Deuntscher Neichsauzeiger x
und
Ber Gejngapreis beträgt virrteljährlich 5 M 40 .
Anzeigenpreia für den Naum einer 5 gespaltenen Einheits -
Königlich Preußischer Staatsanzeiger.
Alle Nostanstalten nehmen Gestellung an; für Gerlin außer
den Rostanstalten und Zeitungsspediteuren für Selbstabholer
auch die Erpedition 8W. 48, Wilhelmstraße Nr. 32.
. Sinzelne ARummern kosten 25 5.
zeile 30 8, einer 3 gespaltenen Einheitszeile 50 8.
Anzeigen nimmt an:
die Königliche Expedition des Reichs- und Staataauneigers Berlin 8W. 48, Wilhelmstraße Nr. 32.
M 230.
Berlin, Mittwoch, den 29.
Septemher, Ahends.
1915.
Bestellungen auf den Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger für das mit dem 1. künftigen Monats beginnende Vierteljahr nehmen sämtliche Postämter, in Berlin auch die Zeitungsspediteure und für Selbstabholer die Expedition dieses Blattes, SW. Wilhelmstr. 32, entgegen.
Der vierteljährliche Bezugspreis des aus dem Deutschen Reichsanzeiger und dem Königlich Preußischen Staatsanzeiger bestehenden Gesamtblattes einschließlich des Postblattes und des Zentral⸗Handelsregisters für das Deutsche Reich beträgt im Deutschen Reichspostgebiet 5 6 40 3. Bei verspäteter Bestellung kann eine Nachlieferung bereits erschienener Nummern nur soweit erfolgen, wie der geringe Vorrat reicht.
Inhalt des amtlichen Teiles: Ordensverleihungen ꝛc.
Dentsches Reich.
Königreich Preußen.
Ernennungen, Charakterverleihungen, Standeserhöhungen und sonstige Personalveränderungen.
Verordnung über weitere Verlängerung der Gültigkeit der Ver⸗ ordnung vom 11. September 1914, betreffend ein ver⸗ einfachtes Enteignungsverfahren zur Beschaffung von Arbeits⸗ gelegenheit und zur Beschäftigung von Kriegsgefangenen.
Bekanntmachung, betreffend die Ziehung der 4. Klasse der 68. Preußisch⸗Süddeutschen (232. Königlich Preußischen) Klassenlotterie.
Ernennungen ꝛc.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
dem Kreisschulinspektor, Schulrat Sekowski in Berlin den Roten Adlerorden vierter Klasse,
dem Rektor Wimmer in Duisburg⸗Meiderich den König⸗ lichen Kronenorden vierter Klasse,
dem Lehrer und Organisten Kahmann in Derenburg, Landkreis Halberstadt, den Adler der Inhaber des Königlichen Hausordens von Hohenzollern,
dem 4 a. D. Rockstroh in Breslau das Ver⸗ dienstkreuz in Silber,
dem ehemaligen Revisorgehilfen beim Feuerwerkslabora⸗ torium in Spandau Wilhelm Wahnelt und dem Eisenbahn⸗ schlosser Einsfelder in Münster i. W. das Kreuz des Allge⸗ meinen Ehrenzeichens,
dem bisherigen Kirchenältesten und Kirchenkassenrendanten, Gutsauszügler Kloß in Prittitz, Landkreis Weißenfels, dem Meistergehilfen Fie bach und dem Arbeiter Stolz, beide beim Feuerwerkslaboratorium in Spandau, das Allgemeine Ehren⸗ zeichen sowie ;
dem Schlosser Röhner und dem Arbeiter Heubeck, beide heim Feuerwerkslaboratorium in Spandau, das Allgemeine Ehrenzeichen in Bronze zu verleihen.
Deuntsches Reich.
Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht:
den Postrat und ständigen Hilfsarbeiter im Reichspostamt Heger zum Oberposidirektor und
den Oberpostinspektor Meisel in Hamburg zum Postrat zu ernennen sowie
dem Postrat und ständigen Hilfsarbeiter im Reichspostamt Ihle den Charakter als Geheimer Postrat mit dem Range der Räte dritter Klasse zu verleihen.
Dem Oberpostdirektor Heger ist die Oberpostdirektorstelle in Frankfurt (Oder) übertragen worden. a. ͤ
st önigreich Prenßen.
Verordnung
über weitere Verlängerung der Gültigkeit der Ver— ordnung vom 11. September 1914, betreffend ein vereinfachtes Enteignungs verfahren zur Beschaffung von Arbeitsgelegenheit und zur Je nn fil dn]! von Kriegsgefangenen.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc., verordnen auf Antrag Unseres Staateministeriums auf Grund des Artikels 63 der e , für den Preußischen Staat vom 31. Januar 16hch (Hefetßsamml. S. I)), was folgt: Die Verordnung 4 . gnun e Verordnung, be ein vereinfachtes Entei 8⸗ verfahren zur Sela ng von . und zur Be⸗ schäftigung von Kriegsgefangenen, vom JI. September 1514 (Gesetzsamml. S. 159 und S. 174) in der Fassung der Ver⸗ ordnung vom 7. . w,. 57 und S. 115) ie, , , 2 de J ift tritt: 36 3 r n r r du ordnung a,,, wird, außer Kraft. ö
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Artikel 2. Gegenwärtige Verordnung tritt mit dem Tage der Ver⸗ kündung in Kraft. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. Gegeben Großes Hauptquartier, den 25. September 1915. (I. S.) Wilhelm R. von Bethmann Hollweg. Delbrück. von Tirpitz. Beseler. von Breitenbach. Sydow. von Trott zu Solz. Freiherr von Schorlemer. Lentze. von Loebell. von Jagow. Helfferich.
Fin anzministeripum.
Versetzt sind: die Katasterkontrolleure, Steuerinspektor Bigalke von Neidenburg nach Glogau, Müller von Isen⸗ hagen nach Lüneburg und Steuerinspektor Zim mer von Oden⸗ kirchen nach Brühl.
Bestellt sind: die Katasterlandmesser Finckh, Julius
Gayk, Weber und Wolpers zu Katasterkontrolleuren in Neidenburg bezw. Isenhagen, Grevenbroich und Odenkirchen.
Königliche Generallotteriedirektion.
Bekanntmachung.
Die Erneuerungslose sowie die Freilose zur 4. Klasse der 6. Preußisch⸗ Süddeutschen (232. Königlich Preußischen) Klassenlotterie sind nach den 5 5, 6 und 13 des Lotterieplans unter Vorlegung der entsprechenden Lose aus der 3. Klasse bis zum 4. Oktober d. J., Abends 6 Uhr, bei Verlust des Anrecht s einzulösen.
Die Ziehung der 4. Klasse dieser Lotterie wird am 8. Oktober d. J., Morgens 81 Uhr, im Ziehungssaale des Lotteriegebäudes ihren Anfang nehmen.
Berlin, den 29. September 1915.
Königlich Preußische Generallotteriedirektion. Strauß. Ulrich. Gramms.
Angekommen:
Seine Exzellenz der Staatsminister und Minister öffentlichen Arbeiten von Breitenbach von Dienstreisen.
Aichtamtsliches. Den tsches Reich.
Pren ßen. Berlin, 29. September 1915.
Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 710 und 711 der Deutschen Verlust⸗ w bei. Sie enthalten die 340. Verlustliste der preußischen Armee und die 224. Verlustliste der bayerischen Armee.
Großbritannien und Irland.
Im Unterhause gab der Premierminister Asquith auf die Frage, ob er in den nächsten Tagen eine Mitteilung über die Rekrutierung und die nationale Dienstpflicht machen wolle, laut Bericht des „W. T. B.“ folgende Er⸗ klärung ab:
Er könne nichts derartiges versprechen. Die Angelegenheit bilde den Gegenssand sorgfältiger Beratung in der Regierung. Er werde, sobald er in der Lage sel, die zukünftige Politik anzukündigen, Mit« tell machen. Agquith richtete an alle Parteien die Mahnung, sich 6 der Besprechung dieser Angelegenheit im Hause zu ent⸗ . und sagte: Wir befinden ung in einem kritischen Augenblicke
' 6 * = es. ö Interesse, .
e ver en Anstrengungen unserer ver⸗ bũn ire ür ' Man enn, Gir nn und seinen Verbündeten keinen sqcklechteren Dienst erwelsen, als wenn man 23 Welt durchblicken läßt, daß hier Meinungsverschiedenheit Nach dieser Erklärung wurde die Frage der Dienstpflicht nicht wieder berührt.
weiteren Verlauf der Sitzung erklärte der Staats⸗ . ar des Auswärtigen Amts Grey in einer Besprechung der Balkanlgge:
Wenn die bulgarische Mobllmachurg die Folge baben sollt, daß Bulgaren auf seiten der Feinde eine . einimmi,
—
ist Großbritannien entschlossen, seinen Freunden am Balkan jede Unterstützung, die in seiner Macht liegt, sowie sie den Balkanstaaten am willkommensten ist, angedeihen zu laͤssen, und zwar in Ueberein-⸗ stimmung mit den Verbündeien ohne Vorbehalte oder Einschränkungen.
— Vertreter der Arbeiter bünde haben gestern, wie das „Reutersche Bureau“ meldet, in London eine Beratung ab⸗ gehalten, bei der der Kriegsminister Lord Kitchener und der Premierminister Asquith über die militärische Lage ge⸗ sprochen haben.
— Die neuste Verlustliste weist 24 Offiziere und 2194 Mann auf.
Franktreich.
Der Senat erörterte gestern den Gesetzeszantrag über die provisorischen Budgetzwölftel für das vierte Viertel⸗ jahr 1915. Im Laufe der Debatte erklärte der Finanzminister Ribot, wie die „Agence Havas“ berichtet, bezüglich der Frage des Wechselkurses:
Wir sind mit England bemüht, eine gewisse Stabllisierung zu erzielen. Zwischen Frankreich, England und Amerika sind Unter⸗ handlungen im Gange; sie werden es gestatten, die Lage zu ver⸗ bessern Ich zweifle nicht, daß die Amerikaner uns ihre unbezweifel baren Sympathien auf reale Wetse bezeugen werden. Wie ich schon in der Kammer sagte, ist eine Anleihe in Vorbereitung. Wir werden sie demnächst ausgeben und fin sicher, daß das Land unserem Rufe folgen wird. Das Land ist entschiossen, alles für seine Verteidigung und Woblfahrt zu tun. Wir haben in den immer zahlreicheren Hartgeldeinzahlungen an die Bank von Frankreich einen Bewels dafür. Dle zwilisierte Welt folgt mit Bewegurg und Sympathie den Anstrengungen unserer Soltaten und erkennt gleichzeitig die wunderbare Haltung und Ruhe unseres Landeg an. Wenn wir darin beharren, wie alles zu glauben erlaubt, so ist dies der gesicherte baldige Sieg.
Der Senat nahm darauf einstimmig die provisorischen Budgetzwölftel an.
Rußland.
Das Kabinett hat sich nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ einstimmig gegen eine vorbeugende Zensur ausgesprochen.
— Der Ministerpräsident Goremykin ist im Großen Hauptquartier eingetroffen.
Türkei.
Das Amtsblatt veröffentlicht ein provisorisches Gesetz, welches die Ermächtigung erteilt, die Achtzehnjährigen, die die Eignung besitzen, Offiziere oder Unteroffiziere der Resexve zu werden, oder die körperliche Tauglichkeit zum aktiven Dienst haben, schon jetzt einzuberufen.
Rumänien.
Der serbische Gesandte in Bukarest hat am Freitag voriger Woche, wie die „Associated Preß“ meldet, den Minister⸗ präsidenten Bratianu aufgesucht und ihn gefragt, ob Rumänien im Interesse Serbiens eine allgemeine Mobil⸗ machung anordnen wolle. Bratianu erwiderte, Rumäniens Lage sei, da deutsche und österreichisch⸗ungarische Truppen an der Grenze verschanzt lägen, zu gefährlich, um eine allgemeine Mobilmachung anzuordnen.
Bulgarien.
Der König Ferdinand hat an den König von Griechenland ein Telegramm gerichtet, in dem er der „Frankfurter Zeitung“ zufolge die bündigste Versicherung gibt, daß mit der bulgarischen Mobilmachung keinerlei Absichten eines Angriffes auf griechisches Gebiet verbunden seien. Bulgarien lege im Gegenteil großen Wert auf den Ausbau der zwischen beiden Ländern bestehenden guten Be⸗ ziehungen.
— Wie die „Associated Preß“ meldet, wird nach zuver⸗ lässigen Mitteilungen die Bildung eines Koalitions⸗ kabinetts beabsichtigt, in das Vertreter derjenigen Oppositions⸗ gruppen aufgenommen werden sollen, die die Absicht kund⸗ gegeben haben, die Regierung Radoslawows zu unterstützen.
— Dem russischen Gesandten Sawint ki wurde letzten Freitag von dem Ministerpräsidenten Radoslawom geteilt, daß die bewaffnete Neutralität für Bul infolge der Haltung notwendig geworden sei, die die E mächte gegenüber der bulgarischen Besetzung des von abgetretenen Gebietes eingenommen hätten. Diese H habe die bulgarische Regierung gezwungen, andere zuschlagen. d
— Die Mobilisierung der en, Arm obiger Quelle zufolge beendet; der Aufmarsch ist im Gange.