1915 / 295 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 15 Dec 1915 18:00:01 GMT) scan diff

Kalserkrone acer fret, Dlese Benutzung bat aber 4 Charakter der vorliegenden ö . Eintrag getan, vlelmehr erscheint das ganze wie aus einem G und wohlbedacht la den Provortionen. Den Kern der Schllderung baden die politischen Geschehnisse, neben denen aber auch die ku turelle Entwicklung genügend Beachtung gefunden kat. Man tann der Schrift nachrübmer, daß si: sich mreng auf dem Boden der geschichtli hen Forschang bält, obne auf Einzelheiten oder rittize Fragen einzugeben, was ja schon der Zweck deg

üchleing aus schlozd. Die Zeichnung der Einzelpersonen ist bengvoll, wie die der Begebeahelien kurchsichtig ist. Dem Iweck der Darstellung entspricht es auch durchaue, daß in ihr besonders darauf hivgewiesen ist, wie die Arbeit der Hohenzollern für das Werden und Wichsen ibres eigenen Staates auch dem gesamten deutschen Vaterland zuzute gekommen ist. Eine jweite Schrift, die den Sladtschulrat De. G. Weidemann in Liegnitz zum Verfasser hat, behandelt daz enger umgeenzte Thema „Die Hohenzollern und die Schule!. Unter Benutzung der einschlägigen Literatur bietet der Verfasser auf etwa 209 Textselten elne knappe Geschichte des Schul weseng in Preußen vom Kurfürften Frledrich J. bis auf die Gegenwart unter geschickter Hetvorhebuyg der Hauprmomente. Das Buch dürfte in Lehrerk eisen dankbare Aufnabme sinden; ez ist im Verlag der Waisenhausbuchhandlung in Halle a. S. erschlenen und kostet geh. 2 K.

Von den in der Teubnerschen Sammlung „Aus Natur und Geisteswelt berauggegebenen wissenschaftlich⸗gemelnverfländlichen Dar ; stellungen ist das 129. Bändchen, in dem der Geheimrat Professor Dr. K. Th. von Heigel eine Uebersicht über die „Politnischen Hauptströmungen in Guropa im 19. Jahrhundert‘ geboten hat, nach dem Tode des Verjassers in dritter Auflage eischienen, deren Bearbeitung er noch hat vornebmen können. Der Verf.sser hat, so sehr er von dem gewaltigen Kampfe, in dem Deutsch— land gegenwärtig sseht, innerlich erfaßt ist, sich doch bemüht, auch dem Gegner gegenüber Sachlichkeit zu wahren. Er bieter einen Neberolick über die tatsächlichen politischen Greignisse, ohne über die ihnen zugrunde liegenden Strömungen“, d. b. die Ideen, eine Aufklärung zu versuchen. In der vorliegenden Auflage ist manches ergänzt und nach— getragen, namentlich ist dem Balkan größere Beachtung zuteil ge⸗ worden. Auch mit den Ursachen dis Weltkrieges setzt sich Hengel aus- einander. Er sieht sie in vler Momenten: Im Zusammenschluß der germanischen Rasse im Herzen Europas, der den Nachbarrtichen he—= drohlich erschlen, in dem Konkurrenznesd Englands, in der Rachsucht Frankreichs und der CEroberungklust Rußlands, das sich den Weg jum Besporus durch Niederwerfang des österreichsch ungarischen Staates öffnen w Il. Gleichfallß in 3. Auflage liegt das Bändchen 167, vor, in dem H. Thurn: die Funkentelegrapbie behandelt. Ausgehend von den allgemeinen pbysikallschen Grundlagen, werden die Min npien des Baues und der Wirtunggweise der wichtigsten Apparate veranschaulicht, darauf nach einem Ueberblick über die Gutwicklung der Funkentelegraphie die für dir verschiedenen An wendunggaebiet? ertorderlichen Anlagen und deren Konstruktionen ausführlich beschrieben. benso wie die drahtlese Telegraphie wird auch die, drabtlose Telephonig, behandelt; in einem Schlußkaptel wird die Bedeutung beider für das Wirtschafis⸗ leben im Frleden und im Kriege beleuchtet. Neu er⸗ schienen ist eine Schilderung der baltischen Provinzen von Dr. Valertan Tornius (642 Bändchen). Der Verfasser gibt elne knappe Charakleristik der geograrbischen Lage, der Boden⸗ gestaltung und der kliwalischen Verhältnisse sowie der Ureinwohner deg Landeg. Es folgt ein kurjgefaßter Ueberblick über die Geschichte der russischen Ostseeproyinzen von der Besiedelung durch die Deutschen bis zur Gegempart sowie eine Schilderung ihrer Verfassung und Ver⸗ waltung und ihrer geistigen Kultur bis zum Ausbruch des Weltkrieges. Jedes Bändchen kostet geh. 1 M6, geb 1,25 .

Der Verlag von Gustav Zehrfeld in Leipig-R. hat eine farbige Nachbildung von Professor Hans Bobrdts Gemälde Der letzte Gruß: beistellen lassen, das ein Seltenstück zu des selben Malers bekanntein Bilde Der leßte Mann bietet. Der letzte Gruß gilt S. M. „Ayescha“, die die kleine Landungstruppe der Emden“ unter dem Befehl des Kapitänleutnants von Mücke durch viele Abenteuer

. . dem warden glebhaberd ue an n. 6 3 w von idm hergestellt. Spen Hedint bekanntes Werk Ein Volk in Waffen ist

in framösischer Uebersetzung kun peuple eu armes) im Burg- verlag in Nürnberg erschienen; es kostei 2 Fr.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernbause wird morgen, Doanerktaa, als 15. Tag 6. Richard⸗ Wagner · Zyklus Parsifal' in folgender Besegung gegeben: Nundiy: Frau Hafgten⸗Waag, Blumen⸗ mädchen: die Damen Vansa, Alfermann, Gscher, Pfabl, Engell, Bir fenstiöm, Alffolo: Fräulein Birkenström, Parsifal: Derr Jadlowker, Amfortag: Derr Bronsgeest, Gurnemanz: Derr Raüpfer, Klingfor: Herr Habich, Titurel: Herr Schwegler, Sralz. ritter: die Herren Sommer und Krasa. Tnappen? Ne Damen Gscher, Birkenström, die Herren Henke, Philipp. Die Vorstellung beginnt um 7 Uhr.

Im Königlichen Schausptelbause wird morgen Alt Berlin. (Heitere Bfsder aus der Großväterzeit) wiederholt. In dem zu Anfang aufgeführten Singspiel Wiener in Berlin wih ken die Damen Durieurt, Heisler, von Mayburg, Ressel und die Herren Böttcher, Vespermann und Zimmerer mit, in ker den Beschluß bildenden ‚Reise auf gemeinschaftliche Kosten“ die Damen Arnstäht, Conrad, Heisler, van der Lich und die Herren Patty, Eggeling, Eichholz, von Ledebur und Vespermann. Spiel⸗ leiter ist Br. Bruck.

In der Volks bübne (Theater am Bũůlowplatz sind in der am Freitag stattfiadenden Erstauffährung von Vollmoe llers „Mirakel', Mußk von Engelbert Humperdinck, dle Hauptrollen folgendermaßen besetzt: die Madonna: Leopoldine Nonstantin; die Nonne Megildis: Mary Dletrich; die Aebtissin⸗· Martha Santen; der Spielmann: Ernst Matray; der König: Emil Rameau; der Königsohn: Lothar Müthel. In weiteren bedeutenden Rollen wörken mit: die Herren Älexander von Antalffy, Ernst Benzinger, Max Kronert und Frau Emille Kurz. Die Kostüme sind nach Entwürfen von Professor Heinrich Leffler, die Dekorationen nach Entwürfen von Ernst Stern angefertlgt. Musikalischer Leiter ist Einar Nilson, Spielleiter Max Reinhardt.

Im Deutschen Opernhause wird am Freitag Rigolelto⸗ zum ersten Male aufgeführt. Die Titelrolle singt Jacques Bilk, den Herzogs von Mantua: Bernhard Bötel, die Gilda: Hertha Stolienberg; Eduard Kandl stellt den Sparafuelle dar, Emma Vilmar die Maddaleng und Grete Blaha die Giovanna. Dirigent ist Ignatz Waghalter, Spiellelter der Oberregisseur Fellx Lagenpusch.

Wie alljäbrllch im Dezember, ist auch in diestm Jahre das Deutsche Bühnenjahrbuch, das von der Genossenschaft deutscher Bühnenangehörigen herausgegeben wird, vänktlich erschienen. Die Anordnung des relchhaltigen Inhalts Rieses Jahr gangs 1916 ist in derselben Weise erfolgt wie biaher. Den Anfang macht eine Reihe von Bildnissen, denen das der König⸗ lich preußischen Hofschauspielerin a. D. Anna Schramm, die am 7. Aptil d. J. ibr 89. Lebensjahr vollendete, veran⸗ gestellt ist. Die anderen siad Bildalsse der verstorbenen Bühnen känstler August Junkermann, Hans Pagay, Rudolf Berger, Paul Paust und Viktor Arnold. Dem nachfolgenden berkömmlichen Nottz⸗ kalender schließen sich mehrere lesenswerte literarische Aufjätze an, und zwar „Zu Sbakespeares 300 jährigem Todestag.“ von Profe ssor Levin Schücklng in Brealau, Minona Frieb⸗ Blumauer“, jum 100. Geburtstage der Künstlerin von Otto Franz Gensichen, und eine Wärdlgung des Lebenswerkeg von Jocja Sapits, des im Mat verstorbenen Ehrenmitaltedz der Genossenschast und Ober⸗ regisseurz der Münchener Hofbühng⸗ von Emil Hett tedt⸗ Wien. Sen Porträt schmückt als Titelbild das Buch. Eine allgemeine Rückschau, in der insbesondere die Kriegshilfe, der Genossenschaft eingehend gewürdigt wird, eine Totenschau, allerhand wissenswerte Angaben aus dem Bühnenleben und dem Vereingwesen sowie statistische Aufstellungen verschiedener Art leiten dann zum

Berlin, den 15. Dezember 1915.

Auf den Schulschiffen des deutschen Schulschiff⸗ ge‚ rr wird die Ausbildung von Schiffs jungen auch während des Kriegeg ohne Unterbrechung sortgesetz. Dierfür war einmal das Intereffe der deutschen Handeltschiffabrt maßgebend, damit bei ibrer Wlederaufnabme nach Beendigung des Krieges genügend seemãnnisch vorgeblldete Mannschaften jur Verfuüaung stehen und damit jungen, dem Seemannsberu zustrebenden Leuten eine Aus- bildungs möglichkeit geboten wird. In gleicher Weise ist diese Aus= bildung auch von andauerndem Weit für die Kaiserliche Mar ae, in die schon eine große Zahl von Zöglingen der Schulschiffe alt Tiieas. freiwillige übergetresen ist. Auch für die Zukunst werden 99en Zeit zu Zeit weitere Gruppen folgen, da infolge der guten Vor- döildung auf den Schulschiffen des deutschen SchulschiffVerelns diese feemännisch brauchbaren Leute von der Naiserlichen Marine bevorzugt werden. Da die Auebildungszeit eines großen Teiles der Zöglinge auf den Schulschiffen zu Ostern 1916 beendet ist, so kann alsdann wieder eine Reihe von jungen Leuten neu eingestellt werden. Junge Leute werden auf dem Schulschiffe Großherzog Friedrich Augun für die spätere Verwendung als Dampfermatrosen in der Handels. marine kostenlos ausgebildet und auch unentgeltlich eingekleidet. Da auf diesem Schulschiffe nach Beendigung des sechs monatigen Kursus eine große Zahl von Schiffsjungen entlassen und zum Tell freiwillig in die Kaiserlich Marine, zum Tell als ; gut bejahlte Leichtmatrosen auf die noch in Fahrt befindlichen deutichen Handels dampfer übergehen wird, so bietet sich durch diese Laufbahn jungen Leuten die Möglichkeit, ohne Aufwen zung von Kosten schnell zu Stellung und Verdienst zu kommen. Knaben mlt besserer Schul⸗ bildung erhalten lhre Äusbildung auf dem Schulschiff . Prinzeß Eitel Frledrich' für die höbere Seemannslaufbahn und haben für Penston und Einkleidung einen Betrag von 4765 Æ ju entrichten. Dle Ein⸗ stellungsbedingungen können kostenlos von der Geschaftẽstelle Tes deutschen Schulschiff Vereins, Bremen, Herrlichkeit 5, bezogen werden, wohin auch die Anmeldungen zu richten sind.

„Gibt es ein Leben auf dem Monde?“ lautet das Thema, das

der Direktor Dr. F. S. Archenhold im großen Dörsaal, der Treptower e . am Dienstag, den 21. d. M, Abends 7 Uhr, unter Vorführung zablreicher Lichtbilder behandeln wird. In den nächsten Tagen finden folgende kinematographlsche Vor⸗ führungen mit erläuternden Vorträgen start: Sonnabend, Nachm g tags 5 Uhr: „Siegeszug der Verbündeten in Galizien? : Sonntag, Nach mittags 3 Uhr: „Frontkämpfer, 5 Uhr: „Die Eroberung Polens“, Abends 7 Uhr: ‚ünser Heer in Krieg und Frieden“; Mittwoch, den 22. d. M., Nachmittags 5 Uhr: ‚Aus fernen Landen. Nach jedem kinematographischen Vortrag wird ein Weihnachtsmãrchen vorge sührt. Kriegsberwundete haben zu allen Vorträgen freien Eintritt, desgleichen auch 'ein Kind in Begleitung eines Erwachsenen; für jedes wiitere Kind ist der halbe Eintrittsvreis zu zahlen. Mit dem großen Fern⸗ rohr werden bei klarem Wetter der „Jupiter' und der „Saturn beobachtet.

Wien, 14. Dejember. (W. T. B). In Anwelenbeit des Erzherzogs Karl Stephan, der Erzherzegin Isabella, der Minister Prinz zu

sters Roszner, deg

wie zahl⸗

und Gefahren von den Kuling⸗Inseln bis zu dem den Holländern

gebörigen Hafen Padang getragen hat u

als die kühnen Seefahrer auf dem Llovodampfer ‚Göoising' Auf⸗

nahme fanden. Das stimmungspolle Bild

schaft an Bord des Dampfers, wie sie, den Kapitän von Mücke an der Spitze, der in den Wellen versintenden ‚Ayesha“' ein dankbares Die tech ische Wiedergabe des Gemäldes in Vier⸗ Un feine Anschaffung weiten Krelsen zu ermöglichen, ist der Prels des Blattes, das in Größe von 58: 75 cm

Lebewohl zuwmkt. farbendruck ist gut gelungen.

nd erst verlassen wurde,

zeigt die Emden Mann- fFünstler;

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um fangreichsten Abschnitt: und Mitglieder“ über

Die deutschen Theater, thre Vorstände Die Ehrentafel mit den Namen der auf dem Felde der Ehre gefallenen Bähnenangebörigen verzeichnet 96 Bühnen mit dem Eisernen Kreuz J. Klasse

Den Schiuß des Bucheg bildet, wie üblich, das alpha⸗ etisch geordnete Namenverzeichnis.

wurden acht aus—⸗

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heater.

Känigliche Schauspiele. Donners tag: Opernhaus. 278. Abonnementsvor⸗ stellung. Die ständigen Reservate sowle die Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Richard Wagner⸗Zyklutz. 15. Tag Parstfal. Ein Bähnenweibfestfviel in dei Aufzügen von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.

Schausplelbaus

272. Abonnementsvor⸗ stellung. Alt⸗Verlin. Heitere Bilder aus der Großväterzeit. In Szene gesetzt von Herrn Dr. Bruck. Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten Kom ssches Gemälde in 3 Rahmen, verfastt von Hern Louis Angely Vorher: Wiener in Berlin. Singsplel in 1 Akt, verfaßt von Herrn Karl von Holtei. Anfang 78 Uhr.

Freitag: Opernbaus. 279. Abonne mentsdorstellung. Die ständigen Reservate sowie dle Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Richard Wagner Zyklus. 16. Tag: Parfifal. Ein Bühnenweih festspiek in drei Aufzägen von Richard Waaner. Anfang 7 Uhr.

Schausptelhaus. 273. Aßonnemente vor- stellung. Die JIsurnalisten. Lustiviel in vier Auftügen voa Gustav Freytag. Anfang 73 Uhr.

Nentsches Theater. (Direltion: Mar Reinhardt. Donnerstag, Aßends 7 Uhr: Ein Sommernacktstraum.

Freitag und Sonnadend: Maria Etuart.

Kammerspiele.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Meihstenfs rl.

Treitag: Der Weißbsteufel.

Sonnabend: Der Vater.

Volksbühne.

(Theater am Bůũlowplatz.) (Unt⸗rgrundbahn Schönhauser Tor.) Direktion: Max Reinhardt.

Donnerstag, Abends I Uhr: Trau⸗ mulusg.

Der

Berliner Thenter. Donnerst. Abends 8 Uhr: Wenn zwei Hochzeit machen. Ein Scherzpiel mit Gesang in 4 Bildern von Rudolf Bernauer und Rudolph Schanzer. Musik von Walter Kollo und Willy Bredschneider.

Wenn

Freitag und folgende Tage: zwei Hochzeit machen.

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Der Zauherzhlinder.

Theater in der Röniggrätzer Straße. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Vater. Trauerspiel in drei Akten von Auaust Strindberg. Uebersetzt von Emil Schering.

Freitag: Maria Stuart.

Sonnabend: Der Bater.

Komdienhans. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die rätselhafte Frau. Lust⸗ spiel in 3 Akten von Robert Reinert.

Freitag und folgende Tage: Die rätselhafte Frau.

Dentsches Kunstlertheater. (Nürn· dergerstr. 70 71, gegenuber dem Zoologischen Garten Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die selige Cxzellenz. Lustsplel in drei Akten von Rudolf Presber und Leo Walther Stein.

Freitag und folgende Tage: Die selige Exzellenz.

Cessingtheater. Donnerstag, Abends

3 Uhr: Komödie der Worte. Drei Finafter von Arthur Schnitzler.

und Galiläer. Sonnabend: Kaiser und Galiläer.

Schillertheater. O. (Wallner⸗ theater.) Donnerstag, Abend 8 Uhr: Ultima. Lusispiel in fünf Aufzügen von BH. v Moser.

Freitag: Die fünf Frankfurter.

Freltag, Sonnabend und Sonntag: Das iratrel.

Sonnahend: Schirin und Gertraude.

Freitag: Zum ersten Male: Kaiser

Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: Maria Stuart. Abends 8 Uhr: Die fünf Frankfurter.

Charlottenburg. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Ritter Bengts Gattin. Schauspiel in 5 Akten von August Strindberg.

Freitag: Jung hrunnen.

Sonnabend: Ritter Bengts Gattin.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Glück im Winkel. Abends 8 Uhr: Jung brunnen.

Komische Oper. (An der Weiden— dammer Brücke) Donnerstag, Nach mittags 35 Uhr: Der tapfere Ulan. Abends 8 Uhr: Jung muß man sein. Operette in drei Akten von Leo Leipziger und Erich Urban. Gesangstexte von Leo Leipziger. Musik von Gilbert.

Jung

Freitag und folgende Tage: muß man sein.

Sonnabend, Nachmittags 35 Uhr: Der tapfere Ulan.

Theater des Westeng. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Donnertztag, Abends 8 Uhr: Das Fräu⸗ lein vom Amt. Operette in drei Akten von Georg Okonkowsti und Franz Arnold. Musik von Gilbert.

Das

Freitag und solgende Frũulein vom Mit.

Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Frau Holle.

Tage:

Theater an Nollendarsplatz. Donnerstag, Nachmittags 31 Uhr: Der Störenfried. Abends 3. Uhr: Immer feste druff! Vaterländisches Volksstück in vier Bildern von Hermann Haller und Willi Wolff. Musik von Walter Kollo.

Freitag und folgende Tage: Immer feste druff! .

Freitag, Nachmittags 37 Uhr: Der Dtürenftied. .

Sonnabend, Nachmittags 31 Uhr: Dorn⸗ röschen.

Nentsches Opernhaus. (Char- lottenhurg, Bismarck Straße 3437. Direktion: Georg Hartmann.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Undine. Romantisch⸗ komische Oper in vier Akten von Albert dortzing.

Freitag: Zum ersten Male: Rigoletto.

Bonn ben Soff mann Er z h⸗ lungen.

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 2365.) Donnerstag, Abendz 81 Uhr: Krieg im Frieden. Lustspiel in fünf Akten von G. von Moser und F. von Schönthan.

Freitag und Sonnabend: Krieg in: Frieden.

Thaliathenter. ( Direktlon: Kren und Schönfeld) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Drei Paar Schuhe. Lebensbild mit Gesang in vier Bildern, frei nach Karl Görlitz von Jean Kren. Gesangzterte von Alfred Schönfeld. Musik von Gilbert.

Freitag und folgende Tage: Drei Paar Schuhe. z .

Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Schnee⸗ wittchen.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: hannisfeuer.

Jo⸗

Trianantheater. (Georgenstt. nahe Babnhof Friedrichstr.) Donnerstag, Abends sI Uhr: Bodos Brautschau. Schwank in dret Akten von Max Reichardt.

Freitag und solgende Tage: Bodos GBrantschau.

Sonnahend, Nachmittags 4 Uhr: Klein Rotkäppchen.

Konzerte.

Philharmonie. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Konzert zum Besten der Welh⸗ nachtsbescherung für die in den Lazaretten des III. Armeekorps befindlichen ver⸗ wundeten Soldaten, unter Mitwirkung von Heruine Körner vom Deuischen Theater,

Brockmann.

Geethonen · Saal. Donner t., Abends 3 Uhr: 1E. Symphsnie Kanzert mit dem Philharmonischen Orchester von Carl Maria Rrtz.

Zirkns Bnsch. Donnerstag, Abends 8 Ubr: Michel. Fabel in 3 Alten von Paula Busch. Original⸗Pantomime des Zirkus Busch. Einstudiert von Hallett— meister R. Riegel. Musik von Kapellmeister A. Taubert. Dekorationen von Georg Handrich, Dresden. Kostüme von Leopold Verch, Kalserl. Königl. und Großherzogl. Hoflieferant. Vorher das grote, glänzende Programm.

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Ilse von Ditfurth mit Hrn. Leutnant Helmuth Grafen von Moltke (Schwerin i. M.) Frl. Verg von Schönberg mit Hin. Oberleutnant Leo Scharf (Rittergut Kreipitzsch be Bad Kösen z. Zi. Halle, Saale).

Gestorben: Hr. Fregattenkapitän z. D. Arthur Brüls (Berlin). Hr. Robert von Löbbecke Dorstaot (Dorstadt).

Verantworklicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (J. V: Mengering in Berlin. Duck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Vier Beilagen somie die 832. Ausgake der Deut schen Verlustlisten.

zum Deutschen Reichsanz

Denutscher Reichstag. 23. Sitzung vom 14. Dezember 1915, Nachmittags 2 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Sitzung wohnen die Staatssekretäre mini Dr. Delbrück, von Jagow, Dr. rich, die Staatssekretäre Dr. Lisco und Dr. Auf der Tagesordnung stehen zunächst fünf von dem Abg. Dr. Liebknecht (Soz.) eingereichte, aus Königsberg i. Ostpr. vom 10. und 11. November 1915 datierte An fragen. Die erste Anfrage lautet: Ist die Regierung bei ents nder Kriegführenden bereit, auf der Grundlage nexionen aller Art in sofertige Friedensbe Auf welcher sonstigen Grundlage

1 sofortige Friedensverhandlungen einzutreten?

Der ster

Staatssekretär von Jagow: Mit Hinweis auf die ablehnen, auf die Anfrage Dr. Liebknecht zur Ergänzung der Schritte gedenkt die Regierung einzuschlagen gegenüber ent segenkommenden Vorschlägen neutraler Re schweizerischen Sozialdemokratie ... Präsident Dr.. f ue Anfrage, die

er Abg. Dr. Li

des Auswärtigen dlungen vom g. d. Antwort zu geben. Abg.

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Anfrage):

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gielungen, wie

r Ergänzung, sondern ne . tellt seine zweite An frage:

Ist die Regierung endlich b ckumente und das sonstige amtliche und halbamtliche Material über die unmittelbare Entstehung des Weltkrieges, insbesondere a. über die diplomatische Vorgeschichte des österreichischen Ultimatums an Serbien 253. Juli 1914, darunter die offiziellen und offiziösen Verhandlungen zwischen der deutschen und der österreichischen Regierung f Morde von Serajewo, b. über die Vorgeschichte des Bruchs der luxemburgischen und belgischen Neutralität, dem Reichstag und dem deutschen Volk vorzulegen? Ist sie bereit, für die sofortige Ein setzung einer parlamentarischen Untersuchungskommission einzutreten, die unter Kontrolle der Oeffentlichkeit die Verantwortlichkeiten prüfen und die Verantwortlichen der Sühne zuführen soll?

Staatssekretäv des Auswärtigen Amts, Staatsminister von Jagow:

Das erforderliche Material zur Beurteilung der Entstehung des Weltkriegs und der Neutralitätsfragen ist bereits veröffentlicht worden. (Sehr richtig! rechts) Die Regierung beabsichtigt auch ferner, Ver⸗ öffentlichungen über diplomatische Verhandlungen vorzunehmen, sofern dies zur Aufklärung der Oeffentlichkeit erforderlich erscheint. Für die Einsetzung einer parlamentarischen Untersuchungskommission einzu— treten, ist die Regierung nicht gewillt. treffen nur unsere Gegner. (Beifall.)

Abg. Dr. Liebknecht (Soz., zur Ergänzung): Ist die R gierung mindestens bereit, das gesamte ̃ diplomatische ? terial über die Verhandlungen sofort vorzulegen?

Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Staatsminister von Jagow:

Ich habe nichts hinzuzufügen.

Abg. Dr. Liebknecht (Soz., zur Ergänzung): Ist die gierung bereit, nachdem der italienische Ministerpräsident Lebhafte Rufe: Neue Frage! Unter der größten Unruhe des Ha und lebhaften Rufen: Unerhört! Ruhe! Ruhe! spricht der g. Dr. Liebknecht weiter, ohne sich verständlich zu Schließlich bittet er den Präsidenten förmlich noch einmal ums Wort, dieser erteilt es ihm aber nicht mehr.)

Abg. Dr. Liebknecht (Soz., zur Geschäftsordnung): Herr Präsident, ich habe das Wort erbeten zu einer Ergänzung dieser An⸗ frage.

Präsident Dr. Kaempf: Sie haben ja schon zwei Ergänzungen gehabt.

Abg. Dr. Liebknecht (Soz.): Die Geschäftsordnung sieht eine Beschränkung darin nicht vor. (Der Präsident erteilt ihm darauf nochmals das Wort zu einer Ergänzung.)

Abg. Dr. Liebknecht (Soz., zur Ergänzung): Warum hat der Herr Reichskanzler dem Reichstage weder jetzt noch in der Kriegs⸗ sitzung vom 4. August v. (Stürmische Unruhe.)

Präsident Dr. Kaempf: Das ist keine Ergänzung, sondern eine neue Anfrage. Haben Sie zu dieser Frage noch eine Ergänzung? (Stürmische Heiterkeit) Ich erteile Ihnen das Wort zu Ihrer dritten Anfrage.

Abg. Dr. Liebknecht (Soz): Gelächter.)

Präsident Dr. Kaempf: mit der nächsten Anfrage fort. Liebknecht.

Abg. Dr. Liebknecht (Soz.): Ich habe n beten. (Stürmische Rufe: Nein, nein)

Präsident: Wir sind bereits zur gegangen.

Der Abg. Dr. Liebknecht (Soz.) stellt die dritte An⸗

frage: a. Ist der Regierung bekannt, daß die Masse des deutschen Volkes die maßgebende Bestimmung über die auswärtige Politik Deutschlands für sich beansprucht, d. h. die Ersetzung der Geheim⸗ diplomatie durch eine unter dauernder Kontrolle der Oeffentöichkeit stehende auswärtige Politik und deren allgemeine Demokratisierung sordert? b. Ist die Regierung bereit, dem Reichstage noch während des jetzigen Tagungsabschnittes einen Gesetzentwurf vorzulegen, der diese Forderung erfüllt und die Entscheidung über Krieg und Frieden der Volksvertretung überträgt?

Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Staatsminister von Jagow:

Die Regierung ist nicht bereit, den Wünschen des Abgeordneten

Liebknecht zu entsprechen und eine hierfür erforderliche Verfassungs⸗ nderung vorzuschlagen. Damit erledigt sich auch der erste Teil der Anfrage. Abg. Dr. Liebknecht stellt seine vierte Anfrage:

i— ö die Regierung, in welch schwerer wirtschaftlicher Not

sich die Masse des deutschen Volkes infolge des Krieges, der Ge— vinnsucht kapitalistischer Interessengruppen und des Versagens der Regierung befindet? Ist die Regierung endlich bereit, zur Steuerung dieser Not bei energischer Steigerung der allgemeinen Kriegsfürsorge ohne weiteres Zögern unter Beiseiteschiebung aller Sonderinteressen die erforderlichen Schritte zur ausreichenden Ver— sorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln (Nahrung, Kleidung, Unterkunft Heizung, Beleuchtung) zu tun, und zwar durch Regelung der Produktion nach den Interessen der Allgemeinheit, durch Be— schlagnahme der Vorräte und ihre gleichmäßige Verteilung auf die

erw *1 2 C Si Rr Verantwortung und Sühne

J machen.

Ich habe noch eine Ergänzung.

aber nicht. Wir fahren dazu hat der Abgeordnete och das

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dritten Anfrage über—

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Erste Beilage

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Ausschal 1.

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Abg. Dr. Liebknecht (Soz., zur Ergänzung): . niast o Nors ch J , glerung wenigstens Vorschlagen der J J 1091 8 r ur J 2 ö Erfüllung dieser Forderungen dienen, folgen?

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Programm zu dieser Neuorientierung? e. nzelnen? d. Wann gedenkt die Regierung es zu ver—

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Ergänzung): Wie Frage der preußischen ö 1 11 g ganze deutsche Volk angeht.

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Abg. Dr. (Stürmische Unterbrechungen, allgemeiner

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Liebknecht (Soz.): Das ist keine neue Frage, y Lärm. Der dnete Präsident Dr. Kaempf: der Tagesordnung über.

Es folgt die erste Lesung des Gesetzentwurfs, betreffend die Feststellung eines zweiten Nachtrags zum Reichshaushaltsetat für 1915 (weierer Kriegsanleihekredit von 10 Milliarden Mark).

Wir gehen zum zweiten Gegenstand

Staatssekretär des Reichsschatzamts, Dr. Helfferich:

Meine Herren! erneuten Nachtragskredit von 10 Milliarden Mark für die Zwecke der Kriegsführung. Ich lege Wert darauf, auch dieses Mal vor diesem hohen Hause und vor der Oeffentlichkeit die Anforderung der neuen Milliarden mit einigen Worten zu begründen. (Rufe: Tribüne! (Glocke des Präsidenten.)

Meine Herren! Die Begründung des Nachtragsetats, der Ihnen vorliegt, ist einfach und zwingend: Die Sicherung unseres Bestandes als Volk und Reich muß unseren Feinden noch abgerungen werden, unseren Feinden, die nach mehr als sechzehnmonatigen militärischen Fehlschlägen und Niederlagen immer noch von einer Zerschmetterung und Verkrüppelung Deutschlands phantasieren. Der Krieg, so hart und so grausam er ist, muß und wird weitergeführt werden auf jede Gefahr und um den Preis eines jeden Opfers, bis die Zukunft von Volk und Reich erkämpft sein wird.

Die angeforderten Kredite

Staatsminister

Die verbündeten Regierungen beantragen einen

Sicherung der (Bravo!)

sollen uns die finanzielle Bewegungs⸗ freiheit geben, die wir für die Weiterführung dieses Daseinskampfes brauchen. Ihre Zustimmung, meine Herren, wird der Welt neue beweisen, daß unser Entschluß zum siegreichen Durchhalten un⸗ erschütterlich ist und daß jede Rechnung auf Schwäche und l auf Ermüdung und Hungern eine falsche Rechnung ist und (Sehr richtig!)

Meine Herren, die bisherigen Bewilligungen für de

1 62 aufs

zwietracht, bleibt den Krieg be laufen sich, wie Ihnen bekannt ist, auf 30 Milliarden Mark. Davon wurden die letzten 10 Milliarden im August dieses Jahres zur Ver⸗ fügung gestellt. Ich habe damals im August die monatlichen Kriegs⸗ ausgaben auf ungefähr zwei Milliarden beziffert. Wir haben in⸗ zwischen Monate gehabt, in denen die Ausgaben die Summe von zwei Milliarden Mark noch übertroffen haben. Alles in allem aber ist die Steigerung gegenüber dem Umfange, den unsere Kriegsausgaben s Frühjahr dieses Jahres erreicht hatten, eine nicht allzu erhebliche. Schon der März hat eine monatliche Summe von etwa 2 Milliarden Mark erfordert. Sie sehen also, daß trotz der Erweite⸗ rung des Kriegsschauplatzes, trotz der Aufstellung neuer Formationen, trotz der Preissteigerung aller Lebensmittel und Rohstoffe, trotz der sich immer noch steigernden Anstrengungen zur Verbesserung und Er⸗ gänzung unseres Kriegsmaterials, daß trotz aller dieser Umstände es uns gelungen ist, die Steigerung unserer monatlichen Kriegsausgaben in verhältnismäßig engen Grenzen zu halten. Sie dürfen daraus entnehmen, wie sich alle an der Kriegsführung beteiligten Stellen von der Notwendigkeit der sparsamsten Wirtschaft haben durchdringen lassen. Aber meine Herren, auch die strengste Sparsamkeit hat ihre Grenze an der Rücksicht auf unsere braven Truppen draußen im Felde. Kaum jemals hat ein Krieg an den Feldsoldaten dauerndeso gewaltige und fast über das Menschliche hinausgehende Anforderungen gestellt, und jetzt im Beginn des zweiten Winterfeldzuges steht uns mit doppel ter Klarheit vor Augen die elementare Pflicht, die Lage unserer Truppen draußen erträglich zu gestalten. Wir müssen also auch bei der äußersten Sparsamkeit mit dauernd hohen und wahrscheinlich weiterhin steigenden Ausgaben rechnen.

Meine Herren, das hieraus sich ergebende Exempel ist einfach. Seit der letzten Kreditbewilligung von 10 Milliarden Mark sind etwa vier Monate verflossen; daraus ergibt sich, daß der größte Teil der bewilligten 10 Milliarden heute bereits verausgabt ist. Eine Auf⸗— füllung der Kredite ist erforderlich, wenn wir nicht binnen wenigen Wochen in unserer finanziellen Bewegungsfreiheit in unerwünschter und unzweckmäßiger Weise beschränkt sein sollen.

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eiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 15. Dezember

Neben der Höhe der bisher aufgelaufenen Kriegsausgaben haben Beurteilung der neuen Kreditwerlage die Art und Weise der die Kredite bisher flüssig gemacht worden

18161 7317 ** 5 TYje bisbe r weiterhin flüssig gemacht werden sollen. Die bisher aus⸗ gelegten und gezeichneten drei Kriegsanleihen belaufen sich, wie Ihnen bekannt ist f Milliarden Mark gegenüber einer

ö K M;; , M; vecke von 30 Milliarden Mark. Nicht

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ditbewilligung für Anleihez

Anleiheform begeben ist also bisher von den bewilligten Anleihe⸗ Betrag von etwa 414 Milliarden. Hiervon ist ein Schatzanweisungen flüssig gemacht, der Rest neu zu bewilligenden Kredits werden auf gemacht werden bis zu dem Jeitpunkt, wo Betracht kommt. n Punkt anlangt, die neue Anleihe, so wissen j Ertrag von mehr als die Konsolidierung der bis dahin auf⸗ Schatzanweisungen ermöglicht hat, sondern daß uns der hinaus noch neues Geld gebracht hat. Wir ver⸗ danken es diesem großen Erfolg, daß wir mit der nächsten Anleihe in aller Ruhe bis zum März warten können, und daß wir bis dahin wie im letzten Frühjahr ohne Schwierigkeit mit der Begebung von Schatzanweisungen auskommen werden.

Der neue Kredit wird also zunächst in der Weise Verwendung daß Schatzanweisungen verausgabt werden; später tritt dann die Anleihebegebung noch offene Restbetrag der alten Kre⸗

4M Milliarden dem neuen Kredit zu.

Die Höhe des neuen Kredits schlagen wir Ihnen vor, abermals mit 10 Milliarden zu bemessen wie im letzten März und wie im letzten August.

Die der Kriegskredite wird damit den Betrag von 40 Milliarden erreichen. Es ist schwer, einen Maßstab zu fin⸗ Summe dem allgemeinen Verständnis nur wiederholen, was ich bereits im

gerückt habe: der Wert des gesamten mit allem rollenden Material und allen mehr als 20 Milliarden Mark zu schätzen; das ist Hälfte des Betrages derjenigen Kredite, die der neuen Forderung für den Krieg bewilligt sein werden.

An der erschütternden Größe dieser Belastung der Allgemeinheit mag der Einzelne bemessen, welche Opfer er jetzt und späterhin auf sich zu nehmen hat, um seine Pflicht als Staatsbürger zu erfüllen, um durch die Hergabe von Geld und Gut und, soweit es sein muß, durch Einschränkungen und Entbehrungen für seinen Teil dem Vater⸗ land in dieser schweren, für unsere Zukunft entscheidenden Zeit zu dienen. Aber wenn unserem Volke das Pflichtbewußtsein und der Opferwille erhalten bleibt, die den deutschen Mann und die deutsche Frau in schwerer Zeit stets ausgezeichnet haben, dann haben wir keinen Grund, an dem guten Ende zu zweifeln. Nach dieser Richtung zibt uns gerade auf finanziellem Gebiet das bisher Geleistete die beste Gewähr. Auch unsere Feinde haben sich überzeugen müssen,

ß auf dem Felde der Kriegsfinanzen Kraft und Wille nirgends so ihr im Einklang stehen als bei uns. Daß man unseren früheren Wohlstand in einer verhängnisvollen Weise unterschätzt hat, davon will ich heute nicht weiter sprechen. as liegt heute klar von aller Augen. Aber das will ich heute von dieser Stelle noch einmal laut bekunden: Der kategorische Imperativ der Staatsbürgerpflicht und der Vaterlandsliebe ist es, der in unseren Milliarden seine Triumphe feiert. (Sehr richtig! und Bravo! Die Zahlen der dritten Kriegs⸗ anleihe, so nüchtern Zahlen sind, reden nach dieser Richtung hin eine erhebende Sprache. 12 160 000000, in wenigen Wochen gezeichnet, von mehr als vier Millionen einzelnen Personen! (Hört! hört Ver⸗ gegenwärtigen Sie sich, meine Herren, was das heißt. Erinnern Sie sich, daß vor dem Krieg in Preußen rund 8 Millionen Haushaltungs⸗ vorstände und selbständige Einzelpersonen mit einem Einkommen von mehr als 900 e es gegeben hat. Auf das Reich bezogen wären das etwa 13 Millionen. Davon hat also nahezu jeder dritte Mann ge⸗ zeichnet; oder, um Ihnen den Sachverhalt noch anschaulicher zu machen, Zensiten mit einem Einkommen von mehr als 3000 M gab es vor dem Kriege in Preußen zwischen 800 000 und 900000. Im Reich sind das etwa 1300 000. Gezeichnet haben auf die dritte Kriegsanleihe mehr als vier Millionen Personen, also sicher nahezu drei Millionen Personen mit einem Einkommen von weniger als 3000 A. Dem entspricht die Tatsache, daß von den vier Millionen Heichnern nicht weniger als zweidreiviertel Millionen Beträge bis zu 1000 „M gezeichnet haben. Wieviel schwer verdientes Geld, wie viel sauer ersparte Groschen wurden hier in Opferwillen und Vertrauen dem Vaterlande dargebracht! (Sehr richtig Ich halte mich für berpflichtet, von dieser Stelle aus allen zu danken, die das Ihrige zu dem großen Erfolge beigetragen haben (Bravo), allen, die werbend und gebend sich in den Dienst der großen Sache gestellt und uns zu dem großen Erfolge verholfen haben. Was hier erreicht wurde, das ist in der Tat eine Volksanleihe, wie sie England machen wollte, aber nicht machen konnte. Der englische Schatzkanzler hat kürzlich eingestehen müssen im englischen Unterhause, daß die während vieler Monate offen gehaltene Volkszeichnung auf die zweite englische Kriegsanleihe ein glatter Fehlschlag gewesen ist. Hört! hört) Es wurden nur wenige Hunderte Millionen Mark gezeichnet in Monaten gegen die Milliarden bei uns in einigen Wochen. Man ist dabei dort herabgegangen bis zu verzinslichen Scheinen von fünf Schilling, also bis zu verzinslichen Fünfmarknoten, nur um die Absatzbasis zu verbreitern. (Hört, börth

Meine Herren, die Art und Weise, wie sich seitber die Gin zahlungen auf die Kriegsanleihe abgewickelt, und wie sich die sonstigen geldlichen Verhältnisse in Deutschland gestaltet haben, berechtigt uns zu der Erwartung, daß auch der nächste Ruf an die deutsche Spar kraft den erwünschten und notwendigen Erfolg haben wird. Ich will Ihnen hierfür einige Zahlen geben. Am ersten Pflichtzablungs tage, dem 18. Oktober, waren auf die dritte Kriegsanleibe bereits eingezahlt mehr als Si Milliarden Mark, mehr als O Prozent des

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