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Württemberg.
Der Kommandierende General in den Argonnen hat an die bei Vauquois gegen eine französische Uebermacht kämpfenden württembergifchen Truppenteile laut Mel⸗ dung des „W. T. B.“ folgenden Tagesbefehl gerichtet:
Ich habe Euch einen schweren und wichtigen Abschn it anverraut. Des? Kampftage, in denen so mancher Brabe getreu seinem Aller⸗ höchsten Kri⸗gsherrn und seinem Vaterland sein Letztes gab, liegen hinter Euch und können morgen oder übermorgen von neuem EGuren unerschütterlichen Mut auf die Probe stellen. Ich weiß, was es häißt, stundenlang in schwerstem Artillerie feuer leinen Posten zu halten, ich wußte aber auch, wem ich Vauqueis anrertraufe. Eurer Kameraden Blut ist auf seinem granatenduichwühlten Boden nicht umsonst geflessen. Im Ringen vom 28 Februar bis heute (6. März) bat Euer zäher Wieer stand und Gegenssoß, unterstützt von der treuen, wirfungsbollen Hilfe der A tillerie, sieben feindliche Jafantertere , imenter zusammengerissen, ihre Kraft derart gebrochen, daß, so melden die Aus sagen von Ge⸗ sangenen, sie zum Angriff nicht mehr fähig sind. Dank und volle Anertennung zolle ich dem, was Ihr geleistet. Vauquois verlangt besondere Willenskraft, waches Äuge ? und Ohr und ein scharfes Bajonett in nerviger Faust, das Ihr deutich zu führen wissen werdet, wenn neue Reqimenter des Feindes Euch abermals den heiß um⸗ strittenen Besitz entreißen wollen. Darauf vertraue ich.
Oefsterreich⸗ Ungarn.
In der „Wiener Zeitung“ wird eine Ministerialverordnung bekannt gemacht, durch die die Verordnung vom 31. Januar 1915, betreffend die Erzeugung und den Verkehr von Brot und Gebäck, teilweise abgeändert wird. Turch die neue Vorschrift werden die politischen Landesbehörden er— mächtigt, die Erzeugung von Kleingebäck einzuschränken und an besondere Bedingungen zu knüpfen oder ganz zu verbieten. Die Erzeugung von Wasserzwieback ist nur mit Bewilligung der politischen Landesbehörde zulässig. Die Erzeugung von Zuckerbäckerwaren ist nur mit der Beschränkung zulässig, daß das verwendete Weizen- und Roggenmehl ein Fünftel des Ge⸗ samtgewichts der Teigmenge nicht übersteigen darf. Die schon bestehende Beschränkung der Erzeugung von Zuckerhäckerware auf zwei Tage bleibt aufrecht. Zur Erzeugung von Kakes darf von Weizen- und Roggenmehl nur ein Maximum von 30 Prozent des Teiggewichts verwendet werden. Die Erzeugung von Kakes kann zeitlich eingeschränkt werden. Die politischen Landes⸗ behörden werden weiter ermächtigt, die gewerbsmäßige Erzeu⸗ gung von Konditorwaren mit Butterteig zu untersagen. Die neue Bäckereiverordnung ist als Vorläufer der umfassenden Neuregelung des Verkehrs mit Mehl und Brot anzusehen, die zur Durchführung der Kaiserlichen Verordnung vom 21. Fe⸗ bruar 1915 bevorsteht. In dieser Beziehung sind alle erforder⸗ lichen Vorbereitungen bereits abgeschlossen, und die Oeffentlich⸗ keit wird darüber in aller Kürze in allen Einzelheiten unter⸗ richtet werden. Die sofortige Herausgabe der bereits fertig⸗ gestellten neuen Vorschriften ist deshalb untunlich, weil die Her⸗ stellung der Brotkarten in einer Auflage von mehreren Mil— lionen noch einige Zeit in Anspruch nimmt.
— Das ungarische Amtsblatt veröffentlicht einen Regierungs— erlaß, wonach die Ausfuhr und Durchfu hr von reinem und legiertem Gold und Silber in Stangen sowie die von Gold⸗ und Silbermünzen verboten wird.
— In- und ausländische Blätter haben vor einiger Zeit den Text einer angeblich in russischer, polnischer und deutscher Sprache durch Maueranschlag veröffentlichten Ku ndm ach ung gebracht über die Einführung der österreichisch⸗ungari⸗ schen Verwaltung in bestimmten Kreisen von Russisch—⸗ Polen. Wie die „Politische Korrespondenz“ meldet, wird hierzu von maßgebender Stelle bemerkt, daß die betreffenbe Kundmachung tatsächlich in folgendem Wortlaunte, jedoch nur in polnischer und deutscher Sprache veröffentlicht worden ist:
Die im Namen Seiner Majestät des Kaiseig und Königs von der Kaiserlich und Königlichen Armee der ruffischen Her schaft im Königreich Polen enteissenen Gebiete werden in die österreichisch— ungarische Veiwaltung üb rnommen. Rechtschaffenbeit und Wobi— wollen werden in den Kreisen des Gouvernements P'atz greifen. Die Verwaltung des Keelses Potrkow, zu dem von nun an auch jene Gemeinden des Kreises Lask, in denen diefe Kundmachung angeschlagen wud, gehören, führt das K. und K. FRreis' kommando Piotrkow, dle Verwaltung des Kreises Noworado msk, zu dem von nun an auch jene Gemeinden des Kreises Czestechowa und Wielun gehörten, in denen diese Kundmachung angeschlagen wird, fährt das K. und K. Kr it kommando RNowo' rademst. Alle bie herigen Grundrechte der Privatpersonen, alle Rechtsgrundsätze, die biher im Königreich Polen Geltung hatten, werden auch weiter bleiben, wenn nicht zwingende Gründe Seine Apostolische Maj stät voran lassen, eine Aenderung zu befehlen. Infolge des vorherrsche den Kreegezustandes dürfen in der nöächsten Zeit aus den einzelnen Kreisen im Interessss der Armee und der Bevölkerung nachstehende Artikel nicht ausgeführt weren: Getreide, Kartoffeln, Heu, Stroh, Tierhäute, Peiroleum, alle Lebensmittel, Schlach vieh und alle Arten von Pferden. Die Armeeleiter und die Ber valtun. sind bestreht, die Härte des Krieges für die Zivilbevölkerung zu mildern. Seid dessen eingedenk und helfet durch (uren guten Willen!
Piotrkom, Februar 1915. K. u. K. Armeekommando.
Großbritannien und Irland.
Die englische Verlustliste vom 15. März enthält
die Namen von 87 gefallenen, 121 verwundeten und 8 ver⸗
mißten Offizieren. Die „Times“ führen außerdem noch die Namen von 12 Offizieren auf, die nicht in der amtlichen Verlustliste stehen. Unter den Gefallenen befinden ich 5 Oberstleutnants und 3 Majore, unter den Verwundeten
4 Oberstleutnants und 2 Majore.
Frankreich. Die „Agence Havas“ veröffentlicht Briefe, die zwischen dem Botschafter der Vereinigten Stagten in Paris und dem Minister des Aeußern Delcasse über die Maßnahmen gegen den deutschen Handel gewechselt worden sind. Ein Brief des Botschafters vom 7. Mär sagt, daß die Schwierigkeit, die Haltung die Vereinigten Staaten einnehmen müssen, von den Verbündeten vorgeschlagenen Maßnahmen entspringe, soweit diese auf den neutralen Handel Bezug hätten. Die Absicht der Verbündeten, alle Handelsschiffe anzuhalten, die aus Deutschland kommen oder nach Deutschland sich auf ein Recht, welches nur im Falle einer Blockade bestehe. Andrerseits beabsichtigen die Verbündeten, sich nicht auf die Blockaderegel zu stützen, wonach jedes Schiff, das einen deutschen Hafen anzulaufen oder zu verlafssen versucht, vom Prisengericht verurteilt werden kann. daß das Schiff nebst Ladung so behandelt werden solle, als bestände keine Blockade. Beide Absichten der
schüfen ein bisher unbekanntes System des internationalen Rechtes. Es ergebe sich daraus, daß die Neutralen kein prazises Mittel hätten, um ihre Rechte abzumessen und die Sicherheit ihrer Schiffe und Ladungen zu gewährleisten. Die dadurch geschaffene paradoxe Lage misse geändert werden. England und Frankreich sollten erklären, ob sie sich auf die Blockaderegeln stützen wollten oder auf die Regeln, die An⸗ wendung finden, falls keine Blockade bestehe. Die Erklärung vom 1. März enthalte auch noch andere Unklarheiten. Der Botschafter fragt, was mit Waren deutscher Herkunft ge⸗ schehen solle, wenn es sich um Artikel handle, die unter den Begriff der Nichtkonterbande oder der bedingten Konterbande fallen. Der Boischafter fragt ferner, welche gesetzliche Lösung für Waren deutscher Herkunft Anwendung finden solle, welche von einem neutralen Gebiet aus auf neutralen Schiffen be⸗ fördert werden. Die Regierung der Vereinigten Staaten lasse die Möglichkeit zu, daß die modernen Kriegsmethoden, be⸗ sonders die Anwendung von Unterseebooten, es materiell unmöglich machten, daß die Blockade mit, den früheren Mitteln durchgeführt werden könne. Washington vertrete jedoch die Auffassung, daß der Aktionskreis eine gewisse Grenze haben müsse, namentlich wenn die Aktion der Krieg— führenden als Durchführung einer Blockade betrachtet werden könne. Der Brief betont schließlich, welche ernste Lage bei⸗ spielsweise eintreten würde, wenn ein amerikanisches Schiff mit einer Ladung Waren deutscher Herkunft den Verbündeten in den europäischen Gewässern entschlüpfen, vor New York jedoch abgefaßt und nach Halifar gebracht werden würde.
In der Antwort Delcaffés vom 15. März an den ameriktanischen Botschafler wird anerkannt, daß die früheren Mittel zur Durchführung der Blockade infolge Verwendung der deutschen Unterseebhote und der geographischen Lage Deutschlands nicht vollständig angewandt werden können. Als Entgegnung auf die deutsche Bekanntmachung, daß Deutschland die Gewässer um Großbritannien und die französische Rüste längs des Aermelkanals als Kriegsgebiet betrachte (was sich sowohl gegen die neutralen Staaten als die Verbündeten wende), hätten die Verbündeten Maßnahmen suchen missen, um alle. Seeverbindungen Deutschlands zu unterbrechen, wobei, soweit möglich, die berechtigten Interessen der neutralen Staaten und die Gesetze der Menschlichkeit gewahrt bleiben. Ferner wird dargelegt, daß die Maßnahmen, die durch das Dekret vom 13. März bekanntgegeben worden sind, den Feind bedeutender Hilfe quellen berauben, die Rechte der neutralen Staaten schonen und Privateigentum nicht treffen werden. Es wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß die Bundesregierung einen Vergleich ziehen werde zwischen den unqualifizierbaren Gewalttätigkeiten, womit Deutschland die neutralen Staaten bedrohe und den unerhörten Verbreche n, die schon an Neutralen verübt worden seien, und andererseits zwischen den von den Verbündeten getroffenen Maßnahmen, die die Gebote der Menschlichkeit und die Rechte Privater achteten. In Würdigung dieser Sachlage werde die Bundesregierung zweifellos anerkennen, daß die getroffenen Maßnahmen die strikten Rechte der Kriegführenden nicht überschreiten. Die Ant⸗ wort schließt mit der Zusicherung, daß die französische Regierung niemals beabsichtiat habe, die Aktion der Kriegsschiffe gegen feindliche Waren über die europäischen Meere einschließlich des Mittel meers auszudehnen.
— Der Finanzminister Ribot hat in der Kammer einen Gesetzentwurf auf Eröfftung von Nachtrags krediten für
bestimmen, die aus der Art der
gehen, stütze
das Rechnungsjahr 1914 eingebracht. Dem „Temps“ jufolge ist der größte Teil der Nachtragskredite, ämlich 188 451 020 Franks, für das Kriegsministerium bestimmt. Davon entfallen über 200 Millionen auf Artillerie material, 232987 099 Franks auf Bekleidung, 30 Millionen auf Re— monte. Die Nachtragskredite für Marineausgaben und die Ausgaben des Sonderkontos der militärischen Besetzung Marokkos betragen 6908 390 Franks.
Die Kammer hat nach demselben Blatt in der Sitzung vom 18. d. M. einen Gesetzentwurf angenommen, wodurch während der ganzen Kriegsdauer den Deutsch en, Oesterreichern und Ungarn die Ausnützung ihrer in Frankreich er—⸗ worbenen Patente untersagt wird. Der Entwurf sieht den Fall vor, daß Franzosen und deren Verbündete sowie Neutrale solche Patente mit Ermächtigung der Regierung aus— nützen kännen, insofern diese Patente im öffentlichen Interesse der nationalen Verteidigung Frankreichs nützlich sind. In der vorgestrigen Sitzung hat die Kammer einen Gesetzantrag an⸗ genommen, der die Eigentümer von Werttiteln schützt, die bei Besetzung französischen Gebietes verloren gingen. Be züglich des Abkommens mit fremden Staaten, die den Schutz ebenfalls gewähren sollen, erklärte der Finanzminister Ribot, daß an dem Erfolg der Unterhandlungen mit Rußland und England nicht gezweifelt werden könne.
Der Kammerausschuß für auswärtige Ange⸗ legenheiten hat den Deputierten Ley gues mit der Bildung eines Propagandakomitees beauftragt, des mehrere Ab⸗ teilungen umfassen soll und dessen Mitglieder sich im Namen des Ausschusses zum Zwecke der Propaganda in gewisse neu⸗ trale Staaten begeben sollen.
Das Amtsblatt veröffentlicht ein Dekret, durch das der Fälligkeits termin für die Zahlung gewisser Arten von Mietszins um drei Monate bis zum 30. Juni verlängert
wird. Rußland.
Der Kaiser hat den Beschluß des Ministerrats, die Kriegsgefangenen mit ländlichen Arbeiten zu be— schäftigen, gutgeheißen. Durch einen Ukas werden die Semstwos ermächtigt, vor allem Gefangene nichtdeutscher und nichtmagyarischer Abstammung einzustellen und ihnen unter Abzug der Unterhaltungskosten einen Lohn zu zahlen, wie sie ihn für angemessen halten.
Italien.
Der Se nat hat vorgestern, wie W. T. B.“ meldet, nach furzer Beratung den Gesetzentwurf über die wirtschaft liche und militärische Verteidigung des Staates mit 145 gegen 2 Stimmen angenommen.
Niederlande.
Nach Blättermeldungen hat die nie derlän dische Re gierung der britischen und französischen Regierung am 18. März ihre Beschwerden über die durch die Erklärung vam 1 März angekündigten Maßregeln bekannt gegeben. Wie „W. T. B.“ mitteilt, sind die Meldungen, daß sich die nieder⸗
Dadurch werde erklärt,
ländische Regierung bemüht habe, gemeinsam mit der amerikanischen Regierung gegen die Maßregeln Einspruch zu
Verbündeten] erheben, au der Lust gegriffen.
Belgien.
In der Kreisstadt Ternath het eine Anzahl von Belgiern bei Gelegenheit der von den deutschen Behörden ausgeübten Anwesenheitskontrolle den Versuch gemacht, Ausschreitungen gegen die mit der Aufsicht be trauten Landsturm leute zu begehen. Wie „W. T. B. meldet, wurden bei dem pflichtmäßigen Waffengebrauch gegen die Rädelsführer fünf von diesen verletzt; zwei davon sind ihren Wunden erlegen. Nur dem ebenso tatkräftigen wie maß⸗ vollen Eingreifen der deutschen Soldaten ist es zu danken, daß es gar nicht erst zu bedenklicheren Auftritten und nachteiligen Folgen für Stadt und Bevölkerung gekommen ist.
Bulgarien.
In der vorgestrigen Sitzung der Sobranje wurde ein Gesetzentwurf, betreffend die Unterstützung der Familien von Reservisten, die im Falle der Mobilisierung einberufen werden, eingebracht.
Amerika.
Das amerikanische Kabinett hat vorgestern über die Note, die an England gesandt werden soll, beraten. Wie das „Reutersche Bureau“ meldet, soll gegen einige Be stimmungen der englischen Note über die Vergeltungsmaßregeln protestiert werden, wegen anderer Bestimmungen sollen weitere Erklärungen erbeten werden.
— Im Staatsdepartement in Washington gibt man dem genannten Bureau zufolge zu, daß die amerika nische Regierung seit dem Beginn der Verhandlungen zwischen Japan und China ihren Einfluß geltend gemacht habe, um die Forderungen Japans zu mäßigen und eine Beeinträchtigung der amerikanischen Vertragsrechte zu verhindern. Es wird erklärt, es habe keine Beratung stattgefunden zwischen der amerikanischen und der britischen Regierung über die Wirkung japanischer Forderungen auf die Vertragsverpflichtungen.
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ behaupten Agenten Villas, daß Villa einen großen Sieg bei Piedras Negras errungen habe, wodurch in diesem Teil Mexikos die Herrschaft Carranzas beendet sei.
Die brasilianische Regierung ordnet dem „Temps“ zu⸗ folge an, daß Handelsgesellschaften, die in Brasilien an⸗ sässig und in der brasilianischen Handelskammer einge tragen sind, als brasilignische juristische Personen zu betrachten sind, ungeachtet der Nationalität ihrer Mitglieder. Die hra—⸗ silianische Regierung wird angesichts der strengen Neutralität, die sie zu wahren gewillt ist, Beschwerden solcher Gesell schaften gegen kriegführende Mächte nur unterstützen, wenn fest gestellt weren kann, daß die Beschwerde begründet und von keinem politischen Hintergedanken eingegeben ist.
Asien.
Das neugebildete persische Kabinett setzt sich laut Meldung des „W. T. B.“, wie folgt, zusammen: Muschir ed Dauleh: Vorsitz und Krieg; Mugavin ed Dauleh⸗ Aeußeres; Mustasch ed Dau leh: Inneres; Muschar es Sultaneh: Finanzen; Zuka ul Mulk: Justiz; Nasr ul Mulk: Post und Telegraphen; Hakim ul Mulk;: Unterricht.
= Die „Times“ sind ermächtigt mitzuteilen, daß der Staatssekretär für Indien die Absicht hat, die Errichtung einer Exekutipversammlung für die vereinigten Pro⸗ vinzen, wie sie vom Vizekönig empfohlen wurde, durchzusetzen. Er wird alle konstitutionellen Mittel in Anwendung bringen, sobald die Regierung sich mit diesem Gegenstande befassen kann. . Der „Manchester Guardian“ hat von seinem Pekinger Korrespondenten den Text der ursprünglichen Forde— rungen Japans an China erhalten. Die letzte Gruppe der japanischen Forderungen enthält folgendes:
China soll über 50 0 semner Kriegsmunition von Japan kaufen. Japan wird ein Arsenal in Ehina unter gemeinsamer Leitung gründen, das japanisches Material kaufen und japanische Techniker beschãfttgen muß Die Polizei in gewissen Teilen von Ehing soll gemeinsam von Japan und China verwaltet werden, China soll an diesen Orten vtele Japaner anstellen, um die chinesische Polizei zu organisieren und zu reformieren. Japaner sollen als Ratgeber für Lolttische, finanzielle und mülitärische Dinge angestellt werden. Japanisae Untertanen sollen das Recht haben, für Den Buddhismus in China Propaganda zu machen. Japaner sollen das Recht haben, im Inneren Chinas Land zu besitzen zum Bau javanischer Hospitäler, Tempel und Schalen. In der Provinz Fukien soll Javan das Recht haben, Bahnen zu bauen, Bergwerke auszubeuten, Hafen, anlagen zu machen und, wenn fremdes Kapital nötig ist, soll Japan zuerst angegangen werden. Japan soll das Recht haben, Wutschang mit KiLuttang und Nantichung durch eine Eisenbahn zu verbinden und eine Bahn zwischen Nantschang und Tschaotschufu sowie zwischen Nantschang und Hangischou zu bauen.
Der „Manchester Guardian“ bemerkt dazu:
Jeder, der dies erstaun liche Programm betrachtet, wird sofort er— kennen, wie weit sein Ziel reicht, wie ernn seine Ergebnisse für China und für britische und andere Interessen sind, wie unverträglich seine Bedingungen mit den erklärten Zielen des englisch⸗javansschen Bünd— nisses sind. Die allgemeine Wirkung würde die sein, daß die Unab— hängigteit Chmas ernftlich gefährdet wurde und ganze Probinzen unter die Vormundschaft Japans gestellt würden.
In einer Konferenz, die am 16. d. M. in Peking statt— fand, wurde weiter über die japanischen Forderungen in der Mandschurei verhandelt. Die Chinesen räumten den „Times“ zufolge den Japanern das erste Anrecht auf die Uebernahme chinesischer Anleihen im Auslande ein und er— klärten sich ferner bereit, bei der Ernennung ausländischer Ra! geber und Polizeiinspektoren Japaner zu bevorzugen. Als Ersat für das von den Japanern beanspruchte Recht, sich in der Süd mandschurei, Ostmongolei und inneren Mongolei ansiedeln und dort Handel treiben und reisen zu dürfen, erboten sich die Chinesen, eine Anzahl neuer Vertragshäfen eröffnen zu wollen. Die Japaner nahmen dies Angebot an, versuchen aber, auch die erste Forderung durchzusetzen. In Schanghai fand am Donnerstag, wie die „Mornin m Post“ meldet, eine Kundgebu ng mehrerer taufend Ein geborener statt, in deren Verlauf eine Resolution gefaßt wurde, Hie den Krieg gegen Japan verlangt, da es besser sei, auf Sem Schlachtfelde zu sterben, als Sklaven Japans zu werben.“ Die Polizei der Fremdenniederlassung versuchte anfangs, die Ver— sammlung zu ver hindern. Als aber die Menge eine drohende Haltung annahm, wurde sie gestattet. Eine große Anzahl antijapanischer Flugschriften wurde verteilt.
Yai Stellung Chinas ist nach einer Meldung des „Daily Telegraph“ beträchtlich gestärkt worden, seitdem bekamm wurde, daß Amerika am Sonnabend sowohl in Tokio als bei der japanischen Botschaft in Washington ein energisches Memorandum üherreicht hat, in dem es fich dringend auf das,
Abkom]mmen vom 30. November 1968 bezieht, durch das eine
offene Aussprache zwischen den beiden Regierungen über alle den Stillen Ozean betreffenden Fragen gewaͤhrleistet und ferner die Tatsache nachdrücklich betont wird, daß Amerika beabhsichtigt, alle Vertragsbestimmun gen zwischen fich und China zu schützen.
Afrika. Nach einer vom „Temps“ verbreiteten telegraphischen Mel
dung aus Tanger haben die Nebgla⸗Kabylen mit Aus— Anglera⸗Kabylen Rai suli
nume bet, Tabras ahnen und zum Sultan ausgerufen. Eine amtliche Bestätigun dieser Nachricht liegt noch nicht vor. ö J
Kriegsnachrichten.
Westlich er Kriegsschauplatz. Großes Hauptquartier, 21. März. (W. T. B.) Süd⸗ östlich von Ypern wurde ein englisches Flugzeug herunter geschossen, die Insassen wurden gefangen genommen. Zwei französische Versuche, uns die am 16, März eroberte Stellung am Südhang der Loretto-Höhe wieder zu entreißen, mißglückten. Auf der Kathedrale von Soissons, welche die Genfer Kreuz⸗Flagge trug, wurde eine französische Beobachtungs—⸗ st elle erfannt, unter Feuer genommen und beseitigt. In der Champagne nördlich von Beau Sejour trieben unsere Trupnen ihre Sappen erfolgreich vor und hoben mehrere fran— zösische Gräben aus; dabei nahmen sie einen Offizier, 299 un⸗ verwundete Franzosen gefangen. Die von zwei Alpen⸗ äger⸗Bataillonen tapfer verteidigte Kuppenstellung auf dem Reichs ackerkopf wurde gestern nachmittag im Sturm ge oMhmnen; der Feind hatte schwerste Verlusse und ließ 3 Of fiziere, 250 Mann, 3 Maschinengewehre und einen Minempwerfer in unserer Hand. Französische Gegenangriffe wurden abgeschlagen. — . Um de Antwort auf die Untaten französischer Flieger in der offenen elsässischen Stadt Schlettstadt eindringlicher zu gestalten, wurden heute nacht auf die Festung Paris und den Eisenbahnknotenpunkt Compiégne durch Luftschiffe einige schwere Bomhen abgeworfen. Oberste Heer Großes Hauptquartier, 22. März. ö Ein nächtlicher Versuch der Franzosen, sich in den Besitz unserer Stellung am Südhang der Loretto⸗Höhe zu setzen, schlug fehl. Auch in der Champagne nördlich von e Mesnil scheiterte ein französischer Nachtangriff. Alle Bemühungen der Fran— zosen, die Stellung am Reichsa ckerko pf wieder zu gewinnen, waren erfolglos. Oherste Heeresleitung.
Oestlicher Kriegs schauplatz.
Großes Hauptquartier, 21. Dr T Bü Zwischen Om ulew und Orzytc wurde ein rusfischer An? griff abgeschlagen, wobei wir 2 Offiziere, 600 Rufsen zu Gefangenen machten. Zwei russische Rachtangriffe auf Jednorozek brachen in unserem Feuer zusammen.
Oberste Heeresleit ung.
Großes Hauptquartier, 2. März. (W. T. B.) Aus Memel sind die Russen gestern nach kurzem Gefecht südlich der Stadt und hartnäckigem Straßenkampf wieder ver⸗ trieben worden. Unter dem Schutz der russischen Truppen hat hier russischer Pöbel sich am Hab und Gut unferer Ein wohner vergriffen, Privateigentum auf Wagen geladen und es über die Grenze geschafft. Ein Bericht über diese Vorgänge wird noch veröffentlicht werden. Nördlich von Mariampol erlitten die Russen bei abgewiesenen Angriffen schwere Ver lust e. Westlich des Orzye bei Jednorozek und nordöstlich von Prasznysz sowie nordwestlich von Eiechan ow brachen russische Tages- und Na chtangriffe unter unserem Feuer zusammen. 420 Gefangene blieben bei diesen Kämpfen in unserer Hand. Oberste Heeresleitung.
Wien, 20. März. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: An der Karpathenfront haben keine besonderen Ereignisse stattgefunden. In einigen Abschnitten war lebhafter Geschütz⸗ kampf im Gange. Nordwestlich Nadworna wurde ein Nachtangriff mehrerer russischer Bataillone, der bis auf 100 Schritte an unsere Stellungen herangekommen war, hlutig abgewiesen. An * den übrigen Teilen der Gefechtsfront in Südost-Galizien herrscht verhältnismäßig Ruhe. In Polen und Westgalizien hat sich nichts ereignet. Die tapfere Besatzung von Przemysl unternahm gestern seit längerer Zeit einen Ausfall, diesmal in östlicher Richtung. Sie traf auf starke feindliche Kräfte und , nach mehrstündigem Gefecht hinter die Gürtellinie zurück. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 21. März. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: In den Karpathen kam es gestern an der Front zwischen dem Uzsoker Paß und dem Sattel von Konieczna zu heftigen Kämpfen. Schon Nachts zum 20. d. M. ver suchten feindliche Abteilungen durch überraschendes Vorgehen einzelne unserer Stützpunkte zu nehmen. Sie wurden überall unter großen Verlusten abgewiesen. In den Morgen— stunden wiederholten sich die russischen Angriffe in größerem Umfange; die sich entwickelnden Kämpfe dauerten in ein⸗ zelnen Abschnitten den ganzen Dag über an. Bis zum Abend waren die gegen unsere Stellungen am San bei Smolnik und Alsopagony vorgegangenen russischen Kräfte jzurückgeschlagen. 1070 Mann wurden gefangen. An den übrigen Fronten hat sich nichts Wesentliches ereignet.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes:
von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 21. März. (W. T. B.). Die Kriegsberichterstatter der Blätter melden: Am Schluß der Woche kann gesagt perden, daß die soviel besprochene Gegenoffenfive der sussen in dest Karpathen unter großen Verlusten ür die Ru ssen, die ganze Leichenfelder im Vorfelde unserer Stellungen zurückließen, überall aufge hal ten werden konnte, sodaß unsere Karpathentruppen sich wirklich als eiserner Wall zwiesen. Die Russen dürften wohl. solange das wechselnde Wetter anhält, an Stelle der großen Operationen weitere Lokal⸗= rfolge suchen, die jedoch kaum größere Aussicht haben, als die bis⸗ erigen Versuche. Auch in der Bukowina konnten alle Vor— stoßersuche der Russen vereitelt werden. Stellenweise ver⸗ hochten unsere braven Truppen sogar Raum zu gewinnen.
die französisch⸗russische Allianz geschlossen wurde.
Präsidenten Carnot.
veröffentlicht folgenden Bericht schlacht: Nachdem während Rr letzten zehn Tage das Minen— fegen in den Dardanellen wurbe vorgestern morgen ein allgemeiner Angriff der englischen und französischen Flotte auf die Forts in den Meerengen unter— nommen. und „Lord Nelson“ die Forts Kilidbahr und und „Prince
der Grodekerstraße, weil es den Anschein hatte, daß der Feind dar sehr geschwächt sei. Es entsyann sich ein siehenstündiger schmerer Kampf, in dem starke russische Kräfte den unsrigen sich entgegenstellten. Nach der Feststellung der Stärke des Feindes trat die Besatzung wieder den Rückzug nach der Festung an.
Wien, 21. März. (W. T. B. Wie aus dem Kriegs⸗ prelsequartier gemeldet wird, gefällt sich die russische Heere s⸗ leitung in der letzten Zeit darin, über Mißerfolge bei den deutschen Truppen auf dem Kriegsschauplatze des Karpathengebietes die abenteuerlichsten Dinge zu berichten. Bald werden ganze Infanterieverbände vernichtet oder gefangen genommen, bald muß Kavallerie herhalten, um die Russen auf dem Papier fegen zu lassen. Bei den sonstigen Gebräuchen der russischen Heeresleitung sind diese teils glatt erlogen, teils bis zur Luͤge entstellten Bexichte nicht weiter erstaunlich' Es besteht auch keineswegs die Absicht, sie in jedem einzelnen Falle richtig zu stellen. ;
Wien, 22. März. (W. T. B. Der Kriegsberichterstatter
des „Morgen“ meldet aus dem Kriegspressequartier: Bei herr lichem Frühlingswetter ist in den Kar pathen gegen wärtig die heftig ste Schlacht entbrannt, die seit dem Beginne des Krieges geschlagen wurde. Die Russen haben alle verfügbaren Kräfte in' die Front gezogen und lassen An⸗ griff auf Angriff folgen. Bei Dukla, Uzsok und Lupkow er⸗ reichten diese Kämpfe ihren Höhepunkt. Unseren unvergleich lichen Truppen gelang es überall, die heranstürmenden Massen unter furchtbaren Blütopfern des Feindes abzuschlagen. Neher die Dauer und Entscheidung dieses gigantischen Ringens, das seinesgleichen sucht, kann zur Stunde ein Urseil ni ht gefäl werden.
Der Krieg zur See.
Berlin, 20. März. (W. T. B.) Von unterrichteter eite erfahren wir über das Ende des kleinen Kreuzers „Dresden“ folgendes:
Der Kreuzer lag in der Cumberlandbucht der Insel Juan Fernandez mit Maschinenhavarie und ohne Kohlen in nur 409 m Abstand vom Tande zu Anker, als er am 14 früh von dem englischen Panzerkreuzer Kent‘, dem Kreuzer „Glasgow und dem Dilfs kreuzer Orama“ angegriffen wurde. Der Feind eröffnete auf 3000 bis 3500, m Ent⸗ lernung das Feuer, das die Dresden“ erwiderte. Gleichzeitig erhob der deutsche Kommandant Protest gegen die Eröffnung von Feind— seligkeiten in neutralen Gewässern. Der englische Kommandant beantwortete diesen Protest mit der Erklärung, daß er Befehl wann und wo er immer sie
hahe, die „Dresden“ zu vernichten träfe, und daß alles übrige durch die Diplomatie geregelt werden würde. Da der Kommandant S. NM. S Dreaden ' einsab, daß ein weiterer Widerstand des bewegungsunfähigen Schiffes gegen die feind, liche Uebermacht aussichtslos war, sprengte er sein Schiff in die Luft, Es gelang, den größten Teil der Besatzung an Land zu retten. Die Verluste betragen drei Tors acht Schwer berwundete steben Leicht⸗ berwundete. Mehrere Sprengstücke krepierender englischer Granaten sielen auf neutrales Land nieder und beschädigten ein in der Nähe zu I. 2. . , , ,, 8 in he;
Anker liegendes chilenisches Handelsschiff.
London, 20. März. (W. T. B.) Bureau“ aus Santiago meldet, Kreuzers „Dresden“ nach Chile interniert werden.
. London, 20. März. (W. T. B.) Der britische Vampfer „Glencluny“, auf der Fahrt von Kalkutta nach Dundee,
Besatzung erzählte, sie habe
chilenischen
„) Wie das „Reutersche wird die Besatzung des . * . 28 h Valparaiso gebracht und in
ĩ gesehen, wie gestern früh bei Beachy Head ein Dampfer durch ein deutsches Unterfeeboot versenkt wurde. Auch die „Glenctunn“ sei verfolgt worden, sie sei aber entkommen.
Mailand, 20. März. (W. T. B.) Nach dem, „Corriere della Sera“ ist das Schiff „Geheland“, das Lebens mittel für Deutschland führte, bei den Shetlandsinseln beschlagnahmt worden. Die Ladung wurde gelöscht.
London, 21. März. (W. T. B) Der Aberdeener Dampfer „Aberdon“ 1009 Tonnen) ist seit dem 9. Mär; überfällig. Ein Rettungsboot des Dampfers wurde treibend aufgefunden.
Amsterdam, 22. März. (W. T. B.) Ein Blatt meldet aus London: Ein deutsches Unterseeboot torpedierte Sonntagnachmittag den Dampfer „Cairntorr“, der von Neweastle nach Genua fuhr, bei Beach) Head. Der Dampfer ist gesunken, die Mannschaft wurde gerettei.
Der Krieg der Türkei gegen den Dreiverband.
Konstantinopel, 20. März. (W. T. B.) Ueber die Dardanellenschlacht am 18. d. M. wird noch gemeldet: Das englische Linienschiff „Irresistible“ sank unter dem Feuer von Dardanos. Das zweite gesunkene Linienschiff vom Vengeancetyp trieb bis Einbruch der Dunkelheit und ging unter, nachdem es von den Mannschaften größtenteils verlässen worden war. Zuverlässige Beobachter haben auf dem Linien- schiff „Queen Elizabeth“ fünf, auf dem Panzerkreuzer »Inflexible“ vier schwere Treffer festgestellt. Den feindlichen Verlusten von drei Linienschiffen, einem Torpedo— bootszerstörer und einem Minensuchdampfer steht auf türkischer Seite die Beschädigung von vier Geschützen gegenüber, von denen nur eins modern war. Keine andere Batterie erlitt auch nur die geringste Beschädigung, obgleich der Feind gut schoß. Bei einem Fort z. B. wurden einwandfrei 790 Einschläge, meist von 38 cm ⸗Granaten der „Queen Elizabeth“ beobachtet. Die Menschenverluste auf türkischer Seite sind gering. Sie betragen 21 Tote und 51 Verwundete, darunter nur wenige Schwerverletzte. Es ist historisch bemerkenswert, daß auf dem in der Schlacht ge⸗ sunkenen französischen Linienschiff „Bouvet“ seinerzeit in Brest Zwei eherne Reden des Zaren Alexander und des
Tafeln künden die
Die Admiralität über die Dar danellen—
London, 20. März. (W. T. B.)
andauernd fortgesetzt worden war,
„Queen Elizabeth“, „Inflexible“, „Agamemnon“ beschossen um 10 Uhr 45 Minuten
Chanat, während „Triumph“ George“ die
ein heftiges Feuer auf die Schiffe eröffnet. Um 11 Uhr 2X Minuten fuhr ein französisches Gesthwader, he tehend aus, Suffren“, , Gaulnis“, „Charlemagne“ und „Bounel“ in Die Dardanellen ein und begann, die Forts auf kurze Ent sernung anzugreifen. Die Forts Kilidbahr und Mamezieh antworteten kräftig. Ihr Feuer wurde durch die Schlacht— schiffe zum Schweigen gebracht, die alle während des Gefechts mehrere Male getroffen wurden. Gegen 1 Uhr stellten alle Forts das Feuer ein. Vengeance“ und „Majestic“ kamen herbei, um die Schlachtschiffe in der Straße abzulösen. Als das französische Geschwader herausfuhr, wurde „Bouvet“ durch eine treibende Mine in die Luft gesprengt und sank in drei Minuten, 650 m von dem Dorfe Arentiof entfernt. Um 2 Uhr 36 Minuten erneuerten die Schiffe den Angriff auf die Forts, während gleichzeitig die Minenfeger an die Arbeit gingen. Der „Irresistible“ verließ schwer überneigend um 14 Uhr 9 Minuten die Schlachtlinie. Um 5 Uhr sank das Schiff wahrscheinlich infolge davon, daß es auf eine treibende Mine geraten war. „Ocean“ stieß um 6 Uhr 5 Minuten ebenfalls auf eine Mine. Beide Fahrzeuge sanken in tiefem Wasser. Die gesamte Besatzung wurde unter heftigem Feuer in Sicherheit gebracht. „Gaulois“ wurde durch Ge— schützfeuer beschädigt. „Inflérible“ wurde auf dem Vorder— schiff von einer schweren Granate getroffen und muß aus— gebessert werden. Die Verluste der Schlachtschiffe wurden da— durch verursacht, daß Minen mit dem Strom trieben und in bereits reingefegte Teile der Straße gerieten. Diese Gefahr erheischt besondere Vorkehrungen. Bei „Bouvet“ erfolgte wahrscheinlich eine Erplostion im Innern, nachdem er auf eine Mine. geraten war. „Queen“ und „Implacable“, die hereits vor diesen Operationen aus England abgefahren waren, um verlorene Schiffe zu ersetzen, müssen bald ankommen und werden das Geschwader wieder auf die ursprüngliche bringen.
Höhe
21. März. (Meldung der „Agence Havas“.) der Ueberlebenden des P anzerschiffes soll 61 betragen; die übrigen Schiffe der Division erlitten nur sehr leichte Verluste.
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Konstantinopel, 21. März. (W. T. B.) Die Blätter melden, daß das zweite französische Kriegsschiff, das während des Kampfes am 18 März beschädigt worden ist, an der Küste von Tenedos gesunken sei. Die Besatzung sei durch andere Schiffe gerettet worden Es würde sich hier um
1 * 1. das Linienschiff „Gaulois“ handeln.)
82 8yYrY & 1 5 90 F . ö 81 . . 3 W. März. (L. T. B. Wie das „Reutersche Furegu, aus Tenedos vom 19. März meldet fuhren sechs * 28H z ö. n r ; / ! CG) Panzerschifse in die Meerenge der Dardanellen ein, aber schlechtes Wetter verhinderte das Wiederaufnehmen energischer Operationen.
Konstantinopel, 21. März. (W. T. B.) Das Haupt
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quartier meldet: Die F keinen
4 . Flotte der Verbündeten hat heute Angriffsversuch gegen die Dardanellen unternommen.
1 ist gestern in der Nähe von Deal gestrandet. Die
shemals die Königliche Hochschuse Akademte der Wissenschaften beherbergt hat, u
und der Lehrerschaft sowte der der Wirkliche Geheime Rat Br. von Bremen die Gaste begrüßt hatte, hielt der Meinister der gelstlichen und Unterrichtsangelegenheiten D. ö . Trott zu Solz (eine Ansprache, in der er (etwa folgendes aus führte:
Ir biläumsstiftung für Samm „, Auskunfts- und Arbeltsstelle für Erziehungs. und Unterrichts. wesen genehmigt ist, habe ich gerne ihre wettere Ausgestaltung ge— fördert. war in Aussicht genommen, ihr einen erheblichen Staatszuschuß nach Fertigstellung des Baues zu geben und dem Institut außer den bereits überwiesenen Beständen der Deutschen Unterrichtgausstellung' weiter die Auskunftsstelle für Schulwesen, s wissenschaftlichen Unterrscht Seminarlehrer zur Verfügung zu künftig in drei Hauptabteilungen gliedern: in eine Abteilung für Ausküne eine für Ausstellungen, eine ür pädagogische Mrbeit. Sammeln Prüfen und Ordnen des historischen und praktischen Materials ist ibre Bevise. Eine Zentralstelle, die nber alle einschlägigen Angelegenheiten Aus. kunft und Rat f Studium bieten kann, ist angesichts der stetig zunehmenden Manna. saltigkeit und ;
Batterien von Dardanos Aus
Ter gestrige Ausfall der Besatzung von Prjemysl ging entlang
beschossen.
Haubitzen und Feldgeschützen wurbe
Bestrebungen ein
Konstantinopel, 20. März. (W. T. B.) Die „Korre svondenz Milli“ exfährt aus Erzerum, daß die Russen gestern die türkischen Vorposten bei Morghul Bortschka im Kaukasus anzugreifen versuchten, jedoch zurücke eschlagen wurden. H
Statiftik und Volkswirtschaft. Zur Arbeiterbewegung. t aus London: Die Times“ schreibt, die Stauung im Londoner Hafen beseitigt . ch Ausstand der Verstauer zunichte Arden. Die Verstauer weigerten sich am Freitag, 12 Dampfer untet denen sich mindestens einer mit Kriegsmaterial be— ; n schlimmsten sei die Stauung von Wolle die jetzt in ßen Mengen aus Australien eintreffe. Ungefähr 250 000 Ballen äuden sich in den Lagerräumen, von denen nur 1090 am Tage ins Innere gebracht werden können. Die Kopenhagener Zeitung — d Nach jweitägigen Ver“? handlungen jwischen den Führern der englischen Fach— vereine und Vertretern verschtedener Ministerien erzieite man eine Verein barung, die elne Arbeitsniederlegung während des Krieges völlig ausschließt. Die Vorstände der Fachvereine über- nahmen eg, den Arbeitern anzuempfehlen, in keinem Falle einen Streik während der Kriegs dauer anzufangen, sondern alle Streitiakelten aus Lohn., und Aibeitsverhältnissen in fried⸗ licher Weise durch Verhandlungen vor dem Schiedsgericht beizulegen. Außerdem sollen die Vereine von den bisher duich geführten Unterschteden zwischen gelernten und ungelernten Arbeitern absehen. Zur Beilegung entstehender Streitigkeiten wird ein Aus schuß eingesetzt mit einer gleichen Zahl von Vertretern der Arbeit. geber und der Arbeiter. Gleichzeitig soll ein befondereg Komitee zur Leitung der Produktion in den von der Regierung übernommenen Betrieben eingesetzt werden. Vas liebereinkommen wurde von Lloyd George dem Handelsminister Nunchman und dem Arbeiterführer Henderson unterschrieben. Eine Konferenz mit den Arbeit? gebern soll nunmehr folgen.
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be des Landes „Berlingske Tidende“ meldet autz London:
Kunst und Wissenschaft. Das Zentralinstitut für Erziehung und
ist am Sonntagmittag durch eine Feier im Saal des eröffnet worden. Zu der Feier hatten sich in dem
wiesenen siskalischen Gebäude in der Vo
Unterricht Instituts festlich der Anstalt über— sdamer Straße 120, das für Musik, dann die 8 oönigliche ö a. die Staatsminister D. Dr. von Trolt zu Sol; und von Loebell und Vertreter der Universität
zugendfürsorge eingefunden. Nachdem
„Nachdem durch Allerböchsten Erlaß vom 18. März 1914 die
Erziehung und Unterricht ⸗ alg zentrale
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Schon bei den Verhandlungen mit der Finanzverwaltung.
die Zentralstell, für den natur- und den wissenschaftlichen Kurlus für stellen. Das Institut wird fich
erteilen und Gelegenheit zu tiefer eindringendem Zersplitterung unscrer pädagoqichen Einrichtungen und dringendes Bedürfnig. Aber so nützlich