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Hoa bis Sonnabend vor s — Ur Nermit' az Sstündia; Prtbelogisch. anatomiiche und varbolansch bistolegische U bang, M ntag bes Srnnabend von 17-2 U5r Mirta is, 12 vandig; Qrduk ie ien und v rbaloatich a- tom „be NDemonstrattonen, je nach vo han denem Mare ia. — Pr ssor Dr Tü‚nnem ann: Alla mine Thrravie, Miöenetag und Mitwoch von g – 10 Ubr Vormittags, 2stũndin; Reieptierkurde Montag von 8 - 10 Uhr Ro- mittags, 1ständig; Tir ko- lo ite Donneretag und Freitag von 8 10 Ubr Vormittags, 2 *uinrig; Klinik für kleinere Haustiere, täglich Vormittags von 10—12 Uhr — Vrofeffor Dr. Mießner! Seuchenlehre und Veterinärvolizeĩ, Diens lag Mittwoch und Sonnadend den 8-10 Uhr und Freitag von 7 = 8 hr Vormitt iges, 4 stündig; Bokierloloaie. Sennabend von 7 = 8 Aer Vormlttang, Usfuän -a; Bkterlolontsche Ubungen, Montag bis Sonnabend von 12 —2 Uhr Mittaas, 12 stündlg. — Professor Dr. Dppermann: Geburtshilke mit Uebungen am Phantom, Diensta! bis Donnerstag von 7253 Uhr Vormittag, 3 Jündla; Fätterungelehre, Montag von 7-8 Ubr Vormittags, 1 ständig; Grteriear mit Uebungen, Sonnabend von 7— 3 Uhr Vormittags, Lfiündig; Allgemeine Tierzucht, Freitag von 7–-8 Uhr Vormittags, 1ni5ndig; Ambulatorische Klinik. — Mofessor Dr. Paechtner: Phrystolsogte, Dienstag bis Teeitag von 9 — 10 Uhr Vormittags, 4stündig; Prysiologisch Chemie. Sonnabend von 9140 Ubr Vormittags, 1 stündtg. Pbysiologisches Praktikum — WMeofessor Haeseler: Physik, Montag, Donnerstag und Freitag von 7-5 Uhr Vormittagẽ, zstũndig. — Professor Dr. Ude: Zoolo zie, Dien g tag, Mittwoch und Sonnakend von 783 Uhr Vormittags, 3 sfändig. — Pete inär - rat Coch, Direkter der stäntischen Fleischbeschau: Fleischbeschau, Farse alf dem Schlachthof zu Hannov⸗r, jeder Tarsus mit 3wöchiger Dauer. — Dr. Gerke: Botan k, Montana bis Freitag von 8 —9 Uhr Vormlttaga, 5 stündig; Pharma. zeutische Ueb inge. Montag bis Sonnabend von 19—1 Uhr Vor⸗ mift aas: Rotanisch⸗ Erk nrsionen. eden Sonnabend Nachmittag — Prosertor Dr. Herb ig: Histologisch Uebungen nemeinsam mit Geh. Renierungzrat, Profssor Boether — Repetitor Dr. Meder PVatbo— lIogisch anatom iiche Diagnosttk. Mantag von 7-8 Uhr Vormittags, 1sündig. — Ry titor Herzig: Reveiltorium der Chemie, Montag vy 9g jo Uhr Vormittags, 1ständig; Qualitatine chemische Analvse, Donnerstag von 10-11 Uhr Vormstta na, 1ständig; Cbemische Neb engen gemeinsam mit Geb. Regierungsrat, Professor Dr Arnold. — Revetitor Dr Grommelt: Uebungen in der Perfus'sion und Mantustafion, Montag von 8—9 Uhr Vormtttaas, 1stündig. — Revetito⸗ Dr. Gebne: Reurtellung des Beschlages, Montag von = 190 Uhr Vormittagâ, 1ssündig; U hungen am Hufe gemeinsam mit Geh. Regierungsrat, Professor Dr. Frick
Zum Eintritt in das Studlum der Tierhellkunde ist das Zeugnis der Rife von einem deutschen Gymnastum, einem deutschen Real- aymnasium oder einer deutschen Oberrenlschule erforderlich Der Nach⸗ weiz ist durch Vorleaung des Relfezeuanisses einer der heieichneten Schulen zu führen Das Zruuants der Resfe von einem Gomnasium, cinem Renlqvmnasium oder einer Oberreglsch ele außerhalb des Deut- schen R ichs darf nur ausnahmsw⸗sse als genügend erachtet werden.
Mäbere Auskunft erteilt auf Anftage unter kostenfreler Zusendung des Vrogramms
Dannover, den 17. Februar 1916
Der Rektor der Tierärnlichen Hochschule Dr. Frick.
Aichtamtliches.
Dentsches Reich. Prenßen. Berlin, 22. Februar 1916.
Gestern ist nach einer Meldung des W. T. B.“ zwischen en, Sachsen⸗Weimar und Sachsen⸗Meiningen ein
ats vertrag wegen des vollspurigen Ausbaues der schmalspurigen Linie Dorndorf — Kaltennordheim
ber Feldabahn abgeschlossen worden.
Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers⸗ liegt die 888. Ausgabe der Deutschen Verlust listen bei.
Sie enthält die 461. Verlustliste der preußischen Armee und die 251. Verlustliste der bayerischen Armee.
Schaumburg⸗Liype.
Seine Hochfürstliche Durchlaucht der Fürst Adolf
vollendet morgen sein 33. Lebensjahr.
DOesterreich⸗ Ungarn.
Die Besprechung en der österreichischen und der ungarischen Minister und Fachreferenten über die wirtschaftspolttischen Fragen sind Blättermeldungen zufolge vorläufig abgeschlossen
worden. Sie werden in Budapest ihre Fortsetzung finden.
— Der Kommandant neral Erzherzog Eugen, hat an den Statthalter von Triest und im Küstenlande, Freiherrn Frie s⸗Skene, ein Handschreiben gerichtet, in dem es heißt:
Mit besonderer Befriedigung babe ich wahrgenommen, mit welcher Opferfreudtak it die Bevölkerung Triest und des Küstenlandes, alle Kreise obne Unterschied der Nationalität die Lasten des Krieges, durch den die Grenzg⸗blete unmittelbar betroffen sind, zu tragen weiß und mit welcher patriotischen Hingebung auf dem Gebiete der Kriegs⸗ fürsorge fowohl für die Kämpfer an der Front als auch für die Ver⸗ wundeten und Kranken im Höinterlande gearbeitet wird. Ich süble mich gedrängt, der Beoölkerung von Triest und des Küstenlandes hier⸗ für meinen und meiner tapferen Soldaten warmempsundenen Dank auszusprechen.
Großbritannien und Irland.
Das Auswärtige Amt veröffentlicht laut Meldung des „Reuterschen Bureaus“ folgenden von dem Staatssekretär des Auswärtigen Amts Sir Edward Grey an den belqischen Ge⸗ sandten in London, Paul Hym ans, gerichteten Brief:
Mein lieber Gesandter!
Während der litzien Monate haben Sie mir wiederholt die Lage der Industite in dem vom Feinde besetzten Tell Belgtentz ge⸗ schldert und die Not vendigkcit dargelegt, Rohstoffe einzuführen, wenn diese Industrle vor dem Rain gerettet und por allgemeiner Beschäffigungslosigkeit und Not bewahrt werden soll. Ich sende Ihnen jetzt ir eine Denkschrift, die den wirklichen Stand der Frage darnellt. Ich möchte hinzufügn, daß die hier, erörterten Fragen vollnändig unabhängig ven der Ginfubr von Lebensmitteln in Belgien m. den Hilfgausschuß sind, dessen Arbeit die König⸗ liche Regierung fo lange insofern jördern wird, als sie unter einer angem⸗-ssenen Oberaufsicht fiebt, voll nändig unabhängig von deutscher Rntrolle ist und den von Zeit zu Zelt von der Regierung Seiner Majesfsät festgelegien Bedingungen entspricht. G. Grey.
Die Denkschrift des Auswärtigen Amts lautet,
wie folgt: ER wir hören, ist unter den Belgiern stark die Meinung ver⸗ breitef, daß die industrielle Not Belgleng einzig und allein der Yand⸗
der Südwestfront, Generaloberst
lun at welse der verbünde len Regierungen zujuschre ben sei, welche die Ein⸗ fuhr verbiadere, und es werd oft behauptet, daß diese Handlungzwelse Deut chlaad nicht wesentlich schädit, während sie einen fär die Be— völkr ing umeris Bunzesgendffen höchst schmerzbaften Verlust in sich schlie at. Gs ist schon bekannt, daß die Königliche Regierung nicht in der Lige gewesen ist, an juerkennen, daß die belgische Industrie unter den gegenwäciigen Verbältnissen aufrechterbalten werden kann, obne beträchilichen Rutzen süär den Feind, einen Nutzen, der eine Verjöge⸗ rung der Weederherstellung der belgisch'n Uanbhängigkeit in sich schließt. Ader iu gleicher Jlt ist die Königliche Regierung völlig von der Rotwendigk it durchdrungen, der belgischen Bevölkerung beizu- stehen, und sie hat aus diesem Grunde den Hllfsausschuß für Belgien unterßüzt und die Handelgausfuhr aut Belgien unter gewissen Be— dingungen gestattet.
Aus diesem Grunde also beschloß sie vor einigen Monaten, ihre Bereltwilligkeit zu e kennen zu geben, Vorschläge für die Ein fubr von Rohbstoffen nach Belgien durch Vermittlung und unter der Garantie des Hisfeausschuss' in Erwägung zu fiehen. Dle van den Deutschen im Zusammenbaag mit diesem Plane geforderte Verpflichtung war einfach. Sie sollten die freie Einfuhr von Rohstoffen und die Aus fuhr von Fertigfabrikaten, die auz solchen Stoffen bergestellt sind, durch dea Hilfzausschuß gestatten. Sie sollten alle Vorräte soicher Rohstoffe oder Fertigsabrifate, die noch im Lande waren, schonen und von feder Beschlagnahme oder Requtsttion frei lassen, und si⸗ sollten im all jemeinen j'de so vom Hüfegutzschaß versorgte Fabrik als im Genuß derselben Vorrechte und Freiheiten stehend behandeln, wie ein Warenlager des Hilfgausschusses. Wir glaubten, daß die Einfuhr unter diesen Bediagungen hinreichen würde, die Atbeltslostikeit zu ver⸗ mindern und die Bevöl erung, wenigsteag zum großen Teil, aus dec Not zu befreien, die mit ihrer r m Lage untrennbar ver⸗ bunden ist. Dieser Plan wurde den deutschen Behörden in Brässel vor vier Monaten von dem Oilfgaugschuß vorgelegt. Erkundigungen über den Fo ischritt der Verhandlungen wurden seither eingezogen, aber ergebniel 3. Bis jetzt haben wir keine Antwort irgendwelcher Art von den Deatschen erhalten. Es hat niemals einen Zweifel über die Art von Politik bestanden, die die Deutschen in dieser Angeleg'n⸗ beit verfolgen, aber letzt ist sie ganz klar geworden. Während sie dem delgischen Volke bei jeder Gelegenbest verkünden, daß der Ruin der belgischen Industrie lediglich auf die Politik der Verbündeten zurückzu⸗ fübren sei, wäbrend sie aus ihrer Bereitschaft Kapltal schlagen, den belgischen Industriellen Garantien zu gehen, daß sie die für deren Fabriken von außerhalb eingeführten Rohstoffe nicht requirieren werden, sind sie entschlossen, auf keinerlei Ueberein. tommen zugunsten der belgischen Indastrie einzugehen, bevor sie micht dem Lande die letzte Unse der heimischen Vorräte an Rohstoffen oder Fertigfabrikaten genommen haben, die für sie von irgend einem Nutzen sein können, und bevor sie nicht eine so ausgedehnte Notlage schaffen konnten, daß die erforderliche Zahl belgischer Arbeitskräfte gejwungen ist, nach Deutschland auszu wandern oder in solchen belgischen Beirteben Arbeit zu nehmen, die unter deutscher Kontrolle sür deutsche Zwecke arbeiten. Wenn dieses Ziel erreicht ist, insofern überbaupt die Vaterlandeliebe und die Entschlossenhelt; der belgischen Fabrikanten und Arbeiter es je gestatten wird, daß ein solches Ziel erreicht wird, so werden die Dꝛuischen unzweifelbast ihre Be⸗ retischaft zum Ausdruck bringen, Vereinkarungen zu treffen, durch die does Land, wenn es erst einmal völlig gllet seiner O Ifsquellen beraubt ist, wieder aufgefüllt werden kann. Bevor diese Zeit gekommen kit, oürfte es von Natzen sein, diese deutsche Polit k in ihiem ginzen Umfange darzustellen. Nur wenige Zablen brauchen zun Beweije der notorischen Tatsache angeführt zu werden. Allein im Monat Oltober bis zum 26. November sind auf einer einzigen Straße aus Leelqien nach Deuischland ausgeführt worden: 74 000 Tonnen Koble, 6100 Tonnen Phorphate, 100 Tonnen Blei, 1360 Tonnen Erz, 410 Tonnen Stütz balten, 1200 Tonnen Guano, 1600 Tonnen Bilketts In dem diesem Zeitabschnütt unmiitelbar vorausgegangenen Monat wurden große Mengen derselben Artikel aul derselben Straße aus⸗ in außerdem noch . B. 49 Tonnen Schwefelkies, 1600 Fässer
ohbeize, 350 Tonnen Blelextrakt sowie Mengen von Eisen, Blei, Gummi und Kopal. 2
Es ist wohl bekannt, daß zum mindesten die Hälfte der Pro⸗ duktion der belaischen Weberelen requiriert worden ist Vor kurzem hat der Kommandant der vierten Armee, die in Belgien steht, einen Befehl erlafsen, in welchem unter Androhung strenger Srafen an— geordnet wird, alle Baum wollvorräte anzuzeigen, und die Be⸗ arbeitung von Baumwolle für die Zukunft untersagt wird. Die all⸗ gemelne deutsche Politik kann in der Tat nicht besser illustriert werden als durch die Zusicherung, die von den Deutschen vor kurzem herpor⸗ ragenden belgischen Geschäftsleuten erteilt wurde, bestimmte Metalle, wie Stahl und Kupfer zu schonen, die für die Aufrechterbaltung einer der haupfsächlichsten belgischen Industrien notwendig seien, falls si⸗ den Beweis erbringen könnten, daß diese Metalle importiert selen. Der Schluß, daß alle belgischen Vorräte in diesen Artikeln beschlag⸗ nahmt werden würden, liegt klar auf der Hand.
Alle für Belgien wesentlich notwendigen Rohstoffe, wie Oel und Metalle, werden von deutschen Organisationen in deutschem Interesse überwacht und können nicht erlangt werden, es sei denn, daß der Bittsteller sich den Wünschen des Feindes anpaßt. Dies ist die Lage.
Dle Königliche Reglerung hat den Versuch gemacht, durch die Einfuhr von Rohstoff'n aus dem Auslande für die belatsche Industrie Vorsorge zu treffen, obwobl sie der Anschauung ist, daß diese Eigfuhr auch unter den vorgeschlagenen Schutzmaßnahmen dem Feinde zum wesentlichen Nutzen gereichen würde. Aus dem andauernden Schweigen der deutschen Behörden muß der Schluß gezogen werden, dan sie ihre Zustimmung zu dem ihnen von dem Hölfeaugschuß vorgelegten Plan derweigert haben. Die von ihnen festgelegte Politik, die Verarmung det Landetz herbeizuführen und die Arbeiter in ihren Dienst zu treiben, ist damit bloßgestellt, und die Königliche Regierung muß dem belgischen Volke gegenüber jede Verantwortung für die U bel ah igt nen, die ihm der Feind verursacht und dle zu beseitigen er sich geweigert hat.
Zu dieser Veröffentlichung wird durch „W. T. B.“ von zuständiger Stelle mitgeteilt:
Wir sind überzeugt, daß die deutsche Verwaltung die Antwort auf die englische Dentschrift nicht schuldig bleiben wird. Soweit uns bekannt, sind von englischer Seite Vorschläge wegen der Versorgung der belgischen Industrie mit Rohstoffen gemacht worden. Diese Vorschläge sind von der deutschen Verwaltung nicht unbedingt abaelehnt, sondern unterliegen noch der Piüfung. Eine sorg— fältige Prüfung ist um so notwendiger, als von englischer Sene elnige Bedingungen gestellt sind, denen ein recht harm— losegs Gewand gegeben ist, bei denen aber das deutsche Auge leicht den Pferdefuß erkennt. So soll z. B. nach englischer Ansicht der Kimspreis für die aus Belgien auszuführenden Waren in England binterlegt werden. Daß zum Beweis für die angebliche Augplünhe⸗ rung Belgiens durch die Barbaren auf die Ausfuhr belgischer Kohle nach Veutschland verwiesen wird, ist auch recht sonderbar. Es ist doch befannt, daß in den einielnen Kohlensorten ein Austausch zwischen Peutschland und Belglen stattfindet und daß Deutschland es ist das jeßt mehr Kohlen nach Belgien liefert, als von dort bezleht. Be⸗ kannt ist auch, daß die deuische Verwaltung die Ausfuhr belgischer Foble nach neutralen Ländern wie Holland, Schweren usw. mit allen Kräften fördert, um dem belgischen Arbeiter Verdienst zu schaffen. 4 ist eben ein weiteres Belspiel englischer Verdrehunge⸗ unst.
— Im Unterhaus brachte der Premierminister Asquith eine Kreditvorlage ein im Betrage von 420 Millionen Pfund Sterling. Wie „W T. B.“ meldet, fallen hiervon 120 Millionen noch in das laufende Finanzjahr und 300 Millionen Pfund Sterling in das Finanzjahr 1916, sodaß sich die gesamten Kredite für 1915 16 auf 1429 Millionen Pfund Sterling und die Kredile seit Beginn deg Krieges auf
22 Millionen Pfunb Sterling belaufen. Agquith sagte,
Berlingske Darlehns von einer Milliarde Rubel in Amerika unternommen. in New York hätten ein völlig zufriedenstellendes Ergebnis gehabt.
zufolge ) engeren wirtschaftlichen Zusam menarbeit der Ver⸗ bündeten nach Beendigung des Krieges unterbreitet.
man sei der Meinung gewesen, daß der im November bewilligte Kredit bis Mitte Februar reichen würde, er werde jedoch die Staate er fordernisse bis zum 10. März decken. Die Vorlage wurde einstlmmig angenommen.
— Dem „Renterschen Burean“ zufolge sind alle
unverheirateten Neunzehnjährigen unter die Waffen berufen worden.
Rußland.
Das Finanzministerium hat nach einer Meldung der Tidende“ Schritte zur Aufnahme eines
Die Verhandlungen mit der betreffenden Bank
— Der Minister des Aeußern Sasonow hat der,Rjetsch“ dem Ministerrate einen Vorschlag bezüglich einer
Niederlande. Der Finanzminister Dr. van Gijn hat dem Parlament
einen Gesetzenkwurf über die Ausgabe einer 4epro⸗ zentigen Anleihe von 125 Millionen Gulden unter breitet zur Deckung von fünfzig Millionen, die wegen der europäischen Krise ausgegeben worden sind, und von 7h Millionen der laufenden Schuld bis zum 1. August 1916, ferner eine Vorlage S5 Millionen Gulden zur Deckung von außerordentlichen
über die einmalige Erhebung von 80 his
Ausgaben bis zum 1. August 1916, wovon fünfzig Millionen
von Vermögen von 50 000 Gulden und darüber erhoben und
der Rest durch doppelte Erhebung von Einkommen- und Ver⸗ mögenssteuern eines Steuerjahres gedeckt werden soll.
Norwegen.
Da sich bei der staatlichen Verpflegungskommission Schwierigkeiten wegen der Beschaffung von Tonnage für die Waren, die zur Sicherung der Versorgung des Landes mit Lebensmitteln im Auslande gekauft worden waren, ergeben haben, hat die Regierung einer Meldung des „W. T. B.“ zu⸗ folge eine Gesetzvorlage eingebracht, nach der das Recht, bas der Staat bereits zur Enteignung von Schiffen besitzt, derart erweitert wird, daß ein enteignetes Schiff ohne vorherige Abschätzung sofort übernommen werden kann, wenn nötig, mit Hilfe der Polizei. Der Schadenersatz wird in diesem Falle baldmöglichst bestimmt und geleistet.
Griechenland.
Der General Sar rail ist gestern in Athen angekommen und vom König in Audienz empfangen worden.
Bulgarien. Der Ministerpräsident Radoslawom und der Gene⸗ ralissimus Jekow sind nach Sofia zurückgekehrt.
Afrila.
Ueber die gegenwärtige Lage in . bringt. o
der „Tanin“ einen Bericht, nach dem trotz aller Vorkehrungen der Engländer die Nachrichten von der. Zurückziehung der englischen Truppen von den Dardanellen air über die englische Schlappe an der Irakfroent in breiten Volksschichten bekannt geworden seien und große Freude herpor⸗ gerufen hätten. Außerdem hätten die Ereignisse an der West⸗ grenze von Aegypien einen sehr großen Eindruck gemacht; denn es sei jetzt bestätigt worden, daß auch bekannte höhere eng⸗ lische Offiziere, wie der Küstenkommandant Hunter Pascha, in den Kämpfen gegen die Senussi gefallen seien, und daß sich die Senussi nunmehr nach der Besetzung von Siva, Sollum und Said⸗Berane dem Niltal nähern. Mehrere Stämme, ins⸗ besondere der Stamm der Ao0olad i Ali hätten sich bereite den Senussi angeschlossen. Im Sudan habe der englische Kom⸗ mandant die Hilfe der Eingeborenenstämme begehrt, sie sei ihm jedoch verweigert worden. Seither sollen die Engländer den Druck gegen die einheimische Bevölkerung verdoppeln und die Port Sudanbahn überwachen und eiligst verstarken lassen. Das Erscheinen von deutschen U⸗Booten an der ägyptischen Rüste und die Torpedierung von englischen und ägyptischen Schiffen innerhalb der ägnpischen Territorialgewässer habe auf die Aegypter die größte Wirkung gehabt.
Kriegsnachrichten. Großes Hauptquartier, 22. Februar. (W. T. B.
Westlicher Kriegsschauplatz.
Das nach vielen unsichtigen Tagen gestern auftlarende Wetter führte zu lebhafter Artillerietätigkeit an vielen Stellen der Front; so zwischen dem Kanal von La Basso6e und Arras, wo wir östlich von Souchez im Anschluß an unser wirkungsvolles Feuer den Franzosen 800 m ihrer Stellung im Sturm entrissen und J Offiziere, 319 Mann gefangen einbrachten.
Auch zwischen der Somme und der Oise, an der Aisne-Front und an mehreren Stellen der Champggne steigerte sich die Kampftätigkeit zu größerer Heftigkeit. Nord⸗ westlich von Tahure scheiterte ein französischer Handgranaten—⸗ angriff.
Endlich setzten auf den Höhen zu beiden Seiten der Maas oberhalb von Dun Artilleriekämpfe ein, die an mehreren Stellen zu beträchtlicher Stärke anschwollen und auch während der letzten Nacht nicht verstummten.
Zwischen den von belden Seiten aufgestiegenen Fliegern kam es zu zahlreichen Luftgefechten, besonders hinter der feindlichen Front.
Ein dentsches Luftschiff ist heute Nacht bei Revigny dem
feindlichen Feuer zum Opfer gefallen. Oestlicher und Balkan⸗Kriegsschauplatz.
Die Lage ist im allgemeinen unverändert. Oberste Heeresleitung.
Tirtschaftszweigen
Nen, und die
⸗. ndwerk beschränkt bleiben soll. hen: „Mitglieder des Gewerbestandes“; das
nn nur von m. Handwerk die
ickblick.
hör etwa 40 Jahren
Deutsche Ware inftig beißen:
tmwissenschaftlichen Sinne eine Erläuterung. öese in der gleichen Reihe gebt.
rteten bisherigen Anschauungen. Stoff das stat x zu faffen, wie etz ja auch gelungen ist, des früber nur aus senen
Wien, 21. Februar. (B. T. B) Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegsschauplatz. Desterreichischungarische Abteilungen warfen gester eind sübästlich von Kozlow, an der 2 —— igcicha benen Stellung. .. Beiderseils erhöhte Fliegertätigkeit.
Italienischer Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse.
Su dö st licher Kriegsschauplatz. Albanische Abteilungen gewannen von össterreichisch— zarischen Offizieren geführt, westlich von Kavaja die 3
ste. Der Stellvertreter dez Chefs des Generalstabes von Hoefer, Sar r n m n
Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.
Konstantinopel, *. Februar. (W. T. B) Amtlicher richt: Von den verschiedenen Fronten ist keine Nachricht gelaufen, die eine wichtige Veränderung meldet. ;
Konstantinopel, 22. Februar. (W. T. B. 8 ic käische Mitteilung: Uns ere Armee hat sich 1. nun icksichten ohne Verlust in westlich von Erze rum gelegene tellungen zurückgezogen, nachdem sie die 15 km seitlich
Stadt befindlichen Stellungen sowie 50 alte Kanonen, die ht weggeschafft werden konnten, an Ort und Stelle zerstört fien. Die von den Russen verbreiteten phantastischen nachrichten, wonach sie in Erzerum tausend Kanonen erbeutet d 80000 Gefangene gemacht hätten, widersprechen r Wahrheit. In Wirklichkeit hat, abgesehen von den den erwähnten Stellungen vorgekommenen Kämpfen, kein mpf in der Umgebung von Erzerum stattgefunden. Im unde genommen, war Erzerum keine Festung, sondern eine ene Stadt. Die in der Umgebung befindlichen Forts hatten nen militärischen Wert. Aus diesem Grunde wurde es auch cht in Erwägung gezogen, die Stadt zu halten.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Bericht über die gestrige Sitzung des Hauses der hgaordneten befindet sich in der Zweiten Beilage.
In der heutigen (13. Sitzung des Hauses der Abge— dneten, welcher der Minister für Handel und Gewerbe Sydow beiwohnte, wurde zunächst die Erörterung der auf trieg bezüglichen allgemeinen Fragen wirtschaftlicher Natur Verbindung mit der zweiten Beratung des Etats des taatsministeriums, und zwar die Besprechung der Lage 8 Handwerks und der dazu gestellten Anträge fortgeseßzt.
Abg. Dr. Wagner-Büieslau (Freikons. : Ich werde mich mit dsicht auf die Geschärtslage auf einige Ausführungen beschränken. ch ich glaube, daß wir alle Veranlassang haben, die Kleinmühlen— ustrle guf dem Lande kräftig zu erbaiten, damit sie nicht, wie es n Tell schon geschehen it, durch die Großindustrte voll. adig aufgesaugt wird. Wir unterstätzen durchauß die An ge und die dazu gemachten Ausführungen zur Förderung Handwerks durch Gründung von Lieserungeverbänden im Hand⸗ rt. Wir werden den Anträgen zustimmen, die dleses Ziel beiführen wollen. Ebenso legen wie einen großen Wert
die Schaffung eines auerelchenden Leh lingeersatzeg. Dieser satz leldet im Kriege, weil es an Meistern fehlt. Ferner suld wir är, daß Mittel flässig gemacht werden müässen, um dem Handwerk ch finanziell zu belfen. Die Staatshaushaltskommisston hat eine tsolution vorgeschlagen, in der die Staatsregierung aufgefordert 1d, dafür zu sorgen, daß die als Krieggverleßte aus dem lege zurückkehrenden Handweiker, die infolge ihrer Ver⸗ bung zur weiteren Ausübung ihres Handwerks untauglich ge⸗ rden sind, tunlichst der produktlven Tätigkeit in geeigneten erhalten bleiben. Hierzu hat das Zentrum
Antrag gestellt, daß außer den Handwerkern auch dere Mitglieder des Gewerbestandes berücksichtigt werden Soztaldemokraten haben den Unterantrag ge⸗ t, daß der Antrag Porsch auch auf die Arbeiter aug— ehnt werden soll. Meine politischen Freunde haben gegen sen Unterantrag nichts einzuwenden; denn wenn in dem ntrumtzantrag weiter eine Ausgestaltung des Arbeitsnachweiswesens rch Errichtung von Zentralarbeitsnachweisen in den Provinzen ge— dert wird, so ist damit gesagt, daß der Antrag doch nicht auf das h . Vielleicht könnte man statt als legsbeschädigte aus dem Kriege zurückkehrenden Handwerker usw.“ würde alles um⸗ en, waz gemeint ist. Wie wichtig die Förderung des Hand erkerstandes ist, hat unser berühmter Heerführer von Hindenburg in em Schrelben an den Maglstrat von Bunzlau zu erkennen gegeben,
drin er auf die Notwendigkeit hlnwelst, den gewerblichen Müttelstand
ju fördern, daß er nach Beendigung des Krieges wirtschaftlich nicht geschwächt sei, daß er auf das Niveau der Taagelöbner herahfalle.
glaube, dieser Wunsch unseres hochverehrten Heerführers allen Seiten dadurch gefördert werden, daß Betriebsmöglichkeit gewährleistet wird. gestatte ich mir noch einen kurzen bistorischen Wir haben gestern von Herrn von Zedlitz gebört, e notwendig es ist, aus der Geschichte zu lernen. Das ist gerade zt notwendig, well gewisse Zustände wiederkehren könnten, wie sie ; estanden. Gelegentlich der Weltausstellung in hiladelvbla wurde von amerkkanischer Seite das Schlagwort geprägt: sei billig und schlecht. Ich glaube, es müßte ᷣ billig und besser. Wenn jenes Schlagwort auch ute noch von mancher Selte gebraucht wid, so ist das darauf lrüchuführen, daß schlechse Waren fremder Flagge als deutsche aus. kgeben werden. Jedenfalls müssen wir alles tun, um Fehler zu ver⸗ eiden, wle sie damals gemacht worden sind.
Schluß des Blattes.)
ch je lich
Kunst und Wissenschaft.
In der Februarsitzung der Anthropologischen Gesel!— chaft unter dem Voisitze des Professors Dr. Eduard Seler legte rofesor Dr. Hans Friedenthal eine Tafel vor, auf der graphisch er Grad der Blutzverwandischaft der Familie kenntlich gemacht ist. lese Tafel Ftidet zu seinen Darlegungen über Verwandtschaft im Wir müssen, um die derwandischaft eines Individuums festzustellen, stets fragen, wie weit Die Menge des gemeinsamen Erb⸗ uttz sollte daz Maß der Verwandtschaft bestimmen, entgegen anders Der Stoff das Erbguts ist guan⸗
strahlungen erschlossene Radium chemisch quantitativ ju fassen. Wir
Ennen Schätzungen von der Masse des Erbguts vornehmen und so
en Begriff der Verwandtschast quantitativ fassen. Die für die Ven tbung maßgebenden Suhflanzen übertragen das Erbqut lbrer Masse ach der Chromassnfubstanz parallel auf die Nachkemmen. le
Masse des Eibgu's ist als ein unbekannter Bruchteil dir gewelnschaft.
1 re el egi autjufassen. Vier Billion stel Gramm Fefrägt m Menschen nach Schäßungen kas weit des als Träger substan; ene nimenen Cbiomatins. Demnach it diese Matter subslan aller n gern mfserimenie im chemüchen Sinne unse ßrar klein. Nach FHineden thal sind nun Inripituen, die weniger alg 100 des Eibauts gemeinsam baben, als nicht. verwandt ju be⸗ 6 en. Er scheidet folgende Grade der Blungverwandt⸗ chaft: Kinder derlelben Eliern steben bel gleichmäßiger Verteilung die Erbgutg der Vorfabten im ersten Grade der Verwandtschaft. immt man nun die Verwandtichaftekreise für den Durchschniit, so umfaßt der 2. Verwandtschaftekels Jadiriduen mit darchschnittlich 30 o gemeinsamen Erbguta. Vater, Mutter, Oheim, Muhme, Vetter, Base, Neffe, Nichte, Sohn, Tochter, Halbbruder, Halb- schwester, zusammen 24 Personen sind die Verwandten 2 Giades eines Indiblduumz. Im 3. Grade sind wir mit 72 Personen ver- wandt, mit denen wir 25 o,0 gemeinsamen Erbguts baben d. h. wir stehen ibnen so nahe wie Großeltern und Inkel⸗ kinder einander. Bei Abwesenhelt ven Veiwandtenehen sinkt die Masse des Erbgutes, die wir mit den Ahnen gemein sam haben, rasch, sodaß in 200 Jahren, also innerbalb von acht Generationen, sich die körperliche Gestalt einer Familie in diesem Falle völlig geändert haben dürfle. Wir können die Masse des ge— meinsamen Erbguts nur berechnen aus dem Verwandtschafste verhältnis har den Duichschnitt großer Zahlen, nicht für das Einzelindioiduum. Wenn man diese Tatsachen erwägt, wird auch der Jurist genötigt sein, sich zu fragen, ob wir nicht eine naturwissenschastsich richtigere Skala des Verwandischafteverbältnisses einführen sollen, als sie bisher gilt.
Es folgte eine Erörterung von Dr. Hauschild über die Ver. erbungdes Schädel s. Der Forscher hat 700 meist westdeutsche Schädel aus sehr verschiedenen Zeiten gemessen. Lang und Breitschädeligkelt vererben sich innerhalb derselben Rasse weiter. Mischen sie sich, s6 3 die Untersuchung zeigte, Länge und Breite dominlerende Merkmale, und die Höhe wird rezessio. Es ergaben sich für alle dlese deutschen Schädel vier Grundformen, je jwei breit, und je zwei langschädelsge. Dem enisprachen die vier Rassen in Deutschland, von denen zwel langschädelig und zwei breitschärelig sind Die hohen dangschädel, die wir an der Nordseekäste haben, nennt Dr. Hauschild Sachsen. während er die Bewohner Mittel und Südteuischlands als Mischrasse mit dem Namen Germanen belegt; es sind die niedrigen Lang⸗ schädel. Es folgen am Fuße der Alpen und in den Alpen selbst rie hohen Breitschädel. Es mischen sich zuerst die benachbarten Rassen Alpine und Germanen, dann Germanen und Sachsen; die Hauptmischung hat, wie aus den ausgestellten Schädelserien, die von der jüngeren Steinzeit an bis ins 18. Jabihundert den Ueberblick über die Formen gestatten, während der Vörkerwanderung stattgefunden. Wo Sachsen und Germanen sich mischen wächst die Länge der Schädel zwar, aber deren Breite wird in größerem Maße bretier, als die Länge länger wird. In bezug auf die Schädelkapazttät fand Dr. Hauschiid die Taisache, daß diejenigen, die die am meisten verschiedenen Eltern haben, die höchsle Schädelkapantät zeigen.
Darauf sprach Professor Dr. Erwin Baur von der Land⸗ wirtschaftlichen Hochschule über das Thema: Tagesfragen der Vererbungsforschung. Der Vortragende stsizsterte die Entwicklung der Mendelsorschung; denn man taan heute schon von mehreren Perioden sprechen, die die Mendelschen Regeln in der missenschattlichen Behandlung durchlaufen haben. Kreuit man Mirabilis Jalapa alba und rosea miteinander, so erscheint der Bastard als blaßrot. Durch Selbstbefruchtugg nun welter geiüchtet, erscheinen in der nächsten Generation 4 weiße, R rote und * blaß⸗ rote Blüten. Bei Westeizüchtung durch Selb besruchtung liefert das enste Viertel nur weißblühende, daz zweite Viertel nur rotblühende Nachkommen. Sie bleiben also weiterhin konstant, die beiden anderen Viertel dagegen mit den blaßroten Blüten liefern eine Nachkommen schaft, von der wieder ein Viertel weiße, ein Viertel rote Blüten hat und diese Eigenschaft kor stant vererbt, während die anderen jwei Viertel mit den blaßroten Blüten eine Nachkommenschaft llefern, die immer wieder in derselben Weise in drei Gruppen zerfallt, in elne welß⸗ blühende konstante, eine rotblühende konstagte und in eine blaßrot⸗ blühende, die bei der Vermehrung wleder in derselben Weise ver. schledene Nachkommen erzeugen, dle mendeln'. Dle latente oder rejessive Eigenschaft ist in der ersten Bastardgeneration zwar äußerlich nicht wahrnehmbar, sie ist aber dennoch als latente Anlage vorhanden, sie kommt in der Nachkommenschaft zum Vorschein. Ein Viertel der Nachkommen vererbt dieses latente Merkmal dann konstant, ein Viertel das dominierende konstant und zwei Viertel, die stets äußerlich nur dies deminierende Merkmal besitzen, haben innerlich aber doch das andere Merkmal konstant, da sie weiter wie die erste Bastardgenergtion „ mendeln“. Handelt es sich um mehrere Merkmale, so wird die Sache noch mehr kompliziert. Alle diese Mendelschen Regeln baben aber ihre Geltung nur für einzelne, von einander unabbängige Merkmale. So weit war Mendel schon gekommen und diese Tatsachen konnte der Vortragende auch an dem Beispiel von weißen und schwarzen Meerschweinchen darlegen. Nach der Wiederenideckung der Mendelschen Gesetze hat man nun die Kreuzungen von Individuen mit mehreren verschiedenen Merkmalen aufgenommen und Prosfessor Baur konnte deren Ergebnis an zwei Gerstenrassen darstellen, die sich in ihrer Farbe, in ihrer auf— rechten beziehungsweise hängenden Haltung als zwetzeilig und sechs⸗ zelltz, als Grannen⸗ und Kapuzengerste von einander scheiden. Es entstanden alle denkbaren Neukombinatlonen in großer Mannigfaltigkeit und jeder Typ ist konstant, da er züchtbar ist. Bei 3 Merkmalen und 8 Stxualjellen entstehen 14 Kombinationen und 4 Typen, bei 4 Merkaalen und 16 Sexaalzellen 250 Kom⸗ hinattonen und 16 Typen. Alle diese Dinge sind durch zahlreiche Versuche festgelegt worden. So weit war man 3 biz 4 Jabre nach der Wiederenideckung der Mendelschen Regeln. Die nächste Stuse der Vererbungsforschung stellen die mit 20 000 bis 30 000 EGxemplgren von „‚Löwenmaul“ jährlich vorgenommenen Versuche des Professors Baur selbst dar. Aut roten und weißen mit einander gekreuzten Blüten entstanden zum Teil elfenbeinfarhene Bastandg. Den Schlüssel zü dieser Erscheinung gab die Erwägung, daß die zuerst ge⸗ kreusten Blüten schon eine Porstufe der Entwicklung Durch⸗ laufen haben werken und doß gewisse Pflaajen die Fähig.« keit besitzen, den Leukokötver zu entwickeln, während andere das Encym bilden. Alle Rassenunt rschlede, so weit konnte es festgestellt werden, gehen auf eine Anzahl von Grundunterschleden zurück, die freilich nur in ihrer Wirkung ersennbar werden. In mühsamen Ver⸗ suchen ergab sich, daß beim Löwenmaul 28 Faktoren die Grund- unterschiede bedingen. Bei der Kreuzung konnte Professor Baur 5 Faktoren scheiden, diese mendeln . Auch bei den Unter uchungen, die der amertkanlsche Forscher Morgan mit einer Fliegenart (Drosophila) vorgenommen bat, ergaben sich nur wenige Grund unterschiede, die Millionen konstant züchtbarer Sippen ergaben. Alte Sippen sind nur andere Kombinattonen derselben Grundfaktoren. Einen weiteren Schritt machte dann die Forschung, indem sie das Wesen der Grundunterschiede zu entschleiern unternahm, die wir doch nur aus ihrer Wirkung erkennen. Ihr Wesen liegt im Keimplasma, von dem beim Löwenmaul S800 verschledene Arten vorhanden sind, obwohl schon 28 vollauf genügend sisdd. In dem Zellkern liegt die Mannigfaltigkeit, der beit dem Menschen in hunderten von Millionen Arten von Keimplasma erscheint. In den letzten Jahren hat man sich dann der Beantwortung der Frage zugewendet, ob es gelingen könnte, die Grundunterschlede im Keimplaema zu lokalisieren, etwa irgendwo im Chromatin, vlelleicht, daß die Geltung der Mendelschen Regeln hier nicht zuträfe. Doch man hat sehr bald diese Anschauung aufgegeben. Die Zahl der Chromosomen ist kleiner als die der Varie⸗ täten nach Mendei. Die Chromosomzellen werden nicht als Ganzes vererbt; es findet eine Auzwahl der einzelnen Pariikelchen statt, auch findet oft eine Koppelung zwischen zwei 2 Grundunterschieden statt, etwa 2 Chromosompartikelchen kleben zusammen. Ver Ge⸗ schlechtgunterschied wird nach den Spaltungsregeln vererbt, er muß in einem Ehromosompartikeschen vorhanden sein und vlelleicht damit ge- loppelt ein anderes Merkmal. Liegen also die primären Unterschiede im Keimplazma, so biltet der Augtztausch zwischen den elterlichen Chronsosompartikelchen die Grundlage für die Mendelsche Spaltung.
Bei dem Löwenmaul fand Prefessor Barz nur einen Nassen unter. schied, der micht. mentelt⸗-. Morgan bei den Drosorbilaunte uchun gen ond sejnen. Demnach muß man mit rem Schlusse über die Gremien der Mentelschen Geseye sehr vorsichtig lem. Beim Menschen wissen wir beute Uber all diese Tatsachen noch nichts es ist ja auch hier das Experiment ausgeschlossen. Dag gen will Prof. Baur den Verfuch beim Hunde in großem Maßstate durchfuhren, det dem Menschen nicht so fern steht. Er illustrierte feine Darlegungen durch die Vorführung aller der Kombinationen, zu denen Rreujungen von Sauagrebeadweizen und Kompaktweisen und deren WeiterzJ htung. durch Selbstbestäubung führen, im Bllde.
Zam Schluffe kesprach der Vortrag⸗nde das Wesen der Er- schelnungen, wie sie die durch Inzucht hervorgerufene Entartung bietet. Die Versuche mit Löwenmaul ergaben, daß die Entartung über ein Minimum nicht hinausgeht. Neben dem Schwächer ⸗ werden der Pflanzen tritt eine Abnahme der Cxuellen Fortpflanzung; alfo der Fruchtbarkeit auf, verschiedene Sippen verhalten sich bei der Entartung verschleden. Es scheint, daß die Abnabme der Fruchtbarkeit von einem bestimmten Minimum an konstant bleibt, Vagegen erscheint die Tatsache beachtengwert, daß, wenn man zwe entartete Typen kreuzt, dann als Ergebnig die gam frãftiae Austz⸗ gang form erscheint. G. St.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Stroh kraftfutter.
In einer Veröffentlichung des preußischen Land wirtschafts⸗ ministerium z wird ausge ührt:
Die während des Krieges feblende Cinfuhr von Futtermitteln
zwingt daju, mit den vorhandenen Beständen bautjuhalten und nach Möglichkeit neue Futterquellen zu erschließen. Schon dusch die 1900 von Gebelmiat Kellner⸗Möckern veröffentlichten Versuche war bekannt, daß die durch chemtsche Bebandlung des Strobs gewonnene Striobiellulose, der sogenannte Stiohnoff der Papierfabriken, bei der Verfũtterung an Rindvieh gleichwertig mit Stärkemehl ist. Spãtere Vrsuche von Profefsor Fingerling haben gezeigt, daß auch das Schwein in der Lage ist, den Strohstoff außerordentlich hoch zu ver⸗ werten. Daß der Strohstoff zu Friedenszeiten nicht zur Verfütterung herangejogen wurde, lag außer an seinem Preise und an dem xeichlichen Vorhandensein anderer Futte mittel darin, daß keine geeignete Form für die Verfütterung bekannt war. Nachdem es Herrn Dr. Oerm ann gelungen ist, diese Schwiersgkeiten zu beseitigen und aus Strobstoff ein Futtermittel berzustellen, daz infolge seiner schrotartigen Beschaffenheit vom Vieh sehr gern genommen wird, ist mit Unterstützung des Reiches und des preußischen Staates durch den Kriegsausschuß für Ersatzfutter eine Reihe von Fabriken für die Herstellung des sogengnnten Strohkrast- futterg erbaut worden, die zum Teil bereits im Betriebe sind, jum andern Tetl in allernächster Zeit in Betrieb kommen und deren Erzeugnisse durch die Kommunalverbände zu beziehen sind. Die mit Strohkraftfutter seit Monaten an wissenschaftlichen Jastituten und in der Praxlg durchgeführten Versuche haben über⸗ einstimmend gezeigt, daß mir es hier mit einem sehr bochwertigen, wenn auch elweißarmen Futtermittel zu tun haben. Geheimrat Zuntz-Berlin bat einge hende Versuche im Respirattongapparat durch. gefühit, die einen überraschend hohen Nährwert des Strohkraftfutters für Pferde ergaben; er kommt in seinem Berichte zu dem End— ergebnis: ‚Man wird unbedenklich 5 kg Hafer durch 4 kg Stroh- kraftfutler 4 120 g Eiweiß ersetzen können.“
Geheimrat Elienberger, Rektor der Tierärztlichen Hochschule in Dresden, hat fast vier Monate hindurch Versuche mit der Ver⸗ fütterung von Strohstoff an einigen 20 schwer arheltenden Pferden gemacht und fommt zu folgendem Ergebnig:; „Nach meiner Ansicht kann man J. B. bei stark arbeitenden Pferden = kg CKtörner Durch 46 Eg St; obkraftfutter ersetzen, obne Nachteile befürchten zu müssen. Es dürfte sich aber empfehlen, dabei doch eine gewisse Menge (1 —2 Kg) Haser zu geben wegen dessen günstiger Einwirkung auf die chemischen und mechantschen Verdauungsvorgänge und sonstigen damit zusammenhängenden Lebensprozesse. Bringt man aber eine so erhebliche Menge Körnerfutter in Wegfall, dann empfiehlt es sich, dem Futter Gtwelß (Protein) in Form kleiner Gaben von Robos, Hefe, leim, arligen Stoffen und dergleichen zuzufügen. Das Schlußergebnis unserer Versuche ist dabin zusammenzufassen, daß bel der Fütterung der Pferde ein erheblicher Teil der üblichen Hafer bezw. Körnerration durch das Oermannsche Strobfutter bel sachgemäßer Anwendung und unter Beachtung der vorstehend von mir gemachten Ausführungen ersetzt werden kann, ohne daß gesundheitliche Nachteile und eine Minderung der Leistungsfähigkeit und Körperkraft der Tlere zu be⸗ fürchten sind.“
Aehnlich günstige Erfolge wurden bei Versuchen erzielt, die Ober⸗ staatsveterinär, Prosessor Br. Bongert und Hauptmann Freiherr von Lepel⸗Freistadt sowobl bei ruhenden wie bei arbeitenden Pferden des J. Garde Feldartillerie Regiments durchführten. Auch Dr. von Lochow. Petkug hat umfangreiche Fütterungsversuche bei Pferden mit bestem Erfolge durchgeführt. Auf seine guten Erfolge mit Strohkraftfutter bei der Schweinemast hat er bereits bel der letzten Hauptygrsammlung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft hingewiesen. Seltdem sind Mastversuche in verschledenen Betrteben mit bestem Erfolge durchgeführt worden. Das Reichsmarineamt bat an verschledenen Stellen Monate hindurch unter genauer Au ssicht Schwelnemastversuche mit Strobkraftfutter machen lassen, die zu einem Auftrage auf Lieferung von 70090 Zentnern dieses Futters an die Bezugevereinigung der deutschen Landwirte führte.
. Dile vor kurzem von Pofessor Schneide wind ⸗Halle veröffent⸗ lichten nicht so günstigen Ergebnisse beruhen auf Verfütterung eines Materlals, das ihm bereits in Juli vorigen Jahres geliefert wurde und das in wesentlich anderer Zusammensetzung und nach einem inzwischen als wenlger brauchbar verlassenen Verfahren in einer längst stillgelegten Versuchsanlage hergestellt wurde.
Der beste Masterfolg bei Schweinen wird erzielt, wenn nur etwa kg 8 normalen, Kraftfutterration durch Strohkraftfutter er⸗ etzt wird. 8
Da es sick um ein fast völlig eiwelßarmes Fultermittel handelt, dessen Wert erst bel der Zufütterung von Eiweiß zur vollen Geltung kommt, wird es seitens der Bejugsvereinigung der deutschen Landwirte, rie den Alleinverkauf in Händen hat, soweit wie möglich mit Hefe oder hochelweißreichen Futtermlttein gemischt durch die Kemmunal⸗ verbände in den Verlehr gebracht. Nach Zusatz von 690 Eiwelß in Form von Trockenhefe j. B. eraibt sich ein Futtermittel, das im Stärkewert und Eiweißgehalt gleichwertig mit Maßsschrot ist.
In der heuttgen ernsten Zeit ist es Pflicht jedes Landwirts, nicht nur mit den übrigen Futtermitteln, sondern auch mit dem Stroh aufs äußerste hauszuhalten. Als Einstreu ist Stroh in diesem Jahre zu wertvoll. Schon der außerordentlich hohe Preis des Strohes wird jeden denkenden Landwirt dazu blwegen, als Einstreu Laub, Kraut, Reisig oder auch Sand und ähnliches zu benutzen. Aber auch bei der Verfütterung von Stroh muß Maß gehalten werden, da sein Wert bei Verfütterung großer Massen immer geringer wird. Stellt der Landwirt sein Stroh durch die Bezugsverelnigung der deutschen Land⸗ wirte oder unmittelbar der Ersatzfutterherstellung zur Verfügung, so trägt er wesentlich zur Vermehrung unserer Futterbestände bei, die er ja auch seinerseits wieder durch den Kommunalverband beziehen kann, wobei er trotz der hohen Transport, und Verarbeltunge kosten die Fattereinheit billiger erhält, als er sie im Stroh sortgibt. Dabel ist der im Stroh enthaltene Futterwert natürlich nur in beschränktem Umfange autnutzbar, während an Strohkraftfutter Mengen verfüttert werden können, die dem Vlelfachen der normalen Häcksel⸗ oder Stroh⸗ rationen entsvrechen.
Wird seiters der Landwirtschaft Stroh in genügender Menge jur Verfügung gestellt, so ollen die Strohkraftfutterfabtiken en tfhrechend vermehrt werden und stebt zu erwarten, daß damit auch fär Friedeng⸗ zeiten eine dauernde guße Verwertung des Strobß gescerr md. Gin Fünftel einer normalen Strhernte, das durch Wir schaften sich, ohne an anderer Stelle Schaden ju stiften, Mer ür wärde
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