— . r e er ge m eee ne de m, , ,
1500
3000 1000 ö.
3000 bo0 „
1000 300 „ 800 200 „, 4090 , . 100 „.
Die Schuldverschreibungen sind verzinslich zu 4 vom Hundert und rückzahlbar innerhalb 59 Jahren im Wege der Verlosung, des freihändigen Rückkaufs oder der Kündigung nicht vor dem 1. Oktober 1926.
Straßburg, den 1. Februar 1916.
Ministerium für Elsaß Lothringen, Abteilung für Finanzen, Handel und Domänen. Der Unierstaaissekretãr.
J. A.: Grünewald.
Mo Stũck F zu S000 K, 636 . 9.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 21 des Reich s⸗Gesetzblatts enthält unter
Nr. 5047 eine Bekannimachung über Höchstpreise für Heu, vom 3. Februar 1916, unter
Nr. S048 eine Bekanntmachung, betreffend die Preise für Rohzucker und Zuckerrüben im Betriebsjahr 1916,17, vom 3. Februar 1916, und unter
Nr. 049 eine Bekanntmachung über die Verwendung von Verbrauchszucker, vom 3. Februar 1916.
Berlin W. 9, den 4. Februar 1916.
Kaiserliches Postzeitungsamt. rüer.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 2 des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter Nr. 5050 eine Verordnung, betreffend die Rückkehr der Deutschen im Ausland, vom 1. Februar 1916. Berlin W. 9, den 4. Februar 1916. Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.
Königreich Preußen.
Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs hat das Staatsministerium infolge der von der Stadtoerordnetendersammlung in Neheim getroffenen Wahl den Fabrikanten Egon Cosack daselbst als unbesoldeten Bei⸗ geordneten der Stadt Neheim auf fernere sechs Jahre bestätigt.
Auf Grund der Verordnung des Bundesrats zur Ergän⸗ zung der Bekanntmachung über die Errichtung von P! eisprüfungs⸗ stellen und die Versorgungs regelung vom 25. September 1915 (Reichs Gesetzbl. S. 607, vom 4. November 1915 Reichs⸗ G esetzbl. S 728) wird hiermit für den Umfang der Monarchie mit Ausnahme der Hohenzollernschen Lande folgende Ergän⸗ en der Anordnung vom 19. Januar 1916 —
A Le 6183 M. f. II 23 (g. 493 M. d. 6. AU b S844 M. f. H. u. G V. 10312 M. d. J. — angeordnet. ĩ . Artikel I.
Im 8 2 wird in Abf. 1 Ziffer 1 hinter den Worten „ihre ge—
werbliche Niederlaffsung! binzug setzt: und bereits vor dem 1. Juli 1914 Viehhandel im Hauptberuf betrieben haben.“
Artikel II. § 2 Abs. 2 erhält folgende Zusatze:
b) Viehhändler, die im Verbandsbezik ihre gewerhliche Niederlassung haben, jedoch vor dem 1. Jull 1514 Vieh— bandel im Haupiberuf nicht getrieben baben.
6) Landwirnschaftliche Vereinigungen Zuchtgenossenschaften, Zachtviehverbände), die ihren Sz im Verbandsbeznke haben?
Artikel III.
Im 5 3 wird folgender Absatz 2 zugesetzt:
„Ver nich! gewerbsmäßige Ankauf von Vi'h vom Landwirt oder Mäster zur Schlachtung für den eigenen Bedarf, soweit er sich im örllichen Bertehr ohne Versand auf der Eisenbahn abwickelt, bedingt nicht die Mugliedschaft zum Verband.“
Artikel 1V. Diese Anordnung tritt am 15. Februar 1916 in Kraft. Berlin, den 3. Februar 1916.
Der Minister
Der Minister der öffentlichen Arbeiten.
für Handel und Gewerbe. J. A.: Fran ke. J. A: Lusens ky.
Der Minister für Landwirtschaft, Der Minister Domänen und Forsten. des Innern. J. A.: Graf v. Keyserlingk. J. V.: Drews.
Just iz minist er ium.
Zu Handelsrichtern sind ernannt; der Kaufmann George Leschtentritt in Berlin und der Fabrikant Wilhelm Manes in Charlottenburg bei dem Landgericht Lin Berlin, der Kauf⸗ mann Karl Küchler in Frankfurt a. M, die Kaufleute Eduard Lepp und Karl Leiding in Danzig, — wiederernannt: der e nn,. Martin Friedberg in Berlin und der Fabrik⸗
esitzer Sali Levy in Charlottenburg bei dem Landgericht 1 in Herlin, der Kaufmann Ludwig Sommerfeld in Berlin— Wilmersdorf bei dem Landgericht IJ in Berlin, der Fabrikant Chrysanth Proenen in Cöln, der Kaufmann Julius Eylert in Düsseldorf, der Kaufmann Friedrich Hu ode berg in Biele⸗ feld der Kaufmann Edwin Appelhagen in Schmelz bei dem Landgericht in Memel, der Kaufmann Richard Ernst Fr itz e in Magdeburg und der Generalagent Max Ezapski in e
Zu stelloertretenden Handelsrichtern sind ernannt! der Kommerzienrat Simon Nathan in Charlottenburg und der Fabrikbesitzer MR Windler in Berlin bei dem Landgericht J in Berlin., der Fabrikant Paul Reifenberg in Cöln-Bayen— thal bei dem Landgericht in Cöln, der Bankier Hermann Alexander Majer in Frankfurt a. M., der Bankdireksor Bern⸗ 6. Willstätter sowie die Kaufleute Wilhelm Kittler,
aul Fischer und Karl Domansky in Danzig, — wieder— ernannt: die Fabrikbesitzer David Sandmann und Rudolf Bergmann, der Kaufmann Dr. Julius Freudenberg und der Rentier Siegfried Sachs, sämtlich in Berlin, bei' dem Landgericht J in Berlin, der Kaufmann Nathon Landsberger
in Charlottenburg bei dem Landgericht III in Berlin, der
verbots vom . Dezember 1915 (w II 1726, 11. 15 ERA)
bei dem Landgericht Banbldirellor her , chmidt if er 3
tsanwalt Goldmann ist in der Llste der t⸗ anwalte bei dem Amtggericht in 2 i. O. Schl. gelöscht.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Mit Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestãt des Königs ist der Präsident der Eisenbahndirektion in Posen Boden ste in in gleicher Eigenschaft nach Königsberg — 54 und der Präsident der Eisenbahndirektiom in Königsberg (Pr. Schultze in gleicher Eigenschaft nach Posen versetzt.
Versetzt sind ferner: der Baurat von Normann von Tönning nach Stralsund und der Regierungsbaumeister Schäfer (Karl) von Eberswalde nach Tönning zur einstweiligen Ver— waltung des Wasserbauamts Tönning, der Regierungsbaumeister des Maschinenbaufachs Bardtke, bie her in Gleiwitz, nach Witten⸗ berge als Vorstand eines Werkstättenamts bei der Eisenbahn⸗ haupwerkstätte daselbst, und Exner, bisher in Breslau, als Vorstand (auftrw.) des Eisenbahnmaschinenamts nach Stolp.
Die Regierungsbaumeister des Eisenbahnbaufachs Eichert, bisher bei der Eisenbahndirektion in Essen, und Ernst Martens, bisher in Ahrweiler, sind dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten zur Beschäftigung bei den Eisenbahn⸗ abteilungen überwiesen.
Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.
Der ordentliche Professor, Geheime Justizrat Dr. Rudolf Stammler in Halle a. S ist in gleicher Eigenschaft in die juristische Fakultät der Friedrich Wilhelms⸗Unioersität zu Berlin versetzt worden.
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
Dem Weinhauwanderlehrer Peter Carstensen in Bacharach ist der Titel, Weinbauinspektor“ verliehen worden.
Finanzministerium.
Die Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse in Naugard, Regierungsbezirk Stettin, ist zu besetzen.
Bekanntmachung.
Gemäß 5 1 der Bekanntmachung des Bundesrats zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (RGGBl. S. 603) ist den Händlern Andreas Michael in Cöln, Eintrachtstraße S9, und Friedrich Michael in Cöln, Spiesergasse 11, wohnhaft, der Handel mit Nahrungsmitteln aller Art untersagt worden.
Cöln, den 1. Februar 1916.
Der Oberbürgermeister. J. V.: Adenauer.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Preu en. Berlin, 5 Februar 1916.
Der Ausschuß des Bundesrats für Zoll- und Steuer— wesen, die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Justizwesen sowie die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr hlelten heute vormittag Sitzungen.
Zu der Bekanntmachung, betreffend Bestandserhebung für elettrische Maschinen, Transformatoren und Apparate, vom 15. Oktober 1915 (Nr. 2519. 8. 15. B 5 wird durch „W. T. B.“ folgende Erklärung veröffentlicht:
Die elekirotechnischen Firmen bauen schon seit einiger Zeit Trans⸗ formatoren mit Zintwicklung. Augenblicklich sind sie damit be— schäftigt, Generatoren und Motoren ganz oder teilwesse mit Wicklung aus Zink bejw. Schlelfringen orer Kollektoren aus Eisen herzustellen, wozu vom Verbande Deuischer Elektrotechniker auch bereits Grund lagen geschaffen sind. Nun sind Zweifel darüber aufgetaucht, ob elektrische Maschinen und Transformatoren, bei deren Bau kein Kupfer verwendet worden ist, unter die obengenannte Bekannt⸗ machung fallen.
Maschinen, Transformatoren und Apparate, bei deren Bau kein Kupfer Verwendung gefunden hat, fallen nicht unter die erwähnte Be— fanntmachung. Maschinen, Transformatoren und Apparate dagegem i ,. nur teilweise Kupfer durch Zink ersetzt ist, sind melde⸗
chtig.
Vie freiwillige Anmeldung von Maschinen, welche kein Kupfer enthalten, bei der ‚Verteilungeftelle ist zulässig.
Durch Ziffer J der allgemeinen Ausnahmebewilligung vom 25. Oktober 1915 (W II 3503,10. 15 KRA) sind bestimmte Arten veredelter Garne zur beliebigen Verarbeitung freigegeben worden, vorausgesetzt, daß sie vor dem 14. August gesponnen und veredelt sind. Zur Vermeidung von Mißverständnissen wird durch „W. T. B.“ darauf hin⸗ gewiesen, daß diese Freigabe nur diejenigen Arten veredelter Garne betrifft, welche die erwähnte Ausnahmebewilligung aus— drücklich aufzählt, wie z. B. jaspierte, merzerisierte, ge⸗ bleichte Garne usw. Veredelte Garne, die die Ausnahme⸗ bewilligung nicht ausdrücklich nennt, z. B. gasierte Garne, auch wenn sie vor dem 14. Auqust gesponnen und gasiert find, unter— liegen nach wie vor dem Herstellungsverbot für Baumwollstoffe.
Nach Mitteilung von zuständiger Stelle werden, wie „W. T. B.“ meldet, die am oder nach dem 1. Januar 1916 eingeführten Linters nicht mehr besondeis beschlagnahmt. Sie dürfen vielmehr unter der Voraussetzung, daß der Zeit⸗ punkt der Einfuhr einwandfrei nachgewiesen werden kann, als Rohbaumwolle beliebig verarbeitet werden. So— weit ihre Verarbeitung in Baumwoll pinnereien erfolat, findet auf sie die Arbeitseinschränkung des 535 des Spinn⸗
Anwendung. Für Linters, die vor dem 1. 1. 16 eingeführt
Bankdirektor Dr. Johannes Friedrich in Düsseldorf⸗Gerret⸗
worden sind, bleibt es bei den bisherigen Anordnungen.
Der heuligen Nummer des und Sianls ane saen⸗ liegt die 874. Ausgabe ber Deutschen Verllustlisten Sie enthält die 7. Verlustlista ber preußischen Urmee. X.
Banern. Der Fingnzausschuß der Kammer der g
bei der Beratung des Kultusetats auch eingehend mit
vaterländischen Jugendpflege. In der gestrigen Si des Ausschusses äußerte sich die Regierung hierzu. lu Der Kultugminister Dr. von Knilling hob laut Bericht i W. T. B. hervor, daß die Unterrichts verwaltung dse NMithiise i Jugendpflege und der Schule für die militärische Vorbereltung Jugend während des Krieges bereltwilltg zur Ver fagung gestell hei und daß dabei die Interessen der Jugendpflege und der Schi jede Berücksichtigung erfahren hätten. Eine zielbewußte und jm dienliche militärische Jugenderztehung sei bet bloßer Freiwss keit der Teilnahme nicht gesichert. Die Staatsregierung hai wiederholt Anlaß gehabt zu erklären, daß den Soꝛialdemokraten n, gesichts ihrer Haltung im Kriege die vaterländische Gesinym nicht abzusprechen sel. Das gelte auch für die soꝛialdem okranise Jugendorganisationen. Es waͤre zu begrüßen, wenn di seg Urtell tm Frieden aufrecht erhalten werden könnte. Die Behandlung n Frage der militärischen Jugenderziehung nach dem Krlege solle, wem irgend tunlich, bis dahin zurückgestellt werden Die Ay, gelegenheit werde für dag ganze Reich nur einheihst geregelt werden können. Die Grwägungen lagen ausschlu⸗
bend auf milttärlschem Gebtete. Zwischen Reich im
undesstaaten hätten Erörterungen über die Frage nsch stattgefunden. Bei einer staatlichen Zwanggeinrichtung zn mil uäsischen Jugenderziehung müsse der Unterricht: verwaltung un deren Organen bestimmender Einfluß gewahrt bleiben. Die Aten grenze, von der aus die Ausbildung unter rein militärischer dein erfolge, solle möglichst hinaufgerückt werden. Auf die B důrfnss 2. Einrichtungen der Schule und Jugendpflege sei alle Rũchsichi n nehmen.
Der Vertreter der Heeresverwaltung erklärte, daß Au wüchse bei der benehenden militärischen Jugenderztehung von in e, r, nicht gebilligt würden. Zu der Frage, ob eh Forisetzung der militärtschen Vorbereitung der männlichen Jugm nach dem Kriege unter Regelung auf gesetzlichem Wege notwenꝛn sei, nehme die Kriegs verwaltumg auf Grund der Ei fahrungen por dea Kriege und aus dem Kriege den folgenden Standpunkt lin Ueber Pläne und Absichten des preußischen Ministe Jums fön ne er Au schluß nicht geben. Die geistige Gildang des deutschen Volkes sel eint der mächtigsten Faktoren der kriegerkichen Erfolge Deutschlands. Die en Momenie stehe aber gleichwertig zur S ite die gegenüben dem Feinde bessen gründlichere joloatijche Ausbtltung des ein jelnen Mannes nach seine⸗ persönlichen Eigenschasten. Eine Vervollkommnung in der Au bildung werde nach dem Kriege durch die Anstrengungen Re Gegner, den deutschen Vorsprung einzuholen, notwendig werden Vor allem werde man trachten müssen. durch frühzeitige Slablun des jugendlichen stöpers die Zahl der Untaaglichen zu verminden, andererseits werde man noch mehr auf die Einzelerziehung d Soldaten zum selbständigen., selbsttätigen Kämpfer in ide denkbaren Lage hinarbetten muͤssen. Namentlich werde de Ausbildung im Siellungskriege zu den bisherigen ¶ Aufgaben hinzukommen. Eineg der wi ksamsten Mittel, die stark wer mehrten Ausblldungsanfo derungen zu erleich ern, bestünde h der orschulung einiger jugendlicher Jahrgänge vor lhre Einstellung in den notwendigst⸗n, nich! in das Ex rztergebiet fallenden Aushildunge zweigen. Auße halb Deuntschlands bestünden schon der ein zelt ähnliche Einrichtungen, andere Staaten würden jolche nach den Kriege treffen. Die militä ische Vorschulung würde wohl nicht por dem Jahre beginnen, in dem der Jugendliche das 17. Lebensjahr en, reiche. Die Tättgteit der Jugenz pflege, Vereine, Schulen usn. warde der Heeregvorschale als vorbereitende Grundlage Nutzen bringey sobald aber oe Unterwetsung der Jugendlichen in den Gesichte kres der militärischen Zwecke trete, könne sie nur in den Händen von Fach leuten liegen. Eine Beeinnächtigung des Wirkungskreiseß und der Tätigkeit der Vereine, deren Verdlenste die Kriens berwaltung würdtae, werde nicht eintreten. Die Friegsberwaltung sel gegen b= haltung regelmäßiger Uebungen an Sonn, und Feiertagen. Mit einer den örtlichen Verhättnissen angepaßten Inanspruchnahme eine halben Wochentages merde sich die industrielle wie die landwirtsch it Uche Bevölterung im Intereffe des Wohles von Land und Reich ab⸗
Jugenderziehung stehe nach den Berichten der Erlatztruppenteile und nach den Aeußerungen ehemaliger Jungmannschaften fest. Nachden die Heeres vorschule als Heereseinrichfung gedacht sei, stehe die gesez⸗ liche Regelung dem Reich- zu.
schusses die fast völlige Einmütigkeit des Ausschusses darin fest, daß der Vorschlag der Militärverwaltung den stärksten in das gesamte Wirtschaftsleben. Man werde vermeiden
Schließlich betonte auch noch der Berichterstatter, daß von allen Parteien des Hauses gegen den Plan der Militärverwaltung
die Aussprache.
Oesterreich⸗ Ungarn. Der griechisch⸗ orientalisch⸗ rumänische Metianu, Erzbischof von Ungarn, ist, wie „W. T. B. meldet, im Alter von 838 Jahren in Hermannstadt gestorben.
Großbritannien und Irland. Das Kriegs amt erkennt nach einer Meldung des „Man⸗ chester Guardian“ keine Begrenzung für seine Forde⸗ rungen an Rekruten an und hat bereits sowohl die Dienst⸗ pflicht für die Verheirateten als auch die Erhöhung des dienst— pflichtigen Alters ins Auge gefaßt. Im Kabinett vertreten die Minister McKenna und Runciman eine bestimmte Politik, die militärischen Anstrengungen auf Grund der wirischaft lichen Eifolge einzuschränken. Eine Entscheidung darüber ist noch nicht getroffen. Rußland.
Der Mationaltidende zufolge hat die Regierung laut amtlicher Statistik 900 deut sche Besitzungen beschlag—
25 große und 711 kleinere Landgüter; der Betrieb der meisten Besitzungen ist bereits an die Regierung übergegangen, die die Einnahmen für ihre Zwecke verwenden wird.
Ftalien. Das militärische Amtsblatt enthält eine Sonderverfügung, der zufolge unbeschränkt Beurlaubte der ersten und zweiten Kat-gorie der nachliehend aufgeführten Klassen und Waffen—⸗ gattungen zum 7 Februar einberufen werden: Jahraang 1891 der Kavallerie, Jahrgänge 1882 bis 1884 der Genietruppen und Brückenbauer, Jahrgänge 1882 bis 1855 der Genietruppen,
die für die Arbeiten in den Lagunen besonders ausgebildet
geordneten beschäftigte sich in seinen zwei letzten .
Frage der militärischen Jugenderziehung und den
finden müssen. Der große Nutzen der bisherigen militärischen
Am Schluß der Sitzung stellte der Vorsitzende des Aus
Widerspruch erfahren werde, nam entlich infolge der starken Eingrif
müssen, in dieser Weise Unruhe in das Volk hineinzutragen.
die schwersten Bedenken erhoben worden seien. Damit schloy⸗
Metropoli
nahmt, darunter 37 Handelshäuser, 86 Stadtgrundstücke,
d. Ferner werden die der dritlen Kalegorie mik unbe— hränkiem Urlaub Angehörenden des Jahrgangs i881 einschließlich Marietruppen einberufen; deren Gestellungz termin ist sedoch sch nicht bekannt gegeben. Spanien. er Ministerpräsident Graf Romanones hat dem . gerd Jann zufolge einem Korrespondenten des Blattes rflärt, daß Spanien neutral sei und neutral zu bleiben nünsche. Dies sei das von allen im Lande geteilte Gefühl, velcher Art auch immer die politischen Meinungen und die Meinungsverschiedenheiten unter Spaniern seien. Die ver⸗ chiedenen den Krieg betreffenden Tendenzen hätten nur ein ein theoretisches Interesse.
Rumänien. In der vorgestrigen Kammersitzung legte der Finanz⸗
ninisier Costines cu einen Gesetzentwurf vor, betreffend die
Erhöhung des Militärkredits um 200 Millionen Lei wie einen Gesetzentwurf über die Billigung der Militär⸗ nusgaben während der Parlamentsferien. Bis heute betragt der Gesamtkredit des Kriegsministeriums 600 Millionen Lei. Auf der Tagesordnung stand die Interpellation Take zonescus über die auswärtige Politik. Laut Bericht Bes „W. T. B.“ gab der Interpellant folgende Er klärung ab: Es wäre überflüssig ju sagen, was ich bereits in der Adressen⸗ debatte gesagt habe. Ich betone aber, daß wir in nichts unseren Standpunkt ändern; auch fügen wir nichts dem hinzu, was wir da— mals gesagt haben. ; Amerika.
Der Präsident Wilson hat in Kansas eine Rede ge⸗ halten, in der er den „Times“ zufolge sagte:
( Die Welt habe das Getreide von Kansas und den anderen großen Aderbaudistritten der Vereinigten Staaten nötig. Die Amerikaner hätten das Recht, den friedlichen Bevölterungen Nahrungsmittel zu schicken, wann und wo die Kriegszuftände dies nach den gewohnlichen Bestimmungen des Völkerrechts gestatien; sie hätten das Recht, diese mit Baumwolle zu versehen, damit sie sich kleiden könnten, und auch das Recht, ihnen ihre Fabrikate zuzuführen.
— Die Regierung der Vereinigten Staaten hat sich dem „Reuterschen Bureau / zufolge zugunsten des deutschen Anspruches entschieden, daß der preußisch⸗amerikanische Vertrag im Fall des Dampfers „Appam“ anzuwenden sei. Die Interpretation der Bedingungen des Vertrages bleibt jedoch noch zu bestimmen. ; ; ;
— Der deutsche Botschafter Graf Bernstorff hat dem Staatssekretär Lansing die letzte Mitteilung Deutschlands über den Lusitaniafall überreicht.
Asien. Der Direktor des Departements für den Fernen Osten im
russischen Ministerium des Aeußern und der Großfürst
Georg Michailowitsch sind am Mittwoch in Tokio an⸗
goekommen.
Kriegs nachrichten.
Großes Hauptquartier, 5. Februar. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz.
Ein kleiner englischer Vorstoß südlich des Kanals von La
Basseée wurde abg⸗wiesen. ö. Ein durch Wurfminenfeuer vorbereiteter französischer
Handgranatenangriff südlich der Somme brach in unserem
Artilleriefeuer zusammen. .
In der Champagne und gegen einen Teil unserer Argonnenfront unterhielt die feindliche Artillerie am Nach⸗ mittag schweres Feuer. .
Französische Sprengungen auf der Höhe von Vauquois (östlich der Argonnen) richteten geringen Schaden an unseren
Sappen an.
Unsere Artillerie beschoß ausgiebig die feindlichen Stel⸗ lungen auf der Vogesenfront zwischen Die dolshausen und
Su lzern. Oestlicher Kriegsschauplatz. An der Front keine besonderen Ereignisse. ö Eins unserer Luftschiffe griff die Befestigungen von Düna⸗
burg an. Balkan⸗Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Oberste Heeres leitung.
Wien, 4. Februar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:
Russischer Kriegsschauplatz. Ein österreichisch⸗ungarisches Flugzeuggeschwader hat den östlich von Kremieniec liegenden russischen Etappen⸗
ort Szumsk mit Bomben beworfen. Zahlreiche Ge⸗ ö eh n, in Flammen. Sonst ist nichts Besonderes vor⸗ gefallen.
Italienischer Kriegsschauplatz.
Die Geschützkämpfe blieben an der küsten ländischen Front ziemlich lebhaft und erstreckten sich auch auf mehrere Stellen im Kärntner und Tiroler Grenzgebiet. Das Schloß von Duino wurde durch mehrere Volltreffer der feindlichen Artillerie teilweise zerstört. Vor dem Tol⸗ meiner Brückenkopf gingen die Italiener infolge der letzten Unternehmung unserer Truppen auf die Hänge westlich der Straße Cinginj—Selo zurück.
Sü dö stlicher Krieg sschauplatz. . Die in Nordalbanien operierenden K. und K. Truppen haben Kruja besetzt und mit ihren Spitzen den Ischmi⸗ Fluß erreicht. Lage in Montenegro unverändert ruhig. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.
Konstantinopel, 4. Februar. (W. T. B.) Amtlicher Heeresbericht: An der Irakfront versuchte der Feind mit
einem Teil seiner Kräfte von Felahie vorzustoßen. Er wurde
durch unseren Gegenangriff zurückgeworfen und gezwungen, sich auf seine früheren Stellungen zurückzuziehen.
An der , dr,, kam es in verschledenen Ab⸗ schnitten zu Vorpostengefechten und zu örtlichen, noch fort⸗ dauernden Kämpfen. Sonst nichts von Bedeutung.
Der Krieg zur See.
erfahren wir über den Angriff eines unter halländischer Flagge fahrenden englischen Hilfskreuzers auf ein deutsches Unterseeboot folgende Einzelheiten:
Das Uaterseeboot forderte einen unter holländische Flagge fahrenden Dampfer durch Signal auf, zur Prüfung der Schiffspapiere ein Boot zu schicken. Dies geschab nach einiger Zeit. Sicherbeitg= halber tauchte das Unterseeboot jund besichtigie durch das Sehrobr den Dampfer. Es mbar ein ea. 3000 großer normaler Frachtdampfer mit glattem Deck, erhöhter Back und Hütte. Nichts Verdächtiges war zu sehen, der Name Melanie! am Bug war deutlich zu lesen. Als d s Unterseeboot neben dem Schiffsboot in etwa 10900 m Entfernung vom Dampler auftauchte, eröffnete dieser unter holländischer Flagge aus zwei Geschützen mittleren Kalibers und Maschinengewehren ein heftiges Feuer; das U-Boot konnte sich gerade noch durch schnelles Tauchen retten. Der Dampfer versuchte dann noch zweimal dag Unterseeboot zu rammen. Während der ganzen Aktion führte dag Schliff die bolländische Flagge.
Ein holländischer Dampfer „Melanie“ ist nicht bekannt; dagegen findet sich in Lloyds Register ein englischer Dampfer dieses Namens von 3002 Bruttoregistertonnen.
In diesem Zusammenhang ist auch eine Meldung der „Agence Havas“ vom 28. Januar interessant, der zufolge der bewaffnete französische Post dampfer „Plata“, ohne an⸗ gegriffen zu sein, das Feuer auf ein Unterseeboot eröffnete und es versenkt haben will. In einer Besprechung über diesen Fall versicherte der französische Admiral Lacaze dem Förrespondenten des „Petit Journal“, daß die französischen Handelsschiffe aus⸗ drücklich Befehl hätten, auch wenn sie nicht angegriffen seien, auf jedes feindliche Unterseeboot das Feuer zu eröffnen oder es zu rammen.
Grimsby, 4. Februar. (W. T. B.) Dem „Reuterschen Bureau“ zufolge haben zwei Marinefahrzeuge, die auf die Meldung des Fischdampfers „King Stephen“ nach dem Schau⸗ platz des Zeppelinunglücks geschickt worden sind, die Nachbar⸗ schaft genau abgesucht, aber keinerlei Spuren vom Luftschiff gefunden. Man schließt daraus, daß der Zeppelin ge⸗ sunken ist.
Amsterdam, 4. Februar. (W. T. B.) Wie hier an⸗ gekommene amerikanische Blätter berichten, soll der Dampfer der Leylandlinie „Huronian“ am 29. Dezember in der Nähe der irischen Küste torpe diert worden sein. Der Dampfer wurde schwer beschädigt in den Hafen geschleppt.
Wien, 4. Februar. (W. T. B.) Amtlich wird ge⸗ meldet: Eine Kreuzergruppe hat am 3. Februar, Vor⸗ mittags an der italienischen Ostküste die Bahnhöfe von Ortonag und San Vito, mehrere Magazine und eine Fabrik im Bereiche dieser Orte sowie einen Schwimmkran durch Beschießung schwer beschädigt und die Eisen⸗ bahnbrücke über den Fluß Ariello nördlich Ortona zerstört. Nach der Beschießung der Objekte von San Vito wurden Brände beobachtet. Die Kreuzergruppe ist unbelästigt zurückgekehrt. Flottenkommando.
Statistik und Volkswirtschaft.
ersten Kriegsjahres vom 1. August 1914 bis Ende Juli 1915. *)
Nach Mitteilungen des Kaiserlichen Statistischen Amts entfielen auf die Zeit des Kriegssahres vom 1. August 1914 bis 31. Jult 1915 111 Streiks und 3 Aussperrungen. Die Zahl der Arbeitskämpfe und besonders auch ihr Umjang ist außerordemlich gering im Veigleich mit den Friedensjahren: 114 Arbeitskämpfe im Kriege steben 2595 Arbeitskämpsen im jährlichen Durchschnitt der letzien fünf Friedens jahre gegenüber, sie machen also nur 4. Y H. dieser Durch- schnittszahl aus. Noch mehr zritt der geringe Umfang der Streiks in Eischeinung, wenn man die Zahl der Streikenden und Ausgesperrten betrachtet: Die 10374 Streikenden und Aut. gesperrten im ersten Kriegsjahr betragen nur 3.2 v H. der jährlichen Durchschnittsjabl von 327 593 streikenden und ausgesperrten Arbeitern des letzten Jahrfünfls.
eien den an sich geringen Zahlen des ersten Krieggfahres weist von den eimselnen Gewerbegruppen der Bergbau verbältnismäßtg die meisten streikenden Hen nn auf: 3379 in 18 Hetrieben; aber auch diese machen nur 4 v. H. der sährlichen Duichschnittszahl der Streikenden und Ausgesperrten dieser Gewerbegruppe in den letzten fünf Jahren vor dem Kriege (69 331) aus. Auf die Industrte der Maschinen, Instrumente und Apparate entfallen in 13 Betrieben 2474 Streikende, auf das Baugewerbe in 25 Betrieben 994 Streikende, auf das Handelsgewerbe in 34 Be⸗ trieben 510 Streikende, auf die Industrie der Nahrungs. und Genuß mittel in 10 Betrieben 460 Streitende, auf die Metallbearbeitung in 10 Betrieben 243 Streikende, auf die Industrle der Steine und Erden in 2 Beiriehen 239 Streikende, auf die Papierindustrie in 2 Betrieben 193 Stiellende, auf, daß Verkehrsgeweibe in 13 Be—. trieben 184 Streikende, auf die Textilindustrie in 4 Betrieben 171 Streikende, auf die Industrie der Holz- und Schnitzstoffe in 1 Betriebe 166 Streikende, auf die Lederindustrie in 5 Betrieben 61 Streikende, auf die Gast. und Schankwirtschaft in 6 Betrieben 43 Streikende, auf die Industrie der forstwirtschaftlichen Nehen⸗ produkte in 3 Betrieben 37 Streikende, und in 1 Betrlebe des Be⸗ kleldungsgewerbes wurden 17 Strelkende gezählt.
Dle Arbeltskämpfe im Kriege unterscheiden sich aber besonders noch durch ihre verhältntsmäßig kurze Dauer von denen im Frieden. So beträgt die durchschnittliche Dauer dieser Krieggstrelks und »autsperrungen nur 5a / Tage. Im einzelnen dauerten 39 der Arbeitstämpfe nur einen Tag oder noch kürzere Zeit, 17 über einen bis zu zwei Tagen, 159 über zwei bis zu drei Lagen, 9 vier Tage, ebenfalls 9 fünf Tage, 5 sechs Tage, 1 sieben Tage, 2 acht Tage, 1é zebn Tage, 10 Arbeitgtämpfe 11 bis 20 Tage, 4 21 bis 30 Tage, 1L (ein Streik von Erdarbeitern bei einem Kanalbau) 37 Tage; die längst⸗ Dauer wies mit 69 Tagen 1 Streik von Erdarbeitern bei einer Tiefbauunternehmung in Cuxbaven auf, der durch Etsatz der Streikenden durch andere AÄrbeiser beendet wurde.
Wenn man zur Schätzung des Umfanges der Arbeitsstreltigkeiten die Zahl der Tage ihrer Dauer und die Zahl der am Streik be— teiligten Arbeiter mit einander multipliziert, so ergeben sich für die 114 Arbeitskämpfe im Kriege 36 576 rechnungsmäßige Streik⸗ und Aussperrnngstage, sodaß auf eine streikende bew. ausgesperrte Person nur 3363 Kampftage kommen, während die Durchschnittezahl der Kampf⸗ tage, auf den einzelnen Streikenden oder Ausgesperrten berechnet, im letzten Jahrfünft von 1909 bis 1913 34216 betrug. Im ganzen belief sich im ersten Kriegs jahre die rechnungs mäßige Zahl der verlorenen Arbettetage auf 36 576. d J. O b. H. des Jahre durchschnitis von
11190494 im letzien Jahrfünft vor dem Kriege. . D es sich 9 dlesen Kämpfen im Krege nicht um arößere gzusammenhängende Bewegungen handelte, sondern um vexeinzelte Faͤlle,
) Veral. Nr. 125 deg Reich und Shaafganseigerg vom 21. Mal 1915 (Erste Beil age), in der die Statistik der im Jahre 1914 vorgekommenen Strelks und Aussperrungen enthalten ist.
Berlin, 4. Februar. (B. T. B.) Von zuständiger Stelle
Streiks und Aussperrungen in Deutschland während des
erglbt sich sowobl aus der Tatsache, daß in den melsten Fällen nur ig n befroffen wurde, wie auch gug der verhältnig wäßla ar- ringen Mitwirkung der Bernfgverelne. In 103 von den 114 Fallen von Streikg und ir er, en war nur ein Betrteb betroffen; 6 Streikg haiten je zwei Betriebe, 1 Gtreik hatte drei Betriebe, 1ñ Aussperrung vier Betri⸗be, 1 Streik sechs. 1 anderer si ben und 1 Streit (n Hamburger Toblenhandlungen 18 Betriebe , . Während im Durchschnitt des letzten Jahrfünfts 75 v. H. aller Streiks von Berufsvereinigungen der Arbeiter ver- anlaßt oder unterstützt worden sind, war dies im Kriege nur bel 2 von 111 Streils (= 189 v. H. der Fall, und während von den Aussperrungen des letzten Jahrfünfts 701 v. O. von Arbeitgeberverbänden unterstüßt worden waren, ist von den drei Aussperrungen deg ersten Kriegsjahres nur eine in dieser Weise unterstützt worden.
Nur in wenigen — 21 — Fällen betrafen die Forderungen die Arbeitszeit, meist handelte es sich um Fragen des Arbeit stobng. Was den Erfolng anlangt, so batten die Arbeiter bei 23 von den 114 Arbeitskämpfen ( 202 v. H). die 2320 Arbeiter (- 224 v H. aller) umfaßten, vol len, het 31 (= 274 v. H. der Arbeitskämpfe mit 4943 (— 47, v. S.) der Arbeiter teilwei sen und bei 60 ( 52, v. H) der Arbeitskämpfe mi 3111 ( 300 v. H.) der Arbeiter keinen Erfolg. Von den 114 Arbeitskämpfen wurden 60 durch Vergleichs⸗ verbandlungen beendigt; bei 33 Acbeitskämpfen , . die Ver⸗ gleichsverhandlungen unmtttelbar jwischen den Parteien, bei 1 Arbeits kampfe vor dem Gewerbegericht; bei 22 Arbeits kämpfen gingen die Vermittlungen von dritter Seite aus, und bei 4 Acbeitskämpfen geschah die Vermittlung sowohl zwischen den Parteien als auch durch dritte Personen. ;
In 21 Fällen der Arbeite kämpfe ließ sich feststellen, daß die be⸗ troffenen Betriebe Heeres bedarf herstellten (jzumeist in der Maschinen⸗ industrie)) Doch ist anzunehmen, daß das Gleiche auch in anderen Fällen zutrifft, in denen es nicht ausdrücklich aus den Berichten
hervorgeht. . . Wohlfahrtspflege.
Der Kriegsausschuß für warme Unterkleidung (Berlin, Reichstag), der, auf Anregung Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin gegründet, zur alleinigen Vertellung der Wollsachen-⸗ liebesgaben in Ergänzung der von der Heeresverwaltung gelieferten zuständigen Stücke vom Kriegeministerlum bestimmt ist, hat durch seine bisherigen Leistungen unseren Truppen schon vlel Gutes erwiesen. Im ersten Jahre seines Bestebhens hat er allein aus den von ihm gesammelien Spenden an Decken, warmen Unterkleidern und wasser⸗ dichten Umbängen für mehr als 6 Milltonen Mark ins Feld geschickt! Die Organisation des Kriegeausschusses und die un- ermüdliche Sammeltätigkeit der Territorial⸗ und Lmdeg⸗ delegieren und der staatlichen Abnahmestellen baben es ermöglicht, daß insgesamt 64 Wollzüge mit etwa 900 Güterwagen an die Front abgegangen sind, deren Versicherungswert 45 Millionen Mark betrug. An Decken sind rund 200 000 Stück abgejandt worden. Außer diesen und einer greßen Menge von wasserdichten Regen- umhängen waren bis zum 1. September 1915 aus den eigenen Beständen ans Heer geliefert: 175 736 Hosen, 534 626 Paar Socken, 203 199 Leibbinden, 1983 357 Hemden, 25 700 Paar Knie wärmer, 70 908 Paar Pulswärmer und viele tausend andere nützliche Gegenstände. Der „Kriegsausschuß für warme Unterkleidung war es auch, der mit der ‚Reichewollwoche“ einen außerordentlichen Er⸗ folg erzielt hat. Der Gesamtwert der während dieser Woche ein- gegangenen Sachen belief sich auf mehr als 30 Millionen Maik, der Gesagrnterlös lediglich aus Abfällen betrug gegen 10 Millionen Mark, ein Riesenbetrag, der den Truppen und den 4 zugute kam. Nach Bedarf gehen „ Wollzüge, nach dem Osten wie nach dem Westen ab, vollbeladen mit Wollrachenliebezgaben, an deren Lieferung der. Krleggausschuß für warme Unterkleidung. bervor⸗ ragenden Anteil hat. Die Reschsversicherungganstalt für Angestente sowie die Landespersicherungeanstalten unterstügen diesen Aus schuß seit Kriegsbeginn in weitgehendem Maß-. Auch darf daran eninnert werden, daß Seine Majestät der Kaiser und König wi⸗-derholt anläßlich Selnes letzten Geburtstages den Wunsch r ,. hat, daß alles veriügbare und sonst in der Regel für festlich Geld in dieser Zeit den Truppen dienstbar gemacht werden möge. Selten hat sich der Wert der Zentralisterung und einer bis ins kleinste geregelten Organisation so glänzend gezeigt wie bei diesem Kriegsausschuß. Jedermann erkennt schon aus dea wenigen Angatzen, mit welchen Riesenzahlen hier gearbettet wird. Welche Fülle von Wohltat aber drücken diese Zahlen aus! Es gilt, diese Liebestätigkeit weiter fortzusetzen. Der Kriegs- ausschuß für warme Unterkleidung“ bittet daher alle, sich nach besten Kräften zu betätigen, daran zu denken, daß es noch immer Tausende gibt, die für einen warmen Halsschal, einen Lungenschützer, eine Unter- jacke, ein Paar Kniewärmer, einen wasserdichten Umhang von Herzen dankbar sind, und dem „Kriegsausschuß für warme Unterkleidung“ Geldspenden zuzuwenden, damtt er in der Lage ist, weiter geeignete Wollsachenliebesgaben zu beschaffen und möglichst viele Soldaten damlt zu bedenken. Jeder Beitrag, und sei er noch so klein, bedeutet eine Freude an der Front. Geldsvenden werden erbeten auf das Postschecklonto 1812 des Bankhauses Mendelssohn u Co., Berlin W. 66, Jägerstraße 49ñ 600, zugunsten des Kriegsausschusses für warme Unterkleidung“, Berlin.
Aus dem soehen veröffentlichten Tätigkeitsbericht der Städti⸗ schen Ausgabestelle für beiablte Frauengrbeit' in Cassel für die Zeit vom 21 August 1914 bis 31. Dezember 1915 geht hervor, daß die bei Ausbruch des Krieges ins Leben gerufene gemesn= nützige Einrichtung sich außerordentlich günstig entwickelt hat. Nahezu 7060 Heimarbeiterinnen haben im Laufe der Zeit lohnende Beschäfti⸗ gung gefunden. Die Gesamtsumme der Löhne beträgt 478 506 , die höchste Lohnziffer für einen Tag 6600 4. Geliefert wurden Bettücher, Kleider, Schürzen für die städbtischen gewerblichen Werke und die k Leinen und Wollwaren für Heeregzwecke.
Kunst und Wissenschaft.
Die philosophisch⸗histor iche Klasse der Königlich Preußtschen Akademie der Wissenschaften hielt am 20. Januar unter dem Vorsitz des Scektetars Herrn Dielt eine Sitzuns b, in der Herr F. W. K. Müller eine von ihm in Gemeinschaft mit Herrn Prosessor Dr. E. Sieg in Kiel verfaßte Abhandlung, ‚Maitrisimit und Tocharlsch“ betitelt, vorlegte. Auf Giund der sortgesetztön Ver= gleichung der uigurischen Maitrisimit mit dem tocharischen Maitreya— samtti⸗Nataka wird darin der Beweis erbracht, daß die in den Jahren 1907 und 1908 aufgestellte , tocharischh für die un= bekannte Sprache Nr 1* zu Recht besteht. Es wurden ferner folgende Druckschriften vorgelegt: A. Toblers Altfranzößfisches Wörterbuch. Mit Unterstützung der Akademie herausgegeben von E. Lommatzsch. i 2. (Berlin 1915); C. Seler, Gin altperuantsches besticktes Gewebe (Berlin 1916, Sonderabdruck); Th. C Hall, Licht und Schatten im amertkanischen Leben. Mit einem Vorwort von Eduard Meyer (Berlin 1916).
An demselben Tage htelt auch die physikalisch⸗mathematische 3 der Akademie unter dem Sekreigr Heirn Planck eine Sitzung. In dieser sprach Herr Penck über Auswitterung. Dieg ist eine Gr= scheinung, die sich an ungleiche Widerssändigkest der G steine knüpft und mit klimatischen Verhältnissen nur in beschränktem Umfang in Beziehung steht. Eines ihter Produlte sind die Gesteinggitter; sol sind in den letzten Jahrzehnten an Blöcken der Mole von Nemeastle in Neusüdwalecg in feuchtem Klima gebildet und dürfen nicht als Wüstengebilde gedeutet werden. Die Augwitterung spielt eine große Nolle bei der Untergrabung der Wände; von ihr muß die Unter⸗ witterung getrennt werden, welche von elner Durchfeuchtung der Ge— Feine big zu einer gewissen he bedingt wird und echn en. zur Untergrabung von Wänden führt.
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