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Digkonisse Julie Lohß in Stut gart, Schwester Else Machutscheck in Breslau, Ordensschwester Gottschalkt Maier in Mallersdorf, Bayern, Röntgenassistentin Anna Meinecke in Jena, Ordensschwester Karra Messerklinger in Mallersdorf, Bayern, Schwester Elisabeth Mitschke in Gelsenkirchen, Schwester Verona Mock in Paderborn, Schwester Lina Möller in Gelsenkirchen, Schwester Emma Montag in Leipzig, Schwester Naymunda Montag in Hildesheim, Diakonisse Agnes Most in Breslau, Schwester Frau Maria Augusta Müller, geborene Becker, in Paderborn, Laborantin Editha Neuhaus in Berlin-Lichterfelde Schwester Agnes Newiß ki in Geffenkirchen, . Laborantin Magdalene Paetel in Charlottenburg Schwester Frida Passenheim in Breslau, ö Johanniterschwester Margarete Patzky in Breslau Schwester Leopoldine Peitz in Aachen, . Diakonisse Christiane Pfisterer in Stuttgart, Schwester Johanna Pielert in Langendreer, Landkreis Bochum, Schwester Else Plenter in Gelsenkirchen, Schwester Anna Rabe in Leipzig, Schwester Wilhelmine Radau in Langendreer, Landkreis Bochum, ᷣ Qrdensschwester Agapia Rath in Oberbronn, Kreis Hagenau, Diakonisse Klara Reichardt in Berlin, Ardensschwester Prisziana Reichkerzer in Augsburg, Diakonisse Luise Reinhardt in Stuttgart ) . Diakonisse Berta Renz in Berlin, Schwester Dorg Reupert in Leipzig, Schwester Hertha Richter in Leipzig, Ordensschwester Calasanzia Rudolf in Oberbronn, Kreis Hagenau, Ordensschwesser Chrisophora Sauer in Oberbronn, Kreis . Hagenau, Schwester Irma Scha al in Gelsenkirchen, Schwester Anna Schacher in Leipzig, Schwester Anna Schick in Dresden, Schwester Lisa Schiel in Langendreer, Landkreis Bochum, Schwester Pascalina Schmitt in Aachen, Diakonisse Helene Schoeler in Berlin, Schwester Gerda Schräder in Gelsenkirchen, Dig konisse Emma Schröter in Breslau, Schwester Marie Schuchardt in Leipzig, Diakonisse Elisabeth Schultze in Berlin, Diakonisse Emma Schwede in Breslau, Schwester Auguste Schweinsberg in Langendreer, Landkreis Bochum, z Diakonisse Friederike Schwenk in Stuttgart, Diakonisse Anna Seng le in Stuttgart, Schwester Gertrud Seydel in Leipzig, Schwester Johanna Siemon in Breslau, Johanniterschwester Gertrud Simon in Grünewald, Kreis Neustettin, Diakonisse Karoline Spilker in Berlin, Schwester Susanna Spoer in Leivzig, Vberschwester Hedwig Squar in Berlin, Schwester Marta Stiaahn in Breslau, Digkonisse Amanda Stange in Berlin, Schwester. Antoinette Steffens ky in Hüls, Landkreis Recklinghausen, Diakonisse Elisabeth Steiling in Beeslau, Ordensschwester Merceda Stephan in Augsburg, Schwester Cäcilie Steynes in Gel senkirchen,. Schwester Marie Stiefel in Langendreer, Landkreis Bochum, Schwester Hertha Stöphasius in Breslau, Schwester Eugenie Stühn in Gelsenkirchen, Diakonisse Emilie Sulitze in Breslau, Diakonisse Emilie Taube in Breslau, Ordensschwester Aproniana Thalmaier in Mallersdorf, Bayern, Laborantin Elisabeth Thiessen in Berlin Schwester Margarete Un glaub in Leipzig, Schwester Franziska Wagner in Dresden, Schwester Winfriede Wagner in Gelsenkirchen Diakonisse Katharine Wahl in Stuttgart Diakonisse Pauline Walz in Stuttgart, . Schwester Margarete Wasner in Breslau, Schwester Fränze Wellnitz in Langendreer, Landkreis Bochum, ͤ Schwester Donata Willerding in Hildesheim, Vhanniterschwester Charlotte von Winckler in Dresden, Schwester Hermine Winkel in Langendreer, Landkreis Bochum, Schwester Frieda Winkelmann in Leipzig und Schwester Anny Wolf in Gelsenkirchen.
Deu tsches Reich.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 108 des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter
Nr. 1847 eine Bekanntmachung über die Ausdehnung der Verordnung über den Verkehr mit Krastfuttermitteln vom 28. Juni 1915 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 399) auf weitere Futter⸗ mittel, vom 19. August 1915, unter
Nr. 1813 eine Bekanntmachung über die Preise und
sonstigen Vergütungen für Kraftfuttermittel, vom 19. August 1915, unter
Nr. 4844 eine Bekanntmachung über den Verkehr mit Kakaoschalen, vom 19. August 1915, unter
Nr. 4845 eine Bekanntmachung einer Aenderung der Ver⸗ ordnung vom 28. Juni 1915 Reichs⸗Gesetzbl. S. 363) über den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl aus dem Erntejahr 1915, vorn 19. August 1915, und unter
Nr. 4846 eine Bekanntmachung über die Berichtigung des Ortsklassenverzeichnisses zum Besoldungsgesetze vom 15. Juli 1909, vom 16. August 1915.
Berlin W. 9, den 20. August 1915. Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.
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Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
dem Geheimen erpedierenden Sekretär und Kalkulater im
Ministerium der öffentlichen Arbeiten Karl Riem ann den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.
Justizm inisterium.
Der Rechtsanwalt Dommnich in Arys ist zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts in Königsberg i. Pr. mit Anweisung seines Amtssitzes in Arys und
der Rechtsanwalt Kamshoff in Emmerich zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts in Düsseldorf mit An⸗ weisung seines Amtssitzes in Emmerich ernannt worden.
DOem Notar Dr. Dahlmann in Wiehl ist der Amtssitz in Wermelskirchen angewiesen.
Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.
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Der bisherige außerordentliche Prosessor an der medi⸗ zinischen Fakultät der Universität in Kiel Dr. Paul Doehle ist mit Allerhöchster Genehmigung Seiner Majestät des Königs zum ordentlichen Honorarprofessor in derselben Fakultät ernannt worden.
Dem Königlichen Seminarlehrer Otto Süßmann in Friedeberg N⸗-M. und dem Königlichen Seminarlehrer Walter Latz in Neuzelle ist der Titel Königlicher Musikdirektor ver— liehen worden.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 20. August 1915.
In der am 19. August unter dem Vorsitz des Staats⸗ ministers, Vizepräsidenten des Staatsministeriums, Staats⸗ sekretärs des Innern Dr. Delbrück abgehaltenen Plenar⸗ sitzung des Bundesrats wurde dem Entwurf einer Bekannt⸗ machung, betreffend Feststellung der Ortslöhne, die Zustimmung erteilt. Zur Annahme gelangten ferner der Entwurf einer Bekanntmachung über die Preise usw. für Kraftfuttermittel, der Entwurf einer. Aenderung der Verordnung vom 28. Juni 1915 über den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl aus dem Erntejahr 1915, der Entwurf einer Bekanntmachung über den Verkehr mit Kakaoschalen sowie eine Aenderung des Verzeich⸗ nisses der Einlaß⸗ und Untersuchungsstellen für die Einfuhr von Fleisch. Der Vorlage, betreffend Prägung von Dreimark— stücken als Denkmünzen aus Anlaß der Jahrhundertfeier der Vereinigung von Mansfeld mit dem Preußischen Staate, wurde zugestimmt. Demnächst wurde über verschiedene Eingaben Beschluß gefaßt.
Die skandinavischen Zeitungen veröffentlichen schwere Beschuldigungen Gigey das deutsche Untersee⸗ boot, das die Por von dem norwegischen Dampfer „Haakon VII.“ beschlagnahmt, teilweise sogar vernichtet haben soll. Wie „W. T. B.“ aus zuverlässiger Quelle erfährt, liegen hierüber von seiten des U⸗Boots⸗Kommandanten noch keine Meldungen vor. Es ist also zunächst nicht ersichtlich, ob es sich hier um Paketpost oder um Briefpost handelt. Für die Behandlung von Paketpost gelten die allgemeinen Grundsätze über die Behandlung von Bann⸗ ware. Briefpost ist zwar nach dem 11. Haager Abkommen unverletzlich, dieses Abkommen ist aber von verschiedenen Kriegsparteien, insbesondere von Rußland, nicht ratifiziert worden und findet daher nach Artikel 9 in dem gegen— wärtigen Kriege überhaupt keine Anwendung. Ueber— dies haben unsere Gegner die Unverletzlichkeit der Briefpost in keiner Weise geachtet. Sie haben die nach Deutschland gehende und von Deutschland kommende Briefpost durchweg angehalten und der Zensur unterworfen, oder geradezu weggenommen, auch wenn sie auf neutralen Schiffen nach neutralen Häfen befördert wurde.
Mit Zustimmung des Kuratoriums der Reichsgetreidestelle wird, wie amtlich durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, das Ausmahlungsverhältnis für Brotgetreide von jetzt ab auf 75 vom Hundert herabgesetzt. Die Herabsetzung bewirkt eine Verbesserung des Brotes und vermehrt die ab⸗ fallende Kleie.
Die zulässige Verzehrmenge, die bisher einschließlich der Mehrration für vermehrt Ernährungsbedürftige 220 Gramm auf den Kopf der Bevölkerung betrug, wird auf 25 Gramm festgesetzt. Eine wesentlichere Erhöhung wird voraussichilich vor Beginn des Winters eintreten, wenn die Feststellung der Getreidemenge der diesjährigen Ernte abgeschlossen ist.
Der Oberbefehlshaber in den Marken, Generaloberst von Kessel, hat eine Bekanntmachung erlassen, durch die er zur Erhaltung der Bestände an Vollmilch und zur Förderung der Buttergewinnung für das Gebiet der Stadt Berlin und der Provinz Brandenburg auf Grund des sz 4 des Gesetzes über den Belagerungszustand vom 4. Juni 1851 laut Meldung des „W. T. B.“ folgendes bestimmt:
Der Verkauf von Schlagsahne wird verboten. Auch die Verabreichung von Schlagsabne zu Speisen und Getränken in Kon ditoreien, Gast⸗, Schank. und Speisewirtschaften, einschließlich der Er⸗ frischungsräume in Warenhäusern, ist verboten. Zulässig bleibt die Ver- arbeitung von Schlagsahne zu Konditorwaren. Diese Verordnung tritt am 36. August 19815 in Kraft. Die Durchfübrung der Verordnung liegt den Srtspolizeibehörden ob, die ermächtigt sind, im Rahmen und Sinne dieser Verordnung erläuternde und ergänzende Be—= stimmungen zu erlassen. Zuwiderbandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 100 4 oder mit Hast bestrast.
In der Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ wird eine Genehmigungsurkunde, betreffend eine Anleihe des Provinzialver bandes von Pommern, veröffentlicht.
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heutigen Tummer des Reich- und Staatsanzeigerg⸗ liegen die Ausgaben 644 und E45 der Deutschen Verlust⸗ listen bei. Sie halten die 12. Verlustliste der Kaiserlichen Schutztruppen, die 305. Verlustliste der preußischen Armee, die 213. Verlustliste der bayerischen Armee und die 246. Verlust⸗ liste der württembergischen Armee.
Schwarzburg. Seine Durchlaucht der Fürst Günther vollendet morgen sein 63. Lebensjahr.
Elsas⸗Lothringen.
Seine Majestät der König von Bayern, der kürzlich verschiedene bayerische Truppenteile an der Front im Oberelsaß und in den Vogesen besucht hat, weilt seit Dienstag⸗ abend in Straßburg, wo ihm zu Ehren vorgestern auf der Esplanade eine Parade der zurzeit dort und in der Umgebung liegenden bayerischen Ersatz, Landwehr⸗ und Landsturm⸗ abteilungen stattfand. Bei dieser Gelegenheit hielt Seine Majestät der König, nachdem der die Parade komman— dierende Generalmajor Lell in zündender Rede dem Obersten Kriegsherrn der Bayernarmee versichert und gelobt hatte, daß die Bayern durchhalten und ausharren werden bis zum sieg— haften Ende, laut Meldung des „W. T. B.“ folgende Ansprache an die Truppen:
Meine lieben Kameraden! )
Ich freue mich sehr. Euch heute bier begrüßen zu können. Als ich zum ersten Male in Straßburg war — das war vor 50 Jahren — war Straßburg nech keine deutsche Stadt. Eist das Jahr 1879 hat uns diesen Besitz gebracht. Daß er uns nicht gegönnt wird, das bewelst der schwere Trieg, in dem wir gegenwärtig stehen. Noch nie in der Geschichte war ein so gewaltiger Kanpf in dem fast die ganze Welt aufloderte gegen Deutschland und seine treuen Verbündeten, Desterreich⸗ Ungarn und die Türkei. Wo wir gefämpft baben, im Osten wie im Westen überall waren unsere Waffen siegreich, und wir wollen und werden weiterhin siegen! Unsere Erfolge danken wir der Tüchtigkeit der deutschen Heere und ihrer Verbündeten; es ist mir eine aufrichtige Genugtuung, daß die Bavern hieran so ruhmreichen Anteil nehmen. Es steben hier vor mir Truppen aller Jahrgänge, gereifte Männer, die aus ihrem Erwerbsleben zu den Fahnen gezogen sind, bis zu den Jungen, die, kaum der Schule ent
wachsen, sich als Kriegsfreiwihige gestellt haben. Viele zan /
Euch haben die Treue, die sie im Fahneneid ibrem König und Vaterland geschworen haben, mit ihrem Blut besiegelt, viele Kameraden von Euch sogar mit dem Leben. Andere stehen hier, die verwundet ihrer Genesung entgegensehen und die darauf brennen, dem Feinde wieder entgegenzutreten. Dem Beispiel von Pflicht- treue, das die älteren Kameraden Euch gegeben, dem werdet Ihr Jungen, die Ihr noch in der Ausbildung hegiriffen seid, getreulich folgen, daran zweifle ich nicht. Das bayerische Heer blickt auf eine eineinbalbtausendjäbriage Geschichte zurück. In allen Kämpfen bat es sich bewährt und seinem angestammten Herrscherhaus die Treue gebalten. War ihm auch manchmal der Erfolg versagt, so hat es doch die Ehre seiner Fahnen stets beochae halten, und in Diesem Krieg hat es zum alten Ruhm neue Lorbeeren um seine Fahnen gewunden. Daß Ihr ausharren werdet in diesem Mut und dieser Standhaftigkeit — der Krieg mag so lange dauern als er will — darauf vertraue ich fest. Und in diesem Vertrauen ruse ich Euch zu: Gott befohlen, Kameraden!
De sterreich⸗Ungarn.
Die Antwort des Washingtoner Kabinetts auf die österreichischzungarische Note vom 29. Juni über die Kriegs— lieferungen Amerikas ist gestern im Ministerium des Aus— wärtigen überreicht worden.
Groszbritannien und Irland. Das Kriegsdepartement zeigt eine Milderung der Bestimmungen der Wollausfuhr nach sicheren Be⸗ stimmungsorten an, namentlich nach Italien, Norwegen,
Dänemark. Frankreich.
Einer Einladung der französischen Regierung folgend, be⸗ sichtigte Lord Kitchener am Montag und am Dienstag die französische Front in ihrer ganzen Ausdehnung und inspizerte am Mittwoch die englische Armee. Kitchener war auf der Reise von dem Kriegsminister Millerand und dem General Joffre begleitet und hatte mit ihnen Besprechungen, in denen er alle die englisch⸗französischen Armeen interessierenden Fragen be⸗ rührte und in denen die dringlichsten Fragen sofort geregelt wurden. In einer Ansprache an Kitchener erklärte Millerand der „Agence Havas“ zufolge:
Deutschland babe nicht mehr die Illusion, die französischen und englischen Armeen bezwingen zu können. Deshalb bausche Deutsch⸗ land vorübergebende Zwischenfälle auf und deshalb sage es bei seinen Gegnern innere Spaltungen vorher, die es herbeisehne. Aber da Kitchener leider nicht Zeit habe, das innere Frankreich zu besichtigen, versichere er ihm, daß Volk, Parlament und Regierung einiger und entschlossener als je seten, die Waffen erst niederzulegen, wenn das Ziel erreicht sei. Der Weg nach Tipperarv sei schwer und lang, aber der Lohn, der am Ende aller Schwierigkeiten winke, sei so groß, daß er für alle Bemühungen bezahlt mache. Denn der Preis sei die Be—⸗ freiung der Welt.
— Das Amtsblatt veröffentlicht ein Gesetz, nach dem Waren aus Deutschland und Oesterreich⸗Ungarn, selbst wenn ihnen ein Ursprungszeugnis beigegeben ist, nicht nach Frank— reich eingeführt werden dürfen. Eine Ausnahme ist nur zu⸗ lässig, wenn für jeden einzelnen Fall das Einführverbot durch einen Ministerialerlaß aufgehoben ist. Zuwiderhandlungen werden mit einer Gefängnisstrafe von einem Monat bis zu zwel Jahren und mit einer Geldbuße von 1090 bis zu 5090 Fr. bestraft, die betreffenden Waren sowie die Transportmittel werden beschlagnahmt.
— Auf eine Anfrage des Kammerausschusses für öffentliche Arbeiten über den Zustand des rollenden Materials der SEisenbahnen erklärte der Minister Sembat, wie „W. T. B.“ meldet:
Die Abnützung des rollenden Materlals sei in Kriegszelten be⸗ deutend größer als in Friedenszeiten. Außerdem seien den Deuischen große Mengen rollenden Materlals in die Hände gefallen. Die Her⸗ stellung neuen Materials, besonders von Lokomotiven, sei seit Kriegs- augbruch beinahe gänzlich eingestellt worden. Die Staatsbabn habe Bestellungen nach dem Ausland gegeben, was den Prinwatgesellschaften aug finanztellen Gründen gegenwärsig unmöglich sei. Nach dem Krieg werde eine wirkliche Krlsie bezüglich des rellenden Eisenbahnmatertals auebrechen, wenn man nicht schnell große Mengen Waagons anschaffen könne. Da aber nach dem Küege die Waggonsabriken ganz des⸗ oraanisiert feien, sei es das beste Mittel zur Vermeidung einer Krisis, von Deutschland bei dem Ffriedensschluß die Abtretung großer Mengen rallenden Materials zu fordern (h.
— Die Confédération gensrale du travail hat gestern in Paris ihre Nationalkonferenz abgehalten, der 169 Abgeordnete der Arbeiterverbände und Arbeitsbörsen bei⸗ wohnten. Die Konferenz beschäftigte sich nach dem Bericht der „Humanité“ mit der Lage der Arbeiterverbände während des Krieges und nahm einen Beschlußmntrag an, in dem die Friedensbestrebungen der Confederation nochmals betont werden, die stets in Uebereinstimmung mit den Grundsätzen der Internationale durchgefühtt worden seien. Die Konferenz wendet sich an das internationale Proletariat, damit der Frieden den endgültigen Triumph des Rechtes über die Gewalt bringe. Sie hofft, daß alle Staaten künftig ihre Zwistigkeiten durch Schiedsgerichte regeln, die geheime Diplo⸗ matie abschaffen und die Rüstungen einstellen werden, sodaß die Bildung eines Staatenbundes möglich sein werde, der allen Völkern das Recht der Selbstverfügung und die nationale Unabhängigkeit sichere. Die Konferenz bittet alle Proletarier, dem Vorschlag der American Federation of Labour auf Ab⸗ haltung eines internationalen Kongresses an demselben Orte und zu derselben Zeit, wo die Friedensverhandlungen statt⸗ finden werden, zuzustimmen.
— In Paris hat sich ein Komitee aus Mitgliedern der französischen Handelskammer in Brüssel und den Vorsitzenden der französischen Gesellschaften in Belgien, die nach Frankreich geflüchtet sind, gebildet. Das Komitee beabsichtigt, dem „Temps“ zufolge, alle Nachrichten zu sammeln, die zur Wahrung der Interessen französischer Firmen in Belgien dienen können, und alles vorzubereiten, um den deutschen und den österreichischen Handel in Belgien durch den französischen Handel zu ersetzen.
Rußland.
Ein vom 8. August datierter Ukas des Zaren befiehlt die Einberufung sämtlicher Marinechargen aus dem asiatischen Rußland.
— Die lettischen Dumamitglieder haben die Er⸗ laubnis erhalten, eine Miliz gegen die einrückenden Deutschen zu errichten. Sie haben einen Aufruf an die lettische Bevölkerung erlassen.
— Eine von Senatoren veranstaltete Untersuchung führte, wie die „Rjetsch“ aus Moskau meldet, zu der Entdeckung, daß die ganze Schuld an den Moskauer Unruhen den Polizeipräfekten Addiagnoff trifft, der den Revierchef s aus Furcht, der liberalen Opposition Waffen in die Hand zu geben, jegliches Einschreiten verbot.
Italien.
Der Kardinal Serafino Vanutelli ist gestern nacht in Rom gestorben. Griechenland. Die Ministerkrise nimmt nach der „Agence Havas“ einen normalen Verlauf. Venizelos hofft, dem Könige in der festgesetzten Frist eine endgültige Antwort geben zu können.
Serbien.
In der Eröffnungssitzung der Skupschtina legte der Ministerpräsident Pafitsch in zweistündiger Rede die militärische und diplomatische Lage Serbiens und der Entente dar und verlas dann die von Bul⸗ garien an die Entente gerichtete Note, wie auch die Note der Entente an Serbien im Wortlaute. Was in dieser Rote enthalten ist, sagt der Sitzungsbericht nicht. Pasitsch führte der „Neuen Freien Presse“ zufolge aus:
Die Ententemächte erwarten eine endgültige Ertlärung von Serbsen. Sie müsse eine Entsch dung darüber enthelten, ob Ser bien auch weiterhin an den Kämpfen der Ententemächte teilnehmen wolle oder ob sich ihre Wege trennen sollen. Eine andere Wahl gebe es nicht. Unter solchen Umständen habe die serbische Regierung be⸗ schlossen, der Skupschtina die Erfüllung der Forderungen der Entente mächte zu empfehlen, sowie auch die Anerkennung der berechtigten Wünsche Bulgariens in dem Maße, bis zu welchem diese nicht eine Gefährdung der Daseinsinteressen Serbiens bedeuten.
Der Ministerpräsident ersuchte die Skupschtina, in die Debatte darüber einzutreten, und bat die Abgeordneten ins⸗ gesamt, entsprechend ihrer patriotischen Einsicht ihre Anschauungen darzulegen.
Bulgarien.
Der Kriegsminister Fitschew ist nach einer Meldung der „Agence Bulgare“ aus Gesundheitsrücksichten zurückgetreten.
Amerika.
Die englische Botschaft in Washington hat dem „Reuterschen Bureau“ zufolge die amtliche Bekanntmachung gestattet, daß die Verbündeten im Prinzip beschlossen hätten, Baumwolle zur Konterbande zu erklären. Der Zeitpunkt, wann diese Maßregel in Kraft tritt, ist noch nicht festgestellt.
Asien.
Der Staatshaushalt für Indien für 191415 weist nach einer Meldung des „W. T. B. statt des im Budget erwarteten Ueberschusses von 1256 500 Pfund Sterling einen Fehlbetrag von 2785 800 Pfund Sterling auf. Der Aus⸗ fall ist durch den Krieg verursacht.
— Obwohl die Krisis zwischen Japan und China vorüber sst, sind die gegenseitigen Beziehungen zwischen beiden Ländern, wie die, Morning Post“ meldet, keineswegs befriedigend. Die Japaner klagen bitter über den Boykott, der in gans China gegen japanische Waren geübt wird. Die chinesische Regierung fachte den Boykott nicht an, wandte sich aber an das Volk mit dem Ersuchen, den chinesischen Gewerbefleiß zu unter⸗ stützen. Aus allen Teilen des Landes, besonders aus der Mandschurei, kommen Klagen, daß die japanischen Waren un⸗ verkäuflich sind.
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Kriegsnachrichten.
Westlicher Kriegsschauplatz.
Großes Hauptquartier, 19). August. (W. T. B.) Zwischen Än gres und Souchez führte der Gegner gestern abend einen während des ganzen Tages durch Artilleriefeuer vorbereiteten Angriff durch. Er drang stellenweise in unsere vordersten Gräben ein und hält in der Mitte des Angriffs⸗ abschnitts einen Tell noch besetzt, ist auf der übrigen Front aber bereits geworfen. In den Vogesen erneuerte der Feind
gestern seine Angriffe nördlich von Münster gegen unsere Stellungen auf LEingekopf und Schratzmännle. Nach vorübergehender Vordringen bis in einzelne unserer Graben auf dem Lingekopf ist der Gegner dort überall zurückgeschlagen, am Schratzmännle ist der Kampf noch im Gange.
Oberste Heeresleitung.
Großes Hauptquartier, 20. August. (W. T. B.) Zwischen Ang res und Souchez wurde der Feind heute nacht aus den von ihm gestern besetzten Grabenstücken ver⸗ trieben. Am Schratzmännle in den Vogesen ging ein kleiner Teil unserer vordersten Stellung an die Franzosen verloren.
Oberste Heeres leitung.
Oestlicher Kriegsschauplatz.
Großes Hauptquartier, 19. August. (W. T. B.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Bei der Einnahme von Kowno wurden noch 30 Offiziere und 3900 Mann gefangen genommen. Unter dem Druck der Fortnahme von Kowno räumten die Russen ihre Stellungen gegenüber Kal warja —uwal ki; unsere Truppen folgen. Weiter südlich erstritten deutfche Kräfte den Narew⸗ Uebergang westlich Tykocin und nahmen dabei 800 Russen gefangen. Die Armee des Generals von Gallwitz machte Fortschritte in 5stlicher Richtung. Nördlich Bielsk wurde die Bahn Bialystok — Brest⸗Litowsk erreicht. 2000 Rusfsen wurden zu Gefangenen gemacht. Im Vordost⸗ abschnitt von No wo⸗Georgiew sk überwanden unsere Truppen den Wkra⸗Abschnitt, zwei Forts der Nordfront wurden erstürm.t. Ueber 1000 Gefangene und 1256e⸗ schütze fie len in unsere Hand.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Der linke Flügel trieb den Feind kämpfend vor sich her und erreichte Abends die Gegend westlich und südwestlich von Mielejezyce. Der rechte Flügel, über den Bug bei Mielnik vorbrechend, warf den Gegner aus seinen starken Stellungen nördlich des Abschnittes und ist im weiteren Vorgehen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Auch hier wurde zwischen Niemirow und Janow der Bugübergang von den verbündeten Truppen erzwungen. Vor Brest-Litowsk drangen deutsche Truppen bei Rokitno (südöstlich von Janow) in die Vor⸗ stellungen der Festung ein. Oestlich von Wlodawa folgen ünsere Truppen dem geschlagenen Feinde. Unter dem Drucke unferes Vorgehens hat der Gegner das Ostufer des Bug auch unterhalb und oberhalb von Wlodawa geräumt; er wird verfolgt. Oberste Heeresleitung.
Wien, 18. August. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Die unter den Befehlen des Erzherzogs Joseph Ferdinand und des Generals von Koeveß stehenden öster—⸗ reichischungarischen Kräfte erkämpften sich nördlich von Ja now und Konst a ntynow den Uebergang über den Bug. Nie mir ow und andere Orte am Nordufer wurden gestürm t. Der Feind ist geworfen, die weitere Verfolgung im Gange. Die Einschließungstruppen von Brest⸗Litowsk, in deren Mitte sich die Divisionen des Feldmarschalleutnants von Arz befinden, entrissen dem Gegner einige Vorfeld⸗ stellungen. Bei Wladimir-Wolynskij und in Ostgalizien nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Großes Sauptquartier, 20. August. (W. T. B.)
Die Feftung Nowo⸗Georgiewsk, der letzte Halt des Feindes in Polen, ist nach hartnäckigem Wider⸗ stand genommen. Die gesamte Besatzung, davon gestern im Endkampfe allein über zwanzigtausend Mann, und vorläufig un übersehbares Kriegsmaterial fielen in unsere Sände, Seine Majestät der Kaiser hat sich nach Norm äo⸗Gzeorgiewsk begeben, um dem Führer des Angriffs, General der Infanterie von Beseler, und den tapferen Angriffstruppen seinen wie des Vater⸗ landes Dank auszusprechen. Oberste Heeresleitung.
Großes Hauptquartier, 20. August. (W. T. B.)
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von—
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Hindenburg. Destlich von Kowno folgen unsere Truppen nach erfolgreichen Kämpfen dem Feinde. Im Raume von der Dawina bis zur Straße Augustow — Grodno sind die Russen in die Linie Gudele (östlich von Marjampol) — Lozdzije — Studzieniezna zurückgegangen und leisten dort erneut Widerstand. Auch westlich von Tykocin wird noch gekämpft. Die Armee des Generals vo:n Gallwißxgz setzte ihren Angriff erfolgreich fort und nahm 10 Offiziere, 2650 Mann gefangen und erbeutete 12 Maschinengewehre. Die Festung Nowo-Georg iemsk, der letzte Halt des Feindes in Polen, ist nach hartnäckigem Widerstand genommen. Die ge⸗ samte Besatzung, 6 Generale, über ss 990 Mann, davon gestern im Endkampfe allein über 20 000, wurde zu Gefangenen gemacht. Die Zahl der erbeuteten Ge⸗ schütze erhöhte sich auf über 700, der Umfang des ge⸗ nommenen sonstigen Kriegsmaterials läßt sich noch nicht über⸗ sehen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Die Heeresgruppe ist im weiteren Vordringen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Der linke Flügel warf den Feind hinter den Foterka und Pulwa-Abschnitt (südwestlich von Wisoko Litowsk zurück. Sildlich des Bug wurde gegenüber Brest⸗ Litowsk Gelände gewonnen. Oestlich von Wladowa er⸗ reichten unsere Truppen in scharfer Verfolgung die Gegend von Piszceza. Oberste Heeres leitung
Südlicher Kriegsschauplatz.
Wien, 19. August. (W. T. B. Amtlich wird gemeldet: Gegen unsere Tiroler Werke sete die italienische schwere Artillerie ihr Feuer auch während des gestrigen Tages und der heutigen Nacht fort. Ein Angriff von zwei feindlichen Bataillonen auf unsere Vorfeldstellungen am Plateau von Folgaria wurde abgewiesen. Die heftigen Kämpfe im
nördlichen Abschnitte der küstenländischen Front dauern fort. Ein stärkerer Angriff gegen den Hrjli Vrh scheiter te wie alle früheren. Gegen den Südteil des Tol⸗ meiner Brückenkopfes griffen die Italiener Nach⸗ mittags und Abends sechsmal vergeblich an. Auch Nachts über wurde erbittert gekämpft. Nach wie vor ist der Brücken⸗ kopf fest in unseren Händen. Mindestens 600 noch ungeborgene italienische Leichen liegen hier vor unseren Gräben. Im Görzischen hält das gewohnte Geschützfeuer an. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Der Krieg zur See.
Berlin, 19. August. (W. T. B.) Das englische Unterseeboot „E 13“ ist am 19. Auaust Vormittags durch ein deutsches Torpedoboot am Südausgang des Sundes vernichtet worden.
Der stellvertretende Chef des Admiralstabes der Marine. (gez. Behncke.
London, 19. August. (W. T. B) Das /Reutersche Bureau“ meldet: Der Dampfer „Arabic“ der White Star Linie (10 000 Tonnen) ist auf dem Wege nach Amerika torpediert worden. Die Neisenden und die Besatzung wurden gerettet. Der englische Dampfer „Duns lee“ wurde gleich⸗ falls torpediert. Nach einer weiteren Meldung des genannten Bureaus sind auch die Dampfer „Maggie“ und „Serbino“, von denen der letztgenannte der Wilsonlinie an⸗ gehört, versenkt worden; die Besatzungen wurden gerettet.
London, 19. August. (W. T. B.) Dem „Reuterschen Bureau“ zufolge sind der Postdampfer „Grodno“ der Wilsonlinie und der britische Dampfer „Thornfield“ versenkt worden. Die Besatzungen sind gerettet.
Stavanger, 20. August. (W. T. B.) Von der Signal⸗ station Egerö aus wurde gestern nachmittag bemerkt, wie ein norwegisches, mit Erzen (Bannware) beladenes Fahrzeug 9 Seemeilen von Egerö Leuchtfeuer versenkt wurde. Die Besatzung wurde von einem anderen Fahrzeug aufgenommen.
Der Krieg in den Kolonien.
London, 19. August. (W. T. B.) Eine Depesche des Generalgouverneurs von Nigerien, die vom 12. Juni datiert ist, meldet über die Einnahme von Garua: Die schwarzen Soldaten der deutschen Schutztruppen begannen in⸗ folge der englischen Beschießung zu meutern. Sie weigerten sich am 9. Juni, das Fort zu besetzen. Am 10. Juni desertierte eine beträchtliche Anzahl von der Reiterei. Die Deutschen hißten darauf die weiße Flagge. Die Anzahl der Gefangenen betrug 37 Deutsche und 270 Eingeborene. Der Gouverneur spricht in der Depesche sein Erstaunen über das Geschick aus, mit der die sehr starken Befestigungen hergestellt waren.
Der Krieg der Türkei gegen den Dreiverband.
Konstantinopel, 19. August. (W. T. B.) Das Haupf⸗ quartier meldet: An der Dardanellen front bei Anaforta versuchte am 18. August eine auf ein Regiment geschätzte feindliche Streitmacht - einen Angriff, wurde aber mit schweren Verlusten zurückgetrieben. Bei Ari Burnu und Sedil Bahr Ruhe. Am Nachmittag wurde ein das Meer vor dem rechten Flügel unserer Stellung bei Sedil Bahr überfliegendes feindliches Wasserflugzeug durch unser Geschützfeuer beschädigt, fiel ins Wasser und wurde durch Torpedoboote abgeschleppt. Auf den übrigen Fronten nichts von Bedeutung.
Parlamentarische Nachrichten.
Dem Reichstag ist ein fünfter Nachtrag zu der Denkschrift über wirtschaftliche Maßnahmen aus Anlaß des Krieges (91 Seiten) zur Kenntnisnahme zu⸗ gegangen. Er gibt einen Ueberblick über die wichtigeren gesetz⸗ geberischen, Verwaltungs⸗ und anderen Maßnahmen, die auf wirtschaftlichem Gebiete aus Anlaß des Krieges vom Reiche oder unter seiner Mitwirkung getroffen worden sind, für die Zeit von Anfang Mai bis gegen Mitte August 1915. Bei⸗ gefügt ist ein den gesamten Inhalt der Denkschrift und der bisherigen fünf Nachträge zusammenfassendes alphabetisches Inhaltsverzeichnis (34 Seiten). Dem letzten Nachtrag ent⸗ nehmen wir die folgenden Mitteilungen von allgemeinem Interesse:
Die Lage der Reichsbank wie des deutschen Geld⸗ markts überhaupt ist nach wie vor durchaus befriedigend; an dem vorteilhaften Bilde, das in den früheren Denkschriften gezeichnet werden konnte, hat sich nichts geändert. Der Goldvorrat der Reichsbank ist — seit Ausbruch des Krieges bisher ununterbrochen — welter gestiegen und bat am 31. Juli 1915 den Betrag von 2400,? Millionen Mark erreicht. Für die Bewegung des Noten umlaufs und der Anlagefonten sind die im vierten Nachtrag jur Denkschrift dargelegten Gesichtepunkte maßgebend geblieben. Ins= besondere können die Schwankungen des Nolenumlaufs in auf- und ab— steigender Bewegung jwischen den einelnen Quartalsterminen als Ausdruck der wle in Friedenszeiten normal wechselnden Bedürfnisse des Verkehrs nur mit Befriedigung betrachtet werden. Die Deckungg⸗ ziffern kennjeichnen die gunstige Lage der Reichsbank deutlich. Die Gold deckung der Noten, die unmittelbar vor Ausbruch des Krieges (31. Jult 19140 43,1 v. H. betragen hatte, stellte sich em 31. Jäst 1915 auf 133 v. H; die Noten und sonstigen täg— lich fälligen Verbindlichkeiten waren am 31. Juli 1914 mit 30,1 v. H., am 15. Juli 1915 mit 3334 v. H. durch Gold gedeckt. Diese an sich geringfügige Besserung in den Deckunge verhältnissen gewinnt eine besondere Bedeutung, wenn sie mit der entsprechenden Entwicklung bei der Bank von England und bei der Bank von Frank⸗ reich in Vergleich gestellt wird. In bezug auf die für die Beurtet⸗ lung der Lage einer Notenbank entscheidende Golddeckung der Noten und' der sonsiigen täglich fälligen Verbindlichkeiten ergab sich für die Bank von England wäbrend des vorerwähnten Zeitraums eine Verschlechterung um 18,5 v. H.. nämlich von 3855 v., H. 29. Jals Ioll auf 19,5 v. S. (28. Juli 1915), für die Bank von Frankreich eine Verschlechterung um 242 v. H. nämlich von Dl, v. S. I36. Juss 1914) auf 7,2 5. S. (29. Juli 1915). Was die Golddeckung der Noten allein anbetrifft, so verschlechterte diese sich für die Bank von Frankreich sogar um 29, v. H., da die Deckungszsffer von 67 v. H. am 30. Juli 1914 auf 32,8 v. D. am 29. Juli 1915 zurückging.