1915 / 248 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 20 Oct 1915 18:00:01 GMT) scan diff

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Wohlfahrtspflege.

Dle deutschen Kriegsgefangenen in Rußland konnten bleher ig die Fürsorgetätigkeit des Roten Kreuzes nicht in dem Maße einbezogen werden, wie ibre in Frankreich und England bes adlichen Schicksalsgenossen. Als daher in Zusammenhang mit dem Much der Schwestern vom deutschen und solcher vom russischen Roten Kreuz in den beiderseltigen Gefangenenlagern auf Grund der Gegenseitigkeit 6a die Möglichkeit zu um fassen⸗ deren Liebes zaben sendungen ot, wandte sich das Zentral⸗ komitee vom Roten Kreuz sosort an die Landes- und Pro- pinzialvereine mit der Anregung, eine besonders umfangreiche Ver⸗ sorgung der Gefangenen in Rußland, namentlich im Hinblick auf den sibirischen Winter, vorzubereiten. Es sollen Pakete mit genau gleichem Inhalt zur Verteilung gelangen, der auf Grund der vorliegenden Er⸗ fahrungen zusammengestellt worden ist. Der Wert des einzelnen Pakelg beläuft sich im Durchschnitt auf 40 6. Bei der Aufbringung der Mittel hat, wie W. T. B. berichtet, Ihre Majestät die Kaiserin sich mit einer nambaften Spende beteiligt. Weiter baben neben dem Zentralkomitee und den deutschen Landes. wie preußischen Provinzlalvereinen vom Roten Kreuz die beiden Ritter orden der Johanniter und der Malteser erhebliche Mengen der Sendung übernommen. Zusammen mit den Liebesgabenpaketen werden ferner von der deutschen und der österreichischungarischen Militärverwaltung Decken und Stlefel an die Kriegsgefangenen in Rußland zum Versand gebracht. Die Ueberwachung des Transports in Rußland bis in die Gefangenenlager und die Verteilung von Liebesgaben, bei der auch die österreichisch⸗ ungarischen Gefangenen ebenso berücksichtigt werden sollen wie bei einer gleichen Hilfsaktion des österreichischen und ungarischen Roten Kreuzes die deutschen Gefangenen, hat dankenswerterweise das schwedische Rote Kreuz übernommen. Der Versand erfolgt über Stockholm nach dem finnländischen Hafen Mänthvluto und von dort in besonderen Zügen nach dem Innern Rußlands und nach Sibirien. Die erste Sendung ist bereits in Finnland eingetroffen, weltere werden in Abständen von 14 Tagen folgen, und es steht zu hoffen, daß . i , e. jeder bedürftige Deutsche ein Paket erhalten aben wird.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Arbeitsvezmittlung vor und während der Kriegszelt in Berlin und der Provinz Brandenburg.

Nach dem vorliegenden Jahresberichte des Verbandes märkischer Arbeitsnachweise über das Geschäftsjahr 1914/15 herrschte auf dem Gebiete der Arbꝛitsvermittlung trotz der Schwierigkeiten, die sich ihr besonders bei Kriegsausbruch entgegenstellten, eine äußerst rege Tätigkeit. Es zeigte sich bies vornehmlich, als es galt, die Ernte hereinzubringen, der Krlegsindustrie die erforderlichen Arbeitskräfte zu verschaffen, den großen Bedarf der Heeree verwaltung an Schanzarbeltern schnell zu be⸗ friedigen, die Kontrolle der von den öffentlichen Körperschaften unterstützten Arbetltslosen durchzuführen und die Arbeitskräfte aus den vielfach brachliegenden Ausfuhr⸗ und Luxusindustrien, dem Volz⸗ und Baugewerbe in die Industrien überzuleiten, die eine ge⸗ seigerte Nachfrage aufwiesen. Die hierbei vom Verbande geleistete Arbeit und erzielten Erfolge gehen daraus hervor, daß im Jahre 191415 495 663 Arbeitsvermittlungen gegen 268 366 im Vorjahre stattfanden bei 618 477 bezw. 343 002 offenen Stellen und 810153 bejw. 405 129 Stellengesuchen. Um den besonders in Berlin vorhandenen Miß⸗ ständen der landwirtschaftlichen Stellenvermittlung abzuhelfen, hatte der Verband im Jahre 1913 mit Unterstützung des Landwirtschafts⸗ ministeriums und der Landwirtschaftskammer der Provinz Branden⸗ burg den märkischen Arbeits nachweis für landwirtschaft⸗ liches Personal gegründet, dem in der Folge eine Nebenstelle in der Gormannstraße sowie der Verein „Dienst an Arbeitslose“ und die „Gesellschaft zur Fürsorge für die zuziehende männliche Jugend“ angegliedert wurden. Vie Tätigkeit dieser Vermittlungsstellen, die nicht nur die Provinz Brandenburg, sondern auch die anderen Pro- vinzen und Einzelstaaten mit landwirtschaftlichem Personal versahen, war überaus erfolgreich Ibr Ergebnis stellte sich auf 419 ver— mittelte Stellen bei 14 505 Stellensuchenden und 12 749 offenen Stellen im Jahre 1914‚15. Der schlechten Konjunktur im Jabre 1913114 entsprechend war auch die Arkeitsvermittlung für In dustriearbeiter gegen 1912 13 zurückgegangen. Besonders stark trat dies bei der Metallindustrie, der Holzindustrie und dem Baugewerbe hervor, wodurch die andern Industriezweige in Mitleldenschaft gezogen wurden. Der Ausbruch des Krieges verschlechterte zu Anfang den Arbeitsmarkt noch mehr, rief dann jedoch einen Umschwung der Verhältnisse hervon. Es war dies einerseitöz auf den durch die Einberufungen bedingten Arbeitermangel, andererseits auf die im Zusammenhang mit dem Kriege neugegründeten Iadustrien zurückzuführen. Dle hierbei mit großem Erfolg entwickelte Tätigkeit des Verbandes märkisch er Arbeitsnachwetse, die vornehmlich in den hohen Gesamtzahlen der Arbheitsvermittlung des Jahres 1914/15 jum Ausdruck kommt, zeigt,

daß selne Organisation auf der richtigen Grundlage aufgebaut, ins⸗

besondere sein Bestreben, die Provplnz mit einem Netz gut geleiteter Arheitsnachweise zu überziehen, sehr zweckdienlich ist. Es tiat dies auch bei der Einrichtung von besonderen Abteilungen für weibliches Personal in verschledenen Orten zutage, wobel auch die nach Kriegsausbruch vom Zantralverein zur Entlastung deg weib⸗ lichen Arbeitsmarktes in Berlin errichtelen Kriegsbetriebsg« werkstätten große Bedeutung erlangten, da sie 3000 Frauen Arbeit und Lebengunterbalt verschafften bei einem Jahresumsag von 1000 00 M. Außerdem hielt der Verband auch auf die Arbeits. vermittlung erwerbasbeschränkter Personen, Lungenkranker, Taubstummer u. a., sein Augenmerk gerichtet. Trotz der Schwierigkeit dieser Aufgabe war hierbel in nur 157 von 448 Fällen die Ver= mittlung ergebnislos. Die von dem Verband moarkischer Arbeit snachweise entfaltete Tätigkeit auf allen Gebieten der Arbeitsvermittlung, die auch dem Handwerk durch die 1912 ins Leben gerufene Zentralstelle für Lehrstellen« vermittlung gerecht zu werden versucht nach dem Geschäfts⸗ bericht wurden 1913 14 bei 9914 offenen Lehrstellen 4902, 1914/15 bet 8221 offenen Stellen 3020 Lehrlinge vermittelt war somit von bestem Erfolge gekrönt. Seine bisherige erfreuliche Entwicklung und jutage getretenen Erfolge bieten auch bei der ihm jezt über- tragenen Arbeits vermittlung für die Kriegsbeschaäͤdigten der Provinz Brandenburg und nach Friedengschluß die Gewähr für ein allen Teilen des wirtschaftlichen Lebens ersprießliches Wirken.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus London erfährt W. T. B.“: Nachdem die Eisenbahner eine Lohnerhöhung erhalten haben, verhandeln jetzt die Bureau— beamten der Eisenbahnen ebenfalls über eine entsprechende Erhöhung der Gehälter. Aus Liverpool wird gemeldet, daß sechsundvierzig chinesische Matrosen eines von der Regierung gecharterten Dampfers wegen Streikes zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden sind.

Kunft und Wißssenschaft.

Auf die von der Gründungsversammlung der deutschen Gesellschaft für Bevölkerungspolitik abgesandten Tele⸗ gram me sind bei dem Präsidenten der Gesellschaft, Geheimrat Pro— fessor Dr. Jullus Wolf, folgende Ant worten eingegangen:

Aus dem Kaiserlichen Hauptquartier:

Seine Majestät der Kaiser und König lassen den zur Begrün— dung der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungspolitik im Ab⸗ geordnetenhause versammelt gewesenen Patrioten für den Huldigungs⸗— gruß danken. Geh. Kabinettsrat von Valentini.

Von Seiner Majestät dem König von Bayern:

Ihnen und allen Teilnehmern an der Gründungeversammlung der Deukschen Gesellschaft für Bevölkerungspolitik danke ich herzlich für die Huldigung. Den für die Zukunft unseres Volkes so wich tigen Bestrebungen der Gesellschaft wünsche ich besten Erfolg zum Wohle des deutschen Vaterlandes. Ludwig.

Weitere Telegramme trafen ein von Ihren Majestäten den Königen von Sachsen und Württemberg und Ihren Königlichen Hoheiten den Großherzögen von Baden und Hessen.

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Theater und Musik.

Morgen, Donnerstag, wird im Königlichen Opernhause Lohengrin“ aufgeführt. Die Titelrolle singt der auf einige Zeit aus dem Felde beurlaubte Herr Kirchhoff, die Elsa: Frau Hafgren⸗Waag, die Ortrud: Frau Denera, den Telramund: Herr Bischoff, den König Heinrich: Herr Krasa, den Heerrufer: Herr Habich. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß. Die Vorstellung beginnt um? Uhr.

Im Königlichen Schguspielhause geht morgen das Wildenbruchsche Drama „Die Quitzows“ in Szene. In den Haupi⸗ rollen sind die Damen Heisler, Nesper, Pategg und Ressel sowie die Herren Kraußneck, Sommerstorff, Vollmer, Eichholz, von Ledebur, Leffler, Lucas, Mannstaedt und Vespermann beschästigt. Spielleiter ist Dr. Bruck.

Der bayerische Hofschauspieler Albert Steinrück hat von der Münchener Hoftheaterintendanz Urlaub erhalten, um in der Auf— führung von „Maria Stuart“, die demnächst im Theater in der König grätzer Straße stattfindet, miwirken zu können. Der Künstler wird die Rolle des Burleigh darstellen.

Die Königliche Opernsängerin Emmi Leisner wird an ihrem am 29. Oktober im Beethovensaal stattfindenden Liederabend „Die schöne Magelone' von Brahms und Lieder von Schubert vor— tragen. Die Klavierbegleitung hat Karl Straube übernommen.

In der Kaiser Wilhelm⸗Gedächtniskirche veranstaltet der Organist Walter Fischer morgen, Donnerstag, Abends von

6 7 Uhr, am Jubiläumstäge unseres Hohenzollernhauses, eine geist⸗

liche Festmusik, bei der Fan Paula Weinbaum (Alt), Heir Wilbelm Gattmann (Bniton) und der FKöntgliche Kammermusiker Albert Kurth (Flöte) mitwirken. Das Programm enthält u. a. Rom. positionen aus dem . Musikalischen Opfer von J. S. Bach und Kom. positionen Friedrichs des Großen. Karten zu 1 44 und 50 8 sind hei Bote u. Bock, A. Wertheim und an der Abendkasse zu haben. Die Einnahme wird dem Verein „Frauenhilfe“ zur Linderung von Kriegs not überwiesen.

In der Stadtmissionskirche veranstaltet der Organist F. Schink am Freitag, Abends 8, Uhr, den 359. Orgelvportrag unter Mitwirkung von Frl. Gertrud Schulz. Frankfurt a. D. (Sopran), Frl. Eva von Skopnick (Alt), Herrn Armin Liebermann (Cello) und dem Anna Wüllner⸗Hoffmannschen Frauenchor. Die Entnahme eines Textprogramms zu 10 3 berechtigt zum Eintritt.

Mannigfaltiges. Berlin, 20. Oktober 1915.

Im 3irkus Busch ist das in seiner Mannigfaltigkeit bereltz gewürdigte Programm um einige sehenswerte Nummern bzreichert worden. Vor allem legt jezt in dem der Pantomime Michel“ vorausgehenden Bunten Teil Heir C. H. Unthan, der armlose Künstler, den man bisher als Schützen, Geiger und Trompeten. bläser kennen lernte, neue Proben seiner Vielseltigkeit ab. So wurden selbst die kühnsten Eiwartungen übertroffen durch sein

als Tauch⸗ und Schwimmkünstler. Auf diesem Ge⸗ es sind Vorführungen, Tauch⸗ und S menschliche Willenskraft alles vermag. * Leistungen des drolligen Bauchredners Karl Pulle mit seinen sprechenden Puppen und Hunden sowie diejenigen der trefflichen Springakcobaten Geschwlster Schenk mit ihren belustigenden Tricks; auch sie errangen wohlverdienten Beifall. Kurz, der Zirkus Busch weist auch in dieser Kriegespieljeit Schaunummern auf, dle denen früherer Friedensjahre keineswegs nachstehen.

Im Wissenschaftlichen Theater der „Urania“ wird der Vortrag „Von den Karpathen bis BrestLitowsk', der an der Hand zahlreicher Bilder nach eigenen Aufnahmen des Verfassers, des KRriegeberichteerstalters Dr. Fritz Wertheimer, den unwirtlichen Feld- zug in den Kaipathen, den wuchtigen Vorstoß zum Dujester nach Stivj und Lemberg und die Belagerung und Eroberung der letzten Bugsestung Brest-Litowsk schildert, in dieser Woche noch morgen sowie am Freitag und Sonnabend und weiter am nächsten Sonntag abend gehalten werden. Am Sonnabendnachmittag wird der Vortrag „Der Isonzo und Oesterreichs Adriaküsten zu kleinen Preisen wieder— holt werden. ,

Temes var, 20. Oktober. (W. T. B.) Gestern vormittag um 103 Uhr fanden sowohl bier als auch in ganz Südungarn heftige Erdbeben statt. Die Seigmographen verzeichaeten 15 bis 25 mm Ausschlag. Die Richtung war Südsüdwest. Das Erdbeben war be— sonders in Temesvar von großer Heftigkeit; in den Wohnungen kamen Möbel, Bllder und Lampen ins Wanken.

St. Etienne, 20. Oktober. (W. T. B.) Nach einer Meldung der Agence Havas' ist ein Sonderzug mit auf Urlaub befindlichen genesenden Soldaten gestern morgen infolge Bruches einer Kuppelung beim Tunnel von Saint-Privat entgleist. Einige Eisenbahnwagen fielen in eine Schlucht; sechs Soldaten wurden getötet, zahlreiche verwundet.

Moskau, 20 Oktober. (W. T. B.) Rußkoje Slowo⸗ schreibt: Die ganze Gegend um Riga, von der Vüna bis tief nach Lwland hinein, ist jetzt ein großes Flüchtlingslager geworden. Nur wenigen ist es geglückt, ieldlich unterzukommen. Der größte Tell hält sich in Wäldern, Erdhöhlen oder in Waldhütten aus Zweigen auf. Sie lelden Mangel an allem. Dte Verteilungsstellen für Nahrungsmittel müssen demrächst aus Mangel an Lebensmüteln ihre Tätigkeit einstellen, Fleisch ist überbaupt nicht mehr vorhanden, die Vorräte an Korn gehen zu Ende. Weder in Livland noch in den angrenzenden Gouvernements ist etwas zu kaufen. Dle Zufuhr ist durch die Kriegsverhältnifse gänzlich aufgehoben In den Dörfern Livlands hat der Gebrauch von Lichten, Zucker, Seife, Tahak, Streichhöljzern und ähnlichen Dingen ganz aufgehört. Unter den Flüchtlingen sind viele Verdauungekrankheiten verbreitet, die Sterb⸗ lichkeit wächst zusehends.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Sandel und Gewerbe.

Die Arenberg'sche Actien⸗Gesellschaft für Berg⸗ bau und Hüttenbetrieb Essen teilt u. a. mit: Die Förderung ibrer Prosperschächte betrug 1915 (ig14 in Klammern): Januar 143 092 (177 506 t), Februar 137 979 6 (173 07656 t), März 1535 607 t (75 268 t), April 144 006 (186031 t), Mai 147 036 (190193 n), Juni 146 243 t (179 944 t), Juli 162 055 t (204 674 t), August 158 677 t (110591 t), September 162 067 t (132 480 t), zusammen 1364762 1 1529763 t). Wie die vorstehenden Zablen erkennen lassen, konnte in den letzten Monaten eine nicht unwesentliche Steige⸗ rung der Förderung erzielt werden. Die Marktlage ist während der Berichtszeit für alle Erzeugnisse der Gesellschaft gut und die Nachfrage dringend gewesen. Die Gesellschaft war daher in der Lage, die im vorigen Jahre angesammelten Bestände in Keks und in den Nebenerzengnissen gräßtenteils abzusteßen, wodurch sich das geldliche Ergebnis b sher besser aestellt bat als im verflossenen Jahre. Die Förderziffern der Gewerkschaft Arenberg Fortsetzung stellten sich 1915 wie folgt: Januar 38 115 t (48 976 t), Februar 34 486 4 (46230 t), März 39 257 t (45766 t), April 37 316 1 (485 691 t), Mai 35 937 t (46 177 t), Junt 39 365 6 (45 893 t), Jult 43 939 4 (54 660 t), August 41798 t (27100 1), September 41995 t (33 968 tc). zusammen 352 208 6 (394461 t), mithin gegenüber dem Vorjahre nur ein Rückgang von 42 253 t. Die wirtschastlichen Verhältnisse bei dieser Gewerkichaft sind die gleichen wie bei ersteren.

Nach dem Geschästsbericht der Harpener Bergbau gesellschaft, Dor mund, betrugen die Beteiligungsziffern der Gesellschaft beim RbeinischWestfälischen Kohlensvndikat, Essen, zum 30 Juni 1915 für Kohlen 7788 800 t, für Koks 2 050 000 t, für Briketts 417 620 t. Bei der Geweikschaft „Stebnplaneten“ siellten sich diese Ziffern: für Kohlen auf 337 600 t, für Koks auf 64 600 t, für Briketts auf 132 360 t. Die Gewerkschaft Victoria“, die bleher wegen der Abnabme ihrer Erzeugnisse ein besonderes Abkommen mit dem Syndikat getroffen batte, ist dem neuen Syndikat mlt einer Be—⸗ teiligun sziffer von 750 000 t Kohlen und 300 000 t Koks beigetreten. Die Nettoverkaufépreise für Kohlen zeigen eine Erhöhung von 1,B27 0 o gegen das Vorjahr, für Koks eine Ermäßigung von 14,14 0, für Briketts eine Erhöhung von 4,04 0/9. Die Gesamtkohlenförderung einschl. der Gewerkschaften „Stebenplaneien! und Victoria“ betrug 64654 559 t. Es gelangten zum Verkauf 4033857 t, zur Kok bereitung 1500074 t, zur Briketibereitung 415235 t, zum Selbstverbrauch usw. 511 140 t, sodaß als Bestand verblieben 30683 t Hergestellt wurden 1170422 t Koks, 443 9899 t Briketts. Die Gesamtzahl der Zechenbelegschaften bemug im Jahresdurchschnitt 24330 Mann, die Arbeitaleistung O917 t, der durchschnittliche Arbeitslobn 5,31 M netto je Dtann und Schicht. Der durchschnittliche Erlös betrug für Koblen 12 (1,85 M im Vorjahr), für Koks 14,75 M (17,18 M), für Briketts 13,92 4AÆ (13,8 A). Auf Gut Geeste wurden während des ganzen Geschäftsjahres 7897 Stück Schweine geschlachtet. Ueber die Wohlfahrtseinrichtungen der Gesellschaft teilt der Bericht u. a. mit: Für die Lebens, und Altersversicherung der Beamten, zu der der Zuschuß der Gesellschaft 50 o/ der Prämie beträgt, war eine Summe von 1412916 S auszuwenden, während die allgemeine Unfall- versicherung der Beamten (außer der berufspflichtigen Versichrrung), für welche die Prämie von der Gesellschaft allein getragen wurde, eine Ausgabe von 18 268 M erforderte. Der Beitrag der Gesell⸗ schaft zur Angestelltenversicherung belief sich auf 22 196 . Die freie ärztliche Behandlung der , , ö, . der ganzen Belegschaft sowie der Beamten verursachte eine Ausgabe von 167 8592 S6. Die eigenen Kleinktnderschulen, verbunden mit Krankenpflegestationen auf den Zechen Prinz von Preußen“, „Julia“, „Recklinghausen 11*, „Preußen 1, „Preußen III. „Scharnhorst“, ‚Courl“ (2), Hugo“ und „Victoria? waren im Durchichnitt von 1275 Kindern besucht. Die Aufwendungen für diese Einrichtungen betrugen im Berichtejahre

Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 20. Oktober

45 217 4. Im Kaiser⸗Wilhelm⸗ und Kaiserin⸗Auguste Viktoria⸗ Kinderheim der Gesellschaft in Bad Säassendorf wurden im ab— gelaufenen Geschäftsjahre 440 Kinder der Arbeiter der Gesellschaft je vier Wochen kostenlos veipflegt. Die Ausgaben für dlese Anstalt stellten sich auf 17 876 44. In der Bibliothek, verbunden mit Lese⸗ hallen, auf Zeche Preußen 1 wurden im ganjen 9398 Bände ausgelichen. Die Gesamtziahl der Leser stellte sich auf 763, während 2377 Personen die Lesehallen besuchten. Die Unterhaltungskosten für diese Einrichtung stellten sich auf 6109 44. Müchausschankeinrich⸗ tungen befinden sich auf den melsten Zechen der Gesellschaft. Außer⸗ dem wird auch Selteig⸗ und Minerglwasser abgegeben. Die Abgabe erfolgt zum Selbstkostenpreise. Im verflossenen Jahre wurden 208 425 1 Milch, 260 1281 Selters und Mineralwasser sowie 51131 Fleischbrühe verabreicht. Die Bekämpfung der Wummkrankheit unter den Bergarbeitern erforderte im vergangenen Jahre eine Ausgabe für ärztliche Untersuchungen, Desinfektienganlagen und Udersützungen an die Wurmkianken und deren Familien von 86 162 46. Die Zakl der eigenen Beamten und Arbelterwohnbäuser der Gesellschaft erböhte sich auf 2130; darin sind 852 Beamien und 6571 Arbeiterwohn ungen enhalten. Die Bauvorschüsse an Arbeiter zum Bau von eigenen Häusern betragen 385 292 .

Ueber die Absatzmöglichkeit verschte dener Waren in China sind der Berliner Handelskammer vertrauliche Mitteilungen zugegangen. Näberes ist im Verkehrétureau der Berliner Handels kammer, Univeisitätsstraße 3b, zu erfahren.

Berliner Großhandelspreise für Speisetartoffeln. Im Berliner Karioffelgroßhandel wurden nach den Ermit lungen der von den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin gebildeten Ständigen Deputation für den Kartoffelhandel in der Zeit vom 14 bis 16. Ok— tober 1915 folgende Preise (für 100 kg gute, gesunde Ware, ab Berllner Bahnhöfen) gezahlt: Dabersche Kartoffeln 650 —- 8,00 , Magnum bonum 6,50 —= 8,00 Æ, Wohltmann 6,60 7,50 M, Silesia und andere runde weiße Speisekartoffeln 6, 00— 7.50 M. Die Nach frage nach Speiseka toffeln war in der zwelten Wochenbälfte sehr stark. Wenn auch die Zufuhr in der vergangenen Woche eine weitere Steige rung erfahren bat, so hieit diese mit der gestiegenen Nachfrage doch nicht gleichen Schritt. Die Preise sind daber fest. Durch Waggon mangel werden die Zufuhren sehr beeinträchtigt und es werden viel— fach auf dem Lande den Besitzern steigende Preise bewilligt, um nur genügend Ware zur Befriedigung der starken Nachfrage heranzu— bekommen. Die Zufuhten auf den wichtlgsten Ber iner Eingangs« bahnhöfen bet ugen in der Woche vom 11. 17. Oktober 9741,51 gegen 8083 t in der Vorwoche.

Berlin, 20. Oktober. Produktenmarkt. Der Markt war geschäftslos.

Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.

London, 19. Oktober. (W. T. B.) 23 0; Engl. Konsols 651 ie, 5 oO Argentinier von 1386 88, 40; Brasilianer von 1889 443, 4 006 Japaner von 1899 701, 3 o Portugiesen —, 5 ίη˖ Russen von 1906 —, 4400 Russen von 1909 744, Baltimore u. Ohlo 974, Canadian Pacifie 1794, Erie 37, National Railways of Mexlko 93, Pennsylvanta 61, Southern Pactfie 104, Unton Pacifie 1445, United States Steel Corporation gl, Anaconda Copper 16, Rio Tinto 53, Chartered 91, De Beers def. 108, Goldfields 11, Randmines 4

Paris, 19. Oktober. (W. T. B.) 3 00 Französische Rente 66, 50, 4 0/0 Span. äußere Anleihe 86, 95, 5 o /g Russen 1906 88, 00,

3 ole Russen ron 1896 57, 60, 40½0 Türken —, Suezkanal —— Rio Tinto —. *

Am sterdam, 19. Oktober. (W. T. B) Tendem fest, Delwerte still. Sched auf Berltn 49, 70-50 20, Scheck auf London 11,38 bis Ii, 83, Scheck auf Pari 41,474 —– 41,8973, Scheck auf Wien 5 u Riederlöndische St iatganleihe 161174, Dbl. 3 9 Niederl. W. S. 737, Köntal. Niederländ. Petroleum 507, Holland Amerika Unie 305, Niederländisch. Indisch Handelsbank 1795, Aichtson, Topeka u. Sante Fa 106, Roc Jsland . Southern Pacine 983, Southern Rallwar 2116, Union Pacific 1363, Anaconda 16511, United States Steel Corp 833 16.

New Port, 18. Oktober. (Schluß) (W. T. B) Dle Stimmung der Börse erwies sich zu Beginn der neuen Weche auf alen Markigebieten als sehr fest, doch waren wiederum Spezialpapiere bevorzugt und erfuhren erhebliche Fturssteigerungen. Bethlehem Sterls sch offen mit einem Ausschlag von 14 Dollar zu 492, während Stahl- trustattien 33 Dillar im Kurse gewannen. Eisenbabnwerte waren gleichtalls fest. Von führenden Babnen gewannen Unions 14 und Sonthern Pacific Shares 13. Canatian Pacifig Aktien bessenten ibren Kurästand um 33, während St. Paul- Shares 2 Vollar gewannen. Bei Schluß der Börse war die Tendenz stramm. Tendenz fär Geld: Schwach. Geld auf 24 Stunden Durchschm.;. Iinsgraie 13, Geld auf 24 Stunden letztes Darleben 2, Wechsel auf London (60 Tage) 465, Cable Transfers 4,70, 15. Wechsel auf Paris auf Sicht 5.35, 50, Wechsel auf Berlin auf Sicht 821, Silber Bulston 495, 3 o/ Noribern Pacsfie Bonds . 40690 Ver. Staat. Bonds 1925 —, Atchison, Topeka u. Santa F 1964, Baltimore an? Obio 923. Canadian Pactfie 1683, Chesapeale u. Obio 98, Chicago, Müwauker u St. Paul 934, Denver u. Rio Grande 8M, Illincis' Central 1067 Toussville u. Nashville 1244. Newm Vork Fentral 10604, Norrolt u. Wenern 115, Penn svlvania 574, Reading 783, Soutbern Pacisie 983, Unton Pacifie 1363. Anaconda Copper Mining 753, United States Sieel Corporation 85st, do pref. 114.

Kursberichte von auswärtigen Waren märkten. London, 18. Oftober. (W T. B.) Kupfer prompt 721. Liverpool, 18. Oktober. (W. T. B) Baumwolle. Umsatz

15 000 Ballen, Import 8300 Ballen, davon 8300 Ballen ameri-

kanische Baumwolle. Für Oktober November 7, 13, für Januar⸗

Februar 7, 14. Amerlkanische und Brasilianische 5 Punkte höher. Slasgow, 18. Oktober. (W T. B.) Roheisen per Kasse

66 sh. 8 ð. Bradford, 18. Oktober. (W. T. B.) Wolle besser.

40er Lokotops notierten 223 Pence.

Amsterdam, 19. Oktober. (W. T. S.) Ja va⸗Kafsee böher, lolo 515. Santos-⸗Kaffee für Oktober 514, für De⸗ zember 5IJ, für März 59. . .

Am sterdam, 19. Oktober. (W. T. B.) Leinöl per No⸗ vember 39, per Dezember 39, per Januar 39.

New York, 18. Ottober. (B. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 12,50, do. für Oktober 12,42, do. für Dezember 12,60, do. für Januar 12,56, New Orleans do. loko middling 1207, Petroleum Refined (in Cafes) 9g, 75, Lo. Standard white in New Vork 7509, do. in Tanke 400, do. Gredit Balances at Oil City 1475, Schmal prime Western 9, 8f,, do. Rohe u. Brothers 10,90, Zuger Zentri- sugal 4,27, Weizen für Dezember 114, do. für Mai —— do. füt Jult ——, do. bard Winter Nr. 2 129, Mehl Spring⸗Wheat elears (neu) 4,80, Getreidefracht nach Liverpool 20, Kaffee Rio Nré7 loko 73, do. für Dezember 6,40, do. für Januar 6,42, do. für März 6,48, Kupfer Standard loko Zinn 33,00.

Untersuchungssachen

D Auf NV s Funds zustes 8 2 * 2 j 2. Aufgebote, Verlust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl. ; 8 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 1

Verlosung ꝛc. von Wertpapieren. . Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.

Anzeigenpreiß fär den Raum einer 5h. gespaltenen Einheitszeile 30 3.

3. Erwerbs. und Wirtschaftsgenossenschaftenm

7. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten Anfall. und Invaliditäts⸗ 2c. Versicherung Bankausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen

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Steckbrief.

Theater. Königliche Schauspiele. Donners=

tag: Opernhaug. 224. Abonnements⸗ vorstellung. Lohengrin. Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Chöre: Herr Prosessor Rüdel. Anfang 7 Uhr.

Schausptelhaus. 217. Abonnementsvor- stellung. Die Quitzoms. Vaterländisches Drama in vier Auffügen von Ernst von Wildenbruch. Regie Herr Regisseur Dr. Bruck. Anfang 75 Uhr.

Freitag: Opernhaus. 225. Abonne⸗ mentsvorstellung. Fidelio. Oper in zwei Akten von Ludwig van Beethoven. Text nach dem Französischen von Ferdinand Treitschke. Zu Anfang: Cu vertũre zu Fidelio“. Anfang 7 Uhr.

Schausplelhaus. 218. Abonnementsbor- stellung. Colberg. Historisches Schau⸗ spiel in fünf Aufzügen von Paul Heyse. Anfang 73 Uhr.

Deutsches Theater. (Direltion: Mar Reinhardt). Donnerstag, Abends 75 Uhr: Kollege Cramnyton.

Freitag: Judith.

Sonnabend: Kollege Crampton.

Kammersopiele. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Weibstenufe . Freitag: Gamün. Sonnabend: Der Weibsteufel.

Volksbühne. (Theater am Bllowplatz. ) (Untergrundbahn Schönhauser Tor.) Direktion: Max Reinhardt. Donnergtag, Abends 8 Uhr: Fauff, 1. Teil. Freitag, Sonnabend und Sonntag: Der Sturm.

Berliner Theater. Donnerst. Abends

38 Uhr: Exztrablätter! Heitere Bilder aus ernster Zelt von Bernauer⸗Schanzer und Gordon. Musik von Walter Kollo und Willy Bredschneider.

Freitag und folgende Tage: Extra⸗ blütter!

Theater in der Königgrätzer Straße. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Vater. Trauerspiel in drei Akten von August Strindberg. NUebersetzt von Emil Schering.

Freitag: Rausch.

Sonnabend: Der Vater.

Komödienhaus. Donnerstag, Abends 3 Uhr: Meine rechte Hand. Lustspiel in drei Akten von Kristian Elster. Ueber setzt von Carl Morburger.

Freitag und folgende Tage: Meine rechte Hand.

Deutsches Künstlerthenter. (Nürn⸗ bergerstr. IO 71, gegenüber dem Zoologischen Garten. Donnerstag, Abends 77 Uhr: Zum ersten Male; Die selige Exzellenz. Lustsplel in 3 Akten von Rudolf Presber und Leo Walther Stein.

Freitag und Sonnabend: Die selige Exzellenz.

Lessingtheater. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Don Juan oder Der steinerne Gast. Komödie in fünf Aufzügen von Moli re.

Freitag: Don Juan.

Sonnabend: Zum erften Male: Komödie der Worte. Drei Einakter von Arthur Schnitzler.

Schillerthenter. O. (Wallner,

theater.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Wilhelm Tell. Schauspiel in fünf Aufzuͤgen von Friedrich Schiller. Freitag: Jugend. Sonnabend: Der G'wissens wurm. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Hermannschlacht. Abends 8 Uhr: Jugend.

Charlottenburg. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Jugend. Ein Liebesdrama in drei Aufzügen von Max Halbe.

Freitag: Der Meister von Palmyra.

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Vrinz Friedrich von Homburg. Abends 8 Uhr: Heimat.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Glück im Winkel. Abends 8 Uhr: Der Meister von Palmyra.

Dentsches Opernhaus. (Char. lottenburg, Bismarck Straße 34 37. Direktion: Georg Hartmann.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die verkaufte Braut.

Freitag: Der Wildschütz.

Sonnabend: Die Fledermaus.

Komische Oper. (An der Weiden

dammer Brücke.) Donnerstag, Abends 8 Ubr: Jung muß man sein. Operette in drei Akten von Leo Leipziger und Erich Urban. Gesangstexte von Leo Leipziger. Musik von Gilbert.

Freitag und folgende Tage: Jung musz man sein.

Theater an Mollendorfplatz. Donnerst., Abends Uhr: Immer feste drzuff! Vaterländisches Volksstäck in vier Rmildern von Hermann Haller und Willi Wolff. Musik von Walter Kollo—

Freitag und folgende Tage: Immer feste druff!

Theater des Westens. (Statlon: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der künst⸗ liche Mensch. Operette in 2 Akten (3 Bildern von A. M. Wiler und Rudolf Oesterreicher. Musit von Leo Fall.

Freitag und folgende Tage: Der künstliche Mensch.

Lustspielhan s. (Friedrichstraße 236) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Herrschaft⸗ licher Diener gesucht .. Schwank in drei Akten von Eugen Burg und Louis Taufstein.

Freitag und folgende Tage: Herr⸗ schaftlicher Diener gesucht ...

Thaliathenter. (Direktion: Kren und Schönfeld. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Drei Paar Schuhe. Lebensbild mit Gesang in vier Bildern, frei nach Karl Görlitz von Jean Kren. Gesangsterte von Alfred Schönfeld. Musik von Gilbert.

Freitag und folgende Tage: Drei Paar Schuhe.

Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr) Donnerst., Abends sI Uhr: Bodos Brautschaun. Schwank in drei Akten von Max Reichardt.

Freitag und folgende Tage: Bodos Brautschau.

Konzerte.

Philhurmanie. Donnerstag, Abendg 8 Uhr: Aus Anlaß der Hohennollern— feier: „Vaterländischer Abend“ der Berliner Tiedertafel.

Geethoanen anl. Donnerst., Abends 3 Uhr: Arien und Lleder⸗Abend von Salvatini. Am Klavier: Otto

afe.

Zirkus Busch. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Michel. Fabel in 3 Akten von Paula Busch. Original⸗Pantomime des Zirkus Busch. Einstudlert vbn Balleft⸗ mneifster R. Rlegel. Musik von Kapellmeister A Taubert. Dekoratienen von Georg Handrich, Dresden. Kostüme von Leopold Verch, Kaiserl., Königl. und Großherzogl. Hoflteferant. Vorher das große,

F en.

Verlobt: Frl. Nora von Buchwaldt mit Hrn. Stabearzt d. R. Dr. Hanns Haupt (Tharandt bei Dresden).

Geboren: Ein Sohn; Hrn. Ober— leutnant Otto Neubaur (Berlin Halen⸗ see)h. Eine Tochter: Hrn. Dr. Kurt Oppenheim (Charlottenburg⸗Westen).

Gestorben: Hr. General d. Inf. J. D. Theodor von Jwehl (Lomza L. Polem).

Hr. Oberst a. D. Aladär Frhr. bon Uckermann (München). Hr. Sanitäͤts⸗ rat Dr. med. Justus Ide (Groß Lichter⸗ felde]) Sr. Hofmaler, Professor Konrad Freyberg (Berlin).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Erpeditio n (J. V: Mengering) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei 9 Rerlagsanftalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Drei Beilagen sowie die 7 EAX und 74. Ausgabe

ver Deutschen Verlustlisten.

) Untersuchungssachen.

45866 Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Tand— sturmmann Joseph Boleslaus Jani⸗ szewski von der 4. Kompagnie 1I. Ersatz⸗ bataillons Infanterie Regiments Nr. 140 zu Hobensalza, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungs haft wegen unerl Ent— fernung verhängt. Es wird ersucht, ihn zu verhaften und in die Militärarrest⸗ anstalt in Bromberg oder an die nächste Mil uärbe hörde zum Weitertransport hierher abzuliefern.

Beschreibung: Alter: 25 Jahre, Größe: 1m bö6 em, Statur: schwaäͤchlich, Haare: schwarz, Augen: braun, Gesichtsfarbe: blaß, Sprache: deutsch und polnisch. Besondere Kennzeichen: auffallend kleinen Fuß 253 em lang). Kleidung: Feldagrauer

ock, feldgraue Hose und Feldmütze, schwarze Halsbinde u. lange eigene Stiefeln.

Bromberg, den 18. Oktober 1915.

Gericht der Lantwehrinspektion. Krause.

46370 Gteckbrief.

Der unten beschriehene Musk. Erich Weber der 1. Komp. Re. Inf Reats. 269 ist fein 26. 7. 15 fahnenflüchtig. Es wird ersucht, ihn festzunehmen und an die nächste Militärhebörde abzuliefern. e

Divisionsstabs quartier, den 6. Ok. tober 1915

Gericht der 81. Reservedivision.

Beschreibung: Alter: 25 Jihre, Gräße: 1m 70 em, Haare: rot, Augen: blau, Nase: groß, gebogen, Kinn: spitz und vorstehend, Bart: rot, Gesichtsfarbe: sommerspiossig, Sp ache russisch, polnisch, Ohren: groß, abstehend. Besondere Kean⸗ zeichen: große Sommersprossen auf den Vänden; auf Ringfinger der rechten Hand einen tätowierten Ring; Obertiefer ohne vordere Schneidezähne.

5

Gegen den unten beichriebenen Reservisten August Golembieweki der 1. Komp. Res (Inf. Regts. Nr. 39, welcher flüchtig ist, ist dte Untersuchungshaft wegen Fahnen flucht verhängt. Es wird ersucht, ihn zu verhaften und an die nächste Militär behörde abzuliefern.

D.⸗St. Qu., den 15. X. 1915.

Gericht der 13. Res.⸗Division.

Alter: 28 Jahre, Größe: 168 - 170 em, Gestalt: schlank, geht etwas vornüber— gebeugt, Nase: spltz; spricht schlecht deutsch, Bart: dunkler Schnurrbart, Ge— sicht: hager und blaß, Haare: dunkel⸗ blond, Gewicht: ea. 130— 140 Pfd.; Kinn: breit, berondere Kennzeichen: keine, Beruf: Sägemühlenarbeiter.

45871] Steckbrieferledigung.

Der Steckbrief gegen den Schnitter Filip Galickl vom 21. September d. Irs. ist hiermit erledigt. Nr. 39777.

Kriegsgericht dea Kriege zustandes Greifswald. ;

45916 Verfugung.

In der Untersuchungssache gegen den Ersatzreservisten August Bernhard Walter Grüner, in Konsrolle des Bez⸗K*d es. Kempten, geb 27 2. 1882 in Friedrichs roda, Kellner in Luzern, wegen Fahnerflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des M. Str. G. B. sowie der F§5§ 356, 360 der M. Str. G. O. der Beschuldigte hlerdurch für fahnenflüchtig erklärt.

Augsburg, 16 Oktober 1915.

K. B. Gericht der st. 3. Infanteriebrigade.

458721 Fahnenfluchtserflärung und Beschlagnahmeer fügung. In der Untersuchungssache gegen den Gardesüsilier Franz Glaps. deb. 5. X. 1891 zu Bukownica, Kra. Gosiyn, Posen, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der FS§ 69 ff. des Militaärstrafgesetzbuchs sowie

der 356, 360 der Militärstrafgerichts.,. ; mutterrolle nicht nachgewiesen, Nutzungg ˖ . . . ,. für 2) Aufgebote, Verlust⸗ U. wert 6470 4A, Gebäudesteuerrolle Nr. 5157.

sahnenflüchtig erklärt und sein im Deutschen ,. befindliches Vermögen mit Beschlag elegt. Berlin, den 9. Oktober 1915. Gericht der Inspektion II, Lehrterstraße 58.

45868] Fahnenfluchtserklärung.

In der Untersuchungssache egen den Reservisten August Golembieweki der 1. Komp. Res.⸗Instr.⸗Regts. Nr. 39, wegen Fabnenflucht, wird auf Grund der Ss§ 69 ff des Milttärstrafgesetzbuchs sowie der 5 356, 360 der Militärstrafgerichts ordnung der Beschuldigte hierdurch für fabnenflüchtig erklärt.

D. St. Qu., den 15. X. 1915.

Gericht der 13. Res.Dioision.

45869] Fahnenfluchtserklärung

und Beschlagnahmeversügung.

In der Untersuchungssache gegen den Muskelter Erich Weber der 1. Komp. es. Infant. Regiments Nr. 269, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der S8 69 ff des Militär v rafgesetzbuchs sowie der Sg 356, 360 der Militärstrafgerichtserdnung der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklät und sein im Deutschen Reiche be⸗ findliches Vermögen mit Beschlag bel gt

Divisione stabs quartier, den 6. Ok- tober 19195. .

Gericht der 81. Reservedivision.

43663] Fahnen fluchtserklärung. in der Untersuchungssache gegen den Füsilier Osto Schnelder, 2. Komp. JI. Ers. Batl. Füs. Regts. 73, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund den S5 69 ff des Milttärstrafgesetzhuchs sowte der §s§ 355, 360 der Militärstrafgerlchts ordnung der Beschuldigte hierdurch für sahnenfluchtig erklärt. Hannover, den 1. Oktober 1915. Gerlcht der Landwehrinspektton.

Fundsachen, Zustellungen u. dergl.

45753) Zwangsyer steigerung. Im Wege der Zwangevollstreckung soll an G9. März 1916. Vormittags 10 Uhr, an der Gerichtsstelle, Berlin, Neue Friedrich ir. 13/14, III. Stockwerk, Zimmer Nr. 113, versteigert werden das in Berlin, Gartenstr. 69, belegene, im Grandbuche vom DOranienburgertorbezirk Band 29 Blatt Nr. S59 leingetragener Eigentümer am 23 September 1915, dem Tage der Eintraaung des Versteigerungs—⸗ vermerks: Rentier Theodor Breuer zu Berlin) eingetragene Grundstück a. Vorder⸗ wohnhaus mit Hof, b. Seitenwohngebäude rechts, (. Waschhaus quer, Gemarkung Rerlin, Kartenbiatt 18, Parzelle 327 1460, 3 a 57 4m groß, Grundsteuermutterrolle Art. 848, Nutzungawert 7060 M, Gebäude⸗ steuerrolie Ni. 848. Berlin, den 7. Oktober 1915. Königliches Amtsgericht Berlin-Mitte. Abt. 87. 87. K. 85 15.

45754) Zwangsversteigerung

Im Wege der Zwangevollttreckung soll am 4. Februar 1916, Vormittage EHI Uhr, Neue Friedrichstraße 1314, III. (drittes) Stockwerk. Zimmer Nr. 113 —= 115, versteigert werden das in Berlin, Weinmeisterstraße 12, belegene, im Grund huche von der Königstadt Band 8 Blatt Nr. 599 (eingetragener Eigentümer am 29. September 1915. dem Tage der Eintragung des Verstelgerungsvermerke: Deko gteut Karl Müller zu Berli!) ein⸗ getragene Grundstück:; Vorderwohnhaus mit linkem Seisenflägel, abgesondertem Kloseit und Hof, in der Grundsteuer⸗

Berlin, den 12. Oktober 1916. Königliches Amtsgericht Berlin Mitte. Abt. 35. 85. RK. 1265. 165.

45755] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das in Lübars belegene, im Grundbuche von Lübars Band 8 Blatt Nr. 228 zur Zeit der Eintragung des Verstelgerungs⸗ vermerks auf den Namen des Steinsetz⸗ obermeisters Carl Dittmer zu Berlin ein. getragene Grundstück am 21. Februar 1916, Vormittags L103 Uhr. durch das unterzeichnete Gericht, an der Gerichts- stelle Brunnenplatz Zimmer Nr. 301, versteigert werden. as in Lübars zwischen dem Hermsdorfer und Tegeler Weg ge⸗ legene Grundstück entbält a. Wohnhaus mit Veranda und Zwischenhalle, Hofraum und Hausgarten, b. Stallgebäude, C. Hof⸗ gebäude, und umfaßt die Trennstücke Karten⸗ blatt 2 Parzellen 659/110, 667/108 2c, 668 108, 347 108, a8 110 von zusammen 47 a 244m Größe. Es ist in der Grund⸗ steuermutterrolle des Gemeindebezirks Lü⸗ bars unter Artikel Nr. 210 mit 1,13 Taler Reinertrag und in der Gebäͤudesteuer⸗ rolle des gleichen Bezirks unter Nr. 113 mit einem jährlichen Nutzungswert von 765 S verzeichnet. Der Versteigerungg⸗ vrmerk ist am 3. Juni 1914 in das Gr indhuch eingetragen. 6. K. 106. 1463.

Berlin, den 9 Oktober 1915. Königliches Amtegericht Berlin. Wedding.

Abteilung 6.

457561 Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das in Heiltgensee belegene, im Grund- huche von Heiligensee Band 3 Blatt Nr. 92 zur Zeit der Eintragung det Versteigerungsbermerks auf den Namen der verwitweten Frau Marte Walter, geb. Detweiler, in Conradtsböhe eingetragene Grundstück am 17. Dezember 1918,

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