1915 / 190 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 13 Aug 1915 18:00:01 GMT) scan diff

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9⁊T. Liste. Kreis Colmar. Städtischer Grundbesitz. Gemeinde Colmar.

Dausbe sitãzz Camille Schlumbergerstraße 5 des Job. Bapt. Scherrer und Ehesrau geb. Schindler, Rentner in Colmar (Verwalter: Bürgermeister von Colmar), russischer Besitz,

Srundbesitz Schlossergasse 12 der Erben des Rentneis Alfons Levy in Paris (Verwalter: derselbe),

Grundbesitãß Vaubanstraße 1 des Rentners Albert Hognon in Parig

(Verwalter: derselbe),

Grundbesitz Langestraße 86 der Rentnerin Frau Witwe Adolf 866 geb. Laura Hel. Mieg, Funchal, Madeira (Verwalter: erselbe),

Besitz Wallaasse 14 des Karl Anton Matzinger, Pensionär in Lebetain par Delle (Verwalter: derselbe),

Besitz Kragengäßlein 1 der Erben der Frau Witwe Anna Maria Adolf August geb. Simon, Leo Adolf in Paris (Verwalter: derselbe),

Besitz Mangoldgasse 3 der Ehefrau August Haller Dorothea geb. Brückmann in Verdun (Verwalter: derselben,

Besitz Osistraße 17 des Ib. Daniel Haller in Fort de France (Ver⸗ walter: der Bürgermeister von Colmar), ;

Besitz Schlüsselstraße 56 des Arztes Eugen Christen in Versailles (Verwalter: derselbe),

Besis Schwarzenbergplatz 5 des Forstinspektors Hubert Ingold in St. Dis (Verwalter: derselbe),

Besitz Rappstraße 11 des Oberlandesgerichtsrats Ives Moll in Amiens (Verwalter: derselbe),

Besitz Rufacherstraße 17 und Camille Schlumbergerstraße 10 der Erben dis Taver Spinner⸗Habis, Reutinger, Zeichner an der Ost— eisenbabn Namy (Verwalter: derselbe),

Besitz Ruestgasse 5 der Frau Margareta Regina Breyh und 2 Mit⸗ eigentümern in Besan gon (Verwalter: derselbe),

Besitz Breisacherstraße 14 der Frau Peter Ludw. Alfr. Japy, Rent⸗ nerin in Lvon (Verwalter: derselbe),

in Belfort

Besitz Langestraße 53 und 70 des Marzellus Broglie Verwalter: derselbe),

Besitz Thannäckerlestraße 34 der Ehefrau Ludwig Jakob, Anna Maria geb. Blumstein, in Montbelliard (Verwalter: derselbe),

Besitz Hoblandsbergwall 22 24 des Arztes Johannes Knoery in Reims (Verwalter: derselbe),

Besitz Spitalgasse ? des Kaufmanns Ludwig Paul Roths in Paris (Verwalter: derselbe),

Besitz Marsfeldwall 4 und 6 des Rentners Josef Tempe und Ehe— rn gn Angelika Maria geb. Keller in Monhouge (Verwalter:

erselbe),

Gartenland und Haus Schlangengäßlein 4 der Gutsbesitzerin August Bartheldi geb. Bahaux de wuysieur in Paris (Verwalter: Räichtsanwalt Dr. Klein in Colmar),

Besitz Grillenbreitstraße 12 und 12a der Eiben der Witwe Josef Schaff hauser Emma geb. Staat, Emil Aulfinger, Graveur in Marseille (Verwalter: der Bürgermeister von Colmar),

Besitz Weinemergasse 9 lder Ehefrau Maria Karl Andr. Alois Felix . Maria Karoline geb. Nachbauer, in Vaunes (Verwalter:

erselbe),

Besitz . 21 des Fernand Scheffler in Paris (Verwalter: derselbe),

Besitz Vaubanstraße ß der Witwe Emil Bauer Amalie geb. Meyer, Rentnerin in Colmar (Verwalter: derselbe),

Besitz Stani lausstraße 3032 der Witwe August Bourlier geb. Voulminot, Rentrerin (Verwalter: derselbe),

Besitz Fischeistaden 24 des Schneiders Josef Carl in Colmar (Ver— walter: derselbe),

Besitz Glockengasse 8 und 10 der Eiben des Haurtmanns Johann Peter Coichot in Colmar (Verwalter: derse be),

Besitz Chaussourstraße 7 des Elias gen. Emil Helft und Ehefrau Sarah Karoline geb. Baer in Colmar (Verwalter: derselbe), Besitz Nefftzerstraße 1 und 3, Papierstraße 1 und Viehmarktplatz 9, il, 12, 13 und 14 der Witwe Emil Ludwig Jaegle geb. Fran⸗

zisfa Gumbert in Colmar (Verwalter; derselbe),

Besitz Schlumbergerstraße 14 des Paul Ostermeyer und Ehefrau Maria Anna geb. Fleurent in Colmar (Verwalter: derselbe), Besitz Katharinenstraße 15 und 15a des Franz Anton Scherb und

Ebekrau geb. Jaentz in Corey les Cppes (Verwalter: denselbe),

Besitz Webergasse 2 Tes Frl. Fanny Frusch, Rentnerin in Colmar (Verwalter: der Bürgermelstey von Colmar),

Besitz Rösselmannstraße 10, 12, 122 und 14, Stanislausstraße 3 der Wwe Adolf Voulminot Cölestmne geb. Sutter in Colmar (Verwalter: derselbe);

Besitz Kirchgasse 14. 16, Oststraße 39, Schlüsselstraße 42, Wasser— turmallee 2, Weidenmühlstraße 37 und 41 des Reniners Georg Ohlever in Colmar (Verwalter: derselbe),

Besitz r fr 13 des August Hartmann in Colmar (Verwalter: derselbe),

Besitz Hohlandsbergwall 28 und Rösselmannstraße 6 des Heinrich Gust. Diyander und Ehefrau Margaretha geb. Doll in Colmar (Verwalter: deiselbe),

Hausbesitz in Colmar, Logelbacherstraße 52 54, der Frau Benjamin Blumen hal geb. Matter in Nancy (Verwalter: derselbe),

Haugbesitz Hohlandebergwall 14 und 15, Fechtweg der Eiben der Frau Daniel Blumenthal Lydia geb. Knoeri (Verwalter: derselbe),

Haushesitz Ingersheimerstraße 11 der Frau Oskar Moses Uhry geb.

5 2 in 6 5 n .

ausbesitz Langestraße es Isaak gen. Jakob Picard in ank / 5 . (n l derselbe), 8 ; ö 6 ö ausbesitz Langestraße 21 bis der Witwe Edmund August Rohte i Paris (Verwalter: derselbe). .

Gemeinde Neubreisach.

Haut besitz St. Johannstraße 80 der Frau Joh. Christmann Marla Julie geb. Winkler in Belfort (Verwalter: der Bürgermeister von Neubreisach),

Hausbesitz Töpferstraße 124 der Frau Franz Lefäbre, Karoline geb. Eckhardt und Miterben in Villedon (Seine et Oise) (Ver—⸗ walter; derselbe),

Angulemestraße 186 der Eiben der Konsorten Grandsaignes d'Hauterive und Julie Pouchon (an verschiedenen Orten) (Ver- walter: der Bürgermeister von Neubreisach),

Hauebesitz Vaubanstraße 241 der Witwe des Kommandanten Heinrich Horn geb. Josefine Ferry in Nancy (Verwalter: derselbe), Hausbesitz Batlerstraße 160 des Hilarius Lacipiòre in der Irren

anstalt zu Vaupes (Verwalter; derselbe),

Hautbesitz Baslerstraße 161 der Frau Karl August Moll geb. Anna Ferrari, Witwe des Metzgermeisters Eugen Moll in Alger (Verwalter: derselbe),

Hausbesitz Rathausstraße 251 der Frau Paul Leo Neuviau, Finanz . Marie Isabella geb. Fauve in Paris (Verwalter: erselbe)

Haushesitz Colmarerstraße 19 der Witwe des Notars Joh. Bapt.

Prud'homme geh. Nachbauer in Paris (Verwalter: derselbe),

Hausbesitz St. Jakobsstraße 101 und Angoulsmestraße 195 des Kauf⸗

manns Abraham Samuel in Pars (Verwalter: derselbe),

Haughesitz Colmarerstraße des Adolf Singenberger, Zimmermann, Alfons Singenberger, Oktroibeamter, der Frau des Goldarbeiters Leo Ogier Marie geb. Singenberger und Miterben in Chinon (Verwalter: derselbe).

- Gem einde Münster. Hausbesitz Dumbiebl 1 und 2 der Frau Camill Ducalx Karoline geh. gen. in St. Dié, (Verwalter: der Bürgermeister v n ünster), Haugbesitz Sebastopolgasse 4 des Rentners Paul Hursinger und deg Fabrikdireltors Peter Hirsinger in St. Dis nnn, 3

Besitz in Münster (Wohnhaus Walsbach) der Frau Witwe Lucien Blanchot, Barbara geb. Meyer, in Münster (Verwalter: der Bürgermeister von Münster),

Hausbesitz Gewann Bretzel des Handelevertreters Emil Gustrac in Paris (Verwalter: derselbe),

Besitz in Münster, Kalbachgasse 23 der Frau Pauline Kiener geb. Schwartz in Durs camp (Verwalter: derselbe),

Besitz Große Gasse 106 des Edmund Woelflin und Frau Elise geb. Svenle in Nancv (Verwalter: derselbe),

Besitz Große Gasse 75 der Witwe Karl Edmund Noblot geb. Christ⸗ mann in Cheret (Verwalter: derselbe),

Hausbesitz Günsbacherstraße 3 und ein Wohnhaus gen. Gibraltar * 2 Albert Hartmann geb. Marti in Paris (Verwalter: derselbe),

Hauebesitz Gewann Kleinkettmarten, Kirchaasse, lm, Leodeggriutagasse, Große Gasse 12 und Nr. ?, Ziegelgasse Nr. O und Nr.? des Frl. Luise Hartmann in Paris (Verwalter: derselbe),

Hausbesitz Schluͤsselstraße, Fechtaasse 3, 4, 5, E und 15, ein Wehn⸗ baus gen. Dispensair, Mühlacker und Gerbergasse 6 des Fabhri- kanten Andreas Hartmann, z. Zt. in Paris (Verwalter: derselbe).

Gemeinde Neubreisach.

Hausbesitz Baslerstraße 171 des Kaufmanns Taver Schildknecht in Paris (Verwalter: der Bürgermeister von Neubreisach). Straßburg, den 3. August 1915.

Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. In Vertretung: Cronau.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 101 des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter

Nr. 4837 eine Bekanntmachung, betreffend Aenderung der Anlage 0 zur Eisenbahnverkehrsordnung, vom 10. August 1915, und

unter Nr. 4838 eine Bekanntmachung, betreffend die Ein⸗ schränkung der Arbeitszeit in Spinnereien, Webereien und Wirkereien, vom 12. August 1915.

Berlin W. 9, den 13. August 1915.

Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 105 des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter Nr. 4839 eine Bekanntmachung, betreffend die Wahlen nach der Reichsversicherungsordnung, vom 12. August 1915. Berlin W. 9, den 13. August 19135. Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

Königreich Preußen. M inisterium der geistlichen und Unterrichts— angelegenheiten.

n Obermusikmeister Dippel im Gardefüsilierregiment ist der Titel Königlicher Musikdirektor verliehen worden.

Fin anzministerium.

Die Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse N.⸗M., Regierungsbezirk Frankfurt a. O.

in Königsberg ist zu besetzen. ;

Ministerium für Landwirtschaft, Do mänen und Forsten.

Der Ministerialdirektor im Ministerium für Landwirt⸗ schaft, Domänen und Forsten, Wirklicher Geheimer Ober— regierungsrat Dr. Graf von Keyserlingk ist zum stell⸗ vertretenden Vorsitzenden des Landesveterinäramts ernannt worden.

Aichtamktliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 13. August 1915.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin empfing gestern mittag, wie „W. T. B.“ meldet, im Neuen Palais bei Potsdam den bisherigen türkischen Botschafter Mahmud Mukhtar Pascha in Abschiedsaudienz.

In der am 12. August unter dem Vorsitz des Staats⸗ ministers, Vizepräsidenten des Staatsministeriums, Staats⸗ sekretärs des Innern Dr. Delbrück abgehaltenen Plenar⸗ sitzung des Bundesrats wurde dem Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Feststellung eines Nachtrags zum Reichshaus⸗ haltsetat für das Rechnungsjahr 1915, die Zustimmung erteilt. Zur Annahme gelangten ferner der Entwurf eines Ge⸗ setzes, betreffend den Schutz von Berufstrachten und Berufsabzeichen für Betätigung in der Krankenpflege, die Vor⸗ lage, betreffend die Einschränkung der Arbeitszeit in den Be⸗ trieben, in denen Gespinste, Gewebe oder Wirkwaren aus

Baumwolle usw. hergestellt werden, und der Entwurf einer Bekanntmachung über die Wahlen nach der Reichsversicherungs⸗

ordnung. Demnächst wurde über verschiedene Anträge und Eingaben Beschluß gefaßt.

Eine neue Bekanntmachung befaßt sich mit der Ver⸗ äußerung und Verwendung von ungefärbter und ge⸗ färbter reiner Schafwolle und der reinwollenen Spinn⸗ stoffe wie Kammzug, Kämmlingen und Wollabgängen, soö⸗ weit es sich nicht um Vorräte handelt, die erst nach Erlaß der Bekanntmachung vom Auslande eingeführt werden. Laut Meldung des „W. T. B.“ ist danach vom 14. August 1915 ab jede Veräußerung reiner Schafwolle und

reinschafwollener Spinnstoffe zu anderen als zu Heeres⸗ zwecken verboten. Als Veräußerung zu Heereszwecken wird nur eine Veräußerung an die Kriegswollbedarfs-⸗Aktiengesell⸗ schaft oder die Kammwoll⸗Aktiengesellschaft in Berlin oder an Personen angegeben, welche die Ware zur Erfüllung von un⸗ mittelbaren oder mittelbaren Heeresaufträgen verwenden. Der Nachweis, daß die Veräußerung tatsächlich zu Heereszwecken

erfolgt, muß in einer näher angegebenen Weise erbracht werden. Auch die Verwendung (Waschen, Kämmen, Mischen, Färben, Verspinnen sowie jegliche andere Art der Verarbeitung) der Schafwolle ist mit dem 14. August nur noch zur Herstellung solcher Erzeugnisse gestattet, deren Anfertigung vom Königlich Preußischen Kriegsministerium unmittelbar oder mittelbar aus— drücklich genehmigt ist.

Es ist zu beachten, daß die Anordnungen der neuen Be— kanntmachung sich nicht auf die Wollen der Deutschen Schaf⸗ schur 1914 15 beziehen, für welche die bei der Beschlagnahme der Schafschur erlassenen Bestimmungen Anwendung finden. Das Verkämmen der Wollen der Deutschen Schafschur 1914 15 bleibt überhaupt verboten, soweit nicht eine besondere Erlaubnis des Kriegsministeriums erteilt ist.

Eine Reihe von Bestimmungen der Bekanntmachung be— handelt diejenigen Mengen Schafwolle, die aus den eigenen Beständen beliebig verwendet werden können, sowie die Ver⸗ wendung von Baumwolle oder Baumwollabfällen als Zusatz⸗ spinnstoff und die Meldepflicht von aus dem Auslande ein— geführten Vorräten. Besondere Bestimmungen gelten noch für Kammgarnspinner.

Der Wortlaut der Bekanntmachung kann bei den Polizei⸗ behörden eingesehen werden.

Es ist eine neue Bekanntmachung erschienen, die sich mit der Veräußerung und Verarbeitung von Baum⸗ wolle, Baumwollabfällen und Baumwollgespinsten befaßt, soweit es sich nicht um Vorräte handelt, die nach dem 15. Juni 1915 aus dem Ausland eingeführt sind.

Wie „W. T. B.“ meldet, sind nach dieser Bekanntmachung alle Nichtverarbeiter (Händler usw.) von Baumwolle und Baumwollabgängen genötigt, innerhalb zweier Wochen ihre Be⸗ stände an Baumwollspinnereien oder sonstige Selbstverarbeiter zu veräußern. Geschieht dies nicht, so sind nach zwei Wochen Baumwolle und Baumwollabgänge bei ihnen beschlagnahmt. Vom 14. August an ist ferner das Verarbeiten von Baum⸗ wolle und Baumwollabgängen verboten, wenn es sich nicht um Aufträge der Heeres⸗ oder Marineverwaltung handelt, deren Vorliegen nachgewiesen werden muß. Allerdings können die Baumwollspinnereien noch in der Zeit vom 14. August bis 4. September zu beliebiger Verwendung ihre Gespinste her⸗ stellen. Aber während dieser Zeit darf ihre Erzeugung insgesamt (also einschließlich der Heeres⸗ und Marine⸗ aufträge) nur 11 der Erzeugung ihres gewöhnlichen Betriebs⸗ umfanges betragen. Die während dieser Zeit her⸗ gestellten Gespinste sind ebenfalls beschlagnahmt, soweit sie nicht zur Erfüllung von Aufträgen der Heeres⸗ oder Marine⸗ verwaltung dienen. Ueber diese beschlagnahmten Gespinste ist ein genaues Verzeichnis zu führen und eine Anzeige zu er— statten. Um einen Austausch der verschiedenen Sorten von Baumwolle unter den Selbstverarbeitern herbeizusühren, ist bei dem Königlich Preußischen Kriegsministerium eine Ausgleichs⸗ stelle für Baumwolle geschaffen worden.

Die Bekanntmachung enthält noch eine ganze Reihe näherer Bestimmungen, so über eine erforderliche Meldung über den Betriebsumfang der Spinnereien, über Baumwolle, die in anderen Betrieben als Spinnereien vor Veröffentlichung der Bekanntmachung bereits in Arbeit genommen war und über in solchen Betrieben zu beliebiger Verwendung freigegebenen Mengen. Der Wortlaut der Bekanntmachung kann bei den Polizeibehörden eingesehen werden.

Der heutigen Nummer des „Neichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 633 und 634 der Deutschen Verlust⸗ listen bei. Sie enthalten die 300. Verlustliste der preußischen Armee, die 241. und 242. Verlustliste der württembergischen Armee, die 211. Verlustliste der bayerischen Armee und die 181. Verlustliste der sächsischen Armee.

Oefterreich⸗NUugarn.

Aus dem Kriegspressequartier wird über den Mißbrauch von Kriegsgefangenen und von friedlichen Be⸗ wohnern des besetzten Gebietes zur Teilnahme an Feind⸗ seligkeiten gegen ihr Vaterland gemeldet:

Durch die in den besetzt gewesenen Teilen von Galizien durch⸗ geführten Erhebungen der Gendarmerie wird bekannt, daß ent— gegen der Haager Konvention auf Grund eines Befehles des russtschen Armeekommandanten während der ganzen Dauer der Okkupation alle arbeitsfähigen Männer und Frauen außer zu anderen Arbeiten im Bedarfsfalle besonders zur Echauung von Schützengräben zwangsweise herangezogen und hierzu bis in die Karpathen getrieben wurden. Gleichfalls wurde festgestellt, daß die Russen auch österreichisch ungarische Kriegsgefangene zur Erbauung von Werken gegen uns mißbrauchen, obwohl dies gleichfalls den Haager Vertragsbestimmungen juwiderläuft. Ein merkwürdiger Zufall wollte es, daß ein Infanterieregiment jüngst einen russischen Stützpunkt er⸗ stürmte, den Krlegegefangene, Angehörige desselben Regimenis, hatten errichten müssen. Auf einer Holztatel fand man dort folgende In⸗ schrift in ungarlscher Sprache: Diesen Stützpunkt erbauten Szekler des 82. Infanterieregimenis. ;

Großbritannien und Irland.

Die Verhandlungen der englisch⸗schwedischen Kom mission haben der „Berlingske Tidende“ zufolge bisher nur zur Einigung in einigen nebensächlichen Fragen geführt, sind dann ausgesetzt worden, um zunächst die Entscheidung der beiden Regierungen über die Hauptfragen einzuholen.

Der Minister Lloyd George hat in einer Unter— redung dem Londoner Vertreter des „Temps“ erklärt, daß die Menge der hergestellten Munition im Juli 50 mal so groß gewesen sei, als im vorigen September; sie werde im August 100 mal so groß sein und sich entsprechend weiter vermehren. 12 000 Mechaniker seien von der Armee beurlaubt, 40 000 Ar⸗ beiter von den Fabrikanten eingestellt worden.

Die neueste Verlustliste enthält die Namen von 31 Offizieren und 3906 Mann.

Frankreich.

Eine Note der französischen Regierung an die Presse be⸗ züglich des Schrittes des Vierverbandes bei den Balkanstaaten hat nach einer Meldung des „W. T. folgenden Wortlaut:

Die verbündeten Mächte Frankreich, Rußland, England und Italien ließen den Regierungen Griechenlands, Serbiens und Bul⸗ gariens durch ibre diplomatischen Vertreter in Athen, Nisch und Sefia kollektive Mittellungen überreichen, um der Sache der Ver⸗ bündeten die Mitwirkung Bulgariens in gemeinsamer Verständigung

den anderen Balkanstaaten zu sichern. Dieser gemelnsame Schritt Nächte steht im Zusammenbang mit der von der Regierung , am 14. Juni an die fran zõsische, englische, russische und uche Regierung gerichteten Anfrage bezũal ich der Vorteile, die rien als Entgelt für seine tatsächliche Mitwirkung erwarten Aach dem, Temps“ ergaben die indirekten Steuern Nonopole im Juli 20 758 000 Fr. (233 Prozent) Er als im Juli 1914. In den ersten sieben Monaten des ö ihl5 betrug der Ausfall gegenüber demselben Zeit⸗ des Vorjahres 513297 500 Fr. Die direlten Steuern wen bis zum 31. Juli 420 Millionen, ungefähr fünfzwölftel Voranschlages. Rußland.

Ein Erlaß befiehlt die Einberufung des Jahrganges 7 zum 20. Au gust. und droht schwere Strafen für Aus⸗ bende an. Dem „Rußkoje Slowo“ zufolge werden alle bis⸗ nen Vergünstiaungen und Befreiungen vom Dienste, ins⸗ dere aus Rücksicht auf Familien- und Besitzverhãltnisse, hoben. Die Einberufenen müssen darauf gefaßt sein, n in die Armee eingestellt zu werden.

Das „Reutersche Bureau“ erfährt aus St. Petersburg, sich die Beamten darauf vorbereiten, Dünaburg zu sassen. Die Militärbehörden rufen die Männer vom bis 5. Lebensjahre zur Feldarbeit auf.

Das Pressebureau in St. Petersburg verbreitet die keilung, daß sich infolge der D umasitzung, die vorgestern er verschlossenen Türen stattfand, die Stimmung der Abge⸗ neten außerordentlich gehoben habe. Namentlich habe eine Urung des Kriegs ministers ermutigend gewirkt. Ein gleiches e von den Maßregeln, die die Regierung ergriffen habe. „Berlingste Tidende“ bemerkt zu dieser von ihr ver—⸗ telen Meldung, daß die vorgestrige Sitzung die hestehenden zensätze zwischen den Parteien völlig verwischt habe. Nach dem „Rußkoje Slowo“ haben die vereinigten Daet- und Heeresausschüsse der Duma beschlossen, dem Kriegsminister ein Unterstaatssekretär für Mu⸗ sonsbeschaffung beigegeben werden solle, dem ein Aus⸗ aus Duma⸗ und Reichsratsmitgliedern beratend zur Seite zen soll.

Amerika.

Das amerikanische Kriegsdepartem ent hat dem nterschen Bureau“ zufolge an die Mu nitionsfabri— ten die Anfrage gerichtet, was sie im Kriegsfalle zu ern imstande wären, wenn die Arsenale den Bedarf der nierung nicht decken könnten. Das Departement fügte hu, die Regierung habe stets in Friedens- und Kriegszeiten den Fabriken bedeutende Mengen von Kriegsbedarf ge⸗ st, weshalb es von Zeit zu Zeit notwendig sei, Angaben verlangen. Augenblicklich bestünde nicht die Absicht, Be— lungen zu machen.

In einer Versammlung der Importeure in New F, die einberufen worden war, um gegen die britische hinetts order Einspruch zu erheben, durch die der ameri⸗ fiche Außenhandel benachteiligt wird, hielt der Senator fe Smith in Vertretung der Baumwollpflanzer eine Rede, ö der beschlossen wurde, den Präsidenten Wilson zu ersuchen, lichst schnell zu handeln, um die gegenwärtige Lage zu hessern.

Der Staatssekretär Lansing hat obiger Quelle zufolge reiern der lateinisch⸗amerikanischen Staaten, die in New York nmengekommen sind, um die mexikanische Frage zu ern, versichert, daß die Entsendung amerikanischer Kriegs⸗ E nach Vera Cruz lediglich den Zweck verfolge, den ge⸗ eien Fremden Schutz zu gewähren. Sie solle keineswegs lein Hindernis der Bemühungen, Mexiko auf friedlichem

den Frieden zu bringen, aufgefaßt werden. Wie der „Temps“ meldet, hat der General Carranza

der argenünischen Regierung gegen die Einmischung der

Hingtoner Konferenz in die mexikanischen Angelegenheiten

Hruch erhoben und hinzugefügt, es wäre ein unverzeihlicher

um Argentiniens, wenn es zu einem Kriege zwischen den 1 amerikanischen Nationen beitrüge.

Die argentinische ö ng habe erwidert, in der Konferenz sei jedes Ein⸗ hgsprojekt ausgeschaltet worden. Mexiko solle die Kon— nals Freundschaftsbeweis betrachten.

Her General Villa hat der Regierung der Vereinigten nenn mitgeteilt, daß er bereit sei, einen dreimonatigen oder un Waffenstillstaͤnd mit den Gegnern zur Abhaltung strriedenskonferenz zu schließen.

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Ich einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus n jat der Minister Malan gestern das Expeditions⸗ * Don Nya ssaland zbesichtigt und eine Anspzache ge⸗ m3 G der er sagte, die Regierung der Union bewillige gern Fufla ichen des Protektorats Nyassaland, eine Armee für t. des Heimatlandes aufzustellen, da das Land einen

ben Reichs ausmache wie die Union. kutsche

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dor 1 1 ia Kriegsnachrichten. ( 9

inder Westlicher Krie gsschauplatz.

(W. T. B.)

nordöstlich La Harazee Unter Zurücklassung

Hauptquartier, 12. August. (W. T. B.) engruppe des Generalfeldmarschalls von bulg. In Kurland und Samogitien ist die

ndert. Südlich des Niemen schlugen Truppen des Generals von Eichhorn einen mit

am Dawinaabschnitt unter⸗ blutig ab. Der Gegner ließ

Generals von Scholtz nahm den Brückenkopf vor Wizna und warf südlich des Narew den Feind über den Gacfluß. Seit dem 8. 8. machte die Armee 4950 Mann, darunter 11 Offiziere, zu Gefangenen und erbeutete 12 Maschinengewe hre. Die Armee des Generals von Gallwitz stürmte Zam browo und drang weiter südlich unter ständigen Kämpfen über Andrzejow in östlicher Richtung vor. Vor Nowo Georgiewsk nichts Neues. Eins unserer Luftschiffe belegte den Bahnhof Bialystok mit Bomben. Größere Explosionen wurden beobachtet.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Unter vielfachen Kämpfen mit feir lichen Nachhuten wurde die Verfolgung fortgesetzt und der Muchawka⸗Abschnitt überschritten. Lu kow ist besetzt. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Nachdem die verbündeten Truppen an mehreren Punkten in die zähe verteidigten feindlichen Stellungen ein⸗ gebrochen waren, sind die Russen seit heute Nacht auf der ganzen Front zwischen Bug und Parczew im Rückzug. Oberste Heeresleitung.

9

Wien, 12. August. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Die nördlich des untern Wieprz verfolgenden isc ungarischen Kräfte haben heute Luk ow genommen und die Bystrzyca westlich Radzyn überschritten. Zwischen der Tysmienica und dem Bug wurden gestern die Russen von unseren Verbündeten an mehreren Stellen geworfen. Der Feind räumte heute früh das Gefechtsfeld und zieht sich zurück. Sonst ist die Lage unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

storroe ich isch⸗ Osltetrteichise)⸗

Südlicher Kriegsschauplatz. Wien, 12. August. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: An der küstenländischen Front wurde in der vergangenen Nacht ein größerer feindlicher Angriff gegen springenden Teil des Plateaus von Doberdo Vorstöße bei Zagora, denen unter T Artillerievorbereitung vorangegangen war, Verlusten der Italiener abgewiesen. Vor dem Görzer Brückenkopf herrscht Ruhe. An den übrigen Fronten dauern die Geschützkämpfe und Plänkeleien fort. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Der Krieg zur See.

London, 12. August. (W. T. B.) Nach einer „Lloyds“ meldung sind die Fischerfahrzeuge „Utopia“, „Oceantz⸗ gift“, „Esteraste“, „George Borow“, „Joung Admi— ral“, „George Crabbe“, „Illustrious“, „Calm“, „Tresoire“ und „Welkome“ versenkt und, die Ve fatzungen gerettet worden. Das gleiche Schicksal erfuhren auch der britische Dampfer „Oakwood“ und die norwegische Bark „Morna“, deren Besatzungen gleichfalls gerettet worden sind.

Rotterdam, 12. August. (W. T. B.) Wie der „Nieuwe Rotterdamsche Courant“ aus Maaßluis mitteilt, meldet der Kapitän van Dyk vom Schiffe M. A. G. er sei ungefähr zwanzig Meilen nordwestlich des Maasleuchtschiffes bei einer Wassertiefe von 1416 Faden an einem gesunkenen Dampfer vorbeigefahren, dessen Masten drei Meter über Wasser ragten.

Amsterdam, 13. August. (W. T. B. Das Handels bla“ meldet aus Hoek van Holland: Nach einer Mitteilung eines Schiffers der englischen Schmack „Humfries“ aus Grimsby fischte das Schiff gestern früh bei dem Leuchtschiff Leeman, als ein deutsches Flugzug der Besatzung befahl, von Bord zu gehen. Dann wurden zwei Bomben ge worfen, die das Schiff zerstörten,. Nachdem die Be⸗ satzung fünf Stunden im Boot unhergetrieben war, wurde fie von „Sch. 321“ aufgenommen und in Vlaardingen gelandet.

Wien, 12. August. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Am II. August fruͤh beschossen unsere Fahrzeuge die stalienischen Küstenbahnanlagen von Molfetta bis Seno San Giorgio. In Molfetta wurden vier Fabriken und zwei Straßenbahnyiadukte stark zerschofsen. Ein Viadukt stürzte ein, eine Fabrik geriet in Brand. In San Spirito sind der Bahnhof und verschiedene Depots bis auf den Grund niedergebrannt. In Bari wurden das Kastell, der Semaphor, die Bahn und fünf Fabriken beschossen, von welch letzteren eine in Flammen aufging. Ganz Bari war in Staub und Rauchwolken gehüllt, in der Bevölkerung herrschte Panik. Italienische Geschütze mittleren Kalibers richteten ihr Feuer erfolglos gegen unsere Zerstörer; auch der Angxiff eines feindlichen Unterseeboots mißlang. Der Bahnviadukt über Seno San Giorgio wurde durch unser Feuer stark be— schädigt. Unsere Fahrzeuge sind alle völlig unversehrt heim⸗ gekehrt. Von den feindlichen Seestreitkräften war außer dem erwähnten Unterseeboot vor Bari nichts zu sehen.

Flottenkommando.

Der Krieg der Türkei gegen den Dreiverband.

Konstantinopel, 12. August. (W. T. B.) D Hauptquartier teilt mit: An der Dardanellenfront wiesen wir am 10. August vier feindliche Angriffe auf unsere Stellungen zurück; der Feind verlor 3000 Tote bei einem Angriff gegen eine türkische Division. Unsere Truppen machten einen Gegenangriff, warfen den Feind aus seinen Stellungen und nahmen zwei Maschinengewehre. Bei Sedil Bahr ließ der Feind am 15. August Nachmittags vor unserem rechten Flügel zwei Minen springen und griff an, wurde aber mit Verlusten zurückgeschlagen. Am 11. August Vormittags vernichteten wir eine feindliche Streitmacht vollständig, die auf eine Kompagnie geschätzt wurde und einen Teil der Schühen⸗ gräben unseres linken Flügels anzugreifen suchte. Von den anderen Fronten nichts Bemerkenswertes.

1 968 Das

Kunst und Wissenschaft.

In einer Schrift über Englands Weltherrschaft und der Krieg (Versag von B. G. Teubner; geb. 340 Ce) gebt der Professor für Frdkunde an der Heidelberger Univrrsität Dr. Alfred Hettner eingehend den Ursachen von Englands Weltherrschaft nach. Er unter⸗

Händen. Die Armee des

sucht den Einfluß von Industrie, Handel und Schiffahrt auf das An⸗

britischen Größe angesehen. Das is den östlichen Landschaften Gaglands ein Tuchmacherei, bestanden batte, so hab doch nicht unmittelbar daraus entwicke Anregungen von ihr bekommen.

lijchen Großindustrie ist

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Erst dadurch erft

wachsen der Macht des Jaselreichs und kommt dabei iu folgendem Ergebnis:

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Verfasser an einer anderen e Buches.

wirkt die einzelne geographische Tatsache, benpielsweise

Lage, nicht für sich allein bestimmend, sondern imme

zusammen mit anderen geographischen Tatsachen. Eist

gestalten den Menschen und leine Kältur in, einem

eine der wichtigsten geographischen Tatsachen ist dabei

rungsmöglichkeit bestimmter Menschen uad

zu beachten. Zweitens aber, und das ist für

Hauptsache, wirkt diesel de geogravhische Bedingung ;

Zeiten, je nach den verschierenea Umständen, ver;

große Lebre, Karl Ritter

über das historis 5 l

ausgesprochen

nisse wie Begünstigungen,

der Weltgeschichte zur

in den meisten Fällen

schlchte ihre Geltung auch wied

schen Bedingungen, auf Grund deren

haben wir keine ewig währende Gun

schen Periode, in der der .

jräger des Weltverkehis und zur Quelle

kann sich England voll entfalten.

scher Größe und Kultur; denn die süden

die von früherer Zeit her mehr begünstigt waren

aber es ist dasenige Land, das c

am besten erfüllt, und es überflügelt

die ozeanische Periode der Weltgeschichte hinter uns, und wi

uns inmitten der Periode, die man als die unwersale bezeichnen ke

infolge der Ausbiloung der Beiörderungsmittel des Landvert

der Eisenbabnen, sich die Kultur auch im (

entfalten kann. Wir können deren Anfang in die erste

des vorigen Jahrhunderts setzen; aber zur wirklichen Entfaln

eist gegen dessen Schluß gekommen. Noch sind

ozjeansschen Periode vorhanden, und manche neue Erschein

sich erst jetzt heraus oder werden sich erst in der Zukunft voll beraus—

bilden. Das allgemeine geschichtliche Gesetz dieses Weckhsels iit das

selbe wie beim Wechsel früherer Perioden. Die ( K

Dell 1m * des Buch 5

Ozeon aus

Inne

großen Kultur⸗ fortschritte, die in bestimmten Ländein gemacht worden sind, verbreiten sich auch nach anderen Ländern, finden hler andere Bedingungen und nehmen andere Formen an; sie können verkümmern, aber sie können auf dem neuen Boden auch bessere Bedingungen finden und durch sie neu befruchtet werder, und tönnen dabei auch eine andere Richtung der Entwicklung einschlagen. Die Veränderungen, um die es sich fär unsere Betrachtung handelt, liegen in zwei Richtungen: es sind teils Veränderungen in der Wirkungsweise der unmittelbaren geoglapht chen Bedingungen, teils Veränderungen des Volkscharakters. Durch die fortschreitende Auebisdung der Dampsschlne haben sich die Bedingungen der See— schiffahrt verändert. Die Lage vorn am Atlantischen Ozean, die Eng= land vor Deutschland voraus hat, ist auch heute noch sehr wichug, namentlich im Kelege, da sie es möglich macht, Deutschland abzusperren; aber im friedlichen V rkehr hat sie ihre Bedeutung ziemlich verloren, zumal seit die Eröffnung des Suezkanals dem Schnellverkehr überhaupt andere Bal gewiesen hat. Es kommt auch nicht mehr so sehr auf die Küstenlänge und den Besitz vieler Häfen, sondern auf den Besitz einzelner großer Häfen an; da Veutsch land diese besitzt, ist es heute nicht mehr so wie einst gegenübe England benachteiligt. Es kommt uns auch zugute, daß sich die Dampfschiffahrt fast mehr noch auf Technik und Industrie als auf eine große seemännische Bevölkerung stützt, und daß wir daher, Kostenpunkt abesehen, dieselbe Möglichkeit einer Ausbildung Kriegsflotte sowohl wie der Handelsflotte haben. Ebenso gro Forsschritte wie der Seeverkehr durch die Ausbildung der Damp schiffahrt haben die Binnenschiffahrt und besonders der Landverkehr bürch die Ausbildung der Gisenbahnen gemacht. Wenngleich ihre Leiffungsfähigkeit für Massentransporte hinter der Seeschiffahrt zurück= steht, fo können doch auch die Eilenbahnen große Transporte be⸗ wältigen, und in bezug auf die Schnelligkeit und Sicherheit der Transporte haben sie einen großen Vorsprung vor jener. Die wichtige Folge dieser Tatsache ist, daß auch Gegenden, die welt im Binnenlande gelegen sind, in den Weltveikehr eintreten

haben können.

S8aalan? Englan )

Während früher nur Küstenländer an der Weltwirtschaft Anteil hatten, erfaßt diese seitdem auch das Innere der Kontinente. Bekeutelt das fär die außereuropäischen Erdteile hauptsächlich eine Erweiterung der Rohproduktion, so ist in europäischen und auch

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