing in der Titelrolle. Zunächst finden Vor stellungen von „Peer Gont' am Freitag, den 12. und Montag, den 15. d. M., statt. — Franziska Ellmenreich verabschiedet sich von der Stätte ibres biberigen Wirkenß am Sonnabend, den 13. d. M, die Künstlerin wird die Isabella in Schillers „Braut von Messina“ spielen.
Musikalische Werke Friedrichs des Großen und von Fomponisten seiner Zeit werden am Sonnabend, den 20. Februar, Abends 8 Uhr, in einem Wohltätiakeitskonzert zugunsten der Deutschen Zentrale für Jugendfürsorge in der Präsidial wohnung des Abgeordnetenhauses, Leipziger Straße 3, auf— geführt werden. Das Programm diests Konzerts ist schon einmal, und zwar vor einer sehr gewäblten kleinen Zuhörerschaft, ausgeführt worden, die der Präsident der Königlichen Akademie der Künste in die Aut⸗ frellung von Kunstwerken aus der Zeit und Umgebung Frledrichs des Großen geladen hatte. — Eintritte karten und Programme sind bei Bote und Bock, Lespziger Straße 37, im Ri rn, Wertheim, Teipiiger Straße, im „J-validendank', Unter den Linen 246, und in der Deũutschen Zentrale fur Jugendfürsorge, Monbijouplatz 3, zu haben.
Der Organist Professor Bernbard Irrgang veransaltet morgen, Dienstag, Abend 8 Uhr, im Dom ein Konjert, bei dem Träulesin Else Laube (Sopran)], Fräulein Anna Graeve (It und Fräulein Gertr. Warburg (Violine) mitwirken werden. Der Ertrag aus dem Verkauf der Programme (20 3) wird zur Linderung der Kriegs not verwendet.
Mannigfaltiges. Berlin, den 8. Februar 1915.
Ihre Majestät die Kaiserin und König in besuchte W. T. B.“ zufolge heute vormittag die außerordentliche Tagung der Deutschen Vereinigung für Krüppelfürsorge e. V. im Plenarsitzungssaale des Reichstages.
Das Ersatzbataillon des 3. Garderegiments z. F. stellt, wie. W. T. B. mitteilt. noch ehemalige Unteroffiziere, auch wenn nur garnisondlenstfähig, ein.
Das Bekleidungsbeschaffung samt gibt laut Meldung des W. T. B. mit rc, auf die täglich zu Hunderten eingehenden Angebote bekannt, vaß der Bedarf für nachstehende Artikel vorerst gedeckt ist: Zeltbahnen, Zeltzubehörbeutel, Brotbeutel, Ersatz stoffe für Tuche, wie Tords ufw. Der Bedarf an: Kochgeschirren, Feldflaschen, Trinkbechern, Zeltstöcken — und Pflöcken —, Pelzen, Fußschutzkappen und Filzschuhen ist überreichlich gedeckt. ;
Bel dem großen Andrang zur Tornisterfabrikation muß drin⸗
gend vor Reueinrichtungen für die Herstellung von Tornistern wegen der damit verbundenen hohen Kosten gewarnt werden, da diese Kosten durch die nur verhältnismäßig kleinen Auf träge, die etwa nen entsteben den Betrieben zugeführt werden können, sich nicht werden einbringen lassen. Dem Amte werden fortgejetzt noch Angebote von Waren gemacht, die von ihm garnicht beschafft werden. Hierunter fallen wollene Unterhosen und Hemden, Socken, Kopfschätzer, Leibbinden, Pulswärmer, Handschuhe, Brustschützer usw, fer tige Bekleidungs⸗ stücke, wie Mäntel, Waffenröcke, Hosen, Feldmützen, Landsturm-⸗ mützen usw. Alle vorstehend genannten Waren werden von den einzelnen Kriegsbekleidungsämtern beschafft; von diesen werden auch alle Näbarbeiten vergeben, wobei Stoff und Zutaten — Zuschnitt — von den Aemtern selbst geliefert werden. .
Strohsackleinen, Lazarett, und Kasernenwäsche vergibt nicht das Bekleidungsbeschaffungsamt, sondern die siellvertretenden Intendanturen der einzelnen Armeekorps. Wollene Decken beschafft die stellvertretende Intendantur des III. Armeekorps.
Der Befehlshaber des Freiwilligen Motorbontkorps Vůjeadmiral . D. Aschenborn erläßt folgenden Au fruf: Dag Frei⸗ willige Motorbootkorptz hat seine Existenzberechtigung bewiesen. Auf beiden Kriegsschaupläͤtzen sind seine Angehörigen am Feinde und in der Verwaltung des besetzten Gebiets tätig. Mit dem Beginn des Frähjahrs werden sich die Anforderungen steigern. Um die Wünsche der Obersten Heeresleitung erfüllen zu können, ist es notwendig, das Bools⸗ material danach zu sichlen, und hierfür soll die nächste Zeit benutzt werden. Der erste Aufruf fetzte das Freiwillige Motorbootkorps instand, den bisherigen Wünschen zu entsprechen. Heute wende ich mich aus neue an alle Besitzer von kräftigen Motorbooten mit der Bitte, ihre Boote, und an nicht militärpflichtige erfahrens Wasũsersports⸗ leute und Berufsseeleute sowte Maschinisten, sich selbst dem Vaterlande zur Verfügung zu stellen. Ich erbitte die Anmeldung an dag Kommando des Freiwilligen Motorbootkorps, Charlottenburg,
Kantstraße 4. ö.
Die unter dem Präsidium der Handwerkekammer in Berlin stehende Ausstellung für Holzbildkunst im Hause Viktoria straße 27, die zugunsten der notleidenden o stpreußischen Handwerker zum Eintrittspreise von 50 täglich von 11—6 Uhr geöffnet ist, erfreut sich in allen Kreisen des kunstliebenden Publikums regen Interesses. Die ausgestellten Holsbildwerke, die im Verein mit ersten Künstlern Deutschlands durch die hiesigen Holzbildhauer her⸗ zestellt sind, zeigen aufs deutlichste, wie angebracht es war, das leider 6 vielen Jahrzehnten in Vergessenheit geraten Holz unserer deutschen Wälder als Kunstmaterial wieder in Aufnahme zu bringen. — Sowohl des wobltätigen Zweckes wie der Eigenart der ausgestellten Kunstwerke wegen wird sich ein Besuch der Ausstellung lohnen.
Von beute ab kann der Nationale Frauendienst“ den Hausfrauen Berling drei weitere Beratungsstellen „Krieg und . zur Verfügung stellen: im Zentrum in der Heiligengelst⸗ straße 25, im Norden in der Müllerstraße 14, im Norsosten in der Großen Frankfurter Straße 52. Die Beratungestunden sind täglich von 5 — 7 Uhr Nachmittagt. Der „Nationale Frauendienst“ bemüht sich, allen Nachfragen aus den verschiedensten Bevölkerungsschichten gerecht zu werden und ist mit der weiteren Autarbeitung von Speisesetteln für alle Arten von Haushaltungen beschäftigt. Rat und Auskunft wird ertellt in Fragen über die Benützung von Kochkisten und Roch— heuteln, die gat , und zu kaufen sind, und in den wichtigsten : en, welche Flahrungsmittel augenblicklich zu schonen, und welche . zur fäglichen Ernährung herangezogen werden sollen. in Kriegt kochbuch, Rezepte, Merkblätter werden in den Beratungsstellen verkauft und an Ratsuchende verteilt.
Im Institut für Meereskunde (Georgenstr. 34 — 36) spricht morgen der Kapitänleutnant a. D. Ernst Graf zu Reventlow⸗ Berlin über die Ungunst unserer geographischen Lage für Deutsch— lands Seemacht und Seehandel, am 12. d. M. der Professor W. Stablberg-⸗Berlin über das Nachtichtenwesen als moderne Waffe. Die Vortrage beginnen um 8 Uhr Abends. Eintrittskarten zu G25 6 (für die Vorträge der Reihe zu 1, — „t) sind an den Vor ö von? Uhr an in der Geschäftsstelle (Georgensir. 34 — 36) zu haben.
In einem morgen, Dienstag, Abends 8 Uhr, in der Pbil—
dustrieller veranstalteten Vortragsabend wird der Gebeime Justizrat, Professor Dr. Ritter Franz von Liszt über das Thema Der Krieg und das Völkerrecht“ sprechen.
Der Berliner Ungarn verein veranftaltet am Mittwoch, den 15. d. M., Abends 9 ühr, im Weinhaus Rheingold! (Bankett faal, Eingang Potadamer Straße) zu Ehren seiner demnächst zu den 2 einruͤckenden Mitglieder, unter Mitwirkung der Fapelle
orvat Joka, einen Abfchieds abend, bei dem auch Gäste will⸗
kommen sind. .
Die TXI. deutsche Rede in schwerer Zeit wird der Professor Dr. Brandl über „Byron im Kampf mit der englischen Politit: am 12. d. M., Abends 8 Uhr, in der Singakadem ie halten. Eintrittskarten versendet nur auf schriftliche Eingabe und obne Zusicherung die Zentralstelle für Volkswohl fahrt. Augsburger Straße 61. Ein Frelumschlag ist der Anmeldung beizufügen.
Frankfurt a. M., 7 Februar. (W. T. B.) In den Römer⸗ hallen fand heute die Trauerfeier für den verstorbenen Ober- bürgermeister a. D, Wuklichen Geheimen Rat Dr. Franz Axzickes statt. Als Vertreter Seiner Majestät des Kaisers und Königs wohnte der Oberpräsident Hengstenberg⸗Cassel der Feier bei. Ferner waren dle staatlichen Behörden, die wissenschaftlichen Inftitute und Gelell⸗ schaften, zahlreiche Vereine, die Stadt Altona, wo Adickes früher Ober bürgermeister war, die Universitãt Gießen u. a. vertreten. Die Trauer rede hielt der Pfarrer D. Foerster. Weitere Ansprachen hlelten der Oberbürgermeister Voigt, der Stadtverordnete Funk und der Rektor der hiesigen Universität, Professor Dr. Wachs muth. An dem Leichenzug nahmen zahlreiche Vereine mit ibren Fahnen, die Studentenschaft usw. teil. — Bei den städtischen Behörden sind Beileidstelegramme von Seiner Majestät dem Kaiser und König und von Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen eingelaufen.
Cöln, 7. Februar. (W. T. B.) Der vom Papste an⸗ geordnete Weltbußtag, der heute in allen katholischen Klrchen gefeiert wurde, wurde im Dome besonders feierlich begangen. Nach Abhaltung der tagsüber vorgeschriebenen Gebetsstunden hielt unter großem Andrang Abends der Erzbischof von Cöln, Kardinal von Hartmann, eine Schlußfeier ab. Er verlas nach dem Rosen kranzgebet das Friedensgebet des Papstes. Darauf folgte die Litanei, an die sich die feierliche eucharistische Prozession anichloß. An dieer nahmen auch der Kardinal von Hartmann und die belden Weih— bischöfe sowie das Domkapitel und die Alumnen des Priesterseminars teil. Die Feier endete mit der Spendung des sakramentalen Segens
durch den Kardinal.
Ode ssa, 6. Februar. (W. T. B.) In Odessa herrscht große Nahrungsmittelnot. Infolge der Ueberlastung der Eisenbahnen und des Fehlens von Waggons ist die Zufuhr von Getrelde auf ein Mindestmaß gesunken. Das Gisenbahnravonkomitze hat beschlossen, täglich 0 Waggons zur Linderung der Not zu stellen.
Rom, 7. Februar. (W T. B.) In Paterno haben heute Soldaten aus den Trümmern der durch das Erdbeben vom 13. Januar zerstörten Häuser den dreiunddreißigiährigen Michele Caiolo geborgen, der sich bei guter Hesundhelt befand. Caiolo lag unter einem Gewölbe und hat sich ohne Nahrung am Leben erhalten und nur Wasser getrunken. Er wurde in einem Auto⸗ mobil nach Avezzano gebracht, wo er allein und ohne Hilfe ausstieg.
New York, 6. Februar. (W. T. B) Nach einer Meldung des Reuterschen Bureaus wird jetzt bekannt, daß der Tank⸗ dampfer der Standard Oil Companv „C hester? auf dem Wege von New Jork nach Rotterdam am 23. Januar auf offenem Ozean zugrunde ging und von seiner Mannschaft aufgegeben wurde. Die Mannschaft wurde von dem Dampfer „Phila⸗ delphta“' gerettet.
Santander, 6. Februar. (W. T. B.) Nach einer Meldung der . Agence Havas * ist der Uezer seedampfer Alf onso“ im hiesigen Hafen infolge eines Lecks untergegangen. Die Be⸗ satzung konnte gerettet werden.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene De pesch en.
London, 8. Februar. (Meldung des „Reuterschen Bureaus“) Passagiere der „Lusitania“, die gestern früh in Liverpool eintraf, teilten mit, daß, als sich das Schiff der irischen Küste näherte, ein, drahtloses Telegramm der Admiralität eintraf, daß das Schiff die ameriktanische Flagge hissen so llte. Das Schiff fuhr unter amerikanischer
ziagz⸗ nach Liverpool.
harmonie vom Verein Berliner Kaufleute und In—
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Theater.
Königliche Schauspiele. Dienstag: Opernbaus. 38. Abonnementsvborstellung. Der Barbier von Sevilla. Komische Oper in drei Aufzügen von Rossini. Dichtung nach Beaumarchais von Cesar Sterbini, übersetzt von Ignar Kollmann. Masikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Regisseur Bachmann. (Figaro: Herr John Forsell vom Königlichen Theater in Stockholm als Gast.) Anfang 7 Uhr.
Schauspielbaus. 40. Abonnements vor⸗ stellung. Freund Fritz. Ländliches Sittengemälde in dret Akten von Erk— mann ⸗Chatrian. In Szene gesetzt von Herrn Oberregisseur Patry. Anfang 74 Uhr.
Mittwoch: Overnhaus. 37. Abonne⸗ menfsborstellung. Lohengrin. Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.
Schau spielhaus. 41. Abeonnementsvor- stellung. Heinrich der Sohenstaufe. Deutsche Historie in vier Vorgängen von Dietrich Eckart. Anfang 795 Uhr.
Deutsches Theater. ( Direktion: Mar Reinhardt. Dienstag, Abends 73 Ubr: Rappelkopf (Alpenkönig und Men⸗
schenfeind). ; Mittwoch: Das Wintermärchen.
Donnerstag und folgende Tage: Rapyel⸗ kopf. Kammerspiele. Dlenstag, Abends 8 Uhr: Die deutschen
lein stadter. Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend:
Berliner Theater. Dienstag, Abends 8 Uhr: Extrablätter! Heitere Bilder aus ernster Zeit von Bernauer⸗Schanzer und Gordon. Musik von Walter Kollo und Willy Bredschneider.
Mittwoch und folgende Tage: Exztra⸗ blätter!
Sonnabend, Nachmittags 35 Uhr: Pe⸗ terchens Mondfahrt.
Theater in der Koͤniggrätzer Straße. Dienstag, Abends 8 Uhr: Neu einstudiert: Hedda Gabler. Schau⸗ spiel in vier Akten von Henrik Ibsen.
PVꝛittwoch: Rausch.
Donnerstag: Hedda Gabler.
Freitag: Königin Christtne.
Sonnabend: Herodes und Mariamne.
Komödienhans. Dienstag, Abends sz Uhr: Biedermeier. Lustspiel in drei Akten von Leo Walther Stein.
Mittwoch und folgende Tage: Bieder⸗ meier.
CLessingtheater. Dienstag, Abends
75 Uhr: Peer Gnnt.
Mittwoch und Sonnabend: Ein Volks feind.
Donnerstag: S X D — S.
Freitag: Jugendfreunde.
Komische Oper. (An det Weiden dammer Brücke. Dienstag, Abends
schöne Marlene) Komische Volksoper in drei Bildern von Victor Lon. Musik von Emmerich Kälman.
Mittwoch und folgende Tage: Gold gab ich für Sisen.
Schillertheater. O. (Walĺner theater.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Husgrensteber. Lustspiel in vier Akten von Gusta Kadelburg und Richard Skowronnek.
Mittwoch: Des Meeres und der Liebe Wellen.
Donnerstag: Husarenfieber.
Charlottenburg. Dienstag, Abends 8 Uhr: Der Störenfried. Lustspiel in vier Aufzügen von Roderich Benedix.
Mittwoch, Nachmittags 3 Ubr: Wil. helm Tell. — Abends: Der gute Burger.
Donnerstag: Der Störenfried.
Dentsches Opernhans. (Char- lottenburg, Bismarck⸗Straße 34-37. Direktion: Georg Hartmann.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Oheron.
Mittwoch: Undine.
Donnerstag: Tiefland.
Freitag: Zum ersten Male: Die ver⸗ kaufte Braut.
Sonnabend: Eiegfried.
Theater des Westens. (Station:
Aoologischer Garten. Kantstraße 12.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Rund um
Die deutschen Kleinstkhter. Freitag: Wetterleuchten.
z Uhr: Gold gab ich für Elfen. ( Die
die Liebe. Operette in zwei Akten von
Bodanily und Thelen. Musik von Oskar
Straus. Mittwoch und folgende Tage: Rund um die Liebe.
Theater an Nollendorfsplatz. Dienstag, Abends 81 Uhr: Immer feste druff! Vaterländisches Volksstück in vier Bildern von Hermann Haller und Willi Wolff. Musik von Walter Kollo.
Mittwoch und folgende Tage: Immer feste druff!
Custspielhaus. (Friedrichstraße 236) Dienstag, Abends 8! Uhr: Die Orient ⸗ reise. Schwank in drei Akten von 6 Blumenthal und Gustav Kadel⸗ urg.
Mittwoch und folgende Tage: Die Orientreise.
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld. Dienstag, Abends 8 Uhr: FKam'rad Männe. Volksvosse in drei Akten mit Gesang und Tanz von Jean Kren und Georg Okonkowski. Musik von Max Winterfeld (Jean Gilbert). Ge⸗ sangsterte von Alfred Schönfeld.
Mittwoch und folgende Tage: Kam'rad Männe,
Trianontheater. ( Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr. Dienstag, Abends 8 Uhr: Das Liebesnest.
Mittwoch und folgende Tage: Liebesnest.
Das
Konzerte. Beethoven · Saal. Dienstag, Abenbt
8 Uhr: Liederabend von Anni Reh— Möbius.
Familiennachrichten.
Geboren: Ein Sohn Der Fr. Luise von Wolfersdorff, geb. von Cranach (Dresden · N.). — Eine Tochter: Der Fr. Major Esther Heyl, geb. von Pogrell (Berlin. — Hrn. Gustav Grafen von der Trenck⸗Schakaulack (z. Zt. Char⸗ lottenburg).
Gestor ben; Hr. General d. Kap. z. D. Ernst Frhr. von Troschke (Hannover) — Hr. Universitätsprofessor Erwin von Esmarch (Göttingen). — Verm. Fr. Geheime Kommerzienrat Sophie Henschel, geh Caesar (Cassel ). — IJ. Marie Gräfin von Bredow, geb. Freim Schilling von Canstatt (Klessen bei Friesack).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition ( oye) in Berlin. 16163
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei um Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 3 Fünf Beilagen
sowle vie 2658. Ausgabe der Deutschen Verlustlisten.
verbände der
zum Deutschen Neichsanzeiger und König
22.
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Goldmünzen
Erste Beilage
Berlin. ontag, den 8. Februar
Amtliches.
Deutsches Reich. ne ber ficht
Silbermünzen
I) Im Monat Januar 1915 sind
geprägt worden in: Doppel⸗
kronen Kronen
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Hiervon auf Privat⸗ rechnung?)
Fünf⸗ markstũcke
Drei⸗
Zwei⸗ Ein⸗ Füntzig⸗ markstůcke .
markstũcke martnücke pfennigftůcke H. 1. 60. 3
pfennigstũcke
lich Preußischen Staatsanzeiger.
4
der Prägungen von Reichsmünzen in den deutschen Münzstätten bis Ende Januar 1915
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pfennigstücke pfenni, stůcke pfennigstücke pfennigstücke
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Hamburg.
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) Einschließlich von Kronen, zu deren Prä di ĩ ̃ ) Vergl. den Reichgan zeiger vom 9. 2 , k
Berlin, den 8. Februar 1915.
Hauptbuchhalterei des Reichsschatzamts. Schuckert. hat
112777 862, 65 . 24 471 007, 01 .
Parlamentarische Nachrichten.
Der Entwurf eines Gesetzes über Beihilfen Krie gswohlfahrtsaus gaben der . . Gemeindeverbände
ist nebst Begründung dem Hause der Abgeordneten zu— gegangen. Der Gesetzentwurf lautet, wie olg! ö
§1. Der Staatsregierung wird ein Betrag bis Mi x — zu 110 Millt K . . K und 9 n den rer Ausgaben für K 83w Bei⸗ ie n w. 9 für Kriege wohlfahrtszwecke Bei
() Der Finanzminist . . chti
nanzminister wird ermächtigt, zur Bereitstellung de noch § 1 erforderlichen Summe k . geben. An Stelle der Staaisschuldverschreibungen fönnen vorüber— gehend Schgtzanweisungen ausgegeben werden. Der Fälligkeitstermin ist in den Schatz anweisungen anzugeben. (2) Der Fingmiminister wird ermächtigt, die Mittel zur Ein— lösung dieser Schatzanweisungen durch Ausgabe pon neuen Schatz . ö f k in dem erforderlichen
rage zu beschaffen. e Schatzanweis 6 ziederho . chatzanweisungen können wiederholt . Schatzanweisungen oder Schuldverschreibungen, die zur Ein— lösung von faͤllig werdenden Sch tzanweisungen hie ef sin, hat die Hauptverwaliung der Staalsschulden auf Anordnung des Finanz⸗ i, 14 Tage vor dem Falligkelts termine zur Verfügung zu
(4). Die Verzinsung der neuen Schuldpapiere darf nicht vor de
Zeitpunkte beginnen, mit dem die Verzinsung der . Garn! nuwelsungen aufhört. Wann, durch welche Stelle und in welchen Beträgen, zu welchem Zinsfuße, zu welchen Bedingungen der Kündi⸗ gung und zu welchen Kursen die Schatzanweisungen und die Schuld— rerschreibungen ausgegeben werden sollen, bestimmt der Finanz—⸗ minister. Im übrigen kommen wegen der Verwaltung und Tilgung der Anleihe die Vorschriften des Gesetzes, betreffend die Konfoli— dation preußischer Staatganleihen, bom 19. Dezember 1869 Besetzsamml. S. 1197), des Gesetzeg, betreffend die Tilgung von
Staateschulden, vom 8. März 1895 (Gesetzsamml. S. 435 und des
Gesetzez, betreffend die Bildung eines Ausgleichzfondz für die Eisenbahnverwaltung, vom 3. Mal 1963 (Gesetzlsamml. S. 155) zur Anwendung.
Die Ausfüh diefes Gescdeß liegt d Mnist usführung dieses Gesetzes lie . und dem Finanzjminister ob. ö d
In der dem Gesetzentwurf beigegebenen Begründun wird ausgeführt: 1 ; .
QVer zweite Nachtrag zum Reichshaushaltsetat für 1914 stellt einen Betrag bis zu 200 Millionen Mark zur Verfügung, der nach den dazu gegebenen Erläuterungen für Gewährung von Wochenhilse während des Krieges sowie zur Unterstützung von Gemeinden und Gemeindeverbänden bei Aufwendungen auf dem Gebiete der Kriegs— wohlfahrtspflege bestimmt ist. Wegen der Unterstützung der Ge— meinden und Gemeindeverbände auf dem Gebiete der Kriegswobl⸗ sahrtepflege hat der Bundegrat unter dem 17. Dezember 1914 nähere Bestimmungen getroffen. Danach dürfen dle mit. Beihilfin zu unterstützenden Gemeinden und Gemeinde— h Kriegswohlfahrta pflege. nicht den Charakter er Armenpflege beilegen. Auf bestimmte Arten der Kriegs⸗ wohlfahrtspflege ist die Bewilligung der Beihilfen nicht beschränkt; e? können ebenfowohl Zuschüsse zu den gesetzlich vom Reiche zu er— fegt tenden Familienunterstützungen wie auch Mietbethilfen, Erwerbs⸗ osenunterstützungen und sonstige Einrichtungen der Kriege woblfahrts⸗ gie in Betracht kommen. Soweit die Kriegswohlfahrtspflege in er Form der Erwerbslosenfürsorge erfolgt, sind dabei nachstehende edlngungen zu erfüllen:
a. Die Regelung der . der Höhe und der Art der Fürsorge ist dem Ermessen der Gemeindebebörde über⸗ lassen; an Stelle von Geldunterstützungen können auch Sachleistungen (Gewährung von Lebensmitteln, Miet⸗ unterstützung u. dergl) treten.
Die Fürsorge darf nur arbeitsfähigen und arbeitswilligen Ortgeinwohnern, die infolge des Krieges durch Erwerbs- losigteit sich in bedürftiger Lage befinden, gewährt werden.
Eiwerblosen, die sich weigern, geeianete Arbeit zu über⸗ nehmen, darf eine Fürsorge nicht bewilligt werden. Kleinerer Besitz (Spargroschen, Wohnungseinrichtung) darf für die Beurteilung der Bedürftigkeit nicht in Betracht gezogen werden.
AUnterstützungen, die der Grwerbslose auf Grund elgener oder fremder Vorsorge bezieht, sowie Rentenbezüge durfen
gewährende Beihilfe höchstens zur Hälfte angerechn werden. Für Zinsen von ß dergl. , . . der nach e zulässigen Anrechnung des Kapitals.
e Belhilfen werden für die Zeit vom 1. Januar 1913 monatlich bewilligt und unter Berücksichtigung der . der Gemeinde oder des Gemeindeverbandes und der Höhe ihrer Leistungen nur für solche durch den Krieg auf dem Gebiet der Kriegswohl— ehrte flege vergn aht. Aufwendungen gewährt, die über die bisherigen us gaben für Wohlfahrtspflege hinausgehen. Ausgaben für die gesetz⸗ liche Armenpflege bleiben dabei außer Betracht. Es darf nicht mehr als ein Drittel der nach dem 1. Janugr 1915 entstandenen Gesamtauswen⸗ dungen für die Kriegswohlfahrtspflege bewilligt werden. Ausnahmsweise kann der Bundesrat mehr als dieses Drittel bewilligen. Der Höchft— betrag an Beihilfen für die Gesamtheit der Gemeinden und GHe— meinde herbände jedes Bundegstaats bestimmt sich nach dem Maßstab der Matrikularbeiträge. In ganz befonderen Fällen ann der Bundesrat zugunsten elnes Bunderstaats über diesen Ve Aungs⸗ maßstab hinausgehen. Ueber die Unten verteilung des auf den einzelnen . . . die Landeszentralbehörde,
e Anträge von den me ) i — ö er. . g emeinden und Gemeindeverbänden ie Höhe des auf Preußen entfallenden Teilbetrages läßt sie 9. allem darum nicht genauer angeben, well von den ö. . Mark vorweg die Leistungen des Reichs zur Gewähsung von Wochen hilfe während des Krieges nach der Bekanntmachung des Reichs- kanzlers vom 3. Dezember 1914 (Reichs. Gejetzblatt von 1914 Seite 492) abgehen, deren Betrag nicht festfleht. Nach überschläg licher Schätzung wird zu erwarten sein, daß nach Abzug dieser Leistungen und unter Zugrundelegung des Matrtkularfußes ein Betrag von 110 Millionen Mark auf Preußen entfallen wird. Hiermit wird jedoch das Bedürfnis nicht gedeckt werden; denn es handelt sich um Ausgaben, deren Gesamtbeirag im Monat vermutlich jetzt schon 20 Millionen Mark übersteigen wird, und um viele leistungsschwache Gemeinden und Gemeindeverbände. Es ist daher nötig, auch noch aus den Mitteln des Staats einen Betrag bis zu 110. Millonen Mark für den gleichen Zweck zur Verfügun zn stellen. Die Beihilfen aus dem staatlichen Fonds sollen der Einheih— lichkeit wegen nach denselben Grundsätzen bewilligt werden, die für die Beihilfen aus dem Reschsfgnds gelten, sollen also lediglich in der ,, Zuschlägen zu den Beihilfen aus dem Reichsfonds gegeben
Literatur.
Jahrbuch der K. Preußischen Kunstsammlu 35. Band, 2. 4. Heft und Beiheft. — Im 233. fn K geschlossenen Bandes faßt Wilhelm von Bode eine Gruppe von Florentiner Tonmadonnen zusammen, die sich aus der Fülle des Er— haltenen durch die lebhafte und origknelle Durchführung der Motive durch vornehmen Ernst des Madonnentvpug und durch geistvolle Kom⸗ position heraushebt. Indem er sie durch stilistischen Vergleich mit dem Werk Ghibertis in Verbindung setzt, gelingt es ihm, diesen als führenden Meister unter den Florentiner Tonbildnern in der ersten Hälste des Quattrocento“ zu erwelsen. Lorenzo Ghibertt von dem wir als beglaubigte Arbeiten außer den be⸗ rühmten Bronzetüren des Baptisteriums nur noch zwei Bronzeschreine und einige Kolossalstatuen und Grabtafeln kennen, erscheint in diesen Arbeiten, die den Zeitgenossen die mannigfachste Anregung gaben, von einer ganz neuen Seite, als liehenswürdiger Schilderer des intimen Verhãltnisses von Mutter und Kind, der auch in diesen einfacheren rascher hingeworfenen Arbeiten nichts von der Frische der Erfindung und der Größe des Ausdrucks verliert. Die abgebildeten Ton, und Stustgruppyen befinden sich im Kaiser Friedrich Museum, im Berliner und Florentiner Privatbesitz sowie in den öffentlichen Sammlungen von Paris und London. — „Die alte Ansicht von Florenz im K. Kupferstichkabtnett und ihr Vorbild be— handelt Christian Hülsen in einer Studie, die den Holzschnitt in Berlin als die getreue Kopie eines Florentiner Kupferstichs erweist. Diesen letzteren fand Hülsen in der Sammlung der Societä Columbaria in Florenz und stellt ihn zum ersten Male seinem im Anfang deg 16. Jahrhundert entstandenen Abbild gegenüber. — Der Mono⸗ grammist. H L, der Schöpfer des umfangreichen Hochaltars im Münster zu Alibreisach, wird von Theodor Dem ml er in seiner stilgeschichtlichen Bedeutung gewürdigt: seine von Baldung Griens Malerei abhängige Holischnitzkunst bezeichnet mit ihrem virtuosen Können, ihrem unge— heuren Aufwand an dekorativer Pracht und zugleich ihrer inneren Leere das Ende der spätgotischen Altarplastik und zugleich eine Vor— wegnahme spezifisch barocker Stileigentümlichkeiten. An neuen erken werden dem Meister einige kürzlich ing Ger— manische Museum übergegangene Skulpturen zugeschrieben; ebenso eine fälschlich auf Hans Leinberger getaufte Serie von Stichen
auf die von der Gemeinde oder dem Gemeindeverbande zu
interessanten Studie beleuchtet Rudolf Oldenbourg den E ; k ö in Ent⸗ , ,. und die zum Teil in Verg'ssenbeit , Werke es Malers Jan Lys, der, ein gebürtiger Oldenburger, von der holländischen Malerei seinen Ausgang nahm und dann in Rom und . we er 1629 starb, eine Reihe glänzender Sittenbilder und hi rien schuf. Er ist mehr als der geistreichste Rachahmer , . „mehr auch als die Manjeristen unter seinen ollaͤndtschen Genoffen, die die italienische Kunstreife wohl zu lernen, aber nicht zu Überwinden und umzubilden verstanden. Er gehört zu den wenigen Fremden, die, in Italien beimisch geworden, kraft ihrer originalen Begabung selbstäͤndig an der dortigen Eniwicklung mit— 3 haben. In dem Augenblick, wo die venezianische Malerei n. hat er eines threr wichtigsten Probleme, die känstlerische estaltung des Lichtes, wieder aufgegriffen und der Kunst des 18. Jahr hundertz entgegen . — Detlev e . von Hadeln ver- öffentlicht den ersten Teil einer ausgedehnten ö die sich unter dem Iltel Veronese und Zelotti? mit der Jugend , . Veroneses und seinem Aufstieg zum Rang eines großen ö. lelsters beschastigt. Die von einer Reihe bemerkengwe ter Abbilt ungen enle tet Arbeit zieht viele der zerstreuten frühen Ärbeiten Veronefes ans Licht und sondert sie von denen des Zelotti, der in den fünfziger Jahren des 16 Jahrhunderts mit ihm zufammengearbeitet hat. a Das Schlußheft des 35. Bandes Lröffnet ein Nachruf Hermann . nnefe IDs gir den am 19. Juli des Jahres verstorbenen Alexander . den Leiter der Ausgrabungen in Pergamon, der von 1877 is 185, die Sammlung der Skulpturen und Gipgabgüffe der König⸗ lichen Museen als Direktor geleitet und auch später' noch als Sach- verständiger und als Herausgeber der großen Publikation Über Per⸗ gamon in naher amtlicher Beziehung zu den Sammlungen ge— h . hatte. . Die Reihe der Studlen und Forschungen ginnt mit, der Veröffentlichung eines neuaufgefundenen, köstlichen Bildes von Rubeng. Wilbelm von Bode begleitet das Werk, das Rubens erste Gattin Fsabella Brant darstellt, mit einigen Erläuterungen. Es ist kürzlich aus einer englischen Privatsammlung in die des Herrn Marcus Kappel in Berlin über⸗ ene, Unter den jahlreichen Darstellungen, in denen der Meister seine früh verstorbene erste Frau verewigt hat, ist es das menschlich ansprechendste, ein Werk aus der mittleren Zeit der glücklichen Ghe, das die feinen Züge ebenso treu als liebenswürdig zum Ausdruck bringt. Wie dag »Kind mit dem Vogel“ in der Berliner Galerie, ist auch dieses Porträt ,,. ein Studienkopf gewesen und dann, nach Anstückung der Tafel, zu einem vollendet durchgeführten Gemälde ausgestaltet worden. Ble Wirkung ist intimer und zarter 35 bei manchen anderen Blldnissen. Man sieht, wie dem Meister nehen der volltönenden Sprache auch andere Register zu Gebotz stehen, und daß er gerade in dieser Zurückhaltung der äußeren Mittel besonders frisch und mit eingehender Psychologie zu schildern versteht An das Rubensbild schließt sich eine aus dem Donaueschinger Kabinett stammende Zeichnun g Albrecht Dürers, die Engelbert Bgum eister zum ersten Male bekannt macht. Die ö Frau mit erhobenen Händen scheint eine Studie zu einer Maria unter dem Kreuz zu sein und ist etwa in das Jahr 1506 zu setzen. . „»Der Brügger Meister des Dresdener Geber bucht einer der bedeutendsten Miniaturisten aug dem Ende des 15. Jahrhunderts, wird von Friedrich Winkler durch eine aus— führliche Charakteristtk einer Werke, die sich um zweit zeit— lich festliegen de Gebetbücher von 1497 und 1508 gruppieren, in, die Kunstgeschichte eingeführt und zugleich in Brügge lokalisiert. — Meta Escherich versucht eine neue Refonstruktion des sogenannten „Heilsspiegelaltars von Konrat Witz ?‘, von dissen 16 Tafeln 7 verschollen sind, während 8 sich im Baseler Museum und in Schweizer Privatbesitz befinden und eine, Salomo und die Königin von Saba darstellend, kürzlich für das Kaiser , nn erworben wurde. Es gelingt ihr mit hoher Wahr— scheinli tet ein doppelflügliges Werk zusammenzuftellen, dessen Stücke nach der Art der Armenbibel in typologische Beztebung zu einander stehen. In einer zwesten Tafel des Kaiser Friedrich⸗Museums, die den fürbittenden Christus im Rahmen der Dreieinigkeit und daneben die Deimsuchung darstellt, glaubt sie eine erweiterte Kopie nach dem derlorenen Mittelstück gefunden zu haben Dag Bild, das an— läßlich des Florestretts als Geschenk in die Berliner Sammlung kam ist zweifellos nach Motiven von Konrat Witz, aber auch sicher nscht bon ihm selbst gemalt. — Eine weitere Neuerwerbung des Kaiser Friedrich ⸗Museums, das Stifterbild des Hans Pleydenwurff bespricht die letzte Arbeit des Heftes. Fridolin Solleder erweist durch archivalische Forschungen die Straubinger Patrizierfamilien Haberkofer und Kräntzl als Träger der beiden Wappen. Gg gelingt ihm ferner nachzuweisen., daß Hang Plevdenwurff, der von Bamberg stammende Nürnberger Maler, im Jahre 1466 von dem Stifter Jörg Dabherkofer mit bedeutenden Aufträgen betraut wurde, unter denen wohl auch die Berliner Tafel sich befand. Grich Abraham verfolgt
eine künstlerische Kritik dez Gtifferbsldez, dag er nur ag ein; Werk.
und Holzschnitten, die das Monogramm H L zeigen. — In einer
die . leydenwurffsß zu Bamberg noch welter und gibt stattarbeit gelten lassen will.