Schwester Anna Kilian in Mainz,
Laborantin Marta Kurban in Breslau,
Oberschwester Lore Leuschner in Berlin⸗Schöneberg,
Schwester Bertha Linne in Berlin⸗Schöneberg,
Schwester Gertrud Thielm ann in Mainz,
Johanniterschwester Margarete von Hake in Liegnitz,
3 Hedwig Meisel in Erdmannsdorf bei Flöha,
Sachsen,
Johanniterschwester Ida von Rath in Dietendorf bei Erfurt,
Schwester Sophie Sahland in Zehlendorf, Kreis Teltow,
Schwester Alice Bock in Leipzig⸗-Eutritzsch,
Schwester Klara Grem se in Halle a. S.,
Schwester Natalie Hörnlein in Halberstadt,
Schwester Luise Lusch in Heidelberg,
Schwester Ottilie Mitsch in Heidelberg,
Schwester Helene Ackermann in Leipzig,
Schwester Meta Baronesse von Ascheberg in Leipzig,
Schwester Maria Blaschke in Bockau, Kreis Striegau,
Schwester Mathilde Brandt in Leipzig,
Frau Charlotte Breidenstein, geb. Mennicke, in Dortmund,
Schwester Käte Holtzmann in Memel,
Schwester Helene Kante in Leipzig,
Johannite rschwester Martha Knorr Pr. Eylau.
Diagkonisse Helene Köppe in Marthe, Kreis Dt. Krone,
Schwester Natalie Kolk in Leipzig,
Schwester Maria Kunkel in Berlin⸗-Schöneberg,
Schwester Edith Löbbecke in Dresden,
Schwester Wilhelmine Moeller in Berlin,
Diakonisse Emma Peglau in Berlin,
Schwester Elisabeth Raue in Leipzig,
Schwester Marta Reischel in Leipzig,
Schwester Paula Renatus in Chemnitz,
Schwester Maria Reuling in Darmstadt,
Schwester Martha Rosahl in Darmstadt,
Schwester Martha Sänger in Elten, Kreis Rees,
Schwester Anna Schatte in Leipzig,
Diakonisse Hulda Schwidewski in Danzig,
Schwester Gertrud Teuscher in Leipzig,
Johanniterschwester Frieda Tobias in Königsberg i. Pr.⸗Hufen,
Schwester Cäcilie Freytag in Düsseldorf,
Schwester Gertrud Kirsten in Halle a. S.,
Schwester Elisabet Prümers in Halle a. S.,
Krankenpflegerin Katharina Thiemer in Dresden und
Frau Buchhändler Gertrud Trinks in Dresden.
in Canditten, Kreis
Deutsches Reich.
Bekanntmachung über die Festsetzung der Preise für Wild. Vom 22. November 1915.
Auf Grund der Verordnung des Bundesrats vom 28. Ok⸗ tober 1915 (Reichs-Gesetzbl. S. 716) wird über die Regelung der Wildpreise folgendes bestimmt:
1
Der Preis für Wild darf beim ersten Verkaufe für beste Ware folgende Sätze nicht überschreiten: . bei Rot. und Dammild für 0,5 Kg mit Decke . 2 Rehwild n, ö ; Wildschweinen . (Schwarte) . O55 Hasen das Stück mit Fell (Balg). . 3, 75 Kaninchen ö * w Fasanenhähnen ö SFedern Fasanenhennen . 9 . 3 )
Diese Preise gelten nicht für den Verkauf an den Verbraucher, =. . nicht Mengen von mehr als 10 Kilogramm zum Gegen— ande hat.
9
II Insoweit für Wild gemäß S 4 der Verordnung des Bundegzrats
vom 28 Oktober 1915 (Reichs. Gesetzbl. S. 716) Höchstpreise für die Abgabe im Kleinhandel an den Verbraucher feng setzt werden, durfen sie für beste Ware folgende Sätze nicht überschreiten:
bei Rot. und Damwild für 0,5 Kilogramm 1,40 4,
Rehwild 65 9 180
1,10
Wildschweinen 065 1 Hasen für das Stück ohne Fell 450
mit 5, 00 Kaninchen 383. .
1
1,360
Fasanenhãhnen ü Fasanenhennen,
3,50 p * . *. 2,50 Bei abweichender Anordnung der Grundpeise gemäß §3 der Ver⸗ ordnung des Bundetrats vom 28. Oktober 1915 (Reichs- Gesetzbl. S. 716) tritt eine entsprechende Aenderung dieser Sätze ein. II
Diese Bestimmung tritt mit dem 1. Dezember 1915 in Kraft.
Berlin, den 22. November 1915. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Delbrück.
. Bekanntmachung.
Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangsweise — 3 russischer Unternehmungen, vom 4. März 1915 (RGBl. S. 133) in Verbindung mit der Verordnung vom 26. November 1914 (RGBl. S. 487) ist für die fol⸗ gende Unternehmung die Zwangsverwaltung angeordnet worden:
153. Liste.
Gewerbliche Unternehmung und städtischer Hausbesitz. Kreis Colmar. — Gemeinde Colmar. Mineralwasserfabrik und Hausbesitz in Colmar, Golberystraße 5, des
Mordha Jamel Loibowitsch gen. Max Katz und Ehefrau geb. Gerst, Fabrikant in Colmar (Verwalter: Notar v. Amelunxen
zu Colmar). Straßburg, den 19. November 1915. Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. J. A.: Esser.
ohne me, mit Federn
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 167 des Reich s⸗Gesetzblatts enthält unter Nr. 4966 eine Bekanntmachung über die Festsetzung der Preise für Wild, vom 22. November 1915. Berlin W. 9, den 24. November 1915. Kaiserliches Postzeitungs amt. Krüer.
Königreich Preußen. Ministerium für Handel und Gewerbe.
Verwaltung , g Unternehmungen vom 22. De⸗ zember 1914 (RGBl. S. Ss) ist für die Firma F. Schütze u. Co. in Cöln die jwangsweise Verwaltung angeordnet worden. Zum Verwalter ist der Rechtsanwalt, Justizrat Dr. Apfel in Cöln bestellt.
Berlin, den 20. November 1915.
Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Lusen sky.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmachung des Herrn Reichskanzlers, betreffend Einwirkung von Häöchstpreisen auf laufende Verträge, vom 11. November 1915 und der zur Ausführung dieser Be⸗ kanntmachung erlassenen allgemeinen Verfügung des Herrn Justizministers vom 12. November 1915 sind beim Känig⸗ lichen Oberlandesgericht in Marienwerder zwei Schie ds⸗ gerichte zur Entscheidung von Streitigkeiten, be⸗ treffend Einwirkung von Höchstpreisen auf laufende Verträge, eingerichtet, und zwar:
das Schiedsgericht Marienwerder L — für den zum Oberlandesgerichtsbezirk gehörenden Teil des Regierungsbezirks Marienwerder — mit dem Sitz in Marienwerder, Oberlandesgerichts gebäude, Marienburger⸗ straße 24, Vorsitzender: Oberlandesgerichtsrat, Geheimer Justizrat Stein, Geschäftsstunden: werktäglich 9—1;
das Schiedsgericht Marienwerder II — für den Regierungsbezirk Danzig — mit dem Sitz in Danzig, Landgerichtsgebäude, Neugarten 30 34, Zimmer 133 131, Vorsitzender: Landgerichtsdirektor Mayer, Geschäfts⸗ stunden: werktäglich 9— 1.
Marienwerder, den 22. November 1915.
Der Oberlandesgerichtspräsident. von Staff.
Bekanntmachung.
Unter Bezugnahme auf 3 4 der allgemeinen Vorschriften für die Markscheider im preußischen Staate vom 21. Dezember 1871 bringen wir zur öffentlichen Kenntnis, daß dem Mark⸗ scheideraspiranten Wilhelm Roelen in Alsdorf, Landkreis Aachen, die Konzession zum Betriebe des Gewerbes der Markscheider von uns erteilt worden ist. Roelen wird seinen Wohnsitz in Alsdorf, Aachen, nehmen. Bonn, den 19. November 19135. Königliches Oberbergamt. Krümmer.
zlicht utliches. Dentsches Reich.
Preußen. Berlin, 24. November 1915.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll— und Steuerwesen und für Handel und Verkehr und der Aus⸗ schuß für Zoll und Steuerwesen hielten heute Sitzungen.
Landkreis
In Ergänzung des Verzeichnisses der mit dem Kontrollstempel versehenen ausländischen Inhaber— papiere mit Prämien (zu vergl. Nr. 2M des Jahrgangs 1909 des „Reichsanzeigers“ wird nachstehend der 15. Nach⸗ trag zu diesem Verzeichnis bekannt gegeben:
II. Türkei. Ottomanische Prämienanleihe von 1870. (Türkische 30/9 400 Frankenlose.) Seiten 287 flg. Nr. 759 231, 766 939, 1 002163, 1066254, 1 130 493, 494, 1 190 831.
1053982,
Eine neu erschienene Bekanntmachung verbietet, wie, W. T. B.“ mitteilt, die Herstellung künstlich beschwerten Leders sowie jede künstliche Beschwerung von Leder durch irgendwelche beschwerenden Mittel, wie sie bei der Herstellung von Leder häufig verwandt werden. Die Bekanntmachung tritt am 1. De⸗ zember 1915 in Kraft. Zur Fertigstellung von solchem Leder, mit dessen Beschwerung am Tage des Inkrafttretens der Be⸗ kanntmachung bereits begonnen ist, ist eine Frist bis zum 31. Dezember 1915 gewährt worden. Der Wortlaut der Be⸗ kanntmachung kann bei den Polizeibehörden eingesehen werden.
Der Beirat der Reichsprüfungsstelle für Lebens⸗ mittelpreise trat gestern vormittag in seinem Ausschuß für Vieh, Fleisch, Wurstwaren und Fische unter dem Vorsitz des Präsidenten Dr. Kautz wieder zu einer Sitzung zu⸗ sammen. Die Ergebnisse der Viehzählung vom 1. Oktober d. J. sind, wie laut Bericht des W. T. B.“ mitgeteilt wurde, durchaus befriedigend. Hinsichtlich der Rindvieh⸗- und Rindfleischpreise wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß eine wesentliche Steigerung nicht eintreten würde. Die Möglichkeit, Preise für Rindvieh durch eine Verordnung zu regeln, wurde eingehend erörtert. Die Frage wurde indes als noch nicht geklärt betrachtet und weiterer Erörte⸗ rung vorbehalten. Die Einführung von Höchstpreisen für Rind⸗ fleisch wurde als durchführbar und zweckmäßig bezeichnet. Bei der Besprechung der Schweinepreise zeigte sich allgemeine ebereinstimmung dahin, daß an den jetzigen Höchstpreisen festzuhalten sei. Festgestellt wurde, daß der Höchstpreis für Schweinefleisch auch für die besten Sorten gilt. Die Er⸗ fahrungen mit der Einführung der fleisch⸗ und fettfreien Tage werden als erfreulich bezeichnet. Für Süßwasserfische sei die Regelung der Preise in Vorbereitung, während über die n, von Höchstpreisen für Seefische noch Erwägungen
weben.
Auf Grund der Verordnung über die zwangsweiser
Der heutigen Nummer des Reicha und Staats anzeiger;
* die Ausgaben 805 und 804 der Deutschen Verlust⸗ listen bei. Sie enthalten die 337. Verlustliste der preußischen Armee, die 236. Verlustliste der bayerischen Armee sowie die 307. und 308. Verlustliste der württembergischen Armee.
Bahern.
Das Staatsministerium des Innern hat dem Finanzausschuß der Kammer der Abgeordneten einen ausführ⸗ lichen Bericht vorgelegt über den Stand der Arbeiten zur Durchführung des Walchenseewerkes zur Ver⸗ sorgung von ganz Bayern mit Elektrizität.
Der Bericht stützt sich, wie W. T. B. meldet, im wesentlichen auf Erhebungen und Berechaungen über die rationellste und billigste Art der Elekir zilätspersorgung für Bavern, die von dem Reichsrat von Miller, dem Gründer des Deutschen Museums, vorgenommen worden sind. Danach erachtet das Migisterium die Wehranlage bei Trünn als die jweckmäßigere. Zur Verwertung der Walchensee-⸗ kraft soll eine eigene Gesellschaft, das Bavernwerk, er⸗ richtet werden, das zugleich auch den Zusammenschluß der großen Kraftwerke im rechtsrheinischen Bavein vorsiebt. Als Strom- abnebmer kommen die Stadt Müncher, die bereits in Bavern bestehenden Ueberlanda⸗· und Großtiaftwerte sewie sonstige Elettrizitãtzwerke und gemeindliche Versorgunge gebiete in Be⸗ tracht. Vie Gesellschaft Baveinwerk bätte für ein 100 000 Volt⸗ netz mit Zabehör den Beitrag von rund 31 Millionen Mark aufju⸗ bringen. Die Hilste davon könnte in festoerzinslichen Anleihen begeben werden, wäbrend eiwa 15 Millionen Mark als Gesellschaftis⸗ kapital verblieben. Die Teilbaber der Gesellschaft würden bilden der Staat, die Ueberland werke und Städte, die sich mindestens mit den Kapitalien beteiligen können, die sie für die Erweiterung ibrer eigenen Kraftwerke ersparen, und die an der Ausführung des 100 000 Volt⸗ netzes beiligten Firmen mit dem Teil der ibnen zufallenden Baa⸗ kosten. Bei einem jährlichen Gesamtverbrauch von 630 Millionen Kilowaitstunden, der in den nächten zehn Jahren sicher erwartet werden könne, werde durch den Zusammenschluß in ein Bayern⸗ werk gegenüber der Einzelversorgung durch getrennte Snom erzeugungsanlagen eine jährliche Ersparnig von 42 Millionen Mark erzielt. Der Bericht schliezt, daß das Meinisterium des Innern in Ueber- einstimmung mit dem Finanz ⸗ und Verkebhrsministerium mit diesen Grundzügen des Voischlages des Reichsrates von Miller einberstanden sei. Das Hauptinteresse des Staates an dieser Gründung bestebe darin, daß durch das Bavernwert die Stromerzeugung des ganzen rechtsrbeinischen Bavern wesentlich verbilligt werde und 61 hierdurch der Staat m hohem Maße dazu beitrage, der nach dem Krieg aufstrebenden Industrie und Landwirtschaft be⸗ deutungs volle Vorteile zu sichern.
Der Finanzausschuß der Abgeordnetenkammer hat in seiner gestrigen Sitzung bei Beratung des Etats der Staatsbau⸗ verwaltung bereils mit der Beratung des ganzen Projektes
begonnen. Sachsen.
Die Zweite Kam mer verhandelte gestern über sieben Anträge der verschiedenen Parteien, betreffend die Lebens⸗ mittelfrage. Nachdem die einzelnen Redner die Anträge begründet hatten, erwiderte der Staataminister Graf Vitzthum von Eckstädt laut Bericht des, W. T. B.“ etwa folgendes:
Die Fiage der Voltsernährung sei noch keineswegs einwandfrei gelöst. Wenn auch festgesellt sei, daß Deuischland nicht ausgehungert werden könne, so habe 3 die große Preissteigerung eine Beunruhi⸗ gung hervorgerufen, die sehr begreiflich sei. Selbstverständlich sei es
bierin d Freilich sei nicht t zu Konjunkt normale
ewinn aufböre u
aubte 2X Göätererzeugung würde ausreich
fange. Die
Bedarf um ein geringes einschränken wolle. Die Reichs leitung und die Regierung hätten auf den in Frage stehenden Gebieten schon außerordentlich viel getan. Die Regierung betrachte aber ihre Auf⸗ gabe noch nicht als gelöst. Es handele sich im wesentlichen nicht um sächsische, sondern um Reichsangelegenhelten. Die verbündeten Regie⸗ rungen hätten den Weg einer starken Rationalisierung wichtiger wirt⸗ schaftlicher Vorgänge beschreiten müssen und würden damit fortfahren, um die noch vorbandenen Schäden zu beseinigen. .
Der Minister führte sodann die einzelnen bekannten Maß⸗ nahmen der Reichsleitung an. Auf eine Anfrage, ob der preußische Landwirtschaftsminister im Bundesrat für eine Er⸗ höhung der Getreidepreise eingetreten sei, erwiderte der Minister:
Er müsse sich auf die Erklärung beschränken, daß die gegen⸗ wärtigen Getreideprelse im Bundesrat nicht gegen die preußischen Stimmen beschlossen worden seien. Es sei schwer, die auch heute vor- gebrachten Ratschläge in die Tat umzusetzen. Die Schwierigkeit liege in der Gefahr, durch eine zu starke Herabsetzung der Preise den Anreiz jur Gütererzeugung zu vermindern. Die Regierung müsse es daher ablehnen, den äußersten Wünschen zu folgen, die auf eine durchgehende allgemeine Umgestaltung des wirtschaftlichen Lebens unter Ausschaltung aller der Verhältnisse hinausliefen, unter denen sich jetzt Eczeugung und Verbrauch voll⸗ zögen. Der Minister schloß:; Im Bewußtsein der Gemeinschaft werden alle Hindernisse überwunden werden und das Ziel unserer Feinde, uns in einem Erschöpfungskrieg zu bezwingen, unerreichbar bleiben. Die Zeit gemeinsamer Arbeit und gemeinsam erlämpfter . wird für unser Volk einen Segen bringen, der alle Opfer über⸗ teigt.“
Auf Antrag wurde sodann der Schluß der Debatte mit 39 gegen 35 Stimmen beschlossen und die sieben Anträge einer Kommission überwiesen. Darauf wurde die Sitzung geschlossen.
Baden.
Der Landtag ist gestern vormittag von dem Präsidenten des Staatsministeriums, Staatsminister Dr. Freiherrn von Dusch im Auftrage Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs mit einer Ansprache eröffnet worden.
Wie . W. T. B.“ meldet, geht aus der Ansprache hervor, daß die Regierung in einer zweiten Denkichrift über die durch den Krieg bedingten Maßnabmen Rechenschaft geben wird. Ferner werden dem Landtag einige kleinere Gesetzesvorlagen, darunter eine solche über Viederschlagen von Strafverfahren gegen Kriegsteilnebmer, zugehen. Dank der guten Ordnung der Finanzen und der reichlich vorhandenen Rücklagen zur Zeit des Ausbruchs des Krieges ist es gelungen, bis j'tzt allen Anforderungen ohne wesentliche Schädigung gerecht zu werden. Der Voranschlag nimmt auf die befonderen Kriegslaften keine Rücksicht. Ihre Bebandlung soll vielmehr außerhalb des Etatz mit Hilfe eines besonderen Kriegskredits erfolgen. Es ist nicht ge= lungen, im gegenwärtigen Voranschlag Einnabmen und Ausgaben auszugleichen. Zur tellwelisen Deckung des Fehlbetrages schlägt die Regierung nach dem Vorgang anderer Staaten eine Vermehrung der Einnahmen durch eine angemessene Erhöbung des bisherigen Er⸗ bebangssatzes der Einkommensteuer unter Freilassung der untersten Steuerstufen vor.
Nach der Beeidigung der neu eingetretenen Mitglieder beider Kammern erklärte der Staatsminister den Landtag für eröffnet, worauf die Versammlung mit einem dreifachen Hoch
auf Seine Königliche Hoheit den Großherzog auseinanderging.
icht der Regierung, den Wucher mit aller Schärfe zu bekämpfen. ͤ e Ber n, n, ne gäben die nötigen Grund- i n. Me. .
en. den 4 Bedarf im Deutschen Reiche zu decken, wenn jeder Verbraucher seinen
Mecklenburg.
Der Landtag ist gestern mittag in Sternberg in der blichen Weise eröffnet worden. c
Sessen.
Seine Königliche Hoheit der Gro argen sein 47. Lebensjahr. ßherzog vollendet
Ungarn.
Mit Rücksicht auf das Bedürfnis nach einer gesetzlichen degelung des Versicherungsvoertrages veröffentlicht se „Wiener Zeitung“ eine Kaiserliche Verordnung, zomit der von der Regierung im Jahre 1907 im Parlament mngebrachte Gesetzentwurf über den Versicherungsvertrag, der
ch widrige Verhältnisse die verfassungsgemãße Genehmigung icht erlangen konnte, in Wirksamkeit gesetzt wird. Es ging lerdings nicht an, sämtliche Vorschriften der Versicherungs⸗ rdnung schon in naher Zeit ins Leben treten zu lassen, trotz⸗ m war es möglich, eine Neihe der wichtigsten Vorschriften chon mit dem 1. Januar 1916 wirksam werden zu lassen und ren Rückwirkung auf bestehende Verträge anzuordnen. Diese hestimmungen verbürgen dem Versicherungsnehmer billige und rechte Ordnung seines Rechtsverhältnisses.
Großbritannien und Irland.
Das Auswärtige Amt teilt nach einer Meldung des WB. T. B.“ mit, daß keine griechischen Schiffe be⸗ hlagnahmt oder in Häfen des Vereinigten Königreichs rückgehalten würden und daß keine Blockade eingeleitet worden oder in Kraft sei.
— Im Unterhause erklärte der Unterstaatssekretär des uswärtigen Amtes Lord Robert Cecil, daß England suüßland erfucht habe, wiederum die Erlaubnis zur Aus⸗ uhr von Soja⸗Bohnen und Soja⸗Bohnenöl von Fladiwostok nach den Ländern der Verbündeten in neutralen chiffen zu erteilen. Der japanischen Regierung sei nahegelegt sorden, die Ausfuhr von Soja⸗Bohnen und Soja⸗Oel nach fandinavien und den Niederlanden nur dann zu erlauben, enn sie über England geschehe. Der Kanzler des Schatzamts scKenna teilte in Beantwortung einer Anfrage des Mit⸗ lieds,s der Arbeiterpartei Thorne mit, daß das National⸗ ermögen Englan ds auf 20 Milliarden, das jährliche Ein⸗ mmen auf 4 Milliarden Pfund Sterling geschätzt werde.
— Nach einer Meldung des „W. T. B.“ teilte der rbeiterparteiler Thomas in einer Rede mit, daß die Rekru⸗ erung in der letzten Woche sehr schlecht gewesen sei.
— Die vorgestrige Verlustliste zählt 49 Offiziere und 59 Mann auf, die gestrige 28 Offiziere und 923 Mann.
Rußland.
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ verlangt die los kauer Advokatur in einer Denkschrift ein Gesetz ber die Entschädigung der bei den Pogrom en im Mai ge⸗ hädigten Bürger und weist unter Anführung eines großen
aterials darauf hin, daß die Polizei direkt die Pogrome be⸗ mnstigt hätte. Deshalb fiele die gesamte Verantwortung auf e Staatsgewalt, die daher auch verpflichtet sei, den Schaden
ersetzen. Türkei.
Die Regierung hat der Kammer das türkisch⸗ ulgarische Grenzübere inkommen unterbreitet, das einer ommission überwiesen wurde. Ferner hat die Regierung das zudget für das nächste mit dem 14. März beginnende inanzjahr eingebracht. Die Kammer genehmigte einen außer⸗ dentlichen Kredit von 400 000 Franks zur Deckung des auf ie Türkei entfallenden Anteils am Defizit bei der europäischen on auk om mission.
Griechenland.
Der französische Minister Denys Cochin ist dem „Reuter— hen Bureau“ zufolge vorgestern aus Saloniki zu einem drei⸗ ägigen Aufenthalt wieder in Athen eingetroffen und wird vom dnige empfangen werden.
— Wie „W. T. B.“ meldet, haben nach einer amtlichen hüitteilung die Gesandten des Vierverbandes gestern nen gemeinsamen Schritt unternommen, der die Frage er verbündeten Truppen in Mazedonien zum Gegenstand hatte. er Schritt trug einen freundschaftlichen Charakter. .
Rumänien.
Das Amtsblatt veröffentlicht einen Königlichen Erlaß, wo⸗ urch das Parlament für den 28. November zur ordent⸗ ichen Tagung einberufen wird.
Kriegsnachrichten.
Wien, 23. November. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:
Russischer Kriegsschauplatz. Keine wesentlichen Ereignisse.
Italienischer Kriegsschauplatz. . j
Die großen Kämpfe um den Görzer Brückenkopf ind am Rande der Hochfläche von Doberdo dauern fort. Mehrere Angriffe starker feindlicher Kräfte auf die Podgora würden blutig ab gefchlagen. Auch bei Pevma ind Os lavija hielten sic unsere Truppen gegen alle Stürme. Bielfach fand der Kampf auch Nachts kein Ende. Die Be⸗ chießung der Stadt Görz in der Zeit vom 18. bis 21. No⸗ dember hat wieder erhebliche Verluste an Men schenleben nd bedeutende Schäden verursacht; 20 Zivilpersonen wurden getötet, 30 verwundet, 45 Gebäude vollkommen zerstört, 26 stark Sb leicht beschädigt. Gestern warfen die Italiener aber⸗ als einige Hundert schwere Bomben in die Stadt. Auf Der Hochfläche von Doberdo gelang es dem Feind, unsere Front süd⸗ bestiich des Monte San Michele vorübergehend bis an den Westrand von San Mar flno' zurückzudrängen. Ein acht⸗ angriff ungarischer und kärntnerischer Truppen brachte die ur⸗ prüngliche Stellung wieder vollftändig in unseren Besitz Mehrere Stnrme der Italiener ösllich Selz stießen auf, das keir sche Infanterieregiment Graf Beck Nr. 47. das Feine Stellungen zweimal durch Feuer, ein drittes Mal im Hand= gemenge sest behauptete. Nördsich des Görzer Brückenkopfes
gewohnten Mißerfolg. Zwei unserer Flieger warfen auf Arsiero Bomben ab. ; 2
In letzter Zeit suchen die — allgemein zugänglichen — Presseberichte der italienischen Obersten Heeres⸗ leitung auffallend viel über Erfolge zu sagen. Demgegenüber sei heute, ein halbes Jahr nach der Kriegserklärung unseres einstigen Bundesgenossen, mit aller Deutlichkeit festgestellt, daß wir die zu Beginn des Krieges gewählte Ver⸗ teidigungs front allenthalben, am Isonzo nun schon in der vierten Schlacht, siegreich behaupten. Seit Beginn der Kämpfe im Suͤdwesten vermochte der Feind sich nicht einmal jenen Zielen zu nähern, die er im ersten Anlauf zu er⸗ reichen hoffte, wohl aber hat ihn der Krieg an Toten und Verwundeten bereits eine halbe Million Männer gekostet.
Sü döstlicher Kriegsschauplatz.
Die an der oberen Drina kämpfenden K. und K. Truppen greifen die montenegrinischen Stellungen auf dem Kozorg⸗ Sattel und nordöstlich davon an. Eine österreichisch⸗ ungarische Kolonne ist in Prijepolje eingerückt. Die Kämpfe im Amselfeld nehmen einen günstigen Fortgang. Unsere im Ibartal vordringenden Streitkräfte stehen sechs Kilometer nördlich von Mitrovica, deutsche Truppen einen halben Tagemarsch nördlich von Pristina im Kampf. Die Bul⸗ garen dringen über die Zegovac⸗Planina vor.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Sofia, 23. November. (W. T. B.) Amtlicher Bericht vom 21. November. Die Kämpfe um Pristina gehen weiter. In der Gegend von Giliani haben wir bis jetzt 000 Mann gefangen genommen, 2 Maschinengewehre, 4 Geschütze erbeutet. Auf der übrigen Front keine Veränderung.
Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.
Konstantinopel, 24. November. (W. T. B.) Amtlicher Bericht des Großen Hauptquartiers. An der Irakfront nichts Wichtiges, abgesehen von bedeutungslosen Plänkeleien zwischen unseren Vorposten und den feindlichen Truppen in der Gegend nördlich von Korna und am Tigris. Am 21. No⸗ vember erbeuteten wir ein englisches Flugzeug, das von uns heruntergeschossen wurde. Der Führer, der Majorsrang hatte, war leicht verwundet und wurde gefangen genommen. An der Kaukasusfront Patrouillengefechte. An der Dardanellen— front bei Anafarta und Ari Burun gegenseitiges Artillerie⸗ feuer mit zeitweiligen Unterbrechungen und Bombenkämpfe. Bei Sedil Bar versuchte das Zentrum des Feindes am 21. No⸗ vember an unsere vorgeschobenen Gräben heranzukommen und sich in ihnen festzusetzen. Wir gingen zum Angriff über, ver⸗ trieben den Feind aus diesen Gräben und schlugen einen Gegen⸗ angriff, den er durchzuführen versuchte, vollständig ab. Am 22. November starker Artilleriekampf auf dem rechten Flügel. Unsere Artillerie zerstörte einen Teil der feindlichen Gräben. Im Zentrum heftiger Bombenkampf. Eine Mine, die der 6 auf dem linken Flügel zur Entzündung brachte, richtete einen Schaden an.
Wohlfahrtspflege.
Der Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen ist von der Lederfabrik Adler und Oppenheimer, Akt.“ Ges., in Straßburg j. Els. eine Spen de von 1200000 6 überwiesen worden. Möchte diese vaterländische Tat in den weitesten industriellen Kreisen Nachahmung finden, ganz besonders da, wo Gesellschaften durch Kriegslieferungen in die Lage versetzt sind, größere Mittel zur Verfügung zu slellen. Es ergeht die dringende Bitte der Nationalstiftung: Helfet denen, deren Er⸗ nährer sein Leben dem Vaterlande geopfert bat. Die Geschäftg⸗ ej 3. Nationalstiftung befindet sich in Berlin XW. 40, Alsen. straße 11.
Von dem Berllner Fabrikanten Adalbert Fischer, Kurfürsten⸗ straße 60, der nach einer Mitteilung in der B. 3 am Mittag“ der Berliner Handelskammer 60000 * zu Wohlfahrtszwecken überwiesen hat, sind nun auch — zur Verwendung für die Ver⸗ wundeten· und Krankenpflege — dem Zentralkomitee des preußischen Landesvereins vom Roten Kreuz 30 000 4 gespendet worden.
Frau Bertha Krupp von Bohlen ⸗Halbach hat für das Kriegsmosaltbild der Mutter und Säuglingsfürsorge vom Roten Kreuz auf dem Wittenhergylatz in Charlottenburg 10090 4 gestiftet mit der Maßgabe, daß dafür der Kopf des abschiednehmenden Kriegers abgesetzt wird. Ihre Mutter Frau von Krupp bat ebenfalls 000 Æ für das Bild bei- gesteuert. Welterbin ist das Bild im Wachsen durch Stif- tungen von Frau Dr. Aenni Noah, Frau Flora Fiänkel,
rau Generalleutnant von Radowltz, Frau Heinlein, James Simon,
r. Albrecht Köhler und andere Zuwendungen. Interessant ist es, an dem großen Karton zu verfolgen, wie durch die farbigen Steinchen der jablreichen Besucher die Darstellung langsam die Farbe des Originals annimmt und Leben gewinnt. Doch harren noch unge⸗ zählte Tausende von Mosalkteilchen der Anbringung.
Unter dem Titel Wir brauchen ein Reichs- Fugend⸗ wehrgesetz! Ein Mabnwort zur deutschen Jugendwehr⸗ bewegung“ hat der Oberlandesgerichterat, Reichstags und bayerische Landtageabgeordnete Dr. Muller Meiningen, der schon in An⸗ trägen zu den Heeresvorlagen der Jahre 1911—13 für elne bessere körperliche Erziehung unserer Jugend eingetreten ist, eine Schrift ver⸗ faßt, in der die Frage der Heranbildung eines körperlich und sittlich bochstehenden Menschenmaterlalg eine klare, überzeugende Behanzlung erfährt (42 Seiten, Verlag von B. G. Teubner in Leipzig, Preis 80 3). Die von dem „Zentralausschuß für Volkg⸗ und Jugend⸗ spiele? herausgegebene Schrift ist dielem und der „Deutschen Turnerschaft“ als den Trägern der deutschen Jugendwehrbewegung“ gewidmet und behandelt unter Berücksichtigung der Lehren des ge⸗ waltigen Krieges alle wesentlichen Fragen der künftigen Wehrkraft unseres Volkeß. Sie widerlegt die eiwaigen Bedenken und Eln⸗ wendungen gegen ein Jugendwehrgesetz, zeigt dessen große Vor— teile, seine Möglichkeit und Notwendigkeit und bringt im Wortlaut einen Entwurf eines Reichsgesetzes, betreffend die Vorbereitung der Jugend für den Heeresdienst. Die frischen und eindringlichen Aus— führungen verdienen ein aufmerksames Studium.
Kunst und Wissenschaft.
Am Diengtag wurde im Beuth⸗Schinkel ⸗Museum in der Tech. nlschen Hochschule in Berlin ⸗ Charlottenburg die Ausstellung graphischer Blätter des 16, 17. und 18 Jahrhunderts: Der Krieg in drei Fahrhunderten“ eröffnet. Die auggestellten Blätter stammen zum größten Teil aus dem Beßtze des Museums selbst — unter ihnen befinden sich viele seltene Schätze — ; einzelne Stücke wurden auch auz Privatsammlungen geliehen. Der Letter
wiederholten sich die üblichen Vorstöße des Feindes mit dem
des Beuth⸗Schinkel⸗Museums, Geheimer Regierungerat, Professor
ö ö aa über
Dr. Zimmermann, erõff gele die Auestellung mit zmnem Vertrag übe den 32 in drei Jabrhunderten, 1500 — 1800. der 6 BVenkschen Reden in schwerer Zeit fortsetzte. Noch im 16. ——— kandert — so führte er etwa aug — machten die chaerger alder, Ritter einen wenn auch immer kleiner werdenden Teil des ——— aug. Albrecht Püärer schlzert sie i einigen Kupferst ichen, 0 14 beiden Blättern mit dem beiligen Georg und in dem . — der sich vor Tod und Teusel nicht fürchtet, einer Dar lung nie 2 als Titelblatt für den beutigen Krieg gelten kann. Da d 7 — Gmbeit der Ritterbeere aus drei Mann, dem Ritter. dem 2 — und einem Schätzen, mit vier Pferden bestand, löste sich die . in lauter turmerartige Ginjelkan vie auf. Sobald das Suh hol 6 seiner takiischen Gliederung in gedrängten Massen in der Ge 66 auftrat, mußte dag lose jusammengefügte Ritterheer lle e . dem 15. Jahrhundert lag das Schwergewicht der Deere in So . ju Fuß. In der gegen Ende des 15. Jahrhunderts n . tretenden Ochanisation der Lande knechie, um die sich besonders i Mar verdient gemacht bat, wurde wieder ein Volks beer 6. af . deffen Sauptwaffe der ange Spieß war. Bis in rie 312 des großen bollandtjchen Unabräugigteltetrieges war die Taltit des . kaum geändert worden; noch immer spielten die Spieße . 26 Aufstellung in tiefen Gliedern, die dem Ansturm Wucht verle 6 sollten, die Hauptrolle. Moritz ven Oranien war es, der * iichtige Verbludung zwischen der blanten Waffe und den immer me hr in den Vordergrund tretenden Feergewehren fand, indem er r . Einheiten in kleine, nur wenge Reihen tiefe Abteilungen gullélie, und sie schachbrettartig in drei Treffen ordnete. Am längsten 6 tümlich blieb die Artillerie, die erst im Laufe des 18. und namen des 19. Jahrhunderts eine immer ge, m . bis zu der her
vorragenden Stellung im gegenwärtigen Kriege erbielt,.
3 e ge , e n, Zimmermanns schloß id eine Besich⸗ Aus Ten bleber weiten Kreisen unbekannten
ist in ihr asammengestellt,
ielerischen Art, die ge⸗
. wo in Callots
stãndnis voll
Horden des
aun unabhängige
Franzosenkönigs Ludr Lothringer Land verwüsteten.
tauch'n in den alten Blättern auf:
bei Rethel und einen Entsatz von Arras aus de
gibt das Bildnis des Marquis de Castelnau, eines n de ranzõsiichen Heerführers. Hollands große Krieges zeit ist mit Bildnissen und Schlachthlättern vertreten, die zum Teil aus
besitz stammen.
Privat⸗
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Einstellung von Deutschrussen als . .
In der Landwirtschaftlichen Zeitung für Westfalen und Livpe (Heft 46 des 72. Jahrgangs) wird von der vandwirtschafts kammer amtlich auf die Möglichkeit, deutschrussische Kriegegefangene als Ge⸗ sinde zu erbalten, hingemiesen. A. a. O. heißt es. Da in Aussicht stebt, daß deutschrussische Kriegsgefangene demnächst als Knechte, Viehwärter und Arbeiter für die Kriegsdauer gegen mäßige Ent⸗ schädigung einzeln obn⸗ Bewachung unter persönlicher Verantwo nung des Arbeitgebers zur Verfügung gestellt werden können, werden Dand= wirte, in deren Bezirk noch das Heuerlinge verhältnis besteht, gebeten, zur Feststellung des Bedarts dem Arbeitsamt der Landwirtschafts= kammer ihre kin ge auf Ueberwelsung solcher Kriegsgefangenen u übermitteln. Da es sich durchweg um evangelische Leute handelt, die in die Familie des Arbeitgebertz aufgenommen werden sollen, muß diesem Umstande bei den Anträgen Rechnung getragen werden. Westere Auskunft erteilt das Arbeikgamt der Landwirtf afts kammer.
Wie verkaufe ich mein Stroh?
Ueber diese Frage besteht bei Landwirten und Dändlern immer noch einige Unklarheit. Wer Stroh absetzen will, schreibe an Lie Bezugsvereinigung der deutschen Landwirte, Stroh Abteilung, Berlin W. 10, Genthiner Straße 38: Hiermit biete ich Ihnen ab Bahnstation (Name) folgende Mengen Stz ob an: [genaue Angabe der Mengen in Zentnern sowie der Arten, ob Roggen Weizen-, Hafer⸗, Gerste⸗ oder Dinkel, ferner ob Flegel drusch , Preß⸗ drusch. oder ungepresies Maschmendruschstroh). Ich ersuche um Mitteilung, ob die Bezugs veremigung der deutschen Landwirte das Stroh kaufen will. Dann erfolgt in längstens 14 Tagen die Ent— scheidung. Verzichtet die Bezugeverelnigung auf die Ueberlassung des Strobs, so ertellt sie dem Änmeldenden eine Bescheinigung, suf Grund deren er das Stroh an einen anderen unter Beachtung der gesetzlichen Höchstpreise absetzen kann. Wer sein Stroh unmittelbar, d. h. ohne Iwischenhändler, an ein Proviantamt oder ein anderes Organ der Heeres, oder Marineverwaltung absetzt, ist zum Angebot an die Bezugsverelnlgung nicht verpflichtet, ebensowenig ein Klein händler, der unter Ausschluß von Eisenbahn und Wasserweg bei einem Tagesverkauf von inggesamt höchstens 30 Zentnern unmittelbar an Verbraucher absetzt.
Die Zuckererzeugung in Belgien.
Belgien ist ein Land mit blühender Zuckerindustrie, die durch den Krieg dank den Beniühungen der deuischen Zivilverwaltung um möglichst ungestörte Aufrechterbaltung von Handel und Wandel leines⸗ wegz so gelitten hat, wie man vlelleicht annebmen könnte. . finden darüber in der ‚Chemiterzeitung‘ recht beachtenswerte An— gaben, denen wir folgendes entnehmen; .
Die Rübenzuckerindustrie hat in Belgien denselben Ursprung wie in Deutschland, die von Napoleon J. seinerzeit ausgeführte Kontinental- sperre. Die Zahl der Zuckerfabriken ist in den letzten 10 Jabien etwag gesunken, von 100 in der Kampagne 1905 94 auf 90 im folgenden Jahre und dann allmählich weiter bis auf 68 in der am. pagne 1913,14. Aber der Rübenbau ist keineswegs in aleicher Weile zurückgegangen. Die mit Rüben bestellte Flache betrug 1303 04 59 100 ha, sank im folgenden Jahre allerdings auf 48 770 ha sst dann aber auf 71 390 ha gesttegen, darauf abermals auf 66 300 ha gesunken und hat in den nächsten Jabren auch wieder, aber nicht so stark geschwankt. 1912 13 war ste abermals auf b6 000 ha gestiegen, 1913/14 wiederum auf 85 309 ha gefallen. Auch die Rübenernte auf 100 ha ist nicht immer die gleiche gewesen, sodaß bel einer geringeren Anbaufläche doch zuweilen mehr Rüben geerntet wurden. Gbensog war die Zuckererzeugung von 1090 E. Rüben schwankend, im Duichschnitt der zehnjährigen Periode 1803 13 betrug sie 14,45 kg gegenüber einer Zuckergusbeute von 16,1 kg von 100 k Rüben in Deutschland in der gleichen Periode. Naturgemäß wurde in Deutschland auch auf 1 ha entsprechend mehr Zucker ge⸗ wonnen als in Belgien, 4613 kg gegenüber 4149 kg. In der letzlen Friedens kampagne 191314 wurden in Belgien 55 300 a mit Rüben angebaut und piermit eine Robzuckerproduttien von 2239 049 ernieli.
Bald nach Kriegsausbruch war Lüttich erobert. Schon am 20. Mugust zogen die deutschen Truppen in Brüssel ein. Da die kel- gische Armee bei ihrem Rückjug die Cisenbahnen möglichst unbrauchbar gemacht und die Waggong und Lokomottven nach Frankreich wegarführt batte, da ferner die Pferde und Wagen von der belgischen und water von der deutschen Heeresleitung stak in Anspruch genommen wurden und weiter viele Arbelter und Fabrikbeamte zum Krieg dienst ein. gejogen waren, so waren Nie Auesichten für die Juckfertam paare 1914115, zumal da auch der Post.! und Telegraphenbetrieb durch den Krteg sehr gestört war, recht trübe. Dle deutsche Zidllverwallunn
aber, die schon Anfang September in Brüssel eingeseßt warde, rat