Bekannt mach una.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend Fernhaltung unzuverlässiger Per— sonen vom Handel (RGBl. S. 603), in Verbindung mit sin 1ũ der Ausführungebestimmungen des Herrn Ministers ür Handel und Gewerbe vom V. September 1915 habe ichM dem Agenten Theodor Buchholz hierselbst, Bundesrats⸗ ufer 13, durch Verfügung vom heutigen Tage jegliche Handels⸗ tätigkeit (insbesondere als Vermittler, Agent oder Vertreter) bei Lieferung von Gegenständen des Kriegsbedarfs untersagt.
Berlin, den 29. Oktober 1915. Der Polizeipräsident.
J. V.: von Rönne.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend Fernhaltung unzuy erlässiger Personen vom Handel (RGBl. S. 6063), in Verbindung mit Ziffer 1 der Ausführungsbestimmungen des Herrn Ministers für Handel und Dewerbe vom 27. September 1915 habe ich dem Fabrikanten Wil helm Müller hierselbst, Kochstraße 6. durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Petroleum sowie jede mittelbare oder unmittelbare Beteiligung an einem solchen Handel wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handels⸗ betrieb untersagt.
Berlin, den 30. Oktober 1915.
Der Polizeipräsident. J. V.: von Rönne.
Verzeichnis der Vorlesungen
an der Königlichen Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin im Winterhalbjahr 1915.16.
(Etwa eintretende Aenderungen werden durch Anschlag am schwarzen Brett bekanntgemacht.)
Beginn der Immatrikulation am 15. Oktober 1915. — Der Beginn der Vorlesungen wird seitens der einzelnen Dozenten durch Anschlag am schwarzen Brett mitgeteilt.
I) Landwirtschaft, Gartenbau und Forstwirtschaft.
a. Ackerbau und Geschichte der Landwirtschaft. Geheimer Reglerungerat, Professor Dr. von Rüm ker: Ackerbaulehre. — Pro⸗ feffor Dr. Lem mermann: Pflantenernährungelebre und Dünger⸗ lebre 1. Tril (Agrtkulturchemte); Agrifulturchemische Uebungen für Anfänger (Untersluchangen von Boden, Dungemitteln usw.) — Kleines Praktitum; Aarikulturebakferiologische Uebun gen für Anfänger gemein⸗ sain mit Or N N.; Arbeiten in dem Irstitut für Agrikulturchemie und Bakterio ode für Fortaeschrittenere — großes Praktikum. — Wire klicher Geheimer Ob rregierungtrat, Prefesser Dr. Fleischer: Die natu wissenschastl chen Gtundlagen der Moortultur — Privat⸗ dozent Dr. Sil mann: Landwirtschaft der außereuropäuchen Erdieile (Klima, Boden, ben kebswut chaftliche Bedingungen usw. ). Die ein zelnen Lander und Kolo ien. — Puva!ndgzent Dr. Augstin: Weide wirtschasten und Vehweiden. — Profe ssor Dr Hoffmann: Ge⸗ treldebem e riung, Gerreidebebandlung, Speichert auten. — Piofessor Dr. Buchwald: Die Getreide; und und Gewinnung mit besonderer und Weijen müller Prose ssor Tr Neumann: Mikroskopie der Nahru b. Tierzucht. Gebeimer Regierungsrat, ann? Augemeine Tierzuchtlehre; Rindviebz icht; Landwirt che Fütte⸗ wneslebre; U bangen in zootechnichen Untersachungen: a. K einer Ku fut, b. S oßer Kursus. — Zoologe Dürigen: Geflügelzucht und deren Betrsehe. — Prioatdojent Dr. Völtz: Staatliche und prörate Maßnahmen zur Hebung der Tierzucht in Deutschland. — g. Betriebslebre. Pꝛronssor Er Hollmann: Landwirischaftliche Abichätzungs lehre; Land wir schaftliche Betriebslehre; Landwirtschaft⸗ liches Seminar — Buch ührn ngsfragen. — zrivatdozent, Profe ssor Dr. Bornemann: Uchungen in Buchführung; Einrichtung und Betrüb moderner Landwitschaft. — 4. Gartenbau und Forst' wirtschaft. G rtenbaudirektor Grobban: Obstbau. — Forsjmeister Kottmeter: Forstbenutzung; Foistschutz; Forsteinrichtung. s. Landwirtschaftliche Maschinenkunde und Baulehre. Professor Dr. Fisch er: Landwirnschaf liche Maschinenkunde; An⸗ wendung der Elekmritität in der Londwirtichaft; Einführung in die M eäschigenkunde für Lan wirte und Zackerfabrikingenteure; Maschinen⸗ technirche Uebungen und Denn onstratsonen. — Regierungs- und Baurat Noack: Land n irischastliche Baulehre. — J. Kulturtechnik. Regserungs. und Geheimer Baurat, Professor Krüger: Wasser⸗ haushalt un Boden — 1. Teil.
2) Naturwissenschaften.
a. Phbvsik und Meteorologie, Professor Dr. Regener: Experimèentalphvsik, 1. Teil; Mecha. k, Akustik, Wärmelehre; Physi⸗ kalisches Meßpraktilum; Physikalische Grundlagen der Meteorologie; Uebungen im Ansch uß an die Vorlesung über Experimentalphysik; Prysikalische Arbeiten. — Priv itdos nt, Professor Dr. Leß: Prattische W tterunge kunde; Meteorologische Uebungen. — b. Chemie und Technologte. Prosesso. Dr. Lemmermann: Agrikulturchemie. — Professor Dr. Mesen heimer: Anorganische Experimenial⸗ chemie; Chemtsches Prakukam. — Dr. Buchner: Einführung in die analytische Chemie. Geheimer Regierungsrat, Professor Dr Delbrück Emführung in die Technologie der Gaͤꝛungsgewerbe mit Fr. F Hayduck; Seminar ür Technologie der Gärungs⸗ gewerbe mit Dipl. Ing. Dr. Ing. Fehrmann und Dr. Bode. Dr. Reum ann: Die pflanzlichen Nahrungs. und Genußmittel unter besonderer Berücksichtigung der B öotdersorgung des Volks. — . Mine⸗ ralogie, Geologie und Bodenkunde. Köni licher Bezirks- geologe Dr. Fl tegel: Geologte; Mineralogie und Gesteinstunde; Heologische Exkurßonen. — Königlicher Bezirtsgeologe Dr. Schuch t: Einführung in die Bodenkunde; Auggewählie Kapitel aus der Boden kunde. — d Vererbungslehre. P ofessor Dr. Baur: Einführung in die allgememe Vererbungs⸗ und Zächtungslehre. — «. Botanik. Professor Dr. Benecke: Allgemeine Botanik; Leitung täglicher Ar⸗ beiten im boianischen Jastitut. — Professor Dr. Benecke und Dr. Burret: Mikrolkepfssch kotani'ches Praktikum II (Fortpflanzungs. erscheinungen der Pflanzen und Pflanzenkrankheiten). — Privatdozent, Proseffor Dr. Magnus: Praklilum der Er nährungsphysiologie der Pflanzen. — Päaratdozent, Professor Dr. Koltwitz: Praktikum in der Physiolegie höberer und niederer Pflanzen. — Dr. Duysen: Sanenkunde. — F Zoologie, Tierphpfiologie und Lier chemie. Dr. Hevmons Allgemeine Zoologle und wibellose Tiere; Zoolo isches Praktikum für Geübtere; Entomologische R bungen; Arbeiten im wologischen Instnut für Fortgeschrittenere — Prtratdozent Dr. Klatt: La: dwirjschaftlicke In kienkunde, — Pꝛo⸗ sessor Dr. Sch iame nz: *schereil che Soßwasserbiologie; Fijchzucht, I Teil — Forellenzucht, Karpsfenzucht; Fscherribiologische Uebungen; Fischereibiolrguche Exk isienen. — Gebe er Regi rungtzrat, Profe ssor Dr Zuntz: Gesundhenerflege der Haugtiere; Physiologte des tiert. schen Stoff wech els; Arbeiten im tler physiolugijch n Laboratorium für Foꝛrtgeschriüt nere. — Prslpatdojent, Professor Dr. Caspari: Aus- gewählte Tapitel aus dem Gebete der Volksernährung. — Profi ssor Dr. Neuberg: Tieichemische Uebungen.
— Vr. Buchwald und
( und . . rofessor D ͤ .
Fustermittel, ihre Verarbeitung Berücksichtigung der 161 ; .
Ge
varasttische Krankbelten der Haus tiere. Prosesser Dr. Schmaltz. Demon stratio agen. — Professer
Prof ssor
Kopitel
für Boltswirtschant;
Volke w
und peußi ches Recht mit besonderer
3 Tier beilkun de. beimer Reglerungsrat, Professor Gggelind: Seuchen und — Geheimer Regierungsrat, Anatomie der Haustiere, verbunden mit Dr. Toepyer: Husbeschlagelehre.
4) Rechts und Staatswissenschaften.
Dr. Aubagen: Nationalökonomie; Auegewãblte aus der Agrarpolit k; Uebungen für Anfänger im Inmtut Uebungen für Fortgeschrittener⸗ im Jastitut für rtschaft. — Geheimer Oberregierungsrat Peltzer: Reichs Rücksicht auf die für den Land-
wirt, den Landmesser und Kuliurtechaiker wichtigen Rechtsverbãltnisse.
— N.
schaftliche Verwaltungs kunde; funde. — Ober landes kulturgerichtgra Gaede: — Geheimer Regierungsrat versich rung. — Königlicher Bankinspekior Dr. jur. Jost:
2 Teil
33. Staatliche und kommunale Verwaltungekunde; Landwirt Seminar füt Rechts. und Verwaltungs Bürgerliches Recht — Dr. Frhr. von Liebig: Prwat⸗ Theorie,
Geschichte, Organisation und Stand des Genossenschaftswesens; Die
Technit᷑
waltung der Genossenschaste verbãnte; wesen — Amte rickter a. D. Hetz:
der end ssenschaitlichen Verwaltung einschließlich der Ver Seminar für Genossenschasts. Praktische Ginführung in das
Genossenschaftsrecht.
1
schaf ten. Pbysikalische Grundlagen der Meteorologie. Obꝛrregierungsrat, b. Rechts · und
5) Studium der Geodäsie und Kulturtechnik.
Grundlegende Wissensiwzige. a. Naturwissen⸗ Professor Dr. Regener: Experimentalpbysik, 1. Teil; — Wirklicher Geheimer Fieischer: Bodenkunde. Professor Dr. Auhagen:
Professor Dr. Staatswissenschaft.
Nalionalbkonomie. — Gebeimer Oberreglerur gsrai Peltzer: Reichs⸗
und preußisches Recht mit belonderer
wirt, d
2 Profe ss Prakti übunge
Vermessungswesen; Uebungen
Rücksicht auf die für den Land⸗ en Landmesser und Kulturtechniker wichtigen Rechte verhãlmmisse. Geobäsie und Mathematik. Geheimer Negierunasrat, or Dr. Vogler: Tracieren; Grun züge der Landes verm e ssung; che Geomeirie; Geodätisches Seminar; Geodätische Rechen⸗ n. — Prosessor Segemann; Karten vprotektlonen; Des deutsche zur Landesvermessung; J elchenũbungen.
= Geheinter Regierungsrat, Professor Dr, Vogler und Prof ssor
Qegem ann; Meßüdungen Semester; f
fessor
. *
für die älteren Semester; für die jüngeren sir das erste Semester. — Geheimer Regierungsrat, Pro- Dr. Reichel: Höhere Analysis und analytische Geometrie
(Fortsetzung); Darstellende Geometrie; Mathematische Uebungen bezw.
Nachträge; Zeichenübungen zur
24 597
beimer
kulturtechnischer techn ijcher Wasserbau (bautechnisches Seminar); werfen wasserdaulicher ngsrat, Prof ssor Dr. Fleischer⸗
regieru
Grundlagen der Moorkultur.
datftellenden Geomeirle mit Assistenten. Kulturtechnik und Baukunde. Regierungè⸗ und Ge⸗ Baurat, Professor Krüger: Kulturtechnik; Entwerfen Anlagen; Kultartechnisches Seminar; Kultur⸗ Brückenbau; Ent⸗ Wirklicher Gebetmer Ober⸗ Die naturwissenschaftlichen — Regierungébaumeister Hoffmann:
Anlagen.
Mechanik der Bautonstruttionen; Städtischer Ttesbau.
B
die a
Hannover im
1
erlin, im Oktober 1915. Der Rektor: Dr. Lem mermann.
Verzeichnis derjenigen Tierärzte, n der Königlichen Tierärztlichen Hochschule in Sommerhalbjahr 1915 zum doctor
nedicinae veterinariae promoviert sind.
ufd Ne.
Der Promovierten . Re⸗
merkungen
eitiger Wohnort
Vor⸗
und Zuname Geburtsort
1 Hermann Jahneke 2 GSGugen Wzse
3 1 Gunad Poppe Hannover, den 29.
Hannover
en 86
roß fsedt Pännever ober YI5.
9.
Der Rektor der Lon iglichen Technischen Hochschule.
J. V.: Dr. Frick.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 2. November 1915.
Englische Zeitungen verbreiten lügenhafte Berichte
über d
Gallipoli ausgeschifften Maschinengewe hrabteilung. Angaben entstammen, wie
ie Mitwirküng der von „Goeben“ und „Breslau“ auf Diese B **
laut Meldung des „W. T.
festgestellt wurde, aus dem amtlichen Bericht des Generals
Sir Jan Hamilton vom 26. Offiziere gefangen, der Führer der Maschinengewehr“ zerstört worden ein schwerverwundeter Offizier in der Gefangenschaft geraten,
geweh folge
auf Gallipoli ficht. Dies Berichterstattung läßt deutlich erkennen, amtlichen englischen Berichten von den
August. Danach sollen 5 deutsche Abteilung getötet und „das sein. Tatsächlich ist nur feindlichen Stellung in während die aus zahlreichen Maschinen⸗ ren besiehende Landungsabteilung weiter mit gutem Er⸗ Schulter an Schulter mit den fürkischen Bundes genossen Feststellung der unwahren englischen wie weit man den Dardanellen kämpfen
Glauben schenken darf.
Der heutigen Nummer des „Reichs⸗
liegen
listen bei. Armee,
und Staattzonzeigers“ die Ausgaben 765 und 766 der Deutschen Verlust⸗ Sie enthalten die 369. Verlustliste der preußischen die 217. Verlustliste der sächsischen Armee und die
55. Marineverlustliste.
Der General Joffre,
Londo
beigewohnt und nach einer
dem
nehmung der französischen und englischen festgesetzt, nehmungen im
Paro
obiger
politischen Artikel der Zen sur
Frankreich.
der, wie gemeldet, einige Tage in n weilte, hat dort mehreren Beratungen des Kriegsrates Meldung des „Républicain“ mit gemeinsame Unter⸗ Armeen die die Wirkungen der großen deutschen Unter⸗ Drient aufheben soll.
Die Zeitungen „Rappel“, „Oeuvre“, „Lib re le“, „Eclair“, „Figaro“ und „Journal“ geben Quelle zufolge bekannt, daß sie ihre Informationen und nicht mehr unter⸗
englischen Kriegsminister eine
breiten werden.
Rußland.
Der Kaiser und der Thronfolger sind gestern von der
,
arin Alexandra Feodorownaga und ihre
ebenfa
nach Zarskoje⸗Sselo zurückgekehrt. Die
des Feldheeres 3 Töchter sind
lls von der Reise dort eingetroffen.
9
Ver Halil Bey
Glückwunschdepesche gesandt,
bulgarische
Türkei. Ministerprasideni Rado slawom hat Minister des Aeußern eine
zur Ernennung zum , in der er sagt, daß er in
dieser Ernennung die sicherste Gewähr für die Zutunft der
beiden Länder erblicke.
Halil Bey erwiderte mit der Ver⸗
sicherung, daß alle seine Anstrengungen darauf gerichtet sein
werden, die
herzlichen Beziehungen der beiden Länder noch
fester zu knüpfen.
Die Li
Bukarest ein
Rumänien.
ga der nationalen Einheit hat vorgestern in e öffentliche Versammlung abgehalten, die sich für
die Politik der Regierung aussprach. Die unionistische Föderation veranstaltete vorgestern
ebenfalls öffentliche Versammlungen in fünf
die Führer Bukarest.
Die „Morning Post“ o sterreich isch⸗ ungarische
die Ausfu
spruch erhoben habe.
seiner Antw
Städten, in denen ähnliche Reden hielten wie vor einer Woche in Umerika.
meldet aus Washington, daß die Regierung neuerdings gegen Munition an die Verbündeten Ein⸗ Das Staatsdepartement werde in ort seine bisherige Haltung nicht ändern.
A sien.
hr von
Persischen Blättermeldungen zufolge ist Sipehtar Azan
zum Kriegs minister ernannt worden. Führer der liberalen Bewegung in
Sipehtar, der als Persien bekannt ist, die
zur Entthronung des Schahs Mehmed Ali führte, hatte sich auf Betreiben Englands und Rußland vom politischen Leben
zurückziehen
— Der russische Gesandte in Teheran Petersburger seiner Regierung der persischen wenn Sondervertrags Deutschl and
daß,
stätigten, dem
Unantastbarkeit Die Erklärung des Gesandten hat nicht nur für das
werde.
gegenwärtige
Grundsatz
müssen. hat der „St. zufolge im Auftrage Regierung mitgeteilt, über den Abschluß eines Persien einerseits und und der Türkei andererseits sich be⸗ englisch⸗ russische Abkommen, das auf der Erhaltung der Unabhängigkeit und Persiens beruhe, sofort seinen Zweck verlieren
Telegraphenagentur“
die Gerüchte
zwischen das
Ministerium, sondern auch für jede andere persische
Regierung Gültigkeit, die das Schicksal ihres Landes mit dem
der Feinde
Rußlands verknüpfen sollte.
/ dag „Reutersche Bureau“ meldet, wurden die freundschaftlichen Vorstellungen, die der japanische Ge⸗
schäftsträger in Peking machte, Herstellung der Monarchie Einhalt zu tun,
um der Bewegung zur von dem
englischen und russischen Gesandten in Peking unterstützt. Das
Auswärtige
Amt in Tokio veröffentlichte eine Mitteilung,
wonach der japanische Geschäftsträger in Peking beauftragt
wurde, mitzuteilen,
daß der Errichtung der Monarchie gegen⸗
wärtig so gut wie sicher Unruhen folgen würden, die den Frieden im fernen Osten und die Interessen der europäischen
kriegführenden Nationen gefährden würden.
Japan ein
2
„Times“ melden, der chinesische vorsichtig geantwortet,
völlig Herr
Angelegenheit befinde gierung, die dem Willen
Das s Telegraph“
; Daher begünstige Hinausschieben der monarchistischen Pläne. Die Minister des Aeußern habe seiner Ansicht nach sei die Regierung Unruhen seien nicht zu befürchten, die sich nicht mehr in den Händen der Re⸗ des Volkes entsprechen müsse.
Afrika.
üdafrikanische Parlament tritt dem „Daily zufolge am 19. November zusammen.
der Lage,
Kriegsnachrichten.
Großes Hauptquartier, 1. November. (W. T. B.)
Westlicher Kriegsschauplatz.
In der Champagne schritten die Franzosen bei Tahure
Nachmittags zum Gegenangriff. Die von unseren
Tahure ist
den letzten beiden Tagen gemachten 31 Offiziere, 1277 Mann gestiegen.
Sie wurden abgewiesen. e 30. 10. gestürmte Butte de fest in unserer Hand geblieben. Die Zahl der in Gefangenen ist auf Bei Combres kam
Truppen am
es zu lebhaften Kämpfen mit Nahkampfmitteln. Leutnant Boelcke hat am 30. 10. füdlich von Tahure einen französischen Doppeldecker zum Absturz gebracht
und damit
In der Gegend von Belfort
deutschen
das sechste feindliche Flugzeug außer Gesecht gesetzt. fanden mehrere für die
Flieger erfolgreiche Luftgefechte statt. Oestlicher Kriegsschauplatz.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von
Hinden bu
r9. Beiderseitfs der Eisenbahn Tuckum — Riga
gewannen unsere Truppen im Angiiff die allgemeive Linie
Raggasem — Kemmern
Jaun sem. schlagen.
starke russische Angriffe abgewiesen.
Swen ten heftig; er
einzeste feindliche Vorstöße nördlich des Dryswjaty⸗ scheiterten ebenfalls. ⸗ 2 98wjaty
Bei Olai
e mn swestlich von Schlok — Feindliche Gegenstöße wurde zurückge⸗ Westlich und südwestlich von Dün aburg wurden Zwischen dem und Ilsen-See war der Kampf besonders dauert dort an einzelnen Stellen noch an. Ver⸗ Sees alls. Der Gegner hatte große Verlu te. (füdwestlich von Rion) wurde ein russisches Flug⸗
zeug zur Landung gezwungen; Führer und Beobachter sind ge⸗ fangen genommen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz
Le op old
von Bayern. Desilich von Baranowitschi
wurde ein rusfsscher Nachtangriff nach Nahkampf abgeschlagen.
Heere Die Lage
Linsingen.
saruppe des Generals von Ein feind⸗
ist im allgemeinen unverändert.
sicher Gegenstoß nördlich von Komarow hatte keinen Erfolg.
Deutsche Grafen von Bothmer wurden bei Siem ikow ge (an
Truppen der Armee des Generals der
Strypa nördlich von Burkanow) angegriffen und stehen dort noch im Kampfe.
Balkankriegsschauplatz.
In Fortsetzung des Angriffs wurden die Höhen südlich
von Grn.
tung auf Kragujevac ist der
vackar⸗
Milanovac in Besitz genommen. Rich⸗ Feind über den Petro⸗ und Lepenica-Abschnitt zurückgepyorfen;
ufevae ist in deutscher Hand. JOestlich der Morawa egen zähen Widerstand der Serben der Trinunons-Berg emmnen. Es wurden einige hundert Gefangene gemachi. Armee des Generals Bozadjieff war am X. 10.
Nachhutkämpfen dem Feinde bis in die allgemeine je Höhen von Planinica (südwestlich von Zajecar) lalina (nordwestlich von Knjazevgc)h — öst lich von lsig — westlich von Bela⸗Palanka —östlich von
sotin ce gefolgt.
Die Zahl der im Oktober von deutschen Truppen Ssten eingebrachten Gefangenen und die von ihnen achte Beute beträgt:
Gefangen: Erbeutet: Bei der Heeresgruppe von Hindenburg Offiziere, 11 182 Mann 10 Maschinengewehre, Bei der Heeresgruppe Prinz Leopold Offiziere, 41314 Mann, 2 Maschinengewehre, Bei der Heeresgruppe von Linsingen Offiziere, 8 S71 Mann, 21 Maschinengewehre, Bei der Armee des Grafen von Bothmer Offiziere, 1525 Mann, 1 Maschinengewehr, Bei der Heeresgruppe von Mackensen Offtziere, 11 937 Mann, 2.0 Geschütze*, 16 Maschinengewehre, Zusammen: Offiziere, 40 99 Mann, 2. Geschütze, 0 Maschinengewehre.
Abgesehen von einer großen Zahl aufgefundener Geschütze er Fertigung. Oberste Heeresleitung.
Wien, 1. November. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegsschauplatz.
An der Szezara haben K und K. Truppen einen Nacht⸗ riff nach hefligem Handgemenge abgewiesen. An der n wir mehrere starke Nachtangriffe zeschlagen. ördlich Bieniawa an der Strypa ent⸗ en sich nach einem abgewiesenen Angriff neuerlich tige Kämpfe. Auf dem nordöstlichen Kriegs⸗ uplatz beträgt die Oktoberbeute der dem K. und K. rtommando Uunterstehenden Armeen 142 Offiziere, ho Mann, 44 Maschinengewehre, 1 Geschütz, lugzeuge und sonstiges Kriegs material.
Italienischer Kriegsschauplatz.
Der am 18. Oktober eingeleitete, am 28. mit frischen ppen erneute dritte Ansturm der Italiener gegen ere küstenländische Front beginnt zu er⸗ men. Gestern stieß der Feind zwar noch gegen den drand der Hochfläche von Doberdo mit starken, an hreren anderen Stellen mit schwächeren Kräften vergeblich
Sein Angriff ist jedoch nicht mehr allgemein. Mag der pf auch nochmals aufflammen, die von der italienischen resleitung mit großen Worten angekündigte, an Haupkfront mit wenigstens 25 Infanterie⸗ bisionen versuchte Offensive ist an der un⸗ hütterlichen Mauer unserer siegessicheren Truppen ammengebrochen, die zweiwöchige Isonzo Schlacht für ere Waffen gewonnen, unsere Kampffront durchweg un⸗ ändert. Ebenso behielten die Verteidiger von Tirol und ruten ihre seit Kriegsbeginn heldenmütig behaupteten lungen fest in Händen. Durch diese Erfolge hat unsere haffnete Macht neuerdings bewiesen, wie eitel und haltlos Ansprüche des einstigen Verbündeten auf die südwestlichen enzgebiete sind, die er durch hinterhältigen Rückenangriff hthin erobern zu können vermeinte. In den Kämpfen
zweiten Oktoberhälfte verlor der Feind ndestens 150 000 Mann.
Südöstlicher Kriegsschauplatz.
Im Raume westlich der Großen Morava haben die bündeten Streitkräfte unter stellenweise heftigen Nachhut⸗ vfen die Höhen südlich und südöstl ich Grn. Mila⸗ pac und Kragujevac erreicht. Zwischen 7 und 8 Uhr mittags wurde heute auf dem Arsenal und der Kaserne
Kragujevac die österreichisch⸗ungarische und kurz nachher deutsche Fahne gehißt. Im Flußwinkel zwischen der Morawa d Resava haben deutsche Truppen nach heftigen Kämpfen
beherrschende 9 Trivunovo-Brdo genommen. lgarische Kräfte haben auf der Straße nach Parazin
Höhen westlich Planinicg und im Nisava⸗Tal die öhen westlich Bela⸗Palanka erkämpft. Die bis⸗ rige Gesamtbeute der deutschen und österreichisch⸗= garsschen Truppen des Generals von Koeveß beträgt ᷣ ,. gegen 66090 Mann, 32 Geschütze, Maschinen gewehre, über 30 Munitionsfuhrwerke, einen hheinwerfer, viel ewehre, viel Artillerie- und sehr viel anteriemunition. Ueberdies wurden 45 alte oder gesprengte chützrohre erbeutet.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
(W. T. 6 In dem amtlichen ericht' über die Kämpfe vom 30. Oktober sind bei der egraphischen Uebermittlung einige Worte ausgefallen. z muß richtig heißen: In der Richtung Zajecar Bolevac
ckende Abteilungen nahmen nach hartnäckigem Kampfe die ßhen 183 und 192 westlich des Dorfes Planinitza und er— uteten eine Batterie Feldgeschütze mit Bespannung. Die im ale der Nisava usw.
Sofia, 1. November.
Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.
Konstantinopel, 1. November. (W. T. B.) Das auptquartier teilt mit: Auf der Dardanellenfront nichts n Bedeutung, abgesehen von örtlichen, teilweise heftigen, teil⸗ eie schwachen Fenergefechten. Bei Sedil Bahr nahmen zei feindliche Kreuzer an dem Feuer teil, indem ie ver⸗ hiedene Stellen wirkungslos beschossen. Bei Sedil Bahr d Ari Burun zerstörie unsere Artillerie drei Minenwerfer⸗ lungen des Feindes. Unsere Batterien in den Meerengen rstreuten feindliche Truppenansammlungen, die bei Mortoliman nd Clias Burun' gefichiet wurden. An der Kau kasugfront hlugen wir mit Erfolg zwei Ueberfallsversuche des Feindes zwei Abschnüten zurück. Sonst nichts Neues.
Der Qrieg zur See. Tondon, 2. November. B. TXlaonbs melden Der vritische Dampfer „Toward“ ist versenkt worden. Die Besatzung ist gerettet.
London, J. November. (W. T. V] *. Lloyds melden aus Halifar in Neuschottland: Der holländische Dampfer „Hamborn“ 129 Tonnen, von der Vulkan⸗Gesellschaft in Rotterdam, ist nach Halifar aufgebracht worden, weil er in Verdacht steht, einem Deumischen zu gehören.
Mm T HWB. XT.
Etatistik und Bolkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Der Verband der Kohlengrubenbeittzer in Südwalez teilte, wie. W. T. B. eisshrt, dem Be rgarbeiterver hand mit, daß er mit Rücsicht auf die geschähhche Lage bet dem Gmigunge. ante am 10. Nevember eine Herabsetzung der Löhne um 59/so beantragen werde.
Wohlfahrtspflege.
Die im Stiftunesbureau der Stadt Berlin bearbeiteten selb standigen und unter besonderer Verwaltung stehenden Stiftungen
verfügten am Schlusse des Etatsjabres 1914 noch einer vorliegenden Veröffentlichung Les Maagiftrats bei Zugrundelegung des Kurses vom II. Mär IId über ein Vermögen von rund 9 329 000 46. Es kandelt sich hierbei aber nicht um das gesamte Stift un gs vermögen der Stadt Berlm: über diesez enthält das Näbere der jedet malige Jahresabschluß der Hauptflistungstasse des Magistrats. Nicht be⸗ rücksichtigt sind bei dem oben angegebenen Vermögensbestande die zablreichen wohltätigen Stiftungen der Armendireltion, der Waisen · bei wolsung, Ter Schusdeputatlon, diejenigen sür Blinden. und Krankenhaus zwege, äkerhaupt die bestimmten Verwaltungen über wiesenen Sttstungen.
Ter rege Wohltätigkeitssinn der Cinwohnerschaft kam außer in einer Reihe von Geschenken unter 5000 M durch die nachfrebend auf⸗· geführten größertn Zuwendungen erneut zum Ausdruck: 1) Der am 26 April? 1914 versiorbene Rentier Theodor Munk bat durch Testamient die Stadtgemeinde Berlin zur Erdin seines eiwa 300 9000 4 betragenden Vermögens bebufs Errichtung einer „Friederlte Maria— Stif unge eingesetzß? 2) Der Landsturmmann Ernst Pavn kat der Start Berlin einen Betrag von 20 000 *ν o/ciger deutscher Reichs⸗ anieibe für eine zu errichtende „Havnsche Kriegestiftung“' mit der Beftummung jugewendet, daß die Zinsen ausschiießlich als Unter⸗ stützung für durch den jetzigen Krieg in Not geratene, als Invaliden beimgekebrie, nicht mehr arbeite fähige Persenen oder für bedũrftige Hinterbliebene von im Krieg gefallenen Personzen dienen sollen. 3) Der srübere Dosschauspieler Adolf Landvogt bat durch Teßlament der Stadtgemeinde Berlin eine Zuwendung von 60 O00 ½ zur Errichtung einer Adolf Landvogt⸗Stiftung“ gemacht, aus deren Erträanissen kranke, aebrechliche oder durch Alter erwerbsunfähig gewordene Krankenpflegerlnnen unterstützt und gepflegt werden sollen. 3) Die Gbeleute Karl Friedrich Mom mer und Ebarloite Mommer haben durch Testament ihr einige tausend Mark betrogendes Ver⸗ mögen der Stadt Berlin zur Grrichtang einer Karl Marie Memmer Stisturg zwecks Wiederherstellung, und Heilung von Lungen krayken vermacht. 5) Die am 21. Har 1912 verstorbene Witwe Anna Friedberg, geb. Böhm, bat durch Testament der Stadt Berlin den. Betrag von 50 000 16 unter Per Aufloge vermacht, daß sie diese 60 000 MÆ der in siädtischer Verwaltung befindlichen Simon, Hermann und Ell Böhm⸗ Siitung' überwerst, um damit eine besondere Emil Friedberg— Stiftung“ der Simon, Hermann und Ella Böhm⸗Stiftung“ zu he⸗ gründen. 6) Jur Veistärkung der Simon, Hermann und Ella Böhm-⸗Stistung“' sind in Aus führung des Testamems der verstorbenen Gbeieutè Emil Friedberg und Anna Friedberg, geb. Böhm, 360 G60 M in Wertpapieren, eine Hypothek von 10090 und 530 000 S bar Üüberwiesen worden. ) Der em 30. Januar 1915 verstorbene Rentier Philiyp Wolffreim boat Tdurch Testament der Stadt Berlin ein Legat. von S800 000 M. mit der Auflage vermacht, daß aus den Einkünften, abgeslehen von eintgen lebenslänglichen Jahretgrenten, hilfsbedürfge Mitglleder der Familie des Verstorbenen und hilfsbedürftige würdige Kaufleute sowie hilfsbedürftige Witwen und Kinder von Kaufleuten unterstützt werden ollen. 3) Der am 29. September 1914 derstorbene Dr. phil. Georg August Freund hat durch Testament die Stadt Berlin jn seiner alleinigen Erbin mit der Maßgabe eingesetzt, daß das Vermögen zur Errichtung einer Stiftung verwendet werden soll, die nach dem Vater des Stifters den Namen „Julius Coniad Freundsche Stiftung zur Fürsorge für arme Kinder“ tragen oll. Der Nachlaß betrãgt 6 214 G00 ÆK. — Aus den herrenlolen Erbschaften sind der Stadigemeinde im Ctatejahr 1913 rund 7300 zugefallen, die zu einmaligen Unterstüßungen für verschämte Arme Ven wendung ge— funden haben. Die Verteilung der nach dem Beschluß der Ge— meindebebörden als Veteranenspende bezeichneten 150 000 M, die für diesenigen würdigen und bedürftigen Teilnek mer an den Feldzügen von 15853, 1866 und 1870,71 bestimmt sind, die hier ortsangehörig sind und am 2. September 1910 hier gewohnt haben, wurde der Stiftungsdeputatlon auch für das Eiaisjahr 1914 übertragen. Es fonnten wiederum 6000 Spenden von je 25 verteilt werden.
Der Nattionalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen it aus den Beträgen der Kriegt⸗ spenden von Angebörigen der Reichs- Post⸗ und Tele⸗ graphenverwaltung“ durch den Wirklichen Geheimen Oberpostrat und Oberpostdireltor von Beihn Vorbeck wieder die bedeutende Summe von 100 000 Æ übeiwiesen worden, so daß die gesamten aus dieser Sammlung der Nationalstiftung zugeführten Beträge b.⸗ reits tie Höhe von 500 000 6 erreicht haben. Mit dieser Spende ist ein neuer Bewels der vaterlän dischen Gesinnurg! gegeben worden, die. uns durch alle Kämpfe und Möbjale zu dem großen Ziele führen muß, das unser ganzes Volk erstrebt. Diese Gabe wird erheblich zur Erfüllung des Stiftungs zweckes beitragen, den Dinterbliebenen unserer Helden, die ihr Leben kem Vaterland geopfert haben, unteistützend und belfend zur Seite zu steber. Möge sie zur Nachabmung anfeuern und alle Kreise des beutschen Volkes veranlafen, ihren Teil, jeder nach seinem Können, der Nationalsliftung zu überweisen.
Kunst und Wissenschaft.
Die Gesellschaft für Erdkunde in Berlin hält eine allge⸗ meine Sitzung am 6. d. M. um 7 Uhr Abends im großen Saal des Architektenhauses gn n 92). Der Professor Dr. Richard Leonbard aus Breslau (altz Gast) wird über Reisen im nördlichen Kleinafien (mit Lichtbilt ern) sprechen.
Ueber die Gefahren, die kunstgewerblich und kunst— geschichtlich wertvollen Gegenständen durch die Be⸗ schlagnahme von Metallgeräten drohen und über Maß⸗ nahmen, durch die jene Gefahren abgewendet werden könnten, wire in der letzten Nummer (84) des „Zentralblatts der Bauverwaltung“ geschrieben: ;
Durch die bevorstehende Beschlagnahme bon Metallgeräten sind, wenn nicht noch rechtzeitig eine Sichtung und Aussonderung der zur Abgabe gelangten Gegenssände unter Heranziebung technisch und künst⸗ serijch geschulter Sochverständiger bebördlicherseltz angeordnet wurd, bedentende künstlerische und vor allem auch kunsi⸗ und kultur
gesckichtlicke Werte mit der Vemicktung bedrebt. Unter den an˖ zumelkenden (vegenständen sind in den Aut fuhrungabestimmungen an eister Stelle Küchengelch!lt ne und Dir g chen nn sera tent nannt, Gerade unter die sen finden sich in alien Familien, namen ilch au dem Lande, zuweilen noch schöne, der Schonung bedũrftige Stãcke, seltene Proben edler Handwerte kun st. Wenn nun auch lolche eg n fände, die einen Kunstwert baben oder als Erbuücke aus Gründen der Pietät in der Familie erhalten bleiben sollen, auf Antrag freigegeben rrerten können, jo mird inerfeins rer Kunstwert nicht in allen wallen den Besitzern erkennbar sein, ander seils werden vicle, und sei es nur aus Bequemlichkeit, von dieser Beiugnis leinen Gebrauch machen. Zweisellos haben sich auch jetzt schon bei der freiwilligen Abgabe Reme Leute, die die Gelegenbeit gern ergriffen baben, altes ihnen wertlos erscheinendes Hausgerät in vaterländischem Sinne zu orern, mancheg beachteng werten Stückes entaußert, desen Erhaliurg wegen seiner Bedeutung für dle Pflege heimatlichr Kunst dringend ju wünschen ist. Der Wert dieler Gegenstände he steht. wie in einer Gingake des baverischen Vereins ir of- funst und Volkskunde in München an das Vöniglich baverische Staatè⸗ ministerium des Innern ausgejubrt wied, in sehr bielen Fauen nur in der guten, einfachen, materialgerechten und zweckmänigen Form, in nalben figürlichen Darstellungen, insbesondere chrinlichen Gegen⸗ standes. Um nun den mit der Emsammlung de Bestande heauf· tragten Stadtgemeinden und Bezirks ãmtern auf Wunsch bei der Sichtung der eintemmenden Gegenstände an die Hand ju gehen haben sich mit dem genannten Verein der bayerische Kunstgewerbeverein, der Münchener Bund, die Fönigliche Kunstgewerbeschule Manchen, der Münchener Alterrumsberein und die Vereinigung für christliche Kunst zusammengeschlessen und bereit erklärt, den Städten und Distritis⸗ perwaltungerehörden künstlerisch geschulle Sachveistãndige zu be⸗ nennen, die geneigt sind, ehrenamtlich — nur g. gen Ersatz der Reisekosten — des Gutachteramts zu walten. In gleichem Sinne bat der Deutsche Bund Heimatschuß angeregt, daß die Gemeinde⸗ verwallungen dem Lehrer oder Geistlichen im Dorf oder dem Leiter der beimatkundlichen Sammlung in kleineren Orten oder etwa dem Vertrauensmann tines Heimaischutzvereing Gele genheit geben möchten, von Zeit zu Zeit die eingegangenen, besonderg beachtenswerten Gegen- stände durchjuseben. Voreist würde es genügen, solche Geräte nur zurückzustellen und nicht gleich jum Einschmelzen weiterzugeben, um sie später mit anderen zu vergleichen, das Beste und Bezeichnenkste autszusieben und in Zweifelsfällen Sachkennein vorzuführen. Wenn ber Siaat sräter auch äber diese Stücke verfügen muß, wird schon viel gewonnen sein, wenn man sie wenigstens im pbotographischen, mit einem Maßstab versebenen Bild festbält, wie es schen in der (Nr. 3. S. 30) Zeitschrift . Die Denkmalpflege angeregt wurde. Bei der Ueberfülle der einkommenden Gaben wird aber das Einbehalten weniger, taisächlich wertvoller Stücke möglich sein, zumal ihr reiner Meiallwert in der Regel nur sehr gering sein wird. Anderseits gibt es geiade unter den von der Beschtagnahmung ausge⸗ schlosffenen Gegenständen eine große Anzahl, die nicht nur an Metall ergiebiger, sondern deren Kunstwert auch in den meisten Fällen mehr als zweifelhaft er⸗— scheinen muß. Es sei nur an die geschmacklosen Beleuchtungs. körper, Schrelbzeuge, Aschbecher und zonstiges Haut gerär erinnert, das man vlelfach in neueren Haushaltungen findet. Hier sollte, ebenfalls unter Heranziehung von Sachverständigen, eine strenge Auswahl des Schlechtin getroffen werden, das unbedenklich dem daterländischen Schmelztiegel überantwortet werden könne. Der Ertrag würde alle Eiwartungen übertreffen und es würde mit einer solchen Maßaahme zugleich auch dem neuen Kunstgewerbe ein guter Dienst erwiesen, da die Künstler durch die Beschaffung des noiwendia werdenden Er⸗ satzes gleich nach dem Kriege lohnende Beschästigung finden würden.
Stummer Handel. Vernimmt man, daß es einen stummen Handel“ gegeben bat und noch gibt, so wird man zunächst wohl an die hoch 'entwickelte Form des modernen Großhandels denken, der sich im wesentlichen durch schristlichen Verkehr abspielt. Aber ker stumme Handel“ ist keineswegs moderner Großhandel, sondern eine per primüivsten Formen, in der einander fremde Völker in Hondelsverkehr zu einander traten, und noch heute çristiert diese uns echt selisam anmutende Form des Handelt in un⸗ kultupierten, aber doch berestz vom Handel aufgesuchten Gegenden unserer Erde. Die Formen, in denen der stumme Handel sich abzuspielen pflegt, bat bereits der alte Perodot, der Vater der Geschichischreibung“ vor 23 Jahr⸗ fausenden in klassischer Form beschrieben. Man kann bei Herodot lesen; .Die Karthager berichten, es gäbe in Libven ein Land und Menschen, die außerhalb der Säulen des Hertules wohnen; wenn sie zu diesen kämen und ihre Waren herausbrächten, so legten sie sie außerhalb der Brandung nieder und zündeten ein Fever an, während sie selbst sich auf die Schiffe zurückbegäben. Wenn nun die Be- wohner den Rauch sähen, kämen sie ans Meer, stellten neben die Waren Gold und zögen sich wieder zurück. Dann gingen die Karthager abermals ans Land und besähen die Gahen; wenn sie glaubten, daß ihnen eine, genügende Menge Gold für ihre Waren geboten würde, so nähmen sie sie und segelten davon, wenn sie aber nicht genüge, gingen sie wiederum auf ihre Sch'ffe, jene aber kämen abermals herbei und legten neues Gold zu dem bereits gebrachten, bis jene zufrieden eien. Kejner aber läte dem andern unrecht, denn die einen berührten nicht das Gold, bis es dem Wert der Ware gleichkäme, die andern aber die Waren nicht bis jene das Gold genommen batten. Lange Zeit meinte man, der Bericht Herodots sei nicht glaubhaft. Aber späͤter fand man Zeugnisse über ganz entsprechende Handelsformen auch bei anderen Schrifistellein, 3 B. bei Plinius, und noch im Möhielalter war dieselbe Form des stummen Handels mit primttiven Völkern bekannt. So beschreibt im 13. Jahrhundert der arabische Schriftsteller Abulfedar den Pelshandel, den südliche Völker mit Wisü, dem Lande der Finsternis, trieben, in ganz ähnlicher Weise wie Herodot den stummen Handel in Westatrikg. Bei Abuitedar heißt es: Nech weiter im Norden (von den Russen) gibt es Völker, dle Pandel treiben, ohne die Reisenden zu sehen, mit denen sie handeln. Einer, der diese Gen enden besucht hat, berlchtet, daß die Wobnsitze der Eingeborenen ans Norzmeer grenzen; er jügt hinzu, daß Kara wanen, die in diese Länrer kommen, zunächst ihre Ankunft ankündigen. Dann begeben sie sich ju dem für Kauf und Verkauf be⸗ siimmten Platz. Dort legt jeder Kaufmann seine Ware nieder nebst einem Zettel und begibt sich dann an seinen Lager⸗ platz zurück. Bie Eingeborenen nähern sich, legen neben die Waren 6 von Wieseln, Füchsen und andere Peljwaren bin und entfernen ch dann. Die Kaufleute kehren zurück, und diejenigen, die mit der sbnen als Tausch angebotenen Ware zufrieden sind, nehmen sie mit sich, die, welche nicht zufrieren sind, lassen die Gegenstände unberührt und die Verhandlungen dauern dann in gleicher Weise fort, bis beide Tefle sich geeinigt haben. Dr. Hennig, der sich bemübt bat die Spuren dez stummen Handels zu verfolgen, findet sie in allen Welt feilfen und zu allen Jeiten bis auf die Gegenwart, sodaß er die Mesnung ausspricht, daß diese Ait des Handels überall auf einer gewissen Kulturstufe sich zeitweilig eniwickelt habe. Er könne nur dort enlstehen, wo beide Teile Veransassung hätten, die persönliche Berührung zu melden, um nicht Feindseligkeiten und Raäuberesen beraufzubeschwören, er sel also ein Dandels- verkehr jzwischen feindselig gesinnten Vollsstämmen oder zwischen Handelsvölkern und mißtrau schen, zu Feindseligkeiten geneigten primitspen Völkern, die aber doch schon einige über das Aller— notwendigste heraue gehenden Lebens, und Kulturbedürfnisse barten, sopbaß sie daueinden Begehr nach den Waren fremder Vaudelsrölker trügen.
Literatur.
— Daz Nobemberbeft der Deutschen Revue bat folgenden Inhalt: Deffentlicke Meinung. Archivrat Dr. Lulveg (Oarncver): Die Lage dis Popsttums in dem gegenwärtigen europäischen Kriege. R. Tscharykow, K. russischet General und Botschafter: Die fried⸗