n Landrat, Gräfin von Degenfeld-Schonburg in 1 . glifabeth von Zedlitz⸗Leipe in Zülzendorf, Kreis
der von Kulm iz in Konradswaldau, Kreis Schweidnitz, 3 au von Wißmann in Warkotsch, Kreis Strehlen, Landrat von Schuckmann in Steinau a. O., der Frau Landrat von Lücken in Strehlen, der Frau von Wietersheim in Neuhof, Kreis Striegau, der Frau Dr. Meltzer und der Frau Fabrikdirektor Beckmann, beide in Trachenberg, der . Landrat von Scheliha in 6 der Frau von Tielsch in Reußendorf bei Altwasser und der Frau Landrat von Busse in Groß Wartenberg.
Deutsches Reich.
Gesetz zur Abänderung des Reichs militärgesetzes sowie des Gesetzes, betreffend Aenderungen der Wehrpflicht, vom 11. Februar 1888.
Vom 4. September 1915.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen ꝛc. verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zustimmung des Bundesrats und des Reichstags, was folgt:
Artikel 1 Im 8 15 des Reichsmilitärgesetzes sind hinter „sind“ die Worte „im Frleden“ einzufügen.
Artikel II
Im Artikel II 8 27 des Gesetzes, betreffend Aenderungen der Wehrpflicht, vom 11. Februar 1888 wird der Absatz ?
gestrichen. Artikel III
Dieses Gesetz tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Es kommt in Bayern nach näherer Bestimmung des Bündnis⸗ vertrags vom 23. November 1870 (Bundes⸗Gesetzbl. 871 S. 9) unter III 8 5, in Württemberg nach näherer Bestim⸗ mung der Militärkonvention vom 21. /25 November 1870 (Bundes⸗Gesetzbl. S. 658) zur Anwendung.
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen Insiegel.
Gegeben Großes Hauptquartier, den 4. September 1915.
G. 8) Wilhelm. Delbrück.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Verordnungen vom 26. November und 22. Dezember 1914 (Reichs⸗Gesetzbl. Seite 487 und 586) und vom 4. März 1915 (Reichs⸗Gesetzbl. Seite 133) wurden in Zwangsverwaltung genommen:
a. französische Unternehmungen:
das in Leipzig befindliche Warenlager der Firma B. Gav, Paris . Bücherrevisor Richard Klepsch in Leipzig, West⸗ raße 24);
b. britische Unternehmungen:
das im Königreich Sachsen befindliche Warenlager und der an seine Stelle getretene Erlös der Firma Wm. Dawson K Sons, London . Bücherrevisor Adolf Jaeger in Leipzig, Goethe⸗
raße 6),
das in Leipzig befindliche Warenlager, Bankguthaben und sonstige Guthaben der Firma Quitzow & Co., Bradford (Verwalter: . Schmidt in Leipzig-Plagwitz, Naumburger Straße J
das Hausgrundstück in Chemnitz, Kurfürstenstraße 8 — Eigentümer: Herbert Monk — (Verwalter: Orterichter Emil Ludwig in Chemnitz, Bergstraße 12),
das Hauggrundstück in Chemnitz, Schadestraße 13 — Eigentümer: Davis Bernstein — (Verwalier: Bücherrevisor Paul Wecker in Chemnitz, Henriettenstraße 48),
das Hausgrundstück Blatt 269 und Baustelle Blatt 301 dez Grund⸗ buchs für Rabenstein und
das Grundstück Blatt 93 des Grundbuchs für Mittelfrohna, Schön⸗ burgschen Anteils — Eigentümer: Heinrich Louis Lippold in Rabenstein — (Verwalter: Rechtsanwalt Justizrat Dr. Limmer in Chemnitz),
das Grundstück Blatt 278 des Grundbuchs für Loschwitz — Elgen⸗ tümer: Francis L. Ferd. Koch — (Verwalter: Kaufmann Richard Rudolph in Loschwitz, Grundstraße 18) und
die Grundstücke Blatt 118 und 1243 des Grundbuchs für Loschwitz — Gigentümerin: Luey Mary verehel. Muddock geb. Hann — (Verwalter: Kaufmann R. Rudolph in Loschwitz, Grundstraße 18);
c. russische Unternehmungen:
die Firma Hans Wagner Nachf. in Grüna i. Sa. mit dazu ge— hörigem Grundstücke (Verwalter: Fabrikbesitzer und Gemeinde- ältester Hermann Müller in Grüna),
das Leipziger Rauchwaren⸗Kommissionshaus, Leipzig, Brühl 71 (Ver⸗ . . Martin Kärber in Leipzig⸗Gohlig, Roon⸗
raße 10,
die Rauchwarenfirma A. Amdureky & Co. in Leivzig (Verwalter: Rechtaanwalt Dr. Kallir in Leivzig, Goethestraße 3/5),
die Russische Transport. und Versicherungs⸗Gesellschaft, Zweignieder⸗ lassung in Leipzig, Brühl 37139 (Verwalter: Gustav Möller in Hamburg, Stein ntraße 110),
das Schuhwarengeschäft Jacob Kormann in Leipzig, Zweingundorfer Straße 11 (Verwalter: Kanzleivorstand a. D. Paul Meinhold in Leipzig, Thomasring 11),
die Rauchwarenfitma Leon Kaplan in Leipzig, Brühl 69 (Verwalter: Bücherrevisor Alfred Gietschel in Lespiig, Braustraße 31),
die Rauchwarenfirma M. Kaplan & Co. in Leipzig, Bruhl 698 (Ver⸗ walter: Rechtsanwalt Dr. Krancher in Leipzig, Zeitzer Straße 2),
dle Rauchwarenfirma Ascher Fuchs in Leipzig, Reichsstraße 30/32 ö Rechtsanwalt Dr. Roeger in Leipzig, Königs—⸗ la J
das auf den Namen Hermann Brom in Straßburg geführte Stickerei⸗ geschäft des Abraham Lewktowicz in Plauen 1. V. mitsamt dem Lewkowiez gehörenden Grundstücke in Plauen, Schildstraße 25 6 Fabrikant J. Paul Meyer in Plauen i. V., Fürsten⸗
raße 44),
die Firmen:
Benjamln Szylit in Plauen i. V., Tischendorfstraße 15 (Verwalter: wie vorstebend), Jankel Maierowicz in Plauen 1. V, Reichsstraße 51 (Verwalter: wie vorstehend), Marie Auerbach in Plauen i. V, Foiststraße 107? (Verwalter: . Paul Meyer in Fa. Ehrhardt C Meyer in Plauen
Leo Stel in Plauen i. V. Viltoriast ter:
20 (Verwalter: Fabrikant Arno v. Schaeffer in Fa. Arno ar eg, 3 — 1. V).
David Fischel Silberstein in Plauen 1. V., Schillersiraße 39 (Ver⸗ walter: wie vorstehend), 9 ; Rachel verehel. Stebrnik geb. Schaja in Plauen i. V, Windmühlen⸗
straße 4 (Verwalter: Fabrilant Johannes Neupert in Fa. Müller C Neupert in Plauen i. V.), ö Wolf Schaja gen. Schaja Wolf Srebrnik in Plauen i. V., Zürner⸗ straße 17 (Verwalter: wie vorstebend), ö Leon Rosenzweig in Plauen i. V, Alberistraße 5, für den Betrieb von Margus Klein in Piauen i. V. e . 27 (Ver⸗ 8 ant Arihur Seidel in Fa. Arthur Seidel C Co. n Plauen i. V.), Moritz Waldmann in Plauen i. V., Tischendorfstraße 17 (Verwalter: wie vorstehend), Ruchel verehel. Goldmann in Plauen i. V, Forststraße 88 (Ver- walter: wie vorstehend), Jacob Segal in Plauen i. V., , 2 (Verwalter: Fabrilant Alfred Riedel in Fa. A. Riedel & Co. in Plauen i. V.). das Hauggrundstück in Chemnitz, Jahnstraße 52 — Eigentümer: Emanuel Henselmann — (Verpalier: Kaufmann Felix Stiegler in Chemnitz, Johannisplatz 1 . das Grundstück Biatt 185 des Grundbuchs für Zschieren Eigen tümerin: Elssabeth von Eltschaͤninoff — (Verwalter: Gemeinde vorstand und Oitarichter Leuschke in Zschleren), das Grundstück Nr. 47 in Gohrisch — Eigentümerin; Apolina r , rt — (Verwalter: Ortsrichter Heinrich Weidner in ohrisch), ᷓ ; das — mit Garten Nr. 3 in Wölkau bei Pirna — Eigentümer: russischer Hofrat Heinrich Morgen — (Verwalter: Gemeindeältester Oe kar Rödel in Wölkau bei Pirna), das Grundstück Blatt 766 des Grundbuchs für Leutzsch — Elgen⸗ tümerln: Jenny veiw. Jacob geb. Auerbach (Verwalter: Orts⸗ richter und Tapezierermeister Gustav Jacob in Leutzsch, Haupt⸗ straße 87).
Wieder aufgehoben wurde die Zwangeverwaltung der in Leipnig befindlichen Walenläger der Firmen Joseph aban Nachf, St. Peterg⸗ burg, G. S. Goldberg, Wilna, Arthur Mendel u. Co., London, Selmen Winograd, Berditschew und S. B. Mintz, Mendoyrziec.
Dresden, den 2. September 1915. Königlich sächsisches Ministerium des Innern. Graf Vitzthum von Eckstädt.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 116 des Reichs-Gesetzblatts enthält unter
Nr. 1863 das Gesetz zur Abänderung des Reichsmilitär⸗ gesetzes sowie des Gesetzes, betreffend Aenderungen der Wehr⸗
pflicht, vom 11. Februar 1888, vom 4. September 1915. Berlin W. 9, den 7. September 1915.
Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.
Königreich Preußen.
Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs hat das Staatsministerium infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Küstrin getroffenen Wahl den bisherigen Ersten Bürgermeister Franz Securius daselbst auf fernere 12 Jahre und
infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Cronenberg getroffenen Wahl den Kaufmann Karl Greis daselbst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Cronenberg auf fernere sechs Jahre bestätigt.
Erlaß des Staatsm inisteriums,
betreffend Anwendung des vereinfachten Ent⸗
eignungsverfahrens bei der von der Reichsmarine⸗
verwaltung auszuführenden Herstellung eines
Schießplatzes auf dem Gelände der Gemeinde Alten— walde bei Cuxhaven.
Vom 25. August 1915.
Auf Grund des § 1 der Allerhöchsten Verordnung, be⸗ treffend ein vereinfachtes Enteignungsverfahren zur Beschaffung von Arbeitsgelegenheit und zur Beschäftigung von Kriegs⸗ gefangenen, vom 11. September 1914 (Gesetzsamml. S. 159) mit Nachtrag vom 27. März 1915 (Gesetzsamml. S. 57) wird bestimmt, daß das vereinfachte Enteignungsverfahren nach den Vorschriften der Allerhöchsten Verordnung bei dem von der Reichsmarineverwaltung auszuführenden, durch Erlaß des Staatsministeriums vom 20. August d. J. mit dem Ent⸗ eignungsrecht ausgestatteten Unternehmen der Herstellung eines etwa 580 ha umfassenden Schießplatzes auf dem Gelände der Gemeinde Altenwalde bei Cuxhaven stattfindet.
Berlin, den 25. August 1915.
Das Staatsministerium. von Breitenbach. von Trott zu Solz. von Loebell Helfferich.
Delbrück. Lentze.
Bekanntmachung.
Gemäß 8 46 des Kommunalabgabegesetzes vom 14. Juli 1893 (G. S. S. 152) wird zur öffentlichen Kenntnis ge⸗ bracht, daß das auf das Aktienkapital der Aktiengesell⸗ schaft der Cöln-Bonner Kreisbahnen aus dem Betriebe des Unternehmens im Rechnungsjahr 1914 zur Verteilung ge⸗ langte, im Jahre 1915 kommunalabgabepflichtige Reineinkommen auf 348 750 ½ festgestellt worden ist.
Cöln, den 3. September 1915.
Der Königliche Eisenbahnkommissar. J V Niefen.
Bekanntmachung.
Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Gesetzsamml. S. 357) sind bekannt gemacht:
1) die auf Grund Allerhöchster Ermächtigung vom 16. August 1914 (Gesetzsamml. S. 153) am 10. Juli 1915 vom Staatsministerlum vollzogene Satzung für den Desch⸗ sowie Ent. und Bewässerungs⸗ verband Hinterthor im Marienburger Deichverbande zu Rinterthor im Kreise Marienburg durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Danzig Nr. 35 S. 253, aut gegeben am 28 August 1915;
2) der auf Grund Allerhöchster Ermächtigung vom 16. August 1914 (Gesetzsamml. S. 153) ergangene Erlaß des Staats ministertumz vom 30. Juli 1915, beireffend die Verleihung des Enteignungtrechts
Saarlouis für den Bau einer Kaserne; darch das . n nn Nr. 34 S. 251, aus-
Aichtamtliches.
Dentsches Reich.
Preußen. Berlin, 7. September 1915.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Justizwesen und für Handel und Verkehr sowie der Ausschuß für Justizwesen hielten heute Sitzungen.
Am 14. v. M. hat in Asuncion, wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ meldet, der Austausch der Ratifi⸗ kationsurkunden zu dem am 26. November 1909 zwischen dem Deutschen Reiche und dem Freistaate Paraguay abgeschlossenen Auslieferungsvertrag stattgefunden. Der Vertrag wird sechs Wochen nach Austausch der Rati⸗ fikationsurkunden, also mit dem 25. d. M. in Kraft treten.
In der Bekanntmachung des österreichisch⸗ungarischen Generalkonsulats in Berlin an die österreichischen, ungarischen und bosnisch⸗herzegowinischen Wehr⸗ pflichtigen vom 31. August d. J. (Nummer 205 des Reichs⸗ und Staatsanzeigersz muß es am Schlusse des 3. Absatzes, wie durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, richtig heißen:
Ferner die Landsturmpflichtigen der Geruriejabrgänge 1878 (nicht 1874) bis 1890 sowie 1892 bis 1894, die bisher zur angeordneten Nachmusterung (seit Mai 1919) nicht erschienen sind.
In einer Besprechung, zu der sämtliche Schriftleiter und Verleger der im Bezirk des VII. Armeekorps erscheinenden Zeitungen am 4. September nach Essen eingeladen waren, wurden die in den letzten Reichstagsverhand⸗ lungen gegen die Pressezensur im Bereiche des VII. Armee⸗ korps erhobenen allgemeinen Beschwerden erörtert. Wie W. T. B.“ meldet, wurde mit Bezug darauf folgende Ent⸗ schließung angenommen:
Gegenüber dem Eindruck, der durch die jüngsten Verhandlungen des Reichstacs erweckt worden ist, als ob die Presseaufsicht im Be⸗ reich des VII. Armeekorps in einer über die Erfordernisse der Lage hinausgehenden rigorosen Weise ausgeübt werde und jegliches Ent- gegenkommen gegen sachlich berechtigte Wünsche zu vermissen set, und als ob bei der Aufsichtsstelle in Münster ein ausreichendes Verständnis für Wesen und Aufgabe der Presse zu ermangeln scheine, erachtet es die heutige Versammlung — zahlreich be—⸗ sucht von Schriftleitern und Verlegern aus Rheinland und Westfalen — für ihre Pflicht, aus fresem Entschluß auszusprechen, daß bei Ueberwindung der in den ersten Kriegsmonaten hier und da hervorgetretenen erklärlichen Schwierigkeiten, insbesondere aber seit Einführung der regelmäßigen Press⸗besprechungen, durch die die per—= sönliche Fühlung mit den die Aufsicht führenden Offizieren heigestellt wurde, die Presse in ihrer Gesamtbeit eine entgegenkommende Wür⸗ digung ihrer Aufgaben und ihrer berechtigten Wünsche stets gefunden hat, und daß sie gern anerkennt, daß in dem Verkehr zwischen Auf— sicht und Presse auf ein gutes Einvernehmen sichtlich Weit gelegt worden ist.
Dieser Entschließung stimmten alle anwesenden Verleger und Schriftleiter mit Ausnahme der sechs Vertreter sozial⸗ demokratischer Zeitungen zu.
Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegt die Ausgabe 673 der Deutschen Verlustlisten bei. Sie enthält die 321. Verlustliste der preußischen Armee.
Großbritannien und Irland.
Der parlamentarische Korrespondent der „Daily News“ berichtet, daß die Kommission des Kabinetts, die eingesetzt wurde, um über Maßregeln zur Erhaltung und Vermehrung der Heeresstärke zu berichten, den Plan erwägt, die Frei⸗ willigenanwerbung für die britische Armee in Irland zu organisieren und auszudehnen. Die Kom⸗ mission scheine zu planen, das System der Territorialarmee für Werbezwecke zu benutzen. Die Rekrutierung solle freiwillig, aber unter Anwendung eines moralischen Druckes erfolgen. Die Anwerbung solle derart von statten gehen, daß einzelne Bataillone in verschiedenen Teilen des Landes auf voller Kriegsstärke erhalten werden.
— Das Auswärtige Amt hat dem Delegierten der sozialistischen Partei ,,, einen Auslandspaß zum Besuche der internationalen sozialistischen Konferenz in Bern verweigert.
— Der Staatssekretär für Indien veröffentlicht laut Meldung des „W. T. B.“ folgenden Bericht:
Seitdem die Bunerwals am 17. August im Bezirk Peshawar eingebrochen sind, haben dort weltere Kämpfe stattgesunden. Das englische Lager bei Rustam wurde Nachts hejtig be⸗ schossen, aber die Bunerwalt, die die Pässe 12 000 Mann stark be— setzt hielten, wurden am 26. August bei Surkhobi von der Kolonne von Rustam erfolgreich angegriffen und verloren 20 Tote. Vie eng lische Kolonne ergriff am 28. August und 31. August die Offensive in der Richtung Malandiipvaß und brachte dem Gegner schwere Ver⸗= luste bei, sodaß laut Bericht die Bunerwals am 2. September völlig entmutigt waren und sich zerstreuten. Inzwischen bewegte sich die feindliche Strestktaft vom oberen Swat flußabwärts und machte einen entschlossenen Angriff auf unsere Stellung bei Sandakn, der mit schweren Verlusten abgeschlagen wurde. Unsere Truppen gingen am nächsten Morgen vor und griffen den Feind, der das Fort Kak behauptete, an. Der Feind litt schwer unter unserem Artillerie- feuer. Das Fort wurde völlig zerstört. Die Feinde sind im Begriff sich zu zerstreuen. Zu einer feindlichen Bewegung im Lande Mohmands ist es nicht gekommen. An der übrigen Nordwestgrenze ist alles ruhig. ;
— Die letzte Verlustliste weist 194 Offiziere und über 4000 Mann auf.
Frankreich.
Das Amtsblatt veröffentlicht eine Bekanntmachung, die be⸗ sagt, daß die Ernte an Gemüse und Kartoffeln infolge der ungünstigen Witterungsverhältnisse, die eine Entwicklung von Kryptogamenkrankheiten begünstigen, und infolge des Mangels an Arbeitern mit einem Minderertrag abschließen werde. Ohne beunruhigend zu sein, fordere doch die Lage, daß
werden möge.
Maßregeln schon jetzt geir offen werden. Vom 15. Seplember an werde daher die Genehmigung für die Ausfuhr von Kar⸗ toffeln und Gemüsen nicht mehr gewährt.
Rußland.
Amtlich wird gemeldet, daß der General Alexis Evert zum Nachfolger Alexejews als Höchstkommandierender an der Westfront ernannt worden ist. Die ganze russische Front ist jetzt in drei Sektionen, die nördliche, westliche und südliche, eingeteilt, die unter den Generalen Ruszky, Evert und Iwanow stehen.
Niederlande.
Nach einer vom „W. T. B.“ verbreiteten Meldung aus Amsterdam sind im August an der niederländischen Küste 38 Minen angespült oder in den Küstengewässern zerstört worden, darunter 21 englische, 9 deutsche, die übrigen unbe⸗ kannter Herkunft. Seit Ausbruch des Krieges sind an der Küste 645 Minen gefunden worden, darunter 346 englische, 57? deutsche und 168 unbekannter Herkunft. (In den drei letzten Ziffern muß ein Irrtum stecken, denn sie ergeben eine um 74 geringere Summe als die Amsterdamer Depesche sagt.)
Schweiz.
Der Ueberwachungsdienst an der schweizerisch⸗ französischen Grenze ist der „Nationalzeitung“ zufolge neuerdings bedeutend verschärft worden.
— Die Basler Hilfsstelle für Geiseln erklärt in den „Basler Nachrichten“, daß sie den Standpunkt der französischen Regierung in der Frage der Behandlung der Geiseln als verfehlt betrachte. Das Kriegsrecht ver⸗ lange nicht nur anständige Behandlung der Geiseln, sondern auch alsbaldige Freilassung, sobald der Zweck, nämlich die Sicherung gegen Erhebungen und sonstige Schädigungen seitens der Bevölkerung fortfalle, spätestens, wenn das besetzte Gebiet wieder an die Gegenseite verloren gehe. Dies treffe für den größten Teil der Verschleppten zu, da der Sundgau seit 10 Monaten wieder in deutschen Händen sei. Der Grund zur ablehnenden Haltung Frankreichs befremde, weil ja gerade Frankreich das Bestehen eines Notstandsrechts im Völkerrecht leugne. Indirekt läge darin eine Anerkennung des Notstands⸗ rechts Deutschlands, als es sich über die belgische Neutralität mit Rücksicht auf die von den übrigen Garantiemächten drohen⸗ den Gefahren hinwegsetzte. Unter allen Umständen müßten aber wenigstens diejenigen Geiseln, deren weitere Zurückhaltung eine Unmenschlichkeit sei, wie die Trennung der Mutter von kleinen Kindern, die Gefangenschaft von Frauen und kranken alten Männern, über die dem Botschafter eine Liste überreicht worden sei, nun endlich unverzüglich die Freiheit wiedererlangen.
Griechenland.
Vorgestern hat der Ministerpräsident dem serbischen Ge⸗ sandten die Antwort Griechenlands zu dem Ent⸗ schlusse Serbiens, gewisse Gebiete an Bulgarien abzutreten, mitgeteilt. Die Antwort ist, wie die „Kölnische Zeitung“ meldet, von dem aufrichtigen Bestreben erfüllt, dem verbündeten Serbien entgegenzukommen, und macht nur den einzigen Vorbehalt, daß Lebensinteressen Griechenlands nicht angetastet werden. Im besonderen beziehen sich die Vorbehalte Griechenlands auf zwei Punkte, nämlich auf den Hinweis darauf, daß der Abschnitt Gewgeli —-Doiran, der eine in griechisches Gebiet hineinragende Enklave bildet, nicht an Bulgarien abgetreten werden dürfe, weil Griechenland dieses Gebiet nur unter dieser Voraussetzung im zweiten Balkan⸗ kriege aufgegeben habe, und auf den Hinweis darauf, daß die Grenzfestsetzung zwischen Griechenland und Serbien beibehalten Dies bedeutet, daß Monastir bei Serbien ver⸗ bleiben müsse.
Amerika.
Während der kanadische Premierminister Borden sich nach seiner Rückkehr aus England höchst optimistisch aus⸗ gesprochen hat, äußerte der Präsident der Royal Bank von Kanada, Sir Herbert Holt, der mit demselben Schiff, wie Borden, zurückgekehrt ist, sich wesentlich anders. Er sagte der „Morning Post“ zufolge:
Die britischen Truppen selen die besten der Welt, aber ihre An⸗ strengungen würden durch Mangel an. Unterstützung aus der Heimat großentells vereitelt. Wenn nicht em starker Ntann in England auf⸗ träte, der die Lage beherrschte und die Kriegführung leitete, ein Mann von eisernem Willen, der imstande wäre, den zersetzenden politischen Einflüssen zu widerstehen, die das öffentliche Leben Eng— lands bösartig zerfräßen, so werde der Krieg niemals gewonnen werden.
Kriegsnachrichten.
Großes Hauptquartier, 7. September. (W. T. B.)
Westlicher Kriegsschauplatz.
Bei einem erfolgreichen Minenangriff gegen eine feind⸗ liche Sappe nördlich von Dixmude wurden einige Belgier gefangen genommen und ein Maschinengewehr erbeutet. Nördlich von Souchez wurde ein schwacher feindlicher Handgranatenangriff abgewiesen; ein französischer Vorstoß bei 8, in den Vogesen scheiterte. Lebhaftere Feuerkämpfe entwickelten sich in der Champagne sowie zwischen Maas und Mosel. Bei einem feind⸗ lichen Fliegerangriff auf Lichtervelde (nördlich von Roulers in Westflandern) wurden sieben belgische Einwohner getötet, zwei schwer verletzt. Deutsche Kampfflieger brachten ein feindliches Flugzeug über Cappel ((cu‚döstlich von
St. Avold) zum Absturz; die Insassen sind tot.
Oestlicher Kriegsschauplatz.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Die gestern auf Daudsewas (südöstlich von , , vorstoßende Kavallerie brachte 790 russische
efangene und 5 Maschinengewehre ein. Oestlichͥ und südöstlich von Grodno hat der Feind von westlich Skidel bis Wolkowysk Front gemacht. In hart⸗= näckigen Kämpfen sind unsere Truppen im Vordringen über die Abschnitte der Pyra und Kotrg. Zwischen dem Njemen und Wolkowysk gewann die Armee des Generals von Gallwitz an einzelnen Stellen durch nächtlichen Ueberfall das Ostufer des Rozana⸗Abschnittes. 1000 Gefangene gemacht.
Es sind über
Heeresgruppe des Gene ralfeldmarschalls Prin
Leopold von Bayern. Auch südöstlich von Wolkow s bis zum Waldgebiet südlich von Grotang (40 km südwestlich von Slonim) nimmt der Feind erneut den Kampf an; der Angriff der Heeresgruppe ist im Fortschreiten.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Der Gegner ist aus seinen Stellungen bei Chomsk und Drohiszyn geworfen.
Südöstlicher Kriegsschauplatz. Der Kampf um den Serethabschnitt dauert an. Oberste Heeresleitung.
Wien, 6. September. (W. T. B. Amtlich wird gemeldet:
Russischer Kriegsschauplatz.
An der bessarabischen Grenze und östlich der Sereth⸗Mündung wiederholten die Russen gestern ihre heftigen Gegenangriffe. Der Feind wurde überall zurück⸗ geworfen und erlitt große Verluste. An der Serethfront und an unseren Linien östlich von Brody und wesilich von Dubno ließ die heftige Tätigkeit
im Vergleiche zu den starken Kämpfen der Vortage etwas
nach. In der Gegend von Tarnopol wurde den Russen eine verschanzte Ortschaft entrissen. Unsere östlich von Luck vor⸗ dringenden Truppen haben nördlich von Olyka unter den schwierigsten Verhältnissen die versumpfte, überschwemmte Putylowka-Niederung im Angriff überschritten. Die an der oberen Jasiolka kämpfenden K. und K. Streit⸗ kräfte warfen den Gegner aus seinen letzten Verschanzungen südwärts des Flusses heraus und gewannen an mehreren Stellen das nördliche Ufer.
Italienischer Kriegsschauplatz.
Während die Italiener gestern an der küstenländischen Front und in Kärnten im allgemeinen untätig verblieben, entwickeln sie im Gebiete des Kreuzbergsattels (südöstlich Innichen) nach längerer Pause eine heftige Artillerietätigkeit und versuchen dort an mehreren Punkten, sich unseren Stellungen zu nähern. Zu Infanteriekämpfen ist es bisher nicht gekommen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Der Krieg zur See.
Berlin, 6. September. (W. T. B.) Laut Meldung eines unserer U-Boote, das mit dem U-Boot „U 27“ auf See zusammengetroffen ist, hat letzteres Boot etwa am 10. August einen älteren englischen kleinen Kreuzer westlich der Hebriden versenkt. „U 27“ selbst ist nicht zurückgekehrt; da es seit längerer Zeit in See ist, muß mit seinem Verlust gerechnet werden.
Am 18. August, 7 Uhr Nachmittags, ist wiederum ein deutsches Unterseeboot von einem englischen Passa⸗ gierdampfer mit Geschützen beschossen worden. Das L-Boot hatte versucht, den im Bristol⸗Kanal angetroffenen Dampfer durch einen Warnungsschuß zum Anhalten zu bringen.
Der Chef des Admiralstabes der Marine.
London, 6. September. (W. T. B.) Das „Reutersche Bureau“ meldet aus Queenstown: Der britische Dampfer „Hesperian“ von der Allanlinie (10 920 Tonnen) mit 600 bis 700 Fahrgästen an Bord wurde vorgestern abend bei Fastnet torpe diert. Er sank nicht. Eine Lloydsmeldung besagt: „Hesperian“ torpediert. Kapitän und 20 Mann der Besaßung blieben an Bord. Die Fahrgäste und ein Teil . De a dung werden in Queenstown gelandet. Hilfe wurde entsandt.
London, 6. September. (W. T. B.) Wie das, Reutersche Bureau“ meldet, ist der Dampfer „Hesperian“ heute früh 6 Uhr 47 Minuten gesunken.
London, 6. September. (W. T. B.) Dem „Reuterschen Bureau“ zufolge berichtet der amerikanische Konsul in Queens⸗ town, daß bei der Torpedierung des Dampfers „Hesperian“ keine Amerikaner ums Leben gekommen sind. Die Reeder erklären, daß niemand umgekommen ist. Daß das Schiff absichtlich torpediert wurde, gehe aus den Mit⸗ teilungen von Passagieren hervor. Viele hätten sich nach dem Essen an Deck begeben, wo sie im Glauben, daß sie die Gefahren überstanden hätten, über die angenehme Reise sprachen. Plötzlich wurden die Deckstühle durch eine heftige Erschütterung umgeworfen. Darauf fand eine Explosion statt, und eine große Wassersäule, die bis zur Höhe der Masten emporstieg, fiel auf Deck nieder, wo alle durchnäßt wurden. Der Kapltän habe schnell angeordnet, die Boote herabzulassen, worin erst die Frauen und Kinder und darauf die anderen Passagiere Platz genommen hätten, während der Kapitän und die Offiziere an Bord geblieben seien.
(Es wird gut sein, zunächst eingehendere Meldungen ab⸗ zuwarten, ob überhaupt und unter welchen Umständen eine Torpedierung der „Hesperian“ erfolgt ist.)
London, 6. September. (W. T. B.) Das „Reutersche Bureau“ meldet, daß der englische Dampfer „Cym⸗ beline“ versenkt worden ist. 31 Mann von der Besatzung wurden gelandet, 6 sind tot, 6 verwundet.
London, 6. September. W. T. B.) Nach einer Meldung von Lloyds ist die norwegische Dreimast⸗Bark „Glim“ versenkt und die Besatzung von 14 Mann heute früh wohl⸗ behalten gelandet worden.
London, 6. September. Dampfer „Froe“ ist versenkt worden. 18 Mann der Besatzung wurden gerettet.
London, 7. September. (W. T. B) Lloyds meldet, daß der britische Dampfer „Mimosa“, 3466 t groß, versenkt worden ist. Die Besatzung ist gerettet.
(W. T. B.) Der dä nische Der Kapitän und
Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.
Konstantinopel, 6. September. (W. T. B) Bericht des Haupiquartiers. An der Dardanellenfront nichts von Bedeutung. Der Feind beschoß in r n n ih erfolglos mit seiner Land⸗ und Schiffsartillerie unsere Stellungen von
Anaforta und Sedil Bahr. Unsere Artillerie zerursachte einen Brand in den Schützengräben und in den Artillerie stellungen des Feindes bei Anaforta. Sonst nichts Erh —
Kunst und Wissenschaft.
Das Baverische Nationalmuseum in Münchg konnte in der letzwwergangenen Zeit seine Sammlungen durch eine Reibe von Änkäufen und Vermächtnissen in dankenswerter Weise vermebr en. Ünter den neuerworbenen Gemälden befindei sich in Bildnts des HDofoberrichters Baron Widemann und seiner Gattin, das in bezug auf die Kostüme beachtenswert ist und dag die NMusum. leitung als eine Arbeit Marseg anspricht. Aus der Neibe der kunstgewerblichen neueren Stucke bebt die KRunstchron it einen aus der jweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammenden Münchener Hauthalter als befonders wertooll, bevor. Sein Mütebid it die Skizje zu dem Dochaltarblatt der Hofkirche in Fuͤrstenfeld bon Johann Nepomuck Schöpf. Aus der gleichen Zit fissmmt ein fniender Engel vom Tabernakel eines Altarz der wahr⸗ scheinlich von dem kurfürstlichen Hofbildhauer Jobann B. Straub in PHünchen um 1760 verferiigt wurde, von B. L. Boos eine überlebeng große Figur Johannis des Täufers. Die Sammlung der Edelmetall. arbeiten wurde ü. a. durch die Garnitur eines Hauealtars, bestehend aus einem Kruzsfix und zwe Leuchtern vermehrt, die sich durch eine ungewöhnlich feine Zifellerung auszeichner und aus der Werkstatt des Bernbard Peter siammt. Unter den von der Glagsammlung erworbenen Werken ist das schönste und wertvollste Stück en aus dem Jahre 1719 stammender Glas- pokal, den Killinger für den Nürnberger Patrizier G. Theoph., von Tucher schnitt. Purch ein Vermächtnis des Barong H. von OHusch auf Gerenih kam in die keramische Sammlung: eine g ößere Anzabl Porzellanfiguren der Meißner und Nymphenburger Weikstätten, der Manufakturen von Frankenthal, Höchst und Damm, endlich eintger Thüringer Fabriken. Bemerkenswert ist auch ein ungewöhnllch gut erhaltener hübscher Wandbrunnen in bunter Hafnerkeramik mit der Jahreszahl 1665, der wahrscheinlich in Wasserburg entstanden ist.
Zu den überraschendsten Ereignissen in der jüngsten Erforschungs. geschschte Südamerikas gehört die Auffindung von Gebieten mit dichter Fndianerbepslkerung, die bisher noch nicht mit Weißen in Berührung gekommen sind. Auf einer vor jwei Jahren ange⸗ fangenen und jetzt beendeten Reise in die Caupolicanbezsrte im öst⸗ lichen Bolivien ist der englische Major Fawceti guf solche Indlaner- stämme gestoßen. Sie wohnen in dem Quellgebiete des Madidi⸗ flusses und ihre Gesamtkopfzahl soll ungefäbr 100 000 Köpfe betragen. Diese von der Kultur noch nicht berührten Indianerstämme leben, wie die „Geographische Zeitschrift? nach dem Reisebericht Fawcerts mitteilt, in umfangreichen Gemein dehäusern, Malocas genannt, von konischer Form und ungefähr 100 Fuß im Durchmesser und 79 Fuß in der Höhe. Jede der zwanzig und mehr Familien, die ein solches Haus gemeinschaftlich bewohnen, hat ibre eigene Feuerstelle und ihren eigenen Wohnplatz, auf dem sie ihre Erntevorräͤte aufstapelt. Der erste Indianerstanim, den Faweett antraf, zäblte ungefähr 3000 Köpfe; in seiner Nachbarschaft wohnten noch del andere Stämme von zu- sammen h000 Köpfen. Sie lebten in beständigem Kampfe miteinander und waren Menschenfresser, wie ja überhaupt die Anthropopbagie in Südamerika im Gebiet des Amazonenstroms noch verbreitet ist. Die Sprache der neuentdeckten Stämme hat bis auf wenige Worte nichts mit einer der bekannten Sprachen gemeinsam. Erst drei bis vier Tagemärsche entfernt von den eiwähnten Stämmen traf Faweett auf einen weiteren Stamm von ungefähr3000 Köpfen.
Literatur.
— Das Septemberheft der Deutschen Rund schau' (heraus- e von Bruno Hake, Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin) ringt an erster Stelle eine Abhandlung über die Bevölkerung und Wirtschaftsverbältnisse in den russischen Ostseepropinzen. Die Agrarverfassung und Landwirtschaft behandelt. Wilhelm Bührig, und Hermann Hassel bietet einen Abriß über Städteordnung, Handel und Industrie' der Baltischen Provinjen. Mit einem Beitrag Die 56 für die Veteranen dieses Krieges“ versucht Professor Christian Klumker, als Sachverständiger auf diesem Gebiet, Ziel und Rich- tung einer unserer wichtigsten e, . für die Zukunft festzulegen. Gottfried Fittbogen führt seine Studie Goethe als nationaler Dichter zum Abschluß. Gestützt auf die kürzlich erschienenen Memotren entwirft H. Prehn von Dewitz ein Bild von Chinas Staatsmann Li Hung ⸗ Chang. Franz Fromme weist auf zwei Nieder⸗ deutsche Neuerscheinungen? a Als Wahrzeichen deutscher Wissen⸗ schaft würdigt Wolfgang Stammler das Deutsche Rechtswörterbuch, das nach jahrzehntelanger ,, in diesen Kriegstagen zu er⸗ scheinen begonnen hat. Der belletristische Teil bietet eine kleine Er. zählung ‚Die Mutter“ von Ruth Waldstetter und den Schlußtell bon Ciarg Viebigs Roman „Eine Handvoll Erden. Vergnstaltungen aus dem Berliner Musikleben bespricht Gustav Ernest. Die üblichen 1 Notizen sowie eine Bibliographie bilden den Schluß es Heftes.
Bauwesen.
Der Drususstein auf der Mainzer Zitadelle, der bisber in den Wall einer Besestigung eingebaut war, ist auf Anregung der Denkmalpflege und des Altertumsmuseums der Stadt Mairz jetzt wenigstens auf einer Seite freigelegt worden. Schon ein alter Kupferstich aus der Zeit des Dreißigiäbrigen Krieges 7 wie Prof. C. Neeb in seinem Bericht über die Vermehrung der Sammlungen des Altertumsmuseums der Stadt Mainz 1913 14 mitteilt, das Drusutsdenkmal zur Hälfte in einen Wall der Schweikardsburg eln gebaut, die dann später, in den Jahren 1659 bis 1661, zur Zitadelle umgebaut wurde. Deutlich erkennbar ist auf diesem Kupferstich der viereckige Sockel des Denkmals mit seiner mächtigen Quaderverkleidung, von der allerdings auch damals nur noch Reste erhalten gewesen zu sein scheinen, ferner die tlefe Ausbruchstelle zwischen Sockel und zvlindri⸗ schem Aufsatz, die im 19. Jahn hundert auf einer Seite unterfangen wurde. Mit dem Ausbau der Zitadelle verschwand dann der ganze Sockel in der Wallanlage, nur der swlindrische Aufbau ragte noch darüber hinaus. Erst jetzt nach der Freilegung vermag man sich wenigstens von einer Seite eine deutliche Vorstellung von der ur prünglichen Höhe und von der einstigen Massenwirkung des Denkmals zu bilden. Die nach dem Inneren der Iltadelle vor dem Denkmal liegende Wallanschüttung wurde bis zu dessen Fußpunkt abgetragen und durch Errichtung einer e, den, dem Ganzen eine wirkungsvolle Umrahmung gegeben.
abel wurde am Fuße des Denkmals vielerlei Abbruchschutt gefunden, aber kein elnziges, irgendwie bearbeite tes Werkstück, daz über die Art der ursptünglichen Verblendung hätte Aufschluß geben können. Das Denkmal bat in seinem heutigen Zustand noch immer eine ö6he von 20.5 m, von denen 11 m auf den wlindrischen Aufba ommen. Dag etwa 1 m hohe Fundament, das auf dem Löß aufsi verbreitert sich nach außen. Auf diesen Vorsprung etzt sich ursprüngliche Quaderbekleidung, die aug mächtigen Blöcken Platten bestand. Die Abdrücke dieser Bekleidung en sich noch dentlich im Mörtel des in Gußmauerwerk ausgeführten in den man übrigens stellenweise auch mächtige Quader als Binde jetzt beseittgte Anschüttung vor dem einem zähen Letten, der tetlweise noch am bei der Freil f