1915 / 46 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 24 Feb 1915 18:00:01 GMT) scan diff

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geschaffen werden. Professor Witkop bittet um Einsendung von Briefen, die seinen Absichten entsprechen, direkt an die Verlags frelle Friedrich Andreas Pertkes A. G. Gotha. Die Driginalbriefe brauchen nicht eingesandt zu werden, jedoch forgfältigste Abschristen, für dis der Abfender mit Namen und AÄdresse einstehen kann. Telle der Briefes, die sich auf intime persönliche und Famil : enangelegenheiten beziehen, können weggelassen werden. Orte und Daten der kriegerischen Ereignisse sollen und können jedoch voll angegeben werden, da die Veroͤffentlichung erst nach Frierensschluß erfolgt. Die Einsender jener Briefe, die zur Aufnahme geeignet sind, erhalten vor Abschluß des Buches Nachricht. Originalbriefe gehen nach Abschrift sofort unversehrt zurück.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

An der Königlichen Gärtnerlehranstalt in Berlin Dahlem fiaden im Jahre 1915 folgende Sonderlehrgänge statt: 1) Lehrgang für Helfer und Helferinnen, veranlaßt durch den Kriegsautzschuß' für Gemüsebau, vom 1. —– 65. Mär. 2) Lehrgang für Gartenfreunde (allgemeiner Gartenbaukursus für Damen und Herren), auf befonderen Wunsch der ostpreuftischen Flüchtlinge festgesetzt, vom 22. 27. März. 3) Lehrgang sür Gartenfreunde (allgemelner Garten- baukursus für Damen und Herren) vom 19. 24. April. 4) Tehr⸗ gang für Obst, und Gemüseverwertung für Damen vom 21.— 26, Juni. 3) Lehrgang für Obst. und Gemüseberwerlung für Haushaltungk— lehrerinnen' vom 5.—1I7. Juli. 6) Lehrgang für Helfer und Helferinnen, veranlaßt durch den Kriegsausschuß für Gemüsebau ö Fortsetzung des Lehrganges zu 1, Unterweisung in Ernte, uf⸗ bewahtung und Verwertung von Gemüse), vom 16.321. August. 7) Lehrgang für Obst, und Gemüseverwertung für Obstjüchter und Obstbaulnteressenten vom 4.— 8. Oktober. S8) Lebrgang für Apfel⸗ verwertung für Damen und Herren vom 18 22. Oltober. 9) Lehr. gang für Obsibaumschnitt und pflege für Damen und Herren (alf Fortsetzung der Lehrgänge zu 2 und 3) vom 1.— 6. November.

Dog Unterrichts geld beträgt: für die Lehrgänge zu 2, 3, 4,7, 8 und 7 für Deutsche 9 46. für Ausländer 18 ; für den Lehr— gang 5 für Deutschꝛ 18 16, für Ausländer 36 *. Lehrgänge J und 6 find' honorarfrei; Bewerber müssen ausreichende praktische Er⸗ fahrungen im Gartenbau besitzen. .

Die Lehrpläne der elnzelnen Lebrgänge werden auf Wunsch 4 Wochen vor Beginn jeden Lehrganges zugesandt. Anmel dungen sind möglichst frühzeitig an den Direktor der Königlichen Gäriner⸗ lehranstalt zu richten. Nach erfolgter Zusage ist das Unterrichtageld porto- und bestellgeldfrei an die Kasse der Königlichen Gãärtner⸗ lehranstalt in Berlin-Dahlem einzusenden. Der Eingang des Be— trages ist für die Eintragung in die Tellnebmerliste maßtebend. Der Hauptlehrgang (vier Semester) beginnt am 4. Oktober 1915. Auf⸗ nahme von Hospitanten und Praktikanten findet zu jeder Zeit statt.

Verkehrs wesen. Für die zum Regierungsbezirk Trier gehörigen Kreise St. Wendel, Ottweiler, Saarbrücken (Stadt),

Saarbrücken (Cand). Saarlouis, Merzig und Saar⸗ burg und für das Fürstentum Birkenfeld werden am 1. März die für den inneren deutschen Postverkehr angeordneten Beschränkungen aufgehoben. Infolgedessen können von diesem Zeitpunkte ab im inneren Postverkehr von und nach diesen Gebieten verschlossene Postsendungen wieder k werden.

Vom 1. März ab können ferner im Verkehr mit El saß— Lothringen (ausgenommen die Kreise Altkirch, Colmar, Geb—⸗ weiler, Mülhausen und Thann) und mit den zum Befehls— bereiche der Festungen Straßburg und k gehöri⸗ gen badischen Postorten (aufgeführt in der bei den Postanstalten aushängenden Bekanntmachung Nr. I) Pakete,

Wertbriefe und Postaufträge unter folgenden Be⸗ dingungen zur Postbeförderung angenommen werden:

a. Die Pakete dürsen außer offen beigefügten Rechnungen und Schrfftstücken, die sich nur auf den Paketinhalt beziehen, keine schriftlichen Mitteilungen enthalten. b. Die Wertbriefe und Postaufträge dürfen nur bei den Postämtern lnicht auch bei Posiagenturen, Posthilfstellen oder durch die Landbriefträger) aufgeliefert werden. Sie sind bei den Postämtern offen vor⸗ zulegen und dort nach Prüfung des Inhalts durch den Beamten in dessen Gegenwart von dem Auflieferer zu verschließen.

Nach Oesterreich (ausschließlich Galizien und der Bukowina) können von jetzt ab wieder Postfrachtstücke bis zum Gewicht von 50 kg versandt werden. Nach Galizien und der Buko— wina bleibt der Paketverkehr noch eingestellt, nach Dalmatten das Höchstgewicht auf 20 kg beschränkt.

Verdingungen.

Der Zuschlag auf die von dem Verwaltung ressort der Kaiferlichen Werft in Wilbelmshavpen am 1. Februar 1915 veidungenen Bauböljer ist den Firmen H. Bartels Nachf. in Hooksiel und Wilhelm Guhl G. m. b. H. in Hamburg erteilt worden.

Theater und Musik.

Morgen, Donnerstag, findet im Königlichen Qpernhause die 750. Aufführung von Webers „Freischütz! statt. Die Besetzung lautet: Agathe: Frau Dux, Aennchen: Fräulein Engell, Max: Herr Kraus, Eremit: Herr Knüpfer, Ottokar: Herr Bronsgeest, Caspar; Herr Bischoff, Kuno: Herr Krafg, Kilian: Herr Habich. Dirigent ist der Generalmusikdirektor Dr. Strauß.

Im , Schauspielhause wird morgen das Lust⸗ spiel . Wie die Alten sungen“ gegeben. Beschäftigt sind in den Haupt⸗ rollen die Damen Conrad, Abich, Thimig, Ressel und die Herren Engels, Böttcher, Vallentin, Kraußneck und Eichholz. Spielleiter ist der Regisseur Hertzer.

Am 1. März findet im Thaliatheater eine Wohltätig⸗ keitsvorstellung zugunsten des Lazarettjuges „Groß⸗ berzogin Alexandra“ satt. Sie wird Gelegenheit geben, die Bekanntschaft mit zwei der besten Einakter aus der Glanzzeit der Berliner Posse zu erneuern. Der eine ist; Das erste Mittags⸗ effen' von Karl Görlitz, mit neuen Gesangseinlagen von Alfred Schönfeld und Max Winterfeld (Jean Gilbert), der andere das Berliner Idyll! aus dem Jahre 1858 „Hermann und

Dorothea“ von Kalisch und Weirauch. Die Vor⸗ stellung wird eingeleitet mit neuen, bisher richt ge— druckten Kriegsliedern on Rudolf Presber, die Frau

Gertrud Arnold Schönau sprechen wird. Für den Bunten Teil“ haben der Intendanztat Richard Alexander, der Kammersänger Alexander Heinemann und die Wiener Tänzerin Lucy Kiesel⸗Hausen ihre Mitwirkung zugesagt, ferner Karl Clewing, der u. a. sein mit so stuͤrmischem Erfolge aufgenommenes Lied zur Laute: „Ich batt cinen Kameraden“ vortragen wird. Von den Kräften des Thalia, theaters treten Elsa Grünberg, Lutti Werkmeister und Arnold Rieck auch im „Bunten Ten auf. Vorbestellungen (ohne Vorverkaufs⸗ abet sind an die Theaterkasse und das Warenhaus A. Wertheim zu richten.

Der 7. Spmphonieabend der Königlichen Kapelle unter der Leitung des Generalmusikdtrettors Dr. Richard Strauß findet am Freitag, den 245. d. M., Abends 73 Uhr, im Königlichen Opernhause siatt. Das übliche Mittagskonzert beginnt an dem⸗ selben Tage um 12 Uhr. Das Programm lautet: Sinfonietta, Oy. 5 (zum ersten Male in diesen Konzerten) von W. E. Korngold; „Mazeppa“, symphonische Dichtung von Fr. Liezt; Ouvertüre zu

Igmont“, von Beethoben; C-⸗Moll- Symphonie von Beethoven. Gin laßkarten zu dem Mittagskonzert sind bei Bote u. Bock (Leipziger Straße 37 und Tauentzienstr. 7) zu haben.

In der Kaiser Wilhelm -Gedächtniskirche veranstaltet der Stganist Walter Fischer morgen, Donnerstag, Abends 6 bis 7 Uhr, ein Orgelkonzert, bei dem Fräulein Johanna Behrend (Soptan) und Frau Johanna Küttner (Violine) mitwirken. Karten zu 1 und 50 4 sind bei Bote u. Bock, A. Wertheim und Abends am Eingang der Kirche zu haben. Die Einnahme wird dem Verein „Frauenhilfe“ zur Linderung von Kriegsnot überwiesen.

Mannigfaltiges. Berlin, den 24. Februar 1915.

In Gegenwart Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin fand, wie W. T. B.“ berichtet, gestern im Herrenhause der dritte Landfrauentag unter siarker Beteiligung statt. Nach— dem die Gräfin von Schwerin -Löwitz Ihre Majestät begrüßt hatte, sprachen die Freiln von Pawel Rammingen, Frau Pastor von Roon, geb. Gräfin Bassew'tz, und Pastor Thiele, Vor⸗ sitzender des Evangelischen Verbandes zur Pflege der weiblichen Jugend Deutschlands, der zu dem Landfrauentage eingeladen hatte, über die Frage: „Was fordert der Krieg von den Landfrauen in der Landwirtschaft, in Haus und Familie und in der Gemeinde?! Nach lebhafter Besprechurg saßte die Versammlung, auf Antrag des Pasters Keil, folgende En tschlteßung: „Die deuischen Landfrauen wollen in Treue helfen, den Sieg in schwerem Kampf zu erringen und an dem neuen Deutschland der Zukunft mitzubauen. Während die Männer vorm Feinde stehen, wollen die Landfrauen in Haus und Hof, auf Acker und Scholle an ihre Stelle treten, zugleich aber auch in ihren Familien und Gemeinden als Mütter und Führerinnen die Müden aufrichten, die Schwachen siützen, die Jugend zu herzbaftem Glauben und reinem Wandel erziehen und so an der religiösen, und vater ländischen Erneuerung unseres Volkes mitarbeiten. Wie sie bisher

Opler und Arbeit auf sich genommen haben, so werden sie es welter tun komme, was will bis der Sieg unser ist!“

Zu zeigen, wie Deutschland und Oesterrelch auch in der Friedenz. arbeit Hand in Hand gehen, wird die Aufgabe eines Lichtbil dervortragz sein, den Dr. Gian noni, Geschäftsführer des österreichischen Bundeg für Heimatschutz, am 27. d. M., Abends 6 Uhr, im Vörsaal 155 der Technischen Hochschule (Charlottenburg) halten wird. Dr. Giannon wird den Vortrag auf Anregung des Vereins Heimatschutz in Brandenburg“ als Fortsetzung der jetzt beendeten Vorlesungen über angewandten Heimatschutz halten. Der Eintritt steht jedem (auch Damen) frei. 3.

Unter dem Ehrenvorsitz der Frau Staatsminister Freifrau von Schorlemer wird in den Räumen des Landwirtschastsministeriums, Leipziger Platz 10, am 2. März, pünktlich 8 Uhr, zum Besten des Nachmittagsheims für verwundete Krieger, Kurfürsten, straße 88, ein Gesellschaftsabend mit künstlerischen Darbtetungen statifinden. Das Nachmittagsheim bietet durchschnittlich täglich 500 in der Genesung befindlichen Soldaten bei freier Verpflegung gesellige Unterhaltung und, geistige Anregung. Karten für den Ge— sellschaftgabend (einschließlich kaltem Büfett und Getränken) sind zu je 20 M noch in beschräntter Anzahl entweder im Heim. Kurfürsten. straße 83. zwischen 3 und Uhr, oder bei der Frau Wirklichen Ge⸗ 6. , Dr. Hoffmann, Grunewald, Hagenstraße 79 zu erhalten.

Auf der Treptower Sternwarte finden in den nächsten Tagen folgende öffentliche kinematographischen Vorträge statt: Sonn— abend, Nachmittags 5 Uhr: „Aus unseren Kolonien“; Sonntag, Nach. mittags 3 Uhr: ‚Interessante Bilder aus Italien“, 5 Uhr: „Theodor Ftörner“, Abends 7 Uhr: „Das baverische Hochland und die Königs— schlösserz; Mittwoch, Nachmittags 5 Uhr: „Aus unseren Kolonien.. Nach jedem kinematographischen Vortrage werden Kriegsfilme. vor— geführt. Am Dienstag, den 2. März, Abends 7 Uhr, spricht der Direktor Dr. F. S. Archenhold über: „‚Astronomie mit dem Opern- glas und kleinen Fernrohren“ unter Vorführung zahlreicher Licht, bilder. Mit dem großen Fernrohr werden allabendlich der Mond und der Saturn beobachtet.

Paris, 24. Februar. (W. T. B) Nach einer Meldung der „Agence Havas“ besuchte die Untersuchungskommission, die von der amerikanischen Boischaft beauftragt, ist, die Lager der deutschen Kriegsgefangenen und Zivilgefangenen zu hesichtigen, die Konzentrationslager der Departements Var und Basses⸗Alpes. Sie stellte fest, daß die internattonalen Vorschriften auf das genaueste beobachtet werden. Die Kommission reiste nach Korsika weiter.

Mos kau, 23. Februar. (W. T. B.) Nach einer Meldung der Rijetsch' ist dem juristischen Institut in Mos kau, das haupt, sächlich den Juden die Möglichkeit zum Studium eröffnen sollte, da es an die Prozentnorm der russischen Universitäten nicht gebunden ift, das Recht genommen worden, seine Zöglinge zur Staats— prüfung anzumelden.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene De peschen.

London, 24. Februar. (W. T. B.) Antliche Mel— dung. Bei der Meuterei eines indischen Infanterie regiments in Singapore wurden sechs englische Offi— ziere und 16 Unteroffiziere und Soldaten getötet, 9 Unter— offiziere und Soldaten verwundet, 14 englische Zivilisten, darunter eine Frau, getötet. Die Meuterei ist unterdrückt.

Konstantinopel, 24. Februar. (W. T. B.) Wie die „Agence Milli“ aus zuverlässiger Quelle erfährt, haben die beiden türkischen Linienschiffe „Reschadie“ und „Osmanieh“, die die Engländer beschlagnahmt haben, unter den Namen „Agincourt“ und „Erin“ an der Beschießung der Dar⸗ banellen am 19. Februar teilgenommen. Diese Tatsache widerlegt schlagend die englischen Versicherungen gegenüber der Welt des Islams, daß sie deren Gefühle achteten.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater. Künigliche Schauspiele. Donnerz=

tag: Opernhaus. 53. Abonnementsvor⸗

stellung. Zum 790. Male: Der Frei⸗ schütz. Romantische Oper in drei Ab-

teilungen (zum Teil nach dem Volks— märchen „Der Freischütz) von F. Kind. Musik von Karl Maria von Weber. Muhßffkalische Leitung: Herr Generalmusik⸗ direktor Dr. Strauß. Regie: per Regisseur Bachmann. Chöre: Herr Pro- fesso Rüdel. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 56. Abonnements vor⸗ stellung. Wie die Alten sungen. Lust—⸗ spiel in vier Aufzügen von Karl Niemann. . Herr Regisseur Hertzer. Anfang Uhr.

Freitag: Opernhaus. Mittags 12 Uhr: Symphoniemittags konzert. Abends 77 Uhr: VH. Symphoniekonzert der Königlichen Kapelle zum Besten ihres Witwen- und Waisenfonds. Dirigent: Herr Generalmusikdirektor Dr. Richard Strauß.

Schauspielhaus. 57. Abonnementsvor⸗ stellung. E812. Schauspiel in fünf Aufzügen von Otto von der Pfordten. Ansang 77 Uhr.

Dentsches Theater. ( Direltion: Mar Reinhardt.) Donners tag, Abends 73 Uhr: Wallensteins Tod.

Freitag und Sonnatend: Rappelkopf (Alpenkönig und Meunschenfeind).

Kammersyiele.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die deutschen Kleinstädier. Zum ersten Male: Der

, : Echarmante. ö Sonnabend: Die deutschen Klein⸗

Oerliner Theater. Donnerst., Abends 8 Uhr: Extrablätter! Heitere Bilder aus ernster Zeit von Bernauer⸗Schanzer und Gordon. Musik von Walter Kollo und Willy Bredschneider.

Freitag und folgende Tage: Extra⸗ blätter! Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Pe⸗ terchens Mondfahrt. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Wie einst im Mai.

——

Theater in der Königgrätzer

Straße. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Königin Christine. Schauspiel in pier Akten von August Strindberg. Uebersetzt von Emil Schering.

Freitag: Rausch.

Sonnabend: Herodes und Mariamne. Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: Kabale und Liebe. Abends: Hedda Gabler.

Komuͤdienhan g. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Bunter Abend.

Freitag: Biedermeier.

Sonnabend: Bunter Abend.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Kammer⸗ mußsik. Abends: Bunter Abend.

Deutsches Künstlertheater (Nürn-˖ bergerstr. IO 7I, gegenuber dem Zoologischen Garten). Donnerstag, Abends 7 Uhr:

Peer Gynt. Freitag und Sonnabend: Egmont.

Cessingtheater. Donnerstag, Abends s Uhr: Ein Volksfeind. Freitag und Sonntag: T X T S. Sonnabend: Jugendfreinhe.

Komische Oper. (An der Weiden dammer Brücke.) Donnerstag, Abends 3 Uhr: Gold gab ich für Eisen. ( Die schöne Marlene.) Komische Volksoper in drei Bildern von Victor Léon. Musik von Emmerich Kälmän.

Freitag und folgende Gold gab ich für Eisen.

Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Miß Lilian. Schillertheater. O. (Wallner⸗ theater.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Störenfried. Lustspiel in vier Aufzügen von Roderich Benedix. Freltag: Des Meeres und der Liebe

Wellen. Sonnabend: Zopf und Schwert.

Charlottenburg. Donnerstag, Abends 75 Uhr: Faust, . Teil. Von Goethe. Freitag: Der Störenfried. Sonnabend: Faust, 1. Teil.

Tage:

Nentsches Opernhaus. (Char- lottenburg, Bismarck⸗Straße 3437. Direktion: Georg Hartmann.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die verkaufte Braut. Komische Oper in drei Akten von K. Sabina. Musik von Friedrich Smetana.

Freitag: Lohen gi in.

Sonnabend: Die verkaufte Braut.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Era Diavolo. Abends: Lohengrin.

Thenter des Westens. (Station:

Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Rund um

die Liebe. Operette in zwei Akten von Bodanzky und Thelen. Musik von Oskar Straus.

Freitag und folgende Tage: Rund um die Liebe. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die

Theater an Nollendorfplatz. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Immer feste druff! Vaterländisches Voltsstück in vier Bildern von Hermann Haller und Willi Wolff. Musik von Walter Kollo. Freitag und folgende Tage: Immer feste druff!

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Graf von Luxemburg.

Lustspielhaus. (Frledrichstraße 236.) Donnerstag, Abends 85 Uhr: Die Orient⸗ reise. Schwank in drei Akten von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg. Freitag und folgende Tage: Die Orientreise.

Sonntag, Nachmittag, 37 Uhr: Das Leutnautsmindel.

Thaliatheater. (Direltion: Kren und Schönfeld.) Donnerstag, Abends 8 Uhr; Kam'rad Männe. Volksposse in drei Akten mit Gesang und Tanz von Jean Kren und Georg Okonkowski. Musik von Max Winterfeld (Jean Gilbert). Ge— sangstexte von Alfred Schönfeld.

Freitag und folgende Tage: Kam'rad Männe.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Jugend.

Trianonthenter. (Georgenstr, nahe Bahnhof Friedrichstr.) Donnerstag, Abends 3 Uhr: Das Liebesnest. 9

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Freitag und folgende Tage: Liebesnest.

Sonntag, Nachmittags 33 Uhr: Das Schloß am Meer.

Konzerte.

Philharmonie. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Einziges Konzert zu populären Preisen vom Ross⸗Quartett und Artur

Beethoven ˖ Saal. Donnerst. Abende 8 Uhr: Lieder⸗ und Arienabend von Anna Medek.

Klindworth ˖ Scharwenka · Saal. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Konzert von Andreas Weißgerber (Violine). Mitw. Elisabeth Ohlhoff (Gesang).

Harmoniumsaal. Donnerst. Abend 8 Ühr: Vortragsabend von Marig Stona und Farl Erasmus Kleinert.

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Familiennachrichten.

Verlobt: Hannah Gräfin von Bismalc mit Hrn. Rittmeister Leopold von Bredow (Schloß Friedrichsruh).

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Fall von Plehwe⸗Dwarischken (6. Zt. Berlin) Hrn. Hauptmann Fritz Lange (Hohen felde bei Lalendorf i. M.. .

Gestorben: He. Oberschofmeister, Ober. hofmarschall a. D. Graf Seintzhein München). = Hr. Generalleutnant Bodo von Bitfurth (Cöln a. Rh.). Hi, Superintendent und Pastor prim. Fall Krebs (Herrnstadt i. Schles.). t.

Poltzeirat Wilhelm von Haughi (Hirschberg i. Schles.). Fr. ber

regierungsrat Thecla von der Mosel geb. von Görschen (Aachen).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg,

Verlag der Expedition (Kove) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruqderei un Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße b

Vier Beilagen sowie die 876. Ausgabe der

stüdter.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Liliom.

Rüuber.

ESchnabel. Mltwirkung: Leberecht Goedecke.

deutschen Verlustlisten.

Mn 46.

Erste Beilage

Berlin, Mittwoch, den 24. Februar

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

18915.

Preuszischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 100. Sitzung vom 23. Februar 1915, Mittags 12 Uhr. (Bericht von „Wolffs Telegraphischem Bureau“)

Ueber den Beginn der Sitzung, in der die zweite Be— ratung des Entwurfs des Staatshaushalts— etats für das Rechnungsjahr 1915, und zwar unächst die Besprechung des Spezialetats des Staatsministeriums, fortgesetzt wird, ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden. 68 folgt die Berichterstattung der Kommission über ihre Erörterung der ostpreußischen Verhältnisse.

hen, für diese fieig ben wind. Auch über die Wicberbelebung der Vieh—= acht, besonders der Pferdezucht, ist genauer gesprochen worden. Es wurde nit, Recht hervorgehoben, daß gerade dem kleinen Bauern die Weiterzucht

icht wind; Es wurde gesagt, man würde der Staatsregierung und uch der Militäwherwaltung danken, wenn sie nach Kräften den entstandenen Verlust ersetzt. Die Kommission hofft, daß es

n. wird, wenn auch erst nach einiger Zeit, die preußische Pferde— t wieder aufceine Höhe zu bringen, zie sie zu einer der wichtigsten Ver- r . , mit Teigne ten Kriege pferden macht., Ein anderer , r . war, die Frühiahrsbestellung. Es wurde dabei r. Wunsch ausgesprochen, daß die Heeresverwaltung dafür genügende gräfte zur Verfügung stelle. Eine weitere Frage war die der Wiederauf— i 69 J Dör fer und Sr ü Von einzelnen wurde verlangt, ells mehr auf die zweckmäßig, Ausführung gesehen werden, Andere ngten wiederum mehr Rücksichtnahme auf architektonische Schönheit.

Es wurde hervorgehoben, daß sich schließlich beides miteinander vereinen lißt. Es ist deshalb Hoffnung vorhanden, daß es gelingt, Ostpreußen er zu dem zu machen, was es war, zu einem Juwel in der Krone Il 18.

Minister des Innern von Loebell:

. heine Herren Nach den eingehenden, klaren und lichtvollen lusführungen Ihres Herren Berichterstatters kann ich mich zur Sache Enz fassen. Ich habe in der Kommission eingehend dargelegt, welche Maßnahmen die Königliche Staatsregierung und die Behörden der lgemeinen Verwaltung getroffen haben, um der Provinz Ostpreußen in der schweren Heimsuchung, die sie durch den Krieg betroffen hat, beizustehen. Ich habe darauf hingewiesen, daß bereits unter dem 7. August 1914 Seine Majestät der Kaiser und König den Befehl begeben hat, daß alles, was zur Linderung der augenblicklichen Not n Ostpreußen, sowohl der von ihrer Scholle vertriebenen als auch der mw ihrem Besitz und Erwerbe gestörten Bevölkerung, geschehen kann, ils ein Akt der Dankbarkeit des Vaterlandes sogleich in Angriff benommen werden solle.

Die in Ausführung dieser Allerhöchsten Willensmeinung einge— ichtete Kriegshilfskommission für Ostpreußen, an deren Spitze der beiprasident steht, hat sofort ihre Tätigkeit begonnen. Ihre Tätig⸗ seit bestand zunächst darin, einmal die Schäden im allgemeinen fest— sisetzen, dann aber auch die Beträge zu ermitteln, welche als Vor— mntschädigung zunächst aus preußischen Fonds vorbehaltlich der Er— kttung durch das Reich gezahlt werden sollen. Mit der örtlichen zeststelung der Schäden waren die Kriegshilfsausschüsse betraut. Als iche arbeiten in 39 geschädigten Kreisen der Provinz zurzeit 66. lich dem Stande vom 1. Februar waren ich gebe die Zahlen noch inmal genau: Ihr Herr Berichterstatter hat sie bereits erwähnt ö uf 72453 gestellte Anträge rund 32 700 000 S an Vorentschädi— ungen zur Zahlung angewiesen. Als Beispiel will ich aufführen,

allein ein einziger Kreis im Regierungsbezirke Königsberg 7826 Intröne ki 2 ** r IoObQπν. ö. inträge bis zum 1. Februar erledägt hat.

Sie sehen aus diesen Zahlen, welche gewaltigen Aufgaben der pilssaktion gestellt waren, und was bereits geleistet worden ist. Ich ‚shme gern Veranlassung, auch an dieser Stelle den Behörden, die ii der Ausführung der Hilfsaktion betraut waren, wärmste An— kennung zu zollen, in erster Linie dem tatkräftigen Oberpräsidenten

9y

er Provinz, den Regierungspräsidenten mit ihren Beamten, den Land—

aten, den Oberbürgermeistern, Bürgermeistern und sämtlichen Ge⸗ eindebebßrß 83 . , 66 eindebehörden. Es ist mir ein besonderes Bedürfnis, das an dieser

telle auszusprechen. (Bravoh Die Behörden hatten in Ostpreußen, mittelbar vor der Front, noch mit ganz besonderen Schwierigkeiten ; lampfen, und sie mußten neben ihren sonstigen Arbeiten eine Reihe en Aufgaben erledigen, die die unmittelbare Nähe des Krieges mit 4 biachte. Ich erwähne auch hier die erfreuliche Tatsache, daß mir . Beschwerde wegen verweigerter Vorentschdigung H . das auch als ein erfreuliches Zeichen dafür en, daß tatsächlich gute Arbeit gemacht worden ist. 1 der vom Kriege glücklicherweise weniger betroffenen Provinz 1 über das Verfahren, über die Er. 1 ö. ö , ,. in af , , t Dort n . . 9 . . hi skommission der, Probinzialaus⸗ 38 nne gern die sichere und zielbewußte Tätigkeit auch der chorden in Westpreußen an. Ueber die Sorge für die aus ihrer Heimat vertriebenen Flücht⸗ 1 ö. . der Kommission eingehend berichtet worden. Wenn die . . , , Ende August infolge der damaligen, , . noch regellos gewesen ist, so ist die t im nber in ziemlich geordnete Bahnen gekommen. Das 16 Hauptverdienst des zum Flüchtlingskommissar ernannten e hauptmanns von Berg lsehr richtigh, dem ich auch hier aus— stlich dankend Anerkennung zollen möchte. Er hat es verstanden, H die glüchtling: schon in ö. Provinz in Bergungszüge . ö. dann . diejenigen ö hingeleitet worden, . ür sie bereitgestellt hatte. Solche Quartiere waren Restellt zunächst in den sicheten Teilen von Ostpreußen, dann in

gierungsbezirken Schleswig, Lüneburg, Stade, Osnabrück. Infolge des dankenswerten Entgegenkommens der Großherzoglichen Regie⸗ rungen sind auch 10000 Flüchtlinge in den beiden Mecklenburg untergebracht worden. (Bravo Es ist mit Dank hervorzuheben, daß man sich überall bemüht hat, die Aufnahme der Flüchtlinge so gut zu gestalten, wie es nur möglich war. Man hat darin gewetteifert, diesen armen Heimatlosen diese schwere Zeit zu erleichtern; man hat

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es getan, nicht ohne persönlich schwere Opfer auf sich zu nehmen. Die Verpflegung und Unterbringung geschah im allgemeinen auf Kosten des Staates gegen Sätze, die ja nicht hoch sind, die aber doch in größerer Höhe kaum zur Verfügung gestellt werden konnten. Sie wollen beachten, daß der Staat doch monatlich mehrere Millionen Mark dafür ausgibt: Dann ist dafür gesorgt worden, daß die *. J

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der Flüchtlinge freien Schulbesuch bekommen, es ist für Wäsche und für Kleidung aus dem Liebesgabenfonds, der unter der Verwaltung des Oberpräsidenten und einer besonderen Kommission in g

besteht, gesorgt worden. Bereitwillig und hingebend hat Beratungsstelle des Roten Kreuzes für deutsche Berlin sich der Vertriebenen angenommen. Ebenso haben sich auch verschiedene Wohltätigkeitsvereine gern in den Dienst dieser gestellt.

Berlin ist als Aufenthaltsort für Flüchtlinge möglichst worden. Die Gründe hierfür liegen klar zu Tage: Berlin ist teuer, und die Flüchtlinge wären hier in Verhältnisse gekommen, die von denen ihrer Heimat sehr verschieden sind. Es würde also bei einem längeren Aufenthalte in Berlin doch die Gefahr entstanden sein, daß die Neigung zur Rückkehr mehr und mehr zurückgetreten wäre, und das mußte vermieden werden. Wenn trotzdem Flüchtlinge hier in Berlin geblieben sind, so haben wir uns natürlich auch derer nach Möglichkeit angenommen. Unter anderem ist eine besondere Stelle im Polizeipräsidium speziell mit der Sorge für sie betraut worden. Für bessergestellte Flüchtlinge sind Vorschüsse auf die Vorentschädigung gezahlt worden. Auch die Angehörigen freier Berufe sind nach Mög⸗ lichkeit berücksichtigt worden. Wenn sie keinen besonderen Schaden erlitten haben, konnte ihnen aber nur durch Gewährung von Darlehen geholfen werden.

Die Hauptsorge bleibt wohl für alle, denen das Wohl der Pro— vinz Ostpreußen am Herzen liegt, daß auch die Rückkehr de r Flüchtlinge rechtzeitig erfolgt. Augenblicklich ist zu einer allge meinen Rückkehr noch nicht die Zeit; aber es ist doch schon Anordnung getroffen worden, daß erstens alle Beamten zurückkehren, und ferner auch die Leiter von Wirtschaftsbetriel kehr antreten aber zunächst ohne

2 1 * . 5 Flüchtlinge hier in

. * Ia 56 ö z Rz en nach Möglichkeit die

Familien —, um dort die Vor⸗ bereitungen für die Rückkehr ihrer Angehörigen und die Wiederauf— nahme der Wirtschaftsbetriebe zu treffen.

Meine Herren, wenn ich Ihnen im Anfange kurz dargelegt habe, was bisher geschehen ist, so weiß die Königliche Staatsregierung, daß das erst der Anfang des großen Werkes des Wiederaufbaues der zrobinz Ostpreußen ist. Es wird noch jahrelanger Arbeit, es wird noch des einmütigen Zusammenarbeitens von Staat, Provinz, Kreisen und Kommunen bedürfen, um das Werk so durchzuführen, wie wir es alle im Interesse der schwer bedrückten Provinz wünschen möchten. Wir werden zunächst an die Wiederherstellung der Straßen, Brücken und Eisenbahnen, die Verbesserung der Verkehrswege nach allen Rich— tungen, die sicherlich dringend notwendig ist, denken müssen; wir müssen an die vollständige Wiedereinrichtung der Gewerbebetriebe, Handwerks- betriebe und der landwirtschaftlichen Betriebe, an die Ergänzung der Viehbestände herantreten; wir müssen die Sorge für die Wieder— gewinnung der Arbeitskräfte zu bannen suchen; wir werden an den eigentlichen Aufbau der Gebäude denken müssen. Ich stimme ganz mit Ihrer Kommission und den Ausführungen Ihres Herrn Bericht— erstatters darin überein, daß dieser Wiederaufbau in erster Linie nach den Erfordernissen des praktischen Bedürfnisses geschehen soll; daneben soll man vermeiden, direkt Unschönes herzustellen. Das läßt sich aber sehr gut miteinander vereinigen, und in dem Sinne muß auch dies erfolgen.

. Wir werden große Aufgaben auf dem Gebiete der Hygiene zu erfüllen haben. Ich habe gestern bereits den Direktor meiner Medi—⸗ zinalabteilung nach Ostpreußen geschickt, um sofort alle die Ortschaften zu besuchen, die jetzt vom Feinde geräumt sind, und unverzüglich die hygienischen Maßregeln anzuordnen, die notwendig erscheinen. Und, meine Herren, solche Maßnahmen werden in großem Umfange nötig sein. Es ist daran gedacht, daß eine größere Anzahl von Desinfektoren von hier aus in die Ortschaften geschickt wird, die mit Kriegs⸗ gefangenen zunächst eine eingehende Säuberung und gründliche Des— infektion aller Ortschaften vornehmen müssen. (Sehr gut! rechts.) Wir werden unsere Sorge der Wiederherstellung des Gleich— gewichts in den Etats der Provinz, der Kreise, Kommunen und öffent⸗ lichen Institute, die ja alle mehr oder weniger durch den Krieg in schwere Mitleidenschaft gezogen sind, widmen müssen. Es werden uns weitere Kulturarbeiten in großem Umfange obliegen. Hoffentlich wird es uns gelingen, die innere Kolonisation kräftig zu fördern. Es wird auch daran zu denken sein, daß wir der Provinz durch eine 3 in großem Umfange in Kraft gesetzte Elektrisierung nach Möglichkeit helfen.

Meine Herren, als die ersten Nachrichten von dem schweren Leid, das über die Provinz Ostpreußen gekommen war, durchs Land eilten, hat sich überall die regste Teilnahme, gleichzeitig aber auch der bereit— willigste Wunsch, zu helfen und die Not zu lindern, gezeigt. Voll⸗ kommen waren vergessen alle Unterschiede zwischen Stadt und Land, zwischen Ost und West. Die Reichshauptstadt und die Städte des Westens stellten sich an die Spitze und forderten zu einer Sammlung für Ostpreußen in großzügigster Weise auf, damit die Not so viel als möglich gelindert würde. Meine Herren, es ist auch eine schöne Errungenschaft dieses gewaltigen Krieges, daß neben der einmütigen Entschlossenheit des Volkes nach außen sich auch der einheitliche Wille zeigt, des anderen Not mitzutragen, mitzuhelfen vor allem denen, die für uns gelitten haben (Bravoh, und das sind die Ost—

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kanzler gerichtet hat, sicherlich keiner von uns ohne ti Bewegung nao losę Ra Mnmorm J * 6. . 3 gelesen hat. Meine Herren, wenn wir an Ostprer denken, a dio sos scqhßöng 1 3 Men

dieses schöne ner kernigen, treuen Bevölkerung, mit Wäldern und S Wiesen, seinen

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Y ocko vr 1 6. . Aeckern, seinen freun und seinen schönen po 2 * V sitzen, so wird jeder von uns Kummer teilen, d 892 2 *5* o ö =. Kaiser und König erfüllte 5 schöne Land jetzt von barbarischer unzivilisierten e b 5s⸗ s barbarischen, unzivilisierten Feinde zum Teil verwüstet wiedersah

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Aber, meine Herren

armen ch . 89 I 2** 94 der landesbaterlick 1 mR Callor 5os 6 , RG und sollen sest auf sein Gelöbnis vertrauen * * * . 5 26 vermag, geschehen soll, um neues, frisches r 2 52 . erblühen zu lassen. (Bravo!) . , ö ö Meine Herren, lassen Sie mich mit dem letzten Verse eines Ge 1 . K 7 ; ö ö e,. dichts schließen, das mir in diesen Tagen in die Hände gefallen ist und das mich ergriffen hat; es entspricht, glaube ich, der Empfindung

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die wir in dieser Stunde alle haben, und di 16 Land

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Die h n Fluren vom blutigen Krieg

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Wir preisen Dich Weisen, Dich Lenker der Schlachten,

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Sintt n Ihr Bruder von Flotte und Heer;

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6 teserent ö. Freiherr bol ö 5 und Neukirch (freikons.) vori chto ö Bon rio 2 9 1 ? 2141 berichtet noch über eine zu dieser Beratung eingegangene Petition 9 n 3 6 ; 98 5 ! . 8 . SrBgelllgelit 1I1IILII L —ĩ J 85 y ö kerpeoreins ö ) 1 = s . ligsberger Erundbesitzervereins (é. Ba) und beantragt, sie der

23590* 1 211 * * *r 11*ↄ 8 8 e 3 , ] Regierung zu überweisen und z en Antrag A: „die geeignet er zo m d , Möoßngahmen 2 ie, . ö ; ; . 9. nden Maßnahmen zu treffen, daß die in Königsberg dem 5FritnDbbesintß v*YVmarEBsorr Dion 3*80r 1 1 ö

Grundbesitz erwachsenen Kriegsschäden als solche vergütet werden

auch Vorentsch idigungen zur zahlung gelangen“ J e 6

auch Vorentschäadigungen zur Zahlung gelangen“, zur Erwägung,

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ragen den Antrag B: „dem Grundbesitz zur Bezahlung der faͤll

nso Varlebe 1118 55 46 ) z . ; AÄnsen DVarlehen aus offentlichen Mitteln gegen die näher dargele— Sicherstellune zur Maryf! ö 1 stolsor soz ↄ6 11 . Sicherstellung zur Verfügung zu stellen, sei es unmittelbar, sei es

durch Vermittlung von Genossenschaften unter Anrechnung der etwa vorangegangenen Entschädigungen“, zur Berücksichtigung dahin, daß die Gewährung der erbetenen Darlehen durch hierfür bestimmte Ein richtungen der Kriegsfürsorge vermittelt werde. .

ö Abg. von, Späth (kons): Ostpreußen ist des Dankes doll für die Gnadenbeweise des Königs. Wir danken der Regierung für die weitgehenden Maßnahmen, die sie zur Linderung der Not unferer schwer er i idten Provinz getroffen hat, für die zur Verfügung gestellten Mittel und für die Unterbringung der unglücklichen Flüchtlinge in anderen Landesteilen. Da möchte ich auch von dieser Stelle aus allen Bewohnern der anderen Landesteile danken, die unsere Flüchtlinge auf genommen haben. Ich hoffe und wünsche, daß alle meine Landsleute sich dieser Dankespflicht bewußt sind; wir wissen, daß von Anfang des . rieges an die feste Absicht bestanden hat, jeden Quadratmeter unseres Landes zu schützen. Der Sieg, den unser Nationalheld Hindenburg unter den Augen des obersten Kriegsherrn erfochten hat, gibt uns die Gewähr, daß Ostpreußen nunmehr vor jeder russischen Invasion ge schützt sein wird, daß wir an den Aufbau unserer lieben Heimatsprovinz wieder gehen können. Wir können das um so mehr, als wir an der Spitze der Provinz ein Kind Ostpreußens haben, das sich in den ver⸗ schiedensten Aemtern daselbst bewährt hat, und zu dem wir Ostpreußen das vollste und unbedingte Vertrauen haben, daß es den Wiederaufbau mit größtem Verständnis und mit vollem Interesse betreiben wird. Was hat nun zunächst zu geschehen? Abgesehen von dem ganz ent völkerten und geräumten Teil, der etwa ein Sechstel des Ganzen au—

macht, muß überall mit dem Ausb

bald die Witterung es zuläßt. Die zerstörten Wohnungen, Ställe, Scheunen sind wieder aufzuführen, praktisch und den landwirtschaft lichen Bedürfnissen entsprechend, wobei ich betonen möchte, daß die Materialien in erster Linie aus der Provinz entnommen und die Heranschaffung durch Frachtermäßigungen erleichtert wird; insbeson dere gilt dies auch für die erforderlichen Hölzer. Hier wird die Forst berwaltung Entgegenkommen zu zeigen haben; nicht minder halte ich es fürs richtig, daß zur Bauausführung in erster Linie ostpreußische Baugeschäfte und Bauleiter herangezogen werden. Mit dem Aufbau der bis zuletzt von den Russen besetzten Gebiete wird erst später zu beginnen sein. Der brachliegende Acker aber muß eventuell von Staats wegen oder mit Staatshilfe, bestellt werden, um uns einen so frucht baren Teil unseres Bodens für unsere Volksernährung für die kommen— den Jahre zu erhalten. Wir werden in den Landwirtschafts kammern und Zentralvereinen genug geeignete Männer für diese Zwecke finden Der Bedarf von Saatgetreide und Düngemitteln muß festgestellt und vorgesehen werden, auch Motorpflüge werden angeschafft werden müssen

wobei, ich anregen möchte, daß die für die Frühjahrsbestell: r okkupierten Teilen von Belgien und Frankreich verwaltung angeschafften Motorpflüge nach Ostpreußen ge werden. Die herrliche Pferdezucht Ostpreußens ist vernichtet, 500 Mutterstuten sollen übrig geblieben sein. Dem Oberlandstall meister bringe ich den Dank aller Ostpreußen für seine in dieser Be ziehung in der Kommission abgegebene Erklärung dar. Leichter wird die Wiederherstellung der Rindviehzucht zu hewerkstelligen sein. Als weitere Maßregel zum Wiedergufbau der Probinz ist der Ausbau der Wege und der Verkehrsverhältnisse zu bezeichnen; hier wird auch der Aus bau des Ostkanals in Verbindung mit der baldigen Elektrisierung für die weitere wirtschaftliche Kräftigung der Provinz bon großem Nutzen sein. Zur Heilung der direkten Kxiegsschäden sind bisher 32 Millionen Mark als Vorentschädigung gezahlt worden; sie haben dazu beigetragen, die geschädigten Wirtschaften wieder in Gang zu bringen und zu er halten. Die Endfeststellung soll nach Friedensschluß erfolgen. Es müssen aber auch die indirekten Schäden Bexücksichtigung finden, durch die viele Besitzer viel mehr als durch die direkten geschädigt worden sind, die Besitzer, die ihre Felder während der Kriegsoperationen nicht haben bestellen können, wie Kaufleute, die ihr Geschäft nicht meh betreiben, deren Häuser und Waren zerstört sind, wie Besitzer, die durch Einquartierungen, Seuchen, wie die Maul⸗ und Klauenseuche, usw. ge

schädigt sind. Der schwerwiegendste Punkt für uns Ostpreußen ist die Wiederbevölkerung des Landes. Etwa 300 000 Ostpreußen sind über ganz Preußen und Mecklenburg verstreut. Es ist mir sehr fraglich, ob

au sofort vorgegangen werden, so

preußen. Allen voran steht unser Kaiser und König, dessen Worke,

Lestpre sFon M 9 . ; . pteußen, Pommern, Brandenburg, in der Altmark, in den Re—

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die er nach dem Siege an den masurischen Seen an den Reichs⸗

sie alle zurückkehren werden. Die Besitzer werden es vielleicht tun. Fraglicher ist es aber bei den Arbeitern. Vielfach werden diese ein