1915 / 90 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 19 Apr 1915 18:00:01 GMT) scan diff

deutsche Zivilpersonen in Felndesland behandelt, dessen Bureau

Berlin W. 35 (Potzdamerstraße 38 II) befindet. Daz Gleiche gilt für Eigentumsschäden, die Veutschen in Feindesland durch gesetzgeberische Anordnungen der feindlichen Regierungen, wie Kon—⸗ fis kationen, Zwangeliguidationen u dergl zugetügt worden sind.

4) Schäden, die sich auf die Wegnahme, Zurückhaltung oder Fest⸗ legung deutscher Seeschiffe oder deutscher Ladungen auf Seeschsffen beziehen, sind bei dem Reicheamt des Innern, Abteilung III, anzu⸗ melden, während für Schäden der Binnenschiffahrt der unter Nr. 3 erwähnte Reichskommissar zuständig ist.

5) Verluste an deuischen Privatforderungen im feindlichen Ausland, die durch gesetzgeberische Maßnahmen der feindlichen Regie⸗ rungen, wie Moratorien, Zahlungsverbote, Einziehungen u. dergl. entstanden sind, werden nicht weiter anzumelden sein, da bei den Friedensverhandlungen darauf Bedacht genommen wird, diese Forde⸗ rungen mit allen ihren Rechtsbebelfen grundsätzlich wiederherzustellen. Das Gleiche gilt für solche Rechte verluste, die durch Eingriffe feind— licher Rrgierungen in die ihnen gegenüber bestebenden privatrechtlichen Ansprüche von Deutschen, in die an Deutsche erteilten Konzesstionen aller Art sowie in deutsche Patent⸗ und Urheberrechte und dergl. entstanden sind.

. Die bisherigen Anmeldungen der unter 1 bis 4 be⸗ zeichneten Art sind den dort aufgeführten Stellen zugeführt worden, sodaß eine nochmalige Einreichung nicht erforderlich ist Bei den weiteren Anmeldungen sind die entstandenen Schäden möglichst genau unter kurzer Angabe des Sach⸗ verhalts darzulegen. Handelt es sich um Gegenstände, die der Verfügung der deutschen Eigentümer vor allem durch Sequestrationen entzogen sind oder über deren Verbleib sie keine Kenntnis hahen, so wird darüber zweckmäßig ein be— sonderes Verzeichnis mit genauen Angaben über ihren Wert und den Ort, wo sie zurückgelassen sind, sowie über die Per⸗ sönlichkeit, der etwa der Schutz anvertraut wurde, einzu— reichen sein.

Alle diese Angaben sind selbstverständlich nach bestem Wissen und Gewissen zu machen, dergestalt, daß sie gegebenen— falls von den betroffenen Personen eidlich erhärtet werden können. Soweit angängig, sind auch Zeugen, die aus eigener Wissenschoft die Angaben zu bestätigen vermögen, nach Namen und Aufenthaltsort zu bezeichnen.

Durch Vereinbarung zwischen dem Reichsamt des Innern und den sonst beteiligten Stellen mit den Interessenten ist es, wie „W. T. B.“ mitteilt, gelungen, die Versorgung solcher Betriebe mit Getreide und Mehl zu sichern, die die daraus hergestellten Erzeugnisse nicht innerhalb ihres Kommunalver— bandes, sondern darüber hinaus, teilweise über das ganze Reichsgebiet absetzen. Berücksichtigt konnten hierbei nur Be⸗ triebe werden, die schwer entbehrliche Nahrungsmittel herstellen, wie Grieß aus Getreide, oder wie Nudeln, Maktaroni, Suppenmehle, Keks, Zwiebäcke aus Mehl; derartigen Betrieben wird für die Zeit bis zur nächsten Ernte etwa 50 ihres Friedensbedarfs geliefert werden können.

Brotfabriken mit interkommunalem Absatz und ähnliche Betriebe müssen sich durch Vereinbarung mit den verschiedenen Kommunalverbänden helfen; sie sind in diese Reglung nicht einbezogen. Ebenso werden die Lieferungen für Heereszwecke hiervon nicht berührt

Die Zentral⸗-Einkaufs-Gesellschaft m. b. H. in Berlin gibt aus ihren Beständen die erforderlichen Getreide und Mehlmengen, möglichst in den nächsten Wochen, ab. Die

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8 Betriebe erhalten sie im allgemeinen durch Vermittelung der

für die betreffende Warengattung bestehenden Verbände. Dabei haben sich diese Verbände verpflichtet, die ihnen nicht ange— schlossenen Betriebe in demselben Maße zu beliefern, wie die ihnen angeschlossenen, wobei objektive Maßstäbe, wie die Zahl der beschäftigten Vollarbeiter oder Aehnliches, zugrunde zu legen sind. Die Interessenten werden sich also an die betreffenden Verbände zu wenden haben.

Der französischen Regierung ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ für einen zweiten Austausch Schwer⸗ verwundeter etwa der 1. Mai und die folgenden Tage vor⸗ geschlagen worden. Die Versammlung der für diesen Austausch in Frage kommenden französischen Schwerverwundeten begann am 15. April in Konstanz am Rodensee. Die Schweizer Regierung ist um ihre Hilfe Mitwirkung des Roten Kreuzes, Gestellung von Lazarettzügen beim Transport von Konstanz nach Frankreich und umgekehrt gebeten worden. Die Antworten auf beide Ersuchen stehen noch aus.

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Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Ste zeigers liegt die Ausgabe 456 der Deutschen Verlustlisten bei; sie enthält die 202. Verlustliste der preußischen Armee, die 174. Verlustliste der bayerischen Armee, die 136. Verlust⸗ liste der sächsischen Armee und die 160. Verlustliste der württembergischen Armee.

Braunschweig. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin ist gestern

abend, von Seiner Königlichen Hoheit dem Herzog zum Bahn⸗ hof geleitet, von Braunschweig wieder abgereist.

Oesterreich⸗Ungarn.

Infolge des Krieges hat sich in beiden Staaten der Monarchie eine Aenderung der geltenden Bestimmungen über den Landsturm als notwendig erwiesen. Ein amtlich ausgegebenes Communiqus besagt laut Meldung des .

Der uns aufgezwungene, seit Monaten fast ohne Unterbrechung und in einer Front von bisher nie dagewesener Ausdehnung gegen an Bepölkerungszahl überlegene Gegner tosende Kampf erfordert, soll er mit ungeschwächten Kräften weitergeführt werden, ort während die Einsetzung neuer Ergänzungen für die im Felde stebende Armee, um einerseits die erlitienen Verluste wettzu machen und andererseits die Armee in einem Maße zu stärken, daß hierdurch in absehbarer Zeit möglichst eine Ausgleichung gegenüber der bei unseren Feinden bisher so stark in die Erscheinung getretenen zahlenmäßigen Mehrheit stattfinde. Wir sind daher und darüber ist sich wohl niemand im Zweitel in diesem gigantischen Ringen genöttat, alle unsere Kräfte einzusetzen, um den Krieg nörtgemsalls auch noch durch längere Zeit is zu einem enn gültigen Ertelg fortiühren zu können. Diefe Ucberzeugung hat sich erfreulicherweise auch bei allen Völkern der Monarchie sestgestzt, welche ohne gaudern unter die Fahnen geeilt sind und, in den in der Geschichte beispiellos da= ssehenden heftigen Schlachten dieses Krieges fast Uebermenschliches leistend, der ganzen Welt Bewunderung und Achtung abgerungen

haben. Damit aber der Erfolg der bisherigen großen Anstrengungen nicht in Frage gestellt wird, ist es notwendig, daß auch der weitere Nachschub dauernd sichergestellt werde. Diese Garantie kann aber nur durch Heranziehung aller verwertbaren Volkekräfte zur not⸗ wendigen Ergänzung des Heeres und der Landwehr geboten werden. Die derzeit geltenden Bestimmungen über die Landsturmpflicht sind jedoch keineswegs ausreichend, um dieses Ziel zu er⸗ reichen. Vergleicht man beispielsweise die zeitliche Aus— dehnung der Landsturmpflicht bet uns mit jener bei anderen europärschen Staaten, so stehen wir betreffs der Ausnützung des menschlichen Kräftereservoirs beinahe an letzter Stelle. Während z. B. im Deutschen Reiche die Landsturmpflicht vom 17. bis zum 45. Lebensjahre, in Frankresch bis zum 48, in Serbien bis zum 50. Jahre reicht, fänat sie bei uns erst mit dem Beginn des Jahres der Vollendung des 19. Lebensjahres an und endigt mit dem Ende des Jahres der Vollstreckung des 42. Lebensjahre. Auch bezüglich der Verwertung des Landsturms ziehen die geltenden Beslimmungen zu enge Grenzen, durch deren weitere Aufrechterhaltung eminente militärische Inferessen geschädigt werden könnten. So fehlt in unserem Land⸗ sturmgesetz eine Bestimmung, wonach auch das zweite, die 38. bis 42 jährigen umfassende Aufgebot zur Ergänzung des Heeres und der Landwehr verwendet werden kann, ein Mangel, der sich bei dem großen Werte der periodischen Nachschübe für alle im Felde stehenden Formationen äußerst nachteilig fühlbar macht. Im Hinblick auf die dargestellten Verhästnisse erscheint es dringend notwendig, einen Ausbau der geltenden Bestimmungen über den Landsturm nach der Richtung eintreten zu lassen, Faß einerseits die Landsturmpflicht auf weitere Jahrgänge ausgedehnt und andererseits eine ausgiebigere Ergänzung des Heeres und der Lanwehr sicher⸗ gestellt werde. Um diesen unabweislichen Erfordernissen Rechnung zu tragen, ist, wie wir erfahren, in Aussicht genommen, die Landsturmpflicht in beiden Staaten der Monarchie in Zukunft sckon mit dem Jahre, in dem das 18. Lebensjabr vollendet wird, beginnen und bis zum Ende des Jahres der Vollstreckung des 50. Lebensiahres währen zu lassen. Auch soll das erste Aufgebot die Jahrgänge bis zur Vollstreckung des 42. Lebensjahres umfassen und die Möglichkeit geboten werden, in ganz besonderen Ausnahmefällen auch die dem iweiten Aufgebot Angehörenden zu Zwecken der Ergänzung des Heeres und der Landwehr heranzuziehen. Die Schaffung neuer Landsturm⸗ kategorien bedeutet jedoch keineswegs, daß auch alle diese neuen Kate— gorien zugleich, sofort oder auch nur in allernächster Zeit tatsächlich zum Landsturmdienst werden herangezogen werden.

Die Gesetzesvorlage, betreffend die Aus dehnung der ungarischen Landsturmpflicht, enthält in der Be gründung folgende Bemerkungen:

Inkolge der feindlichen Besetzung eines großen Teiles von Galizien

und der Bukowina, die sofort hei Kriegsbeginn erfolgt ist, konnten die dort zurückgebliebenen Webrpflichtigen zur Auffüllung der von dort sich ergänzenden Truppen nicht mehr in Anspruch genommen werden. Die Ergänzung dieser Truppen müßte also aus anderen Gebieten Oesterreichs erfolgen. Da jedoch Oesterrelch, ohne den übrigen vor dort sich ergänzenden Truppenkörpern Ahhruch zu tun, diesen ganzen Ersatzbedarf nicht aus Eigenem zu leisten vermag, andererseits aber der Gifolg des Krieges nicht dadurch aufs Spiel gesetzt werden darf, daß die betreffenden Armeckorps in Ermangelung des Ersatzes zu schwach werden, so entsteht die gebieteriiche Not— wendigkeit, daß für einen Teil dieses Ersatzbedarfg Ungarn aufzu— kommen hat, und da es aus militärischen Gründen untunlich ist, daß die in dem einen oder anderen dieser Armeekorytz be— stehenden kleineren ungarischen Landsturmverbände aufrechterhalten werden, so kann dieser Ersatz zweckmäßig nur dernt statifinden, daß die zur Aushilfe beigestellten ungarischen Landstürmer in die bereits bestehenden Kaders eingeteilt werden. Die oberste Heeresleitung ist jedoch infolge des im Wehrgesetz enthaltenen Verbots nicht in der Lage, dies ohne gesetzliche Ermächtigung zu tun. Damit die ungarische Regierung der gebieterischen Notwendigkeit dennoch zu entsprechen in der Lage sei, wird sie daher auch noch einen zweiten Gesetz— entwurf einbringen, durch den es ermöglicht werden soll, land— sturmpflichtige ungarische Staatsbürger nach Maßgabe der unumgänglichen Notwendigkeit und für deren Dauer in die aus Galizien ünd der Bukowina sich ergänzenden ge mein samen Trupven⸗ körper einzuteilen. Im Sinne der Bestimmungen dieses Gesetz— entwurf ist die Geltung dieser Ermächtigung nur auf die Dauer dieses Krieges beschränkt und in erster Relhe werden diejenigen Land— sturmpflichtigen eingeteilt werden, die eine der bei den erwähnten Heeres— körpern gebrauchten Sprachen als ihre Muttersprache sprechen. Bei dieser außerordentlichen Verfügung hat sich die ungarische Regierung nebst dem Prinzip der gemeinsamen und wechselseinigen Verteidigung davon leiten lassen, daß in diesem Daseinskampfe der Monarchie der Erfolg mit allen Mitteln anzustreben ist. . Vorgestern fand in Wien im Nieder⸗Oesterreichischen Gewerbe⸗Verein eine Versammlung eines Kreises statt, der sich bereits vor Monaten zur Beratung wichtiger Zukunftsfragen gebildet hat, und dem Vertreter von Gewerbe, Industrie und freien Berufen, Beamte und Männer der Wissenschaft an⸗ gehören. Die Beratung galt den deutsch-österreichischen Wirtschaftsbeziehungen nach dem Kriege. Im Laufe der Erörterungen führte der frühere Handelsminister Baeren⸗ reither laut Bericht des „W. T. B.“ aus:

Niemand zweifelt mehr daran, daß es heute kein politisches Bündnis gibt, ohne daß dieses auch ein wirtschaftliches Bündnis ist. Die letzten Triebtedern des Krieges sind wirtschastliche; die Fundierung des zufünftigen Friedens muß eine politische und wirtschaftliche zuglelch sein. In beiden Richtungen werden wir mit Deutschland Hand in Dand gehen. Alle Schichten der Bevölkerung sind auch von dem Gedanken durchdrungen, daß die Zustände, wie sie vor dem Kriege bei uns waren, nach dem Kriege nicht so weiter bestehen dürfen; denn sonst wäten alle Opfer, die jetzt freudig gebracht werden, umsonst gebracht. Das gilt von den verschiedensten Zweigen unseres Staats lebens, aber auch von unserm handels— politischen Verhältnis zu Deutschland, und dieses kann nicht in einem notdürftig verbesserten Handelsvertrag bestehen. Wir können die Lasten des Kriegetz nur durch eihöhte Leistungsfähigkeit überwinden. Wir müssen mehr Werte produzieren, mehr Güter ausführen und dazu müssen wir alle Voraussetzungen rasch und energisch schaffen. Det wegen brauchen wir auch einen innigen geistigen Kontakt mit Deutschland. Wir suchen nach einer Fo m der wirtschaitlichen An— passung, die für das Ganze unserer Vo kswirtschaft etwas Vorteil hafies, für den Einzelnen keine Schädigung seines berechtigten Inter— esses bietet. Wir werden diese Form finden, und hierüber müssen wir uns auch mit Ungarn verständigen.

Gestern wurde unter dem Vorsitz der Vereinspräsidenten Freiherrn von Plehner und Wekerle eine gemeinsame Sitzung der Vorstandsmitglieder der mitteleuro— päischen Wirtschaftsvereine von Oesterreich und Ungarn abgehalten. Die Vertreter der Vereine besprachen zunächst wirtschaftliche Verhältnisse zwischen Oesterreich und Ungarn. Einmütig wurde festgestellt, daß die wirtschaftliche Einigung zwischen den beiden Staaten der Monarchie allen handelspolitischen Verhandlungen mit auswärtigen Staaten vorangehen müsse. Auch gaben alle Anwesenden der Ansicht Ausdruck, daß diese Einigung zwischen Oesterreich und Ungarn auf Grund einer wirtschaftlichen Gemeinschaft geboten sei. Sodann wurden die im Deutschen Reiche zutage getretenen, auf eine handelspolitische Annäherung zwischen dem Deutschen Reiche und Oesterreich⸗Ungarn gerichteten Bestrebungen er⸗ örtert. Dabei wurde eine Annäherung entsprechend den Ten⸗ denzen der mitteleuropäischen Wirtschaftsvereine unter gewissen Voraussetzungen, insbesondere jener der Aufrechterhaltung der

wirtschaftlichen Selbständigkeit der Monarchie, für wünschens⸗ wert erklärt. = Die ungarische Regierung wird dem Abgeordnetenhause einen Gesetzentwurf über ein autonomes Zentralorgan der Geldinstitute in genossenschaftlicher Form vorlegen. Aufgabe des Instituts ist, wie ‚W. T. B. mitteilt, die Be⸗ friedigung der Kreditansprüche der Syparkassen und Finanz⸗ institute in Zeiten, wo die normalen Kreditquellen versagen. Das Kapital der Gesellschaft wird durch Geschäftsanteile der beitretenden Institute sowie durch einen staatlichen Beitrag von 125 Millionen Kronen gebildet werden. Mit Rücksicht darauf, daß die wirtschaftlichen Interessen innerhalb der nächsten Jahre die Errichtung neuer Geldinstitute nicht erheischen werden und da das Zustandekommen der neuen Institution noch aneifernder auf die Gründung neuer Institute wirken könnte, bestimmt der Gesetzentwurf, daß drei Jahre lang neue Geldinstitute, von Ausnahmefällen abgesehen, nicht gegründet werden dürfen. Ferner werden dem Abgeordnetenhaus eine Vorlage über eine Verlängerung des Finanzabkommens mit Kroatien⸗ Slavonien für die Dauer eines Jahres, also bis Ende Juni 1916, und ein Gesetzentwurf über ein sechs monatiges Budget— provisorium zugehen. Das Provisorium enthält neben den üblichen Ermächtigungen Uebergangsverfügungen, betreffend die Unterstützung von invalid gewordenen Mannschaften sowie die Unterstützung der Hinterbliebenen der im Kriege gefallenen, verschollenen oder verstorbenen Mannschaften ungari⸗ scher Staatsangehörigkeit. Schließlich wird ein Gesetzentwurf vorgelegt über Fragen, welche die infolge des Kriegszustandes notwendig gewordeng ausnahmsweise Regelung einiger öffent⸗ lichen Steuern betreffen. Der Entwurf enthält gewisse billige Erleichterungen bei Steuern, deren Objekte infolge der mittel baren oder unmittelbaren Wirkungen des Krieges ihres Er— trages verlustig gegangen sind. Die Vorlage ermöglicht eine gänzliche oder teilweise Erlassung der Steuer während des Kriegszustandes und bietet die Möglichkeit, dem während des Krieges stillstehenden Baugewerbe einen neuen Aufschwung zu geben. ͤ Das Kriegspressequartier veröffentlicht eine ein⸗ gehende Darstellung über die Verpflegungsausrüstung von Przemysl, in der obiger Quelle zufolge ausgeführt wird: Die Kriegsbereitschaft der Befestigungen des Reiches hängt in erster Linie von den budgetären Mitiein ab. Angesichts der durch die Beschränktheit dieser Mittel gebotenen äußersten Spar- samkeit mußte bei Kriegaausbruch die fortifitatorische Kriegsbereitschaft Przemyslz mit größter Schnelligkeit durch— geführt werden, was die Verlegung großer Arbeiserabteilungen in die Festung notwendig machte, ein Umstand, der bei der Verxflegunge frage bedeutend ins Gewicht fiel. Trotzdem der Auf— marsch der Feldarmee die vach Przemyel führenden Bahnen nahezu vollständig in Anspruch nahm, wurde dle Versorgung der Festung mit Proviant, Munition und sonstigem Material derart bewerkstelligt, daß am 16. Oktober, am Tage der Einstellung des Bahnverkehrs nach Przemysl, in der Festung für 137 Tage Brot und Zwieback, für 147 Tage Gemüse, für 115 Tage RKleisch und für 3973 Tage Haser für die auf 85 000 Mann und 3700 Pferde veranschlagte Sicherheits« besatzung vorhanden waren. Tatsächtich zählte aber die Besatzung 131 060 Mann und 11 000 Pferde. Nach der ersten Eatsetzung Przemysls wurden unter unbeschreiblicher Mühsal, hervorgerm fen durch die vollständig unfahrbar gewordenen Wege, die stark verbrauchten Vorräte nicht nur ersetzt, sondern, soweit es nur angängig war, unter Inanspruchnahme außzerordentlicher Kräfte ergänzt. Von 215 nach Prjen vel während der kurzen Entsetzungspause geleiteten Zügen dienten 128 der Festung. Die Vorräte wurden dadurch für etwa 53 Monate bei voller Ration, für acht Monate bei Verabfolgung von Zweidrittelporttonen ergänzt. Aber auch bei der zweiten Ein= schließung überstieg die Zahl der Anwesenden die Veranschlagung, in⸗ dem 128 000 Mann und 14500 Pferde zu verpfleg'en, sowle * bald auch 18 000 Menschen der Zivilbevölkerung und 2060 Gefangene zu versorgen waren, zumal die privaten Vorräte schon während der ersten Belagerung stark in Anspruch genommen worden waren.

Der Festunge kommandant ordnete denn auch soßsort eine strenge Regelung der Verpflegungseinteilung an. Offiziere und Mannschaften erhlselten die gleiche Kost. Alle Hotels und Spetsewirtschaften wurden geschlossen. Anfang Fanuar erfolgte eine nambaste Herabsetzung der Verpflegungẽgebüh r. Das Gemüse wurde, nachdem der Festungs kom man.; dant mit feinem Stabe eine achttäaige erfolgreiche Probe gemacht batte, durch die Futterrübe ersetzt. Gleichfalls seit Januar begann die Ver— wendung von Pferdefleisch sowie zu Mehl verarbeitetem Hafer sowohl für die Offiziers wie für die Mannschastsverpflegung. So wurde es unter allerdings außerordentlichen Entbehrungen möglich, daß Przempysl, vom 16. September his 22. Mär; dem Feinde unbezwinglichen Widerstand hot. Der Bericht schließt mit der Darftellung des zweimaligen heroischen Versuchs zum Ent— satze Przempsls, den die österreichisch ungarischen Truppen, unter—

stützt von ihren treuen deutschen Verbündeten, trotz der Schreckniffe des zweimal mit ungewöhnlicher Hefligkett einsetzenden Winters unter- nahmen, und betont, daß die Anstrengungen zur Befreiung Przempsls durch die Vaturgewalten, nicht durch den Feind vereitelt wurden. Daß daz Schicksal derart enischied, ändert nichts an dem Ruhm der sich sowohl für die tayfere, zäh ausbaltende Besatzung als auch sür das heldenhaft ringende Entsatzheer an den Namen Przempsss knüptt und nichts an dem Geist, mit welchem dem Anfturm des Feindes auch wetterhin begegnet werden wird.

Großbritannien und Irland.

Nach den „Times“ beahsichtigt die Regierung folgende Maßregeln in der Alkoholfrage zu treffen: erstens eine wirksame Kontrolle der Schankwirtschaften in den hauptsächlich in Betracht kommenden Gegenden, ein Staats monopol ist nicht geplant; zweitens soll der Verkauf von Branntwein, besonders von Whisky, teilweise verboten werden, Brandy soll auf ärzt⸗ liche Verordnung abgegeben werden dürfen; drittens soll der Vertrieb leichter Biere gefördert und viertens Wein ausgiebiger besteuert werden. .

Für die morgige Sitzung des Unterhauses sind rächt weniger als 16 Anfragen an Sir Edward Grey über die Forderungen Japans an Ehina angemeldet, die meisten von den Abgeordneten aus Lancashire, das an dem Handel mit dem fernen Osten besonders interessiert ist. ;

Frankreich. Mit der Jahresklasse 1917 werden nach einer Mel— dung des „W. T. B. auch alle 18jährigen in, . Frankreich eingestellt. . z Rußland. Kaiser Nikolaus hat sich gestern an die Front be— ö Portugal. Der Minister des Innern übersandte dem T . zufolge den Zivilgouverneuren aller Bezirke ö , Lissabens aufgesetztes Rundschreiben, in dem serlirt vird, daß der bor tußiesischee Hanhelsusscht ei seiner Reise nach England die Möglichkeit ein;

gehend geprüft habe, einen Teil der nationalen

Jouverneure auf, alles zu unternehmen, um die portugiesische

luswanderung nach England abzuleiten. Seit Kriegs⸗ usbruch hätte eine große Zahl Deutscher, Oesterreicher und Ungarn England verlassen. Die Stellen, die sie inne hatten, lien noch frei. Der Minister fordert dementsprechend die Zivil⸗

lluswanderung nach England zu leiten.

Türkei.

Der Generalfeldmarschall Freiherr von der Goltz Pascha st, wie W. T. B.“ meldet, zum Oberbefehlshaber der . Armee ernannt worden.

Amerika.

Auf Veranlassung der 300 000 Mitglieder zählenden Fentrale der Arbeitergewerkschaften fand am 15. d. M. New York eine von 3000 Männern und Frauen besuchte Jersammlung statt, in der die Angestellten der Fabriken für Friegsbedarf nach einer Meldung der „Morning Post“ zur Arbeitseinstellung aufgefordert wurden, um die Lieferung hon Waffen und Munition an die Kriegführenden nmöglich zu machen; der Präsident Wilson wurde heftig an— hegriffen, weil er keinen Kongreß der neutralen Nationen ein⸗ herufen hätte, um die Lieferung von Waffen, Munition und ebensmitteln an die Kriegführenden zu verhindern.

Nach einer Meldung der „Times“ aus Toronto ist as dortige Parlament am 14. d. M. formell vertagt vorden. Die Vertagung verzögerte sich um mehrere Stunden, peil das Unterhaus sich mit dem Oberhause nicht über die Regierungsvorlage einigen konnte, durch welche den Soldaten m Falle allgemeiner Wahlen das Wahlrecht gesichert wird. Wenn die Vorlage Gesetz wird, sollen sechs Stimmenprüfer ur Ueberwachung des Wahlaktes an die Front gehen.

Die Note der chilenischen Regierung an die englische Regierung betreffs des deutschen Kreuzers Dres den“ teilt, wie „W. T. B.“ meldet, folgendes mit:

Am 9. März warf der Kreuzer „Dres den“ Anker in der Cumber⸗ landbai der Insel Masatierra der Juan-Fernandez Gruppe, 500 m bon der Küste. Der Kommandant des Kreuzers bat den Gouverneur des Hafens um die Erlaubnis, acht Tage dort bleiben und seine Ma— schinen reparieren zu dürfen. Dies wurde verweigert, vielmehr kefahl ihm der Gouverneur, die Bai binnen 24 Stunden ju verlassen, widrigenfalls der Kreuzer interniert werden vürde. Nach Ablauf der Frist teilte der Gouverneur dem Fommandanten mit, daß sein Schiff nunmehr interniert werden müsse, und machte dem Präsidenten der Republik Meldung. Inzwischen kam am 14 März ein englisches Geschwader in der FGumberland⸗Bait an und eröffnete sofort das Feuer auf die vor Unker liegende „Dresdenz; der Goudberneur des Hafens, der im Begriff war, dem Kommandanten des Kreuzers ‚Glasgow. einen Besuch abzustatten, mußte umkehren. Die „Dresden“ hißte die Waffenstillstandsflagge (Flag of truce) und sandte einen Offizier auf die ‚Glacgow?, um darauf aufmerksam zu machen, daß er sich in neutralen Gewässern befinde. Das hritische Geschwader lleß diese Mitteilung unbeachtet und forderte den deutschen Kreuzer zur Uebergabe auf, widrigenfalls er vernichtet werden würde. Darauf— bin gab der Kommandant der „Dresden! Befehl, die Munitions- kammer zu sprengen und das Schiff zu versenken. Die chilenische Regierung betont, daß die Internierung des deutschen Kreuzers bereits so effettiv und so vollständia gewesen sei, wie die Umstände es erlaubt hätten, als er von dem englischen Geschwader angegriffen wurde.

Asien.

Der „Daily Telegraph“ meldet aus Kalkutta vom 15. April folgende Einzelheiten über die Straferpedition nach dem äußersten Norden von Birma:

Nach den Mordtaten des Kachinstammes brach Kapitän Thyne mit 200 Mann Anfang Januar nach Tama auf; später marschterte Fapitän Burd mit 3060 Mann und 2 Gevbirgsgeschützen in anderer Richtung bor. Der Stamm wurde schwer gezüchtigt und zog sich aus dem Gebiete von Matkaw und Taungya zurück, ohne einen Schuß abgefeuert zu haben; die Snafexvedstion hatte einen Verlust von fünf Mann, ehe es gelang, den Feind zurückzutreiben. Bei einem sväteren Umgehungsmanöber wurden Kapitän Thyne, vier Sepoys, ein Havildar und sechs Mann verwundet.

Amtlich ist bekanntgegeben worden, daß die Krönung des Kaisers von Japan am 10. November in Kioto statt—

finden wird. Afrika.

Die von dem südafrikanischen Ab geordnetenhause Anfang März eingesetzte Kommission zur Untersuchung der Ursachen des Aufstandes hat ihren Bericht erstattet, in dem es laut Meldung des „Reuterschen Bureaus“ heißt, daß die ihr zur Verfügung stehende Zeit für eine eingehende Untersuchung nicht ausgereicht habe; eine Anzahl notwendiger Zeugen stehe in Deutsch Südwestafrika, andere seien im Ge⸗ fängnis. Daher beschränke die Kommission sich darauf, das ihr vorliegende Material einzureichen, ohne Schlüsse daraus zu ziehen.

Der südafrikanische Senat hat die Indemnitäts⸗ bill in dritter Lesung angenommen.

Amtlich ist bekanntgegeben worden, daß der General Smuts, der seit Beyers Rücktritt die Bürgerwehr befehligt hat, den Befehl über die Streitkräfte in der Mitte, im Süden und im Osten des Landes mit dem Range eines Generalmajors

übernommen hat. Australien.

Nach einer „Times“⸗Meldung aus Sydney hat das australische Parlament gestern weitere 3130009 Pfund Sterling für die Kriegsausgaben bis zum 30. Juni d. J. bewilligt.

Kriegsnachrichten.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Großes Hauptquartier, 18. April. (W. T. B. Nach Vornahme von Sprengungen drangen die Engländer gestern abend südöstlich von Ypern in unsere Höhen⸗ stellung dicht nördlich des Kanals ein, wurden aber im Gegenangriff sofort wieder zurückgeworfen; nur um drei von den Engländern besetzte Sprengtrichter wird noch ge⸗ kämpft. In der Champagne sprengten die Franzosen neben der vorgestern von uns eroberten Stellung einen Graben, ohne Vorteile zu erringen. Zwischen Maas und Mosel fanden nur Artilleriekämpfe statt. In den Vogesen bemächtigten wir uns südwestlich von Stoßweier am Sattel einer vorgeschobenen französischen Stellung. Südwestlich von Metzeral wurden unsere Vorposten vor überlegenem Feinde auf ihre Unter⸗

Großes Hauptquartier, 19. April (W. T. B.) Süd— östlich von Mpern wurden die Engländer aus den noch gehaltenen kleinen Teilen unserer Stellung vertrieben. Mit starkem Angriff längs der Bahn pern Comi nes versuchten sie gestern abend, sich erneut im Besitz der Höhenstellung zu setzen. Der Angriff brach unter schwersten Verlusten zu— samm en. Bei Ingelmunster ist der französische Fliegerleut⸗ nant Garros zur Landung gezwungen und gefangen genommen worden. Zwischen Maas und Mosel verlief der Tag unter Artilleriekaͤmpfen. Ein schwächlicher französischer Angriffs— versuch gegen die Combresstellung wurde durch unser Feuer im Keim erstickt. In den Vogesen mißglückten zwei französische Angriffe gegen die von uns genommene Sattelstellung westlich des Reichsackerkopfes und ein Angriff gegen die Höhen nördlich von Steinabrück. Nach star ken Verlusten zogen sich die Franzosen zurück.

Das Ausland wird von Frankreich und England aus, schein⸗ bar sogar von amtlichen Stellen, mit Siegesnachrichten über angebliche Erfolge unserer Gegner auf dem Westkriegsschauplatz überschwemmt. Alle. diese Be⸗ hauptungen sind einfach erfunden. Ihre Widerlegung im einzelnen lohnt sich nicht; es wird vielmehr lediglich auf ihre Nachprüfung an der Hand der dienstlichen deutschen Kriegs— berichte verwiesen. Oberste Heeresleitung.

Paris, 18. April. (W. T. B.) Wie der „Temps“ meldet, überflog gestern vormittag eine Taube Calais und warf sechs Bomben. Zwei Personen wurden verletzt, zwei Häuser stark beschädigt. Die Taube flog so hoch, daß ihre Beschießung durch französische Artillerie wirkungslos war.

Lyon, 18. April. (W. T. B.) Eine Taube überflog dem „Nouwvelliste“ zufolge gestern Amiens und warf Bomben. Die Zahl der Opfer beträgt elf.

Oestlicher Kriegsschauplatz. T. B)

. Großes Hauptquartier, 18. Werl (n d Im Osten ist die Lage unverändert. ö

Oberste Heeresleitung. Großes Hauptquartier, 19. April. (W. T. B.) Die Lage ist unverändert. Oberste Heeresleitung.

Wien, 17. April. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet In Russisch Polen und Westgalizien hat sich nichts ereignet. An der Karpathenfront ist die Lage unverändert. Im Waldgebirge, wo die Russen stellenweise ihre heftigen Angriffe wiederholten, wurden 1290 Mann gefangen. Bei diesen Angriffen und bei mehreren während der Nacht versuchten Vorstößen erlitt der Feind wieder schwere Verluste, In Südostgalizien und in der Bukowina Geschützkampf. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Wien, 18. April. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Die allgemeine Lage ist unverändert. In den Waldkarpathen wurden bei Nagypolany, Zellö und Telepocz russische Angriffe blutig abgewiesen, 7 Offiziere, 1425 Mann gefangen. An allen übrigen Fronten nur Geschützkampf. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Südlicher Kriegsschauplatz.

Wien, 18. April. (W. T. B.) Auf dem südlichen Kriegs⸗ schauplatz keine Ereignisse. Serbisches Artilleriefeuer aus der Gegend von Belgrad wurde, wie schon öfters, erfolgreich er— widert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Der Krieg zur See.

London, 18. April. (W. T. B.) Der schwedische Dampfer „Folke“ mit Holz von Stavanger nach London bestimmt, ist am 14. April Abends 20 Seemeilen von Peter— head gesunken. Der Kapitän sagt aus, daß nach einer heftigen Explosion das Schiff nach zwei Stunden gesunken sei. Der Kapitän glaubt, daß das Schiff von einem Torpedo ge— troffen fei. (Nach einer gestrigen Meldung hat der Kapitän an seine Reederei telegraphiert, daß das Schiff auf eine Mine gelaufen sei.)

Haag, 18. April. (W. T. B.) Das Marineministerium hat Bericht erhalten, daß der agriechische Dampfer „Hellespontos“, der gestern von Mmuiden nach Montevideo abgegangen ist, in der Nordsee von einem Torpedo ge⸗ troffen worden sei; die Besatzung von 21 Mann und der niederländische Lotse hätten sich auf das Feuerschiff „Noord hinder“ gerettet.

London, 18. April. (W. T. B) Der Dampfer „Eglantine“, 1313 t groß, ist bei dem Versuche, einem Unterseeboote zu entkommen, bei Filey auf Strand ge laufen; man hält das Schiff für verloren.

Der Krieg in den Kolonien.

zweitägigem Gefecht wurde der starke Gegner am 18./ 19. Januar bei Jassini geschlagen. Er verlor etwa 206 Gefallene, 4 Kompagnien sind gefangen. Gesamtverlust des Gegners etwa 700 Mann. 350 Gewehre, 1 Maschinen— gewehr, 2 Reittiere, 60 000 Patronen erbeutet. Deutsche Verluste:

Gefallen: Major Kepler, Hauptmann Gerlich, Oberleutrants Kaufmann und Spalding, Leutnant Erdmann, Leusnants d. Res. Seyd und Stoerig. Sergeant Klippel, Waffenmeister Tomsen, Vtze⸗ feldwebel d. Ref. Ackermann und Weber, Unteroffizier d. Nes. Linau, Obergefrelter (J. ReJ) Pawluetz, Freiwillige Leitner, Schulze, Katt und Bucher, Schütze Raab (August). .

Schwer verwundet? Hauptleute v. Hammerstein und Otte, Oberleutnantz Wolff und Frbr. v. Stosch, Leutnant Langen, Stabs. ärzte Dr. Penschke und Dr. Vorwerk, Leutnant der Res. Schulze,

Berlin, 17. April. (W. T B.). Aus Deutsch⸗ Ostafrita sind die folgenden amtlichen Nachrichten eingetroffen: In

d. Res. Winger, Gefreiter d. 8. Nickel, Gefreiter d, Res. Strecker, r Mn, . (Otto), Jäger d. Res. Lippold, Schütze Braun und Schulze.

Leicht verwundet: Oberstleutnant und Kommandeur v. Lettow, Oberleutnant Goetz, Leuinantg d. Nes. Thöel' und Traug eld, Sanstäts feldwe bel Jedamzick. Vize seldwebel d. Ref. Joerger, Vize⸗ wachtmelfter d. Res. Klanbe, Gesrester d. Res. Werner und Simon, Jäger d. L. Meckel, Schuͤtze Janson.

Vermißt: Schütze Meinhardt, Freiwilliger Kroescher.

Die Insel Mafia wurde am 10. und 11. Januar von den Engländern besetzt. Leutnant der Reserve Schiller ist schwer verwundet. Sämtliche Deutsche sind gefangen ge⸗ nommen, mit Ausnahme des Landsturmmannes Belling, der sich mit Dau Nachts nach Kiiwa durchgeschlagen hat., Die Landung erfolgte bei Ras Kisimani. Das Gefecht begann bei Bondeni und endigte bei Ngombeni. Gefangene sind mit „Kinfauns Castle“ nach Nairobi geschafft. Verwaltung und Gerichtsbarkeit ist von den Engländern übernommen, Sitz anscheinend Tschole. Auf der Insel sollen 350 englische Truppen, zur Hälfte Neger, zur Hälfte Inder, unter europäischem Befehlshaber sein. In Ngombeni siehen 3 Maschinengewehre, Bei der Landung waren „Chatham“. „Fox“, „Kinfauns Castle/ und „Adjutant“ zugegen. Das Gefecht endete mit dem Fall des Führers bei Naombeni. Unteroffizier Dörfer zog sich mit den Askaris nach Norden zurück. Er soll sich dann später mit den Askaris ergeben haben.

meldet aus Kapstadt, daß die Truppen der Südafrikanischen Union Schakalskopje, Kuibis, Bethanien und Brak“ wasser besetzt hätten.

London, 17. April. (W. T. B.) Das „Reutersche Bureau“

Der Krieg der Türkei gegen den Dreiverband. Konstantinopel, 17. April. (W. T. B. Am 14. April, Nachmittags, beschoß das en glische Linienschiff „Majestic“ die Landstellungen bei Gabatepe (Saros-Bucht). Das Feuer wurde erwidert und „Majestie“ nach wenigen Schüsen ge⸗ zwungen, sich zurückzuziehen. Als die „Majestic“ am Nachmittage des 15. April wieder einige vorgeschobene Batterien angriff, wurde sie von den türkischen Forts unter Feuer genommen und erhielt drei Treffer, und zwar zwei hinter der Kommandobrücke und einen zwischen den Schornsteinen. Das Schiff drehte ab und wurde durch das Linienschiff „Swiftsure“ ersetzt, daß die Beschießung der Batterien ohne Erfolg fortsetzte. In den Nächten vom 13. zum 14. und vom 14. zum 15. April versuchten feindliche Torpedo boote in die Dardanellen einzudringen, wurden aber leicht abgewiesen. Ein deutscher Flieger warf bei Tenedos auf feindliche Kohlendampfer zwei Bomben ab, die trafen und explodierten.

Konstantinopel, 18. April. (W. T. B.) Das Haupt⸗ quartier teilt mit: Vorgestern nachmittag wurde ein feind⸗ liches Wasserflugzeug beim Fluge über den Golf von Saros von unserem Feuer beschädigt und fiel vor Sazli Liman ins Meer. Ein zweites Wasserflugzeug, das sich aufs Meer niederließ, um das erste zu bergen, wurde durch unser Feuer z5um Sinken gebracht. Das englische Panzerschiff „Lord Nelson“ und ein Wasserflug⸗ zeug mutterschiff, die sich näherten, wurden von Granaten ge⸗ troffen. Der „Lord Nelson“ zog sich zurück. Das Wasserflug⸗ zeugmutterschiff, das das beschädigte Wasserflugzeug schleppte, zog sich gleichfalls zurück. Das englische Unterseeboot „E. 13“ wurde in der Meeerenge der Dardanellen östlich von Karanlik Liman zum Sinken gebracht. Von der aus 31 Mann be⸗

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stehenden Besatzung wurden 3 Offiziere und 21 Soldaten ge⸗ rettet und zu Gefangenen gemacht; unter ihnen befindet sich auch der frühere englische Vizekonsul in den Dardanellen. Von

den übrigen Kriegsschauplätzen ist nichts zu melden.

Konstantinopel, 18. April. (W. T. B.) quartier teilt mit: Infolge eines von der Truppen in der Gegend von Bassorah unternt griffs fanden in der Umgebung von Schabia und Kämpfe statt. Unsere Truppen drangen in di Stellungen des Feindes ein, zogen sich aber infolg kunft englischer Verstärkungen aus dem Gebiet diese gungen zurück.

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London, 18 von Indien teilte Golf mit:

Nachdem unsere Truppen Stellung nördlich und westlich sie am Morgen des 14. April ib vier Meilen südlich von Schaiba 109 Uhr aus ihrer 23 Meilen südlich von griff wurde darauf gegen richtet. Der Feind, dessen geschäßt wurde, darunter mit sechs Geschützen, setzt, aus denen er eir gewehrfeuer auf unsere ? jedoch energisch f Widerstand einen ganzen Linie aus dem Tar war um 4 Uhr 30 Minuten Verluste werden auf 70 nn gesckãtzt. Die Türken Nakhalilah, 19 Meilen no stl zurückgeben. unternahm keine neuen Angr

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