1915 / 54 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 05 Mar 1915 18:00:01 GMT) scan diff

Frankreich.

In der Deputiertenkammer brachte gestern der Finanz⸗ minister Ribot verschiedene Anträge ein, darunter einen An⸗ trag auf Erhöhung des Ausgabebetrages der Staatsschatz⸗ scheine von dreieinhalb auf viereinhalb Milliarden und einen anderen Antrag, betreffend die Summe von dreizehnhundert⸗ fünfzig Millionen, die Belgien, Serbien, Montenegro Griechenland vorgestreckt werden soll.

Die Kammer hat, der „Agence Havas“ zufolge, in der

Gesamtabstimmung das Gesetz, betreffend die Beschränkung des Alkoholausschankes mit 472 gegen 95 Stimmen angenommen. Panzerschiffe „Provence“ und „Bretagne“, 1913 vom Stapel liefen, „Temps“ meldet, dieser Tage in Dienst gestellt werden. 550 Tonnen, die Geschwindig⸗ keit 20 Knoten, die Bewaffnung besteht aus zehn Geschützen von 340 Millimetern und 22 von 138 Millimetern, die Be⸗ satzung aus über 1100 Mann.

Rußland.

Alle Russen im Auslande, die wegen der weiten Ent— fernung ihres Wohnsitzes von Rußland bisher nicht zum Kriegs dienst herangezogen sind, haben, wie die „Rjetsch“ meldet, Befehl erhalten, sich spätestens am 14. März bei den russischen Konsulaten zu melden.

Die „Nowoje Wremja“ gibt einen Teil der Anklage⸗ schrift gegen die sozialdemokratischen Abgeordneten Während in anderen Ländern die Sozialdemokraten für die Verteidigung des Vaterlandes eingetreten wären und einen Burgfrieden geschlossen hätten, hätten die radikalen Sozialdemokraten in Rußland den Sieg der zarischen Regierung als eine Gefahr für di ͤ erklärt und verlangt, daß gegen Panslawismus und Deutschenhaß zu führen sei. n Blatt verurteilt diese sozialdemokratischen Aeußerungen aufs schärfste und bezeichnet sie als Unterstützung des deutschen Imperialismus.

Der heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 387 und 388 der Deutschen Verlust⸗ listen bei; sie enthalten die 166. Verlustliste der preußischen l ie 158. Verlustliste der bayerischen die 115. Verlustliste der sächsischen Armee.

Armee und

Der Austausch der schwerverwundeten Deutschen 2. März von Konstanz und Lyon aus hegonnen; bis jetzt sind nach jeder Richtung zwei Züge abge⸗ Der „Karlsruher Zeitung“ zufolge galt für den Aus⸗ tausch als Grundsatz, daß hierfür alle diejenigen Schwerverwun deten und Kranken in Frage kommen sollten, deren Verwendung für jeden militärischen Dienst ausgeschlossen wäre. M Grundsatz hat sich die deutsche Regierung bereits im November vorigen Jahres, die französische vor etwa sechs Tagen nach Verhandlungen deutsche Heeresverwaltung bereits Schwerverwundeten Konstanz und Umgebung begonnen

und Franzosen hat am

lit dielsem Wasserverdrängung

einverstanden Sammlung der Lazaretten Wie das genannte hingestellte Grundsatz französischen Regierung geschränkt, daß diese weder deutsche Offiziere noch Unter⸗ ffizi deutschen Heeres⸗ verwaltung einwandfrei bekannt ist, daß bei einer großen Zahl deutscher Heeresangehöriger dieses Dienstgrades erwähnten Bedingungen zutreffen. verstanden erklärt hat, deutsche Offiziere und Unteroffiziere aus⸗ zutauschen, beabsichtigt die deutsche Heeresverwaltung, ebenfalls von einem Austausch französischer Offiziere und Unteroffiziere abzusehen.

austauschen

Frankreich sich ein: wieder, in der es u. a. heißt:

innere Ent⸗ der Kampf

; ]

Rußlands

Oesterreich⸗ Ungarn. Zur Sicherung der zeitgerechten Beistellung weiteren Er⸗ satzes für die Armee werden, wie „W. T. B.“ meldet, nun mehr die in den Jahren 1873 bis einschließlich 1877 geborenen Landsturmpflichtigen, die bei der Stellung oder Ueber⸗ prüfung waffenunfähig gefunden oder bis zum 31. Juli 1914 im Wege der Superarbitrierung entlassen wurden, zur Land⸗ sturmmusterung einberufen. vom 6. April bis 6. Mai statt. der tauglich Befundenen wird nachträglich kund gemacht werden. Die heutige „Wiener Zeitung“ veröffentlicht eine Ver⸗ ordnung des Handelsministeriums im Einvernehmen mit den beteiligten Ministerien über die Verpflichtung zur Anzeige der Vorräte an Leder und in Bedarfsmaterialien Lederindustrie. Gestern sind in Kronstadt (Siebenbürgen) österreichischungarische eingetroffen, die seit

Italien.

Der „Osservatore Romano“ veröffentlicht einen Brief des Staatssekretärs Kardinal Gasparri an den Präsidenten der Volksunion der Katholiken Italiens, in dem er mitteilt, daß der Papst bestimmt habe, der Vorstand solle eine Kommission von elf Mitgliedern aus seiner Mitte wählen (mit dem Präsi⸗ denten an der Spitze und unter Hinzuziehung der Präsidenten der anderen katholischen Vereinigungen Italiens), die die Auf— gabe haben solle, der Haltung der italienischen Katho⸗ liken eine programmatische Richtung zu geben und Einigkeit in Gedanken und Zielen herzustellen. wünsche die Organisation der Union in allen Diözesen und Gemeinden.

Diese Musterungen finden Der Zeitpunkt des Einrückens

Der Papst

Norwegen. Der Gouverneur von Deutsch-Neu⸗Guine 120 dortige deutsche Kolonisten sind, wie „V meldet, gestern in Kristiania eingetroffen.

und deutsche Staatsangehörige Krieges in Warschau interniert waren. Ungheni die russische Grenze ü Warschau bis Kronstadt brauchten sie volle neun Tage.

haben bei Zu der Reise von Griechenland.

Auf einen vom König angenommenen Vorschlag des Ministerpräsidenten hat vorgestern nachmittag, wie die „Agence d Athénes“ meldet, unter dem Vorsitz des Königs im Palais in Athen ein Kronrat stattgefunden, um über die innere Lage Anwesend waren die früheren Ministerpräsidenten Theotokis, Mavromychalis, Dragoumis und Rallis, während Zaimi wegen Unwohlseins den Beratungen fernblieb. Der Ministerpräsident Venizelos teilte Einzelheiten über ver⸗ schiedene Auskünfte mit, gab Erklärungen ab und entwickelte seinen Standpunkt über die Richtlinien der Regierungspolitik. Die Mitglieder des Kronrats hielten es für nötig, Generalstabes zu hören. Anlaß erklärte der Ministerpräsident, daß er in seiner Eigen⸗ schaft als Kriegsminister dem König vorgeschlagen habe, daß gelegentlich des Jahrestages des Angriffs auf Janina wieder zur Aktivität berufen werde und lung des Generalstabschefs übernehme: der König habe Im Verlauf des gestrigen der griechische Gesandte in Paris Romanos militärische Lage der Verbündeten aus⸗ einander, worauf der Ministerpräsident Venizelos die durch n die Dardanellen für Griechenland ge⸗ wird der Kronrat jusammentreten, um den Generalstabschef um technische Auf— zlüsse zu ersuchen, die notwendig sind, um sich eine Meinung die Lage zu bilden.

Großbritannien und Irland.

Im Oberhause gab gestern Lord Erewe auf eine An⸗ frage, betreffend die Meuterei in Singapore, laut Bericht des „W. T. B.“ folgende Erklärung ab:

Die Meuterei bilde einen peinlichen Gegensatz zu der Lovalität und dem Pflichteifer der übrigen indischen Truxpen.

zu beraten.

bervorhebe, die Meuterei babe mit dem Heiligen Krieg zu tun sei nicht der Fall gewesen. im einzelnen den Aufstand und sa ein großer Teil des meuternden Regimen er Wiederherstellung der Ordnung unterstützt babe. gehabt und sei auf zurückzuführen. Si

Crewe schilderte hierauf m dürfe nicht vergessen, loval geblieben

technische Urteil Aus diesem die Behörden be ; öerst Die Meuterei habe einen rein lo Streitigkeiten

6 der General Do usmanis betreffenden Regiment habe nichts mit Rasse⸗ oder Religionsfragen zu tun gehabt. stern der Abgeordr ob die englische Regierung mit Rücksicht darauf, daß es nach dem icht des Erbeuters schiffes ist, es vor ein Prisengericht zu bringen, beabsichtige, Schiffe mit Gütern, maßlich für den Feind bestimmt seien, von ihm stammen oder Ferner fragte Bull, Regierung beabsichtige, das Prisengericht zu veranlassen, solche zu erklären und d f wenn die Neutralen die Fracht bezahlen, und, falls dies nicht sei sie mit solchen Ladungen

rhause fragte Vorschlag angenommen.

cht die erst Handels⸗ inzus q 16. 253 eg einzuschle die Expedition ihm gehören, aufgebracht werden. ff freizulassen, Regierung sei, beabsichtige. Der Ministerpräsident Asguith antwortete nach eine

Rumänien.

Außer der rein technischen Konvention, die zwischen den Eisenbahnverwaltungen Rumäniens und Bulgariens über den Durchfuhrverkehr kürzlich abgeschlossen wurde, der Finanzminister Cost inescu und der Gesandte Radew nach einer Meldung der „Indeépendance“ folgende Vereinbarung über die Grundsätze für die Durchfuhr unter⸗ zeichnet: Die Beförderung der Waren, deren Ausfuhr in Ru⸗ mänien und Bulgarien nicht verboten ist, kann durch das Land in den Wagen erfolgen, in welchen sie an der Grenze an⸗ Die Durchfuhr der Waren, deren Ausfuhr verboten ist, kann nur mit besonderer Erlaubnis für jeden Fall erfolgen. unition und Kriegsmaterial, Form es auch immer sein mag, ist ausdrücklich verboten.

die Absicht

egeln und Repressalien Er könne augenblicklich keine be

ie Verordnungen über die Me veröffemlicht würder stimmtere Erklärung abgeben. Hierauf beantwortete der Staatssekretär des Auswärtige Amtes Grey eine Anfrage, betreffend die von nischen Regierung an China gestellten Forderun und teilte mit, daß die britische und die deutsche Regie Kriegsgefangene, die fi st untauglich seien, aus zutauschen. ñ Staats setretãr, en e an Ehina gestellten genwärtig nicht in d

Deutschland

übereingekommen weiteren Kriegsdier 5 Die Durchfuhr von M in welcher Regierung sei von unterrichtet worden. den Gegenstand Auckunft seien stark übertrieben. langt habe, China solle

Er sei abe —ͤ Amerika.

Nach einer Meldung der „Times“ aus Washington vom 3. d. M. wird amtlich mitgeteilt, daß, wenn die Ententemächte eine reguläre Blockade Deutschlands zu Vereinigten Staaten gegen die Ver⸗ letzung alter Regeln des Seekrieges Einspruch er⸗ ̃ wird bekannt gegeben, geneigt sei, eorie der sogenannten Blockade auf große Entfernung und mit der Aufbringung neutraler Schiffe, die für neutrale si auf den bloßen Verdacht hin, einver—

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Konzessionen für E sen nicht Japan seine Zustimm

Bezüglich des Austaus Entscheidung darüber, wele natürlich der betreffenden Reg tausch habe bereits stattgefunden und weitere würden zweifellos folgen. Auch Zivilärzte und Zwilpersonen in einem Ueberein kommen deutschen und der österreichischungarischen Regierung in die Heimat Die Abkommen, die hierfür beständen, betreffenden Regierungen eingehalten wor

unterhalten, die gefangenen sagte Grey, die Betracht kämen, müßte

nicht militärpflichtigem Alter

ritisch n, . 1 der hrit che Häfen bestimmt

standen zu erklären.

Im amerikanischen Kongreß sind drei lutionen über den Krieg eingebracht worden. Im Senat lorning Post“ zufolge beantragt, den Präsidenten u bitten, eine Konferenz der Neutralen einzuberufen, die die iegführenden Mächte dringend zur Einstellung der Feind⸗ ligkeiten auffordern solle, und eine internationale Exekutir⸗ örperschaft ins Leben zu rufen, die die Machtvollkommenheit

zurückkehren. d In einzelnen jweifel⸗

haften Fällen seien besondere Vorstellungen erhoben worden.

Ueber 700 deutsche Zivilgefangene sind vor⸗ gestern von den Wohnschiffen bei Southend nach den Ge⸗ fangenenlagern der Insel Man Kommission von Mitgliedern des Unterhauses Inspektion der Gefangenenlager begonnen.

wurde der

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besitze, über die Zwistigkeiten zwischen den Nationen ein Urteil zu fällen und die Ausführung ihrer Beschlüsse durch⸗ zusetzen. IIm Repräsentantenhause wurde eine Resolution eingebracht, in der mehrere Verstöße Groß⸗ britanniens gegen die Vereinigten Staaten aufgezählt werden, die die Vereinigten Staaten geschädigt und ihre Neutralität gefährdet hätten, und der Präsident aufgefordert wird, binnen 60 Tagen nach der Annahme der Resolution Zu⸗ sicherungen zu erlangen, daß Großbritannien die Verstöße, derent⸗ wegen die Klage geführt werde, aufgeben wolle. Ferner wurde die Einsetzung einer Kommission beantragt, die den Plan zur Einrichtung neutraler Seehandelsstraßen mit entsprechendem Patrouillenschutz entwerfen soll. Alle drei Resolutionen wurden der Kommission für auswärtige Angelegenheiten überwiesen.

Beide Häuser des Kongresses, der auf unbestimmte Zeit vertagt wurde, haben, wie das „Reutersche Bureau“ meldet, gestern früh Resolutionen angenommen, die die Regierung ermächtigen, Zollbeamte und bewaffnete See⸗ sol daten bereitzustellen, um die Abreise aller Schiffe jeder Nationalität aus amerikanischen Häfen zu verhindern, wenn begründeter Verdacht vorliegt, daß sie beabsichtigen, Kohlen und Waren an Fahrzeuge Kriegführender zu liefern.

Unter der Leitung des früheren Präsidenten Roosevelt des Generals Wood und anderer sind, der „Times“ zufolge die eisten Schritte getan worden, um eine amerikanische Legion aufzustellen. Die Aufgabe der Legion wird die Organisation aller Männer sein, die irgendwelche militärische Ausbildung genossen haben, um sie für den Kriegsfall als Freiwillige zur Hand zu haben. Man glaubt, daß es möglich sein wird, gegen 200 0090 Mitglieder anzuwerben, die die bisher vollständig fehlende erste Reserve bilden würden.

Zum Präsidenten der Republik Uruguay ist nach einer Meldung des „Temps“ von den Kammern Dr. Feliciano Vie ra gewählt worden.

Afrika.

Das in Alexandrien versammelte russische Prisen— gericht hat den im Dezember in den syrischen Gewässern vom Kreuzer „Askold“ gekaperten deutschen Dampfer „Kaifa“ als gute Beute erklärt.

Kriegsnachrichten.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Großes Hauptquartier, 5. März. (W. T. B.) Südlich von Ypern fügten wir den Engländern durch unser Feuer erhebliche Verluste zu. Aus der den Franzosen entrissenen Stellung auf der Loretto-Höhe wurde ein feindlicher Gegenangriff gestern nachmittag abgeschlagen. In der Champagne setzten die Franzosen gestern und heute nacht ihre Angriffe nördlich von Le Mesnil fort. Sämtliche Angriffe wurden zurückgeschlagen, unsere Stellungen festgehalten. Angriffe auf unsere Stellungen bei Vauquois östlich der Argonnen und am Walde von Consenvoye östlich der Maas scheiterten. Sämtliche Versuche, uns das in den letzten Tagen in Gegend von Badonviller eroberte Gelände streitig zu machen, mißlangen. Ein gestern abend noch mit erheblichen Kräften in tiefer Staffelung unternommener Ansturm auf die Höhe nordöstlich von Celles brach unter großen Verlusten für die Franzosen zusammen, auch mehrere Vachtangriffe waren erfolglos. Ueber tausend tote Franzosen liegen vor unseren Hindernissen.

Oberste Heeresleitung.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Großes Hauptquartier, 5. März. (W. T. B.) Die Lage um Grodno ist unverändert; russische Angriffe wurden blutig abgewiesen. Die russischen wn nordöstlich und nördlich von Lomza scheiterten unter schweren Verlusten für den Feind, viele Ge— fangene der 1. und 2. russischen Gardedivision blieben in unserer Hand. Weiter westlich bis zur Weichsel hat sich die Lage nicht geändert, einige Vorstöße der Russen östlich von Plock waren erfolglos. Oestlich von Skiernie— wice mißlang ein starker feindlicher Nachtangriff gänzlich.

Oberste Heeres leitung.

Wien, 4. März. (W. T. B. Amtlich wird gemeldet: An der Biala südöstlich Zakliczyn wurden gestern vor— gehende russische Truppen nach blutigem Kampfe zurückgeworfen. Beiderseits des Latorczatales und auf den Höhen nördlich Cisna dauern die Kämpfe stellenweise auch Nachts an. Ueberall, wo es unseren Truppen gelang, Raum zu gewinnen, unternimmt der Feind wiederholt Gegen⸗ angriffe, die stets blutig zurückgeschlagen werden. Besonders entlang der Straße von Baligrod versuchten die Russen während dichten Schne egestöbers mit starken Kräften vorzu⸗ stoßen. Der Angriff, der bis auf die nächsten Distanzen herangekommen war, brach schließlich unter großen Ver— lusten des Gegners in unserem Geschütz⸗ und Maschinen⸗ gewehrfeuer vollkommen zusammen. An den übrigen Fronten keine wesentliche Aenderung, nur Geschützkämpfe. Vor Przemysl herrscht Ruhe.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Der Krieg der Türkei gegen den Dreiverband.

„London, 4. März. (W. T. B) Die Admiralität teilt mit: Die Operationen in den Dardanellen wurden am Montag um 11 Uhr fortgesetzt. „Triumph“, „Ocean“ und „Albion“ fuhren in die Meerenge ein und griffen das Fort 8 und die Batterie auf der Weißen Klippe an. Die Forts, Feldgeschütze und Haubitzen erwiderten das Feuer. Aufklärende Hydroplane meldeten Abends verschiedene neue Artillerie- stellungen, in denen aber keine Kanonen aufgestellt waren. Die Hydroplane entdeckten auch eine Anzahl Minen an der Oberfläche des Wassers. Einige Minenfischer räumten Montag— nacht unter Deckung von Torpedojägern bis eineinhalb Meilen von Kap Kephen die Minen weg und verloren durch feindliches Feuer nur sechs Verwundete. Vier französische Schlachtschiffe beschossen bei Bulair Batterien und Ver— bindungen. Die früheren Operationen führten zur Ver⸗ nichtung von 19 Kanonen von 15 271 Zentimeter⸗Kaliber, von 11 Kanonen von weniger als 15 em, 4 Nordenfelds,

Scheinwerfern und von Pulvermagazinen der Forts 6 und 3. „Canopus“, „Swiftsure“ und „Cornwallis“ begannen am Dienstag den Kampf gegen Fort 8. warde von Fort 9 zugleich mit Feldbatterien⸗ und Haubitzen das Feuer eröffnet. Fort 9 wurde beschädigt und um 4 Uhr

Minuten Nachmittags zum Schweigen gebracht. chlachtschiffe zogen sich um 5 Uhr 30 Minuten zurück. Alle drei waren getroffen, aber nur ein Mann verwundet. Aufflärung durch Hydroplane wurde durch die Witterung ver⸗ Das Minenfischen dauerte die ganze Nacht an. Angriff wird fortgesetzt. Der russische Kreuzer „Askold“ ver⸗ mnigte sich mit der Flotte in den Dardanellen. gericht bemerkt das „W. T. B.: Die bisherigen Reuter⸗ meldungen haben sich als sehr unzuverlässig und falsch er⸗ piesen, mit dieser dürfte es auch nicht anders sein.)

Konstantinopel, esttige Beschießung der Dardanellen telegraphiert der ortige Korrespondent der „Agence Milli“: RVanzerschiffe, umgeben von mehr als zehn Torpedobooten, be⸗ eiligten sich an der Beschießung, ohne irgend welchen Schaden euer sofort erwiderten, anzurichten. 2 rnten sich wie gewöhnlich. Vier ranzösische Panzerschiffe gaben eine Anzahl Schüsse gegen Bulair ab, trafen aber nur die englischen Grabstätten, die sich hort bekanntlich seit 1854 befinden.

4. März.

Auf diese Schiffe

Zu diesem

4. März. (W. T. B.) Ueber die

Vier feindliche

ei den Batterien, die das die feindlichen Schiffe en

9 „Athénes“ meldet, verhinderte heute der Nebel eine Feststellung jer Wirkungen der Beschießung der Dardanellen, doch haben rei Torpedobootszerstörer, die an der Meerenge vorbeifuhren, i estehtz daß die Ortschaften von ihren Einwohnern ge—⸗ ä umt sind.

Konstantinopel, 5. März. (W. T. B.) Der Vertreter der Telegraphenagentur Milli“ in den Dardanellen telegraphiert: ie Mitteilung vom 2. März, betreffend den Untergang ines feindlichen Torpedobootes, wird amtlich nicht Wie die Untersuchung ergab, ̃ euers der türkischen Batterien ein feindliches Torpedoboot ihlreiche Pfiffe ausgestoßen. immen zu Hilfe.

infolge des

Torpedoboote Der Nebel verhinderte die genaue Feststellung er Beschädigungen des Torpedobootes, erloren gegangen ist, nicht mehr imstande sein dürfte, an den ämpfen teilzunehmen.

Konstantinopel, 5. März. nartier hat gestern abend mitgeteilt: ront nur einige Vorpostengefechte, keine Veränderungen. Von en anderen Fronten ist nichts Wichtiges zu melden. indliche Flotte unterhielt eine Zeit lang ein unwirksames Feuer uf unsere Batterien am Eingange der Dardanellen.

das, wenn

(W. T. B.) Das Haupt⸗ An der Kaukasus⸗

Parlamentarische Nachrichten.

Bei der Reichstagsersatzwahl im 6. Schleswig⸗ olsteinischen Wahlkreis am V. Februar dieses Jahres nd nach amtlichen Ermittlungen, wie „W. T. B.“ meldet, bei 295 Wahlberechtigten 10 253 gültige Stimmen abgegeben orden. Hiervon entfielen 10 226 auf den Stadtrat und Fabrik⸗ sitzer Ernst Carstens aus Elmshorn (Fortschrittliche Volks⸗

27 Stimmen waren zersplittert. Carstens ist

Der Bericht über die gestrige Sitzung des Hauses der bgeordneten befindet sich in der Ersten Beilage.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

̃HZZur Ausstandsbewegung in England (ogl. Nr. 53 d. Bl.) ilt W. T. B. eine Meldung der Morning Post' aus Neweastle it, nach welcher in den Schiffswerften von Goole der Aus— Alle Schiffbauer haben die Arbeit nieder- Durch den Ausstand sind betroffen die Goole Shipbuilding d Repairing Co. und die Webster and Bickerton⸗Co.,, die beide für d Die Arbeiter fordern eine Lohnerhöhung von Schilling für die Woche, die Firmen sind bereit, 3 Schilling zu bewilligen. Nach einer Meldung der Basler Nationalzeitung“ ist der Metall beiterstreik in Glasgow noch . friedenheit sei auf die Anwerbung von 3006 amerikanischen Arbeitern rückzuführen, welche die englischen Arbeiter in di merikanischen Waffenfabriken einführen Amerikaner

and ausgebrochen ist. Regierung arbeiten.

nicht beigelegt.

dethoden der

Konferenzen seien sehr stürmisch verlausen. jer ‚Rotterdamsche Courant‘ berichtet, daß eine Abordnung von afenarbeitern aus Pembroke, Devonport, Pnortsmouth, bafham und Deptford am Sonnabend bei dem Admiralitäis—- eine Lohnerhöhung von Schilling wöchentlich zu verlangen. Die Arbeitervertreter betonten, itz die ihnen gewährte Zulage von einem Schilling bei den erhöhten reisen für alle Lebensbedürfnisse zu gering sei. Mae Namara erklärte sich reit, die Forderung der Hafenarbeiter der Admiralität vorzulegen. n Gardiff traten 200 Arbeiter von der Anchor and Star Patent suel Co. in den Ausstand.

Mac Namara erschien, um

Kunst und Wissenschaft.

In der Februarsitzung der Gesellschaft für deutsche Könsgliche Bezirke geo oge n Wichdorf einen von zahlreichen Lichtvildern begleiteten Vortrag er. Masuren, Land und Leute. sortrages sei nachstebend in tunlichster Kürze wiedergegeben. Von fasuren wird zweifellos heute mit lebhaftem Interesse gesprochen. [gn en der Welt sind auf die berühmt gewordene Seenplatte

Erst im letzten Jahrzebnt ist das Land dank der besseren berkehrsmittel auch dem Fremdenverkehr erschlossen worden; namentlich Wassersports . Es gehört keine eingehende Kenntnis des Tier eigenen Reize

sorgejchichte Der fesselnde Inhalt des

eigender Zahl auf. d. Pflanzenlebens dazu, 10 haftlicher Bilder gerecht zu würdigen, welche in Masuren im Frühjahr dichte Besetzung der Ufer mit der gelben Schwertlilte und ir weißen Calla betet, cischwarzen, moorigen Gewässer und es tut der Pracht der Früh⸗ jröflora nur geringen Eintrag, da 'te nur in üpplaster Entfaltung g ü

der die Ufer häufig säumende Eibenbaum (Taxus baccata), für ssen Erhaltung, als er autzusterben drohte, man sich im 17. Jahr ndert eifrig bemüht hat, weil er einen gut zustutzharen Parkbaum wgibt. Wahrend dies aber an vielen Stellen in Europa geschah, in Masuren nicht nötig;

unergründlichen

sie meist kurz ist, dafür aber

esehen wird. Eigenartig wirkt

denn bier lebte die

ite man es Noch in vielen

Eibe in unverkürzter Schönheit weitet.

masurischen Forsten, z. B. in der Borker Heide, begegnet man ibr mit ihren blaugrünen, glänzenden Nadeln in achtunge werten Beständen. Nicht so boch als andere Nadelbölzer, wild nur als Unierbolj vor- kommend, strebt die Eibe bis auf bächstens7 m in die Sebe, aber Torheit ist es, an ihr drohendes Aussterben aus keinem andere Grunde zu glauben, als weil sie angeblich keine Frucht trage. In der Borker Heide kann man sich von den prächtig rot gefärbten Früchten des Baumes über seugen. Die Bestandsverminderung der Eibe erklärt sich einfach daraus, daß ihr Holz sehr nützlich ist und, im frühen Mittelalter zumal, seiner hohen Biegsamkeit halber als Bogenholz, namentlich nach England, stark ausgeführt wurde. Nach 1780 wird durch einen Schrift steller das Eibenholz als für den Drechsler zur Herstellung von Vöffeln und zu Schrankeinlagen besonders geeignet bezeichnet. Doch Masuren und seine stillen Seen bergen auch noch manche andere Seltenheiten der Pflanzenwelt, die anderswo in Deutschland wohl auch einstmals reichlich vorhanden waren, aber je seltener sie wunden, um so mehr zur vollständigen Ausrottung reizten und früher noch nicht die eifrigen Naturfreunde fanden, die jetzt hin und wieder öffentlich zum Schutz dieser oder jener unsere Flora bereichernde Pflanze gegen unvernändige Verwüstung aufrufen. So wird man erfreut? sein, dem schönen Straußenfarn, der seit 1890 von den Döhen des Toüringer Waldes bei Oberhof bis auf das letzte Exemplar durch Sommerfrischler entführt worden ist, in Masuren wieder zu begegnen und in welcher schönen Entfaltung! Hoffentlich bleibt es so, wofür die Auesicht günstig ist, weil die Fundorte nicht nur ziemlich abge⸗ legen sind, z. B. im Schwelchthal am Gasthof zum „Waldkater“, sondern weil der Stüraußenfarn bier auch seine Ausrottung selbst durch starke Verbreitung und baumartigen Wuchs erschwert. Am bezeich⸗ neten Ort erfüllt er zu tausenden das ganze Tal und bietet in seinen mannigfaltig verästelten Formen eine der schönsten landschaftlichen und botanischen Erscheinungen. Im übrigen weiß auch Masuren von auf seinem Boden erfolgten Ausrottungen pflanzlicher Besonderbeiten zu erzäblen. So besaß noch 1595 Caspar Hennenberger in Oppen bei Wehlau nach Bericht der Chronit eine tausendjährige

Eiche von solcher Größe 27 Ellen im Umfang daß man im hohlen Baum herumreiten konnte. Bezeichnend

ist, was die Chronik vom Schicksal des Baumes berichtet: Da Jeder⸗ mann sich in seiner Rinde durch Einschneiden des werten Namens zu verewigen wünschte, verdorrte die im Uebermaß veanspruchte Rinde und trug die Last des Baumes nicht länger. Zu den lieblichsten Er⸗ scheinungen der masurischen Flora gebört auch der Pfaffenbütchen.“ oder Spindelbaum (Ervonxmus europaea) genannte bis 6 m bohe Strauch, der bald nach der Schneeschmelje schon feines grünes Laub treibt, um die Zeit der Obsiblüte sich mit kleinen, grünlich weißen Blüten bedeckt und bald nachher prächtig rot gefärbte Beeren ent- wickelt, die aufplatzend eine orangefarbene Samenmandel jeigen. Im späferen tief purpurfarbenen dauerbaften Laubschmuck bietet der oft große Flächen an den Schluchten bedeckende Strauch einen sebr er— freuenden Anblick. Endlich set noch zweier Schmuckquellen gedacht, denen sich die Ufer aller Seen in berrlichster Ueppigkeit rühmen können, die eine sogar oft als ein Hindernis für das Besehen der Seen gescholten, die andere mehr zu dem still beobachtenden als zu dem schaulustigen Menschen sprechend. Schmuckquelle 1 ist die Sumpfrohrzone längs der Ufer, 20 30 m breit, erfüllt von Schilf, Binsen, Wasserrosen, Mummeln und den vielfältigen, meist zierlichen, dem Sumpf entsprossenden zarteren Blumen und Blüten. Pracht exemplare dieser Schmuckquelle findet man namentlich in den zahl reichen, allmählich der Verlandung verfallenden Buchten. In solche Seebucht hineinzuschauen, zu beobachten, wie fich die Uferpflanzen in Vorbereitung der Verlandung verankern, ist ein eigenartiger Genuß. Schmuckquelle2 will bel abntahrten unter der Oberfläche des Wassers gesucht werden, wo die Armleuchterg⸗wächse“ unterseeische Wiesen bilden, die unverändert im schönsten Hellgrün prangen. Die Armleuchtergewächse sind Kryptogamen, Algen, und das Grün dieser hier vertretenen Gattung der ausgedehnten Aigenflora, der Chlorospermen, ist ganz unverfäschte⸗ Chlorophyll, wenn man es eine Falschung zu nennen wagen darf, daß andere Algenarten durch Mischung von Cbhloropbyll mit verschiedenen anderen Farbstoffen ein anderes, jwetfellos oft recht schönes Aussehen von der Natur empfangen haben. Algen sind für ihren Aufbau auf Kalk angewiesen; 50 . ibres Gewichts besteht aus diesem Urstoff und bei ihrem Ab— sterben (; B. auch beim Trocknen der nur untergetaucht gedeihenden« Gewächse) bleibt dieser in Gestalt von Kalkröhrchen zurück. Die Unterwasserflora ist zugleich von hoher Wichtigteit für die Tierwelt, in ihr laichen die Fische. Algen verfaulen nicht beim Absterben, außerbalb ibres Elements; wie bei Luftabschluß, bilden sich Kalk. ablagerungen, nichts weiter. Es folgt hieraus, daß auch die Algen ein ganz allmähliches Verlanden bewirken. Wo sie wachsen, wird der Wasserspiegel flacher, von 19 m Minimalwasserstand ab begann die Verlandung in den Formen der Hochmoorbildung. ;

Es bleibt noch von der Tierwelt Masurens ju berichten. Zu ihr stellen Hasen, Reh⸗, Dachse und Füchse den wichtigsten und be deutendsten Beitrag. Besonders siebt man kaum irgendwo soviel Rehkitzchen, die sich sonst tief im Walde versteckt halten. Hirsche gibt es wenig, den Forst um Sorquttten ausgenommen. Elche sind fast ausgestorben; im Herbst kommen sie von der Kurischen Nehrung wohl berab bis Königsberg, aber bis Masuren verirren sie sich nicht. Der sonst so wohlgesinnte Masur hat zumeist über Wilddieberei und Fischdiebstahl von Alters her recht laxe Rechtsanschauungen; trotz aller Aufsicht bezieht er sein Fleisch recht oft aus der Forst. Der Wolf wird als Ueberläufer aus Rußland angeblich häufig (?) beob⸗ achtet, man hört wenigstens jährlich etwa 2 bis 3 Mal, eg sei einer gesehen oder geschossen worden. Ein Berliner Landforstmeister, der vor 8 Jahren dienstlich nach Johanntsburg kam, hatte das Jagdalück, vier Stunden nachdem er dem Eisenbahnzug entstiegen, einen starken Wolf zu erlegen. Er verdankte das seiner weidmännischen Er— fahrung, welche aus der Unruhe der jungen Rehe auf Anwesenheit des Raublieres schloß. Für die verhältnismäßige Seltenheit des Wolfes kann der Vortragende aber bezeugen, daß er auf seinen Streifereien durch Masuren zu allen Jahreszeiten nur einmal einen ausgewachsenen Wolf gesehen hat. ;

Doch, so unterbrach sich an dieser Stelle der Vortragende, es könnte nach dem bisher Mitgeteilten so scheinen, als erschspfe sich das Interesse an Masuren, an seiner schönen Flora und seiner zahlreichen Fauna, während der Mensch doch den begründetsten Anspruch hat, daß über ihn berichtet werde. Bei der Schilderung der Siedelungen und der Landbewohner erregte zunächst eine große Reihe schöner Lichtbilder ein schmerzliches Bedauern, weil sie zum Teil die Zustände nach dem russischen Einfall und der von diesen Wilden geübten Mordbrennerei wledergaben; doch die Hoffnung auf die Auferstehung Masurens im früheren Glanze erweckten im Getste der Zuschauer neben den gezeigten Bildern solche sogar von höherem Glanze, weil man der Zuversicht leben darf, daß dem Lande manche besondere Guttat zugewandt werden wird, um dite durchlebte Schreckenszeit vergessen zu machen. Es bleibe daher künftig zu zeigenden Bildern vorbehalten, das wieder auferstandene Masuren zu zeigen, und es set in Kürze hier nur erwähnt, welcher Art die Gegenwarts. oder Jlingst⸗ vergangenheitsbllder waren, unter denen natürlich auch solche sich befanden, die der Zerstörung letzter Monate entgangen sind: I) ein masurisches Dorf; 2) Päuser landesüblicher Art mit kleinen Vorgärten im Schmuck roter Maleref, die Dächer an den Firsten verziert durch sich kreuzende sogenannte Reithölzer; 3) der Leinauer Ser bei Ortelsburg Frauen klopfen Wäsche; 4) See mit Boot Seelenverkäufer: jur Aufnahme der Fischer und ihres Fanges; 4) ein stattliches Rittergut, von einem mächtigen Zaun umgeben; h) eine Hofanlage, Holzhaus mit Schnitzereien geziert; 6) ein schlichtes Schulhaus; 7) ein modernisiertes, d. i. von Jiegeln gebautes Dorf, doch das einzige vorhandene Holzbaus ist das bet weitem hübscheste; s) Helde⸗ und Seenbilder; 99 2 Masuren, richtige Typen der länd⸗ lichen Bevölkerung; 10) die Stelle einer vorgeschschtlichen Ausgrabung Gräberfelder, Urnen, Bernsteinichmuck, Stiberschmuck, häufig gefundene eiserne Waffen; 11) der Goßlershausener Burgberg, daneben ein verlandeter See; 12) das Städtchen Rothfluß; 13) der Krocksee;

lauern mit Holiichuben Schlorren; 15) Schule in Leinau; 165 Wallfahrer von Helligenlinde (gebört schon nach dem angrenzenden katbolischen Ermland, denn die Masuren sind Protestanten) Die Bilder batten dem Vortragenden Anlaß gegeben, gelegentlich von den enschaften der Masuren zu berichten. große Handgeschicklichkeit (J. B. in der voranjufommen, Tüchtigkeit zu loben. e treffend, in ganz Ostrreußen liebt man, entschul

Zunächft ist ibr Fleiß, ih schnigereih, ibr Ehrgeiz, ibre wirtschaftliche sie der Trunksucht ergeben, ist nicht zu⸗ Idigt durch das Klima,

Beobachtungen

besonders bei Landleuten,

der Redner Beobachter Seen schrieb 1584 Caspar Gannenberg it diesen schönen Seen, wie unser P und geeignet über das Land verteil re Nützlichkeit für

we

Wo gibt es and

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Ist das Glück gut, so kommt zueist ein mwind ldie sogenannte Eilung), der jeden Prächtig sind die rot goldenen Reflexe letter Färbung, wenn die Schatten So zutreffend diese Schilderung

Ufer noch erreichen. bote, ein scharfer S

Sonnenuntergang mit folgender des Waldes aufs Wasser f so bleibt der Zustand der Seen doch recht wech so selten nicht, ibre Stär sammen, ja es gibt kräfti Bäume umreißen, in der Seen ist recht verschieden.

Orkane sind em kontinentalen Klima zu— die in den Dächer abdecken. . anggezogenen (bei 200 m Breite bis 11 km Länge) Rinnenseen sind die üefften und werden deshalb von den Dampfergesellschaften gern benutzt. der 50 in und darüber tiefe Sxirdingsee, finden sich auch die selten vorkommenden Maränen, den tiessten Gewässern den Vorzug geben. Seen ist noch nichts bekannt; vermutlich entstanden sie durch Spaltung

Land bedeckten.

Dirbelstürme,

tiefsten Seen, fischreich ten, hier die wandern und Ueber die Entstebung der

Abschmelzen e ist für die Rinnenseen wabrscheinlich, welche durch Schmelzwasser ausgehöhlt sein mögen. Von den Be⸗ wohnern Masurens ist zu sagen, daß die Städter aus allen Teilen Die das Land kultiwierenden Ordensritter brachten die Leute aus ihrer Heimat mit, andere kamen als Kaufleute, noch andere wurden, zumal nach Pestzeiten, als Ansiedler in Anders ist, abgeseben von eingewanderten Salzburgern und Pommern, Sie stellen einen polnischen Volksstamm Art aufgenommen Die Stadtbewohner sind behäbig, Behaglichkeit,

Deutschlands stammen.

die Herkunft der Dörfler. vollständig seit 1525 auch evangelisch ist.

germanische

für das deutsche Heimatland. und häufig finden sich Originale unter ihnen. mütig und guter Gesinnung, gleich ihnen, sind auch die eigent— lichen Masuren, vielleicht etwas verschmitzter und leicht schadenfroh, Ein Bauer prellt den andern gern,

Beide Bevölkerungselemente sind Strebsam in

Steckenpferde,

doch sehr anstellig und pfiffig.

liebt aber auch harmlose Späße. gute, königstreue Staatabürger, fleißige Zeitungsleser. seinem Beru, schickt der Bauer den Sohn sicher auf die landwirtschaft⸗ Ueberbaupt ist der hier vorhandene Grad Rührend ist die Hiermit hängt auch

liche Forthildungsschule. landwirtschaftlicher Intelligenz sehr schätzenswert. en Bevbölkerungselementen. zusammen, daß an alten Gebräuchen, einschließlich der Erntefeste, an Tanzsilten u. s. f. streng festgehalten wird. Das sogenannte Wassergteßen ist ein unausrotibarer Scherz bei allen Erntefesten. daß bis zum Beginn des Tanzes um die Erntekrone die Mägde alle Gefäße, habhaft werden können, mit Wasser füllen, um es den Knechten über den Kopf zu gießen. Eigentümlich ist auch die Sitte, sich bei s Gewöhnlich stehen auf dem Boden der Kirche 40 schwarze leere Särge mit dem Namen des späteren Wird ein Platz leer, findet sich sofort Ersatz. Wunderlich des Familienvaters war früher aus⸗ Blockhãuser

Kinderliebe bei b

Es besteht darin,

Lebzeiten den Sarg anzuschaffen.

im Sarg: Das Baumaterial der Häuser älteren Zeiten wurden während jetzt Verschalung, oft mit Schnitzerei am Giebel, vorgezogen Die Dächer sind mit Schilf gedeckt, und in der oben erwähnten Die Giebelzierate sind häufig sehr schön, und viel Wert wird darauf gelegt, im Hause schön geschnitzte Tische Noch ist zum Preise der Masuren zu sagen, daß die Militäraus hebung den höchsten Prozentsatz Diensttauglicher ergibt, was auch erklärt, daß hohes Alter in Masuren oft vorkommt, wag besonders von der Landbevölkerung gilt.

Saatgetreide gehoben wird. schließlich Holz,

Weise am First verziert.

und Bänke zu haben.

Wohlfahrtspflege.

Der eigenartigen Wirkung der modernen Gewehrgeschosse, dem ärjtlichen Wissenschaft Organisation unserez Sanitätswesens ist es ju verdanken, daß im gegenwärtigen Krieg ein üb erraschend hoher Prozentsatz von Heilungen früher meist tödlichen Verwundungen zu

bohen Stand der musterhaften

auch bei den schwersten, verzeichnen Kreisen bekannt; sie wirkt tröstend, Sorge der Daheimgebllebenen, die ihre Angehörigen in den Gefahren s Ein Kreis von Verwundeten schien Segnungen der ärztlichen Wissenschaft aber ausgeschlossen zu sein: die vielen, die der Bewegungsfreiheit ihrer Glieder dauernd beraubt er⸗ scheinen, oder die ein Glied oder Bedauernswerten erschien es oft er ihnen das Leben erhalten werden konnte. zeitlebens Krüppel bleiben zu müssen. aus ihrem Beruf gerissen, wieder Arbeit und Brot finden sollten, erschien ihnen oft das Leben als eine drückende Bürde, wenn sie sahen, daß sie ihrer Famtlie oder der Allgemeinheit dauernd zur Last fallen sollten. Auch diesen Schwerverletzten kann heute Trost und Hilfe gebracht werden. Erstlich vermag die ärztliche Kunst au viel höherem Maße als 1871 schädigende zu beseitigen oder doch zu mildern, das Geburtsland der Arbeiterfürsorge, in voller soßialer Rüstung da, um ju helfen, wo es früher unmöglich erschien. rungenschaften der letzten weiterem Umfang

des Kampfes wissen.

ar mehrere verloren haben. t als ein zweifelhafter Gewinn, wenn Sie schienen dazu verdammt, In der Sorge, wie sie, dauernd

nach der Wundheilung in en der Kriegsverletzung tens steht Deutschland,

Um diese großen Er= Jahrzehnte den Schwerverwundeten zugänglich zu auegebrestete wohlgeordnete Hilfsbereitschaft Krüppelfürsorge dem Namen heute möglich ist, auch einen derart Schwerverletzten wieder zu einem menschlichen Gesellschaft zu en. Die verlorenen Glieder freilich kann man nicht wieder wachsen machen, man vermag aber für sie durch künstliche einen brauch s Deussche Vereinigung für Krüppel⸗ fürsorge“ und die Veutsche orthopädische Gesellschaft' haben ihren gemeinsamen Schriftführer, den Professor Dr. Konrad Bie salskt eine Aufklärungsschrift unter dem Titel Krüppelfürsorge“ veröffentlichen lassen, die dazu bestimmt ist, die tröstliche Botschaft in die weitesten Kreise zu tragen: Es gibt kein Krüppeltum, wenn der eiserne Wille vorhanden ist, es u überwinden. In Wort und Bild führt die Schrift die zahlreichen von Wissenschaft und Tewnik ersonnenen und erprobten Hilfsmittel vor, die es ermöglichen, Glieder, die ihre Bewegungs—⸗ freiheit verloren baben, wieder beweglich zu machen und verlorene Glieder durch künstliche zu ersetzen. lingt eg, steife Glieder wieder arbeitsfähig zu machen; auch versteiste Gelenke können ihre Bewegungsfähigkeit wieder erlangen, zerspliiterte oder verkürzte Knochen wieder geheilt und hergerichtet werden. der Laie wird mit Staunen und Freude die sinnreichen Vor— im Bilde betrachten, wird, vor allem die Beweglichkeit und Arbeitsfähigkeit der künstlichen Glieder. Da werden im wahrsten Sinn Lahme wieder gehend. zeigt ein Bild einen Hauptmann, dem das linke Bein hat abgenommen werden müssen, wie er) Wochen nach der Operation wieder zu Pferde steigt;

arbeitsfähigen, nützlichen Gliede der

baren Ersatz zu schaffen.

Durch Sehnenaugswechslung ge⸗