1 die deutsche Landwirischaft zukomme, möchte aber vor übereilten Monopolabsichten warnen, um die Bahn für die Herstellung billiger Stlckstoff düngemittel frei zu halten.
Der zweite Vortrag behandelte die Frage: Welche Er⸗ fahrungen sind bisher in der Viehfütterung im Wirt— schaftsjabre 1914 bis 1915 unter Berücksichtigung aller ur Verfügung gewesenen Futtermittel aus den natür— ichen Hilfsqueilen der Landwirtschaft und der In⸗ dustrie gemacht worden?“ Domänenpächter Schneider (Kleeberg bei Hachenburg) ging als erster Redner, von seinen praktischen Erfahrungen aus näher auf die Schwierigkeiten ein, die die deutsche Viehbaltung durch die Blockterung Deutsch⸗ landz getroffen haben. Eine Mehreinfuhr von Futtermitteln im Werte von jährlich rund 15 Milliarde Mark blieb aus. Die deutsche Landwirtschaft wurde vor neue Aufgaben gestellt, die durch⸗ aus nicht einfacher Art waren; doch ist sie diesen Aufgaben bisher in weitem Maße gerecht geworden. Während der Kriegszeit haben die⸗ e ren Betriebe die Erhaltung ihres Viehbestandes leichter durchzu- 23 vermocht, die sich in dem Zukauf von Kraftfutter⸗ mitteln schon früher Beschränkungen auferlegt hatten. Der Krieg lebrte wieder einmal, daß die Not der beste Lehr⸗ meister ist. Es gelang, den Rindviehbestand im großen und ganzen durchjubalten. Nur der Schwelnebestand erlitt im Frühjahr eine starke Verminderung. Die deutsche Landwirtschaft hat gelernt, mit den selbstgewonnenen Futtermitteln haushälierischer umzugehen und neue, früher nicht beachiete Futterstoffquellen zu erschließen. Die Pferde sind mit der geringen Hafergabe durchgekommen und haben Futtermischungen vertragen, die man früher für sehr gafährlich hielt. Sie bekamen außer Melasse, Futterzucker, Maisschrot, Trockenschnitzeln, Trockenkartoffeln allch Sesamkuchen, Rübkuchen, Leinkuchen und dergleichen Oelkuchenarten mehr und befanden sich ganz wohl dabet. Es zeigte sich als neue Erfahrung, daß man mit gedämpften Kartoffeln und ohne Hafer usw. Pferde in bester Leistungsfähigkeit erhalten kann. In der Schweine⸗ mast wurde Futtergerste mit Erfolg durch verhältnitmäßig große Mengen Futterzucker ersetzt. Fischmehl, Fleischmehl, Kadavermehl, Blutmehl, Trockenhefe und andere eiweißreiche Abfälle haben in der Schwelnefütterung gute Dienste gelelstet. Die Durch— haltung der Zuchtsauen im Winter mit Häcksel von Klee⸗ heu, Grummet, Spreu, Melasse und Rüben, im Sommer mit ausschließlicher Weideernährung gelang ausgezeichnet. Für die Rinderhaltung, für die zunächst große Vorräte aus den guten Erntejahren 191314 vorhanden waren, suchte man die im Stroh enthaltenen Nährstoffe besser dienstbar zu machen. Unter den ver⸗ schledenen Wegen hierzu hat sich die Vermischung von Strobhäcksel mit Rohmelasse am besten bewährt. Am besten standen sich die Landmirte, die Futterrüben aller Art so reichlich bauten, daß sie für alle Viehgattungen genug hatten. Im ausgedehnten Futtertübenbau liegt das beste Mittel, die fehlende Futtereinfuhr zu ersetzen. Eine reichliche Kali⸗ und Stickstoffdüngung ist hierbei ausschlaggebend. Von größter Bedeutung ist zur Kriegszeit für alle Vlebarten bie Weideernährung, die sich immer mehr einbürgern sollte Es gilt vor allen Dingen, die Weiden durch reichliche Dungung auf beste Er tragsfäbigkeit zu bringen. Selbst im Winter können sich bei rationell durchgeführtem Betriebe Fohlen, junge Rinder und Schweine auf der Wetde ernähren. Bel der mäßig ausgefallenen Heu⸗ und Stroh⸗ ergte des Jahres 1915 ist für diesen Winter dle Fütterung mit besonderer Sparsamkeit einzurichten. Streustroh ist durch Torf⸗ streu zu ersetzen, alles Stroh der Fütterung vorzubehalten. Auch alle Ersatzfutter sind in geeigneter Weise heranzuziehen.
Als jweiter Redner ergänzte Privatdozent Dr. Wilhelm Völtz dle Ausführungen des ersten Vortragenden noch nach verschledenen Richtungen. Auch er streifte zunächst die Schwierigkeiten, die durch den Kriegsausbruch entstanden, und behandelte die verschiedenen Ersatz⸗ möglichkeiten, die sich durch die Not der Zeit ergaben. Der Vor⸗ tragende betonte besonders die Bedeutung, die einer zweckmäßigen
Girke komme, um gef kiesen Wege ai. glichkeit zu vermelden und bis in itt 1 e, ,,.
nen Trocken ate an beschrãn .
inter sind vielfach
auch Zucker⸗ und Futterrüben mit
3 3 insäuerung sind
ki Nährstoffberluste in gedämpften Kartoffeln sehr gering. Auch die Glnfäuerung der rohen Kartoffeln gelingt bei genügender Wasser⸗ undurchlässigkeit der Gruben ebenfalls ohne wesentliche Verluste. Die Reinzuchtsäuerung erhöht die Sicherhelt des Erfolges. Weiter kommen zur Streckung der Futtervorräte der vermehrte Anbau von Leguminosen,
die Aberntung von Gründüngungspflanzen, die Eichel⸗, Buchecker⸗ und
Kastaniengewlnnung, die Ausßdehnung des Weideganges usw. in Be- tracht. Auch das Kartoffeltraut, in ** von Heu oder Sauerfutter, sowelt möglich auch die Laubheugewinnung sind zu beachten. Das Strohmehl bat die darauf gesetzten Erwartungen nicht ganz erfüllt, kommt aber bei nicht zu hohen Mahlkosten für Wiederkäuer in Frage. Von größerem Wert ist die chemische Aufschlleßung des Strohes nach F. Lehmann. Der Vortragende ging dann auf die Fütterung der einzelnen Tiergattungen näher ein und gab Futterraltonen an, bei denen jede Tierart am besten bestehen kann.
Kunst und Wissenschaft.
Das norwegische Generalkonsulat in Archangelsk berichtet in einem Telegramm vom 16. September an das Ministerium des Aeußern, daß die Expedition Sperdrups dort angekommen sel. Alle Teilnehmer der Forschungsrelse befinden sich wohl.
Aufdeckung des großen Tempels von Memphis. Die
von der Universität in Pennsylvanlen nach Memphis entsandte Expe⸗ dition hat einen Tempel von geradezu gigantischen Abmessungen auf— edeckt. Im Tempelbezirk wurde ein großer Raum, mit Zementfuß= oden belegt, aufgefunden, von dem anzunehmen ist, daß in ihm Amulette und ähnliche Dinge hergestellt wurden. Nicht weniger als 4000 Gefäße beträgt die Ausbeute. Darunter befinden sich 100 Köpfe aus Terrakotta und anderem Werlstoff. Aus den Funden geht hervor, daß Memphis von den Vertretern der ver⸗ schiedensten Rassen bewohnt war; hauptsächlich vertreten sind aber der rein ägyptische und der äthiopische Typus.
Verkehrs wesen.
Postscheckverkehr. Zum Verzeichnls der Kontoinhaber bei den Postscheckämtern im Reschspostgeblet, Ausgabe 19165, erscheint in den nächsten Tagen der 2. Nachtrag nach dem Stande vom J. September. Er ist bei allen Postanstalten für 40 3 käuflich. Das Verzeichnis selbst (Stand vom 1. Januar) kostet 2 20 , der 1. Nachtrag (Stand vom 1. Mai) 40 5. Kontolnhaber erhalten Verzeichnis und Nachträge auf Wunsch von ihrem Postscheckamt unter Abbuchung des Preises; auch können sie sich den ,, Bezug des Ver⸗ jeichnisses und der im Laufe des Jahres erscheinenden Nachträge durch einmalige Bestellung bei ihrem Postscheckamt sichern.
Theater und Musik.
Morgen, Sonntag, wird im Königlichen Opernhause „Tannhäuser“ in folgender Besetzung gegeben: Elisabeth; Frau Hafgren. Waag; Venus: Frau Denera; Hirtenknabe; Frau Herwig; Landgraf; Herr Knüpfer? Tannhäuser: Herr Unkel; Wolfram: Herr Bronsgeest; Walter:; Herr Hente; HBiterolf; Herr Bachmann. Dirigent ist der Generalmusikdtrektor Blech. — Offenbachs phantastische Oper „Voffmanns Erzählungen“, die in der vorigen Spielzeit mit Rücksicht auf den Aus- bruch des Krieges zurückgestellt werden mußte, wird nunmehr am Donnerstag, den 23. d. *. zum ersten Male in Szene gehen. Da der am 1. September in den Verband der Königlichen Oper getretene Tenor Alexander Kirchner noch durch seine milttärischen Pflichten in Oesterrelch zurückgehalten ist, wird in der Erstaufführung der gleich⸗ falls für die biesige Königliche Oper verpflichtete, zurzeit noch in Frankfurt am Maln tätige Herr Robert Hutt die Partie des Hoff⸗ mann singen.
Im Königlichen Schauspielhause geht morgen dag Lust⸗ spiel Goldfische“ in Szene. In den Hauptrollen sind die Damen Arnstädt, Heisler und von Mayburg sowte die Herren Kraußneck, Pohl, Bötscher, von Ledebur, Patry und Werrack beschäftigt. Spielleiter ist der Oberregisseur Patiy.
ö Im Deuschen Daerr n bag; ist die nächste nene
Lortzinag Wildschätz!. Die erste Sonnabend, den 25. Seytember,
der Kape Rudol e n , 1 der er limeister die sien . ö ster beginnt selne ar,, ,, , , Blüthnersaal mit einem Beelhoven. Wagner ⸗Abend unter der Leitung seines Dirigenten Musikdirektors Paul Scheinpflug.
Mannigfaltiges. Berlin, 18. September 1915.
Das Polareis ist keineswegs klar und durchsichtig, wie mancher vielleicht meint, sondern es zeigt sich meistenteils schmutzig. Ueber die Herkunft dieses Schmutzes herrscht selbst bei Eismeerfahrern häufig Unklarbelt; sie meinen, solch unsauberes Eis müsse vom Lande oder von Flüssen stammen, wo Schlamm hinaufgespült und Staub hinaufgeweht worden sei. Auch mancher Forscher, z. B. Nordensklöld, glaubte, die Entstehung schmutzigen Eises dadurch erklären zu können, daß schlammhaltiges See oder Flußwasser bei Wellengang auf die Schollen binaufgespült werde und beim Abfließen des Wassers der Schlamm dort liegen blelbe. Nansen hält, obwohl derartiges täglich bei einzelnen Schollen vorkommt, diese Erklärung im ganzen nicht für zutreffend, denn alles Eis, wo es sich auch bilden mag, selbst mitten im Polarmeer, erhält im Laufe der Zeit auf der Oberfläche einen Ueberjug aus braungrauem Schmutz. Nach Nansen rührt er zum Tell daher, daß der aus der Luft fallende Schnee stets feinen Staub mütführt, der beim Schmelsen des Schnees als sehr feine graue Schicht auf der Oberfläche sitzen bleibt. Vor allem aber sind in dem gefrierenden Seewasser selbst immer Schlamm und . nismen eingeschlossen, die das Eis bisweilen ganz braun färben können. Schmiljzt das Eis an der Oberfläche, was im Sommer überall im Eigmeer geschlebt, so fließt das Schmel zwasser ab, aber der Schlamm und die Organiemen blelben auf der Obei fläche liegen, und je dicker die geschmoljene Eisschicht war, um so r, ist die Spur, die sie hinterläßt. Man kann danach leicht altes von jungem unterscheiden. Natürlich kommt es sehr darauf an, wo daz Eis entstanden ist. Bildet eg sich vor der Mündung eines Klusses, wo das Wasser braun vom Flußschlamm ist, wie z. B. beim Ob, so wird die Oberfläche schon nach ganz geringem Abschmelzen an g braun, während Eis aus verhältnismäßig reinen Gegenden schon sta abschmelzen muß, ehe sich seine Farbe verdunkelt.
Im Wissenschaftlichen Theater der Urania“ wird in nächster Woche der Vortrag von Dr. Fritz Wertheimer Von den Karpathen bis Brest. Litowek“ allabendlich wiederholt. Am morgigen Sonntagnachmittag wird der Vortrag .Der Isonzo und Oesterreichs Adriaküste', am Mittwochnachmittag der Vortrag „An den Grenzen von Südlirol und Italien“ und am Sonnabendnachmittag der Vor⸗ trag „Flandern und der Krieg“ zu kleinen Preisen gehalten werden.
London, 17. September. (W. T. B.) Lloyds“ meldet aug Fayal (Azoren), daß der Dampfer Roma“ auf 40 Grad nörd= sicher Breite und 42 Grad westlicher Länge dem Dampfer Ladroma“ begegnete, der steben Fuß Wasser im Laderaum hatte. Auf dem Schiff war ein Brand ausgebrochen, der von der Besatzung gelöscht worden war. Die Mannschaft war damit be⸗ schäftlgt, die beschädigten Pumpen wiederherzustellen. — Nach einer weiteren ‚Lloyds“ Meldung aus Sago Miguel auf den Azoren ist der französische Damp fer „St. Anna“, der mitten auf dem Ozean in Brand geraten war, dort angekommen; 60h seiner Fahr- äste befinden sich auf dem italienischen VBampfer „Ancona“, der nach gta pei geht.
Paris, 17. September. (W. T. B.) Der Temps“ meldet: In der Geschoßfalrik in Le Pecg ereignete sich gestern morgen eine heftige ErxpLlof ion. Gin Teil der Fabrik flog in die Luft. Die Fensterscheiben aller Häuser im Umkreise von 500 m wurden jer⸗ trümmert. Dem Umstande, daß die Nachtschicht die Arbeitsstelle ver⸗ lassen hatte und die Tagschicht noch nicht angetreten war, ist es zu verdanken, daß nur drei Personen verletzt worden sind. Der 3 ist sehr bedeutend. Die Ursache des Unglücks ist noch un⸗ ekannt.
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Theater.
Nönigliche Schanspiele. Sonntag: Opernhaus. 193. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg. Romantische Oper in drel Akten von Richard Wagner. Musi⸗ kalische Leitung: Herr Generalmusik-⸗ direktor Blech. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Chöre: Herr Professor Rüdel. Anfang 75 Uhr.
Schau spielhaus. 186. Abonnementsvor⸗ stellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Goldfische. Lustspiel in vier Aufjügen von Franz von Schönthan und Gustab Kadelburg. Regle: Herr Ober- regisseur Patry. Anfang 74 Uhr.
Montag: Opernhaus. 194. Abonne-⸗ ment vorstellung. Fidelio. Oper in zwei Akten von Ludwig van Beethoven. Text nach dem Französischen von Ferdinand Treitschke. Zu Anfang: „Ouvertüre zu Fidelio“. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Regisseur Bachmann. Chöre: Herr Pro⸗ fessor Rüdel. Anfang 73 Uhr.
Schauspielhaus. 187. Abonnementsvor⸗ stellung. Die Quitzo ms. Vaterländisches Drama in vier Aufzügen von Ernst von Wildenbruch. Regie: Herr Regisseur Dr. Bruck. Anfang 74 Uhr.
Opernhaug. Dienstag: Geschlossen. — Mlttwoch: Salome. — Donnerstag: Zum ersten Male: Hoffmanns Erzäh⸗ lungen. — Freitag. Figaros Hochzeit. — Sonnabend: Hoffmanns Erzäh⸗ lungen. — Sonntag: Lohengrin.
Schauspielhaus. Dienstag: Die Jour⸗ nalisten. — Mittwoch: Die Raben⸗ steinerin. Donnergtag: Gold fiche.
eitag: Colberg. — Sonnabend: Veer
tut. — Sonntag: Die Quitzows.
Nentsches Theater. ( DNirekllon: Mar Reinhardt.) Sonntag, Nachmittags 23 Ubr: u kleinen Preisen: Maria Magda⸗ ene. — Abends 71 Uhr: Judith. Montag: Faust, L. Teil.
Judith.
Sonntag, kleinen Preisen:
teufel.
Montag, Olenstag,
städter.
Abends 8 Uhr: Venedig.
Wie einst im 8 Uhr: Extrablätter!
und Willv Bredschneider. blätter!
Deutsch von Julius
Dienstag, abend: Rausch.
Kraft, L. Teil.
Dienstag, Donnerstag und Sonnabend:
Mittwoch; Faust, 2. Teil. Freitag: Was ihr wollt. Kammerspiele.
Nachmittags 24 Uhr: Zu Die deutschen Klein⸗ städter. — Abends 8 Uhr: Der Weibs⸗
Donnerstag und Sonnabend: Der Weibsteufel. Mittwoch: Die deutschen Rlein⸗
Freitag: Wetterleuchten.
Volksbühne.
(Theater am Bũůlowplatz. ) (Untergrundbahn Schönhauser Tor.) Dliektion: Max Reinhardt.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Geschwister. Die Mitschuldigen. — Der Kaufmann von
Montag bis Donnerstag und Sonn⸗ abend; Der Kaufmann von Venedig. Freitag: Die Räuber.
Berliner Theater. Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Mai. Heitere Bilder aus einster Zeit von Bernauer⸗Schanzer und Gordon. Musik von Walter Kollo —
Montag und folgende Tage: Exztra⸗ XM
Thenter in der Käniggrätzer
Straße. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr:
Die fünf Frankfurter. — Abends 8 Ubr:
Ueber die Kraft, 1. Teil. Schausplel
in zwei Akten von ö Bijörnson. as.
Montag: Königin Christine.
Donnerstag und Sonn⸗
Mittwoch und Freitag:
Dentsches instlertheater. Nürn ; bergerstr. 70 71, gegenüber dem Zoologischen Garten). Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Datterich. — Abends 8 Uhr: König Salomo. Ein Drama in drel Atten von Ernst Hardt.
Montag bis Seine einzige Frau.
Freitag: König Salomo.
Sonnabend, 77 Uhr: Neu einstudiert: Zwischenspiel.
lottenburg,
Nachmittags Preisen:
Donnerstag:
Barbier.
Lessingtheater. Sonntag, Abends 8 Uhr; Stein unter Steinen. Schau⸗ spiel in 4 Akten von Hermann Suder⸗ mann.
Montag, Donnerstag und Sonnabend: Peer Gyut.
Dienstag: Neu einstudiert: Nora.
Mittwoch: Nora.
Freitag: Stein unter Steinen.
Die
Schillertheater. O. (Walner- theater.) Sonntag, Nachmittags 31 Uhr: Ssasemanns Töchter. Volksstück in vier Akten von A. VArronge. — Abends 8 Uhr: Heimat. Schauspiel in vier Alten von Hermann Sudermann.
Montag: Rosmersholm.
Dienstag: Heimat.
Charlottenburg. Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Das Glück im Winkel. Abends 8 Uhr: Mein Leopold. Volksstück in drei Akten von Adolph rronge.
Montag: Wallensteins Lager. Hierauf: Die Piccolomini. , t Dlentztag: Wallensteins Tod.
Leipziger.
Theater
— Abends Sonntag,
Thenter des Westens. (Statlon: dologischer Garten. Kantstraße 12.) onntag, Nachmittags 31 Uhr: Zu Zu ermäßigten Preisen: Der brave Fri⸗ dolin. — Abends 8 Uhr: Der brave Fridolin. Gesangsposse in drei Arten von Georg Okonkowski. Musik von Max Gabriel.
Montag und folgende Tage: Der brave Fridolin.
Schuhe.
Kren. Musik von Ueber die
Dentsches Opernhaus. Bismarck ⸗ Straße Direktion: Georg Hartmann.) Sonntag,
Die ver kaufte Abends 8 Ehr: Hoffmanns Erzählungen. Phantastische Oper in drei Bildern, einem Vorspiel und einem Epilog nach Th. Amadeus Hoff manns Novellen von Jules Musik von Jacqueg Offenbach. Montag: Der Bettelstudent. Dienstag: Lohengrin. Mittwoch und Freitag: Erzählungen. Donnerstag: Die Fledermaus. Sonnabend: Zum ersten Male: Wildschütz.
Komische Oper. (An der Welden danmmer Brücke.) Sonntag, Nachmittags 35 Uhr: Gold gab ich fär Gisen. — Abends 8 Uhr: Operette in drei Akten von Leo Leipziger und Erlch Urban. Musik von Gilbert.
Montag und folgende Tage: muß man sein.
Nachmittags 34 Uhr: Dollarprinzessin. — Abends 8 Uhr: Immer feste druff! Volksstück in vier Bildern von Hermann Haller und Willi Wolff. Walter Kollo.
Montag und folgende Tage: Immer feste druff!
Thaliathenter. (Direktlon: Kren und Schönfeld.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: ermäßigten Männe. — Abends 8 Uhr: Drei Paar Lebensbild mit Gesang in vier Bildern, frei nach Karl Görlitz von Jean Gesangstexte von Alfred Schönfeld.
Gilbert. .
Montag und folgende Tage:
Paar Schuhe.
2 83 — — ——
Custspielhaus. ( Friedrichstraße 236) Sonntag, Nachmittaas 35 Uhr: Zu er⸗ mäßigten Preisen: Die Kinder der Exz⸗ zellenz. — Abends 8 Uhr: Herrschaft. licher Diener gesucht ... Schwank in drei Akten von Eugen Burg und Louis Taufstein.
Montag und folgende Tage: Herr⸗ schastlicher Diener gesucht ...
Txianontheater. ( Seorgenstr. nahe Bahnhof Friedrichstr) Sonntag, Nach⸗ mittags 35 Uhr: Zu kleinen Preisen: Die Waise aus Lowood. — Abendg 8 Uhr: Die Hydra. Lustspiel von Karl Ettlinger.
Zirkus Busch. Sonntag, Nachmltt. 3 Uhr und Abends 8 Uhr: 2 Vor⸗ stellungen. In beiden Vorstellungen: Das vorzügliche Gröffnungspro⸗ granm. Nachmittags hat jeder Er⸗ wachsene ein eigenes Kind unter 10 Jahren frei auf allen Sitzplätzen.
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Anne. Marie Bötticher mit Hrn. Oberleutnant Gero von Randow (Balduinstein a. Lahnx.— Frl. Leni Vonrichs mit Hrn. ber⸗ leutnant z. S. Fritz von Arnauld de la Perl bre ( Hieperstors b. Kratzeburg, Meckl. Seebrũgge).
Geboren: Eine Tochter: Hrn. Haupt⸗ mann Konrad von Marses (Charlotten⸗
burg). Gestorben: Cäcilie Gräfin Prebentow (Berlin).
(Char⸗ 34-37.
3 Uhr: Zu ermäßlgten
Braut. —
Soffmanus
Der
Jung muß man sein.
Gesangstexte von Leo
Jung
am Nollendorsplatz.
Die Vaterländisches Musik von
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyr ol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (J. V.: an ger . 9) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdrugere! und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.
Vier Beilagen
Preisen: Kam'rad
Drei
der Deutschen Verlustlisten ·
1
sowie die 692. und 69. Ausgabe
Erste Beilage zum Deut 221.
1 , ett 7 (9),
Amtliches
Deutsches Re ich.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangsweise gerwaltung französischer Unternehmungen, vom F November 1914 (RGBl. S. 487) ist für die folgenden snernehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden:
126. Liste.
Städtischer Haus- und Grundbesitz. Kreis Straßburg⸗Stadt. (XV. Nachtrage verzeichnis.) Gemeinde Straßburg. u und Garten (204 a) Beilenwörth, Miethaus (235 a) Karpfenweg 37 , Mletshaus (1,98 a) Karpfen weg 37, Ruprechtsau, und Garten (631 a) Bellenwörth, hun und Grundstůck (74,19 a) Neuhof, Redoutenweg 7, der Witwe
Stanislaus Schwartz, Lulse geb. Bruder, Witwe von Johann—
Maigne, z. Zt. in Grandville⸗ (Verwalter: Bürgermeister Dr. Schwander in Straßburg). Ländlicher Grundbesitz.
Kreis Straßburg -⸗Lan d. (IX. Nachtrageverzeichnis.) Kanton Truchters heim. — Gemeinde Pfulgiersheim. zol a Acker des Schrifistellers Philipp Friedrich Schurs in Paris
Verwalter: Notar von der Way in Tiuchtersheim). anton Schiltigheim. — Gemeinde Oberschäffolsheim. ö ha. Acker, Wiesen und Vlebweide der Ebefrau Bernheim Ernestine geb. Lery in Paris (Verwalter: Justizrat Fick in Schiltigheim). Kreis Hagenau. (VII. Nachtrags verzeichnis.) Kanton Bischweiler. — Gemeinde Drusenheim. 1sß a Acker und Wiesen des Wagners Jakob Grunder in Frötznes= St. Mames (Verwalter: Notar Wündisch in Bischweller). Gemeinde Oberhofen. sö6öö a Wiesen des Bierbrauers Friedrich Florenz Veith in Reims Verwalter: derselbe). Gemeinde Offendorf. sz a Acker des Rentners Pius Groß in Drusenheim (Veiwalter:
derselbe). Gemeinde Rohr weiler. diba Acker der Ehefrau Le Saint Regina geb. Wenger in Malakoff (Verwalter: derselbe). 33 6 Gemeinde Sufflenheim. öh h. Wiesen des Bierbrauers Friedrich Florenz Velth in Reims Verwalter: derselbe), släß a Wiesen des Weinhbändlers Eugen Schwab in Verdun (Ver—⸗ walter: derselbe). Straßburg, den 12. September 1915. Ministerium für Elsaß⸗Loothringen. Abteilung des Innern. J. V.: Cronau.
Per son alver änderungen.
Königlich Preußische Armee. Ernennungen, Beförderungen und Versetz ungen.
Großes Hauptquartier, den 8. September 1915.
Alt Leutnants und Feldjäger in das Reitende Feldjägerkorps arsezt: die Leutnants: Dalmer im Jäger. B. Nr. 6, jetzt 6. Res.
Gem. 12 in 1 Gem. orontal n 12 Gem. (I), ferner
r Zeit vom
em. 4 Er⸗ 3st in den in 4 Gem.
en. in Täbris n 10 Todes⸗ nschleppung
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September Mecklen⸗
September Bbierungs⸗ k Berlin 1 Il, Arns-⸗ 3 (Preußisch d le — (I, Schleswig
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I. September irken lund erlohn Land!, tz na brůck
d im Kanton ungen.
l. September genden Re⸗ Landespoltzei⸗ jsttenburg 3], nburg 1 (), sadt, Bochum Perne je ]), Militsch 1] () (Cassel Stadt 10, 8 Berent], Geldern Z, i. Nm. 2, innen 13 , Hildes⸗ Fischhausen, kel 36 (9)! Jauer je 1, sedurg Land!, schersleben 3, (65), Culm, (I ) Bitter
Querfurt,
Big. B. Nr. 6, Mueller (Fran d. Res. d. Garde⸗ Jag. Batz,
zt bei diesem Bat.
Den Charakter als Major hat erhalten: Raffin, Hauptm. D. CI Berlin), zuletzt Battr. Chef im Feldart. R. Nr. 4, jetzt Tn. d. XVI. A. K. und komdt. bei d. Art. Werkstatt in
handau.
Den Charakter als Zeug⸗Major haben erhalten: die Zeug- Raintleute 4. D.! Th om aßz, zuletzt bet d. 2. Art. Dep. Dir., ät b. Art. Dep. Mm. Fabrik.
Zu Zeugleutnants, vorläufig ohne Patent, befördert: die Zeug⸗ sdrebel; Stte b. Art. Pep. in Namur, R le mann b. Art. Veh. Frankfurt a. O, Rag mug b. Art. Bep. in Stettin, Die ster⸗ apt bei d. Werkstait d. Belag. Art. Nr. 7, Osm ann b. Art. h. in Antwerpen, Engelke bei d 2. Art. Dep. Dir., Purps b. ⸗ btapp. Mun. Wesen d. Armeegruppe Woy sch. Zu Feuerw. Lte, vorläufig ohne Patent, befördert: die Ober⸗ aher. Dorrong b. stellv. Gen. d. Fußart. b. Gouv. in Könige⸗ z YT. nt B. 17, Urbschat b. Art. Dey. in Antwerpen, Ah reng b. Fern. Lahgratortum in Stegburg, Hildebrandt b. Art. Dep. in n endau, Treskow b. Art. Dep. in Antwerpen, Bernetke b. 61 Laboratorium in Spandau, Ober steller bei d. Geschoß⸗ . in Spandau, Schu ls (Emil) 6. Gen. d. Fußart. d. Grenz. Um den nördlich der Memel, Gett ke b. Art. Dep. in Stettin, z an etz b. 1. Art. Offij. v. Pl. in Namur, Sutheim b. Art. p. in Stettin. w n Zeugleu tnantg der Landw. 2. Aufgeb, befördert; die Zeugfeld= ; i: Salitter (Wiesbaden), jetzt b. Etapp. Mun. Wesen d. hiärmee, We ste rn (VI Berlin), jetzt bei d. Etapp. Insp. d. Armee lter auen, Schick, Gteseler, Friedrich (VI Berlin, 6 R; Gewebrfabrik in Spandau, Wer ner (Vanzig), Jetzt bei en, Wenrkstait in Danmig, Schneider (Brandenburg a. H.), jetzt g Feueim Laboratorium in Siegburg, Hen ke (1V Berlin), Ztemer, ö (VI Berlin), jetzt b. Feuerw. Laboratorlum in Spandau, 1. t. (Georg) (11. Bremen), Ha rms ( Itagdeburg), La st r r erh. etzt ö . T ö . , 9 ö . Art. Dep. in Erfurt, Bergmann erlin), jetzt Aut. He. in . ö J 66 ö euern Leutnants d. Landw. 2. Aufgeb. befördert: die Ober⸗ 3 3 Werner (Poser), jetzt bei d. Mun. Kol. und Trains dio! S. Schneider (Spandau), jetzt bei d. Fußart. Batttr. re. Spaeth ( Essen), jetzt b, Zugmaschinenpark d. Fußart., du rng (VI Berlin), 1 b. Art. Kom. bei d. 89. Inf. i her Det. Westernhagen, idem ann (1 Essen), jetzt bei d. n 2. Abt. Nr. 4, Die kelmann (Stettin), jetzt bei d. un. kun. Verw. d. 1. Armee, Moers (Erfurt), jetzt b. 2 4. Armee, Gärtner (II Bochum), jetzt bei d. Armee. Abt. Falkenbausen, Wedde (Stendal), jetzt Mun. Kol. Nr. 438, Kubn (11 Hannover), jetzt bei d. „Kol. Nr. 123, Born (Allenstein), jetzt bei d. Etapp.
in Rahatt, Bussien, zuletzt und jetzt bei d.
berg tollwut⸗
Pietz ker b. Art. Dep. in Thorn, Harder b. Landw. e
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6 (4) Lissa ederbarnim 1, gl, Stade c 12 1 Saar⸗ aden Stadt.
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Ers. B. Nr. Zu Lig.
Nr. 130, Be rgau [Grauden ), jetzt bel d. Art. Werk flat
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x a em m ld i tp ßnoerooln ), Sarnighausen, (Lüneburg) b. Pion. Ers. B. Nr. 9. d. Pion. Batl. Nr. 9, Behnfen 8 b. Pion. Ers. B. Schröder (Ludwig) (1 Cassel) b. Pion. Ers. B. Nr. 11, d. Pion. Bata. Nr. 11, Nr. 19, d. Pion. Bat. Nr. 19, Pa lem ann (II Qannover), Klein- wächter (Anklam), Igeschke (Danzig) im Pion. R. Nr. 23, Rastenburg) b. Ers. B. d. Pion. Regts. Nr. 23, — d.
des Pion. Batg. Nr. 26, Baumgärtner (Y Berlin) b. St. Offiz. d. Pioniere A. Ob. Komdo. Njemen, d. Pion. Bats. Nr. 27, Goetz ky, (Altenburg) b. Scheinwerferzug 209. d.
Zu Ltg. d. Landw. Pion. 1. Aufgeb. befördert: feldw. (Hildesheim) b. Pton. Ers. B. Nr. 10, Sach se, Vözefeldw. (Saarbrücken), Widmann, Vljefeldw. (Molsheim) b. Erl. B. d. 3 19, Pit sch, Vizewachtm. (Vꝰ1 Berlin) b. Pion.
Landw. Pioniere 2. Aufgeb. leutnants: Neßelmann ((Graudenz) 6 Ers. B. Nr. 29, Boldt (Stendal) bei d. Plon. Komp 185.
Zu Lis. d. Landw. Piontere 2. Aufgeb. befördert: die Feldwebel: Schaefer (Mühlhausen i. Th.) b. Pion. Ers. B. Nr. 7, L mann (Posen) bei d. 2. Landst. Pion. Komp. d. V. A K. Zeuner Vzeseldw. (Kattowitz) b. Ers. B. d. Pton. Regts. 29, zum Lt. d. Landw. Inf. 1. Aufgeb. befördert.
Pion. Reats.
Zvischerei.
Eine Hebung unserer Fischmucht hat infolge des Krieges
— ein erhöhtes Interesse gewonnen, da ja alle e, un abrungsmittel zu vermehren, eine erhöhte Bedeutung n. A
auch abgesehen vom Kriege und über ihn hinaus spielt die künstliche Fischjucht eine sehr bedeutsame volkswirtschaftliche Rolle. In srüheren Zeiten bat man solche Maßnahmen. nicht ge⸗ kannt, sie waren weder möglich, noch auch nötig, da die Fischerei den natürlichen Fischreichtum und der natürlichen Vermeh— rung der Fische keinen Abbruch tun konnte. In den ältesten Zeiten war jedermann zu sischen berechtigt, selbst iu den Zeiten der alten Römer hat es nech kein Fischrecht und kein Jaghrecht gegeben. Im frühen Mittelalter dagegen finden wir die Fischerei in fließenden Gewässern mit dem immer größer werdenden Grundbesitz ver⸗ bunden, und später ist sie ganz in den Dänden der Landes. herren und Herrschaften. Gegen Ende des Mittelalters trat dagegen elne ständig zunehmende Zersplitterung der großen Fischereigebieie ein, es entwickelten sich die verschiedensten Arten von Mütfischrechten und mit ihnen zugleich eine Raub⸗ fischerei, die in allen Ländern zum Erlaß von Fischordnungen führten, in denen sich zwar auch sschon Vorschriften über Schonzeiten, Verbot des Nachffischens, Angaben über den Gebrauch gewisser Fang⸗ ͤ 66 usw., in erster Reihe jedoch Strafbestimmungen wegen un- efugten Fischens finden. Der Niedergang der Flußfischerei konnte dadurch aber nicht aufgehalten werden, denn es fehlte an wertvollen Mitteln, um die auzgeraubten Gewässer wieder fischreicher zu machen. Die Methode der künstlichen Befruchtung der Fischeier ist erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts ausgebildet worden, aber erst seit der Mitte des 19. Jahrhunderts haben Fisch⸗ zuchtanstalten in großem Maße die Aufzucht von Jungfischchen (Setz. lingen) zum , ,. Besetzen unserer Gewässer als eine besonderg wichtige Aufgabe in Angriff genommen. Stefan Ludwig Jacobi aus Hohenhausen war es, der sich zuerst mit der künstlichen Befruchtung der Forelleneier beschäftigte. Schon im Jahre 1725 stellte er ent⸗ sprechende Versuche an, nachdem er den natürlichen Laichvorgang lange * beobachtet hatte. Wie andauernd und sorgfältig er arbeitete, gebt daraus hervor, daß er erst nach 40 Jahren, im Jahre 1766, seine Entdeckung der erfolgreichen lünstlichen Befruchtung der Forellent ier im „Hannöverschen Magazin“ veröffentlichte. Der Herausgeber der Zeitschrift fügte dem Aufsatz Jacobis die für den damaligen Zustand der Fischerei bezeichnende Anmerkung bei: „Denn die Fischerei der Forellen geht auf eine verderbliche Art vor, weil dieser schnelle und schlaue Flsch gewöhnlich nur in der Laichzeit gefangen und geschlachtet wird, da denn mit ihm zugleich seine ganze Brut mit untergeht. Nun aber kann man den Fisch essen und seine Stelle viel hundert Mal ersetzen und den Laich noch vor den Gefahren in Sicherheit stellen, denen er im freien Wasser ausgesetzt ist. Aber die Arbeiten Jecobis fanden nicht genügend Beachtung und nicht die Anwendung, die sie verdlent hätten; sirm gerieten in Vergessenheit und wurden erst im industrlellen 19. Jahrhundert mit, Energie aufge⸗ nommen, als die Verunreinigung der Gewässer zufolge der verschledenartigsten Fabrilabflüsse die. natürliche Ver mehrung der Fische in starkem Maße beeinträchtigte und die Fluß⸗ fischerel in hohem Maße schädigte. Welcher Erfolg mit der künst⸗ lichen Befruchtung nicht nur von Forelleneiern, sondern auch von Lachsen, Saiblingen und anderen und mit der Besetzung der . läufe mit den Setzlingen erzielt wurde, geht j. B. aus der Taisache hervor, daß der Lachsfang sich in anderthalb Jahrzehnten zu Ende des vorigen Jahrhunderts etwa verdoppelt hat. Es stellt sich aber als notwendig bergus, die Besetzung weiter Flußgebiete planmäßig nach einheitlichem Plan vorzunehmen, damit nicht die Versuche der verschiedenen Fischereiberechtigten mit verschiedenen Arten von Edel fischen einander schädi en. In dleser Richtung wirken die Fischerei⸗ bereine; so bat der Baverische Landessischerelperein eine Zeitlang den Plan erwogen, die gesamten bayerlschen Gewässer nach einm General⸗ plan zu besetzen. Bas hat sich jedoch als unmöglich erwiesen, sowohl wegen der Schwierigkelt, die dazu erforderlichen Mittel aufmubringen, als auch wegen der großen damit verhundenen Arbeit, dagegen sind die Kreisfischereivereine für die Gewässer ihrer Gebiete mit Erfolg zur Generalbesetzung geschritten.
Handel und Gewerbe.
Nach der Wochenübersicht der Reichsbank vom 15. Sep— tember 1915 betrugen (4 und — im Vergleich zur Vorwoche):
Aktiva. 1915 1914 1913
Metallbestand . 66 6 s6 ö. an kurs⸗ ählgem deutschen Gelde und an Gold in Barren oder aus⸗ laändischen Münzen, das Kilogr. fein zu
. 2 457 208 000 1653 41 000 1445071 000
27 84 M berechnet) ( 373 000 4 33 531 000) (4 42264 000) darunter Gold. 2414203 000 1620 900 000 1170391 000 * 370 000) (4 40 752 000) (4 39088 000 Bestand an Reichg⸗ u. Darlehnskassen 205 759 000
nn,, ( 43 823 000) (— Bestand an Noten anderer Banken. 13 631 0090 19252 000 ( 2620 000) (4
5 130 000) (4 Bestand an Wechseln, Schecks und dis⸗ P
kontierten Reichs⸗ schatzanweisungen. 5 152 442 000 4660 4533 000 9340916 009 ( 85 O41 00 - 19 316 000) (4 14207 000)
Bestand an Lombard⸗ forderungen ö 13 793 000 118 884 000 77099 000 (4 1031000 C 100720090 4 8584 000 Bestand an Effekten 28 g4h 000 80 407 009 Sl 794 000 C 1963 00) (— 26 298 000) (— 7461 000
6. an sonstigen
n,, 234 981 000 215 497 0700 260 2902 00 4 II 980 000) (4 5927 00? 4 5433 000)
16032 009 133 000)
29 442 000 9 244 000)
155 880 000 4 165 0060) (4
maurer verg (Goningen),
jetzt dei d. n Me ver (Adolf
Spendlin (11 Nr. 10. d. Pion. Batg. Nr. 10, Langer (Straßburg) b. Ers. B. d. Pion. Regis.
r. 23, Reiche rt (Graudenz) im II. Pion. B. Nr. 26
Abels, Vize⸗ Locke
befördert. ernannt: die Feldwebel · B. d d. Pion. Regts. n de⸗
übergetreten.
auf Pr Zab D deut it das bis zum 22. September für den Ankauf der neuen hat, kann sicher damit rechnen, daß er sie ju dem niedrigen 99 o/o (bei der Eintragung ins Schuldbuch zu 0m — t. Wie sich die Kuraentwicklung fräter gestalten wird, sich beute noch uicht vorausseben. Aber bie Bewegung es Kurses der belden erssen Kriegzanleiben bietet einen Hinweig. Sie hat es dem möglich gemacht, die dritte Aniciße lu cinem um J co böhglen P auszugeben, als der Kurs der ersten war. Fünf Prozent Zinsen 380 4 für 1090 1 Nominalwert; und die Gew helt, daß, wenn Reich die Anleihen nach 9 Jahren kündigt, für 99 100 6 gejahlt werden! Bessere Bedingungen zur Anlage von man sich nicht wänschen; und wer bis zu diesem Tage dritte Kriegsanleihe gezeichnet hat, der versäumte diesen Schritt nur aus Schwerfälligkeit, nicht aus irgendwelchem Zweifel an der Güte des Angebote.
Aber der Mangel an Entschlußkraft oder die irrtümliche Ansickt, daß ein besonderer Jeitaufwand nötig fei, um die Zeichnung zu doll. ziehen, können beide nicht vor der bequemen Anordnung des g
An kage pa der der
Programmz bestehen. Das Reich hat alle Wänsche, die nach der ersten 4
Anleihe ausgesprochen wurden, berücksichtigt. Es hat die Zahl der Zeichnungsstellen um sämtliche Kreditgenossenschaften und r n, . . des Deutschen Reichs vermehrt, so daß kaum eine Straße sein wird, in der sich nicht wenigstens eine Gelegenheit zum Zeichnen der Kriegsanlelhe findet. Die Post ist die bequemste Ver⸗ mittlerin, die es geken kann. Man läßt sich am Schalter ein Zeichnungsschein aushändigen und, wenn man sich noch einmal über den ganzen Aufbau der Anleihe unterrichten will, ein Merkblatt hinzufügen. Dann füllt man den Schein aus und gibt ihn am Schalter ab. In kleineren Orten werden die Zeichnungsscheine ins Haus gebracht. Nach der Ausfüllung kann der Schein, in einem unfrankierten Umschlag mit der Aufschrift An die Post! in den Brief. kasten gesteckt werden. Gerade dieses Beispiel wird erwähnt, weil es
tybisch ist fär die Einfachheit, in der sich der Vorgang des Zeichneng .
Allerdings ist zu beachten, daß für Zelchnungen bei der Post
abspielt. . ost in Anspruch
die verlängerten Zahlungsfristen wegfallen. Wer die nimmt, muß den vollen am 18. Okiober einzahlen. In allen anderen Fällen können die Gin - zahlungen auf die Zeit vom 18. Oktober bls 22 Januar verteist werden. Wer von diesen Zahlungsfristen Gebrauch machen will, ebenso wer auf Grund eines Gulhabens bei Banken, Sparkassen oder Kredit- enossen schaften zeichnet, nimmt am besten die se Zeichnungestellen in
nspruch. Zeichnungescheine sind bei allen diesen Stellen zu haben, sind aber auch gar nicht unbedingt erforderlich Es genügt ein einfachir Brief, der nur die Summe enthält, die ge⸗- zeichnet werden soll. — Dle Zahlungebedingungen sind so geftellt, daß sie eigentlich jeder erfüllen kann. Wer nur elnen kleinen Betrag anzulegen vermag, braucht sich zunächst um den Zahltag überhaupt nicht zu kümmern, da erst von 400 4 an auf⸗ wärts der erste Termin, der 18. Oktober, in Frage kommt. Schon bei zo0 M braucht erst am 24. Nobember begonnen zu werden. Die Darlehnskassen beleihen die älteren Kriegsanleihen mit 750,9 des Nominalwertes (75 4M für je 1099 M) und lassen dem Geldnehmer Zeit für die Zurückjahlung des Betrages. Niemand wird gedrängt. Die Tilgung der Schuld kann so erfolgen, wie sie dem Kunden am besten paßt. Und die Kosten sind ganz gering. Wer nur 10 3 im Monat aufbringen muß, um dafür ein Darlehn von 500 S gegen
Verpfändung fünfprozentiger Kriegsanlelhe zu erhalten, der wird die . - Neuerwerb
Kosten im Verhältnis zu dem großen Nutzen, den ein hochverzinglicher Reichsanleiße darstellt, gewiß nicht als solche
empfinden.
Doppelt gibt, wer schnell gibt. Das gilt für die Anleihen, die der Kriegführung dienen, ganz besonders. Je größer die Summen sind, über die das Reich verfügen kann, und je rascher es einen Ueber- blick gewinnt, de to besser kann es sesne e ng für die Ver⸗ teidigung seiner Grenzen treffen. Und da jedem Dentschen daran liegt, daß die Abwehr der Feinde möglichst bald zu einem siegreichen Ende des Krieges führt, so handelt jeder nur in seinem eigensten Interesse,
wenn er der dritten Kriegsanleihe zu einem großen Erfolge
verhilft. Noch ist nichts versäumt, dieses Werk zu fördern. Niemand braucht auf Geld zu warten, das erst in den nächsten Monaten fällig wird. Er kann zelchnen und die Einzahlungen auf drei volle Monate, vom 18. Oktober an gerechnet, vertellen. Nur die Zeichnungsfrist muß innegehalten werden; und deshalb nutze man die Zeit, die no bis zum 25. September, Mittags 14 Uhr, zur Verfügung steht. Zu dieser Stunde werden die Zeichnunglisten geschlossen.
— Die Orchesterpensionskasse des Deutschen Oyernhauses zeichnete 20 000 M neue Kriegsgnleibe. Auch den Mitgliedern hat die Direktion des Deutschen Opernhauses Gelegenheit gegeben, sich an der Kriegsanleihe selbst mit den geringsten Beträgen zu en e indem sie Zeichnungen zusammenfaßt und dle Stücke im Interesse ihrer Mitglieder verwaltet.
— In der gestrigen Aufsichts:att sitzung der Bayerischen Disconto⸗ u. Wechsel⸗Bank A.-G. Nürnberg wurden Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung für 1914515 vorgelegt. Reingewinn 2 einschließlich Vortrag nach Abschreibung von 112137 6 (i. B. 109 140 6 auf Bankgebäude 1 560 934 4 (1 5651 290 AK). Der auf den 23. Oktober d. J. nach Nürnberg ein⸗ zuberufenden Generalversammlung wird die Verteilung einer Divi⸗ dende von Ho wie im Vorjahre nach Zuweisung von 232 439 M (242 519 9 an die Reservefonds bei einem Vortrag von 306274 S (286 549 4A) vorgeschlagen.
— Aus dem Monatsbericht des Rheinisch⸗Westfälischen Kohlensyndikats in Essen ist einer Meldung des W. T. B. folgendes zu entnehmen: Der rechnungsmäßige Kohlenabsatz betrug im August 1915 bei 26 (im Vormonat 27, im Vorjahr 26) , 5 035 035 (Vormonat 5 326 954, Vorjahr 2 345 8333) t, oder ar täglich 193 665 (Vormonat 197 295, Vorjahr 97 921 t. Von der Beteiligung, die sich auf 7638 302 (Vormonat 79323 083, Vorjahr 7633 312) 6 bezifferte, sind demnach 6h, 97 (Vormonat 67, 1ß, Vor.
komdtr. d. Kriegsgefangenenlagers Worms.
Befördert: die Offizieraspiranten des Beurlaubtenstandes: a. zu Leutnants der Reserve: Conen (Wieabaden), d. Füs. Regts. Nr. 80, it ö. . d 636 Eitittn en, jetzt 1 *
at. d. Res. Inf Regts. Nr. 80, Kolter ed jetzt b. ö B. d. Res. Inf. Regts. Nr. 116; . ö
b. zu Leutnants d. Landw. Inf. 1. Aufgeb.: Müller (Heinrich) (Oberlahnstein), jetzt b. Ers. B. d. Res. In Regt. Nr. 80, Collin ( Darmstadt), jetzt b. II. Ers. B. d. Inf. Regtg. Nr. 168;
; 9 2 3 3) . . . ( Danau); jetzt Ers. B. d. Res. Inf. Regts. Nr. 88. Anton (1 Darmstadt), jetzt b. Ers. B. d. . y . 116; ; (. e ö ge. . zum Leutnant d. Landw. Trams 2. Aufgeb.: Eise ck (II ö. . 23 jetzt bei d. Tramm. Ers. . 18. 4 eumhen (I Breslau), Vizewachtmelster im Kav. R. Nr. 88, zu Lig. d. Res.
i. Ob. Schles.), Strabl, Weddigen
Schlitzber ger, Unteroff im Jnf. R. Nr. 130, jetzt im II. Erf. „d. Regts., zum Fähnr. und gleichzeitig zum Lt., n 2 2 . thin gun we mn e gene, raemer, Hauptm. d. Landw. Pioniere 2. Aufgeb. (St. J jetzt b. Pion. Ers. B. Nr. 16, m. d. Erlaubn. ae. d. Nall . Pion. Bats. Nr. 16, d. Abschied bewilligt. kö Matzel, Fähnr. im Inf. R. Nr. 51,
in d. Res. erhlt
Betrag, den er gezeichnet hat, schoen