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Theater und Musik.
Königliches Schauspielbaug.
Der Tiroler Volkedichter Karl Schönherr ist nun auch Ing Töntgliche Schau pit haus eingesogen, daß am Sonnabend seine schon früher über anden Berliner Gübnen gegangene Komödie . Erde“ auffüßrte. Der Dichter nennt sein Stück eine Komödie det Lebeng, eine Bezeichnung, die man auf jwöesache Wesse deuten kann. Aut dem Leben ist das Stück berauggemachfen, bodenständige Ccht. heit sein stärkster Vorzug. Aber dag eben spielt in Schön⸗ beris Komödte auch nech in anderer Welse mit. Gar jäh und siegbast erweist es sich in dem alten Grutz, der, trotz seiner 77 Jabre, noch von schwerem Unfall zu genesen und jeinen Sohn, den nach Weid und Kind verlangenden Vierniger, um zwelten Male um dat erboff te Lebengelück zu bringen vermag. Nicht die Jugend siegt in dem Stück, sondern das starke, selbstberiliche Alter. Der greise Gꝛutz, der über⸗ leugend durchgeführte, originelle Daupicharakter der Komödie, fand in Derrn Pohl enen trefflichen, bumorvollen Varsteller, mit dem man sich in allem Wesentlichen stets im Einklang befand. Herr Sommersterff als Hannes mußte sich mit einer weniger gänstigen Aufgabe ab⸗ finden. Im dritien Akt vermag man mit dem auf Vernicht gestellten Schwöächling nicht ganz mitzugeben, der nicht den leisesten Versuch macht, die Geliebte zurück, ubalten, während sie mit einem anderen, als dessen künftiges Weib, aus dem Hause geht. Man verstebt auch Mena nicht ganz, obwohl ste ihr Verbalien dadurch erklärt, daß ez ihr, der io lange Umbergestoßenen, in erster Reihe um ein Stückchen eigener Erde ju tun ist, das ibr Hannes, dessen Vater immer nicht sterben will, nicht zu bieten vermag. Frau Durieux spielte übrigeng die Mena in ibrem naiven Egoigmug mit allen Mitteln ibrer slarken und vielseitigen Kunst. Noch innerlicher batte Fräulein Thimig die Trine erfaßt, die zehn Jahre neben dem geltebten Hannes in boffender Treue hingegangen ist und, durch Meng verdrängt, sich schließlich doch ju berbem Verstcht verurtenlt sieht. Die jugendliche Schauspielerin 6 der Gestalt der alternden Magd rührendes Leben zu verleihen. Besonders echt wirkte Herr Eggeltng als werben des Ctabofbäuerlein. Dag originelle Totenwéiblein stand, von Frau Conrad dargestellt, leben voll vor den Zuschauern. Dle Herren tmm erer (Roßknechy, von Lede bur (Dderknecht), Boettcher (Totengräber), Eichhol;j (Tischler) tragen mit dazu bet, ung in der bäuerlichen Gebirgtwelt, in der das Siück spielt, belmisch zu machen.
Deutsches Opernhaus.
Im Deutschen Dpernbaus wurde am Sonnabend zum eisten Male. Carmen aufgeführt. Blzeit Meifterwerk erzielte auch bier, wie überall, wo es bisher gegeben wurde, den vollen Beifall der Zu—= hörer, ohgleich die Aufführung nicht den allerbesten des Deutschen Orpernbauses beluzählen war. Vor allen Dingen fehlte es an einer völlig geeigneten Vertreterin der Titelpartte; denn Fiäuleln Stolen. berg ist, bei aller Bewunderung, die man ihrem ernften Streben und vielseitlgen Können jollen muß, keine solche und dürfte auch nie eine werden, weil die Rolle weder dem Klangcharakter ibrer Stimme entspricht, noch sich überhaupt mit ibrem Wesen deckt. An. suerkennen ist aber, daß die Lünstlerin sich alle Mäbe gab, ibrer Auf gabe gerecht zu werden, im Gesang ihr helles Organ dunkel zu färben und in der Darstellung ibre angeborene Treuberzigkeit durch gefall. süchtiges Gebaren vergessen zu machen. Aber aut alledem erwuchs doch nicht dle Dämonte, die hier erforderlich ift; es war eine acht bare, aber keine bezwingende Leistung. Auch von den Vertretern der anderen Dauptrollen läßt sich äbnliches sagen, Jo von dem Don Joss Karl Geniners, der die dramatische Kraft für die Tragik des Schluss⸗8 nicht recht aufdrachte, obwohl er vorher, besonders im zweiten Akt, beachtengwerte Momente hatte, und von dem etwas fteifen EGrcamillo Julius Roether, dem die tiefen Töne seiner Partie Schwierigkelten beretteten. Auch Fträuleln Kacssers merkwürdig küble nnd gelassene Miczäla entsprach nicht dem Idealbilde dieser Geftalt. Bagegen war dag Schmugglerquartett mit den Damen Wolf und Blaha, den Herren Hever und Werner ebenso vortrefflich besetzt wie die anderen Nebenrollen. Musikalisch lettete der Kaye llmeister Wagbalter das Werk im ganzen feinfüblig und umsichtig, überhastete aber einige Jetmaße alljusehr. Der Spiellelter Direktor Hartmann hatte im Text einige Verbesserungen vorgenommen und einige Dialogstellen eingefügt, die an dem vertrauten Gesamtbild der Oper aber nichts äut erten. Ser enklicher erschienen einige Reghe neuerungen, well sie eben nur aus Neuerungssucht vorgenommen waren. EGine Augenweide hoten die sjenischen Bilder, über denen sich der Fortunysche Fuppel⸗ borijont mit seinen Beleuchtungswundern wölbte.
Friedrich ⸗Wil helmstädtisches Theater. Das Dreimäderlbaus nennt sich ein sehr rehwolles Wiener Singspiel in drei Akten von A. M. Wil ner und Hein
Reichert Masil nach Fran Schu bert, bearbeltet von Bert, das fetzt kun sedrich. Wilhelm fizdtischen Theater um ersten Heck mit starkem Erfolge aufgerübrt wird. Gz bebandelt nach dem Roman Schwammer!! von R. H. Barisch elne Cpisode aus dem Leben des roßen deutschen Liederkomponisten Franz Schubert, der selbst alg ndelnde Person auftritt, und en schönsfte Tanjwelsen und Lieder geschickt in die Handlung des Singspielg eingeflochlen sind. Dag war ein glücklicher Gedanke, der auch * ansprechend durchgeführt ist. Aber zum Erfolge trug auch die sorgfältig vorberellete und ge= schmacvoll im anbelmelnden Bledermtiersitl ausgestaftete Erstauf⸗ fübrung am Freltag nicht wenig bel, die unter der musikalischen Leitung Gduard Künneckes und unter der Spielleltung des Direitorg Gustad Friedrich stand. In auctgeseichneter Magke und mit drollig wirkender Schüchternheit ab Johanneg Müller den verträumten Komvonlsten, derbhumorlstisch Alexander Eckert als Gal den Hof⸗ e Töichöll, den Vater dreier Töchter, die in den Damen iedel / Laaß, Neubaus und Garden vortreffliche Vertreterinnen batten. Ibnen reihten sich dle Derren Koppel, Teuscher, Seim, Rex, Kirch berg, die Damen Meichert, Reiner, Paull und andere würdig an. Zahlreiche Wiederholungen sind dem netten Singspiel sicher.
Im Königlichen Opernhause wird morgen unter der persönlichen Leitung von Richard Strauß „Der Rosenkavalier aufgeführt. Die Besetzung lautet: Ofiavlan: 3 Artot de Padilla; Matschallin? X Denera; Sophie: Fräulein Alfer⸗ mann; Annina: Fräulein Birkenström; Ochg von Lerchenau- Herr Knüpsfer; Fanninal: Derr Bachmann; Valjachl: Herr Henke; Sänger: Derr Sommer.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Schön— berrs Erden, in den Hauptrollen mit den Damen Conrad, Durteur und Tbimlg sowte mit den Herren Pohl und Sommerstorff besetz t, wiederholt.
Mannigfaltiges. Berlin, 14. Februar 1916.
Ibre Masßestät die Kaiserin und Königin und Ihre Königliche Hoheit die rinzessin Au gu st Wilbelm besuchten am Sonnabendnachmittag die in der Ständigen Auzstellung für Arbeiterwohlfahrt in Charlotten⸗ burg Gem m m. 11/12) veranstaltete Sonderausstel lung von Ersatzgliedern und Arbeitsbilfen für Kriegs“ be schädigte. Dle ehen Herrschaften wurden W. T. B.“ lufolge von dem Leiter der Ausstellung, Senasfsyräsidenten,
rofessor Dr. Ing. Hartmann und von dem Prtofessor Pr.
ziesalgkt empfangen und nahmen mit großem Interesse die inhalt. reiche Vorführung in Augenschein. Längere Zelt verweilten sie auch in der Prüsstelle für Ersatzglieder und Arbeitshilfen. — Die Sonder« auestellung ist von jetzt ab an den Wochentagen, mit Autznahme des Montagg, von 10 His 3 Uhr, Dienetags und Donnerstaag außerdem don 6 bis 8 Uhr Abends, Sonntag, Nachmittagg von 1 bis 5 Uhr, dem allgemeinen Besuche unentgeltlich geöffnet.
Den milltärlschen Dienststellen gehen noch immer zahlreiche Beschwerden von Angehörigen im 4. stehender Soldaten darüber zu, daß die von ibnen abgesandten Päcchen und Pakete angeblich nicht in die Hände der Empfänger gelangen. Den mit Namengunterschrist versehenen Beschwerden wird siete' in sorgfältiger Weise nachgegangen, doch ergibt sich fast immer, daß die Sendungen unterdessen ordnungsmäßig eingetroffen sind. Bel den obnehin stark belasteten Behörden entstebt durch voreilige Be- schwerden nur unnötige Schreidarbelt. Bevor jemand zu dem Müutel der Beichwerde greift, möge er daber bedenken, daß die Beförderung jeter Sendung, namentlich bei den wenigen Eisen bahnen im Osten, eine gewisse zen in Anspruch nehmen muß und ebenso die Rück. besörderung des den Empfang bestätigenden Briefes. Tatsächlich geben verschwindend wenig Sendungen verloren. Bei dieser Ge legenheit sei auch noch auf folgendes hingewiesen: Da nicht zu vermeiden ist, daß einzelne Sendungen unter Umständen mehrere Wochen bis jum Eintreffen gebrauchen, it die Verschlckung leicht verderblicher Sachen unzweckmäßig. Unsere Soldaten im Felde erbalten manche Lebensmsttel — 3. B. Fettwaren — reichlicher als die meisten Daheimgebliebenen. Solche Waren müssen in vollem Umfang der menschlichen Ernährung in der Heimat erhalten bleiben und dürfen keinesfalls durch Verderben ver loren geben. Daß wir mit Nahrungsmitteln durchhalten können und werden, seben allmählich unsere Feinde ein. Dazu gehört aber auch, daß alle dabeim und draußen verständig haus halten.
Die durch 1 deg Inbalts von Fel vy sen dun gen verursachien Brandun fälle haben trotz der a . dringenden Warnungen vor der verbotzwidrlgen Versen?? euergesährlicher Gegenstände mlt der 2 nicht nachgei⸗ Um diesem gegen dag allgemeine teresse gerichteten brauch ju steuern, hat die Heeregverwaltung angeordnet, von Zeit zu Zeit die Feldpostpäckchen und Privaivakete unter dien licher Aufsicht in Gegenwart der Empfänger geöffnet und auf ' Vor handensem e geren. Gegenstãnde geyrüũft
Etwa ermittelte Fälle werden unter genauer Bezeichnung n. Sendungen nach Absender, Empfänger, Aufgabeort und Auf den Gerichten zur Strafverfolgung gemäß § 367 Ziffer . Reichtzstrafgesetzbuchs übergeben werden. Die Veeret verwaltung 3 in ihren Materialiendepois Streichhölzer in größeren Mengen a dem November 1914 niedergelegt, auß denen die Truppen dienstlichen Bedarf decken önnen. Für den persönlichen Gehn werden Streichhöljer als Marketenderware gegen Bejahlung auf z forderung von den Proviantdepotg nachgeschoben.
Der Freiwillige Erziehungsbeirat für schu len lassene Walsen in Berlin muß ju Ostern d. J. wieder gn aroße Anzahl seiner Pfleglinge, männliche und weibliche, in Dlenst. Und Arbeitgstellen unterbringen. Meldungen über Stellen sind unter Angabe der Bedingungen an die Geschastesg des Erziehungsbeiratg, Setdelstraße 2, zu richten. Ermünscht auch Lehrstellen in der Umgegend Berlins mit Kost und Wohnung
Die Deutsch-Türkische Vereinigung hat in Ko stantinopel unter dem Votrsitz des Kriegsminssterg Enver Pasg̃ auch eine Türkisch⸗Deutsche Vereinigung gegründet. Daup taufgabe haben sich beide Vereinigungen das Ziel gesetzt, nat während teg Kriegeöt in Konstantinopel das „Haus der Freun schaft! zu errichten, auf tükisch Dostluk Jurdu“, wle der türlische Siaateminister Talaat Bel benannt, bat. Weg Gebäude soll allet vereinigen, waz deutsche Art und Arbeit veranscho lichen kann; vom Depeschensaal an bis zum Forschunagin hin ebenso Auestellungen von Handel und Industrie, von Gewerbe in Landwirtschift, von Armee und Marlne usw. Gine entsprechnn Parallele soll auch für eine türkische Darstellung in Berlin in u
cht genommen werden. Die türkische , , hat den schonsn
Bauplatz in Stambul zur Verfügung gestellt. Auch ist es gelung das auf zunächst eineinhalb Milllonen veranschlagte Grundlann durch verschiedene Stiftungen zu erhalten. Die Deutsch Tirhs Vereinigung wird jetzt einen Arbeistzausschuß mit der Au tzgestalnn und Durchführung des Planes beauftragen.
Wien, 12. Februar. (W. T. B.) Wle die Korresponden Wilbelm“ meldet, hat der Kalserlich dentsche Botschafter in Wo von Tschirschty dem Prästdenten der Aktion „Lorbeer für unf Delden, Geheimrat De. Matgja, mitgetellt, daß Sein Majestät der Kaiser Wilhelm einen Zweig für das zun Burgtor gestifiet und dafür eine Spende von 1000 Kronen h willigt hat.
Wien, 13. Februar. (W. T. B.) In der am 10. Februar Anwesenbeit des Erzherzogs Fanz Salvator abgehaltenen Sitin des Fürsorgekomttees des Roten Kreuzes für Kriegt, gefangene teilte der Präsident Baron Slatin mit, da bei Mn Stockbolmer Konferenz die russischen Delegierien Ihrer R struktion gemäß über die Frage der aus Galdzien, der Bukowsn und Osipreußen verschleppten Zivilbevölkerung nh verhandeln durften. Die Delegierten DOesterreich Ungarnz m des Deutschen Reiches konnten diese Angelegenheit dh nicht zur Sprache bringen. Deshalb hat der Prinz Karl on Schweden, auf den die Berichte über das Elend dieser Krlegechg tiefen Eindruck ausübten, sich an die Regierungen Oesterreich,Ungam Deutschlands und Nußlands mit der Bitte um Freilassung da nicht wehrfähigen Verschleppten gewendet. Die zz reichischungarisch: und die deutsche Regterung gaben sofort ihre R stimmung, von der russischen Regierung fehlt noch die Antwort.
Rotterdam, 13. Februar. (W. T. B.) Der brlthst⸗ Dampfer ‚Belferde, der an der Küste von Islay (Hebrha st ran dete, wird alz verloren betrachtet. Dag Schiff war m 60 000 Pfund Sterling versichert.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)
Heer e e · 2 2 e i 2 m e e e m m e e eee e m e m mr m n e e e e . e u e e e 3 m e m e e mmm r mme e .
Donnerstag: Gamlet.
Theater. reitag: Das Mirakel.
Aanigliche Schauspielt. Dienstag: Oe nn. Dpernhaus. 43. Abonnemen tsvorstellung. Der Nosenkavalier. Komödte für Musik,
in drei Atren von Fug bon Hofwanus. Berliner Theater. Dien
thal. Musik von Richard — Mufti 3 Uhr Wenn zwei Hochzeit machen. kalische Leitung: Herr General musikdirektor Ein Scherzspiel mit Gesang in 4 Bildern
Dr. Strauß. Regie: Herr Oberregifseur von Rudolf Droe cher. Anfang 7 Ubr. i Schauspielbaus. 46. Abonnementsvor. Willy Bredschneider. stellung. Erde. Gime Komödie des Lebens in drei Akten von Karl Schönherr. zwei Hochzeit machen. In Szene geletzt von Herrn Oberregisseur Patiy. Anfang 75 Uhr. — ö 6 44. 623 ments vorstellung. Tiefland. Musik⸗ . drama in einem Vorspiel und zwei Auf⸗ Stra ht zügen nach A. Guimera von Rudolph Lothar. Musik von Eugen d' Albert. An⸗ fang 75 Uhr. 2 tellung. lt-Gerlin. Heitere Bilder * aus der Großväterzeit. In Szene gesetzt Freitag: Der Bater. von Herrn Dr. Bruck. Dir Neise auf ö emeinschaftliche Kosten. Kom sches
Dienstag, Aben
Emil Schering.
Louis Angely. — Vorher: Wiener in
Berlin. Singspiel in 1 Akt, verfaßt
r nien. Karl von Holtei. Anfang r.
Dentsches Theater. Direttien: Mar . Reinhardt.) Dienstag, Abends 75 Uhr: — Der Biberpels ; feige CGrzellenßz. Tustfp
erm nm bls Sonnabend: Der Biber⸗ Aft ven Rudolf greg velz. Walther Stein.
st ammersyiele. Mittwoch und folgende
Dienstag, Abends 8 Uhr. Der señnlge G xaelleng Weibs teufel. . Mittwoch, Nachmittags 3
Mittwoch Ghyges und sein Ning mont.
(in der Neueinstudierung). — —
Donnert bis Sonnabend: Der Weib steufel.
Boltlsbuühne. eater am Bülow lat.)
. ndba önh Tor. ue er r mer nn n ar
Diengtag. Abends 8 Uhr: Biel Lärm um . Mittwoch: Diel Lärm um Nichts.
splel in 3 Akten von Robert ratselhafte Frau.
8 Ubr: Die
götterte Welt
Donnerstag: Weer Gynt. . und Sonnabend: geschnittene Ecke.
onnabend und Sonntag:
Bernauer und Schanzer. Musik von Walter Kollo und
Mittwoch und folgende Tage: Wenn fünf Frankfurter.
j in drei Aufzügen von Felix Philippi. Theater in der Aöniggrãtzer Mittwoch: Die gelbe Nachtigall. Der Vater. Trauerspiel in drei Akten
von August Strindberg. Uebersetzt von
Mittwoch und Sonnabend: Kameraden. Ultimo. Donnertztaa Götz von Berlichingen.
⸗ omödienhans. Dienstag, Abends amälke lars Rabmęen, berfaßt bor Derrn gz Uhr;. Pie ratseitzaz ne Frgu. Lust. Lgttenbug,
utgeschnittene Ede. Tragikomöble in fünf Atten von Hermann wuß man sein. Sudermann aus dem Zyklus Die ent⸗ ere d ee ,
Mittwoch: staiser und Galiläer.
8 Zwei giückliche Tage. Schwan in vier Akten von Franz von Schönthan und Gustav Kadelburg.
r 86 26 n 1 onnerstag: Zwei glückliche Tage. n Halbe Dichter. Theater Sonnabend Der G'wissens wurm. Dienstag, Sonntag. Nachmittags 3 Uhr: Faust, feste
tag, Abends helm Tell.
Rudolyb
Charlottenburg. 4. 8 Uhr: Ter Dornenweg. Schauspiel feste bruff!
dz 8 Uhr: Donnerstag: Der Dornenweg.
Freitag: Die gelbe Nachtigall. Sonnabend, Nachmittag 3 Uhr: des ** — Abends 8 Uhr: Halbe Dichter. Dentsches Opernhans. (Ihar⸗
Bis marq Straße 34 - 37. Reinert. Direktion: Georg Hartmann. Dlenstag, Schönfeld.)
ü ; he ; ; . Drei Paar Echuhe. Mittwoch und folgende Tage: Die Abends 8 Uhr: Carmen. Dper in vier w
me / , , Mittwoch Die Meistersinuger von Görlitz hon Jean Kren. Gesangterte von =. Nürnberg. (Hans Sachs: Kammersänger Dentsches Lunstlertheater. ir- , g s
Akten von Georges Bizet.
oologtschen Donnertztag. Carmen. Uhr: Die e, Nigoletto.
tel in dre Sonnabend: Carmen. und Leo . .
Tage: Die Uhr Eg. dammer Brüde.) Dienstag,
Abends 8 Uhr: Jung muß man sein. Dyerette in drei Akten von Leo Lespziger
Schillertheater. O. (Wallner von Georg Okonkowski und Franz Arnold.
Musik von Gilbert.
Dienstag, Abends 8 Uhr: Mittwoch und fol . ) gende Tage: Das ; ö. ; elern ge n,, nn, ne, Treßnitz, Königl. sächs. Hofschauspielen
Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Wil⸗ Konzerimeister (Cello) unter Mitwirkm
am Nollendorsplatz. Abends 8 Uhr: druff! erster Teil. — Abend, 3 Uhr: Die stück in vier Haller und Willi Wolff. Musik von
; Walter Kollo. Dienstag. Abend Mittwoch und folgende Tage: Immer 8 Uhr: Das voll ständig neue Februgh
In iel aus. (Friedrich raße 236) Mittelalterg. Wallensteins Tod. — Abends 8 Uhr: 6. de. 81 Uhr: A. Tauhert, n
ins. n drei Sonntgg, Nechmitiags 3 Uhr;: Rora. r Jem 'the, ssmnsplel in drei Atten
Mittwoch und folgende Tage: Der z ö J Gatte des Fräuleins. n ee,
Thaliatheater. Mlreltion: Kren und . Diensfag, Abends 8 Uhr: Verlobt: Verw. Fr. Margarete Gerl
Alfrep Schönfeld. Mtusik von Giibert. 1. , Mittwoch und folgende Tage: Drel Geboren; Ein Sohn: Hrn. Landm Paar Schuhe. Trianontheater. (Jeorgenstr, nahe Bahnhof Friedrichstr) Dienstag, Ahends Gestorben; Hr. Mäjor Julius Cam
Bechstein Baal. Dienstag, Abem 3 Uhr: Kammer⸗Abend von Gertrn
Professor Georg Wille, Königl. ich
von Elisabeth Bokemeher.
Harmoniumsaal. Dienstag, Abem
Immer ; Vaterlãndischez Volks. . stlavierabend von Chun
Bildern von Hermann
Zirkus Busch. Dienstag, Abenn
Programm. Zum Schluß: Dag grohartz
Mittwoch, Donnerztag und Sonn Augslattungsstück: Gin Winter märchen abend, Nachmittags 31 ö.
Othello. Weihnachtsspiel in fünf Akten nn
Musik von Kapell meisn Einstudiert von Ballen er Gatte melster He. Riegel. —.
Mittwoch, Abend 8 Uhr: Ein Wintey märchen.
Familiennachrichten.
Lebengbild mit eb. Schneider, mit Prn. Hauptman 6 von Los (Gera — Van ig! rl. Lotte Henrici mit * Oberleutnen Heinrich Haeffner (Wiegbaden). von Helldorff (Querfurt). — Gn Tochter: Hrn. Carl von Skene Kobe witz). Hrn. Landgerichts rat Dr. Butte berg (Charlottenburg).
merer (Berlin).
j 36 Uhr; Verheiratete Junggesellen. Komische Hyper. (An der Welden. Musikallscher Schwank in drei Akten von — Ahendg Arthur Lippschitz. Gesangtterte von Will Steinberg. Musik von Rudolph Nelson.
Mittwoch und folgende Tage: Werhei⸗ und Erich Urban. Gesangttexte von Leo ; Cessingtheater. Dienstag, Abend Leipziger. Musit von Gilbert. ratete Jun ggesellen
Verantwortlicher Redakteur: J. V. Weber in Berlin.
Mittwoch und folgende Tage: Jung
ologischer Garten. engiag, Ahende
Vie gut⸗ lein vom Amt. Operette in drei Alten
stonzerte.
z 1
5 Beethoven Baal. Dlengtag, Abends Verlagtanstalt, Berlin, Wil heimstraße Theater des Westens. (Station: 8 Uhr: Kuzert von Avele aus der Kantstraße 12) Ohe, Königl. preuß. Hofplanistin, und 8 Uhr:; Das Früu⸗ 64 Mart eon . Felix Gn
in Berlin. (17MM Muck der Norbdeutschen Buchbruders um
Vier Beilagen
Beglestung: solate bie dg. Wusggaßbe ber er. Deut schen Verlustsisten.
— Paula Busch. Nach den Mysterien
Verlag der Expedition (Men ger.
zum Deuntschen Reichsanz 38. ö
Erste Beilage ( eiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Montag, den 14 Februar
1918.
Statistik und Volkswirtschaft.
die Erjeugung und den Verbrauch von Fleisch,
Milch und Butter in Deut schland und einigen
n Kulturstaaten Europas, inebesondere Groß britannien
en Bericht der Staatshaushaltskommission des preußischen reien bauses (erstattet von dem Abg. Dr. Hoesch. Neukirchen)
e Vlebbestände und die gFleisch⸗ Fett⸗ Milch. und Butter⸗ kg während des Krieges (Drucksache Nr. 67) interessante bend im Jahre 1530 nach den zuperlässigen Berechnungen essors Eßlen erst 30 Kg Fleischgenuß jährlich auf den Kopf ölkerung Deutschlands getommen sind, hat dieser sich ju ber 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts schon auf min desteng essellt und ist nunmehr schon seit einer Reihe von Jahren Eg angewachsen. Dies hat zur Folge, daß im Jahre 1890
Bebö kerung von 49 428 000 Menschen 1977 Millionen
Fleisch produziert beiw. angeboten werden mußten, während Welch ; ö mn ᷣ ⸗ die Arbeitgeber an die Angehörigen ibrer Arbeiter wäh—
sschanlieferunz von 3305 Millionen Kilogramm verlangte. ren) des Krieges zahlen, bewesst eine Zusammenstellung des Vereins
E Iöl0 eine Bevölkerung von 64 926 900 Menschen bereits
sst innerhalb von 2 Jahrzehnten, don 1890 bis 1910, der Fleischnerbrauch Deutschland um 7790 angewachsen. Diese m anderen Lande GEuropag errelchte Konsummenge ist einen Restbetrag von 4 bis 6o½ in Deutschland selbst worden. Hierzu ist nicht nur eine wesentliche Steigerung sestände nötig gewesen, die bel den Schweinen in den 20 Jahren btz 1912 volle 80,9, bei den Rindern allerdings nur ttragen hat, sondern es mußte eine außerodentliche Verede—⸗ serer Vtehbestände stattfinden, unter der eine Steige⸗ er Futterverwertung, eine Hebung der Frühreife, hungsleistungen jeder Art und auch eine bevorzugte ng solcher Körperteile zu verstehen ist, die für den hen Konsum einen besonderen Wert haben. Diese ist durch züchterische, ernährungephysiologische und ichnische Arbeit in großartigster Weise gelöst worden. sonders groß sind auch die Fortschritte auf dem Gebiete der haltung; denn die Molkereierzeugnisse, die im Jahre 1900 verlassiger, lionen Mark in Deutschland dargestellt haben, sind im hl? auf Grund verschiedener und von verschtedenen Gesichts⸗ husgehender Berechnungen bereits auf 3500 Millionen Mark gt worden. Wir haben damit eine Steigerung der Molkerei⸗ Ein den 12 Jahren von 1900 bis 1912 um 11330. zu ver⸗ gehabt. Man kann aus diesen Zablen ersehen, daß die Etjeugnisse gegenüber dem tatsächlichen Bevölkerungtz⸗ m ein Vielfaches mehr angewachsen sind; denn die Be⸗ Fßzunahme zwischen den Zählungen von 1890 und 1910 hat bo betragen. mit geradezu mathematischer Genauigkeit läßt sich die über⸗ Versorgung Deutschlands mit Viehprodukten während der ahre weiterhin durch einen Vergleich mit den übrigen Kultur— Furopas beweisen. Während unsere Esgenproduktion an ewicht aller zum menschlichen Genuß geeigneten Nutztiere ich bon Geflügel und Wildanten 3 400 00 t im Jahre gemacht hat, ist England nicht über eine Produktion von t hinausgekommen. Dies hat zur Folge gehabt, daß nicht weniger als 48 0,9 des gesamten Fleischverbrauchs auß hlande hat einführen müssen. Der Gedanke wirkt be⸗ „, daß wir hei der Ahwendung von einem zielbewußten Schutz andwirtschaftlichen Produktion zu ähnlichen Verhältnissen klangen können. Jedoch ist mit den Zahlen der erzeugten ge noch keinezwegs der volle Unterschied zwischen unserer nglischen Leistung nachgewiesen. England ist auf eine Ein- II kg Rindfleisch und 6.6 kg Hammelfleisch für den Kopf der ng angewiesen. Diese aus dem Ausland benötigte Menge für das Rindfleisch zu 29 00. für das Hammelfleisch zu der Form von Gexrrterfleisch, nicht etwa von Kühl⸗ angeliefert. Ohne mehr über die Qualität des Ge— hes sagen zu wollen, soll nur darauf hingewiesen werden, auch unsere arbeitende Bevölkerung sehr schnell für berwertige Ware bedankt hat, als im Jahre 1912 em Versuch der Gefrierfleischeinführung nach Deutschland zur ng gelangt ist. In bedeutsamer Weise bildet sich aber ein d jwischen englischer und deutscher Fleischkost noch dadurch aß wir in Deutschland 62 0½ des Fleischverbrauchs in Gestalt peinefleisch, 35 o / als Rindfleisch und nur 30/o als Hammel, uns nehmen, während bei den Engländern die Zablen sich wie 30: 45: 25. Das Schweinefleisch ist aber gerade für mubeitende und sich im Frelen bewegende Arbeiterschaft von viel größerer Bedeutung als die übrigen Fleischarten. Eg 160 Kalorien auf je 1 kg, während das Rindfleisch nur d das Schaffleisch 3280 Kalorten besitzt. Verrechnet man le englische und die deutsch Fleischkost geeneinander, so wird tichen ein Mehr von 33 957 Kalorien zugeführt, das man eise bei der englischen Fleischkost durch eine Zulage von 14 kg Rindfleisch nur wettmachen kann. Dehnen wir aber Leiche über das klaffische Land des starken Fleischgenusses,
Fngland weiterhin aus, so können wir uns auf verschiedene
gen der neuesten Zeit stützen, die natürlich um einiges von abweichen, aber doch immerhin ein übersichtliches und charak
Bild uns geben. Nach einer neueren Zusammenstellung von
jaben wir folgenden Fleischverbrauch auf den Kopf der Be— in den letzten Friedensjahren zu verzeichnen: in Deutschland. . 621 kg, 1 4 16ę(· O , Oesterrelch Ungarn... 299. k z 4164 t man nun die jährliche Leistung unserer Viehbestände danach „was diese uns an Milch, Milchprodukten, Fleisch, Fett, uten, Wolle, Haaren, Knochen, an Steigerung der Lebend nd der Zuchtqualitäten, aber auch an Arbeitsleistungen im Haftlichen B triebe bringen, so kommt die Endsumme nach hnung des Berichterstatters auf rund 10 Milliarden Mark.
Zur Arbeiterbewegung. . Verhandlungen über Verlängerung des Reichs trageg für das Baugewerbe, die am 11. und ar d. J. im Reichtamt des Innern zwischen Vertretern des
Arbestgeberbundeg für daß Baugewerbe und der drei zeuischen Bauarbesterzentralverbände staitgefunden haben, ebnis log verlaufen, wesl den Arbeitervertretern elne
Arbeitgebern angebotene Lohnerhöhung in Gestalt einer Ege von 4, 5 und 6 3 für die Stunde für die einielnen ne wie sie im Malergewerbe bereits vereinbart ist, bei icht genügt. Der Deulsche Arbeitgeberbund für das Bau- od zum 29. Februar d. J. feine Haupiversammlung nach nberufen, um zu der durch die Ablehnung der Arbeiterver⸗ hhaffenen Lage Stellung ju nehmen.
sachkundiger Berechnung einen Wert von
,
Wohlfahrtspflege.
Die Zusatz-Pensionskasse der preußischen Eisenbahn— verwaltung jahlt während des Krieges allen Witwen und Wassen der im Felde gefallenen Versicherten ohne Ausnahme und ohne Inne—⸗ baltung der sonst vorgeschrlebenen fünfjährigen Karenzzeit die volle Witwen- und Waisenrente. Selbst die kriegsgeirauten jungen Witwen erhalten monatlich 15— 22 0 Zuschuß zu ihrer Milliärpension. Dleses großzügige Vorgehen hat, wie die von der Zentralstelle für Volkswohlfahrt herausgegebene „Korrespondenz für Kriegswoblfahris- Ppflege' berichtet. zur Folge gebabt, daß die Ftasse bis jetzt ein ver- sicherunggtechnisches Deftzit von 50 Millionen Mark hat. Ein Defizit ist ferner dadurch entstanden, daß die Zusatz⸗Krankenkasse den Hinterbliebenen aller gefallenen Versicherten ein Chrensterbegeld von 150 4MÆ zahlt. Um die erforderlichen Summen zusammenzu⸗ bringen, entrichteten die Eisenbahner in jedem Monat einen Wochen⸗ beitrag mebr; doch haben die frelwilllgen Zuschüsse nicht ausgereicht. Es soll zur Deckung der Defizite staatliche Bilfe angerufen werden.
Welch große Summen die Unterstützungen ausmachen, die
deutscher Gisen⸗ und Stahlindustriellen. Danach sind von 237 Werken 49 327 4566 M im ersten Kriegsjabr gejahlt n orden, und zwar ist von Utonat zu Monat die aufgewandte Summe gewachsen. Zugenommen hat freilich auch die Zabl der Unterstützten im Ver— hältnig zu der Zabl der Beschäftigten; denn wenn im August 1914 auf 424 410 Beschäftigte in den erwähnten Werken nur 60 016 Unter— stützte entfielen, so zählte mon im Juli 1915 100275 Unterstũtzte auf 447 580 Beschäftigte. Im Laufe des Jahres ist auf jede unter⸗ stützte Familie ein Betrag von 471,53 S entfallen. Von sieben anderen Werken ist außerdem noch eine Summe von 7491430 4K gezahlt worden. Diese Aufwendungen sind allein von den Arbeit gebern gemacht. Nicht miteingerechnet sind die Summen, die die Arbeiter selbst für die Angehörigen ihrer im Felde stehenden Kame— raden gesammelt haben. Auch sind nicht solche Beträge eingerechnet, die von den Werken für das Rote Kreuz und andere Körpeischaften hergegeben wurden.
Für Familienunterstützung gewährt die München- Dachauer Attiengesellschaft für Maschinen⸗ Papier- fabrikation den Ehefrauen der bei ihnen früher bediensteten Kriegt⸗ teilnehmer monatlich 10 , jedem Kind bis zu 14 Jahren monatlich 6 „ und sonstigen Familienangehörlgen auch 6 M für die Person. Daneben wird noch Sonderunterstützung durch Gewährung freier Wohnung, Feuerung und Beleuchtung gegeben. Außerdem zahlt die Firma an die Krankenkasse die vollen Krankenkassenbeiträge für die Kriegseinberufenen, wodurch die Familienangehörigen im Krankheits- falle versorgt sind, und sie erhält schließlich den Kriegsteilnehmern den Anspruch auf die Renten aus der Fabrikpenstonskasse, ohne daß Bei⸗ tragsleistungen zu zahlen sind.
Der Kriegsbund der Offizterfrauen von Groß Berlin hielt vor einigen Tagen im Herrenhause seine zablreich besuchte erste Mitgliederversammlung ab, in welcher Bericht eistattet wurde über die Arbelt, die der Band seit seinem Bestehen — er wurde im Dezember v. J. gegründet — geleistet hat. Zweck des Bundes ist: Unterstütung von Unteroffizierfrauen durch Arbeitsbeschaffung und auf sonstige Weise, wobel auch Geldunterstützungen in Fällen dringender Not ge⸗ geben werden; Beratung und Hilfe für Ofstzterfrauen in allen Fällen, wo diese durch den Krieg in Not und Schwierigkeiten geraten sind. Der Krieggbund ist als eine Ergänzung der segengreich wirkenden Militärhil fsvereine gedacht. Er wird von Frau Staatsminister Wild von Hohenborn als erster Vorsitzenden geleltet und bat eine Geschäftestelle Behrenstraße 79, wo Unterstützungsbedürftige täglich zwischen 19 und 1 Uhr durch die Vorstandsdamen beraten werden Am 16. d. M. eröffnet der Kriegsbund in der Neuen Hedemannstraße 7 eine Spetseanstalt, in der für 50 3 ein nahr· hafteg Mittagessen und für 40 Abendessen verabfolgt wird. Zur Errichtung dieser Anstalt sind dem Bunde besondere Spenden in reichem Maße zugegangen.
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Gine Konferenz zur Erörterung von Fragen des Heimarbeiter⸗ schutzes fand am II. Februar in Berlin auf Einladung der Aus- kunftsstelle für Heimarbeitreform in Berlin und des Bureaus für Sozlalpolitit statt, an der Vertreter aller Ge— werkschaftsrichtungen, des standigen Ausschusses zur Förderung der Arbeiterinneninteressen, der Gesellschaft für soziale Reform, des Zentralvereins für das Wohl der arbeitenden Klassen und der Zentralstelle für Volkswohlfahrt teilnahmen. Es sprachen über die Regelung der Lohn- und Arbeitsverhältnifse bei öffentlichen Lieferungen“ Magistratssyndikus Dr Hiller, Vor⸗ sitzender des Gewerbegerichts in Frankfurt a. M., und Maglstratgrat von Schultz, Vorsitzender der Schlichtungskommission für das Militär— schneidergewerbe in Berlin. Beide Redner berichteten aus ihrer Prarls heraus von den Schwierigkeiten, die Lohnfestsetzungen der Milttätbehörden durchjusetzen, da die Gerichte den privaten Vertrag, auch wenn er von den behördlichen Lohnfestsetzungen abweicht, als rechtsgültig anerkennen. Diese Schwierigkeiten seien nun zu heben, wenn, wie dies in Berlin und einigen anderen Bezirken geschehen ist, durch die Generalkommandos den Lohnfestsetzungen der Militär— behörden rechtlich bindende Kraft beigelegt werde. Den vom Gardekorps ausgegebenen „Allgemeinen Bedingungen wurde von allen Selten warme Anerkennung zuteil; damit verband sich der Wunsch, daß nicht nur die Bekleidungsämter und Oberkommandos, sondern alle öffentlich vorgehenden Stellen das gleiche Verfahren ein— schlagen möchten. Gegenüber diesen wertvollen Errungenschaften, welche zeigen, daß trotz des Krieges die nötigen sachlichen und per— sönlichen Voraussetzungen für die Schaffung eines umfangreichen Apparates und die schöpferische Lösung schwieriger Fragen ge⸗ geben sind, wurde mit Bedauern festgestellt, daß die Durchführung des Hausarbeitgesetzes noch nicht weiter vor⸗ wärtz gekommen sei. Maßnahmen wie die Einführung von Lohnbüchern für die gesamte Heimarbeit seien noch im Stadium der Erwägungen. Es wurde der Ruf nach der Schaffung von Fachausschüssen erhoben, die zwar nur sehr be— scheidene Befugnisse hätten, aber doch mindestens eine gesetzliche Hrundlage böten, auf der die gemeinsame Tätigkeit der Unternehmer und der. Arbeiter zur Ordnung des Gewerbes einsetzen könne. Die Arheitslosigkeit unter den Heim⸗ arbelterinnen, die sich durch die Beschlagnahme der Web, und Wirk waren noch gesteigert habe, lege den Wunsch nahe, die Militär—⸗ behörden möchten die Verteilung der großen Aufträge planmäßig und unter Zuziehung von Vertretern der Arbeiter- und Unternehmer organisationen, der Arbeitsnachweisverbände sowie sonstiger sachverstän⸗ diger Persönlichkeiten vornehmen. Von allen Seiten wurde der schweren Besorgnitz Ausdruck gegehen, daß die Heimarbeiternot durch das Ein. strömen großer unorgantsterter Massen — von Kriegerfrauen und ⸗witwen, Kriegsbeschädigten und sonst in Not Geratenen — in die Heimarbent und durch die Unsicherheit der wirtschaftlichen Lage nach dem Kriege sich noch veischlimmern werde. Um dem zu begegnen, gelte es schon jetzt, vlanmäßig Vorsorge zu treffen unter tunlichster Auenutzung der bestehenden Gesetzgebung.
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Dem Krieggausschuß für warme Unterkleidung, Berlin, Reichstag, sind seit September v. J. aus den Beständen des Kriegsministeriums größere Mengen Strickwolle mit der Be— stimmung zur Verfügung gestellt worden, arbeitslose und be- dürftige Frauen mit dem Stricken von Socken für die Heere gzverwaltung zu beschäftigen. Durch Vermitt— lung der Territorialdelegierten wurden zu diesem Zwecke big⸗= ber etwa 600 000 kg Wolle im Deutschen Reich — mst Ausnahme von Bavern — an 2 Vereine vergeben. Der Strick⸗ lohn für die hergestellten Socken beträgt eiwa 3 Minionen Mark, welche Summe beschäftigungslosen Heimarbeiterinnen, be⸗ sonders aber den arbeitzlos gewordenen Frauen in den notleidenden Industriebezirken, zugeflossen ist.
Von verschiedenen Seiten ist mancherlei geschehen, um der Lese⸗ not unserer Kriegsgefangenen im Ausland abzuhelfen, namentlich mit Lehrbüchern und Aehnlichem. Indessen mangelt eg an guten Büchern der schönen Literatur. Sind doch in den feindlichen Ländern allein an Zwil. efangenen viele sausend Deutsche interniert, die einen Monat nach dem andern hinbringen müssen, ohne einer geregelten Tätigkeit obzuliegen. Für sie und für die deutschen Triegegefangenen im Ausland sind nun von der Deu tschen Dichter Gedächtnis⸗Stiftung in Hamburg. Großborstel, die für den gleichen Zweck bereits mancherlei gekan hatte, 15 006 gute Bücher hinausgesandt worden, sämtlich literarisch sorgfältig ausgewählt und in gedlegenem Einband. Ferner sind bie Bücher auch daraufhin gesichtet, daß sie nichts enthalten, was ihre Zuruckwelsnng durch die Lagerkommandanten befürchten ließe. Die Deutsche Dichter Gedachtnis⸗ Stiftung bat. deshalb eine be sondere Kriegsgefangenen« bücherei zusammengestellt, die aus 50 Bänden bejteht: 20 Gr— zählungen, 15 humoristischen Büchern, einer Reihe von Gedichten, Dramen und Lustspielen und mehreren Büchern über die deutsche Deimat. Das Verzeichnis dieser Kröegsgefangenenbücherei hat den maßgebenden Stellen zur P—rüfung vorgelegen. Nun ist diese Bücherei von je s0 Bänden gleichzeitig an 250 Gefangenen⸗ lager in Frankreich und an 50 Gefangenenlager in Eng⸗ land abgeschickt worden. Insgesamt sind also 15 000 Bände hinaußz= gegangen. Weiter wurden für die Versorgung der Lager in Ruß⸗ land und Sibirien Verhandlungen angeknüpft. Auch das neutrale Ausland, in dem hier und da eine Besatzung deutscher Kriegsschiffe interniert ist, ist von der Deutschen Dichter Gedãchtnis⸗ Stiftung nicht vergessen worden. Jeder Kriegsgefangenenbücherei ist ein gedrucktes Verzeichnis in 10 Abdrücken beigefügt. Dieses Ver— 4 wird auf Wunsch von der Stiftung auch an Privatleute abgegeben.
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„In Berlin⸗-Schsneberg hat zum Weihnachtsfeste, wie in früheren Jahren, eine Belohnung treuer, spar ender Bienst⸗ boten durch die Sparkasse der Stadt stattgefunden. Es konnten Prämien in Höhe von 10— 30 4 an 79 Bewerberinnen im Gesamt⸗ betrage von 1440 ½ verteilt werden. Im Vorjahre wurden für den gleichen Zweck 1200 Æ„ an 57 Dienstbolen ausgegeben.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Wie 7 mitgeteilt wurde, ist in diesen Tagen eine Zentral⸗ stelle für Gemüsebgu im Kletngarten ing Leben gerufen worden. Die Zentralstelle, die in Berlin, Behrenstraße 21, shbren Sit hat und deren Tätskeit fich auf das ganze Hteichsgebiet ers, strecken soll, hat die Aufgabe, Hand in Hand mit Gemeinden, Ver= bänden und Vereinen den Anbau solcher Gemüse zu fördern, die für die Volktzernährung während des Krieges besonders wichtig und bedeutungsvoll sind. Zur Erreichung dieses Zweckes bedarf es junächst, soweit dies in einzelnen Gegenden noch nichi geschehen sein sollte, der Bereitstellung geeigneter Ländereien, sei es unentgeltlich, jei es gegen möglichst geringe Vergütung. Den Besitzern von Kleingärten werden ferner zu mäßigen Preisen geeignete Sämereien, Pflanzen, Dünger usw. zur Verfügung gestellt werden müssen. Endlich sollen überall die Interessenten sachberständig beraten werden, und wo es an augzreichenden Arbeitekräften fehlt, soll auch für solche nach Möglichkeit gesorgt werden. In allen diesen Fragen will die neue Zentralstelle Rat und Auskunft ertellen.
Genossenschaften und Lebensmittelversorgung.
Organisterte Solidarität ist einer der Haupthebel unserer er folgreichen äußeren und inneren Kriegführung. Planvolles Zusammen- arbeiten unter einheitlicher Führung bat unseren wirtschaftgproduktiven Leistungen (genau wie unseren miliärischen) zu ibren besten Ergeb— nissen verholfen. Die Zwangssyndizierung, wie sie für die Fleisch= versorgung elngeleltet, ist nichts weiter als eine feste und umfassende Form organisierter Produktions⸗ und Absatzsolidarltãt. Sie ist die Fort⸗ setzung und Vergrößerung (und zugleich öffentliche Regulierung) der freien Zusammenfassungen von Produzenten, Händlern und Ver— brauchern, die längst bestehen, und die schon bisher einen Tell der Aufgaben der neuen Zwangsorganisationen erfüllen konnten und in gewissem Umfange auch erfüllt haben.
Diese freien Zusammenfassungen sind die Genossenschaften vor allem die Produkttv, und Absatzgenossenschaften der landwirtschaft⸗ lichen Erzeuger und die Konsumgenossenschaften der Verbraucher. In den Genossenschaften fließt die Produktion, der Absatz die Versorgung eines größeren Kreises von Erjeugern oder Verbrauchern zusammen; sie bedeuten daher — von der einen oder anderen Seite — eine größere Macht auf dem Lebensmittelmarkt als der einzelne Produzent oder Konsument. Die Produktiv, und Absatzgenossenschaften können die Erzeugung ihrer Mitglieder (heiw die Grjeugung aus von ihren Mitgliedern geliefertem Material) nach Menge und Art beeinflussen, in eine bestimmte Richtung drängen und von anderer fernhalten, durch Aufklärung, durch gegenseitige Unterstützung, gemeinschaftliches Auf⸗ treten nach außen Produktionghilfen schaffen, die dem ein selnen Pro- duzenten verschlossen bleiben. Sie können ferner den Absatz in festen Bahnen halten. Die Konsumgenossenschaften können durch die Häufung ihres Bedarfs ihre Versorgung häufig besser, regelmäßiger und voll ständiger sicherstellen, als der Kleinhandel (der übrigens durch den Zusammenschluß zu Einkaufsgenossenschaften ähnliches erreiche kann).
Wie insbesondere die landwirtschaftlichen Produkttons, und Ver⸗ wertungagenossenschaften Erzeugungeumfang und Versorgungssicherheit zu fördern vermögen, wird in mehreren Artikeln der „Deutschen landwirtschaftlichen Genossenschafispresse lebrreich auageführt. Die Molkereigenossenschaften sollen mit allen Mitteln gegen dle neuerdings leider recht starke Abschlachtung von Milchkühen ein- schreiten, ihre Mitglieder über die rationelle Verwertung der ver⸗ fügbaren Futtermittel aufklären, die Futtermittelbeschaffung selbst in die Hand nehmen, die Interessen der Landwirte bei der behördlichen Futterverteilung vertreten. Ste sollen weiter durch unermüdliche Aufklärung gegen die unvollkommene Milchentrahmung mit Handzentrifugen, die die Butterausbeute berab- setzt, Front machen. Ste sollen für ein gesundes Verhälinis zwischen Frischmilchablatz und Butterproduktlon und besonders dafür sorgen, daß den auf sie angewiesenen Verbrauchszentren die Frischmilchjufuhr nicht ohne Ersatzmöglichkeit abgeschnitten oder allzussark eingeschränkt
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