1915 / 292 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 11 Dec 1915 18:00:01 GMT) scan diff

ben wurden auzgehoben und an dle Zuckerfabriken abgeliesert. Auch die Futterrüben und das Gemüse ist bereitz eingebeimst. Dle regelmäßigen Niederschläge im Berichtsmonat haben bewirkt, daß sich die Weiden gut gehalten haben und dem Vieh noch reichlich Nahrung bieten. (Bericht deg Kalserlichen Konsulats in Bu kare st vom 30. No⸗

vember 1515) Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause wird morgen, als 11. Tag des Richard Wagner⸗Iyklus, die erste in der Reihe von Vor—⸗ stellungen von Parsifal, gegeben. Die Kundry singt Frau Leffler⸗ Bu nckarl, das Altsolo: Frau Goetze, die Blumenmädchen: die Damen: Dur, Marherr, Escher, Herwig, Engell, Blirkenström, den Parsifal; 8 Ward lowter, den Amfortag: Herr Schwarz. den Gurnemanz: r Bohnen, den Klingsor: Herr Habich, den Titurel: Herr Schwegler, die Gralsritter: die Herren Sommer, Bachmann, die Knappen: die Damen Escher, Birken ström, die Herren Henke und Philipp. Dirigent stu* ? General mustkdirektor Blech. Die Vorstellung beginnt um

1

Morgen, Sonntag, hause ‚Alt Berlin' gegeben. In dem zu

wird im Königlichen Schauspiel. Heltere Bilder aus der Großväterzeit) . nfang aufgeführten Singspiel „Wiener in Berlin wirken die Damen Durieur, Heller, von Maphurg, Ressel und die Herren Böticher, Vespermann und Zimmerer mit, in der den Beschluß bildenden Reise auf gemein— schaftliche Kosten die Damen Arnstädt, Conrad, Heisler, van der Lich,

die Herren Patry, Eggell ĩ von spermann. ö ge ma Eichholz, on Ledebur und Vespermann

NMafalda Salvatint, früber Mitglied des Königlichen Opern- bauses singt im Deutschen Opernhause am Sonnabend, den 18. d. M, zum ersten Male die Giulletta in Voffmanns Erzählungen“.

Im Berliner Theater findet am Montag die 50. Auffüh— rung des Scherjsptels Wenn zwel Hochzeit machen“ statt. Das Er⸗ träxgnig dieser Vorstellung wied dem Berliner Ungarn. Verein zugunsten des Wiederaufbaus ungarischer Ortschaften in den Kar— pathen übeiwiesen.

Ein Weibnachtz konzert findet am Mittwoch, den 15. 8. M, Abends 8 Uhr, in der Königlichen Hof- und Garnisonkirche in Potsdam, zum Besten einer Weihnachtsbescherung der Kriggskinder un? des Liturgischen Chors, unter der Leltung des Qrganisten Professorß Otto. Becker statt. Mitwirkende sind die, Konzertsängerinnen Zofsa Wituska (Sopran) und Lili Schrey (Alt), die Konzertsänger Leo Gollanin (Tenor) und Eduard Meyer aß) sowte Bianca Becker Samolewska (Violine), Milly van Hees Violine) und der Liturgische Chor.

Mannigfaltiges. Berlin, den 11. Dezember 1915.

Im Abgeordnetenhause fand, wie hiesige Blätter melden, gestern abend eine Versammlung der Reichsdeutschen Waffenbrüderlichen Vereinigung“, die außerordentlich stark besucht war, statt. Unter den Anwesenden bemerkte man bohe Offigere, Staatsbeamte, Abgeordnete und Mitglieder des diplo⸗ matischen Korpg, unter diesen den täürkischen Botschafter Hakkt Pascha, den bulgarischen Gesandten Rizow und den Legg— tiongsekretär Grafen Khuen - Hedervary von der österreichisch⸗ ungartschen Botschaft. Der Oberbürgermeister Wermuth leitete

ie Versammlung mit einer Begrüßungsansprache ein, worauf der Reichstagsabgeordnete Dr. Friedrich Naumann das Wort nabm, um über das Thema „Un sere Verbündeten und wir“ zu sprechen. Seine Rede fand stürmischen Beifall. Nach weiteren Ansprachen des Reichstags. und Landtagsabgeordneten Y. Schiffer und des Stadtschulinspektorß Dr. Sch epp wurde auf Vorschlag des Oberbürgermeisters Wermuth an das Vorstandsmitglied der Vereinigung, Generalfeldmarschall von Mackensen ein Be—

grüßungttelegramm abgesandt. Unter Hochrufen auf die ver- bändeten Heere und hre Führer wurde die Versammlung geschlossen.

Kursus über deutsch-türkische Wirt schaftsfragen. Angesichts des nunmehr sich öffnenden Weges Berlin Konstantin opel und der dadurch geförderten deutsch / türkis Wirtschafts beziehungen wird ein Kursuß allgemeine Beachtung sinden, den die von Dr. Jäckb geleitete Augskunftsstelle für deutsch⸗ türkische Wirtschaftsfragen“ im Januar in Berlin veranstaltet. Die Themata sind u. a. Deutschlands Interesse an einem starken Wirtschaftaleben der Türkei; die Verbältnisse der Natur in der Turkei und ibre Bedeutung sür die Wirtschast; die Entwicklunge⸗ aänge der orientalischen Wirtschaft und der europäischen Ein⸗ flüsse; die türkische Volkswirtschaft und Finanzwirtschaft; das deutsch türkische Wirtschafte programm. Als Dozenten sind ge⸗ wonnen: Piosessor C. H. Becker, Bonn; Dr. E. Jäckh, Berlin; R. Runge, Berlin; Professor E. Mittwoch, Berlin; Professor A. Philippson, Bonn, und Dr. C. A. Schäfer, Berlin. Die Vorträge werden vom 4. Januar ab Dienstags, Mittwochs und Donneretags, Abends 8— 109 Uhr, in den Räumen des orientalischen Seminars in Berlin stattfinden und vier Wochen dauern. Die ᷣ— beträgt 20 M0; für die Mitglieder der Deutsch kischen

ereinigung 10 4. Anmeldungen nimmt das Bureau der „Deutsch⸗ Türkischen Vereinigung“ (Berlin, Schöneberger Ufer 36 A) entgegen.

W. T. B.“ teilt folgendes mit: In einzelnen Kreisen der Zivllbevölkerung ist immer noch die Ansicht vertreten, daß Lie Beeregangebörigen Heimaturlaub erbalten, wenn sie selbst oder ihre Verwandten und Freunde Goldgeld samm eln und der Reichsbank zuführen. Diese Ansicht ist un zutreffend, denn dlese Bestrebungen haben auf die Gewährung von Urlaub keinerlei Ein- fluß. Das Zurückbehalten von Goldgeld aus diesem Grunde ist daher zwecklos und geschieht nur zum Nachteil des Vaterlandes. Je mehr Gold der Reichsbank zugeführt wird, umsomehr steigt die wirt⸗ e Kraft und das Ansehen des Deutschen Reiches gegenüber dem

us lande.

In der Reihe von Vorträgen, die jetzt in der alten Garnisonkirche, Neue Friedrichstraße, über Fragen der Religion und Kultur im Weltkrieg stattfinden, wird Dienstag, den 14. Dezember, Abends 87 Uhr, der Lie. R. Mumm, Mitglied des Reichstags, über das Thema: ‚Der Reichgtag und der Krieg“ sprechen. Die Orgel⸗ vortiäge: Hirtenmusik aus dem Weihnachtsoraterium und Choralfuge uiber Vom Himmel hoch“ von Bach, hat der Organist Priebe über. nommen. Auz dem Ertrag soll den Verwundeten zu Weihnachten eine Freude bereltet werden. Karten zu 20 J. 50 8 und 1 4 sind bel Bote u. Bock, im Garntsonküsteramt, Neue Friedrichstt. 46, und Abends am Eingang der Kirche zu haben.

Um die Jahreswende wird in der Berliner Austellung s— halle am Zoologischen Garten eine Ausstellung eröffnet werden, die in der Hauptsache feindliche Waffen und Aus—⸗ rüstung, erkämpft auf den Schlachtfeldern in Ost und West, vor Augen führen wiid. Die Ausstellung wird auf Veranlassung und mit Unierstützung des Königlich Preußischen Kriegsministeriums vom Zentralkomitee der Deutschen Vereine vom Roten Kreuj ver⸗ anstaltet, das den erzielten Gewinn zur Förderung seiner Liebestätig⸗ keit verwenden wird. Der erstrebte Zweck der Veranstaltung dürfte um so eher erreicht werden, als man auf dieser Ausstellung der Be⸗ völkerung Schaustücke vorführen wird, die das Verständnis für die Lelstungen unserer Krieger steigern werden. Jedes Stück hat seine Geschichte, die mit dem Heldentum unserer Soldaten verknüpft ist. Jeder Gegenstand ist von milttärlschem oder kriegsgeschichtlichem Werte. Den Kennern der Kriegsgeschichte werden sich lebenswahre Erlãute⸗ rungen erschließen.

Im Lessing⸗Museum (Brüderstraße 13) findet morgen, Sonntag, Nachmittags 5 Uhr, ein Märchen nachmittag für Jung und Alt, unter Mitwirkung der Damen Kaiser, Jurkuhn und Wutzky

und deg Komponlssen Rlchard Wintzer, slatt. Der Eintritt kostet für Grwachsene 1 M, für Rinder 590 3. Der 6. Gammermusik. abend des Steiner⸗Roth stein Quartetts am Mittwoch, den 15. d. M., Abend 8 Uhr, bringt ein Streichquartett und Lieder von G. G. Taubert und das Klarineitenquintett von Mozart, unter Mit. wirkung des Kammermusikers Kohl. Die Lieder singt Glisabeth Ohlhoff, begleitet vom Komponisten.

Im Wissenschaftlichen Theater der Urania!“ spricht der Frofeffor Dr. Kaßner am Dienstag, Abends 8 Uhr, Ueber Bulgarien, Land und Leuten und am Donnerstag der Geheime Postrat Grosse über „Die deutsche Feldvost im Weltkrieg! Am morgigen Sonntag, am Montag, Mittwoch, Freltag und Sonnabend wird der Vortrag: Die BVardanellen, Konstantinopel und der Bosporutz . Abends gehalten. Nachmittags 4 Uhr wird morgen sowie am Montag, Diengiag und Sonnabend der Vortrag .Der Isonio und Desterreichs Adrlaküste! und am Mittwoch, Donnerstag und Freitag der Vortrag Von den Karpathen bis Brest ⸗Liitowek“ zu kleinen Prelsen wiederholt werden.

Auf der Treptower Sternwarte hält am Dlengtag, den 14. d. M., Abends 7 Uhr, der Direktor F. S. ni . an der Hand jahireicher Lichtbilder einen Vortrag über: „Unsere Erde al Planet‘, und um 8 Uhr der Dr. A. Nippoldt, Observator am Eid⸗ magnetischen Observatorium in Potsdam, einen Lichtbildervortrag über: Der Kompaß in der Entwicklung der europätschen Kultur“. Dr. Nippolds Vortrag zerfällt in folgende Abschnitte: Der Kompaß als Wegweiser auf, über und unter der Erde; seine Bedeutung bel der Durchführung der großen Entdeckungsreisen zu Ausgang des Mittel⸗ alters; seine geschichtliche Entwicklung; Hinweis auf seine frühere Benutzung (Kreuzzüge, Normannenfahrten, in der christlichen Bau— In ur u Altertum); seine Verbindung mit der Heraldik und der Mystik.

Mailand, 10. Dezember. (W. T. B.) Die Mailänder, Italia“ berichtet aus Vercelli, daß die Dampfstraßenbahn nach Trino, Borgosesia und Biella die Hälfte ihrer Züge wegen Koblenmangelz ausfallen lassen müsse. Für den Rest der Züge reiche der Kohlen vorrat noch 20 Tage; sollte dann keine Ergänzung der Vorräte möglich sein, müsse der Verkehr ganz eingestellt werden.

Rußkoje Slowo“ beklagt W. T. B.‘ zufolge, daß die wohl habenden Kreise der russischen Gefelischaft sich voll— ständig vom Kriegsliebesdienst zurückgezogen hätten und durch ihre Verbindungen vielen Angehörigen ihrer Kreise dazu ver= belfen, vom Kriegsdienste freizukommen und sich in allen möglichen Bareaus für geringes Gehalt zu betätigen. Die Zahl der ‚Drücke⸗ berger“ sel infolgedessen Legion.

Das ‚Reutersche Bureau) meldet aug Richmond in Virginia: Die Stadt Hopewell, wo sich die neuen Pulverfabriken von Dupont befinden, ist fast ganz niedergebrannt. Die Fabriken sind nicht beschädlat. Die Regierung sandte Truppen zur Hilfe⸗ leistung. Ber Sachscha den in der fast völlig niedergebrannten Stadt übersteigt eine Million Dollar. Tausende sind obdachlos. Der Belagerungszustand wurde verhängt. Ein plündernder Neger wurde gelyncht.

Erie (Pennsvlvanla), 10. Dezember. (W. T. B.) Laut Mel—⸗ dung des Reuterschen Bureaus“ wurden eineinhalb Millionen Bushels canadischer Weizen, ter an die alliierten Länder verschifft werden sollte, in einem Elevator der Pennsylvaniabahn durch Feuer zerstört. Der Schaden beträgt dreiviertel Millionen Dollar. Die Ursache des Brandes ist unbekannt.

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Dienstag, Mittwoch,

Theater.

Königliche Schauspiele. Sonntag: Opernhaug. 274. Abonnementsvorstellunz. Vie ständigen Reservate sowie die Dienst⸗ und ö sind aufgehoben. Richard Wagner ˖ Zyklus. 11. Tag: Parsifal. Ein Bühnenweibfestsptel in drei Aufzügen

Donnerstag: traum.

Sonntag, kleinen Preisen:

Freitag Sonnabend: Maria Stuart. Ein Sommernachts⸗

Kammerspiele. Nachmittags 23 Uhr:

Abends 8 Ubr: Der Weibsteufel.

und Nomvdienhaus. Sonntag, Nachm.

3 Uhr: Sxtrablätter! Abends

8 Uhr: Die rätselhafte Frau. Lust

spiel in 3 Akten von Robert Reinert. Montag und folgende Tage: Die

3u rätselhafte Frau.

Montag und folgende Tage: muß man sein.

Mittwoch und Sonnabend, Nachmittags 39 Uhr: Der tapfere Ulan.

Theater des Westens. (Station: Garten.

Montag und folgende Tage: Bodos Brautschau.

Mittwoch und Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Klein Rotkäppchen.

Jung

Kantstraße 12.) Ko nzerte.

von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.

Schausptelhaus. 268. Abonnementsvor⸗ stellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Alt ⸗Berlin. Heitere Bilder aus der Großväterzeit. In Szene gesetzt von Herrn Vr. Bruck. Die Reise auf gemennschaftiiche Kosten. Komisches Gemälde in 3 Rahmen, verfaßt von Herrn Louis Angely. Vorher: Wiener in Berlin. Singspiel in 1 Akt, verfaßt von Herrn Karl von Holtel. Anfang 73 Uhr.

Montag: Opernhaus. 275. Abonne— ments vorstellung. Die ständigen Reservate sowie die Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Richard Wagner⸗Zyklus. 12. Tag: Parsifal. Ein Bühnenwelh— festspiel in drei Aufzügen von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.

Schausplelbauz. 2659. Abonnementsvor⸗ stellung. Altdeutschee Abend. In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Dr. Reinhard Bruck. Hans Sachsens poetische Sendung von Goethe. Ge— sprochen von Herrn Engels. Frau Wahrheyt will Niemand herbergen von Hans Sachs (1550). Der fahrende Schüler im Paradies von Hans Sachz (1550). Neusprachlich bearbeitet von Pannier. (Der fahrende Schüler . Her⸗ mann Thimig vom Hoftheater zu Meiningen als Gast) Der Roßdieb zu Fünsing mit den tollen diebischin Bauern von Hans Sachs (1553). Neusprachlich be⸗ arbeitet von Pannier. Die gelibte Dornrofe. Schertz'Spyil in vler Auff⸗ zügen von Andreas Gryphius (1660).

Anfang 77 Uhr. DOpernbaus. Dienstag bis Senntag: Richard Wagner Zyklus. Parstfal. Schauipie baus. Dienstag: Ult⸗ Berlin. Mitwoch Minaag von Barnhelm.

Montag bis Freitag: Der Weibs⸗ teufel.

Sonnabend: Der Vater.

Doltksbühne.

(Theater an Bũlowylatz. ) (Untergrundbahn Schönhauser Tor.) Direktion: Max Reinhardt.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu kleinen Preisen: Hamlet. Abends 8 Uhr: Der Sturm.

Montag und Mittwoch: Wallensteins Tod.

Dienstag mulus.

Freitag und Sonnabend: Das Mirakel.

und Donnerstag: Trau⸗

Ferliner Theater. Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Wie einst im Mai. Abends 3 Uhr: Wenn zwei Hochzeit machen. Ein Scherzfsplel mit Gesang in 4 Bildern von Rudolf Bernauer und Rudolph Schanzer. Musik von Walter Kollo und Willy Bredschneider.

Montag und folgende Tage: Wenn zwei Hochzeit machen.

Mittwoch und Sonnabend, Nachmittags 37 Uhr: Der Zauberzylinder.

Theater in der Käöniggrätzer

Straße. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Nausch. Abends 8 Uhr: Der Vater. Trauerspiel in drei Akten von August Strindberg. Uebersetzt von Emil Schering.

Montag: Rausch.

Dienstag und Freitag: Maria Stuart.

Donnerstag: Ait Berlin. Freitag: Iphigenie auf Tauris. Sonn adend Alt⸗Berlin. Sonntag: Alt Berlin.

Der Vater.

Dentsches Theater. Dixeltlon: Mar Reinbardt) Sonntag, Nachmittags 25 Uhr: Zu kleben Preisen: Die veutschen Rtecinstäbter. Abende 7! Uhr⸗ Maria Stuart.

Montag: Judith.

Garten.) Sonntag,

Walther Stein. Montag und folgende selige Exzellenz.

Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend:

Dentsches Künstlerthenter. turn bergerstr. 70 71, gegenüber dem Zoologischen Abend 8 Die selige Exzellenz. Lustsplel in drei Akten von Rudolf Presber und Leo

Uhr:

Tage: Die

Wetter leuchten. ö. loi cher

Cessingtheater. Sonntag, Nachmitt. 3 Uhr: Baumeister Solneß. Abends 8 Uhr: Komödie der Worte. Drei Einakter von Arthur Schnitzler.

Montag: Zwischenspiel. (Harry Walden.)

Dienstag, Mittwoch und Donnerstag: Romödie der Worte.

Freitag: Zum ersten Male: und Galtläer.

Sonnabend: Kaiser und Galiläer.

aiser

Schillertheater. O. (Wallner theater.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Maria Stuart. Abends 8 Uhr: Die fünf Frankfurter. Lustspiel in drei Akten von Carl Rößler.

Montag: Der G'wissenswurm.

Dienstag: Ultimo.

Charlottenburg. Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Das Glück im Winkel. . Abend! 8 Uhr. Jung brunnen. Lustspiel in vier Aufzügen von Paul Undau.

Montag: Schirin und Gertraude. Dienstag: Der Raub der Sabine⸗ rinnen.

Deutsches Opernhaus. (Ghar⸗ lottenburg, Bismarck⸗Straße 34 37. Direktion: Georg Hartmann.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Der Wildschütz. Abends 53 Uhr: Die Fledermaus. Komische Operette mit Tanz in drei Akten von Meilhae und Halévy. Bearbeitet von G. Haffner und Richard Genée. Musik von Johann Strauß.

Montag und Mittwoch: Tannhäuser.

Dienstag: Der Wildschüutz.

Donnerstag: Undine.

Freitag: Zum ersten Male: Rigoletto.

Sonnabend: Hoffmanns Er züh⸗ lungen.

Komische Oper. (An der Welden⸗ dammer Brücke) Sonntag, Nachmittage 34 Uhr: Gold gab ich für Eisen. Abends 8 Uhr: Jung muß man sein. Operette in drei Akten von Leo Leipziger und Erlch Urban. Gesangttexte von Leo Leipziger. Musik von Gilbert.

onntag, Nachmittags 3 Uhr: Polen⸗ blut. Abends 8 Uhr: Das Fräu⸗ lein vom Amt. Operette in drei Akten von Georg Okonkowski und Franz Arnold. Musik von Gilbert.

Montag und folgende Tage: Das Frãulein vom Amt.

Mittwoch und Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Frau Holle.

Theater am Nollendorfplatz. Sonntag, Nachmittags 35 Ubr: Zu er⸗ mäßigten Preisen: Die Dollarprin⸗ zessin. Abends 87 Uhr: Immer feste druff! Vaterländisches Volksstück in vier Blldern von Hermann Haller und Willi Wolff. Musik von Walter Kollo.

Montag und folgende Tage: Immer feste druff!

Dlenstag, Donnerstag und Freitag, Nachmittags 31 Uhr: Der Störenfried.

Mittwoch und Sonnabend, Nachmittags 37 Uhr: Dornröschen.

Lustspielhan s. (Friedrichstraße 236.) Sonntag, Nachmittags 35 Uhr: Herr⸗ schaftlicher Diener gesucht ... Abends 81 Uhr: Die Ehre.

Montag und folgende Tage: Frieg im Frieden.

Thaliathenter. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Kamerad Männe. Abends 8 Uhr: Drei Paar Schuhe. Lebensbild mit Gesang in vier Bildern, frei nach Karl Görlitz von Jean Kren. Gesangsterte von Alfred Schönfeld. Musik von Gilbert.

Montag und folgende Tage: Drei Paar Schuhe.

Philharmonie. Sonntag, Mittags 12 Uhr: Oeffentliche Hauptprobe zum V. Philharmontschen Konzert. Dirt⸗ gent: Arthur Nikisch. Solist: Franz von Veesey.

Montag, Abends 7 Uhr: W. Phil⸗ harmontiches Konzert. Dirigent: Arthur Nitisch. Solist: Frauz von Vecsey.

Zirkus Husch. Sonntag, Nachmltt. 35 Uhr und Abends 8 Uhr: 2 Var⸗ stellungen. (Nachmittags hat jeder Er⸗ wachsene ein eigenes Kind unter 10 Jahren frei auf allen Sitzplätzen, jedes weitere Kind halbe Preise) In beiden Vor— stellungen: Michel. Fabel in 3 Akten von Paula Busch. Driginal⸗Pantomime des Zirkus Busch Einstudiert von Ballett metster R. Riegel. Musik von Kapellmeister A. Taubert. Dekoratlonen von Georg Handrich, Dresden. Kostüme von Leopold Verch, Kalserl. Königl. und Großherzogl. Hoflieferant. Vorher das groe, glänzende Programm.

/ /

Familiennachrichten.

Verehelicht: Hr. Oberleutnant Ernst von Bülow mt Frl. Alice von Pressentin (Schwerin). Hr. Alfred Blomeyer⸗ Bartenstein mit Frl. Hildegard Jahn (Königsberg i. Pr.).

Gestorben: Hr. General d. Kay. z. D. Karl Ferdinand Frhr. v. Lindeman (Dresden).

M 292.

: In der Woche vom 28. November bis 4. Dezember 1915 sind die nachstehenden öffentlichen Sammlungen triebe von Gegenständen zu Kriegswohlfahrtszwecken auf Grund der Bundesratsverordnung vom

worden.

Erste Beilage . zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 11. Dezember

Amtliches.

Königreich Preu Ministerium des Inn

Berlin, den 10. Dezember 1915.

Der Minister des Innern. J. A.:

ßen.

ern.

und genehmigt

Ver⸗

M Mull d. J.

von Jarotzky.

Name und Wohnort des Unternehmers

Zu fördernder Kriegswohlfahrtszweck

Zeit und Bezirk, in denen das Unternehmen ausgeführt wird.

Stelle, an die die Mittel

abgeführt werden sollen

Kriegsbund von Offiziersfrauen Großberllns, Berlin

Dersel be.

Das polnische Hauptwahlkomitee für Rheinland, Westfalen und die benachbarten Provinzen, Oberhausen (Rhld)

Deutsche Kolonialgesellschaft, Berlin

Gesamtausschuß für Verteilung von Lesestoff im Felde und in den Lazaretten, Berlin

Inspektion der Elsenbahntruppen, Berlin Schöneberg

Volkmann, Regierungsrat, Berlin⸗ Schöneberg

Ersatzbataillon des Schles. Pionier⸗ bataillons Nr. 6, Neisse

Ersatzbatalllon Grenadier⸗Rgts. Nr. 11, Neumarkt

Verein ehemaliger 62 er, Breslau.

II. Ersatz⸗Abt. Feld⸗Art. Rgts. von Clausewitz (1. Oberschl.) Nr. 21, Carlowitz

Vorstand des Vereins 1. Ulanen, Breslau

Heilsarmee, Heim für Heimatlose, Breslau

Verlag der Schlesischen Volks⸗ zeitung, Breslau

Derselbe ; ;

Derselbe

Derselbe

Derselbe

Derselbe

Derselbe

Derselbe

Derselbe

Derselbe

Derselbe

Derselbe

Kameraden⸗Verein ehemal. Breslau

ehem.

22er,

Kameraden⸗Verein ehemal. 11er, Breslau

Direktton der Linke⸗Hofmann Werke, Breslau

Gräfin Waldersee, geb. von Wila⸗ mowitz Möllendorff, Breslau

Deutscher Verein für Sanitäts- hunde, Zweigstelle in Breslau

1 Ostpreußenhilfe Verband deutscher Kriegshilfsvereine für Ostpreußen, Berlin Schöneberg

Hilfs verein deutscher Frauen, Berlin

2

1) Oeffentliche Samm

Beratung, Arbeltsvmermittelung Unterstützung von Offiners⸗ Unteroffiziersfamilien

Beschaffung warmer Unterkleidung für

das Feldheer und von Anzügen für

Unteroffizierkinder

3Zum Besten der russisch⸗polnischen Kriegsgebiet

Zum Besten der Herzog Johann Albrecht

Spende für die Kolonten“ (Beseitt⸗ gung von Kriegsschäden in Kolonien)

Versorgung des Feldbeeres, der Marine, der Lazarette und der deutschen Kriegs

gefangenen mit Lesestoff

Zum Besten der Eisenbahntruppen im

Felde

Beschaffung von Bekleidungsgegenständen und Verbandstoffen für die 1. osmanische

Armee

Beschaffung von Weihnachteliebesgaben für die Feldformationen des Schles.

Puionlerbataillons Nr. 6

Nr. 62 und seine Neuformattonen Desgl. für das 1. Ulanen⸗Rgt. Einrichtung einer Kriegsspeisung arme bedürftige Kriegerfrauen Kinder . Zum Besten der Feldseelsorge Beschaffung von Kriegerlesestoff

Provinz Schlesien. . Zum Besten des Malteser Kriegsfonds

. Beschaffung von Liebesgaben für die

Truvven und Lazarette Zum Besten des Nationalen Frauen dienstes Zum Besten der hilfsbedürftigen Ost⸗ preußen Unterstützung der Notleidenden in Galtzien und der Bukowina Krüppelfürsorge

Zum Besten der Vergessenen im Felde Gefangenenfürsorge

Unterstützung der Notleidenden in Russisch Polen

für das Inf.⸗Rgt. Keith (1. Oberschl.) Nr. 22 Desgl. für das aktive 11. Rgt.

Desgl. für das Inf. Rgt. Keith (1. Oberschl.) Nr. 22

Desgl. für die Unterseebootsleute sowie deren Angehörige und deren Hinter bliebene

Deggl. für die im Felde Führer von Sanitätshunden

) Bertele rege Druckschriften. Hllfstätigkeit in der Provinz Ostpreußen

stehenden

Zum Besten der Kinder der im Felde stehenden Männer

und und

Notleidenden im

den

Desgl. für das Res.Inf.⸗Rgt. Nr. 271 Desgl. für das 3. Oberschl. Inf.⸗Rgt. Desgi. sär das Feld. Art. Rat. Nr. l

für und

Zum Besten des Roten Kreuzes in der

Beschaffung von Weihnachtsliebesgaben

1 an;

Der Kriegsbund Bis 31. März 1916, Provinz Brandenburg einschl. Landespolizeibezirk Berlin.

Bis 31. März 1916, Provinz Brandenburg einschl. Landespoltzeibezirk Berlin.

Am 8. Dezember 1915, die vom Komitee umsaßten

Gebiete.

Der Kriegsbund Das Komitee

Finanjkommission der Bis 31. März 1916, Deurschen Kolonialgesellschaft Preußen.

Bis 31. März 1916, Preußen.

Bis 25. Dezember 1915, Preußen.

Bis 29. Februar 1916, Preußen.

Bis 31. Dezember 1915, Provinz Schlesien.

Der Gesamtausschuß

Dle Inspektion

Bnndesleitung des Jung⸗ deutschlandbundes

Der Truppenteil

Bis 31. Dezember 19165, Provinz Schlesien.

Bis 31. Dezember 19165, Provinz Schlesien.

Bis 31. Dezember 1915, Prodinz Schlesien.

Bis 31. Dezember 1915, Provinz Schlesien. Bis 31. März 1916, Provinz Schlesien.

Der Truppenteil Der Truppenteil Der Truppenteil

Der Truppenteil

Heilsarmee in Breslau

Armeebischof Dr. Heinrich Joeppen in Berlin

Sistumshauptkasse Breslau

Bis 31. März 1916, Provinz Schlesien. Bis 31. März 1916, Provinz Schlesien. Rotes Kreuz Bis 31. März 1916, Provinz Schlesien. Verein Schles. Malteserritter Bis 31. März 1916, Provinz Schlesien. Bis 31. März 1916, Provinz Schlesien. Bis 31. März 1916, Provinz Schlesien. Bis 31. März 1916, Provinz Schlesien. Bis 31. März 1916, Provinz Schlesien. Bis 31 Mär; 1916, Provinz Schlesi⸗n. Bis 31. März 1916, Provinz Schlesien. Bis 31. März 1916, Provinz Schlesien. Bis 31. März 1916, Provinz Schlesien. Bis 31. Dezember 1915, Provinz Schlesien.

ö

zaterländischer Frauen⸗ verein Nationaler Frauendienst in Breslau f Verein der Ost, und West. preußen in Breslau Geh. Hofrat, Professor Dr. Seeliger in Leipzig Schles. Krüppelfürsorge⸗ verein Breslau

Rotes Kreuz

Rotes Kreuz Bistumshauptkasse, Breslau

Der Truppenteil

Bis 31. Dezember 1915, Provinz Schlesien. Bis 31. Dezember 1915, Provin; Schlesien. Bis 20 Deiember 1916, Provinz Schlesien.

Der Truppenteil Der Truppenteil Gräfin Waldersee

ö ö ⸗. . = k 6

Die Zweigstelle Bis 31. Dezember 1915,

Provinz Schlesien.

n st än den

Ostpreußenhilfe Bls 25. Dezember 19165,

Preußen.

.

Bis 31. Januar 1916, Preußen.

Der Verein

Der Feldzug in Serbien. Aus dem großen Hauptquartier wird dem „W. T.

geschrieben: In siegreich fortschreitender Offensive

9 41 B.

zog das deutsch · Isterreichische

glücken, des fremden en . Herr zu werden. damals die Hoffnungen bei der ser Gefangenenaussagen, aufgefangene Befeble und im Laufe der machte Erfahrungen bestätigen diese Vermutung.

So mochten ischen Heereslettung fein, und alle Zeit ge⸗

Mittwoch und Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Schneemittchen. Nachmittags 3 Uhr:

Sonntag, hannisfeier.

Trianontheater. (Georgenstr. nahe Bahnhof Früedrichstr) Sonntag, Nach⸗ mittaas 31 Uhr: Staatsanwalt Alexander. Ahendg sI Uhr: Bodos Brautschau. Schwank in drei Akten von Max Reichardt.

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg

Verlag der Expedition (J. V. Mengerin g) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckeei und Verlagsanstalt, Berlin, Wil helmstraße 32

Vier Beilagen

sowle bie Satz. ANusgake der Deutschen Verlustlisten.

Jo⸗

Zu kleinen Preisen:

Heer zwischen Lukavlca und Mlava in das Innere Serbiens, als die bulgarische Armee in heftigem Kampf an den Ufern des Timok rang. Zu jener Zett hatte man wohl im serhischen Hauptquartier den schwer wiegenden Entschluß gefaßt, auf eine Gegenoffensive zu verzichten, die, selbst wenn sie glückte, nur einen Teilerfolg mit sich bringen konnte, dafür aber die Gefahr in sich barg, von allen rückwärtigen Verbindungen abgeschnitten zu werden. Unter möglichster Schonung der eigenen Kräfte wollte man nur notgedrungen und Schritt ür Schritt den heimischen Boden aufgeben und dem Feind nach Möglichteit Abbruch run. Dag Land und seine Bewohner sollten dabei elfend zur Selte sieben. Die verbündete Entente würde im Laufe der Zeit sicherlich nicht ausbleiben, mit ihr vereint mußte es dann

Beim Oberkommando des Feldmarschalls Mackensen, dem außer den deutsch-⸗dsterreichischen Armeen auch eine bulgarische unter. fand, war man sich bewußt, daß es in diesem Feldzug bauptsächlich auf Schnelligkeit ankam. Jeder einzelne Truppenkörper mußte davon überzeugt sein, daß nur ein rücksichtsloses Vorstürmen in der einmal angesetzien Richtung den sicheren Erfolg mit sich bringen wüde. Der Serbe durfte, von verschiedenen Selten angefaßt, nicht jur Bestnnung kommen. Als tapferer Kämpfer war er wobl ebenbürtig einzuschätzen, in der Schnelligkeit des Dandelns waren ihm Die Veere der Ver⸗ bündeten überlegen. So sollte das Heer des 1. Peter niedergerungen werden von einer Macht, bei der ein jeder, vom Feldmarschall herab bis zum Mugketter, von felsenfester Siegeszuversicht durchdrungen war.

1915.

Man war beim Oberkommando der Auffassung, der Gegner werde, nachdem er durch den Save Donau. Uebergang völlig über⸗ rascht worden war, weiter rückwärts zwischen Lajarevac Petropac den ersten größeren Widerstand auf der ganzen Linie leisten. Die Ge⸗ staltung des Geländes und das Auftreten stärkerer Kräfte auf ganzer Front ez standen allmählich über 100 0900 Mann Serhen gegen deutsch. vsterreichtsch· ungarische Truppen im Kampf = berechtigten in dieser Vermutung. Dann mußte es auch im Interesse der Serben liegen, die langsam sich vorwärts bewegende Walje des eindes zum Stehen zu bringen, Um die Hauptquelle jeglichen Nachschubes an Niegsmalerial aller Art, die Stadt Kragujevac, zu schützen. Konnte auch kein dauernder Schuß gewährt werden, mußte man doch Zeit gewinnen, die dort aufgespeicherten Schätze weiter rückwärtg zu verlegen. Schon der Besuch der Flieger, die mit Vorliebe ihre Bombengrüße auf die Atsenale und Magazine von Kragujevac sandten, brachte empfindlichen Schaden mit sich, die Stadt aber dem Feinde zu überlassen, in der die einzigen Baffen und Munttions. fabriken sich befanden, das war für einen Staat, dessen Zufuhr an Kriegsmaterial nur mehr über Montenegro und Albanien erfolgen konnte, ein unersetzlicher Verlust.

Gin Widerstand beiderseits der Morawa und weiter westlich bis an die Lubacowka erschlen um so aussichtsreicher, als er zunächst nur frontal getroffen werden konnte. Noch trennte die Bulgaren die 1000 und mehr Meter übersseigende Gebirgsaruppe, und vor einer unmittel- baren schnellen Ueberflügelung schützte den Feind das unwegsame Gelände entlang der Mlawa. Dort arbeiteten sich jene Truppen, die schon in den Kämpfen um die Anagtema⸗Höhe Lorbeer erworben hatten, nur langsam vorwärts. Schon schien es, wie wenn der Serbe die Schwäche des deutschen Heeres auf seinem linken Flügel erkannt hätte und mit einer Offensive größeren Stils aus sudöstlicher Richtung drobe. Mit überwältigender Frast warf er Bataillon um Bataillon gegen den Heeres= flügel. In heißem Ringen galt es hier der Uederlegenheit Stand zu halten und den stellenweise schon eingedrungenen Feind wieder aus den notdürftig geschaffenen Stellungen heraugzuwerfen. Ein beißer Kampf tobte mehrere Tage. Aber die Führung ließ sich hierdurch in den einmal gefaßten Entschlüssen nicht irre machen. Erotz der Gefahr vom Osten der strebten die Truppen beiderseitè der Morawa, fest vertrauend auf den Mut und die Standhaftigkeit ihrer im Kampf stehenden Kameraden und beseelt von dem Willen zum Siege, ihrem Ziele zu. Und duich dieses Vorwärtsschreiten in der einmal angesetzten Richtung brachen sie den feindlichen Stoß, der wohl dazu angesetzt war, starke Kräfte auf sich zu ziehen und dadurch die gesamte Offensive zum Steben zu bringen. Nunmehr war auch frontal kein Aufhalten mehr. Die Stellungen, die man anfangs zu halten hoffte, konnten einem Feind, dessen Stärke man vorher nie geahnt hatte, kein Halt gebieten. An einen Ausbau war aber jetzt nicht mehr zu denken. Dicht auf den Fersen folgten die Verbündeten. Der Weg nach Kragujevac war offen.

Je mehr unsere Truppen in das Herz Serbiens drangen, um so ungan barer wurden die Wege, um so größer die Entbehrungen. Tonnte man im Tal der Morawa noch von mangelhaften Straßen im europätlschen Sinne sprechen, weiter östlich und westlich fehlte jeder Begriff für die Wege, die der Truppe zum Vormarsch zuge⸗ mutet werden mußten. Auf lehmige, zum Teil tief eingeschnittene Pfade, die eines jeden Unterbaues enibehrten, war man mit feinem ganzen Troß angewlesen. Strecken, deren Zurücklegen in der Ebene wenige Stunden erforderte, mußten im tagelangen mühevollen Marsch durchrungen werden. An regelmäßtgen Nachschub war nicht mehr zu denken. Was nach vorne gekarrt werden konnte, war Munitlon. Eifen ging vor Verpflegung. Zum Teil mit 10 Pferden bespannt, unter Beihilfe ganzer Kompagnien wurden die Geschätze einzeln in Stellung gebracht. Manches brave Tier, das noch vor kurzem die Straßen des Westens oder Ostens geschmückt hatte, sank bier im Lehm und Schlamm erschöpft jzusammen. Pferdefutter gab es von rückwärts schon lange nicht mebr; man konnte froh sein, den Menschen das Nötige zuführen zu können. Hin und wieder sorgte das Land für die Ernährung der Truppe. Ohwobl die serbische Regierung den Abtransport des reichlichen Viehbestandes in das Innere des Landes organisiert hatte, gab es doch Gegenden, in denen noch mancher Vierfußler in die Feldküche wandern konnte, zum Teil trieb der starke Schnee, der auf den Bergen fiel, das Vieh unseren Feldgrauen in die Arme. Ohne zu murren gaben auch die Einwohner ihr Eettztes dem Sleger, um ihn selbst dann flebentlich zu sie vor Hanger zu bewahren. Die vermutete Heimtücke des serbischen Volkez war jur Mythe geworden, woh! hatten vereinzelt Esnwohner versucht, einen Hinterhalt zu bereiten; sie haben ihr Ver- brechen gebüßt. Im allgemeinen ertrugen die Zarückgebliebenn das über sie verhängte Schicksal mit Würde. Wer als Serbe, Soldat oder Richtfoldat, im ehrlichen Kampfe in die Hände des Siegers geriet, wurde bebandelt, wie es sich den gegenüber geziemt, der für seln Vaterland dem Tod ing Auge sieht.

Am 1. November 4 Ubr 30 Minuten Vormittags wurde durch einen Parlamentär einem Zuge der J. Kompagnie eines deutscken Reserveinfanterteregiments beim Petrovapcka Wirtehaus die Stadt Kragujevac feierlich übergeben.

Die Gemeindevertretung hatte sich am 27. Oktober einstimmig aus eigenem Antrieb entschlossen, die Tore der Stadt ohne Wider⸗ stand den verbündeten Truppen zu öffnen, vertrauend auf die Menschen= liebe der Sieger und um das Leben vieler Tausender von Kindern, Frauen und Greisen vor den Kriegsgreueln zu reiten Hin und wieder kam es zu kurzen Zasammenstößen mit zurückgebliebenen plündernden Kemitatschis, fonst verhielt sich die Stadt rubig, durch die noch im Laufe desselben Mergens die Massen der Infanterie gegen die die Stadt überragenden vom Feinde besetzten DOöͤhen vorging. Auch hier jog der Serbe, ohne erheblichen Widerstand zu leisten, ab. Da⸗ gegen bedurfte es äußerst heftiger Kämpfe, um den Feind aug feinen gut aus zebauten Seellungen auf den Höhen von Baardan zu werfen. Mit dem Vorrücken der Verbündeten beiderseits Kragujevae war auch ein längeres Halten für die Serben am Timok unmöglich geworden. Die gut ausgebauten Befestigungen von

itt bitten,

Knjazevac und Zajecar, vor denen sich der reißende Fluß hinzog,

hatte den tapferen Bulgaren an dieser Stelle den Eintritt in serbisches Gebiet verwehrt ert im Rücken bedroht, mußten die Serben dem immer wieder anstürmenden feindlichen Nachbar das Feld räumen. In der dem Sohn der Berge eigenen Gewandtheit nrebten sie durch dag unwirtliche Hochland ihren Kameraden zu, die sich dem westlichen Moraba. Tal vãherten. Noch war die Macht des Feindes nicht ge⸗ brochen, noch war von Auflöfung nichts zu merken obl brachte jeder Tag aller Orten Gefangene, die vor Hunger und erschöpft die eigene Sache für verloren erklärten, das Gros der serbischen Armee aber war noch in der Hand ihrer Fübrer, mit ibm konnte ein Durchbruch vielleicht über Pristina, Skoplie, gedeckt durch eine schützende Wand an der öst⸗ lichen Morada. Aussicht auf Erfolg haben. Mußte denn eine Armee die immerbin noch über 100 0090 Mann und den größten Teil ibrer Geschütze verfügte, den Kampf aufgeben, wo einstweilen nur schwache bulgarische Kräfte den Weg jum Bundeggenossen verlegen konnten Um fo mehr kam es für die drei verbündeten Armeen, die sich jeßt bei Paracin die Hand gereicht batten, darau an, im ücsichtslosen Forischreiten ju bleiben. Durch den Anschlus der Brügaren an den linken Flügel der Deutschen war auch der unmittel- bare Ginflaß des Feldmaischalls über dite ihm unterstellten Derres. körper sichergestellt. Während früher jur Armee des General