1915 / 120 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 26 May 1915 18:00:01 GMT) scan diff

Branntweingewinnung in Aussicht genommenen, ihrer Menge nach näher zu bezeichnenden Stoffe der erwähnten Art nicht nur zur menschlichen Nahrung, sondern auch zur Viehfütterung ungeeignet sind oder daß bei ihrer Aufbewahrung für die Vieh⸗ fütterung größere Verluste besorgt werden müssen, als wenn sie im Brennereibetrieb verwertet werden. In gleicher Weise dürfen zur menschlichen Nahrung unbrauchbare Kartoffeln und beschädigter Mais zur Herstellung des Branntweins innerhalb 60 . 70 Hundertteilen des Durchschnittsbrandes verwendet werden.

Bei dem Bestreben, in der jetzigen Kriegszeit auch die wildwachsenden Gemüse der Volksernähruug dienstbar zu machen, werden voraussichtlich die Pilze in noch weiterem Um⸗ fange als bisher gesammelt werden. Damit steigt aber auch die Gefahr der Verwechselung eßbarer mit giftigen Pilzen. Es sei deshalb darauf hingewiesen, daß das Kaiserliche Ge⸗ sundheitsamt ein Pilzmerkblatt der wichtigsten eß⸗ baren und schädlichen Pilze herausgegeben hat, das durch seine Belehrungen und eine beigegebene Pilztafel mit 32 farbigen Abbildungen der gedachten Gefahr möglichst vor⸗ zubeugen sucht. Das Pilzmerkblatt ist im Verlage von Julius Springer in Berlin W. 9 erschienen. Der Preis für Merk⸗ blatt und Pilztafel zusammen beträgt 15 3 (einschließlich Porto und Verpackung 20 5); 50 Exemplare 5,50 S6; 100 Exemplare 9,50 MS 6; 1000 Exemplare 85 M6.

Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 504 und 505 der Deutschen Verlust⸗ listen bei. Sie enthalten: Hinweise, betreffend An⸗ fragen nach Kriegsteilnehmern, sowie die 232. Verlust⸗ liste der preußischen Armee, die 150. Verlustliste der sächsischen 3. und die 186. und 187. Verlustliste der württembergischen Armee.

Bayern.

Der italienische Gesandte in München della Torretta hat der „Korrespondenz Hoffmann“ zufolge gestern nachmittag im Ministerium des Aeußern seine Pässe erbeten und ist heute vormittag nach der Schweiz abgereist. Den in Bayern zugelassenen ikalienischen Konsuln und Vizekonsuln ist das Exequatur entzogen worden.

Desterreich⸗Ungarn.

Das Ministerium des Aeußern veröffentlicht eine Reihe diplomatischer Aktenstücke mit einer einleitenden Denkschrift über die der italienischen Kriegserklärung voran⸗— gegangenen Verhandlungen zwischen der österreichisch⸗ ungarischen und der italienischen Regierung.

die andern zu woblwollender Neutralität veipflichtet, konnten Desiterreich⸗Ungarn und Deutschland also doch mindefiens erwarten, daß Italien durch wohlwollende Neutralität seine Verbündeten in dem ungeheuren Kampf unterstützen werde. Anfangs trafen diese Annahmen zu. Die ügltenische Regierung beschloß am 1. August vorigen Jahres die Neutralität Italiens, indem sie sich auf den Standpunkt stellte, daß das Vorgehen der Monaichie gegen Serbien einen aggressiven Akt gegen Rußland darstelle eine Behauptung, die durch den bloßen Hinweis auf die bekannten umfassenden Vorbereitungen Rußlands für den Angriffskrieg gegen die keiden Zentralmächte widerlegt erscheint. Italien wies welter auf die Gefahren des Weltkrieges angesichts seiner geographischen Lage hin, was zutieffen mag, ohne daß Italten seiner Ver— pflichtung hierdurch entbunden gewesen wäre. Es betonte schließlich, daß Oesterreich Ungarn es verabsäumt habe, sich im Sinne dez Artikels 7 des Dreibundvertrags vor den entscheidenden Schritten mit Itallen ins Einvernehmen zu setzen. Dem letzteren Punkte gegenüber nabim die österreichisch⸗ ungarlsche Regterung mlt Recht den Standpunkt ein, daß der Artikel 7 des Dreibund⸗ vertragen, welcher dem Wortlaute nach einzig und allein auf den Fall der Besetzung lürkischen Gebietes anzuwenden war, auf den Fall eines Konfliktes mit Serbien keine Anwendung finden konnte, weshalb sie vicht verpflichtet war, vor einem diplomatischen Schritt in Belgrad, der noch nicht den Krieg bedeutete, wenn er auch dazu führen konnte, gewissermaßen die Genehmigung Italiens einzuholen.

Nach den über die letztere Frage zwischen den beiden Kabinetten in freundschaftlichstem Tone gefübrten längeren Verhandlungen er⸗ klärte die österreichisch ungarische Regierung, um Italien einen Be⸗ weiß weitesten Entgegenkommens zu geben, sich berett, für den Fall temporärer oder defsinttiwer Besitzergreifung eines auf der Balkan halbinsel gelegenen Gebietes in Verhandlung mit Italien über die Kompen sations frage einzutreten. Der Minister des Auswärtigen, Marchese di San Giuliano quittierte dankend am 25. August des Vorjahres Diese Erklärung hielt es jedoch bei damaliger Kriegslage für verfrüht, die Frage etwasger Komvensationen zu besprechen. Hier⸗ mit waren die Verhandlungen zwischen Wien und Rom über die prinzipielle Seite des gegensenigen Verbältnisses zu einem vorläufigen Abschluß gelangt. Die italienische Regierung benützte die nächsten Monate zur Ausgestaltung und Kräftigung ihrer militärischen Macht⸗ mittel und begann mit einer Aktion, die 3 die Eiwerbung terrijorialer Stützpunkte jenseits der Adria in Albanien abzielte. Wiewohl dies mit dem in der Denkschrift angefügten Abkommen vom Jahre 19001901 sowie der Anfang August 1914 von der italienischen Re⸗ gierung in Wien abgegebenen formellen Erklärung, daß Italien den hlnsichtlich Albaniens mit DOesterreich⸗Angarn eingegangenen Ab- machungen ebenso wie den Beschlüssen der Londoner Konferenz treu bleiben werde, nicht im Einklange stand, erhob Oesterreich⸗Ungarn keine Einwendungen, um somehr, als Italien jede einzelne vorläufige Maßnahme in Wien unter Wiederholung dieser formellen Erklärungen notifizierte. Bald aber begann eine leidenschaftliche Erregung Italien zu eisassen. Die These der absoluten Neutralität wich nun der Parole einer wachsamen und bewaffneten Neutralität und später der zynischen Phrase des aero Egoismo. Mit dem Eintritt Sonninos in datz Kabinett begann die zweite Phase in der Haltung Jialiens, welche von dem Enitschluß beberrscht war, ohne Rücksicht auf die Bundetspflicht oder sonstige moralische B denken den günstigen Augen⸗ blick, va dle beiden Verbündeten in schweren Kämpfen gegen ihre mächtigen Gegner begriffen waren, auszunützen, um von Oesterreich⸗ Ungarn die Abtretung seiner südlichen, von Italienern bewohnten Gebiete zu erpressen und sie im Notfalle gewaltsam zu erjwingen.

Die Denkschrift schildert eingehend den Verlauf und Inhalt der seit dem 11. Dejember 1914 gepflogenen Verhandlungen, in welchen Italien unter dem Hinweis auf nationale Aspirationen durch den

Wiener Botschafter den Standpunkt vertreten ließ, daß es nach Artikel 7 des Dreibundvertrages das Recht auf Kompensationen hesitze, welchen einen Monat später die formelle Anfrage folgte, ob Desterreich⸗Ungarn eine Abtretung von Teilen seines Gebietes als Basis der Verhandlungen anzunehmen gewillt sei. Wiewohl DOesterrelch⸗Ungarn sich nur schwer mit dem Gedanken befreunden konnte, kampflos auf Gebiete zu verzichten, die seit vielen Jahr— bunderten unter dem Zepter des Habsburger Hauses standen und als natürlicher Schutzwall der Monarchte vorgelagert waren, entschloß sich der Minisser des Aeußern am 9. März mst Genehmigung des Monarchen und der Zustimmung beider Regierungen, dem italienischen Botschafter zu eröffnen, daß Oesterreich⸗Ungarn im Prinzip die Ab⸗ tretung seines Gebiets als Verhandlungsbasis über die Kompen⸗ sationßfrage annimmt. Tatsächlich trat auf den Wunsch Italiens Desterreich⸗Ungarn am 27. März mit. Vorschlägen hervor, in denen es fast die ganzen italienischen Teile Süd= tirols anbot, während Itallen wohlwollende Neutralität bis zum Friedesschlusse zusichern und für die Kriegsdauer volle Altions- freihelt am Balkan Oesterreich, Ungarn zugestehen sollte. Erst auf wiederholtes Drängen gab Italien am 10. April Gegenvorschläge be⸗ fannt, die tatsächlich übertrieben waren; denn es verlangte nicht nur die Abtretung ganz Welschtirols, sondern auch deutscher Gebtete, weiter vorwiegend flapischer Gebiete des Isonzatales samt Görz, eines Streifens von Kärnten, des Küstengebtets bis Nabresing, endlich der durchaus slavischen Inseln Lissa, Lessina, Curzola, Lagosta und einige kletnere Inseln, weiter die Errichtung von Triest und Gebiet als unabhängigen Staat, die Anerkennung der italienischen Souveränität über Valona und Gebiet, sowse völliges Desginteressement Oesterreich Ungarns in Albanien und die sofortige Durchfuhrung der terrltorialen Abtretungen. Trotz der Maßlosigkeit der Forderungen Italiens, die zum Teil Ansprüche enthielten, welche geradezu eine Negation der wichtigsten Lebensinteressen der Monarchie bedeutet hätten, war Oesterreich⸗Angarn bekanntlich zu weiterem Entaegen⸗ kommen bereit, sodaß schließlich kaum mehr eine wesentliche Differenz hestehen blieb. Trotzdem entschloß sich das Kabinett Salandra, ohne auf ein letztes Angebot Oesterreich⸗Ungarns zu antworten, am 4. Mai die bekannte Erklärung abzugeben, wonach es den Bündnis vertrag als hinfällig betrachte. Am 21. Mai erfolgte die bekannte Gegen erklärung der österreichisch-ungarischen Regierung, worauf am 23. Mai der itelienische Botschafter die Kriegserklärung überreichte, deren völlig haltlose, armsellge Begründung wie ein Bekenntnis der Schwäche des eigenen Standpunkts klingt. Aus den der Denkschrift beigegebenen Dokumenten ist das Tele⸗ gramm des ttalienischen Königs vom 2. August hervorzuheben, mit dem er das Telegramm des Kaisers Franz Joseph, der ihm müteilte, daß er infolge der Einmischung Rußlands in den Konflikt mit Serbien und der Mobilisierung der russischen Armee die allgemeine Mobili= sierung verfügt habe, sowie der Befriedigung Ausdruck gab, auf die Unterstützung des Bundesgenossen rechnen zu können, beantwortete. Dasselbe lautet: I Ich habe das Telegramm Eurer Majestät erhalten. Ich brauche nicht zu versichern, daß Italien, das alle nur möglichen Anstrengungen unternommen bat, um die Aufrechterbaltung des Friedens zu sichern und alles, was in seiner Macht liegt, tun wird, um möglichst bald an einer Wiederherstellung des Friedens mit⸗ zuhelfen, gegenüber seinen Verbündeten eine herzlich freundschaftliche Haltung bewahren wird entsprechend dem Drelbundsvertrage und seinen aufrichtigen Gefühlen und den großen Interessen, die es wahren muß.

Großbritannien und Irland.

Das neue Kabinett setzt sich nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ folgendermaßen zusammen: Premier⸗ minister As quith, ohne Amt Lansdowne, Lordgroßkanzler Sir Stanley Buckmaster, Lordpräsident des Geheimen

35 Loeord Crewe, Lordgeheimsiegelbewahrer Curzon, aßkanzler Me Kenna, In

nenamt, Sir John Simon, Auswärtge Angelegenheiten Fre, Rolonien Bonar Law, Staatssekretär für Indien Chamberlain, Krieg Lord Kitchener, Kriegsmunition Lloyd George, Erster Lord der Admiralität Balfour, Handel Runciman, Präsident der Lokalverwaltung Long, Kanzler des Herzogtums Lancaster Churchill, Chefsekretär für Irland Birrell, Sekretär für Schottland MeKinnon Wood, Präsident des Ackerbauamts Selborne, Erster Kommissar für Arbeit und öffentliche Bauten Harcourt, Präsident des Unterrichtsamts Henderson, Attorney⸗General Sir Edward Carson. Die neueste Verlustliste weist die Namen 176 Offizieren und 1500 Mann auf.

von

Vrankreich.

Der Präsident Poincars erfuhr während seiner Reise zu den Armeen in den Vogesen und in Lothringen die Teil⸗ nahme Jrialiens am Kriege. Der „Agence Havas“ zu⸗ folge telegraphierte er sofort an den König von Italien, ganz Frankreich freue sich in dem Gedanken, daß die beiden Schwesternationen wiederum gemeinsam für die Verteidigung der schwer bedrohten Zivilisation und für die Befreiung der unterdrückten Völker kämpfen. Poincaré drückte ferner seine wärmsten Wünsche für den Sieg der tapferen italienischen Truppen und für eine glückliche Verwirklichung der nationalen Wünsche Italiens aus.

Bei der Eröffnung der gestrigen Sitzung der Depu⸗ tiertenkam mer hielt der Präsident Deschanel eine An⸗ sprache, in der es laut Bericht des „W. T. B.“ heißt:

Wie vor 56 Jahren ist Italien mit uns. Wie bätte Rom, die Mutter des Rechtes, den Verächtern der Veriräge und der ge⸗ schworenen Eide dienen können? Wie hätten die Erben des großen Venedig dulden können, daß die Adria ein germanischer See werde? Wie hätte die feine, geschmeidige Politik des Hauses Savoyen, das in den Vreibund nur eingetreten ist, um sich vor den Streichen seiner Jahr⸗ hunderte alten Feinde zu schützen, die Hand dazu bieten können, daß Serbien und das Aegäische Meer dutch die Vorhut Deutschlands vwerschlungen werde? Nein! Rom, das nach Athen die Quelle allen Lichts war, Rom, wo von Jahr— hundert zu Jahrhundert immer wieder die Blume der Moral und der Schönheit wunderbar aufgeblüht ist, konnte in diesen hböchsten Stunden nicht mit an den Stätten der List und der Gewalt sein! Jetzt steht es an seinem wahren Platze, an seinem wahren Range, gemeinsam mit den Vaterländern des Rechtes, des Ideals, mit den ewigen Stätten des Geistes. Und während aus den Tiefen des Ozeans die Klagen der unschuldigen Opfer, die Schreie der Kinder und Mütter, die durch ein furchibares Ver. brechen in die Tiefe gestürzt worden sind, das ganze denkende Weltall mit Schmerz und Zorn erfüllen, begrüßt Frankreich, dessen un⸗ bezwingliches Heldentum die Bemühungen der Barbarei zunichte ge⸗ macht, Frankrelch, das mit Ruhm und ohne Ermatten die schwerste Last des Krieges trägt, Frankreich, das sein Blut nicht nur für seine Freiheit, sondern fuͤr die Freiheit der anderen und für die Ehre Frankreichs vergießt, brüderlich den Flug der römischen Adler als Vorzeichen des ninmphierenden Rechteg. Es fühlf, wie von einem Ende der Welt zum anderen das Herz zitternder Völker schlägt, derer, denen sich ein günstiger Augenblick bietet, und derer, die be—⸗ kümmert und unterdrückt sind; es fühlt, wie ein Aufstand des Ge⸗ wissens des Universums gegen den wahnwitzigen Stolj einer Raub⸗ kaste auflodert. Jetzt stehet auf, ihr Toten von Magenta und Sol⸗ ferino! Entflammet mit eurem Odem die beiden auf ewig in Gerechtigkeit verbundenen Schwestern!

Nach den ersten Worten Deschanels erhoben sich alle De⸗ putierten und bereiteten dem in der Diplomatenloge anwesenden italienischen Botschafter Tittoni eine begeisterte Kundgebung. Als der Präsident seine von lautem Beifall begleitete Nede beendet hatte, ergriff der Ministerpräsident Viviani das Wort und führte aus:

Namens der Regierung der Republtk 6 ich die itallenische Nation, die in dem Willen, zu siegen, aufgestanden ist. Von einem Ende der Halbinsel zum andern hat sich das ganze Volk mit seinem ihm von Natur innewohnenden GEnthustasmus erboben. Es erhob sich in einer Aufwallung seiner Würde. in Entrüstungs. stürmen seiner Reinheit, nachdem es neun Monate lang, ohne schwach zu werden, das Schauspiel des Krieges betrachtet hatte. Es bejubelte seinen König, den würdigen Erben des großen Ahnherrn, der mit Cavour und Garibaldi die nationale Einbeit begründete. Es wird für das Recht kämpfen, dag mit der Kunst die berrlichste Gabe des Genies ist. Frankreich grüßt das unter seiner Rüstung zitternde Itallen. So wird unsere wieder er. blühte Brüderschaft sich verjüngen. Lassen wir jenen vibrierenden Schrei (denn er kommt aus unserem Herzen) über unsere Lippen dringen: Es lebe Italien!“

Stürmischer Beifall erhob sich, und es wurde einstimmig beschlossen, die Reden Deschanels und Vivianis öffentlich an⸗ zuschlagen.

Italien.

Die Abreise des Fürsten von Bülow von Rom ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern abend vom Hauptbahnhof ohne jeden Zwischenfall erfolgt. In demselben Zug mit dem Fürsten und der Fürstin Bülow fuhr auch der preußische esandte am Vatikan ab, da die Geschäftsführung der deutschen Missionen beim Vatikan nach Lugano verlegt wird, während die Fiktion aufrecht erhalten wird, als verblieben die Gesandtschaften selbst in Rom. Deshalb reiste in einem zweiten Sonderzug, der dem bayerischen Gesandten am Quirinal, von der Tann, zur Verfügung gestellt war, auch der bayerische Gesandte am Vatikan Baron Ritter ab.

Der Vollzugsausschuß der Interventionisten hat nach einer Meldung der „Basler Nationalzeitung“ in Voraussicht einer etwaigen Revolution nunmehr beschlossen, gegen alle Ruhestörer vorzugehen und die Regierung in allen Maßnahmen für die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung zu unterstützen. Der Ausschuß begründet diesen Beschluß mit dem bezeichnenden Hinweis und Geständnis: der Krieg wird zwar siegreich, aber keineswegs einfach und kurz sein. Die offiziellen Sozialisten haben beschlossen, ein Manifest zu erlassen, in dem die Bevölkerung aufgefordert wird, die Zivilbehörden und die Regierung bei den Mobilmachungs⸗ maßregeln zu unterstützen.

Portugal.

Die Unruhen haben von neuem begonnen. Nach Meldungen des „New York Herald“ treiben in den meisten Städten bewaffnete Banden ihr Unwesen. Man fürchtet, daß am 7. Juni, dem ersten Wahltage, neue Unruhen ausbrechen werden. Der spanische Kreuzer „Espana“ bleibt in Lissabon, bis die Lage wieder normal ist. In der Zeit vom 14. bis zum 16. Mai sind über 500 Personen getötet worden.

Schweiz.

Die Deutsche Reichsregierung und die K. und K. Hesterreichisch-Ungarische Regierung haben dem Bundesrat nach einer durch „W. T. B.“ verbreiteten amt⸗ lichen Meldung mitgeteilt, daß sie selbstverständlich die bei Kriegsausbruch abgegebenen Erklärungen einer strengen Beobachtung der schweizerischen Neutralität auch unter den durch die Beteiligung Italiens am Kriege ver⸗ änderten Verhältnissen aufrecht erhalten.

Zwischen der italienischen Regierung und dem Bundes rat hat folgender Notenwechsel stattgefunden:

Erklärung der Königlich Italienischen Regierung. Die Regierung Seiner Majestät legt Wert darauf, dem Schweizeri= schen Bundesrat die Erklärung, betreffend die ewige Neutralität der Schweiß und die . schweizerischen Gebietes, die die Königliche Regierung die Ebre hatte, ihm unter dem Datum des 19. August 1914 ju überreichen, zu bestätigen. Die Regierung Seiner Majestät des Köntas von Italien ist sest entschlossen, in Hinsicht auf die Schweiz alle ihre Pflichten als Kriegführende auf das peinlichste und loyalste zu beobachten. Sie wünscht bei dieser Gelegenheit, dem Gefübl ihres Vertrauens Ausdruck zu geben, welches ihr die in der Note der Schweijerischen Regierung vom 26 August enthaltenen Er⸗= klärungen, betreffend den festen Willen des schweszerischen Volkes und die Haltung seiner Regterung in bejzua auf die Neutralität und der sich daraus ergebenden Pflichten, eingeflößt haben.

Erklärung des Bundesrats. Im Augenblick, da Italien im Begriff ist, sich an den 1 Ereignissen zu beteiligen, legt der Schwetzerische Bundesrat Wert darauf, der Königlich Italienischen Regierung die formellen Versicherungen der absoluten Neutralttät, die in der Erklärung des Schwelzerischen Bundegrats am 5. August ver= gangenen Jahres und wiederholt in seiner Note vom 26. August desselben Jahres niedergelegt waren, in aller Form zu bestätigen. Der Schwelzerlsche Bundesrat ist fest entschloffen, in seinen HBe—⸗ ziehungen zu Italien alle seine Pflichten als Neutraler aufs loyalfte und peinlichste zu beobachten. Er wänscht bei dieser Gelegenheit, dem Gefühl vollen Vertrauens Ausdruck zu geben, welches ihm die in der Note vom 19. August vergangenen Jahres niedergelegte Erklärung einflößt, wonach die e Italienische Regierung entschlossen ist, für die Zukunft, wie sie es für die Vergangenheit getan hat, die durch die Akte vom 20. November 1818 festgelegten Grundsätze, betreffend die Anerkennung der ewigen Neutralität der Schweiz und der Unver⸗ letzbarkeit ihres Territoriums, ju befolgen. Im übrigen hat der Bundesrat seine Gesandten beauftragt, den Regierungen, bel denen sie beglaubigt sind, zu notifinieren, daß die schwelzerische Neutralitäts- erklärung vom 5. August 1914 bestäligt wird.

Die Kaiserlich Deutsche und die Königlich Italienische Regierung haben den Schweizerischen Bundes⸗ rat gefragt, ob er geneigt wäre, die Vertretung der deutschen Interessen in Italien bzw. der italienischen Interessen in Deutschland während der Dauer des soeben ausgebrochenen Krieges zu übernehmen. Der Schweizerische Bundesrat hat beschlossen, diese freundschaftlichen und ehren⸗ vollen Missionen anzunehmen, und hat den Schweizerischen D, n . in Berlin und Rom die nötigen Instruktionen erteilt.

. In der Pfingstsitzung der Geschäftsleitung der schweize⸗ rischen Sozialdemokratie wurde mitgeteilt, daß die für den 30. Mai einberufene Konferenz der Sozialdemokraten der neutralen Länder gegen ben Krieg wegen un⸗ genügender Beteiligung nicht zust ande gekommen ist.

Griechenland. Nachdem im Laufe des vorgestrigen Tagetz in dem

Befinden des Königs eine verhältnitzmäßige Besserung

nirissenen

Frgelreten war, hat sich gestern, wie „W. T. B.“ mfolge von Schwächeanfällen der Zustand des Monarchen hcenllich verschlimmert. Gleichzeitig zeigte sich um ben Bundkanal, ein dunkelroter Fleck. Diese Erscheinung gab j Besorgnissen wegen einer etwaigen Vergiftung Anlaß. Ils der Verband gestern morgen von der Wunde entfernt nirde, war der rote Fleck um den Wundkanal verschwunden. Die Temperatur des Königs sank während der Nacht nicht sef unter normal, gestern vormittag betrug sie 37,1. Trotz pethältnismäßiger Besserung muß der Justand des Königs als hesorgniserregend betrachtet werden. Die Teilnahme der Be⸗ pälerung des ganzen Landes ist außerordentlich groß. Das

meldet,

Faleis war die ganze Nacht von Tausenden umlagert.

Amerika. Bei der Eröffnung der amerikanischen Finanzkonfe ĩ Vashington, der die Kabinettsmitglieder ö. . merlkanischen Staaten beiwohnten, drückte der Präsident Filson die Hoffnung aus, daß die Amerikaner der Welt den Peg des Friedens zeigen werden. Vertreter des Fleischtrusts sind in Wasphington ein⸗ setroffen, um bei dem Präsidenten und beim Staatsdepartement egen des ungesetzlichen Aufhaltens ihrer Ladungen purch die englische Regierung vorstellig zu werden. Für neutrale Lander bestimmte Ladungen im Werte von fünf Millionen Pfund Sterling sind durch britische Kreuzer beschlag⸗ nahmt und nach britischen Häfen gebracht worden. Die Ver— reer des Fleischtrusts erklären der „Morning Post“ zufolge Naß sie England boykottieren und kein Fleisch mehr aus Süd . dessen ,. . . . nach England nusfhren werden, wenn England nicht die Durchfuhr neutralen Ländern zuläßt. ; n

Asien. Der chinesischapanische Vertrag ist nach einer

seldung der St. Petersburger Telegraphenagentur gestern nachmittag unterzeichnet worden.

Kriegsnachrichten. Westlicher Kriegsschauplatz.

Großes Hauptquartier, 25. Mai. (W. T. B.) In

flandern setzten wir gestern unsere Angriffe Richtung Mpern ut, erstürmten die Vlaminghe-Ferme, das Schloß särdlich Wieltje, die Bellewaarde-Ferme und näherten ns Hooge. Bei diesen Kämpfen fielen 150 Gefangene und Naschinengewehre in unsere Hand. Südlich Armentiéres, vischen Neuve⸗Chapelle und Givenchy und nördlich der sorettohöhe wurden feindliche Teilangriffe blutig ab— ewiesen. Bei Neuville kamen in dem Graben bereit— zselltle Sturmtruppen des Feindes durch unser Artilleriefeuer icht zur Entwicklung. In Cambrai wurden durch den sombenwurf eines franzoͤsischen Fliegers beim Verlassen des sottesdienstes 5 Franzosen getötet und 12 Franzosen schwer letzt. Bei St. Quentin schossen wir ein feindliches Flug— mg herunter. Oberste Heeresleitung.

Großes Hauptquartier, 26. Mai. (W. T. B.) Ein ächtlicher feindlicher Vorstoß gegen unsere neugewonnene kellung westlich des Teiches von Belltevaarde urde leicht abgewiesen. Die Zahl der den Engländern senen Maschinengewehre hat sich auf zehn erhöht. Erdöstlich Givenchy gelang es den farbigen Engländern hstern abend, sich eines vorspringenden Teils unseres indersten Grabens zu bemächtigen. Weiter südlich zwischen tevin und der Lorettohöhe setzte Nachmittags ein toßer, tief gegliederter französischer An risf ein. Er ist vollkommen gescheitert. Nördlich und dich der Straße Souchez —Béthune war es dem finde anfangs gelungen, in unsere Gräben einzudringen. sächtliche Gegenangriffe brachten uns jedoch wieder in n vollen Besitz unserer Stellung: 100 Franzosen blieben als sesangene in unserer Hand. Auch südlich Souchez brachen jehrfach wiederholte starke Angriffe, die von weißen nd farbigen Franzosen gegen unsere Linien südlich Souchez ktichttt waren, dicht vor den Hindernissen völlig zu⸗ ammen. Der Gegner erlitt überall sehr schwere Ver—⸗ ste. Bei den Kämpfen an der Lorettohöhe zeichnete sich ein Plesisches Infanterieregiment besonders aus. Ein feindlicher orstoß im Ostteil des Priesterwaldes wurde leicht abge sesen. Südlich Lens wurde von unseren Fliegern ein feind⸗ hes Flugzeug abgeschossen. Oberste Heeresleitung.

Oestlicher Kriegs schauplatz.

Großes Hauptquartier, 25. Mai. (W. T. B.) An r Dubissa östlich Rossienie griffen unsere Truppen gegen⸗ zerstehende starke russische Kräfte an, schlugen sie und rfen sie unter empfindlichsten Verlusten über den luß. 2240 Gefangene und fünf Maschinengewehre urden erbeutet. Weiter südlich scheite rten mehrere teil⸗ sise sehr heftige russische Angriffe aus Richtung Eira⸗ dla unter großen blutigen Spfern für den Gegner. Oberste Heeresleitung.

Großes Hauptquartier, 236. Mai. (W. T. B.) Einzelne hwache Nachtangriffe wurden abgeschlagen. Oberste Heeresleitung.

Südöstlicher Kriegsschauplatz.

Iroßes Hauptquartier, 25. Mal. (W. T. B. I Armee des Generalohersten von Mackensen hat gestern idlich von Przemystl die Offensive erneut aufgenommen. Angriff führte wieher zu einem vollen Erfolge. Die stark tigten Orte Dr oho sow, Ost row, Rad ymn o, Wyfsocko, iet in, Makowicko und die Höhen nordwe stlich Bo—⸗ K. sowie östlich Eetula wurden stürmender Hand hn men. Bisher fielen 153 Offiziere und über E00 Mann alg Gefangene, 39 Geschütze, darunter ‚i were und minbestens 19 Maschinengewehre den ver . eten Truppen in bie Hände. Die Russen erlitten außer vöhnlich hohe Verluste. Oberste Heeresleitung.

Wien, 23. Mal. (8. T. 3) Amllich ird gemeldet: me ittelgalizien. greisen die verbilndeten Armeen an der n Ftont von Slenlgiag hig zum oberen Dnsestr starke

*

Mackensen, in deren Verband das österreichisch-ungaris sechste Korps kämpft, hat Radymno . 3 östlich und südöstlich dieser Stadt gegen den San vor? gedrungen. Der Feind, der durch zahlreiche Angriffe das verlorene Terrain zurückzuerobern versuchte, wurde überall ge worfen, verlor an 21900 Gefangene, 39 Geschüßze, über 40 Maschinengewehre. Die Armeen Puhallo und Boehm-Ermolli, die südöstlich Przemysl vorstoßen, haben unter erbitterten Kämpfen Raum gewonnen und den Gegner wider die Blonia-Niederung zurückgeworfen. Der Angriff wird auf der ganzen Front fortgesetzt. Die sonstige Lage auf dem Kriegsschauplatz hat sich nicht geändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Großes Hauptquartier, 23. Mai. (W. T. B.) Der Angriff der Armee des Generalobersten von Mackensen schreitei gut vorwärts, Südöstlich Radymno ist nach heftigem Kampf der Ort Swiete genommen. Destlich Radym no wurde, nachdem österreichische Truppen den Brückenkopf westlich des San erstürmt hatten, auch der Uebergang über den San erzwungen. Weiter nördlich erreichten unsere Truppen nach Kampf die Gegend östlich Lazy, östlich Lasz ki und die Linie Korzenika Zapalow (an der Lubgszowka. Die Beute an Gefangenen und Makerial wächst. Oberste Heeresleitung.

Südlicher Kriegsschauplatz.

Wien, 25. Mai. (W. T. B. Der telegraphische amt⸗ liche Bericht über die Flottenaktion am Morgen des 24. Mai hat folgenden Wortlaut:

Heute vor Sonnenaufgang, also genau 12 St inden nach der Kriegt. erllarung seitens Italiens, hat die K. und K. Flotte gleichzeitig eine Reihe erfolgreicher Aktionen an der Ostküste Fialiens von Venedig bis Barletta ausgeführt.

In Venedig hat ein Marineflieger vierzehn Bomben geworfen, im Arsenal einen Brand erzeugt, einen Zerstörer start beschädigt, Bahnhof, Oelbehälter und Hangars am Lido beworfen. In den sehr engen Kanal von Porto Corsini war der Zerstörer Scharfschütze eingedrungen, bis er sich plötzlich unmittelbar neben einem voll ve— setzten Schützengraben jah. Von der völlig überraschten Be⸗ satzung wurde ein großer Teil niedergeschofsen, worauf jedoch dret ganz versteckte Strandbatterien ein heftiges Feuer aut etwa Zwölfzentimeter ⸗Geschützen auf den vor der Kanalmündung liegenden Kreuzer Novara. und Torpedoboot zo eröffneten. Letzteres erhielt einen Treffer in die Offiziersmesse, wobei ein Mann sckwer verletzt und das Boot leck wurde. „Novara“ führte das Feuergefecht fort, um dem Zerstörer und dem Torpedoboot aus der mißlichen vage herauszuhelfen, enfilierte den Schützengraben, zerstörte eine Kaserne, erhielt aber viele Treffer. Linienschiffgleutnant Persich und vier Mann tot, vier Mann schwer, mehrere leicht berwündet.' Aber die Verluste des Feindes sind vielleicht zehn bis zwanzig mal schwerer. Scharischütze' kam vonkommen unversehrt dabon, Torpedoboot 86 mit k nach Pola.

In Rimini wurden vom Panzerkreuzer St. Georg“ Bahn— hof und Brücke beschossen. 66. .

In Senigallia wurden von S. M. S. „Irinyi' Eisenbahn—⸗ brücke, Wasserurm, Hafenanlage, Stationsgebäude und ein Zug zerstört. Letztere zwei und ein nahe gelegenes Gebäude verbrannten'

In Ancona wurden vom Gros der Flotte alte Befestigungen,

das Artillerte. und Kavallerlelager, die Werften, elettrische Zentrale, Bahnhof, Gasometer, Petroleumdepot, Semaphor und Radiostation beschofsen und durch abirrende Geschosse und Brände ein ungeheurer Schaden angerichtet. Zwei Dampfer im Hafen wurden versenkt und der auf der Werft neugebaute Dampfer, der schon für den Stapel⸗ lauf fast klar war, demoliert. Widerstand wurde nur von einer leichten Batterie und einigen Maschinengewehren gegen zwel Zerstörer geleiftet. In dem einzigen modernen Fort Alfredo Savso“ stand zwar bel Beginn der H es, die Besatzung an den Geschützen, aher zwei unserer im richtigen Augenblick erscheinende Flieger der— trieben sie mit Maschinengewehrfeuer so gründlich, daß sie nicht wieder zurückkehrten. Viese Flieger und ein dritter haben auch die Ballon— halle in Chiaravalle landeinwärts und mehrere militãrische Objekte mit dreißig Bomben beworfen. Das Luftschiff . Citta di Ferrara“ warf mebrere Bomben er—⸗ folglos gegen S. M. S. Zrinvln und versuchte die abztehende Flotte r,, n, . aber schleunigst das Weite, als zwei Flieger herbei⸗ flogen, die übrigens alle ihre Bomben schon verworfen hatten. Daß. Abe oder ein anderes Luftschiff war schon eine halbe Stunde nach Mitternacht von der Flotte auf halbem Wege Pola Ancona im Gegenturse gesichtet worden und jweisellos auf dem Wege nach Pola. Als aber drei es begleitende Fahrzeuge vor dem Geschützfeuer ent⸗ flohen, kehrte das Lusischiff auch gleich um und verschwand gegen Nordwest, ohne, wie es scheint, die 3 selbst gesehen zu haben.

Die Eisenbahnbrücke über den Potenzafluß wurde von S. M. S. „Radetzty' beschossen und beschädigt.

S.. M. S. „Admiral Spaun“ mit vier Zerstörern beschoß Eisenbahnbrücke über den Sinarcafluß, die Gisendahnstatton, Lo motiven, Pumpenhaus usw. in Campo Martino, zerstörte den Semapbor von Trem iti und beschädigte den von Torre di Miteto. S. M. S. „Helgoland! mit dret Zerstörern beschoß Vieste und Manfredonia und stieß bei Barletta auf zwe ttaltenifche Zerstörer, die es sofort unter Feuer nahm und berfolgte. Der eine entkam der zweite, Turbine, wurde von unseren Zerstörern Csepel' und „Tatra“ gegen Pelagosa abgedrängt und durch einen Granat treffer in eine Maschine und einen Kessel lahmgeschossen und blieb gestoppt, brennend und siakend liegen. Er ergab sich. »Csepel', Tatra“ und Lika“ retteten 35 Mann der Besatzung, dar— unter den Kommandanten, Gesamtdetailoffizter und Maschinen—

Farwichdampfer „»Eromer“, daß er 15 Meilen von Noordhinder durch ein Untersee boot angegriffen wurde und daß das abgeschossene Torpedo am Bun des Schiffes vorbeiging.

Berlin, 25. Mai, Ueber eine Belohnung seitens der britischen Admiralität für i , Angriff wird uns geschrieben: Wie erinnerlich versuchte vor einiger Zeit der Führer des englischen Schleppdam fers Homer“ der das französische Segelschiff w de Sonis schleppte, beim Jusammentresfen mit einem unserer Unterseebote, dieses zu rammen. Der Schlepper, der aufge⸗ fordert worden war sich zu ergeben, verfolgte zunächst mit dem Schlepyschiff im Schlepp ganz harmlos seinen Kurs weiter. Sobald ihm dann aber die Gelegenheit günstig schien, warf er die Schleppleine los, steuerte auf das Untersee boot zu, wie der englische Bericht sagt unter dem Hagel der Geschosse eines Maschinengewehrs, und verfehlte es nur um einen Meter. Leider gelang es dem Unterseeboot nicht, diesen Freischärler an Leib und Leben zu strafen. Dafür aber ist der Dampfergesellschaft jetzt von der britischen Admiralität ein ,,. ue n mn

ö. n durch die Lords der Admiralität beauftragt festzustellen, daß sie der Ansicht sind, daß bei dem Angriff ö. bar n i seeboots auf Ihren Schlepper Homer“ der Führer sich dadurch, daß er das feindliche Unterseeboot zu rammen versuchte, außerordenth a en, 2 e, , , n, sie vor, Kapitän

mit einer goldenen r und einem 2 es

err cn tren er r mn n plom zu beschenken alg

Eines Nachweises, daß die britische Regierung zum Völker rechts bruch auffordert, bedarf es zwar elgentlich nicht mehr, s liegt aber hier doch immerhin ein besonders unverblümter Fall vor, der das Recht erneut klarstellt, von jedem englischen Handelsschiff die Absicht der Teilnahme an den Feindseligkeiten als selbstverständlich vorauszusetzen, sodaß es durch kein Völker recht mehr geschützt wird, und jeder, der auf solchem Schiff fährt, sich vorher klar sein muß, was ihm bevorsteht.

Der Krieg der Türkei gegen den Drelverband.

e tin nr 25. Mai. (W. T. B.) Das Haupt⸗ Niartier teilt mit-; Heute nachmittag ist das englische Sch lachtschiff „Triumph“ im Golf von Sarot vor Ari Burnu torpediert worden und gesunken. An der Dardanellenfront und auf den anderen Kriegsschau plätzen hat sich gestern nichts Wesentliches ereignet.

London, 26. Mai. (W. T. B.) Das „Reutersche Yuregu⸗/ meldet von den Dardanellen über Tenedos vom 3. Mai: Da ein rasches Vorrücken auf der Halbinsel Gallipoli wegen der besonderen Stärke der feindlichen Stellung nicht möglich ist, richten sich die Truppen der Verbündeten in den gewonnenen Stellungen ein, verstärken sich und ruhen zu neuem Kampfe aus. Unsere Front ist jetzt dicht hei dem Dorfe Krithia, um dessen Besitz hart gekämpft worden ist. Mehr als einmal hatten die Unsrigen die Häuser erreicht, aber der Feind beherrscht den Platz und seine Zugänge mit Maschinengewehren, und es hat sich als unmöglich erwiesen, die Häuser zu behaupten.

7

Wohlfahrtsy slege.

Der am 8. April im Reichstagagebäude gegrändete rade Hilfsbund beabsichtigt nunmehr, gleich Az n de . lichkeit zu teeten. Er erläßt den folgenden Aufruf: lands großer Zeit haben sich auf allen Hochschulen dre der Studenten und ihre Alten Herren ohne Unterschle? des Bernt Partei und des Glaubens zu einem Akademischen Silfstzre * 3 vereinigt. Keine Gruppe und Vereinigung hat fich arzgemt er,. alle sind in dem Gedanken und in der Absicht nig ** 1 demikern zu helfen, die infolge ihrer in 22 littenen Beschädigung der Bergtung oder Tat zkä* 3“ für ihre Weit erbiidung oder künftige ret bedürfen. Viele junge Studenten und Alte Serren ae =* Lorbeerreit und dem Kreuz von Eisen geschmäckt; diel⸗ * fürg Vaterland gefallen; mehr noch kehren in kraft gebrochen und kampfunfähig in die Hetnat Der größte Teil der kriegsbeschädigten Akademiker hat nach den ichen Bestimmungen nur geringe Entschädigung, Krieg. na Le. stümmelungsjulagen zu erwarten. Ibte Lebenshaltung 1a nir. schaftliche Lage wird tief herabgedrückt werden. Deffen lick Mere und Wohlfahrtskassen werden hier durchweg versagen. An den akademischen Mittelstand treten besondere Opfer heran, die er n R Dauytsache selbst tigen muß. In erster Linie soll nun den Friegg= beschädigten die Begründung einer neuen Gristen; r*. leichte rt werden, wenn sie den bisherigen Beruf nicht mehr augüben können. Die stuventischen Verbände und einzelstehenden Vereine 110 die Studenten, die keiner Verbindung angebören, reichen sich die dan? zur Lösung der angegebenen vaterländischen Aufgabe. Auch die studierenden Frauen und ihre Vereinigungen arbeiten mit. S331 zunächst eine Auskunft, und Verwaltungsst elle in Seri S. 68, Lindenstraße 1. am Belle. Alliance, Plaß. ,

rum der ungen urürè

D

worden welche den Kriegäbeschädigten Rat erteilt und ibrẽ Jater =

nach allen Seiten wahrnimmt, die Arbeits. und Stellende mittler- den Verkehr mit den Bebörden erleichtert und das 3asaane.

vorstand, und nahmen sie gefangen. Das Rettungswerk wurde von zwet von Nordost bis auf 9060 m herankommenden Schlachtschiffen Typ Vittorio Emanuele! und einem Hilfgtreuzer gestört. Im darauf folgenden Feuergefecht erhielt nur Gsepel' einen unbedeutenden Treffer, wobei ein Mann schwer, jwei Mann leicht verwundet wurden. Daß Feuer wurde von „Helgoland und den Zerstörern anscheinend mit gutem Erfolg erwidert. Naächste Distanz 3009 m. Nach kurzer Zeit waren unsere Schiffe außer Schußdistanz. Außer den angegebenen halte die K. und K. Flotte keinerlel Verluste. Wien, 25. Mai. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: An der Tiroler und Kärtner Grenze sind da und dort kleinere feindliche Abteilungen, hauptsächlich Alpini, über die Grenze vorgegangen. Wo sie auf unsere Stellungen stießen und angeschossen wurden, kehrten sie um. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleundant.

Der Krieg zur Stockholm, 25. Mai. (WB. V. 5. Der schwedische Dampfer „Hernodia“ von Heronesand ist am 289. Mai östlich von Soederarm - Lotsenstatlon auf eine verankerte Mine gestoßen und nach 6 Minuten gesunken. Die Be⸗ satzung von 22 Mann ist gerettet.

98 Q 42

Amster dam, 25. Mai. H TRD. W Wie das „All

ssis D 2 4 R sische Kräfte an. Die Armee des Generalobersten von

gemeen Handelsblad“ aus Maaszlouis berichtel, meldet der!

Verwaltung und Gesetzgebung bewirkt. Gin Netz von Ortzar

afademischen Berufen e

Vereine und Wirtschaftgderdände im Vaterlande erden die Begrunding. mne

*in 6 91 2 . nen dean md 11

Bene ster in

Aubeiten mit anderen Wohlfahrtsanstalten und die Einwirkung an 8 * 7 *

* . . e. c zern ir D den w —— 1

die in md r den nen sebr wertvollen Bestandteil en fer Tarhem ind unserer Kultur erdlicken und die nicht wollen, daß Ne Gin ich nur feilwetse in Berlust geraten. Die B enden ihrer

ö

Berufe. mögen fick ult ung derelnen, damit in erdrdbeitkiher ed.

Größere geleitet wird, als

rh es die zersplttterten Sen re deremhhen. Dit Hochschulstädte und alle

anderen Stãdte nnd Gemeinden, Rr in der eutzte den, den krieg der dadig en Trede ift tuen wirt chaftliken Gryrteng mum ern nnr utuntigzen Tos erträgkihhd a gelten, Tn me ,, m,,

nm die Gercke drehe enn, Gn,

enden aan die Mine den wn J 2 e D, aber denn ne, nnn C. W. hit schecaint Kerken ( ; Mögen nit helfen, Re

XW Renn ͤ än Mal kbade nd, Gän ad nf leben die ala den ichen Binger zularttnen, Teen, den hun ir nr

einchle'n Frntniittgnen, ü, delle, en, Dede, nnd wit n fc md ie an dad home Der, ann, nnn, me, m, . ue n nsssger rden Wie wir n 6e nr ren nd, nd

schöünen Nusgahe nicht

nd iht

dr ed it h 41 l een

12 * ö