Ministerium für Elsaß Lothringen. Abteilung des Innern. J. V.: Cronau.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Geheimen Oberbaurat — 1 in Berlin zum ardentlichen Mitgliede der Akademie des Bauwesens zu er⸗ nennen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Regierungsrat Laeuen in Berlin zum Oberregierungs⸗ rat zu ernennen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
dem technischen Eisenbahnobersekretär Ludwig in Brom⸗ berg, den Eisenbahnrechnungsrevisoren Roße in Hannover, Rohde in Breslau, Sta hl in Offenbach (Main) und Strom⸗ berg in Elberfeld, den Eisenbahnobersekretären Spengler und Thiemann in Magdeburg. Kopp in Danzig, aust in Limburg (Lahn), Longardt in Berlin, asenkamp und Draeger in Essen (Ruhr Rüttenscheid, Zehle in gran nr Mann), Lengem ann, Sch ie rm ann und 9 n Cassel, Beck in Neisse, Döpke in Altona, Göbel in . Reipert in Elberfeld, Herbst in Hannover, Kallweit in Erfurt, Schneider in Trier, Klimek und Pullem in Cöln, den Eisenbahnbetriebs⸗ ingenieuren Theilen in Stendal, Schuster in Erfurt, 3 in Paderborn und Bliemel in e . dem technischen Eisenbahnbetriebskontrolleur Texter in Breslau, dem Eisenbahnoberbaukontrolleur Den ecke in Mainz, dem Eisenbahnbetriebsmaschinenkontrolleur Hildebrand in Cassel, den Eisenbahnbetriebskontrolleuren Schiemer in Frankfurt (Main) und Neumann in Münster (Westf.), den Eisenbahn⸗ verkehrskontrolleuren Diebener in Göttingen und Heinrich Schulze in Berlin, den Oberbahnhofsvorstehern Brokuf in Stargard (Bomm), Jackows ki in Berlin, Riebeling in Dinslaken, Göthert in Küstrin-Neustadt, Kiesel in Dortmund, Koglin in Stolp (Pomm), Dethier in Karthaus, Schlaeger in Jr,. und Escher in Gerolstein, den Eisenbahnobergütervorstehern Maeder in Hagen m Mautsch in Gronau (Wesif), Terpitz in Königsberg (r.), Eggert in Danzig, Zopp in Bromberg, Kamp in Elberfeld, Gruhn in Kalk Nord, Kühn in Altenessen und Meyer in Völklingen, den Ober⸗ bahnmeistern Mohrenstecher in Dortmund und Mengler in Magdeburg sowie dem Eisenbahnwerkstättenvorsteher Weth in Aachen den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Eisenbahnobersekretären Taruttis in Breslau und Voigt in Erfurt, dem Oberbahnhofsvorsteher Hoffmann in Liegnitz, dem Eisenbahnobergütervorsteher Kenn in Hattingen und dem Oberbahnmeister Riede in Vohwinkel bei dem Ueber⸗ tritt in den Ruhestand den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.
Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.
i n, der Königlich preußischen und der Herzoöglich braunschweigischen Unterrichtsverwaltung ist nachstehende Ver⸗ einbarung abgeschlossen worden:
Die Versetzungs- und Schlußzeugnisse derjenigen öffentlichen Mittelschulen, die auf Grund der im König⸗ reich Preußen bestehenden Bestimmungen vom 3. Februar 1910 und der im Herzogtum Braunschweig bestehenden Bestimmungen vom 24. Juni 1915 in ihrem Heimatlande als. „oll⸗ ausgestaltete Mittelschulen“ anerkannt sind, haben in dem anderen Staate dieselbe Geltung wie die entsprechenden Zeug⸗ nisse der dort als „vollausgestaltete“ anerkannten Mittelschulen.
Als vollausgestaltete, öffentliche Mittelschulen sind im Herzogtum Braunschweig anerkannt die städtische Knabenmittelschule in Braunschweig und die städtische Mädchenmittelschule daselbst; bei letzterer fallen auch die zu Ostern 1915 erteilten Versetzungs⸗ und Schlußzeugnisse unter diese Vereinbarung.
Berlin, den 25. August 1915.
Der Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten. J. V.: von Chappuis.
An die . . Königlichen Regierungen und Provinzialschulkollegien.
Finanzministerium.
Dem Oberregierungsrat Laeuen in Berlin ist die Stelle eines Oberregierungsrats bei der Oberzolldirektion in Breslau verliehen worden.
Dem Oberzollinspektor, , Hoßfeld in Eydtkuhnen ist die Stelle eines Mitglieds bei der Oberzoll⸗ direktion in Cassel, dem Qberzollinspektor, Regierungsassessor Nausch in Strasburg in Westpr, die Stelle eines Mitgliedes bei der Oberzolldirektion in Cöln, dem Regierungsassessor Wißmann in Lublinitz die Stelle eines Mitgliedes bei der Oberzolldirektion in Breslau, dem Oberzollinspektor, Regie⸗ rungsassessor Dr. Hildebrand in Leer die Stelle eines Mit⸗ gliedes bei der Oberzolldirektion in Cöln, dem Regierungs⸗ 9 or Dr. Mertens in Münster i. W. die Stelle eines
n bei dem Stempel⸗ und Erbschaftssleueramt in M
e ünster i. W. und dem Regierungsassessor Jacobs in
9
Der Katasterlandmesser Ernst Krueger ist zum Regie⸗ rungslandmesser in Stettin ernannt worden.
Königliche Generallotteriedirektion.
Bekanntmachung. 3 Die Erneuerun gs lose sowie die Freilose zur 3. Klasse der 6. Preußisch⸗Süddeutschen 893 * h lz Preußischen) Klassenlotterie sind nach den 85 5, GS und 13 des Lotterieplans unter Vorlegung der entsprechenden Lose aus der 2. Klasse bis zum 6. September d. J., Abends 6 Uhr, bei
Verlust des Anrechts einzulösen. Die Ziehung der 3. Klasse dieser Lotterle wird am
10. September d. J., Morgens Si, Uhr, im Ziehungssaale des Lotteriegebäudes ihren Anfang nehmen. Berlin, den 30. August 1915. Königlich Preußische Generallotteriedirektion. Strauß. Gramms.
Bekanntmachung.
Das Programm der Technischen Hochschule in Berlin für 1. Oktober 1915 16 ist erschienen und vom Sekretariat für 50 Z, ausschließlich Porto für Uebersendung, u beziehen.
Immatrikulationen finden in der Zeit vom 1.— 24. Ok— tober 1915 und vom 1.—20. April 1916 statt.
Charlottenburg, den 31. August 1915.
Der Rektor der Königlichen Technischen Hochschule in Berlin. G. de Thierry.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 1. September 1915.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel und Verkehr und für Zoll⸗ und Steuerwesen hielten
heute eine Sitzung.
Der siamesische Gesandte Prinz Traidos Prabandh * Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der
egaflonssekretär Phrah Bhinich Virajkich die Geschäfte der Gesandtschaft.
Dem Oberbefehlshaber der Bugarmee, General von Linsingen ist von Seiner Majestät dem Kaiser und König nach der Einnahme von Biest-Litowsk durch diese Armee, wie die „Schlesische Zeitung“ meldet, folgende Aller⸗ höchste Order zugegangen: Mit Dank für die hocherfreuliche Meldung von der Einnahme BrestLitowsks ersuche Ich Ste, den braven Truppen der Bugarmee für ihre hingebende Tapferkeit und Ausdauer Meine höchste An—⸗ erkennung und Meinen Könlglichen Dank auszusprechen. Wil belm R.
Diese Order hat der General von Linsingen mit folgendem Zusatze seiner Armee bekannt gegeben:
Ich bringe diesen Ausdruck der Allerhöchsten Anerkennung zur Kenninig der Armee in dem Vertrauen, daß die gewaltigen Marsch⸗ und Gefechtsleistungen aller Truppenteile der Bugarmee, welche in Verbindung mit den nördlich vordringenden Armeen den Feind zur Aufgabe der Festung gejwungen hat, zur völligen Vernichtung
des Gegners beitragen werden. gez, von Linsingen.
Das Oberkommando in den Marken teilt durch, W. T. B.“ mit, daß für österreichisch⸗ ungarische Staatsangehärige der Zeitpunkt zur Beschaffung eines Passes bezw. Paß⸗ ersatzes bis zum 1. Oktober d. J. hinaus geschoben worden ist.
Bezüglich der gestern veröffentlichten Bekanntmachung über die Bestanderhebung von Schlafdecken und Pferde⸗ decken (Woilachs) wird durch W. T. B.“ noch besonders darauf hingewiesen, daß die Bestandserhebung zunächst nur den Zweck verfolgt, einen Ueberblick über die vorhandenen Be⸗ stände zu gewinnen. Ein Ankauf der Bestände seitens der Heeresverwaltung ist vorerst nicht in Aussicht genommen.
Der Wortlaut der Bekanntmachung ist auf den amtlichen Meldescheinen abgedruckt.
Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 663 und 664 der Deutschen Verxlu st⸗ listen bei! Sie enthalten die 316. Verlustliste der preußischen Armee, die 188. Verlustliste der sächsischen Armee sowie die 253. und 254. Verlustliste der württembergischen Armee.
Bayern.
Der bayerische Landtag ist auf Mittwoch, den 29. September einberufen worden.
Großbritannien und Irland.
In einem Bericht des Ministeriums des Aeußern, worin eine Uebersicht über die Urteile des Prisengerichtz in Ham burg über die niederländischen Dampfer Marie und „Batavier V“ gegeben wird, wird gesagt, die Wirkung dieser Urteile scheine die zu sein, daß in der Praxis der Untersch ied zwischen absoluter und bedingter Bannware au fh re.
— Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ hat England an Frankreich für die Munitionserzeugung zwei Millionen Tonnen Kohlen geliefert. Ein Tei davon ist
Rußland.
der Interpellationskommission der Duma . 1 536 Alexandrow im 1 auf die Vertreibung der Juden, wie die 3 berichtet, da sich als Grund für den militärischen Mißerfolg die Nach⸗ lässigkeit der Bureaukratie ergeben habe, sei es Wahnsinn, sechs Millionen juten jüdischer Burger als allein Schuldige hinzu⸗ tellen. Mit Stimmenmehrheit wurde die Einkerkerung von russischen Juden als Geiseln als ungesetzliche und unmenschliche Handlungsweise der Regierung verurteilt. Die Bauern⸗ gruppe Trudowici brachte eine Anfrage an die Regierung ein, weshalb einige Tausend junger Leute, Pfadfinder und sogar Kinder von zwölf Jahren ihren polnischen Eltern weg⸗ genommen und nach verschiedenen Gefängnissen im inneren Rußland gebracht worden seien, auf welchen esetzlichen Gründen dieses barbarische und unmenschliche Ver⸗ 2 beruhe, und wie lange diese unglücklichen Kinder in den Gefängnissen schmachten sollten.
Amerika.
Der britische Botschafter in Washington hat, wie das „Reutersche Bureau“ meldet, dem Staatsdepartement mit⸗ geteilt, daß Großbritannien die Durchfuhr ge⸗ wisser Güter, die für Amerika in Oesterreich⸗Ungarn und Deutschland bestellt worden sind, durch das Blockade⸗ gebiet zugestehen werde. Der Baötschafter siellte ferner gewisse Berichte in Abrede, die mit der Absicht in Um⸗ lauf gesetzt worden seien, bei verantwortlichen Stellen Miß⸗ stimmung zu erzeugen. Er lenkte dabei die Aufmerksamkeit auf die Bekanntgabe der britischen Regierung vom 14. April, worin das Angebot gemacht wird, zwei Schiffsladungen Farb⸗ stoffe durchzulassen, die durch Baumwollieferungen an Deutsch⸗ land bezahlt worden sind, vorausgesetzt, daß sie über Rotterdam unter neutraler Flagge verfrachtet und an den Staatssekretär des Handelsamts zur Verteilung an die Tertilindustriellen adressiert werden. In der Erklärung wird darauf hingewiesen, daß das Angebot, das von Deutschland zurückgewiesen worden sei, noch immer gelte.
Afrika.
Gutunterrichtete Kreise in Kapstadt fürchten, wie der „Daily Telegraph“ meldet, daß Botha bei den Neuwahlen leine Erfolge erringen werde. Die Nationalisten führten den Wahlfeldzug geschickt und würden vielleicht eine Anzahl länd⸗ licher Wahlkreise in allen Provinzen gewinnen. Bothas Schwäche in diesen Wahlkreisen veranlaßt ihn, seine Volks⸗ tümlichkeit in den großen Städten zu benutzen, um, dort unio⸗ nistische Wahlkreise zu erobern, was ihn in Konflikt mit den Unionisten bringen kann. Diese sind zwar bereit, alle gegen⸗ wärtigen Mitglieder der südafrikanischen Partei zu unterstützen und Botha für die Dauer des Krieges Hilfe zu leisten, wollen aber nicht, wie Botha wünscht, ihre eigene Organisation auf⸗ 3 und Botha uneingeschränkte Vollmacht für fünf Jahre erteilen.
Kriegsnachrichten. Wien, 31. August. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet
Russischer Kriegsschauplatz.
Der nördlich und nordöstlich von Luck angetroffene Gegner: wurde gestern unter heftigen Kämpfen nach Süden zurückgeworfen. Er ließ 12 Offiziere, über 1500 Mann, 5 Maschinengewehre, 5 Lokomotiven, 2 Eisenbahnzüge und viel Kriegsmaterial in unserer Hand. Auch bei Swiniuchy, Grorochow, Raziechow und Turze zwangen unsere Truppen die Russen, den Rückzug fortzusetzen. Mit gewohnter Tapfer⸗ keit ersiürmten im Raume südlich von Raziechow die Regi⸗ menter der Budapester Heeresdivision eine stark verschanzte Linie. An der Strypa wird um die Uebergänge gekämpft, wobei die Russen unsere Verfolgung an einzelnen Punkten durch heftige Gegenstöße aufhalten. Am Dnjestr und an der bessarabischen Grenze nichts Neues. Unsere nördlich Kobryn kämpfenden Streitkräfte drangen bis Pruszany am oberen Muchawiec vor.
Italienischer Kriegsschauplatz.
Auch gestern fanden an der Sü dwestfront keine Kämpfe von Belang statt. Zwei feindliche Vorstöße bei San Mar⸗ tino, dann je ein Angriff auf den Südteil des Tolmeiner Brückenkopfes und auf unsere Flitscher Talstellung wurden abgewiesen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Der Krieg zur See.
Kopenhagen, 31. August. (W. T. B.). Der dänische Dampfer „Else“, der mit Kohle aus England in Aalborg ein⸗ getroffen ist, berichtet, daß in der Nähe der englischen Küste eine mit Grubenholz belgdene norwegische Bark von einem Unterseebogt in Brand geschossen worden sei. Die Mannschaft der Bark sei von einem norwegischen Fisch⸗ dampfer aufgenommen worden.
Paris, 31. August. (W. T. B.) Der „New Nork Herald“ berichtet in einem Briefe aus dem belgischen Kongo, wie der norwegische Lastdampfer „Lis dale“ an der Küste von . von Engländern gekapert worden sei. Die „Lisdale“ sei seinerzeit von der deutschen Regierung gechartert worden, um das Geschwader des Admirals Grafem von Spee mit Munition und Kohlen zu versorgen. Auf hoher See habe die „Lisdale“ von der Vernichtung des Geschwaders erfahren, habe dann wochenlang im Atlantischen Ozean manöw⸗ riert und wiederholt versucht, die Ladung in Kamerun zu landen, bis sie schließlich von dem englischen Kreuzer „High⸗
gelandet worden. Die deutsche Besatzung sei in Gefangenschaft.
. die Stelle eines Vorstandes bei dem Stempel⸗ und
Eibschaftssteueramt in Magdeburg verliehen worden.
in Schiffen verfrachtet worden, die von der britischen Admiralität
flyer“ gekapert worden sei. Die Ladung sei in Sierra Leone
*
get iclung bes Beschs frigungsgr abes und Ledien inn! in gach a * Zeit vom 14. bis 21. Au gust 19135.
der vergl a 3 vergleichenden
jum weitaus überwiegenden Teil auf Die ankenkassen, bei denen beide Se⸗ eisen, das weibliche allerdings mit ein m ngspflichtigen oder L413 9½ eine sehr viel nännliche, für das es sich um ein Me Br ven nur 29 Jeschäftigten oder Ou o/ handest. Die Berlireer allgemeine Ortgkrankentasse lnsbesondere zeigt ein Mehr won 88 oder O0 o/o mannlichen und 2895 der L 21 0.9 wei B- lichen, im ganjen von 2983 oder O0 O/o Versicherungepflichtige n.
Bel den 208 gewerblich gegliederten Kranke n kassen ergibt sich im ganzen ein Weniger von 856 oder 0.33 o/ Männer ni, dagegen ein Mehr von 1357 oder Cas o Frauen, für beide Geschleht Sr ein Mehr von bol oder Gn oso Beschäftigten. Bei den einzel r'-= n Gewerbegruppen sind die eingttretenen Veränderungen verbaltni S- mäßig meist nur geringfügig. Am größten ist die Zunabme bei den Waren, und Kaufbäusein mit 1935 Beschäftigten oder Lid, Bein Baugewerbe mit 99 oder Oo o/o bei den Gemeindebetrieben mit 200 oder n oo, hier zum Teil allerdings unter dem Einfluß von vor Beginn den Ferien ahbaemeldeten Hilsslehrerinnen. Die Abnahme HBæi der Metall · und Maschinenindustrie um 155 ist Durch einen Ver. hältnis satz von nur Oos als durchaus geringfügig gekennzeichnet.
Die Zahl der bel 33 Fachverbänden der freien Sewerkschaften ermtttelten Arbeitslosen sank in der Woche vom 16 bis zu n 23. August von 2672 auf 2658, d. i. um S4 oder 3,14 90/0, aller din s zum Teil unter dem Einfluß von äußeren Umständen, wie der Streichung von länger als dre Monate bindurch arbeitslos gebliebenen Handlungsgehilfen, bei denen sich eine Abrrabme um S3 ergibt. Die 42 betragende Verminderung bei den Buchbindern *üF5t dagegen durch Mehrbedarf an Arbeits kräften berbeigefübrt. Die Zunahme der Zahl der arbeitslosen Metallarbeiter um 60 dür ge mit einem zeitweiligen Nachlassen von Kriegsbedarf einschlägiger Art zusammenhaͤngen.
Nach dem Bericht des Verbandes märkischer Arbeitsnachwetr fe zeigte bei den öffentlichen Arbeitsnachweisfen Groß Berlins I der Woche vom 14. bis 21. August der allgemeine Verkehr in dert männlichen Abteilungen wieder eine Zunahme. Die Sahf der Ver⸗ mittlungen erhöhte sich um mehr als 500, die offenen Stellen ver—= mehrten sich um etwa 0h, und das Angebot der Stellensuchende nm war um über 800 höher als in der Vorwoche. In dr weiblichen Abtellungen zeigte der Verk⸗hr einen Jeichten Ruücg= gang, der sich besonders darin bemerkbar machte, d ß die Zahl der vermittelten Stellen sich um 235 ver- minderte. Beim Zentralperein für Arbeitsnachwels war das Arr-= gebot männlicher Arbeitskräfte noch verhältniemäßig bock; die Zabl der neueingeschriebenen Stellensuchenden hatte mit 4178 genau di- selbe Höhe wie die Zaobl der offenen Stellen, sodaß also beirn Zentralverein auf 100 offene Siellen für Männer gerade 100 Arbeit- luchende kamen. In den Berichtswochen der letzten Ronde batte Sie- Verhältnie zahl der Arbettsuchenden zumeisi 90 bis 5 betragerr= Der Arbeitzmarkt für jugendliche ungelernte Arbeiter von 14 Bis 18 Jahren war in der Berichtswoche beim Zentralverein ziemlich 1JeBd-— haft; die Zahl der offenen Stellen betrug 600, und 447 Vermitt-= lungen wurden erreicht. Die günstige Lage des Arbeitsmarktes bat sehr viele Jugendliche dem Arbeitsmarkt zugeführt; in der Woch S hom 14. bis 21. August betrug beim Zentralverein die Zahl diefer stellensuchenden jugendlichen Arbeiter 550. Für männliche Arbeit- kräfte war die allgemeine Läge in der gewohnten Weife günntir, von dem Wechsel der Lage des Arbeitsmarktes werden in diefer Zern hauptsäͤchlich die weiblichen Arbenskräfte betroffen. Insgesamt wur dern von den herichtenden Großberliner öffentlichen Arbeitsnachweisen 368 3 (in der Vorwoche 3164) männliche und 2159 (2394) weibliche Arbeits- kräfte permittelt. Das Angebot Stellensuchender betrug in den männ-— lichen Abteilungen 4714 (zy80) und in den weiblichen Abteilungern hör (3020). Offene Stellen waren für Männer 4652 (3838) und für Frauen 3938 (4039) gemeldet.
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J
Die Deutschen in England und Wales im Fabre 1911.
Bel der Volkszählung im Jahre 1911 wurden in England und Wales — auf Schottland und Irland erstreckte sich die Zählung nicht = 33 663 männliche und 19671 weibliche, zufam men 53 324 Deutsche gezählt, davon in London 17382 r ännliche und S908 weib- liche jusammen 27 299, Mehr als 1000 Deutsche wurden außerderrz gezahlt in Middlesex (6762) Essex (1970), Liverpool (1326), Manchester (518), Kent (1243) und Surrey (11185.
Von der Gesamtbevölkerung waren in Deutschland geboren 13998 männliche und 3988 welbliche brütische Untertanen, 4530 männliche und 1912 weibliche Naturalisierte sowie 32 421 männliche und
18742 welbliche deutsche Relchgangehörige, zusammen 62 892 in En 4—
land und Wales ansaͤssige Personen, außerdem 2269 vorübergebend Anwesende (darunter 1237 männliche und 929 weibliche Deutsche).
Von den in England und Wales ansässigen Deutschen lebterr, abgesehen von 430 männlichen und 422 weiblichen Kindern im Ater von unter 10 Jahren, Ab8 männliche und 11 648 weibliche Persone m im Nuhestand, oder waren ohne Erwerbstätigkesft. Bon den übriger 0 Jöß männlichen und 8201 weiblichen Personen entfielen ibrerrt Berufe oder lhrer Erwerbstätigkeit nach auf die unterschledene m Berufs- oder Gewerbegruppen:
1) , . 17 männl. und 2 weibl., Gemeindedienst 9 m
und 5 w;
2 hürgerlicher und kirchlicher Dienst sowie freie Berufsarten⸗ Kirch und. Gotrcedienst 145 m. und 248 w. (darunter 31 Mönche sowie 230 Nonnen und barmherzige Schwestern) . Rechtepflge 34 m. und 2 w., Gesundheitepflege und Kranken= dienst 105 m. und 209 w., Bildung, Erziehung und Unterricht 243 m. und 1947 w, Privatgelehrte, Schriftsteller, Fournaliftert 1b m. und 32 w., Zipil⸗ und Bergbauingenteüre, Sand-. Haus., Schiff gbermesser 3 m., Kunff, usik, Theater 894 m und 252 w. (darunter 509 m. und 111 w. Musiter und Sänger
sowie 1233 m. und 104 w. S ) steller h m. und 11 w.; chauspieler). Ausste ler, Schau
3) Hesinde, Dienerschaft: in Hotels, Logier. und Seisehäusern Iba9 m. und 298 w, für häusliche Dienfte 1298 m. und 31 a0 w., Kutscher, Reltknechte, Gärtner 67 . und 1 w
4) andere Bedienstete in Klubs,
1566 w., Köche (nicht Gesinde wärterinnen 136 w., Wäscherei sonstige 44 m. und 7 w.;
)*) Handel und Versicherung: Kaufleuze (obne nähere Bezeich- nung) Ils m, und 2 w., Makler, Agenten, e a, ee sbl m. und 14 w, Handelgreisende 457 m. und w., Händler
—
) Die bein Handel mlt Erzeugnissen der verschied E dustrlen und Gewerbe erwerbatätigen Personen sind ,,, b.i den einielnen Herusczruppen gezählt. (Nach der . Stat. Korr.)
ee en Gbr n (Glerke) 2513 m. und
336 Banllers usw. 693 m. und 14 w., Ver sicherunge gewerbe 167 R. und 2 w.;
6) Verkehrs gewerbe: Eisenbahnbetrieke 71 m, Straßenbaba. und Qmnibusbetriebe, Personen. und nee , 138 m, Binnen. und Seeschiffabrt 2016 m. und 13 w. (darunter 1988 m. seemännijches und 622 m. Maschinenpersonal sowie 274 m. und 13 w. Köche, Kellner usw. auf Kauffahrteischsffen, sonstige 320 m. und 5 w.;
7) Landwirtschaft und Gärtnerei 1838 m. und 16 w; 8) Fischerei 32 m.; ; 9) Berghau und Stelnbrüche: Bergleute und Arbeiter 150 m. Kohlen⸗, Stein. und Schieferhändler 25 m.; 10 Metallverarbeltung und Industrie der Maschinen, Werkzeuge und Apparate sowle Schiffbau 1643 m. und 21 w.;
1I) Edelmetalle, Juwelen, Uhren und Instrumente: tellun und Verarbeitung 993 m. und 24 * t em ;
12) Baugewerbe 458 m. und 1 w.;
13) Qolz ⸗ und Schnitzstoffe 869 m. und 27 w.; 14) Steine und Erden 160 m. und 4 w.;
15) Chemikalien, Oele, Fette, Seifen 453 m. und 13 w.; 16) Häute, Leder, Haare, Federn 474 m. und 37 w.;
17) Papierindustrie, Buchdruck und Buchhandel 383 m. und 20 w.; 18) Textilindustrie 437 m. und 87 w;
19) Bekleldunge gewerbe 4053 m. und 943 w. (darunter 1583 m. und 739 w. Schneider und 1916 m. und 40 w. Friseure);
20) Nahrungs. und Genußmittel, Hotele, Gast⸗ und Schankwirt⸗ scha ten z296 m. und 18 w. (darunter 1178 m. und 202 w. in Schlächtereien, 1347 m. und 26 w. in Bäckereien, 32655 m. und 21 w. Kellner); ;
21) Gas-, Wasser und G'ektrizitãtzwerke 98 mi: 22) rn . usw. ohne nähere Bezeichnung 619 m. und w.
j. Statistik der Vereinigten Staaten von Am erlka über die Einwanderung und die Auswanderung in dem Jahre bom 1. Juli 1914 bis 30. Junt 1915 läßt die Ginwirkungen des Anfang August 1914 in Europa ausgebrochenen Krieges auf diese Wanderungen erkennen. Es sind in dem Ende Junt 1915 abge⸗ laufenen Jahre nsgesamt 432 244 Personen, darunter 47 000 aut Kanada, in die Vereinigten Staaten von Amerika eingewandert (gegen 1 403 06,1 im Vorjahre) und 384174 aus ihnen aus. n,. (gegen 633 805 im Vorjahre). Der Ueberschuß der
in wanderung über die Auswanderung betrug demnach noch nicht 3 wesen 769 276 im Voijahre 1913. 14 und Sl 3603 im Jahre
9.
Zur Arbeiterbewegung.
Zur Ausstandsbewegung der Bergarbeiter in Süd— wales (ogl. Nr. 205 d. Bl.) berichtet W. T. B.“: Der parla= men tarische Korrespondent der „Times schreibt, daß die Konferenz Runeimanzs mit den Führern der Bergkeute beinabe ein en Auggleich erreicht hätte, sodaß der Abschluß bereits all. gemein berichiet worden sei; aber spät Abends sei eine Stockung eingetreten. Für heute sei eine neue Konferenz angesetzt. — Aus Cardiff meldet dasselde Blatt: In Südwaleg er— wartete man die Nachrichten aus London mit scheinbarer Ruhe, hinter der die innere Aufregung sich verbarg. Wenn den Maschintst en usw. die Kriegszulage nicht bewilligt wird, wird die Versammlung den allge meter Ausstand wohl eminstimmig beschließen. Bisher hat der Ausstand sich wenig ausgedehnt; er umfaßt 13 000 Mann. Auch Daily Telegraph: meldet aus Gardiff, wenn Runckman und die Bergherren nicht nachgäben, werde ein allgemelner Ausstand beginnen. Die Morning Post' bezeichnet die letzte Entwicklung in der Kohlen« trisis in Suͤdwales als beunrubigend. Ver Grund fei, daß die Grubenbesitzer die Zugeständnisse, die sie Nachmittags in der Ver⸗ handlung mit Runelman gemacht, Abends wieder zurückgezogen häften. Dilese gänzlich unerwarteie Entwicklung habe die Gefahr geschaffen, daß der allgemeine Ausstand eintrete.
Wohlfahrtspflege.
Nach einer Meldung der „Schlesischen Volkszeitung“ spendete der Fürstbischff Dr. Hertram in Breslau der Ilteri n schlesischen Landegkommissson zur Fürsorge für heimkehrende Krieger den Betrag von 25 000 Kronen.
Kunst und Wissenschaft.
In Veldes (Krain) ist, wie W. T. B. meldet, der Nordpol⸗ fahrer Jul tus von Payer im 73. Lebensjahr gestorben. Er wurde nach feiner Aubildung in der Milttäratademte in Wiener Neustabt österreichlscher Offizier, durchforschte als eifriger Bergfleiger die öster⸗= reich ischen Alpen und nahm dann an der jweiten deutschen Nordpol⸗ sahrt 1859 teil, bei der es ihm gelen im Schlitien bis zum 7. Breitengrad vorzudringen. Eine zwelte, äußerst gefabrvolle, in den Jahren 1871— 74 auggeführte Nordpolfahrt führte zur Entdeckung und Durchquerung des Kaiser Franz Josephlandes (76.— 83. Brelte—= grad). In späteren Jahren wandte sich Payer der Malerei zu.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Zur Arbeiterbeschaffung für die Hackfruchternte.
Der Umstand, daß Landwirle ihre Kriegsgefangenen in der Erwartung, für die in einigen Wochen einsetzende 6 entweder Kriegsgefangene oder andere Arbeitskräfte wieder zu be— kommen jetzt schon zu entlassen suchen, gibt der Landwirtschafts kammer für die Provinz Schlesien Anlaß, in Nr. 35 des laufenden Jahr ganges ihrer Zeltschrift darauf hinzuweisen, daß die . nicht in der Lage sein dürfte, später wieder Krlegsgesfangene und Be— wachungsmannschaften rechtzeitig zu besorgen, wenn sie jetzt gezwungen st, über die Gefangenen anderweltig zu verfügen. enn andere Arbeitskräfte für die Herbsternte nicht 6 sind, wird für jeden Fall 4. a. O. dringend empfohlen. die Kriegs. gefangenen zu behalten. Mit der Besserung der Witterung werde die Arbeitsgelegenheit zunehmen. Es sei auch ganz besonderg darauf hinzuweisen, daß der von der , . für jeden Ge fangenen an den Arbeitgeber zu zahlende Verpflegungszuschuß von täglich 60 3 (bis 30. September) die n, ,, der Gefangenen ganz wesentlich erleichtere. Das erforderliche Mehl für die Gefangenen ersetzten die Stellvertretenden Intendanturen des V. bezw. VI. Armee, lorpg den Kommnnalverbänden. Die nicht beschlagnahmten, auf dem Lande nur schwer käuflichen Lebensmittel für Kriegsgefangene, z. B. Graupen, Sojamebl, Dörrgemüse, Kaffee, Fett usw, könnten Arbest⸗ . aus den Beständen der . er ju angemessenen Prelsen ejiehen. Um größere Mengen auf einmal beziehen zu können, käme der Zusammenschluß mehrerer Arbeltgeber in Frage. Man behalte demnach die Gefangenen, bls die Herbstarbeiten erledigt sind.
Weiter weist die Landwirtschaftskammer a hin, daß die Schulferien es ermöglichen werden, auch reifere Schulkinder und freiwillige Helfer in der Hackfruchternte zu beschäsftigen, und empfiehlt, damit zu rechnen, daß galißzische Wanderarbeiter in diesem Jabre besonders frühjeltlg nach ibrer Heimat streben werden. Zum Teil werde schon jetzt über Vertragsbruch geklagt. Es sei den
die Rüacke 2 r Geß ; 21 2 — 2 Rufsische Wanderarbeiter könne der chafte kammer zurieit doch damit rechnen. Daß die
ebenso wie der ; so 2 . voraus sichtlich auf
Rentengüter für Kriegsverletzte in der Läneburger Heide0
ĩ en , — 3 6 r n Nr. rgan et, . Fallingbostel Versuche gemacht, Kriegsverletzte anzustedeln. Big jetzt sind in der Kolonie Cordingen jwei Stellen vergeben, und mit derschiedenen anderen Kriegsverletzien schweben Verhandlungen. Es sollen Stellen geschaffen werden, die je nach Größe der Familie jwei bis ünfjehn Morgen Land umfassen, die natürlich von den umliegenden Ortschaften dem ungs- — — . zur Verfügung gestellt werden müßten. em guten zu 100 4 — ansiedeln zu können. Die Angesiedelten hätten alsdann ein gutes Auskommen, zumal wenn ihre Familien das Land bearbeiten und die Männer, falls ihre Verletzung es zuläßt, selbst noch einem Gewerbe nachgehen würden. Bei werverletzten würde auch zum Unterhalt die Invalidenrente in Verbindung mit dem Erlös aus den Ernteerträgen der Stelle ausreichen. Die Stellen, dle je nach der Größe dem Verein etwa 4500 bis 11 000 4 tosten, werden von der Kreissvarkasse beliehen und zum größten Teile als Renten⸗ güter ausgegeben. Bel guter Bewirtschastung und reger Beteiligung würde nicht nur das einzelne Gütchen in kurier Zeit an Wert steigen, sondern die gesa Siedlung würde segenbringend auf die ganze Umgebung wirken. Der angesiedelte Krieger zahlt bei vier⸗ proientiger Verjinsung und bei einem Prozent Abtrag etwa 256 4 für die kleinste und eiwa 550 M für die größte Stelle. Arbett soll durch die Kriegsfürsorgestelle, wo es nötig erscheint, vermittelt werden, sei es als Schreiber oder Aufseher bei industriellen Unternehmungen oder als Schreiber auf den Güter der Umgegend. Vom Staate erwartet der Kreis, daß er einmal die Beschaffung billigen Geldes in unbegrenzter Höhe für die erste Hypothek ermöglicht und zweitens das Enteignungerecht für kulturwürdige Oedlandsflächen gewährt.
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Der Kartoffelbau durch die minderbemittelte Bevölkerung,
der meistens durch die Ortsbehörden entgegenkommende Untersttzung gefunden, hat vielfach die besten Ergebnisse aufjuweilen. In Chemnitz wurden auf Veranlassung der Stadt 74 ha brachliegenden Landes bebaut; davon gebören nur 5 ha der Stadt, der Rest ist Privathesitz und wurde der Stadt zur Verfügung gestellt. Von den Anbauflächen wird ein Ertrag von 75 000 Zentnern Kartoffeln er- wartet. Diejenigen, die sich an dem Anbau betelligten, haben für ihren Bedarf 19 bis 15 Zentner Karioffeln zur Verfügung und sind somit von den Martspreisen und Preistrelbereien unabhängig. Der Rat der Stadt hat beschlossen, n nächsten Jahre die Grundstücke in ähnlicher Weise bebauen zu lassen.
Zur Behandlung von Heu.
Beim Einbringen von Wiesenheu wird fast immer sorgsam darauf geachtet, daß es bereitg im Freien genügend trocken ge⸗ worden ist, denn beim Einbringen von feuchtem Heu liegt die Gefahr vor, daß es sich auf dem Heuboden 2 Aber nicht überall wird mit gleicher Sorge auf die völlige Trocknung des Heus auf dem Felde vor dem Einfahren geachtet. Das Verfahren ist wobl auch vom wirtschaftlichen Standpunkt aug nicht ganz ri Im Gebirge, vornehmlich in den Vogesen, besteht die Gewohnheit, das Heu einzubringen, solange es noch etwas feucht ist. Es vollnieht sich dann auf dem Heuboden in dem Futterstoffe eine gewisse Gärung, die ihn dem Vieh noch schmackhafter macht; auch Farbe und Geruch verändern sich etwas, außerdem werden die zartesten Teile des Heut dabei erhalten, die zugleich die nahrhaftesten sind und sonst bei ver⸗ längerter Bearbeitung und Trocknung auf dem Felde in Staub zer= fallen und verloren gehen. Die Gebirge bewohner messen der Gärung des Heus eine derartige Wichtigkeit bei, daß sie, falls ihnen das ein⸗ gebrachte Heu ju trocken erscheint, es noch etwas anfe uchten. Dag tun sie aber nicht etwa durch Besprengung mit Wasser, und die lange von Ge- schlecht zu Geschlecht vererbte Erfahrung leitet sie hierbei gan richtig. Denn wissenschaftliche Versuche über die Wirkung folchen nin er mn , auf eine ganze Reihe verschledener Heuarten haben feine Schädlichkeit erwiesen. Es wurden von jeder Art je 1000 Gramm in zwei gleiche Teile geteilt. Die eine Hälfte wurde getrocknet, gewogen, jermahlen und einer chemischen Analyse unterworfen. Die andere wurde in äbnlicher Weise getrocknet, dann aber 5 Minuten lang mit Wasser besprengt, fernerhin wieder getrocknet und nach der erkleinerung analvsiert. Das Heu war stets frisch geschnitten. Es zeigte sich in allen Fällen, daß es durch die kurze Besprengung mit Waffer bereits einen beträchtlichen Verlust an Eiweißnoffen, Zucker, Phospborsäure und Kali, einen etwas geringeren Verlust an Feit, Kalk und Her g. erlitten hatte. Die notwendige Anfeuchtung des allzu trockenen Heues nehmen die Vogeseabauern also, wie gesagt, nicht durch Besprengung mit Wasser vor, sondern sie bringen noch etwag grüne Gras auf den Heuboden, um das Heu kochen zu lassen.. Selbst= verständlich ist dahei große Achtsamkeit notwendig, damit das zu feuchte Heu nicht etwa sich selbst entzündet. Eg wird für ratsam gehalten, das Gras nie am Tage des Maͤhens sellst einzufahren, sogar wenn es in glühender Sonne gelegen hat und genügend trocken ersch nt; besonders nötig ist diese Vorsicht bei den frühmorgeng gemäht Wiesen, weil die Gräser dann besonders wasserreich sind. Nach dem Einbringen muß das Heu, soweit eg möglich ist, auf dem Heuboden gut ausgebreitet werden, sodaß täglich nur eine dünne Schicht gelegt wird. Verfügt man über zwei Heuböden, fo ist empfehlenz· wert, alle 3 bis 4 Tage abjuwechseln. Datz Heu darf zusammengepreßt werden, besonderß wenn es eine don mehreren. Metern bilden soll, es darf auch nicht zu Bündeln angehäuft bleiben, sondern muß mit der Gabel oder mit der Hand ausgestreut werden, damit die Luft frei hindurchnretfen und das Trocknen vollenden kann. Wände und Boden des Heuschober müssen den Zutritt der Luft möglichst erleichtern. Deshalb werden sie am besten aus Holz gefertigt. Hat man diese Maßregeln beachtet und gerät das Heu eines Schohers trotzdem in so starke Gärung, daß ein Brand zu befürchten ist, so braucht man nur einige breste Gräben durch die gärende Maffe zu ziehen, um sie zum Erkalten zu bringen.
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illen hofft der Kreis Fallingbostel bid