Satz zusammen, dauer und O Vaterlandslie
Der erste Schritt der Familie. Hier der sozialen Ge⸗
Aus der Jugend⸗
Pastor Kießling In Hamburg galt es bei : arbeitsloser Jugendlichen zu sorgen, ihnen nicht nur Beschäftiaung, sondern auch einen debenginbalt zu schaffen. Man zog sie heran, indem man dle Gewäbr ang von Unter stützung von der Teilnahme an erziehlichen Unterrichtekursen abhängig machte. Man habe zwar nicht die Be— deaken gegen diese 9 verkannt, die Erfolge bätten ihr aber recht⸗ gegeben. Pfarrer Dehn (Berlin) sprach über die männliche Arbeiter · jugend und trat warm dafür ein, diese gerade jetzt in das Gesamt⸗ hewußtsein des Volkes ausiunehmen Er warnte vor der Annahme, daß man durch Jugendkompagnten einen Gesinnungaumschwung bei der Arbelterjugend werde erzeugen können; nach dem Kelege würden die alten Widerstände wieder erwachen. Der Redner trat für den Siedlungsgedanken ein, der jur Förderung gegenseitigen Verstehens die zeitwellige Ansiedlung gebildeter junger Leute in Ärbeiterpierieln wünicht. Die Räcksichten auf die Jigendfürsorge bei der Jugend— pflege bebandelte Dr. Noppel (Bertin), der ausführte, Jugend⸗ pflege könne und dürfe nicht Jugend fürsorge sein. Wohl aber sei ein lebe diges Zusamme arweiten notwen ig Bie Jugendpflege erhalte dadurch wertvolle Aufichlüsse über die Zeitgefahren der herauwachsenden Jugend. Sie sei ferner durch ihre Leiter, Vorsände usw. dazu be⸗ rufen, die erste und eigentliche Vorbeugung zu leifte⸗, beim ersten leichten Szrauchesn sofort Halt zu bieten. Diese Zusammenarbeit sei im Hinblick auf die vielen Vaterwalsen und die sittliche Geföhr— Dung der Jugend, die der Krieg g schaffen habe, von verschärfter Drin lichkeit SFrä aleim Dr. Alice Salomon (Berlin) sprach dann über die seelühen Gefahren der weiblichen Jugent. Eire Reihe von Tat— aachen mirtt zusammen, um eine seelische Geschütterung der weib— Uchen Jugend aller Stände im Kriege herbeiz ühren, zunächst die Tarsache, daß cine dukte äußere Anteil ahme am Kriege, die der inneren entspricht, der weiblichen Jugend nicht möglsch ist. Dazu kommen die Sorge und Treuer um en Verlust des Mannes, in dem sie den zukünfngen Läbensgefäbrten sah. Schli ßlich aber beunrubigt sich die weiblich Jugend um ihr eignes zutänftiges Schicksal, weil ihr klar bew eßt sst, daß durch die Verluste des Schlachtfeldes die Möglickkeit ih er natü lichen Ltentzerfüllang sehr verringert worden ist, daß ein großer Teil der heutigen Mädchen— generatton nicht zur Ehe gelangen kan. Die auf diese Weise hervor gerufene Erschütterung des seelischen Gleichgewichts üübrt zu einem mehr oder minder bew ßten Verfuch, die Berufzarbeit unter dem Gesichtsvunkt eines Lebentönhaltes zu prüfen, sie fübrt zu dem Verlangen nach weiteren Leäenswerten und Lebenginhalten. Me Aafgaben, die sich daraus für die weibliche Jugend. pflege ergeben, beziehen sich auf die Mädchen aller Klassen. Es maß versucht werden, die erwerbstätigen Märchen möglichst solch n Berufen zuzuführen, in denen die Einzelne ihre besonderen Gaben zur möglichsten Entfaltung bringen kann. Die Arbeite bedingungen müffen so gestaltet werden, daß denen, für die der Beruf die Lebenearbeit bleibt, ein per sönliches Leben möglich ist, in dem sie Natur und Kunst genießen, höheren Interessen nachgehen, Freundschaft pflegen können. Für die bisitzlosen Schichten muß die Jugendpflege darüber hinaus Einrichtungen schaffen, durch die der welblichen Jugend solche Freuden zugäng— lich und nahe gebracht werden. Für die muütleren und oberen Schichten muß dagegen angestrebt werden, daß den Mädchen — auch den nicht erwerbstätigen — ein gewisses Maß von Selbständigkeit und Bewegungsfreiheit durch das Elternhaus rechtzeitig eingeräumt wird, ohne die für den reifen Menschen ein Lebensbehagen garnicht möglich ist. Aber neben allen äußeren Lebengerleichterungen bleibt die wichtigste Aufgabe, die Mädchen innerlich stark zu machen. Der Geist der Aeußerlichkeit und Oberflächlichkett muß bekämpft werden, damit die Mädchen zu den wahren Werten des Lebens und zu überpersönlichen Idealen geführt werden können.
Frau Elisabeth Gnauck⸗Kühne (Blankenburg a. H.) bezeichnete als das praktijche Lebensztel der weiblichen Jugend den Hausmutter— beruf und vertrat an der Hand statistischen Materials den Stand— punkt, daß die Zahl der Eheschließungen infolge des Krieges nicht ab, sondern eher zunehmen werde. Im übrigen erhob sie nachdrücklichst die Forderung nach dem weiblichen Dienstjahr. Fiäulein Johanna Waetz oldt (Berlin) behandelte die Erziehung zur Mütterlich⸗ keit in den Jugendvereinen: Es wird sich hier zuerst darum handeln, die sexuellen Vorstellungen zu reinigen und zu heiligen. Dies geschieht am besten durch gelegentliche Besprechungen etwa in der Art der Försterschen Jugendlehre. Be— sonderer Wert ist darauf zu legen, den Mädchen ein Gefühl ihrer Würde zu geben und den Sinn für Verantwortung dem kommenden Geschlecht gegenüber zu stärken. Die praktische Vorbereitung für den künftigen Beruf als Mutter wird sich in engen Grenzen halten müssen. Theoretijche Kurse in Säuglings. und Kindeipflege sind immerh!n möglich. Auch die schon bestehenden Kurse für Kranken— pflege, Hauswirtschaft und Küche werden ihr Gutetz tun. Erfolg bei der Erziehung zur Mütterlichkeit werden die Jugendvereine aber nur haben, wenn sie die jungen Mädchen zu den Kraftquellen sübren, wie wir sie in unseren religtösen Vorstellungen haben. Diözesanpräses, Pfarrer von Haehling (Bochum) behandelte die Weckung hauswirtschaftlicher Gesinnung durch die Jungmädchen⸗ vereine. Der durch die außerhäusliche Tätigkeit zahlreicher junger Mädchen stark bedrohte hauswirtschaftliche Sinn müsse geweckt werden durch Belehrung über den Wert der häuslichen Arbeit, Ein—⸗ führung in die rechte Art der häuslichen Arbeit, den Geist, in dem sie verrichtet werden soll, darch Aneiferung zur Mttarreit im Haushalt der eigenen Familie, Hinweis auf Ausbildungsmöglichkeiten in Haushaltungsschulen, Kursen, Dienst. und Lehrstellen, Anregung zur Einrichtung solcher Ausbilzungsgelegenheiten duich die Gemeinden und zweckmäßtlgen Ausgestaltung derselben. Diakonisse Frieda von Der- mering (Berlin) untersuchte die Frage: Wie sind aus köm nliche Mittel zur Anstellung hauptamtlicher Jugendpflege rinnen zu beschaffen? Kirchen gemeinden, Frauenvereine, einzelne Unternehmer industrieller Anlagen tun ihr Möglichstes, aber es reicht längst nicht aus, und gerade in den ärmsten, daher bedürftigsten Gegenden fehlen die Mittel und muß von Anstellungen Abstand enommen werden. E; in somit an zer
eit, die maßgebenden Behörden, Stadtverwalturgen, Megisterien,
ber kirchenrat, Hand lskammern usw. darauf hinzuweisen, daß sie die Jugendpflege als ihre Angelegenhett aufnehmen und es sich zur Pflicht machen, für die nötigen Mittel auftakommen
Das letzte Reteraz erstattete Pastor Thiele (Berlin) über die Bedeutung der ethischreligiösen Cinwi kung auf die Jugenspfl-ge: Gs gäbört ju den neuen Eikenntnissen, die der Krieg uns gebracht hat, daß die letzten Entscheidungen nicht auf dem Gebiet der körper⸗
für eine große Zahl
lichen Kraftentwicklung liegen. Aueschlaggebend sind einmal dle en Potenzen, nicht minder jedoch ist es die Widerstande kraft der tlichen Persönlichkeit. Die tiefsten Wurzeln sittlicher Kraft liegen in der Darmonie des Einzelnen mit Gott und sich selbst. Cine weitschauende Jugendpflege wird darum ihren Kernpunkt in der sittlich⸗ religtõsen — 8 — inden. Eine kurze Erörterung reihte sich an die Vorträge an, worauf eln Schlußwort von Professor Dr. Albrecht die Tagung beendete.
Die Zabl der in Berlin unterstützten Familten von Kriegsteilnebmern ist im Oktober auf 186 983 gestiegen. Die für deren Unterstützung im Monat Oktober aufgewendeten Beträge baben eine Höhe von 7,9 Millionen Mark er— reicht gegenüber einem Betrage von 2.55 Millionen Maik im Monat Okteber 1914. Auch die Mietbeibilfen für Kriegerfamilien haben im Oktober wieder eine Steigerung erfahren. Sie beliefen sich auf 1,69 Million Mark. Die WMietbeibilfen für Arbeitslose und für Mieter auf städtischen Grundstücken sind hierbet nicht berücksichtigt. Insgesamt sind bis Ende Oktober seitens der Stadt Berlin an Unterstützungen lediglich für Kriegerfamilien mehr als 69,6 Millionen Mark gezahlt worden.
Kunst und Wissenschaft.
Das astrophysikalische DBbservatorium bei Potsdam. Bericht über das Jahr 1914.
Im Anschlusse an die Berichte aus den Vorjahren geben wir nachstebend eine kurze Uebersicht über die wissenschaftliche Tätigkeit des astrophvsikalischen Observatoriums bei Potsdam für das Jabr 1914 (vergl z.B. Nr. 206 d. Bl. vom 29. Oktober 1913 und Nr. 256 vom 30. Etter 1914).
Der Direktor des Observatorlumz, Geheimrat Schwarzschild, führte die Bearbeitung von Messungen in den Kalziumlinien des Sonnenspektrums nebst anschlleßenden theoretischen Untersuchungen zu Ende und veröffentlichte die Ergebnisse. — Prof. Wllsing hat bolometrische MessungLen im Sonnenspektrum weiter gefübrt und abgeschlossen; sie lassen eine sichere Bestimmung der Energiekurve einer großen Strecke des Sonnenspektrums erwarten.
Durch Bewilligung einer größeren Summe im Staatehaushalt war das Observatorium in den Stand gesetzt worden, an der Beob- achtung der totalen Sonnenfinsternis vom 21. August 1914 teilzunehmen. Zu diesem Zwecke wurde eine unter der Leitung von Geheimrat Kempf stehende Expedition nach Feodosia in der Krim ge— sandt, ausgerüstet mit den besten Instrumenten und Apparaten zur Beobachtung von Erscheinungen in der Sonnenkorona, die einen Bei⸗ trag liefern sollte zur Entscheidung über noch offenstehende Fragen, besonders über das Spektrum der Sonnenkorona. Letder wurden die Zwecke der Expedition, der auch Piofessor Ludendorff angebörte, durch mangelndes Enteegentommen der russischen Regierung nach Ausbruch des Krieges völlig vereitelt, und die Mitgli'der kehrten unter er— zwungener Zurücklassung der wertvollen Instrumente unverrichteter Sache zurück.
Die von Geheimrat Müller mit Unterstützung von Dr. Kron unternommenen RBeobachungen für die photometrische Durch⸗ musterung der Polzone 800 biz 900 konnten leider nicht, wie gehofft, im Jahre 1914 u Ende geführt werden, weil Dr. Kron bei Beginn des Krieges zur Armee einberufen wurde. Es sind daber im ganjen Jahre nar an 40 Abenden 3 Zonen mit rund 1300 Sternen beobacht t worden. Geheimrat Müller hat in der jweiten Hälfie des Jahres versucht, die Beobachtungen allein fortrusetzen, jedi ch wurde dte Arbeit durch das Fehlen einer geübten Hiifskraft sehr eischwert und ging nur langsam vorwärts. Immerhin bleiben zur Vollendung der Poljone für Geheimrat Müller nur etwa 20 Zonen übrig, während Dr. Kron noch mit etwa 33 Zonen im Rückstand ist.
Ebenso konnten die Beobachtungen der Sterne 7m bis 12m der Pickeringschen Polsequenz im Jahre 1914 von Geheimrat Müller und Dr. Kron nicht in dem geöoslanten Umfang fortgesetzt werden. Die gusgewählsen 26 Sterne Fbieher von Geheimrat Müller durchschniitlich an 12 Tagen, von Vr. Kron an 8 Tagen ge— messen worden. Bei den Sternen gmöh bis 10m hat sich ein starker Sprung in den Abweichungen zwischen ihren Ergebnissen und denen Pickerings herausgestellt, und zwar in dem Sinne, daß die PVickeringschen Messungen bei diesen Sternen verhältnismäßlg zu große Helligkeiten zeigen. .
Die Haupttätigkeit Geheimrat Müllers im Jahre 1914 ist durch sein Amt als Schrkfttübrer der Astronomischen Gesellschaft und durch die Fortführung der Arb iten für den A. G. Katalog der ver änderlichen Sterne in Anspruch genommen worden. Die Rektaszensionsstunden On bis 13h sind von ihm endgültig für den Druck redigtert worden, nach Ergänzung der Literatur his Ende des Jahres 1914 Mit dem Drucke des Werkes soll noch im Laufe des kommenden Sommers begonnen werden.
Eine von den Geheimrat Müller und Geheimrat Kempf aus— eführte Vergleichung der verschledenen Helligkeitskataloge der Harvard⸗ ternwarte untereinander und mit Potsdam zeigte, daß zwischen den verschtedenen Harvardkatalogen eine sehr erbebliche Farbengieichung besteht in dem Sinne, wie sie das Purkinjephänomen nach der ver⸗ schiedenen Größe der benutzten Instrumente erwarten läßt, und daß das größte Photometer eine mit der Potsdamer sehr nahe überein⸗ stimmende Farbenauffassung liefert.
Professor Ludendorff hat die von ihm im Jahre 1912 aufgefun⸗ denen Originalbeobachtungen veränderlicher Sterne von Schwerd aus dem Jahre 1823 26 fertig bearbeitet. Wertvoll sind namentlich die Beobachtungen von 3 Cephei, welche eine schon nach dem übrigen Beobachtungs material zu vermutende langsame Veränderlichkeit der Periode wahrscheinlich machen. Eine Bearbeitung der J. F. J. Schmidtschen Beobachtungen des Polarsterns hat Fräuleln H. Mattenklodt nach der Anweisung von Professor H tzsprung durch« geführt. Bei der großen Zahl der Beobachtungen ware wenigftenz die Festlegung einer — wegen ihres früheren Termins wichtigen — Epoche für den Lichiwechsel zu erwarten gewesen, es ergab sich jedoch keine Andeutung einer Verä derlichkeit.
Geheimrat Schwarzschild fübrte mit einem Flächenphotometer am großen Refraktor eine Reihe von Albedobestimmungen von Mais, Saturn und Saturnring aus durch direkten Vergleich mit der Flächen⸗ helligkeit der Sionne. Die Sonne wurde dabei durch Verkleinerung der Objektivöffnung und ge ichte Rauchgläser meßbar abgeblendet.
Die von Dr. Münch, Professor Eberhard und Professor Hertzsprung ausgeführten vhotographisch⸗photometrischen Arbeiten wurden im Jahre 1914 fortgesetzt. Dr. Münch wurde durch seine Einberufung zum Krüiegspienst verhindert, seine Arbeit über die Helligkeit der Plejndensterne zum Ab— schluß zu bringen. Prof ssor Hertzsprung brachte eine Be, stimmung der Größen von 143 Sternen der Plejaden zu Ende und setzte seine Beobachtungen veränderlicher Sterne fort. Mit Benutzung eines Röhrenpbotometerg stellt! Profsessor Eberhard zahlreiche extra= fetale Aufnahmen der hellen Plejadensterne her, die zu iner unab- hängigen Konwolle der Größenskala dienen sollten, und bereitete seine Untersuchungen über die Grundlagen der photographischen Pholometrle zum Drucke vor.
Infolge einer Korrektur des 80 cm-⸗Otjektivs wurden neue Aufnahmen zur Bestimmung der Radialgeschwindigkeiten von Fixsternen nicht gewonner. Hingegen hat Professo Luden. dorff eine giößere Reihe der mit dem Spefirographen 111 N und 1 früher aufgenommenen Platten ausgemessen, unter letzteren namentlich solch von a Cygni.
Einen großen Teil seiner Arbeitszeit nabm die Fortführung der Bibliographie der Radialgeschwindigkesten in Anspruch. Der VII. Band der vhotographischen Himmels karte üt fertig gedruckt, bis auf das Vorwort. Dieseg wünschte Dr. Birck ausführlicher zu ge—⸗ stalten und in ibm eine genauere Darlegung des Arbeitsverfahrens zu geben sowie über die Ergebnisse größerer Abzählungen zu berichten, die er mit Unterstützung von Professor Biehl und Fräulein S. Maiten⸗
klodt vorgenommen bat. Als Gren der 5 be⸗
stimmte er aus Plejadenaufnahmen für die Platten aus dem Jahre 1899
— 9. Wert 11 m6, für die neueren Aufnahmen von 1913 den Wert mg.
Dr. Birck hat ferner Frl. O. und S. Mattenklodt im Messen unterwiesen und mit beiden zusammen 480990 Sterne gemessen. e Reduktione arbeiten wurden von Prof. Biehl auf dem laufenden gehalten; die Revisionen älterer n nahmen unter Prof. Blehl und Dr. Birck ihren regelmäßigen Fortgang. Die Reduttion aller für die Potsdamer Zone in Betracht kommenden Sterne der Bonner Durchmusterung wurde von Prof. Biehl beendigt.
Der Katalog von 5766 Anhaltsternen für das Aequinor 1915.0 wurde von Frl. S. Mattenklodt fertiggestellt.
Von den Neuaufnahmen der Potsdamer Zone batte Dr. Münch mit Unterstützung von Dr. Jantzen bis jzum Kriegsbeginn bereits 517 Platten (20/0 der Gesamtzahl) erledigt. Seitdem ruht diese Arbeit. Dr. Jantzen hat durch Vergleich mit alten Aufnahmen unter dem Stereokomparator etwa 300 stärkere Eigenbewegungen gefunden. Er war bei Kriegsbeginn in Warschau und konnte nicht mehr nach Potsdam zurückkehren.
Prof. Hertzsprung bat photograpbische Messungen von Doppelsternen bearbeitet und publiziert. Er hat diese Arbeiten im letzten Jahre in Potsdam wieder aufgenommen, als die bisberlgen Arbeiten mit dem großen Refraktor infolge der Korrektur des 80 cm- Objektivs aussetzen mußten. .. ;
Von weitteren Arbeiten seien noch erwähnt Untersuchungen über die Extinktion des Lichts in der Atmosphaäͤre bls in das Ultraviolett, die Dr. Kron ausgeführt bezw. begonnen hat, theo— retische Untersuchungen über Objektive von Prof. Wilsing, Bearbeitung einer Aufnahme des kugel förmigen Stern baufenzz Kassier 3 sowie von Aufnahmen absolut lichtschwacher Sterne von Prof. Hertzsprung, Untersuchungen, betreffend das Vorkommen von Skardie den von Prof Eberhard.
Von den Publikationen des Observatoriums erschienen im Jahre 1914 ;
Nr. 70. . Brill, Die Helligkeitsschwankungen im Spektrum der Nova Geminorum nach Aufnahmen von G. Eberhard. Mit
4 Tafeln. A. Biehl.
Berliner Sezession 19135. III.)
Unter den Bildwerken befinden sich verhältnismäßig viel orträtbüsten, die der einen Aufgabe der Bildniadarstellung, Porträt- aͤhnlichkelt zu erreichen, wahrscheinlich gerecht werden. Darüber hinaug sind aber nur wenige zugleich auch Kunstwerke geworden. Lebensecht und künstlerisch in der herhen großen Form (st die weibliche Bronze⸗ büste von Adolf von Hildebrand. Der verehrte Münchener Meister, dessen Reliefs und Statuen bisweilen akademisch wirken, ge⸗ staltet immer dann die bedeutendsten Werke, wenn er unmittelbar von der Natur ausgeht und nicht auf Grund seiner streng formulierten Kunsttheorten freie Gebilde schafft. So kommt eg, daß nach dem Leben geschaffene Bildnisbüsten wie diese bier die Größe Hildebrands am deutlichhsen erkennen lassen. Ernst Wenck, der auf der letzten Akademieausstellung einen lebendig charakterisiterten Eugen Richter ⸗Kopf zeigte, fübrt bier das große Modell zum Berliner Richte denkmal vor. In dieser Aufstellung und in diesem unedlen Material kann man sich noch kein rechtes Urteil über das Dentmal bliden. Es scheint aber nicht alle Erwartungen zu erfüllen, die man daran knüpfte. Von Martin Müller fällt das Bruchstück eines weiblichen Aftes auf, der Ausdruck und Kraft heßttzt. Alexander Opplers Mädchen mit Schwan“, das im Bewezungsmotiv entfernt an Pigalle erinnert, ist nicht ohne Anmut. Man würde dem stebenden Mätchen von Fritz Huf vielleicht nicht allzu viel Beachtung schenken, wenn man nicht unlängst durch vorzügliche Porträtköpfe auf diesen jungen Künstler aufmerksam geworden wäre. Auch diese Siatue hier verrät Begabung, ohne daß sie freilich stärkere persönliche Form besitzt. Franz Metzner ist mit vielen Arbeiten vertreten, die nichts Neues über seine Kunst aussagen. Der schon bei der letzten rößeren Ausstellung seiner Werke gewonnene Eindruck, daß dieser . Künstler allmählich in eine verbängnigvolle Manier hineingeraten ist, die seine Schöpfungen nicht mebr wuchtig, sondern leer und ge— schwollen erscheinen laßt, wird durch die hier gezeigten Arbeiten bekräftigt. Ueber die dekorative Wirkung, die Metzner Aichitektur⸗ plaftiken mit Absicht haben, kommen auch nur wenige seiner Klein⸗ plastiken binaug. Man muß aber gleich binzufügen, daß auch jetzt noch die schwächeren Plastiken dieses eigenwilligen Künstlers boch über den landläufigen Dutzendarbeiten stehen, die unsere Ausstellungen füllen helfen. Dr. Pl.
Vergl. Nr. 252 und 264 des Bl.
Wie in den Vorsommern sind auch im letztvergangenen Sommer die Beobachtungen über die Größenänderungen der Gletscher der Ostalpen vom deutschen und österreichischen Alpenverein weiter geführt worden, obwohl die durchforschten Gletschergeblete zum größten Teil im weiteren Kriegsgebiete liegen. Ausfallen mußten nur die Beobachtungen im Adamtello⸗ und Ortlergebiet, weil über diese beiden Gruppen hinweg die öuerreichisch italientsche Front führt. Eine ganze Reihe von Gletschern lassen, wie Eduard Brückner in der Zeltschrift der Gesellschaft für Erdkunde‘ ausführt, ein kleines Vorrücken er⸗ kennen. Das gilt besonders von hochgelegenen Gletschern, so u. a. von dem Taafarferner, vom Rieserferner, vom Welßkarferner in den Zilltaleralpen.
Die Exrichiung elnes Museums des jetzigen Weltkrieges ist von der Siadt Breslau, die damit auf eine An regung des Direktors des schlesischen Museums für Kunstgewerbe und Altertämer Professor Dr. Maener zurückgeht, beichlossn worden. Ueber das Gebäude, in dem dag neue Museum untergebracht werden soll, sind noch keine bindenden Entschlüsse gefaßt, mit den Ankäufen wird aber schon jetzt begonnen. Dabei soll nicht nur auf die geschichtlichen und kulturgeschichtlichen Urkunden Wert gelegt werden oder auf die milt⸗ tärischen Sammlunge gruppen es sollen vor allen Dingen auch Werke der Kunst erworben werden, in denen sich die kriegerischen Ereignisse spiegeln. Im Januar des kommenden Jahres soll dann im Lichtbofe des Kunstgewerbemuseumt eine Ausstellung aller bis dahin gemachten Erwerbungen stattfinden.
Die schwedische Akademie der Wissenschaften hat, wie. W. T. B.“ aus Stockholm meldet, auf Vorschlag des Professors Arrhenius be— schlossen, der Regierung anheimzustellen, die Verteilung der Nobelpreise für Physik und Chemie für die Jahre 1914 und 1915 bis zum nächsten Jahre zu verschieben.
Nr. 43 der Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundhettsamts! vom 27. Oktober 1915 hat folgenden Inhalt: Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. — Gesetzgebung uswm. (Deutsches Reich.) Verband. und Arznei⸗ msttelf 2ꝛc. — Woffen 2c, Roh stoffe für Kriege bedarf, Verpflegungs« Streu, und Fultermistel, Kraftfahrzeuge, Oele, Verband, und Arznei⸗ mittel ꝛc. — (Schweiz. Kant. Wallts.) Uebertragbare Krankheiten. — (Vereinigte Staaten von Amerika.) Vieh quarantäne. — Tiersenchen im Deuischen Reiche, 15. Oftober. — Geschenkliste. — Wochen tabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. — Desgleichen in größeren Stäphten des Auslandeg. — Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. — Desgl. in deutschen Stadt. und Landbezirken. — Witterung. — Beilage: Gerichtliche Entscheidungen auf dem Gebiete der öffentlichen Ge—⸗ sundheltapflege (Aerzte).
AUntersuchungssachen.
2. Aufgebote, Verlust und Fundsachen, Zustellungen u. dergl. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
Aktiengesellschaften.
Verlosung ꝛc. von Wertpapieren.
Kommanditgesellschaften auf Aktien u.
) Untersuchungssachen.
48006 Steckbrief.
Gegen den unten Beschriebenen, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen unerlaubter Entfernung (Vergehen gegen §z 9b des Gesetzes v. 4. 6. 1861), be—⸗ gangen in Siedenbollentin, Kreis Demmin, am 17. Oktober 1915, am 25. Oktober 1915 verhängt. Eg wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichte« gefängnis abzullefern sowie zu den biesi en Akten II. E. R. 1137 / 15 sofort Mitteilung zu machen.
Personbeschreibung: Familienname: ESliwinski. Vornamen: Vicentv, Stand und Gewerbe: Schnitter, anscheinendes Alter: 17 Jahre, aus Krzepin, Kreis Wloszezewa, Russ. Polen, letzter Aufent. halt: Siedenbollentin, Kreis Demmin, jetziger Aufenthalt: unbekannt, Größe: mittel, Haare: dunkel, Gesicht: obal, Augen: braun.
Stettin, den 25. Oktober 19135.
Kriegsgericht des Kriege zustandes.
(48005 Steckbrief.
Gegen den unten Beschriebenen, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungsbaft wegen unerlaubter Entfernung (Vergehen gegen 5 96 des Gesetzes vom 4. 6. 1851), begangen in Schwartow bei Mallmow i. Domm. Anfang April 1915, am 31 Mal 1915 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichts- gefängnis abzuliefern sowie zu den hiesigen Akten 11 E R 1151/15 sofort Mittellung zu machen.
Personbeschreibung? Famillenname: Matoschewsti (auch Walicki), Vor name: Josef, Stand und Gewerbe: Schnitter, angeblich Fleischer gelernt, Alter: 32 Jahre, geboren am 19. März 1883 in Warschau, Russ. Polen, letzter Aufenthalt: Schwartow bei Mallnow und Hasselbusch, jetziger Aufenthalt unbekannt.
Stettin, den 26 Oktober 1915.
Kriegsgericht des Kriegszustandeg.
48002) Fahnenfluchtserklärung.
In der Untersuchungssache gegen den Landwehrmann Eugen Hintzer aus dem Land vehrbezirk 1 Hamburg, geb. 4. 1 1879 zu Berlin, wegen Fahnenflaͤcht, wird auf Grund der S5 69 ff. des Militärstrafgesetz⸗ bächs sowie der S§ 356, 360 der Milttär⸗ strafgerichtzordnung der Beschuldigte hier⸗ durch für fabnenflüchtig erklärt und sein im Deutschen Reiche befindliches Ver⸗ mögen mit Beschlag belegt.
Altona., den 23. Oktober 1915.
Gericht der Landwehrinspektion Altona.
(418008) Fahnenfluchtserklärung.
In der Untersuchungsiache gegen den Hardefüsilter Niels Haufen, 4. Komp. Ers=- Batl. Lehr⸗Inf. Regts, geb. 21. 9. 89 zu Kolstrup, Schleswig, wegen Fahnen—⸗ flucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militärstrasgesezbuchs sowie der S5 366 360 der Militärstrafgerichtsordnung der k hierdurch für fahnenflüchtig erklart.
Berlin, den 22. Oktober 1915.
Gericht der Insp. 11 der immob. Garde⸗Inf., Lehrterstr. 58.
(48009) Fahnenflächtserklärung.
In der Untersuchangssache gegen den Landsturmmann Julius Rollert, 3. / Ers.« Batl. Lehr ⸗ Inf., geb. 20. 6. 89 zu Berlin, wegen Fabnenflucht, wird auf Grund der SF 69 ff. des Mllitarstrafgesetzbuchs sowie der 55 356, 360 der Mllitärstrafgerichts⸗ ordnung der Beschuldigte hierdurch für fabnenflüchtig erklärt.
Berlin, den 26 Oktober 1915.
Königl. Preuß. Gericht der Insp. 11 d. immob. Garde⸗Inf.
48003) Fahnenfluchtserklärung und Beschlagnahmeyer fügung. In der Untersuchungssache gegen den Musketier Johann Dreczka vom 11. Ers.« Batl. Inf. Regts. Nr. 140 zu Hohen salza, wegen Fabnenflucht, wird auf Grund der S§ 69ff des Milttärstrafgesetz= buchs sowie der S5 356, 360 der Militär strafge ichtsordnung der Beschuldigte hier= durch für fahnenflüchtig erklärt und sein im Deutschen Reiche befindliches Ver⸗ mögen mit Beschlag belegt. Bromberg, den 27. Oftober 1916. Gericht der Landwehrinspektion.
47899) Fahnen fluchtserklärung.
In der Unterfuchungssache gegen den Mugk. der Landwehr 15. Aufgebots Karl Wilh. Rudolf Schmidtvott. geb. am 21 5. 138 zu Lage, Frstt. Lippe, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der Sg 69 ff. des Militärstrafaesetzbucht sowte der Sg 356, 360 der Militär strafgerichtsordnung der , hierdurch für fahnenflüchtig erklãr
Cööln, den 26. Oktober 19165.
Gericht der Landwehrinspektion.
47900] Fahnenfluchtserklärung.
In der Untersuchungssache gegen den unausgebildeten Londsturmpflichtigen Mon. tagearbeitter Wilbelm Radermacher, geb. am 7. 8. 89 zu Aladorf, Kr. Aachen, wegen Fabnenflucht, wird auf Grund der S8 69 ff. des Milliärstrafge setzbuchs sowle der 5§5 356, 360 der Militärstrafgerichts. ordnung der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklart.
Cöln, den 27. Oktober 1915.
Gericht der Landwehrinspektion.
Gericht der stellvertr. 42. Infant. Brigade.
47993) Fahnenfluchtserklärung.
In der Untersuchungssache gegen den Musketier Peter Groten, 1. Komp. Inf. Negt. 29, Derzogenrath, Kr. Aachen, wegen Fahnen. flucht, wird. auf Grund der S8 69 ff. des Militärstrafgesetzbucks sowle der J 356. 360 der Milli ãr strafgerichts ordnung der Beschuldigte hierdurch fär fahnen. flüchtig erklärt und sein im Deutschen Reiche befindliches Vermögen mit Be⸗ schlag belegt.
Div ⸗ St. Qu., den 19. Oktober 1915.
Gericht der 16. Inf.⸗Division.
Der Gerichtaherr: Nürck,
Fuchs, Kriegegerichtsrat. Generalleutnant.
47891] Beschlagnahmeverfügung.
In der Untersuchungssache gegen den Gefreiten Wladislaus Schmidt II. der 8. Kompagnie 4. Garderegiments zu Fuß, wegen Fabnenflucht, wird auf Grund der SS 69 ff. des Militärstrafgesetzbuchs sowie der S5 366, 360 der Militärstrafgerichts⸗ ordnung der Beschuldigte hierdurch zür fabnenflüchtig erklärt und jein im Deutschen 3 befindliches Vermögen mit Beschlag elegt.
Div. ⸗ St. Qu., den 24. Oktober 1915.
Köntgl. Preuß. Gericht H * 5. deer, , , er Gerichtsherr: 8 3
iter. rler b, T , Prinz von Preußen. Kriegsger ;
47694] Fahnenfluchtsertlärung
und Beschlagnahmever fügung.
In der Untersuchungssache gegen
I) den Musketier Johann Breake, geb. 21. 6 90 in Labahn, Kreis Berent,
2) den Musketier Bartholomäus Ziꝑe—⸗ linski, geb 24. 8. 93 in Linde, Kreis Neustadt, Wespr, .
beide von der 11. Komp. Inf.⸗Regts. Nr. 75, wegen Fahnenflucht, werden auf Grund der 5 69ff des Miltärstrafgesetz⸗ buches sowie der 5 356, 360 der Militäͤrstraf. gerichtsordnung die Beschuldigten hierdurch für fahnenflüchtig erklärt und das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen
des Zielinski mit Beschlag belegt. Div.“ Stubs. Qu., den 26. 10. 1915. Gericht der 17. Inf.⸗Dipision.
47299] Fahnenfluchtserklärung und Beschlagnahmeverfügung. In der Untersuchungssache gegen den Landsturmmann Otto Senges, geb. 25. 4. 80 in Flinsbach (Baden), Landwirt nasel bit, zuletzt Landstummann der 3 Komp
Sffentlicher Anzeiger.
Anzeigenpreis für den Raum einer 5 gespaltenen Einheitszeile 30 3.
asolo⸗ gl. Württ. Staats auwaltschaft NRavensoburg.
geboren 2. 8. 1892 zu Durch Beschluß der Strafkammer des
K. Landgerichts zu Ravensburg vom 15. Ottober 1915 ist gemäß § 326 St.- P. D. das im Deutschen Reiche befindliche Ver⸗ mögen des
1) Karl Müntsch, geboren 11. März 1891 ju Richlisreute, Gde. Schlier, O. A. Ravensburg, Fahrknechte, zuletzt wohnhaft in Ettenkirch, O. A. Teinnang, zurzeit wohnhaft in Rickenbach, schweiz. Kantons
Thurgau,
2) Jobann Binder, geboren 24. Fe⸗ bruar 1893 zu Waldhausen, O.-A. Ried⸗= lingen, Knechte, zuletzt in Altbeim des selben Oheramts wohnhaft, zurzeit wohn⸗ baft in Altstetten, schweij. Kantons Zürich,
je bis zum Betrage von 600 S mit Beschlag belegt worden.
Den 27. Oktober 1915.
Staatsanwalt Heller.
48004] Fahunenfluchtserklärungen.
In der Unter suchungssache gegen
1 den Viilitärpflichtigen Heincich Neu- villers. geb. 13. 1. l zu Rothau, Kreis Molsheim,
2) den Gefreiten d. Res. Franz Josef lein, geb. 21. 5. 97 zu Straßburg,
3) den Landsturmrflichtigen Theodor Schneider, geb. 29. 8. 79 zu Boersch, Kreis Molsheim,
4) den Reservisten August Peter, geb. 24 8. 86 ju Scharrachbergheim, Kreig Molsheim,
5) den Landsturmpflichtigen Ludwig Auqust Herr, geb. 20. 8. 74 zu Rosheim, Kreis Molsheim,
6) den Reservisten Josef Bolle, geb. 29. 1. 87 zu Wisch, Kreig Molsheim,
7) den Landsturmpflich igen Benjamin Jakob Weil, geb. 20. 8. 83 zu Rosheim, Kreis Molsheim,
zu 1—7 Beschluß vom 11. 10. 15;
8) den Reservisten 11. Klasse Kal Schacke, geb. 18. 4. 89 zu Buchsweiler, Kreis Zabern,
9) den Landwehrmann 1 Eugen Grüner, geb. 28 6. 86 zu Steinburg, Kreis Zabern,
10) den Reservisten Franz Theopbii Weber, geb. 22. 10. 88 zu Schweinheim, Kreis Zabern,
LI) den Landwehrmann Karl Eugen Sebastian Specht, geb. 11. 2. 85 zu Zahemin,
12) den Obermalersgast d. Sw. II Eduard Schütz. geb. 11. 5. 82 zu Netzen bach, Gd. Lützelbausen, Kreis Molsheim,
zu 8— 12 Beschluß vom 16. 10. 15;
13) den Landwehrmann 1 Josef Jaeger,
X- J. R. 40, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der 55 69 ff. des Militaäͤrstraf⸗ gesetzhuchs sowie der 5§5 356, 360 der Militärstrafgerichtsordn ung der Beschul⸗ digte hierdurch für fabnenflüchtig erklärt und sein im Deutschen Reiche befindliches Vermögen mit Beschleg belegt. Div St ⸗Qu., den 27. 10. 15. Gericht der 12. Landwehrdivision.
47995] Fahne nfluchtserklärung
und Beschlagnahmeverfügung.
In der Untersuchungssache gegen den Landsturmmann Ludwig Dittrich aus dem Landwehrbezirt Frankfurt a. M., geboren 25. 11. 1870 zu Foczain (Rumänien), wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der FS§ 68 ff., des Militärstrafgesetzbuchs sowie der 55 366, 360 der Milttärstrafgerichts. ordnung der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt und sein im Deutschen . befindliches Vermögen mit Beschlag belegt.
Frankfurt a. M., den 26. 10. 15.
480011 Verfügung.
In der Untersuchungssache gegen den 19
Landsturmmann gndwig Stautuer, Ers. Hatl. Lowe Inf. Rat. Nr. 3, geboren am 8. 3. 1874 in Neuhausen, Bez ⸗Amt Landshut, zuletzt wohnhaft in München, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der S§ 69 ff. des M. St. G. H. sowie der S5 3656, 360 der M. St.⸗G⸗O. der Be⸗ scku digte hierdurch für fahnenflüchtig er⸗ kärt, da angesichts der langen Dauer des Fernbleibens die Voraussetzungen der Fahnenflucht gegeben sind.
K. B. Gericht der stellv. 3. Inf.⸗Brigade.
48007) Bekanntmachung.
Die gegen den Matrosen Julius August Friedrich Beenfeldt, 1. Fompagnte 1. Mat rosendivision, geboren am 30. Mai 1894 in Flensburg, am 23. August 1915 ergangene und im Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger — Zweite Beilage — vom 27. Auaust 1915 veröffentlichte Fahnenfl chtserklärung und Beschlagnahm verfügung wird auf. gehoben.
Kiel, den 27. Oktober 1915.
Gericht der 1 Marineinspektion. 47898] Fahnenfluchtserklärung.
In der Unserluch massache gegen den Mugketier Franz Leyedorf von der 3 Komp. I. Eis. Bat. Inf. Regt. 13 in Münster — geb. am 295 2 94 in Dort mund — wegen Fahn nflucht, wird auf Grund der S5 59ff. des M⸗St. G.. B. sowi⸗ der 5 356, 360 der M. St. G. O. der Be⸗ schuldigte bierdurch für fahuenflüchtig erklärt. 1 IIb 341 — 15.
geb. 13. 10. 85 zu Allenweller, Keie Zabern,
14) den Gefreiten d. Res. Johann Georg Helmstetter, geb. 8. 8. 88 zu Pfaffenhofen, Kreis Zabern,
15) den Gefreiten d. Res. Leopold Lemmel, geb. 50. 3. 88 zu Zabern,
16) den Ersatzreservisten Rens Marchal, geb. 8. 10. 73 zu Schirmeck, Kreis Molsheim,
17) den Landwehrmann II Heinrlch Josef Fischer, geb. 16. 7. 72 zu Lützel- hausen, Kreis Molsheim,
18) den Ersatzreservisten Zosef Ganier, geb. 4 8. 85 zu Vorbruck, Kreis Molsheim,
19) den Landsturmpflichtigen Ludwig deo Paclet, geb. 20. 2. 87 zu Wisch, Kreis Molsheim,
20) den Landwehrmann Josef Bisch, geb. 16. 3. 82 zu Ottrott, Kreis Molsheim, zu 13 — 20 Beschluß vom 19. 10. 16, wegen Fahnenflucht, werden in Gemäß heit der 5§ 69 ff. Mil. St. G. B. sowle der 55 3656, 360 Mil.⸗St.⸗G. .O. die Be. schuldigten hierdurch für fahnenflüchtig erklärt. m den 11, 16., 19. Okftober
Gerlcht der Land webrin spektion.
(48000) Fahnen fluchtserklärung und Beschlagnahmeverfügung. In der Untersuchungssache gegen den Landsturmmann der 2. E126 Rudolf Krauß aus Wildbad, Neuenbürg, geb. am 26. 9. 1888, ledig, Dienstknecht, wegen Fahnenflucht in Felde, wird auf Grund der 55 9 3. 2, 64, 69, 71 M. Str. G. B. sowie der S5 356, 360 M.⸗Str. G.-O. der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt und sein im Deutschen Reiche befind⸗ liches Vermögen mit Beschlag belegt. Ulm, den 25. Oktober 1915.
K. Gericht der 1. stv. 54. Inf. -Brig.
47998) Fahnen fluchtserklärung und Beschlagnahmever fügung. In der Untersuchungssache gegen den Landsturmrekruten der 3. E / 130 Oscar Schmidt aus Mübltroff, Sachsen, geb am 24. Jult 1880, veih, Erdarbeiter, wegen Fahnenflucht im Feld, wird auf Grund der 5§ 9 Z. 2, 61, 69, 71 des M. Str. G- V. sowie der §§ 356, 360 der M. Str. G. O. der Beschuldigte hier durch für fahnenflüchtig erklärt und sein im Deutschen Reiche befindliches Ver mögen mit Beschlag belegt. Ulm, den 25. Oktober 1915. Kgl. Wurtt. Gericht der 1. sty. 54. Inf. Brigade.
47999 Fahuenflachtserklärung
und Beschlagnahmever fügung. In der Untersuchungssache gegen den Ersatzreservisten Paul Robert Engel,
Möünster i. W., den 9. Oktober 1915.
Gericht der stellv. 26. Inf. Brigade.
geb. am 22. Oktober 1899 zu Wriezen, Oberbarnim, Preußen, Tischler, zuletzt in
3. Unfall und 3. Bankausweise.
Kirchheim u. T. wohnhaft, wegen Fahnen= flucht im Feld, wird! auf Grund der
sowie der S5 366, 360 M. Str. G. O. der Beschuldigte hierdurch far fahnenflüũchtig
findliches Vermögen mit Beschlag belegt. „Ulm, den 25. Oktober 1915. Kgl. Gericht der 1. stv. 54. Inf. Brigade.
47997 Fahnenfluchtser klärung und Beschlagnahmener fügung.
Wehrmann der 2. G. 120 Wilbelm Boller aus Mainz, geb. am 20. 6. 1878, lediger Silberschleifer, wegen Fahnenflucht im Feld, wird auf Grund der 55 9 3. 2, 64, 69, 71 des Mil Str. G.⸗ B. sowie der S5 356, 360 der Mil. Str.. G. O. der Beschuldigte bierdurch für fahnenflüchtig erklärt und sein im Deutschen Reiche be= findliches Vermögen mit Beschlag belegt.
Ulm, den 25. Oktober 19135.
Kgl. Württ. Gericht
der siv. 54. Inf. Brigade.
(47996 Verfügung.
Die Fahnenfluchtserklärung und Be⸗ schlagnahmeverfügung gegen den Sold. Il. Kl. der 4. Komp 1. Er.⸗Btln. Inf.⸗ Regt. 139 Wilhelm Paul Hagenbeck werden hiermit aufgehoben. Reichs- anzeiger v. 13. 10. 15.)
Döbeln, den 15. Oktober 19165.
Gericht der stellv. 47. Inf. Brig.
) Aufgebote, Verlust⸗ n. Fundsachen, Zustellungen u. dergl.
48011] Zwan gsversteigerung.
Im Wege der Zwangövollstreckung soll das in Permsdorf bei Berlin belegene, im GHrundbuche von Hermedorf Band 40 Blatt Nr. 11899 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks auf den Namen des Kaufmanns Wilhelm Laufenberg in Berlin, jetzt in Heimsdorf bei Berlin eingetragene Grundstück am 10. Ja- nuuar 18916, Vormittags 105 Uhr, durch das unterzeichnete Gericht, an der Gerichtsstelle, Brunnenvlatz, Zimmer 301, bersteigert werden. Das in Hermsdorf belegene Grundstück besteht aus einer Holzung im bohen Felde Kartenblatt 1 Parz lle 2238 194 2c. von 12 a 1 4m Größe. Ez ist in der Grundsteuermutter—⸗ olle des Gemelndebezttks Hermsdorf unter Artikel Nr. 193 mit einem Reinertrage von O, 14 Talern verzeichnet. Der Ver steigerungsvermerk ist am 12. Juli 1915 in das Grundbuch eingetragen.
Berlin, den 20. Ottober 1915. Königliches Amtsgericht Berlin-Wedding.
Abteilung 6. 6. K. 43. 15,15.
(480131 Aufgebot.
Der Uhrmacheimeister Leo Wevkam aus Johannishurg, vertreten durch den Rechts= anwalt Wisniewski von ebenda, hat das Aufgebot der angeblich während der Russen⸗ zeit verloren gegangenen Aktie 0070 der
JJ. Prang Dampf⸗ und Wassermühlen⸗ werke Aktiengesellichaft Gumbinnen über 191
1000 S beantragt. Der Inhaber der Aktie wird aufgefordert, spätesteng in dem auf den 21. Dezember 19185, Vormistags 9 Uhr, vor dem unter zeichneten Gericht, Zimmer Nr. 3, an. beraumten Auigebotstermin seine Rechte anzumelden und die Aktie vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung er⸗ folgen wird.
Johannisburg, den 12. Oktober 1915.
Königliches Amtsgericht.
480141 Aufgebot.
Die Bauerswitwe Agnes Barnsteiner in Peitlng hat das Aufgebot der 40,4) Obligation der Eisenbahn⸗Bank in Frank. furt, vit. D Nr. 6064 über 500 M nerst Zinsscheinen und Talon, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 25. Mai 19416, Vormittags 1A Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zeil 421, Zimmer 22, anberaumten AÄAufgebots. termine seine Rechte anzumelden und dte Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Uikunde erfolgen wird. 18 F. 15514.
Fraukfurt a. M., den 23. Oktober 1915.
Königliches Amtsgericht. Abt. 18.
48056 Aufgebot.
Der von uns unser dem 14. November 1911 auf das Leben des Herrn Johann deck ausgestellte Versicherungsschein Nr. 194 494 it abbanden gekemmen. Wir fordern denjenigen, in dessen Besitz dieser Versicherungsschein sich etwa befindet, hier. durch auf, sich innerhalb 2 Manuaten, vam Tage des Erscheinens dieser Bekannt- machung an gerechnet, bet uns zu melden, widrigenfalls der Versicherungsschein (gemã FS 19 der in ihm abgedruckten Bedingungen fär kraftlos erklärt und durch eine neue Urkunde eisetzt werden wind.
Cöln, den 30. Oktober 1915.
Concordia Cölnische Lebens Versicherungs · Gesellschaft.
489121
Der von der Lebeng. und Pensitons. Ver sicht rungs · Gesellichaft Janus“ in Hamburg am 23. August 1910 ausgestellte
Versicherungsschein Nr. 200 324 über J 10000, —, lautend auf das Leben des
erklärt und sein im Deutschen Reiche be.
In der Untersuchunassache gegen den
, Niederlassung ꝛc. von
nvallditats. 2. Versicher nn 10. Verschiedene Bekanntmachungen.
Herrn Mar Leon Flemming, Chemiker und
u ; PVroturist in Dusseldorf ⸗Oberkassel, wird S8 9 3. 2, 64, 68, 69, 71 H= en,, ee, verloren gemeldet, und eg j Neu⸗
augfertigung beantragt worden; es werden daber alle, welche Aasprüche an dieses Dekument zu haben vermelnen, hier aufgefordert, diese bei Vermeidung des Verlustes aller Rechte sofort, spätesteng jedoch bis zum 31. Dezember E918 bei der unterzeichneten Gesellschaft geltend ju machen.
— * 27. 233 1915. Janus! Hamburger Versicherungtz⸗ Attien · Gesellschaft.
Werner. D. Holl.
47783
Die Pollee A 189 193 über Æ 6000, — Versicherungssumme, auf das Leben des Raufmanns Herrn Paul Groll in Krakow lautend, ist angeblich abhanden gekommen. Alle Personen, welche Ansprüche aug dieser Versicherung ju haben glauben, werden hierdurch aufgefordert, sie innerhalb 3z Monate von heute ab bei Vermeidung libres Verlustes bel uns geltend ju machen.
Magdeburg, den 25. Oktober 1918.
Magdeburger Lebent-· Versicherungs. Gesellschaft.
47850] Aufgebot.
Die Schuhmachersehefrau Marie Beck, geb. Jerg, in Ebingen als Rechtsnach⸗ sfolgerin ihres Vaters Jakob Jerg und ihres Bruders Jakob Jerg daselbst, hat das Aufgebot der 3 Ebinger Stadtschuld⸗= verschreibungen L. 122, 123, 124 à 500 4 vom 1. April 1906, verzinslich auf 1. April und 1. Oktober jeden Jahres, die ihrem Vater im Oktober 1914 verloren gegangen sind, beantragt. Der Inhaber der Ur- kunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf Samstag, den 13 Mai 1916, Vormittags S Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht anberaumten Aufgebots⸗ termm seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die r , der Urkunden erfolgen wird.
Balingen, den 25. Oktober 19165.
Kgl. Amte gericht. Oberamtesrichter Teller.
48015 Aufgebot. Der Regierunggsekretär Franz Daleckt in Potsdam, Charlottenstraße 82, als Vormund deg entmündigten Privatiers Franz Voeklinghaus in Pola dam, vertreten durch die Rechtsanwälte Justizräte J. und R. Josephsobn in Potsdam, hat das Auf⸗ . des verloren gegangenen Hypotheken= riefs über die im Grundbuche don Berlin- Schöneberg Band 83 Blatt Nr. 2790 in Abteilung 1II unter Nr. 3s für den Rechtz⸗= anwalt Dr. Heinrich Kroner in Berlin W. 66, Leipzigerstraße 123 a, eingetragenen Hypothek von 40 000 4 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 10. Februar E916, Mittags E2 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 58, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Berlin ˖ Schöneberg, den 5. Oktober
5. Königliches Amtsgericht. Abt. 9.
47790 Aufgebot.
Auf Antrag der Witwe Anna Wrzegiez zu Kl. Bartelsee erfolgt das Aufgebot des zuletzt in Goscieradz wohnhaft gewesenen Anton Rzedtowsti zweckg dessen Todeg= erklärung. Anton Riedkowski wird auf⸗ gefordert, sich spätestens im Aufgebotg⸗ termin am S. Juni A916, Born. EO Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht zu melden, widrigenfalls er für tot erklärt wird. Gleichzeitig ergeht an alle, welche Auskunft über Leben oder Aufenthalt des Anton Rjedkowski zu ertellen vermögen, pätestens im Aufgebotstermin uns hierher Anzeige zu erstatten.
Crone a. Br., den 18. Oktober 1915.
Königliches Amtsaerichi.
(18016 Aufgebot.
Die Ehefrau Gäriner Johann Balthasar Klein, Kath. geb. Löffler, bier, und der Gärtner Carl Vöffler hier baben bean tragt, den verschollenen Gärtner Balthasar deister, zuletzt wohnhaft in Frankfurt (Main), für tot ju erklären. Der bezeich= nete Verschollene wird aufgefordert, sich Vätestens in dem auf den 7. Juni 1916. Vormittags A Uhr, vor dem unter= zeichneten Gericht, Zeil 42, 1 Stock, Zimmer 28, anberaumten Aufgebots termine zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung erfolgen wird. An alle, welche Auskunft über Leben oder Tod d 3 Verschollenen zu erteilen vermögen, ergeht die Aufforderung, spätestens im Aufgebotstermine dem Ge⸗ richt Anzeige zu machen. hn, ¶ Main), den 26. Oktober
Rönigliches Amtsgericht. Abt. 41.
48017 Aufgebot.
Die Ehefrau des Zimmermanng Her= marn Zingel, Augusse geborene Völker, in Quedlinburg, Langenbergmtraße Nr. 22. bat beantragt, den verschollenen Zimmer⸗ mann Hermann Emil Dzwald 1. Sobn des Inwehneis und Tag
Karl Gottlieb Zingel und semer au Johanne Dorothee Zingel, geb. . u Lauban, geboren am 2 Aprll i858 ihn