1915 / 210 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 06 Sep 1915 18:00:01 GMT) scan diff

Tyeater und Musik.

Dienetaa, wird im Königlichen Drernhause

in folgender Besegzung gegeben: Elijabeth Frau

ten ag; Venug: Frau Denera; Hirter kaabe: Fräulein

eig; Tannhäuser: Herr Kraus; Landgraf: Herr Schwegler;

olfram: Herr Bronsgeest; Walter: Herr Henke; Biterolf: Herr

Bachmann. Dirigent ist der Kapellmeister ven Strauß.

Margarete Ober, die zur Erfüllung vertraglicher Verpfl chtungen

aus Amerifa zurückgekebrt ist, singt in dieser Woche zweimal, und

jwar am Freltag in Ada“ die Amnerls und am Sonntag in Lohen-⸗ grin die Ortrud.

Das Deutsche Lünstlertheater eröffnet eine nene Spiel. eit am Sonnabend, den 11. d. M., mit der Erstauffübrung von enst Hardts Drama in drei Atten König Salomo‘. Am darauf⸗

folgenden Sonntag findet die erste Wiederholung dieses Stückes stait.

Im morgigen Domkonzert des Organisten Professors Bern⸗ hard Irrgang (Abends 8 Uhr) werden Frau Martha Thanner« Offer (Sopran), Fräulein Hilde Ellger (Alt) und Herr Karl Knochen hauer (Cello) müwirken. Der Ertrag wird auf Wunsch Ihrer, Majestaͤt der Kaiserin und Königin zum Besten der Kriegsbilfe dem Berliner Magistrat überwiesen. Ein Programm (20 9) berechtigt zum Eintritt.

Ein alter Stammbaum der Familie Bach ist in Wechmar, dem Stammort der Familie Bach, aufgefunden worden. Der Stammbaum ist, wie Alfred Lorenz in der Neuen Zeitschrift für Musik berichtet, nach alter Art in Form eines verästelten Baumeg, der herjförmige Schilder trägt, von unten nach oben angeordnet, wobei besonders die genealogisch zumeist richtige und saubere An= ordnung der Generatlonen rühmengwert ist. Der Stammbaum ist die selbständige Arbeit eines der siebenten Generatlon des Bachschen Geschlechts, von Veit Bach an gerechnet, angehörigen Mannes. Lorenz glaubt, daß er dem Ohrdruffer Zweig der Familie angehörte. Wahrscheinlich ist der älteste Sohn des Ohrdruffer Kantors, Philipp Christian, zuletzt Pastor in Werninghausen, oder dessen fängster Bruder, der Student Johann Christoph Ludwig, der Verfertiger. Dann dürfte das Blatt dem alle andern Geschwister überlebenden Bruder Cry st Christoph, Kantor in Wechmar, zugefallen sein, der bis vier Jahre vor seinem Tode Nachtragungen vornahm. Von diesem mag es dann in die verwandte Familie Schlimbach gekommen sein, deren eines Mitglled, die Frau des Hofkalligraphen Ihle in Gotha, die jetzt in Wechmar lebt, Besitzerln des kostbaren Stäckes ist. So hat mit dem einzigen Nachkommen der Bachs, den das Schicksal in das Ursprunge. dorf des Geschlechtes zurückverschlagen hat, auch dieses Schriftstäck wieder den Weg nach Wechmar gefunden.

Mannigfaltiges. Berlin, 6. September 1915.

Zur wirksamen Bekämpfung der Lebensmittel wuchers bedarf es der Mitwirkung des Publikums, das auch in zahlreichen Fällen den Bebörden mit Anregungen aller Art zur Hand

eht. Leider glauben viele Leute, ihre Pflicht getan zu haben, wenn ke an der zussändigen Stelle anonym melden, daß dieser oder jener Geschäftsmann sie uübervorteilt habe, oder wenn sie den Behörden einen Zeitungsausschnitt überlenden, in dem vor einem ungenannten Kauf— mann, Schlächter usw in der . oder M⸗Straße gewarnt wird. Derartige anonyme Anregungen haben gar keinen Wert. Im ersteren Fall vermag die Behörde mangels Beweises nicht einzuschreiten, denn nur durch r des Anzeigenden kann sie den Gesetzes« übertreter überführen und zur Rechenschaft ziehen; und im zweßlen Falle verbietet sich ein Einschreiten gegen den unbekannten Täter Hon selbst. Wenn also ein Ersolg für die Allgemeinheit erzielt werden oll, so muß der Anzeigende sich selbst nennen und den Täter genau bezeichnen. Anonymen Anzeigen können die Behörden schwerlich nach⸗ geben. Es handelt sich bierbei ja auch nicht um Anzeigen aus niederen Beweggründen, Rachsucht und dergl., sondern der Anzelgende erfüllt lediglich eine daterländische Pflicht und schädiat, wenn er diese versäumt, nicht nur sich selbst, sondern auch seine Volksgenossen.

Die staatliche Annahmestelle freiwilliger für das 11. Armeekorps in Potsdam, Königliches = prästdium, spricht, wie W. T. B.“ meldet, für das Ergebnis des Märkertags, der zur Erinnerung an die glorreiche Schlacht bei Tannenberg abgehalten, Opfergaben in reicher Fülle eingebracht hat, ihren Dank auß. Viele Eisenbahnwagen sind bereits nach dem Osten abgegangen, um den Siegern von Kowno, Brest-Läitowsk, Nowo— Georgiewst, Ossowiec usw. diese „Märkerspenden;, zu bringen. Weitere Transporte nach Ost und West werden schnell folgen. Ueber die Verwaltung und Verwendung der eingegangenen Spenden wird vom Königlichen Oberpräͤsidium der Provinz Brandenburg Rechnung gelegt, das es übernommen hat, die Rechnungsführung dauernd nach den für staatliche Kassen geltenden Grundsätzen zu prüfen.

Für die Jugendkompagnien von Groß Berlin hatte gestern, Vormittags 10 Uhr, auf dem Tempelhofer Feld das „Kgl. Generalkommissariat zur militärischen Vorbereltung der Jugend für die Provinz Brandenburg einschließlich Berlin' eine vater ländische Feier veranstaltet. Wte W. T. B.“ berichtet, waren 13 000 Jungmannschaften, darunter Marineabteilungen, die Ab⸗ teilung der Berliner Straßenreinigung usw., geordnet von

Offizieren und Lehrern, im offenen Viereck bei der ein—

K // /

2

Theater. 8 Uhr: Extrablätter!

Opernhaus. 181. Abonnementsèvorstellung. und Gordon. - Tannhäuser und der Sängerkrieg auf und Willy Bredschneider. Wartburg. Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Musikalische blätter! Leitung: Herr Generalmusikdirektor Blech Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Ballett: Herr Ballettmelster Graeh Chöre: Herr Professor Rüdel. Anfang 75 Uhr. Mittwoch: Opernhaus. mentsporstellung. Carmen. Oper in bier Akten bon Georgeg Bizet. Tert von Julius Elias von Henry Meilhae und Ludoplte Halsvy ben, ,,,.

Straße.

Anfang 75 Uhr. Freitag: Nausch.

Deutsches Theater. ( Oireltion: Mar

Reinhardt. Dienstag, Abends 775 Uhr: Das Wintermärchen. Mittwoch, Donnerstag abend: Faust, 2. Teil. Freitag: Faust, L. Teil. Kammerspiele. Dienstag, Abends 8 Uhr: Zum 59. Male: Der Weibeteufel. 2. Mittwoch, Donnergtag und Sonn- 8 Ubr; 38m abend: Der Weibstenfel. , ,., Ste inen. Freitag: Die deutschen Kõleinstädter. Mittwoch,

Volksbühne. (Theater am Bülowplatz. )

(Untergrundbahn Schönhauser Tor.) . Dimektion: Max Reinbardt.

Dienstag, Abends 8 Uhr: Die Rüuber. ;

Mittwoch bis Räuber.

Sonn⸗ Garten.) König Salomo.

Akten von Ernst Hardt.

ersten

theater.)

von Henrik Ibsen.

Berliner Theater. Dienstag, Abends . ö . . Heitere Bilder Kůnigliche Schauspiele. Dienstag: aus ennster Zeit von Bernauer-Schanzer Musik von Walter Kollo

Mittwoch und folgende Tage: Extra spiek' in

Theater in der Königgrüher Sch fro Wallensteins Tod. Dienstag, Abends 8 Uhr: l

182. bonne, neter die Kraft L. Schausptel in zwei heit. Akten von Björnstjerne Björnson. Deutsch 2

s Mittwoch, Donnerstag nach einer Rapelle des Protper Merimöc. (Serre, die deff 'r.

Ein Drama in drei nnruzerg

Lessingthenter. Dienstag, Abends Male:

Donnerstag abend: Stein unter Steinen. Freitag: Baumeister Solneß.

samen Pappel aufm ercbirt. Cia 3st für den Sef war errichtet, kor dem zwei siatiliche jange Leute von der Lankwitzer Ko nie die Ehrenwache hatten, zur Seite die Redner⸗ kanzel, vor der die Fabnen aufgestellt waren. Trotz des strömenden Regens war der Fessplatz vom Publikum umstellt, und eine Anzahl Ehrengäse hatten sich eingefunden. In Vertretung Ihrer Majestät der Katserin und Königin fuhr Ibre Königliche Habeit die Prinzessin Friedrich Leopold mit Gefolge im Wagen vor, wurde vom Generaltommissar, General der Infanterie von Wachs empfangen und nahm unter dem Zelt Auffiellung, während die Masik den Präsenttermgrsch spielit. Die Feier begann, mit dem Gesang deg Niederländischen Dankgebets“. Während Negenböen niedctprasselten, betrat dann. der evangelhsche Did istons pfarrer Wallis die Kanjel. Er sagte ungerähr: Unerbörtez werde von Deutsckland verlangt, aber mit ider Forderung wachse die Kraft. Knaben und Jänglinge würden zu Männern, graue Manner würden jung. Wolle aber die Krast erlahmen, dann streckten

sich die Hände ju Gott. Ven ibm käme Licht und Freude, Mannen

mut, Glaubenstreue und Geborsam bis in den Tod. Das möge auch die Kraft der Jungmannen werden, der Hoffnung des Vaterlandes. IYach diefem Redner sprach der latholische Divisions pfarrer Ka bl: Zum Siege habe uns mit dem Todesmut der Truppen die Ordnung in Deutschland geholfen. Ordnung gelte es zu halten, Ordnung set Ge—⸗ borsam. Dlesen mögen die Jungmannen wetter pflegen, zu Hause, in der Schule, in den Arbeitsstätten. Geborsam gedeihe am besten auf dem Boden der Gottesfurcht. Der Kaiser sei damit vorangegangen, für unjere Slege in Demut Gott zu danken. So sei uns der Kaiser ein Segen. Wenn auch die Form des Gottesdienstes uns trenne, in diesem Geinte wären alle eins. Dieser Geist möge die Scharen der Jungmannen vergrößern, der Geist der Liebe zum Vaterlande, die wir auch heut wieder gelobten. Nach dem Gesange des ersten Verses von Deutschland über Alles ergriff der General der Infanterie von Wachs das Wort. Er dankie Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin für ibr Interesse an der militärischen Vor— bereitung der Jugend und Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Friedrich Leopold für ihr Erscheinen in Vertrelung Ihrer Majestät. Die Jagend sei sich wohl bewußt, um was es sich handle. Der gegen den Willen Seiner Majestät des Kai ers und Königs uns aufgezwungene Kampf könne im Vertrauen auf unsere gerechte Sache und unser gutes Schwert nur dann zu einem dauernden Frieden führen, wenn auch jeder junge Mann seine Pflicht tue, koste ea, was ee wolle. Dieses Gelübde und den Dank an Seine Majestät dafür, daß auch die ungmannen mitwirken dürften zum Heil des Vaterlandes, bekräftige die Jugend mit dem Rufe: Seine Masestät der Kaiser hurra! Begeistert stimmte alles ein und sang die National— hymne. Ihre Königliche Hoheit die Peinzessin Friedrich Leopold schrilt dann, geführt von dem General von Wachs, unter den Klängen der Wacht am Rhein‘ die Fronten ab. Hiernach erfolgte der Ab— marsch der Kompagnien.

Die Geschäftsberatungsstelle für Shefrauen wehr pflichtiger Handwerker und Geschäftsinbaber, die der Nationale Frauendtenst in engem Zusammenhang mit der Handelskammer und der Handwerléekammer in Berlin unterhält, befindet sich vom 1. September d. J. in der Kaiser Wilhelm. straße 13 11, Ecke Neue Friedrschstrae. Die Sprechstunden finden Montags und Freitags von 5—7 Uhr. Nachmittags statt. Alle Frauen von Wehrmännern und auch sonstige Angehörige, die sach⸗ versiändigen Rat und Hilfe bei der Fortführung der Geschäfte oder der Werkstatt brauchen, werden angelegentlichst auf diese Einrichtung aufmerksam gemacht. .

Ein „Kondor“⸗Flugzeug, Konstruktion Westphal, das von dem Flieger Höhndorf gesteuert wurde und außer dem Führer noch vier Insassen hatte, stieg, wie . W. T B.“ meldet, am Freitag vom Flugplatz Zohannistal auf und erztelte eine neue Welthöchstleistung. Es erreichte eine Höhe von 3280 m. Dle blsherige Pöchstleistung (Garraix) betrug 3000 m.

Dr. Fritz Wertheimer wird am Freitag und Sonnabend dieser Woche im Wissenschaftlichen Theater der Urania“ einen Vortrag „Von den Karpathen bis Brest⸗Litowsk“ halten und dabei an der Hand zablreicher Lichtbilder nach eigenen Aufnahmen von seinen Erlebnissen als Kriegsberichterstatter erzählen. Am heutigen Montag und morgen wird der Vortrag Der Isonzo und Oester⸗ reichs Adrtaküste' und am Donnerstag der Vortrag An den Grenzen von Südtirol und Italien“ gehalten werden. Außerdem findet am Sonnabend, Nachmittags, ein Vortrag zu kleinen Preisen statt, und zwar wird der Vortrag An den Grenzen von Südtirol und Italien“ wiederholt.

„Dle Adria und der österreschisch italienische Krieg“ lautet das Thema eines mit zahlreichen farbigen Lichthildern ausgestatteten Vor— trags, den Herr Max Nentwich am Mittwoch, den 8. September, Abends 8 Uhr, im großen Hörsaal der Treptower Sternwarte halten wird. Der Vortragende wird zunächst einen Rückblick auf die Geschichte der Abria⸗Völker werfen und sodann ZStaliens und Oesterreichs Interessen an diesem Seegebiet erörtern. Nach einigen geologlschen Mitteilungen von der Aprig behandelt dann der Vor⸗ trag eine Wanderung rund um das Adrigtische Meer, beginnend mit Triest, Fiume und Pola. Mit dem großen Fernrohr werden Doppel⸗ sierne und der „Jupiter“ beohachtet.

8

Mittwoch: Rasmersholm.

rinnen.

Charlottenßzurg. Dienstag, Abends 8 Uhr: Wallensteins Lager. Schau⸗ einem Aufzug von Friedrich Hierauf: Die Piccolomini.

Taufstein.

Schiller, H D Schauspiel in 5 Aufzügen von Friedrich

Donnerstag: Wohltäter der Mensch⸗ Schönfeld.) Zeitung.)

und Sonn⸗ Dentsches Opernhung. (Char Freitag: lottenburg,

Abends 8 Uhr: Der Bettelstudent

und Rlchard Gensée. Millöcker.

Mittwoch: Die Meistersinger won (Hans Sachs: Kammer⸗ sänger Friedr. Plaschke.)

manns Erzählungen. a. Freilag: Die Fledermaus. Stein .

Komische Oper. (An der Welden. dammer Brücke. Dienstag, Abends 8 Uhr: Jung muß man sein.

und Sonn⸗

Leipziger. Musik von Gilbert. Ettlinger. Mittwoch und folgende Tage: Jung

mußt man sein.

Hydra.

r , , r, ,, , m , , , e.

Don w D R S 1 ö ' w . 2 Donnerstag: Der Rgub der Sabine⸗ Dient lag, Abends 87 Uhr: Herrschaft.

licher Diener gesucht . l in diet Akten von Eugen Burg und Louls Phantastisches

Mittwoch und folgende Tage: Herr Nedbal. Vorher: Am schastlicher Diener gesucht .... See.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Dienstag, Abends 8 Uhr: Gine verflixte Annonce. Schwank in drei Akten von Fichard Gorter. . . Mittwoch und Donnerstag: Geschlossen. Bisniarck˖ Straße 34 37. P gam ö. 8 Disnmarc⸗ aße 34-57. Paar Schuhe. Lebensbild mit Gesan . Direktion: Georg Hartmann.) Dienstag, in * 3 . Karl 89 Geboren: Eine Tochter: Hin Ober⸗ e,, 55 ' von Jean Kren. Dentsches Künstlertheater. (Nürn · Kami he Oper in diei 6 8. 51 Schönfeld. bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen usik von Kar Dienstag, Abends 71 Uhr:

h Mustk von Gilbert. Sonnabend: Drei Paar Schuhe.

Thenter amn lollendorsplatz. Honnersta n n ; Dienstag, Abends 8 Uhr Immer feste ö . 9r druff! Vaterländisches Volksstück in vier Bilbern von Hermann Haller und Willi Wolff. Musik von Walter Kollo. Mittwoch und folgende Tage: Immer Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. feste druff!

Or denburg, 5. Serytemker. (W. T. B.) Heute mittag wurde bier das vem Roten Kreuz aufgenllte eichene Standbiid des „Isern Hinnerk. guf dem Marktylgtz Leierlich genggelt. Die Schnitzerei ist ein Werk des bissigen Prof⸗ssors Bernhard Winter. Sein, Königliche Hobeit der Großberzog und die beiden Prinzessinnen Ingeborg und Altburg schlugen die ersten Nägel ein.

London, 5. September. (B. T. B) Eine amtliche Ver= öffentlichung über die Straßen unfälle in Groß. London ergibt, daß im letzten Jahre die Zahl der tödlichen Unfälle auf 58, die der anderen auf 6255 gestie gen ist, was in gewissem Maße auf die Verminderung der Straßenbeleuchiung zurückgefübrt wird. „Dailv News“ berichtet, daß seit den neuen Verordnungen über die Ginschränkung des Betriebs der Schaukwirtschaften dermebrte Nachfrage nach denaturiertem Spirttus als Getränk ent standen ist, da dieser sehr billig und doppelt so stark wie Whisky ist.

Paris, 3. September. (W. T. B) Der Temps“ meldet: In der Gasfabrik auf dem Manöverfeld von Ifsy⸗Lee⸗Mouli- naur platz te gestern ein Apparat zur Herstellung von Wasser stoff⸗ Ein Arbeiter wurde getötet, vier andere schwer verletzt.

Parts, 5. September. (W. T. B.) Hier bat sich eine Liga zur Verteidigung der unterdrückten Juden gebildet, die der „Humanité“' zufolge den Zweck verfolgt, in Frankreich die furchtbare Lage bekannt zu machen, in welche die Juden in gewissen Ländern seit Kriegsausbruch versetzt sind. Den Vorsitz übernahm der Russe Kritschemsky. .

Clichv, 5. September. (W. T. B) Die für den Heeres bedarf arbeitende Fabrik in Elichv ist niederge⸗ brannt. Wie der Main“ berichtet, ist der Schaden sehr be⸗ trãchtlich. .

St Petersburg, 5. September. (W. T. B.) In St. Petersburg wird der Mangel an Silber- und Kupfer⸗ münzen immer drückender und gab wiederholt Anlaß zu Unruhen. Die Staatsbank und andere Banken wurden vom Publitum förmlich gestürmt, das Papiergeld in Silber und Kupfer umwechseln wollte. Kausleufe und Pändler wollen nur dann Papierrubel wechseln, wenn mindestens für einen halben Rubel gekaust wird. Der Stadthaupt. mann machte bekannt, daß jedermann berechtigt sei, bis fünf Rubel Papier in Münze einzuwechseln.

Mailand, 4. September. (W. T B) Scecolo“ meldet aus Bergamo: Die Temperatur ist in den Voralpen seit zwei Tagen winterlich geworden. Es ist Schnee gefallen.

Bari, 5. September. (W. T. B.) Nach einer Meldung der „Agenzia Stefani“ wurde die Stadt Bari gestern von einer großen Ueberschwem mung bheimgesucht. Stellenweise erreichte das vom Monte Murge herabfleßende Wasser in den Straßen die Höhe von anderthalb Meter. Der Eisenbahnverkehr war unnter⸗ brochen. Besonders wurde die Eisenbabn Bari Matera beschädigt. Viele Personen ertranken oder wurden verletzt. Vie Behörden blieben die ganze Nacht an Ort und Stelle, um die Rettungagarbeiten zu leiten. Der Ministerpräsident Salandra stellte ale erste Hilfeletstung dem Präfekten 10005 Lire zur Verfügung. Der Unterstaatsekretär des Ministerlums für öffentliche Arbeiten Viscecht wind in Bari er— wartet. Bis jetzt zählt man 19 Tote in Bari, jwei in Capurso, zwei in Triggiano und außerdem 50 Verletzte, unter ihnen viele Leichtverletzie.

Vlissingen, 5. September. (W T. B.) Dienstag werden hier aus England ungefahr 50 kranke internierte Veutsche erwartet. .

Stockholm, 5. September. (W. T B.) Ein kürzlich aus Finnland angekommener Mann bat deim Blairte . Aftenposten“ mit. gefellt, daß die Eisenbahnbrücke über den Pajoviken bei Ekenaes, die seit Kriegsbeginn unterminiert war, durch einen Blitzschlag, der die Minen zur Exploston brachte, zer stör worden ist. Die Wnkung der Explosion war furchtbar. Der Wacht⸗ posten wurde sofort getölet. Große Steinblöcke wurden bis in die Stadt geschleudert. Die Brücke war 300 m lang.

Bern, 3. Sevtember. (W. T. B.) Nach einer Meldung der „Schweizerischen Depeschenagenturᷣ wird der Austausch der schwerverwun deten deutschen und fran zösischen Kriegs- gefangenen durch die Schweiz in der jweiten Hälfte des September neuerdings einsetzen. Die Zabl ist noch unbekannt. 41 öster⸗ reichtsche Zivilgefangene aus den Konzentrationslagern Südfrankteichs, Korfikas, Algiers und Marokkos sind in Genf eingetroffen und haben heute fruͤh die Weiterreise in die Heimat fortgesetzt. . .

Newport News, 6. September. (W. T. B.) Laut Meldungt des Reuterschen Bureaus“ ist das Kornmagain der Cheasa—⸗ peakeOhiobabn, dag auf eine Million Dollar geschätzt wird, mit 500 000 Bushels Korn verbrannt.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in d

er Ersten Beilage.)

K ? (

Friedrichstraße 236.)

ater des Westens. Station:

Garten. Kantstraße 12.) Abends 8 Uhr: Andersen. Tanzspiel in 7 Bildern und einem Vorsplel. Musik von Oskar Wörther Liederspiel von Thomas Koschat. Mittwoch und solgende Tage: Auder sen. Vorher: Am Wörther See.

7m 1 The oologischer . Schwank Dienstag,

(Durch die

Verlobt: Gertrud Baronesse Digeon bon Monteton mit Hrn. Rittmeister

Drei Hang von Steinau⸗Sleinrück (Celle).

leutnant Arndt Heinrich von Oettzen (Berlin).

Gestorben: Hr. Geheimer Reglerungsrat und Provinzialschulrant Or. Richard Wende (Breslauh. Ir. Anna don Schaeffer, geb. von Beerfelde (Frankfurt a. O.. ;

Gesangsterte von Alfred

Verantwortlicher Redakteur:

. Verlag der Eppedition (1969) (J. V.:: Mengering) in Berlin.

Trianantheater. (Georgenstr, nahe Druck der Rorddeutschen Zuchdruqerei und ; Dperelte in die Akten von Leo Lelpriget Bahnhof Friedrichstr) Dienstag, Abends Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Schillerthenter. O. (Wallner 7rd Erich Urban. Gesangsierte won Leo 3 Üühr: Bie Hydra. Lustspiel von Karl Diengtag, Abends 8 Uhr: Sonnabend: Die Rosmers holm. Schauspiel in vier Akten

Fünf Beilagen

Mittwoch und folgende Tage: Die sowie die 671. und 672. Ausgabe

der Deutschen Verlustlisten.

M 21O.

Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Montag, den 6. September

1915.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft wird trotz des Krieges auch in diesem Herbste eine Tagung abhalten, um ihren Mit- gliedern Gelegenheit zu bieten, über die Erfahrungen des ersten Kriegs- jahres ibre Gedanken auszutauschen. Die Hauptversammlung findet am 17. September statt, und zwar werden die Erfahrungen mit der Düngung, insbesondere mit der Stickstoff düngung im abgelaufenen Erntejabre und die Erfahrungen in der Viehfütterung Um letzten Wirtschafis jahre erörtert werden.

Verwertung von Fallobst.

Die Sicherstellung unserer Volksernährung erfordert es, daß von der reichen Obsternte dieses Jahreg keine Frucht umkommt, die alg menschliche oder tierische Nabrung dienen kann. Dies gilt besonders für Fallobst und gewisse Wildfrüchte, die in manchen Gegenden völlig unbenutzt bleiben, obwohl sie einen großen Wert für die Herstellung von Obstkonserven besitzen. Da dlese Erzeugnisse der Obstver⸗ wertungsindustrie im kommenden Winter eine erhöhte Be⸗ deutung als Brotaufstrich zum tellweisen 89 der knapper werdenden Fette erlangen, ist es nötig, die Versorgung der Marmeladensabriken mit Obst über die gewöhnliche, vom eingeführten Handel getragene Zufuhr hinaus zu steigern. Zu diesem Zweck sollen überall im Reiche, wo es an geordneten Absatz- wegen fehlt, Sammelstellen geschaffen werden, die jede Menge Fall. und Wildobst von zwei Zentnern aufwärts annehmen und, zu Waggonladungen (von 100 oder 200 Zentnern) vereinigt, der Industrie zufübren. Der Absatz der so gewonnenen Früchtemengen zu fest⸗ gesetzten . ist durch Vereinbarungen der Zentraleinkaufs⸗ gesellschaft (Berlin W. 8, Bebrenstraße 271, Abteilung Frucht⸗ verwertung) geregelt, die allen Interessenten auf Verlangen die zu diesem Zweck aufgestellten Anleitungen zuschickt. Es ist zu hoffen, daß diese gemeinnützigen Bestrebungen überall die eifrigste Unter⸗ stützung finden.

Verkehrswesen.

Die Versendung der Feldpostpäckchen (Feldpost⸗ briefe über 50 g Gewicht) nach dem Osten hat einen solchen Umfang angenommen, daß die Feldpost bei den schwierigen Wegeverhältnissen in Rußland die ordnungsmäßige Hustellung nicht mehr leisten kann. Von einigen Dienststellen ist deshalb bareits beantragt worden, den Päckchenverkehr vollständig zu sperren. Im Interesse der Truppen liegt es, wenn die An⸗ gehörigen in der Heimat ihre k einschränken und weniger Päckchen zur Ostfront senden. Sollte dieser wohl⸗ gemeinte Rat nicht allseitige einsichtsvolle Beachtung finden, so würde, wie „W. T. B.“ meldet, die Heeresverwaltung ge⸗ zwungen sein, den Päckchenverkehr nach dem Osten voll— kommen zu sperren.

Bis auf weiteres können Privatgüter⸗ und Paket⸗ sendungen an Heeresangehörige der zur 12. Armee (General von Gallwitz) gehörigen Truppen, wie durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, nicht angenommen werden. Bei Zweifeln über die Truppenzugehörigkeit wird vorherige Anfrage bei dem nächsten Militärpaketdepot mittels der bei jeder Postanstalt erhältlichen grünen Doppelkarten empfohlen.

Nr. 22 des Eisenbahnverordnungsblatts', herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 3. September hat folgenden Inhalt: Allerhöchste Konzessionsurkunde vom 24. April 1915, betr. die Umgestaltung und Erweiterung der Cöln⸗Bonner Kreisbahnen. Bekanntmachung des Reicheelsenbahnamts vom 10. August 1915, betr. Aenderung der Anlage O zur Eisenbahnverkebrsordnung. Erlaß des Minltsters der öffentlichen Arbeiten: 12) vom 31. Juli 1915, IV. 46. 109/80, betr. Ausübung des stagtlichen Aufsichtsrechts über die Cöln⸗Bonner Kreisbahnen. Nachrichten.

Handel und Gewerbe.

Wie helfen uns bei der Zeichnung auf die Kriegsanleihe die Darlehnskassen? Ein Wort zur Aufklärung für diejenigen, denen flüssige Mittel fehlen, die aber bei der Zeichnung auf die Kriegsanleihe doch nicht zurückstehen möchten. Wer keine Geldmittel, wohl aber Wertpapiere besitzt, dem können die Darlehenskassen helfen. Sie geben auf die Wert— papiere Darlehen. In Höhe des dargeliehenen Geldes kann man sich dann an der Zeichnung beteiligen.

Soll man die Zeichnung nicht lieber unter⸗ lassen, wenn man Geld dazu erst borgen muß?

Wenn man zum Zwecke der Zeichnung auf die Kriegs⸗ anleihe die Darlehenskassen angeht, so ist dies gerechtfertigt. Denn durch die Beteiligung an der Zeichnung nutzt man den Interessen des Vaterlandes. Lediglich durch Zeichner, die Bargeld besitzen, lassen sich Milliardenbeträge kaum aufbringen. Bet Friedensanleihen treten den Barzeichnern diejenigen hinzu, die das zur Zeichnung erforderliche Geld durch Verkauf von Wertpapieren flüssig machen. In Kriegszeiten ist ein solcher Verkauf ausgeschlossen. Hier treten die Darlehenskassen ein und sorgen durch ihre Beleihungen dafür, daß diese breiten Zeichnerschichten im Interesse des Anleiheerfolges und in ihrem eigenen Interesse nicht fern zu bleiben brauchen. .

Wie schneidet der Zeichner ab, wenn er auf Borg zeichnet?

Die Aussichten des Zeichners, ob er nun Barzeichner ist oder das zur Zeichnung nötige Geld borgt, hängen wesentlich vom Ausgange des Krieges ab und lassen sich daher mit voller Sicherheit nicht übersehen. Das aber steht fest, daß, wenn die Barzeichner ein aussichtsreiches Geschäft darin erblicken, die Kriegsanleihe mit 99 Proz., zu erwerben, das Geschäft auch . die Borgzeichner vorteilhaft ist, wenn sie sich den Ankauf nicht 99 Proz, sondern 99,25 Proz. kosten lassen. Diese 25 8 nämlich sind es, die derjenige mehr aufzuwenden hat, der bei der Darlehnskasse borgt und sich mit der Abstoßung seines Darlehns sogar ein volles 9 Zeit läßt. An die Dar⸗ lehnskassen sind 5/4 Proz. Zinsen zu zahlen, während die An⸗ leihe rund 5 Proz. erbringt. Das bedeutet den geringen Ver⸗ lust von 1 4 Proz. 25 3 für ein Jahr. Da nach den ent⸗ gegenkommenden Bedingungen der Darlehenskassen jederzeitige

Rückzahlung, auch Rückzahlung in Teilbeträgen gestattet ist, wird der Verlust in weitaus den meisten Fällen noch hinter 25 3 zurückbleiben.

Wer zwar verpfändbare Wertpapiere besitzt, aber keine Geldein gänge zu erwarten hat, aus denen er das Darlehn zurückzahlen könnte, kann und soll auch er sich an der Zeichnung beteiligen?

Die Darlehnskasse wird den Darlehensnehmer wegen der Rückzahlung nicht drängen; aber allerdings: schließlich muß die Rückzahlung erfolgen. Die Mittel dazu würden alsdann aus dem Verkauf der verpfändeten Wertpapiere oder aus dem Verkauf der gezeichneten Kriegsanleihe zu gewinnen sein. Es kann hierbei natürlich eintreten, daß die Kurse zu der Zeit, wo man das Darlehn der Darlehenskasse zurückzahlen will oder muß, ungünstig stehen, so daß bei dem Verkauf ein Verlust entsteht. Damit muß gerechnet werden, und wer die Verlust⸗ möglichkeit scheuen muß, wird die Zeichnung unterlassen. Manchen erscheint indessen das Risiko annehmbar, zumal nach der günstigen Kursentwicklung, die schon die ersten beiden Kriegsanleihen genommen haben. Sie sind zur Uebernahme des möglichen Verlustes bereit und zeichnen, um ihrer Pflicht gegen das Vaterland zu genügen, vollbewußt auf die Gefahr hin, das Opfer des Verlustes zu bringen. Sie meinen, zur Opferfreudigkeit gehöre es sogar, nötigenfalls wirklich auch Opfer zu bringen. Zeichnungen, die dieser Ge⸗ sinnung entspringen, werden gern und dankbar entgegen⸗ genommen. Als Regel möge aber gelten, daß nur der die Darlehenskassen benutzen soll, der in der Lage ist, das Dar⸗ lehen in absehbarer Zeit ohne Verkauf von Papieren ab⸗ zuzahlen.

Allerhand Fragen über den Verkehr mit den Darlehenskassen.

Wo befinden sich die Darlehenskassen: Wohin hat man sich

zu wenden?

i Berlin:

ehrenstr. 2. Sonst: an die zunächst gelegene Reichsbankstelle. Auch die Reichsbanknebenstellen sind zum großen Teil als Hilfsstellen ausdrücklich bestellt, und, wo das nicht der Fall ist, erteilen sie bereitwillig Auskunft und übernehmen die Vermittlung.

Beleihen die Darlehenskassen alle Sorten von Wertpapieren? Fast alle! Im einzelnen gibt die zunächst belegene Darlehenskasse Auskunft.

Beleihen . auch Reichs⸗ und Staatsschuldbuchforderungen? Ja!

Beleihen sie auch die neue Kriegsanleihe selbst?

Ja! selbstverständlich muß der Darlehenssucher in der Lage sein, die Stücke der neuen Anleihe der Dar⸗ lehenskasse übergeben oder die Schuldbuchforderung ihr verpfänden zu können.

Beleihen , Hypotheken, Policen, Sparkassenbücher usw.?

ein!

Wie hoch werden die Wertpapiere beliehen?

Staatpapiere zu 75 Proz., sonstige Papiere meist bis zu 70 Proz. des Kurswertes vom 25. Juli 1914. Die

. Darlehenskasse gibt im einzelnen Auskunft.

Welcher Zinssatz ist zu zahlen?

Darlehen zum Zwecke der Zeichnung auf Kriegsanleihe kosten 5i / Proz. (Die Darlehen sind provisionsfrei.)

Wie lange wird das Darlehn gewährt?

Ein fester Endtermin ist nicht bestimmt. Die Dar⸗ lehenskasse ist eingerichtet, um zu helfen, und wird daher ihre Hilfe nicht zur Unzeit zurückziehen.

Ist es angängig, alte Reichs- und Staatsanleihen oder Schuld⸗

buchforderungen oder andere Wertpapiere unter Zahlung des

Kurtzunterschiedes in die neue Kriegsanleihe umzutauschen? Diese Frage ist im allgemeinen zu verneinen, da solch ein Umtausch zur Voraussetzung ö. daß Gelegen⸗ heit zum Verkauf der alten Anleihen vorhanden ist, hierauf aber, solange die Börsen geschlossen sind, regelmäßig nicht gerechnet werden kann. Es können hier aber wiederum die Beleihungen der Darlehens⸗ kassen helfen.

an die Darlehenskasse Berlin W.,

Zeichnungen auf die dritte Kriegsanleihe werden vom 4. bis 22. September auch bei allen Postanstalten entgegengenommen. Für die Anträge werden am Schalter Zeichnungsscheine ausgegeben, in die nur der gewünschte Betrag und die Unterschrift einzurücken ist.

Die Allgemeine Elektrizitäts⸗Gesellschaft, Berlin, hat für sich und die ihr nahestehenden Gesellschaften von der neuen Kriegs anleihe 10 Millionen Mark gezeichnet. Die Leitung der Westpreußischen Feuersozietät und der Lebensversiche⸗ rungsanstalt We stpreußens in Danzig zeichneten laut Meldung des. W. T. B.“ 5 Mlllionen Mark. Die Gesamtbeteiligung beider Anstalten an der Kriegsanleihe beläuft sich auf 10,3 Millionen Mark.

In der außerordentlichen Generalpersammlung der All!lge⸗ meinen Elektrizitäts- Gesellschaft Berlin v. 5. d. M. äußerte sich laut Meldung des W. T, B. der Vorsitzende des Aufsichtsrat äber die Geschäftslage, indem er einleitend darauf hinwies, daß der Uebergang von der . zur Kriegswirtschaft überraschend schnell und mit glänzendem Erfolge von der Industrie durchgeführt worden sei, und dle e ef or für ihren Tell an dieser Bewegung mitgewirkt habe. Im Herbst des letzten Jahres, so führte der Redner aus, traten völlig neue Aufgaben sowobhl insichtlich der Beschaffung seiner Kampfmittel als des Friedensbedarfeg an Deutschland beran, Aufgaben, die sich aus der Lage, pie Deutschland durch die englische Blockade aufgezwungen wurde, ergaben. Die Sorge wegen der Rohstoffe ist vollkommen gewichen infolge von Arbests⸗ organisationen und ⸗methoden, die den Ueberlieferungen der Gesell⸗ schaft entsprachen. Trotz des englischen Vorgehens ist die Gesellschaft welter imstande, eine bedeutende Tätigkeit zu ent- falten und ungeahnte Mengen von Kriege matertal zu erzeugen. Die Binnenwirtschaft führt zu Ergebnissen, die auf die Geldlage der Gesellschaft einwirken. Die Perlode eines großen Ausverkauss hat begonnen, vlele Lager, viele Bestände in , dnn verringern sich, die Schuldforderungen nehmen ab, und die Folge dieser Erscheinung

ist die Flüssigkeit der Mittel. Die Gesellschaft hofft einen Ausgleich für den teilweise eingetretenen Wegfall des Exports, für eine g Verlangsamung der europäischen Sesamtwirtschaft sowie für Nachtesle eines geschwächten Auslandeg in einer ãrkung der Fabrikations und Mirtschafi⸗ tätigkeit ju finden. Die Bestände der vorliegenden Aufträge sind ebenso wie die Zahlen der Abrechnungen fast die gleichen wie im Voriahre, obgleich auf das abgelaufene Geschäftejahr die ersten Kriegsmonate lähmend einwirkten. Ueber das Erträgnis der Gesellschaft zu berichten, sei verfrüht, da der Abschluß noch nicht feststehe.

Die Ostbank für Handel und Gewerbe, Posen, er⸗ richtet laut Meldung des W. T. S.“ in den nächsten Tagen in Lodz eine Zweigniederlassung.

In der vorgestrigen Bigung des Aufsichtgrats der Bis marck⸗ hütte wurde laut Meldung des W. T. B.“ der Abschluß für 1914 15 vorgelegt, der nach Abschreibungen von 4497161 4 ein⸗ schließlich der Sonderabschreibungen (im Vorjahre 2279 560 M) einen verfügbaren Reingewinn von 3 913 709 4 gegen 1 969 8900 4A im Vorjahre ergibt. Ber auf den 23. Oktober d. J. einzuberufenden Generalversammlung soll die Auskehrung einer Dividende von 15 0 (im Vorjahre 9 o/ 9 in Vorschlag gebracht werden, nachdem für einen zu bildenden Unterstützungs fonds für Kriegsinvaliden und Hinterbliebene von Kriegsteilnehmern 500 0900 Æ, für den Beamten⸗ und Pensionsfonds 300 000 M und als Gratifikation für Beamte und für gemeinnützige Zwecke 150 000 A zurückgestellt worden sind. Zu dem Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres hat, wte der Vorstand berichten konnte, die Falvahütte erheblich beigetragen. Der Aufsichtsrat genehmigte die beantragt? Beretligung an der dritten Kriegsanleihe in Höhe von 4600 000 4A.

Der „Neuen Zürcher Zeitung zufolge wird die Bank von Frankreich die ihr zugeflossenen Goldmengen in Höhe von 500 Millionen Franken im Einverständnis mit der Bank von Eng⸗ land nach New York überweisen, um dort den Sterling⸗ und Frankenkurs zu stützen. 200 Millionen Franken seien bereits in der Woche vom 22. bis 29. August nach dort abgegangen.

Die „Frankfurter Zeitung! meldet auß Rom vom 4. Sep⸗ tember: Der Generalrat der Bank von Italien hat beschlossen, daß die Börsen bis zum Ende des Krieges geschlossen bleiben sollen.

Haag, 4. September. (W. T. B.) In der Woche vom 5. bis 12. September dürfen 60 der holländischen Butter pro duktion ausgeführt werden.

New Jork, 3. September. (W. T. B.) In der vergangenen Woche wurden 361 000 Dollar Gold und 143 000 Dollar Silber eingeführt; ausgeführt wurden 1260 000 Dollar Gold nach Venezuela und 419 000 Dollar Silber.

Berlin, 6. September. Produktenmarkt. Der Markt war geschäftslos.

Berlin, 4. September. Bericht über Speisefette von Gebr. Gause. Butter: Die heutigen Notierungen sind: Hof⸗ und Genossenschaftsbutter La Qualität 1841 00 - 187, 00 M, do. IIa Qualtät 182,00 - 184,00 M6. Sch mal;: Bei lebhaftem Bedarf und unge⸗ nügenden Vorräten zogen die Preise abermals an. Speck: Fest.

Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.

London, 3. September. (W. T. B.) rivatdiskont 416, Silber 2571. Bankausegang 1 807 005 Pfd. Sterl.

London, 4. September. (W. T. B.) 24 00 Engl. Konsols öl / ig, Ho / gArgentinter von 1886 g83, 40/0 Brasilianer von 1889 —, 40,9 Japaner von 1899 —, 3 9 Portuglesen —, H o/ Russen v 1906 —, 45 Russen v. 1909 —, Baltimore u. Ohio —, Canadian Pacifie 1609, Erie 30, National Railways of Mextko 6isis, Pennsylvania 574, Southern Pacifie 934, Union Pacffie 1364, United States Steel Corporation 783, Anaconda Copper 74, Rio Tinto 55, Chgrtered 1012, Ve Beers 123, Goldfields 130, Randmines 41. Privatdiekont 41366, Silber 235.

Am sterdam, 4. September. (W. T. B.) Scheck auf Berlin 50, 124-60 624, Scheck auf London 11,55 11,65, Scheck auf Paris 41,75 42,25, Scheck auf Wien —. ö

New York, 4. September. (Schluß.) (W. T. B.) Tendenz für Geld: Nominell. Geld auf 24 Stunden Durchschn. Zingrate nom, Geld auf 24 Stunden letztes Darlehen nom., Wechsel auf London (60 Tage) 4 63, Cable Transfers 4,67, 5, Wechsel auf i auf Sicht 5, 4, Wechsel auf Berlin auf Sicht 81, Silber

ullion 485, 3 o0/ο0 Northern Pacifie Bonds 627, 4 oM Ver. Staat. Bonds 1925 109, Atchison, Topeka u. Santa Fps 101, Baltimore and Ohio 83, Canadian Pactfie 1545, Chesapeake u. Ohio 48), Chieago, Milwaukee u. St. Paul 835, Denver u. Rio Grande 6, Illinois Central 1914, Louisville u. Nashville 114, New Nork

Central 925, Norfolk u. Western 1108, Pennsylvanta 110, Reading

14973, Southern r S894, Union Pacifie 1293, Anaconda Copper Mining Iz, United States Steel Corporation 753, do pref. 1123. Am Montag, 6. September, bleibt die Börse geschlossen. (Labor

Day. 3 Rio de Janeiro, 2. September. (W. T. B.) Wechsel auf London 121/16.

Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten.

London, 3. September. (W. T. B.) Kupfer prompt 67.

Liverpool, 3. September. (W. T. B.) Baumwolle. Umjatz S000 Ballen, Einfuhr 1300 Ballen, davon Ballen ameri- kanische Baumwolle. Für September Oktober 5,67, für Oktober November 5.75. Amertkanische und Brasilianische 13 Punkte niedriger. Aegyptische und Indische 10 Punkte niedriger. ür 6 3. September. (W. T. B.) Roheisen für Kasse

New Jork, 3. September. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling ), do. für September ), do. für Oktober ), do. für Dejember J. New Orleans do. loko middl )). Petroleum Fesined (in Eases) g. 75, do. Standard white in New Pork 755. do. i, fr, ,, , pr me estern 9 2 o. Phe u. ro . ö Werl 1 für ö ; n 2 6 . —— o. für Mai —, nterweljen für ö Spring Wheat celears 5.80, n, . nach Kaffee Rio Nr. 7 loko ), do. für ber ), do. für Januar ), do. . m Kupfer Standard Zinn 34. 00.

. ossen. .

h ontag, den 6. September, bleibt die Börse geschlofsen.

(Labor Day.) J New For 3. September. (W. T. B.) Baum wol l⸗ W bericht. Zuführen in allen Un 55 000 Ballen, 23 13 000 Ballen, nach dem

14 Ballen, Vorräte im Innern 404 .