ö Q 3
.
///; .
J
ebs tone: ändert sich plötzlich das Ver⸗
en des Oberhofmarschalls eine Anhanges gegenüber Frau von 5 und dem Sekretär; sie, denen bereltz der Stuhl vor die Tur war, werden jetzt geradem verbätschelt. Die Tösung . in den ersten belden Akten geschickt zeschärmt wird, be friedigt nicht so ganz; der dritte Att weist manche leere Stelle auf und mündet in die üblichen Lustspielverlobungen aut. Immerhin ist das Stäck, in dem 2 * Wendung das unverkennbare Merkmal Preaberschen Witzes trägt, fo unterbaliend und bůhnenwirkfam, da man ihm eine längere Lebensdauer vorausfagen kann. Die unter Eri Platens Spielleitung fichende vortreffliche ufführung bietet n. weitere Gewähr dafür. Dang Junkermann als charakteristischer Ober⸗ bosmarschall und Julla Serda als anmutige und schlagfertige Frau von Windegg waren einander ebenbürtige Gegner. Aug der wichtigen Neben sigur eings ängstlichen Kan zleltaig machte Mar Abalbmrt eine humorvoll nach dem Leben gezeichnete Gestalt. t frischend wirkte Franz Schönfeld alg jevialer, allem Schtnientum abholder Oꝛerjãgermeister, sompatbisch Arthur Schröder als Privat⸗ sekretãt des Ministerg und urwüchsig drollig, wie immer, Dagny Servaes als Kanileiratstõchterchen und Braut des Sekretärg. Ilka Grüning als Oberhofmeisterin sowie die Herren Schroth, Platen, Ziener, gottowt und andere in den Gpisodenrollen vereinigten sich mit den Vorgenannten zu ladello; ineinandergreifendem Zusammensplel. Das Lustspiel errang vollen Erfolg. Die Verfasser wurden mit den Dar- stellern wiederholt hervorgerufen.
**.
Morgen, Sonnabend, wird im Königlichen Opernhause Mona Lisa“ in folgender — * gegeben: Francegeo (jugleich der Fremde); Herr Forsell; Mona Fiorbaltsa Fran des Fremben) Frau Tem; Glohannt (Laienbruder): Herr Kiöchner; Mona Ginebra? Fräulein Afermann; Pecarda: Fräulein Birtenström; Dlanora: Fräulein Marherr; Pietto: Herr Kaupfer Arrigo: Herr Henke; Alessio: Herr Funck; Sandro: Herr Habich; Mafalino: Herr Krasa. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß.
Im Königlichen Schaufptelbause geht morgen ‚Antontus und Cleopatra? in Szene. Die Hauptrollen werden von Frau Durieuxz und den Herren Sommerstonff, Kraußneck und von Ledehbur dargestellt. Spielleiter ist Dr. Bruck.
Wagners ‚Tannhäuser' wird Anfangs November zum ersten Male im Deutschen Opern hau se aufgeführt. Die Entwürfe zu den Schauplätzen und Gewandungen rübren von dem Kunstmaler Dr. Grunenberg her, die szenische Einrichtung von dem Direktor Georg Harimann. Die mustkalssche Leitung hat der Kapellmeister Eduard Mörike.
Im Theater in der Königgrätzer Straße sind die Vor— bereitungen für die nächsten zwei Neuaufsübrungen: Schillertz Maria Stuart! und Küleisig „Amphitryon /, sowest ge— dieben, daß beide Eistaufführungen innerbalb der nächsten Lage stattfinden werden, und zwar wird Kleisis Lustspiel Amphlitryon“ am kommenden Mittwoch zum ersten Male ge⸗ geben. Die Hauptrollen werden von Helene Fehdmer, Frida Nichard, Friedrich Kayßler, Ludwig Hartau, Guido Herzfeld und Guta Botz dargestellt. Spielleiter ist Friedrich Kayßfer. Schillers Marla Stuart‘, mit Friedrich Kayßler, Ludwig Hartau, Albert Stelnrück, Guido Herifeld, Rudolf Lettinger, Bruno Kastner, Irene Triesch, Helene Fehdier in den Hauptrollen, wird in der darauffolgenden Woche zum ersten Male in Szene gehen— Spielleiter ist Rndolf Bernauer. Vie Bühnenbilder und Gewänder für beide Stücke sind nach Entwürfen von Spend Gade angefertigt.
Mannigfaltiges. Berlin, 22. Oktober 1915.
Die Fünfhundertjahrfeier der Hohenzollernherr— schaft in der Mark Brandenburg wurde gestern in Groß Berlin festlich begangen. Die Stadt wien reichen Flaggenschmuck auf, da alle Staatsgebäͤude und viele Privathäuser ihre Fahnen in der milden Luft eines sonnigen Herbsttages wehen ließen. In den Schulen wurde überall durch einen Lehrer auf die ge— schichtliche Bedeutung des Tages hingewtesen, Gesangs. und Gedichtvorträge der Schüler gaben den Schulfeiern noch ein hesonders festliches Gepräge. Ein lebhaftes Treiben entwickelte sich in der Siegesallee, wo das Denkmal des ersten Hohenzollern, des Markgrafen Friedrich J. von der Tier- gartenverwaltung mit Blumen, Palmen und Lorbeerbäumen umgeben worden war und an dessen Stufen der Verein „Deutschwehr“ einen
vrãchligen Kran; 4 t batte. Abends um 8! Uhr fand unter zahlre Beteiliqung in Lu stgarten vor dem Dom ein feierlicher KGottesdienst statt, den der Dof⸗ und Domprediger Lizentiat Döbring abhielt. — Aehnlich wie in Berlin und seinen Vororten verltef der Hobenzollerntag in der Residensstadt Potsdam, wo nach den Schulfeiern am Brandenburger Tor die Nagelung des Eifernen Kreuzes stattfand. Der Magistrat und die Stadtverord⸗ neten von Potsdam haben an Seine Majestät den Kaiser und König folgendes Huldigungzgtelegramm gerichtet: Guer Masestät bitten wir zum heutigen Gedenktag den ehrfurchtvollsten Huldigungsgruß der Residenzstadt Potsdam gnädigst entgegennehmen zu wollen. Voll Stol; blicken wir zurück auf die reichgesegten 300 Jahre Hohenzollernherrschaft, in denen unser geliebtes Derrscherhauß der Welt eln leuchtendes Vorbild aller Fürstentugenden gab. Mit unbegrenztem Vertrauen hegen wir die unerschütterliche Zuversicht, daß es der Weisheit und Kraft des jetzigen Hohenzollernfürsten mit Gottes Hllfe bald gelingen möge, das deutsche Volk einem ehrenvollen Frieden entgegenzuführen.‘ Der offizielle Festteg für die städtischen Törverschaften ist der Sonntag, an dem eln feierlicher Kirchgang zur Nikolaikirche statifindet. — In Brandenburg a. H. wurde, wie dem Berlin. Lok ⸗Anz.“ gemeldet wird, am gestrigen Tage am Nkkolaiplatz ein von dem Kommerztenrat Lehmann der Stadt geschenktes Denkmal Friedrichs des Großen enthüllt. Die städtischen Körperschaften, die Garnison, die Krieger und vaterländischen Vereine wohnten der Feier bei.
Dle gestrige Sitzung der Stadtverordneten eröffnete der Vorsteher Michelet mit folgender Festansprache: „Anser heutiger Sitzungstag fällt zusammen mit dem denkwürdigen Tage, an dem vor 500 Jahren Burggraf Friedrich J. von Nürnberg, Graf von Hohenzollern, Besitz von unserer Mark Brandenburg ergriff, um am folgenden Tage die Huldigung der branden« burgischen Städte und Siaͤnde entgegenzunehmen. Was die Hohenzollernfürsten seit dieser Zeit getan und geschaffen haben, wie sie in eraster und treuer Arbeit in Gemeinschaft mit ihrem Volke aus dem damals veiwüsteten Markgrafentum Brandenburg ein großeg. ruhmreiches Preußen und danach ein größeres, kräftiges Deutsches Neich zusammengenimmert haben, das sind Tatsachen, die der Geschichte angehören. Von unsern Häusern weben die Fahnen, unsere Bevölkerung ist festlich erregt und bewegt, aber von unserem Kaiser, der mit unseren Brüdern und Söbnen im . sieht gegen einen Feind, der im Grimm über unsere Kultur—⸗ ortschritte uns zu dem gegenwärtigen brudermörderischen Kriege ge— zwungen hat, ist der Wunsch ausgegangen, von einer öffentlichen festlichen Feier am heutigen Tage Abstand zu nehmen. Wobl aber liegt uns allen eng am Herzen, in Dankbarkeit gegen das Hohenzollernhaus dieses Tages zu gedenken und das Gelöbnis treuer Liebe und Verehrung, das damals unsere Vorfahren dem Fürsten gelobt haben, beute aufg neue zu bekräftigen. Mit einem Hoch auf Seine Masjestät den Kaiser und König schloß der Redner seine Ausführungen. — Auf der Tagesordnung stand ein von Mitgliedern aller Fraktionen eingebrachter Dringlichkeitsantrag, der folgenden Wortlaut hatte; „Die Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen, den Magistrat zu ersuchen, bei der Reichsregierung durch geeignete Vor stellungen dahin zu wirken, daß 1) die bei den vorhandenen Vorräten ungerechtfertlgte, übermäßige Preissteigerung von Lebeng— mitteln, insbesondere von Fleisch, Vieh, Milch, Butter, Käse, Fetten und Kartoffeln, durch geeignete Maßnabmen, namentlich durch fest= gesetzte, einheitliche Höchstprelse, abgestuft nach Preisbezirken, Be— standsaufnahmen, Beschlagnahmen und Enteignungen sowie Verhinde—⸗ rung von Verboten der Ausfuhr in das deutsche Inland seitenz einzelner deutscher Staaten und Landegztelle beseitigt; 2) für die Zu— führung dleser Lebensmittel zu angemessenen Preisen und in er— forderlichem Umfange auch in die städtischen Gemeinden gesorgt und 3) alle diese Maßnahmen von einer Reichszentralstelle aus geleltet weren. Nach Begründung des Antrags durch die Stadto. Wurm und Cassel nahm der Oberbürgermeister Wermuth das Wort zu einer längeren bedeutsamen Rede, in der er die umfangreiche Tätigkeit, die die städtische Verwaltung in Sachen der Lebensmittelversorgung der Be— völkerung Berlins während des Krieges ausgeübt hat, eingehend schilderte. Nach der Erörterung wurde der Antrag einstimmig ange— nommen. — Am Schluß der Sitzung wurde eine Vorlage, nach der der Magistrat ermächtigt wird, zum Bezug von Milch für solche Kinder und Kranke, die ganz oder überwiegend auf die Ernährung durch Milch angewiesen sind, sowie für stillende Frauen Milchtarten auszugeben, ebenfalls angenommen.
Am Sonntag, den 24. Oktober, findet um 10 Uhr auf dem Sxerzierplatz dei der Kaserne des Garde⸗Füsilier- re giments (Grũtzmacher), Eingang Chausseestraße und ruhoꝛst. straße, ein Gottesdienst im Freien aus Anlaß der 5090 Jahr. Feier der Hobenjzollernberrschaft in der Mark statt. Die Predigt hält der Dipisionspfarrer Wallis.
Paris, 21. Oktober. (B. T. B.) Nach einer Meldung der Agence Havas“ wurden bei der Explosion der Fabrik in der Rue Tolbtac wal. Ne. 49 d. Bl) 37 Personen getötet. Bisher wurden 18 tote Frauen und 9 Manner namentlich festgestellt. Die übrigen Leichen sind bis zur Unkenntlichkeit verstũmmelt. In der Rue Tolbiac befand sich ein großes, unbebautes Gelände, das auf der einen Selte von hohen Mietsbäusern, auf der anderen von baufälligen, niedrigen Baracken umgeben ist. Auf dem unbebauten Gelände ließ ein. Industrleller vor einiger Zeit eine Anzahl, Schuppen errichten, wo etwa 100 Arbeiter und Arbelterinnen beschäftigt waren. Am Mttwochnachmlttag gegen 2 Uhr erfolgte plötzlich eine sehr heftige Explosion in einem an der Straße liegenden Schuppen. So⸗ fort standen alle anderen Baulichkeiten in Flammen. Es war wie ein ungebeures Strohfeuer, das kaum elnige Minuten dauerte. Alt der Rauch sich verzogen hatte, stellte man fest, daß von den Baracken sozusagen nichts übrig geblieben war. Die Heftig keit der Erplosion war derartig, daß in 100 Metern Um— keeis alle Fenster und Schaufensser zertrümmert wurden. Die Fensterläden aller umliegenden Häuser waren abgerissen und die alten baufälligen Baracken zumeist eingestürjt. Unter den Trümmern lagen zahlreiche Opfer. Viele Arbeiter und Arbeiterinnen lonnten, von der Plötzlichkeit der Explosion überrascht, nicht rechtzeitig flieben. Der Leiter wurde schwer 9. Dle Untersuchung hat ergeben, daß ein Unglücksfall vorliegt. — Nach einer Blättermeldung wurden in der Fabrik Granaten bergestellt. 200 Frauen und junge Leute waren darin beschäftigt. Ein sechsstöckiges Nachbarhaus wurde volllommen zerstört. Andere Nachbarhäuser sind schwer beschädigt.
In der Urania“ in der Taubenstraße wird am Dienstag, den 26. d. M, Abends 8 Uhr, der Generalmajor Bahn einen Vortrag über den Kriegsschauplatz auf dem Balkan“ unter Vorführung zahl⸗ reicher Lichtbilder halten und in diesem Vortrag das Wiederaufleben des Krieges in Serbien behandeln, die Landung des Vierverbandes in Saloniki, die Kriegsschauplätze in Bulgarien und in der europäischen Türkei, die beabsichtigte Landung der Russen in Warna und Burgas, den Kriegsschauplatz am Kaukasus und eine mögliche Landung der Italiener in Albanien näher erörtern. Der Vortrag wird am Donnerstag und Sonnabend wiederholt werden.
Lyon, 21. Oktober. (W T. B.) Die hiesigen Blätter be⸗ richten, daß in Paris eine neue Skandalaffäre aufgedeckt wurde, die großes Aufsehen macht. Zwei Stabtärzte, ein Hilfs- stabgarzt und mehrere Sekretäre des Rekrutierungsbureaus sowie zwei Zivilärzte, von denen der eine der Vorsitzende des Benrksrats von Sceaux ist, sind verhaftet worden. Die beiden Zivilärzte batten auf Grund ihrer Verbindungen durch Vermittlung der Stabsärzte und der Rekrutierungsbeamien militärpflichtige Perfonen gegen Bezahlung von 2000 bis 16090 Franken als dtenst— untauglich erklären lassen. Die Verhafteten, deren Zahl bisher 18 betiägt, hatten einflußreiche Beziehungen in politischen Kreisen. Weitere Verhaftungen stehen den Blättern zufolge bevor.
St. Petersburg, 21. Oktober. (W. T. . Der französischen Zeitung .‚Nouvelliste' wird aus St. Petersburg berschtet: Man meldet, daß eine neue Eisenbahnlinie von St. Petersburg nach dem Hafen Ekaterina am nördlichen Eismeer, der das ganze Jahr eisfrei ist, Anfang November für Kriegezwecke eröffnet werden soll. Bei dem Bau der neuen Linie seien unter der Leitung amerikanischer Ingenieure 10 000 Mann, metst Kriegsgefangene, be—⸗ schäftigt worden. Die zweiglelsige Linie, die 1950 Kilometer lang sei, sei in 8 Monaten erhaut worden. In Ekaterina seien große Kais und Lagerhäuser errichtet worden. .
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Theater. Königliche Schauspiele. Sonn⸗
abend: Opernhaus. 226. Abonnements⸗ vorstellung. Die Dienst⸗ und Frei⸗ plätze sind aufgehoben. Mona Lisa. Oper in zwei Akten von Max Schlllings, Dichtung von Beatrice Dorsky. Musi⸗ kalische Leitung: Herr Kapelmeister von Strauß. Regie: Herr Regisseur Hertzer. Chöre: Heir Professor Rüdel. Anfang 73 Uhr.
Schauspielbaus. 219. Abonnementsvor⸗ steilung. Untanius und Cleopatra. Trauerspiel in fünf Akten von Shakespeare, deutsch von Tieck. In Szene gesetzt von fen, Regisseur Dr. Bruck. Anfang 7 .
Sonntag: Opernhaus. 227. Abonne⸗ mentsvorstellung. Dienst und Freiplätze sind aufgehoben. Hoffmanns Erzählungen. Phantastische Oper in dret Akten, einem Prolog und einem Epilog von J. Barbier. Mustk ven J. Offenbach. Musikalische Leitung: Herr Generalmustkdirektor Blech. Regie: Verr Oberregisseur Droescher. og Herr Professor Rüdel. Anfang 67 C.
Schauspielhaus. 220. Abonnementsvor⸗- stellung. Dienst. und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Die Joaurnalisten. Lustspiel in vier Aufzügen von Gustav Freytag. Regie: Herr Regisseur Dr. Bruck. An⸗ fang 7 Uhr.
Nentsches Kunstlerthenter. (Nürn- bergerstr. 0 71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die selige Exzellenz. Lustspiel in drei Atten ven Rudolf Presber und Leo Walther Stein.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Dat⸗ terich. — Abends 8 Uhr: Die selige Exzellenz.
VYeontag: Die selige Exzellenz.
Dentsches Theater. ( Direltion: May Reinhardt! Sonnabend, Abends 7 Uhr: Kollege Crampton.
Sonntag, Nachmtttaas 2 Uhr (Zu kleinen Preisenjs) Hamlet. — Abends 76 Uhr: Kollege Crampton.
Kam merspiele.
Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Weibsteufel.
Sonntag, Nachmittags 23 Uhr (3u kleinen Preisen): Die deutschen Klein« städter. — Abends 8 Uhr: Der Weibs⸗ teufel.
Volksbühne.
(Theater am Bülowylatz. ) (Untergrundbahn Schönhauser Tor.) Direktion: Max Reinhardt.
Sonnabend, Abends 77 Uhr: Der Sturm. Sonntag: Der Sturm.
Berliner Theater. Sonnab, Abends 77 Uhr: Zum ersten Male: Wenn zwei dochzeit machen. Ein Scherzspiel mit Gesang in 4 Bildern von Rudolf Bernauer und Rudolph Schanzer. Musik von Walter Kollo und Willy Bredschneider.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Wie einst im Mai. — Abends S Uhr: Wenn zwei Hochzeit machen.
Theater in der Königgrätzer
Straße. Sonnabend, Abends 8 Uhr:
Der Hater. Trauerspiel in drei Akten von August Strindberg. Uebersetzt von Emkl Schering.
Sonntag, Nachmittagg 3 Uhr: Kabale und Liebe. — Abends 8 Uhr: Gläubiger. Vorher: Eine Abrech nung.
Komödienhangs. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Meine rechte Hand. Lustspiel in drei Akten von Kristian Elster. Ueber— setzt von Carl Morburger.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu kleinen Preisen: Nora. — Abends 8 Uhr: Meine rechte Hand.
Montag und folgende Tage: Meine rechte Hand.
Schillerthenter. 9. (Ballner- theater.) Sonnabend, Abends 8 Ubr Der G'wissens wurm. Bauernkomödie in . Aufzügen von Ludwig Anzen gruber.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Hermannschlacht. — Abends 8 Uhr: Jugend.
Montag: Mein Leopold.
Charlottenburg. Sonnabend, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Prinz Friedrich von Somburg. — Abends 8 Uhr: Heimat. Schauspiel in vier Akten von Hermann Sudermann.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Glück im Winkel. — Abenos 8 Uhr: Der Meister von Palmyra.
Montag: Jugend.
— — —
Dentsches Opernhaus. (Char- lottenburg, Bismarck⸗Straße 34-37. Direktion: Georg Hartmann.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Fledermaus. Komische Operette mit Tanz in drei Akten von Meilhae und Halsvy. Bearbeitet don GC. Haffner und Richard Gense. Musik von Johann Strauß.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die verkaufte Braut. — Abends 8 Uhr: Lohengrin.
Montag: La Traviata.
Komische Oper. (An der Welden⸗ dammer Brücke.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Jung muß man sein. Operette in drei Akten von Leo Leipziger und EGrich Urban. Gesangstexte von Leo Leipziger. Musik von Gilbert.
Sonntag, Nachmittags 35 Uhr: Gold gab ich für Eisen. — Abends 8 Uhr: Jung muß man sein.
Montag und folgende Tage: Jung muß man sein.
Thenter des Mestens. Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der küCüuft⸗ liche Mensch. Operette in 2 Akten (3 Bildern) von A. M. Willner und Rudolf Oesterreicher. Musik von Leo Fall.
Sonntag. Nachmittags 34 Uhr: Polen⸗ blut. — Abends 8 Uhr: Der künstliche Mensch.
Montag und folgende Tage: Der künstliche Mensch.
Lessingtheg ler. Sonnabend, Abends 74 Uhr: Zum ersten Male: Komödie der Worte. Drei Einakter von Arthur Schnitzler.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: BWau⸗ meister Solneßi. — Abends 8 Uhr: Komödie der Worte.
Theater am Nollendorsplatz. Sonnabend, Abends 85 Uhr: Immer feste druff! Vaterländisches Volksstück in vier Bildern von Hermann Haller und Willi Wolff. Musik von Walter Kollo.
Sonntag, Nachmittags 35 Uhr: Die Dollarprinzessin. — Abends 81 Uhr: Immer feste druff!
Montag und folgende Tage: Immer feste druff!
Custspielhaus. (Friedrichstraße 236) Seonnahend, Abends 8 Uhr: Herrschaft⸗ licher Diener gesucht .. Schwank in drei Akten von Eugen Burg und Louts Taufstein.
Sonntag, Nachmittags 35 Uhr: Die Ghre. — Abends 8 Uhr: Herrschaft⸗ licher Diener gesucht ...
Montag und folgende Tage: Herr⸗ schaftlicher Diener gesucht ...
Thaliatheater. Direktion: Kren und Schönfeld. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Drei Paar Schuhe. Lebensbild mit Gesang in vier Bildern, frei nach Karl Görlitz von Jean Kren. Gesangstexte von Alfred Schönfeld. Musik von Gilbert.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu klelnen Preisen: Kam'rad Männe. — Abends 8 Uhr: Drei Paar Schuhe.
Montag und folgende Tage: Drei Paar Schuhe.
Trianontheater. (Georgenstr. nahe Bahnhof Fröedrichstr, Sonnab., Abends sli Uhr: Bodos Brautschau. Schwank in drei Akten von Max Reichardt.
Sonntag, Nachmittags 35 Uhr: Leh⸗ manns Kinder. — Abends 8z Uhr: Bodos Brautschau.
Montag und solgende Tage: Bodos Brautschau.
Zirkus Busch. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Michel. Fabel in 3 Akten von .. Busch. Original⸗Pantomime des Zirkus Busch. Einstudiert von Ballett⸗ metster R. Riegel. Musik von Kapellmeister A Taubert. Dekorationen von Georg Han drich, Dresden. Kostüme von Leopold Verch, Kaiserl., Königl. und Großherzogl. Hoflieferant. — Vorher das grosse, glänzende Programm.
Sonntag, Nachmittags 33 Uhr und Abends 8 Ühr: 2 Vor stellun gen. (Nach⸗ mittags hat jeder Erwachsene ein eigenes Kind unter 10 Jahren frei auf allen Sitz- plätzen, jedes weitere Kind halbe Preise.)
Familiennachrichten.
Verlobt; Frl. Elisabetb Heyn mit Hrn. Oberleutnant Walter Weis (Langfuhr). — Frl. Irmgard von Kritter mit Hrn. Leutnant Hang Frhin. von Funck (Göttingen).
Geboren; Ein Sohn; Hrn. General⸗ major Albert von Mutius (Berlin). Gestorben: Hr. Generalleutnant j. D. Otto von Sperling (Wiesbaden). — X. Rittmeister Hang von Rheinbaben
Im Felde). — Hr. Major a. D. Siegit⸗ mund Frhr. von Seboltendorff (Wles⸗ baden). — Hr. Oberleutnant a. D. Franz Josef voön Bülow (Drezden. A) — Hr. Proftssor Dr. Johannes Her⸗ mann (Berlin). — Fr. Oberstleutnant Aline von Holleben, geb. von Hirschfeld
(Berlin).
Verantwortlicher Redakteur: Direltor Dr. Tyrol in Charlottenburg
Verlag der Expedition (J. V:; Mengering) in Berlln.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32
Vier Beilagen
(einschließlich Warenzeichenbeilage Nr. S3), sowie die 719. und 747. Musgabe der Deutschen Verlustlisten.
M 250.
Amtliches.
Dent sches Reich.
Bekanntmachung
über die Wiederholung der Anzeige der Bestände von Verbrauchszucker.
Vom 21. Oktober 1915.
Auf Grund des 8 1 Abs. 4 der Bekanntmachung über Verbrauchszucker vom 27. Mai 1915 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 308) bestimme ich:
Wer Verbrauchszucker mit Beginn des 1. November 1915 im Gewahrsam hat, ist verpflichtet, die vorhandenen Mengen getrennt nach Arten und Eigentümern unter Nennung der Eigen⸗ tümer der Zentral⸗Einkaufsgesellschaft m. b. H. in Berlin anzu⸗ zeigen. Zu diesem Zwecke haben die Berechtigten, deren Zucker in fremdem Gewahrsam liegt, den Lagerhaltern nach dem J. No⸗ vember 1915 unverzüglich die ihnen zustehenden Mengen anzuzeigen. Die Anzeigen an die Zentral⸗-Einkaufsgesellschaft m. b. H. sind bis zum 19. November 1915 abzusenden. Anzeigen über Mengen, die sich mit Beginn des 1 November 1915 auf dem Transport befinden, sind unverzüglich nach dem Empfange von dem Empfänger zu erstatten.
Die Anzeigepflicht erstreckt sich nicht
1) auf Mengen, die im Eigentum des Reichs, eines Bundesstaats oder Elsaß-Lothringens, insbesondere im Eigentume der Heeresverwaltungen oder der Marineverwaltung, sowie auf Mengen, die im Eigen⸗ tum eines Kommunalverbandes stehen,
2) auf Mengen, die insgesamt weniger als 50 Doppel⸗ zentner betragen.
Berlin, den 21. Oktober 1915.
Der Reichskanzler. Im Auftrage: Kautz.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 144 des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter Nr. 4918 eine Bekanntmachung, betreffend die Fristen des Wechsel⸗ und Scheckrechts für Elsaß⸗Lothringen, Ostpreußen usw., vom 21. Oktober 1915, unter
Nr. 4919 eine Bekanntmachung, betreffend Aenderung der
Postordnung vom 20. März 1900, vom 21. Oktober 1915, und unter
Nr. 4920 eine Bekanntmachung über die Geltendmachung von Ansprüchen von Personen, die im Ausland ihren Wohnsitz haben, vom 21. Oktober 1915.
Berlin W. 9, den 22. Oktober 1915.
Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 145 des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter
Nr. 4921 eine Bekanntmachung, betreffend Aenderung der Verordnung vom 26. August 1915 über den Verkehr mit Hülsenfrüchten (Reichs-Gesetzbl. S. 520), vom 21. Oktober 1915, unter
Nr. 4922 eine Bekanntmachung, betreffend Ergänzung der Verordnung über den Verkehr mit Gerste aus dem Erntejahr 1915 vom 28. Juni 1915 (Reichs-Gesetzbl. S. 384), vom 21. Oktober 1915, und unter
Nr. 4923 eine Bekanntmachung über das Verbot des Vor⸗ verkaufs von Stroh der Ernte des Jahres 1915, vom 21. Oktober 1915.
Berlin W. 9, den 22. Oktober 1915.
Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 146 des Reich s-Gesetzblatts enthält unter
Nr. 4924 eine Bekanntmachung einer Aenderung der Ver⸗ erdnung vom 8. Juli 1915 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 426 über die Hächstpreise für Petroleum und die Verteilung der Petroleum⸗ bestände, vom 21. Oktober 1915, unter
Nr. 4925 eine Bekanntmachung zur Erweiterung der Be⸗ lanntmachung über Vorratserhebungen vom 2. Februar 1915 Reichs⸗Gesetzbl. S. 54), vom 21. Oktober 1915, und unter
Ur. 4926 eine Bekanntmachung, betreffend Veräußerung von Kauffahrteischiffen an Nichtreichsangehörige, vom 21. Of— tober 1915.
Berlin W. 9, den 22. Oktober 1915.
Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 147 des Reich s⸗Gesetzblakts enthält unter Nr. 4927 eine Bekanntmachung über Erlaß und Vergütung von Abgaben, vom 21. Oktober 1915. Berlin W. 9, den 22. Oktober 1915. Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.
Aichtamtliches.
(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)
COesterreich⸗ Ungarn. Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht eine Ministerial⸗ verordnung, der zufolge die Vorräte an Schafwolle für riegs zwecke in Rnspruch genommen werden, sowie eine
er , , , d , r . , m.
Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Freitag den 22. Oftober
Ministerialverordnung über Abänderung der Höchstpreise für Wolle. Danach beträgt u. a. der Höchstpreis für feinste Merinowolle zwanzig Kronen für ein Kilogramm.
Großbritannien und Irland.
In der vor gestrigen Sitzung des Oberhauses stand die Verteidigung Londons zur Erörterung.
Nach dem Bericht des W. T. B. sagte Lord Strachie, daß die Abwebrgeschütze gegen die Luftschiffe am letzten Mittwoch ebenfo erfolglos gewesen zu sein schienen wie in früberen Fällen, und bie Be—⸗ schränkung der Beleuchtung nicht die geringste Wirkung gehabt zu hahen scheine. In Paris würden vorzügliche Maßnahmen gegen die Luftschiff streifiüge gesroffen. Die Ertlaͤrung im Unterhause, daß nur drei Flugzeuge während der Luftangriffe aufgestiegen wären, klänge fast spaßhaft. Lord Sydenham wies auf die technischen Schwierigkeiten bei den Abwehrgeschützen hin. Es wäre anders, wenn sie von Mannschaften bedient würden, die in den Schützengräben Krfahrung in der Belämpfung feindlicher Flugseuge erworben härten Die Gina m fung der Straßenbeleuchtung ginge ju weit. Der Redner betonte den Unterschied in der Verteidigung von London und Paris und beklagte das lange Zögern, ebe eiwas zur Schaffung einer Wdentlichen Organisation zur Abwehr geschehen sei. Selbst die jetzige Organisaiton scheine unzuverlässig zu sein. Der Herzog von Devonshire erklärte, die Aumiralität habe feinen Bewetg dafür, daß ein Lußftschiff herabgeschossen worden sei Die Be⸗ schränkung der Beleuchtung sei vorteilhaft gewesen. Die Regierung täte ihr Besteg, um die Verteidigung zu verbollkommnen. Eine vor herige Warnung sei unmweckmäßig, da sich dann noch größere Zuschauer— mengen auf den Straßen zusammendtängen würden.
— Im Unterhause gab vorgestern der Attorney General Edward Carson Aufklärungen über die Urfachen seines kürzlich erfolgten Rücktritts.
Wie das oben genannte Telegraphenbureau meldet, sagte Carson, daß im Kabinett ebensowenig wie im Hause oder im ganzen Lande jemals Meinungsverschiedenheiten darüber bestanden hätten, daß der Krieg um jeden Preis bis zum entscheidenden Ende weitergeführt werden müsse. Auch die Wege, die auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen ein⸗ zuschlagen wären, um den Krieg zu einem günstigen Ende zu bringen, seien keineswegs Gegenstand einer Meinungsverschiedenheit gewesen. Er sehe sehr wohl ein, welche Schwierigkeiten für England dadurch ent— stünden, daß die Kriegführung stets in Ueberenstimmung mst den Bundesgenossen bleiben und zuweilen auch den Auffassungen befreun— deter neutraler Länder Rechnung tragen müsse. Die neue Lage auf dem Balkan mache seiner Meinung nach ein wobldurchdachtes, genau vorgezeichnetes und tatkräftiges Auftreten der engl schen Regierung nötig, und da er sich mit den vom Kabinett beschlossenen Maßregeln in keiner Hinsicht habe einverstanden erklären können, sei er der Ansicht gewesen, daß sein Verbleiben im Kabinet! in dieser Zest, da große Kraft und Festigkett gebraucht würden, das Kabmett nur hätte schwächen können.
Hierauf kamen verschiedene Anfragen zur Beantwortung.
Auf eine schriftliche Anirage erklärte Mac Namara, daß bisher 183 englische Handels schiffe versentt wo den s ien, außerdem bis zum 14 Oktober 175 Fischerfahrzauge. Auf eine weitere Anfrage eiwiderte Mac lte mara, die Verantwortung für die Ver teidigung Londons habe in erster Lirie die Admiralität Dag Innenamt set für die Relenchtungsfrage und andere nichtmilitärische Maßregeln verantwortlich. B fehle hau et des „eschutzwesens sei Aumiral Scott Der Staatssekretär Grey Lbnte die Beaniwertung einer Anfrage über das veabsichtigte russischjapanische Bündnis ah, M solche Nachrichten vertraulich seien. Der Parlamente untersekrejär Tennant sagte, er könne augenblicklich keine verläßlichen Ziffern uber die Erkrankungen der Truppen auf Gallipoli geben Dygsenterie sei die Hauptkrankheit, deren Ziffern seit Aufang Oktober einen erfreulichen Rückgang zeigten. Tennant bestätigte ferner, daß Lord Kitchener wöchentlich 30000 Rekruten brauche. Der Minister Lloyd George teilte mit, daß die Zahl der unter Staats. kontrolle befindlichen Munittonsfabriken auf 1002 geniegen sei.
— In einer Botschaft an die Flottenliga erklärte der Erste Lord der Admiralität Balfour, wie „W. T. B.“ meldet, Deutschland wolle seine Weltherrschaft gegen die See⸗ herrschaft der englischen Flotte durchsetzen, die von den Zeiten Elisabeths bis heute der wirksamste Schutz Englands gewesen sei. Auch Churchill sandte eine Botschaft, in der es heißt:
Dle englische Flotte ist im Besitze der unumschräniten Herrschaft zur See. Wir sind stärker als je und dem Kriege unvergleichlich besser gewachsen als je. Die straͤtegischen Voraussetzungen, auf die sich unser Vorgehen zur See gründet, haben sich als richtig erwiesen. Die große Flotte wird schließlich die Geschicke der triegführenden Nationen endgültig entscheiden und unserer gerechten Sache den Sieg zuwenden. Unter dem sicheren Schutz der Flotte kann jeder Irrtum richtig gestellt, jedes Versehen gut gemacht werden.
— Die gestrige Verlustliste nennt 140 Offiziere und 3052 Mann.
Statistik und Bolkswirtschaft.
Beirat der bayerischen Landesvermittlungsstelle für den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl.
Zur Beratung der Maßnahmen, die für die Verteilung der neuen Ernte zu treffen sind, trat am 16. Oktober der der Landes⸗ vermittlungsstelle (Statistisches Landesamt) beigegebene Beirat unter Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden, Ministerialrats Dr. Zahn, im Statistischen Landesamt jusammen. Erschienen waren Vertreter deg bayerischen Städteverbandes, des Handels—⸗ kammerntages., des Bayerischen Landwirischaftsrats, der Arbeiter schaft, des Verbandes der Landgemelnden und der Regierungs. bezirke. Der Vorsitzende gab zunächst einen Ueberblick uber die verwaltungsmäßige und geschäftliche Tätigkeit, die die Landes« vermittlungsstelle bisher hinsichtlich der Feststellung und Ver—= teilung der Getreide, und Mehlvorräte sowle bezüglich der Ver sorgung der einzelnen Kommunalverbände entfaltet hat. Die von fbr seit Anfang März getätigten Ueberweisungen er⸗ streckten sich auf b21 219 Zentner Getreide und 366 735 Zentner Mehl, zusammen in Getreide 975 263 Zentner, die einem Werte von ungefähr 13,5 Millionen Mark entsprechen. Davon entfallen auf das Versorgungsgebiet München, dessen Bewirtschaftung von der Landes vermittlungsstelle aus miterfolgt, ungefähr 436353 Zentner Ge⸗ treide im Werte von 6,2 Millionen Mark. Was die seit dem II. Juni d. J eingeführten Landesbrotmarken anlangt, so sind bisher 65 Milllonen Marken in 1600 Sendungen an 216 Kommunal verbände zur Ausgabe gelangt. Seit dem 1. September baben sie Gültigkeit auch in Württemberg und Baden, mit denen Gegenseitia⸗ keit vereinbart ist. Verhandlungen mit weiteren Staaten sind im Gange, eine einheitliche Brotmarke für das ganze Reich ließ sich einstweilen nicht erzielen. Im übrigen hat die Landes vermittlungs stelle sich immer mehr auch zu einer Zentralaugkunftsstelle
für die verschiedenen Fragen der Getreide, Mehl- und Brotver⸗ sorgung entwickelt und wird in dieser Eigenschaft von allen Seiten stark in Anspruch genommen. Die ganze Arbeit der Landes⸗ vermittlungestelle ist indessen wesentlich erleichtert worden durch das große Entgegenkommen, das sie allerwärte bei Durchführung ihcer Aufgaben gefunden bat und findet. Der Vertreter der Stadt München wie einige andere Mitglieder des Beirats nahmen Veranlassung, der Lande vermittlungsstelle besonders zu danken für die werthollen Dienste, die sie den Kommunalverbänden bei der Getreide⸗ und Mehl- versorgung geleistet hat.
Zu Punkt 1 der Tagesordnung: Abrechnung für das alte Wiriichaftsjahr 191415. ersiattete der Referent der Landes⸗ vermittlungsstelle, Beztrkeassessor Dr. Haselberger, den Bericht. Danach hat die bavertsche Verbrauch regelung im Rahmen des Reichs⸗ verteilungsplanes und des Landes verteilunge planes außerordentlich be—⸗ friedigend abgeschniten. Insbesondere konnte der am 16 Auaust d J (d. i. am Ende des ersten Wirtschaftsjahres) rechaunge mäßig ver— bliebene Ueberschuß durch ie vorhandenen Vorräte im wesentlichen ausgewiesen werden. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß auch im neuen Wirtschutejahr die gesamte Bedarfsdecking an Getreide und Mehl aus der Ernte des eigenen Landes erfolgen kann. Zu Punkt 2 der Tagesordnung: Landesverteilungsplan für das Wirtschaft-jahr 1915/16 beschloß der Beirat, der landwirt- schastlichen Bevölkerung (soweit sie nicht zu den Selbstversorgern äblt und als solche schon im Genusse des erköhten Kaopfiatzes von 250 g Mehl sich befindet) auch weiterhin die erhöhte Tageekopfmenge zu gewähren. Ebenso sollen die ländlichen Kom munalverbände und die Kommunaglverbände mit vorwiegend indusfrieller Bevölkerung die ganze vom Reiche den Versorgungeberechtigten zugebilligte Tages kopf menge von 225 g Mehl (einschlicßtich der Schwerarbeiterzulage) er. halten Die zur vorerwähnten Erhöhung der Tages kopfmenge nötigen Bestände sollen dadurch gewonnen werden, daß die übrigen Kommunal verbände eine Tageskopfmenge von 220 g erhalten Für besondere Fälle ist eine außerordentliche Landesrücklage geschaff en. Bei Punkt 3 der Tagesordnung: „Anregungen und Wänsche“ wurden u a. Wünsche nach ausgiebigerer Heranziehung des Gioß⸗ handels als Tommissionäre bei der Getreide- und Mehlversorgang vorgehracht. Weiter warde im Hinblick auf die Teurung der Lebens- mittel angeregt, sobald es nach dem Ergebnis der in Auessicht stehenden Vorratgerbebungen möglich sei, eine Erhöhung der Brot. und Mehl⸗ ration der Bevölkerung zu bewilken.
Zur Arbeiterbewegung.
In Moskau ist nach einer von W T. B. wiedergegebenen Meldung des Rußkoßse Slowo“ wieder ein Uusstand der Straßkenbahnangestel lten ausgebrochen. Die Stadtverwaltung ergreist dage en strenge Maß egeln.
Handel und Gewerbe.
— In der gestrigen Aufsichteratesitzung der Berliner Elek- trittätswerke eistattete der Voistand Berlcht über das ver- flossene Gejschärtej hr. Der Bruttogewinn einschließlich dis HFewinn⸗ vortrages beträgt laut Meltfung des W T. B 19 854 229 S geren 23 281 408 Æ ir 1913/14, und war wurde er durch den insole des Trieg s eingetretenen Rückgang der ahacgebenen Kt owattstanden von 267589 125 im Vorjahre auf 252 762 235, durch N richieb ng in dem Ve bältnte des Stromverbrauchs jür Licht une Kraft und die Ver⸗ teuerung des Betriebs beeint achtist. Nach Abzug der Hand unge⸗ unkosten, Steuern, Ueberweisungen an den Erneurrun gsfonds, der Zinsen, der Telo steuerreserve, der in gewohnter Höhe vor— genommenen Absichteibungen von 4987091 4 und einer den Zeiweihältaissen angepaßten besonderen Abschreibung von 1 000000 M auf dem Konto GEff kten und Beteiligungen verbleibt ein Reingewinn von 8 532 852 S gegen 11 3854 509 Æ im Voirjabre. Der auf den 23. November einzuberufenden ordentlichen General⸗ versammlung soll die Verteilung einer Dividende von 49 90 auf 20 Millionen Mark Vorzugsaktien und von 9 υ auf 44,1 Mlltonen Mark Stammaktien vorgeschlagen werden. Die Abgaben an die Stadt Berlin hejiffern sich auf 5 406 330 6. Der Vorstand be— richtete ferner über die durch beiderseitiges Entgegenkommen geförderte Abwicklung der Geschäfte mit der Stadt Berlin, über die neuen Unternehmungen und die Finanzlage der BEW.
— Die Preise für Brennspiritus in Literflaschen, die verliehen werden, betragen laut Meldung des W. T. B.“ aus Berlin nach neuer Festsetzung der Spirituszentrale im ganzen Reich 45 3 für das Liter 95 prozentige, 42 3 für das Liter 90 prozentige Ware, worin eine Ermäßigung von 15 für das Liter liegt. Eine höhere Preisforderung ist nur insoweit zulässig, als sie auf vorangegangenem teureren Einkauf beruht und auch in diesem Falle nicht über den 10. November hinaus. Sollten zu späterer Zett höhere als vorstehende Preise im Kleinhandel gefordert werden, so er⸗ scheint es nicht ausgeschlossen, daß die Regierung gesetzliche Höchst⸗ preise festsetzen wird.
St. Peters burg, 21. Oktober. (W. T. B.) Die russische Reichsbank stellte der Rrieitsch“ zufolge soviel Papiergeld aus, daß die Golddeckung, die vor dem Kriege 10601 betrug, jetzt auf 43 d gesunken ist. Die Bankkretse bezeichneten eine Losanleihe als unzweckmäßig und empfahlen eine ordentliche langfristige Anleihe. Finnland soll eine monatliche Anleihe von 20 Millionen finnischer Mark zwecks Stärkung der tussischen Valuta auegeben.
Berlin, 22. Oktober. Produktenmarkt. Der Markt war geschäftslos.
Kursberichte von auswärtigen Fond smärkten.
London, 20. Oktober. (W. T. B.) 24 o 9 Engl. Konsols 6516, 5 Oo Argentinier von 1886 883, 40½ Brasillaner von 1889 431, 4 0/o Japaner von 1899 70, 3 do Portugiesen — — 5 oυο Russen von 19958 — —, 4 0½ Russen von 1909 74, Baltimore u. Ohio 28, Canadian Pacifie 179, Grie 37, National Railwavs of Mexiko t, Pennsylvanta 604, Southern Pacifie 1043, Union Paciffe 1438. Untted. States Steel Corporation gl, Anaconda Copper 16, Rio Tinto 53, Chartered 9/1, De Beers def. 103, Goldfield 15, Randmines 43.
London, 20. Oktober. (W. T. B.) Privatdiskont 43, Silber 233. — Bankeingang 674 000 Pfd. Sterl.
Paris, 21. Oktober. (W. T. B.) 3 O Französische Rente 66,50, 4 0/‚0 Span. äußere Anleihe 86, 96, S o/o Russen 1906 87, 0, 3 oso Russen von 1896 — —, 400 Türken — —, Suejkanal —— Rio Tinto 1485.
Am sterdam, 21. Oktober. (W. T. B.) Markt ruhig. Scheck auf Berlin 49,526 — 50 02, Scheck auf London 11,33 bis 11455, Scheck auf Paris 4120 - 41,70, Scheck auf Wien — — ol NUiederlaändische Staatganleibe Iosz, Obl. 309 Niederl, W. S. 72t, Königl. Niederländ. Petroleum 511, Holland · Amerila · Linie os z, Niederlandisch. Indische Oondelsbank 1781, Atchlson, Topeka u. Santa Fs 106, Rod Jeland M, Southern