Abtellung für Maschinen. Jagenleurwe sen.
Frese Maschmen Jage teur Laboratortum 1, U&eb. 6; Maschinen. Inger i ur. Laboratorium II. U b. 6; Rinemaftt, ds. 4. — Megeitin . V. Gisenbahn maschinenbau, B 3. üed 4. — De. Bobe rd ü. V. Kr bau, V. 2. — Schäfer i V: Grundige des Eisenbahn . maschmenbaueg, V.. — Tiein: Marchinen eichnen, Uebd 4; Ycbe— 2 und Dumben, V 2; Gatwerfen größerer Hebeieuge und Pumpen,
4; Wasserbaltungg⸗, Förder und Gebläsemaschinen, V 3; Aus⸗ 3 Kapitel aug Debesegge und Dampen, V 1; Baumaschlnen,
3. — Klein i V.: Mechanische Technologie eigschl. Hütten tunde und Metallographie, B. 4 fur Maschinen . Jagenieure, V. 2 für GElettio Ingenieure. — N. N: Jabritationezweige der Faserfloff lndustrie. V. 3 Technologisches Praktk im mit beson erer Berücksichtiqung der Faserstoffladustrie, Ueb. 3; Tand⸗= wirtschantliche Maschinenlehre, V. 4. — Radel off. Maichinen⸗ elemente, V 4 Ued. 7; Bau der Berbrennungekraftmaschlnen, V. 3. — N. N.: Uebungen jur Vorl sung über die Werkzeug maschtne, 2. — Blume t. V.: Dam pft aftmaschine, V. 4; Entwerfen von Dampf⸗ maschmen für Fortgeschrittenere, Reb. 5 — Raäadeloff L. V.: WMaschinenelemente für Bauingenieure, Ueb. 2. — Foege 14. V.: Waserkraftmaschinen, V. 2, Ueb. 8, Wasserkraftanlagen, B. 1. — Wilte i. V: Mechanlk 1, V. 4, Ueb. J. — N. N. Üeromechanit in ibrer Anwendung auf Motolurtschiffe und Flugzeuge, V. 1, Ueb. 11, — Wtlte: Maschlnenmeßkunde, V. 2.
Abteilung für Chemie und Elektrotechnik.
Dr. Precht: Exverimentalphysik, R 4; Arbeisen im Laboratorium der Physit, Uer. 4. Luftschiff abr, Bz 2. — Dr. Precht i. V.: Pbotograpbie, BS. 2. — Dr. Seubert: Grundzüge der Chemie, V. 5; Arbeiten im Laboratorium für anorganische Chemie. — Dr. Sschweiler: Maßanalyse, V. 2 — Dr. Behrend: Grundjũge der organischen Chemle, V. 3; Arbeiten im Laboratorium der orzant— chen Chemie. — De. O st: Zuckerindustrie und Gärungsgewerbe, V. 3; Minerale und Fette, V. 2; Arbeiten im Laboratorium de: technijchen Chemie. — Dr. Boden stetn: Angewandte Elektro- chemie, V 3; Giektrochemssche Uebungen, 4; Arbeiten im elektro- Hemischen Institut; Uebuchen in der Elektroanalyse, 7. — Dr. Jäneck-: Metallurgie, V. 1. — De. Weh m er Ucber Enjyme und Enjymwirkungen, V. 1, 9.; Technische Bakteriologie (einschl. Mykologie). V. 2, g; Miktostopierübungen, 2; Ucbungen im bakter / oloaischen Laboratorium. — Dr. Labeg: Grundzũ)e der physto⸗ loaischen Chemie, V 2 — Dr. Schöndorf i. R.: Mineralo, iche Uebungen 1; siystallographie 1, V. 1, Ueb. 1; Grundzüge ber Geologie, V. 4 — Hover: Praktische Geologte 11, V. 2; Geologie des norbw'st⸗ lichen Deutschlan ds. V. 1. — Dr. Schön dorf: Tech a isch wichtige Mige⸗ ralien und Gesteine Deutschlands, V. 2, Ueb. 1; Einführung in das Verständnis und die praktische Verwertung geologischer Karten und Profile, V 1, Ueb. J. — Dr. Kohlraufch: Grundzüge der Elektrotechnik, V 2; Theoretische Elcktrotechnit, V 4; Glektrotech. nisches Lahoratortum J, Ueh. 8; Elektrotechnisch s Lat oratorium II, Ueb. 16: Elektrotechnisches Laboratortum II für Maschinening nieure, Ueb. 8. — Dr. Heim: Glektrische Anlagen 1I, V. 3, Ueb. 2; Ent— werfen von elektrlschen Maschinen und Trangformatoren, V 3, Ueb. 2; Glektrische Babnen, V. 2; Gletrrische Kraftübertragung für Maschlnen⸗ ingenieure, V 2. — Dr.-Ing. Beckmann: Preallische Cletirorechnik, für Anfänger, B. 1; Elermotechnssche Meßkunze 1, V. 2; Eleitro⸗ technische Meßkunde IJ. V. 1; Eleftrtzstätszshler, V. 1 4. — Dr ** Brückmann: Gleichrichter zur Umformung von Wechselstrom in Gleichstrom, V. 1 g.; Elektrotechnischeß Seminar, Ueb. J; Ein— anker⸗ und Katkaden Umformer, V. J.
* Ueb. 2 Aus⸗
zeom 3 f. V. 4. A. VV 6, Ueb. 2; Höhere ei dung der
Varitatioag⸗
V2 — Dr Saltowgki:
Hannover, den 19. Februar 1916. Der Rektor: Heim.
Aichtamtliches.
Dentsches Reich.
Preußen. Berlin, 25. Februar 1916.
In der am 24. Februar unter dem Vorsitz des Staats⸗ ministers, Vizepräsidenten des Staatsministeriums, Staatsz⸗ sekretärs des Innern Dr. Delbrück abgehaltenen Plenar⸗ sitzung des Bundesrats wurde dem Entwurf einer Ver— ordnung über das. Verbot der Einfuhr entbehrlicher Gegenstände die Zustimmung erteilt. Zur Annahme ge⸗ langten ferner der Entwurf einer Verordnung über das Verbot einer besonderen Beschleunigung des Verkaufs von Strick- Weh⸗ und Wirkwaren, eine Aenderung der Ver— ordnung über Regelung der Preise für Gemüse und Shbst vom 11. November 1915, der Entwurf einer Verordnung über den Verkehr mit Leimleder, eine Ergänzung der) Ver— ordnung über die Höchstpreise für Erzeugnisse der Kartoffel trocknerei vom 15. September 1915, eine Aenderung der Verordnung über die Regelung des Absatzes von Er— eugnissen der Kartoffeltrocknerei vom 16. Sepiember 1915 6 der Entwurf eines Besoldungs⸗ und Pensionsetats der Reichshankbeamten auf das Jahr 1916. Demnächst wurde über Anträge auf Gewährung von Reichsbeihilfen an Ge— meinden und Gemeindeverbände für Zwecke der Kriegswohl— fahrtspflege sowie über verschiedene Eingaben Beschluß gefaßt.
In einem Teil der Auflage der als Plakate gedruckten Bekanntmachungen, betreffend die Beschlagnah me und
Bestandserhebung von Web-, Wirk- und Strick— waren, vom 1. Februar 1916, W. M. 1000/11. 15. K. R. A.,
sind, wie WB. T B“ mitteilt, inn 5 5 unter Ziffer 6 und 7 finnentstellende Druckfehler enthalten. Die richtige Fassung dieser Hife die auch auf der Rückseite der Meldescheine ab⸗ gedruckt ist, lautet:
6) Gegenstände, für dle bls zum 31. Januar 1915 eine Ausfuhr— bewilligung des Reichttanzlers erieilt worden sst.
* Voraussetzungen,
7 Gegenslãnde, die nach dem 8. Dejember 1915 aus dem Relchz. ausland (nicht aus den Zollausland oder den besetzten Gebieten) ein= gesfährt sind oder känftig eingefuhrt werden.
Der heutigen Nummer des Reichs⸗ und Staate anzeigers / liegt die 891. Ausgabe der Deutschen Verlustlisten bei. Sie enthält die 464. Verlustliste der preußischen Armee, die 349. Verlustliste der württembergischen Armee, die 256. Verlust⸗ liste der sächsischen Armee und die 66. Marine⸗Verlustliste.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Der König der Bulgaren ist gestern abend von Wien nach Coburg abgereist. Mt dem König reisten seine beiden Söhne, die gestern in Wien eingetroffen waren.
— Der montenegrinische Ministerpräsident Muschkowits ch hat in französischen Blättern unter dem 22. Februar ein Communiqué veröffentlicht, in dem es laut Meldung des „W. T. B.“ heißt:
Der osterreichisch ungarische Botschafter in Madrid hat sorben eine Note veröffentlicht, nach der die im Lande verbliehenen Mit. glieder des montenegrinischen Kabinetts dem Köatge die Bitte unter breitet bätten, er möge sie ermächtigen, Friedea zu schlleßen. Glück— licherweise wird sich keine verbündete oder neu rale Regierung in einer so ungeschlckt gestelltén Falle fangen lassin. Wenn sich der König und das Haupt seiner Regierung seinetzelt genötigt gesehen haben, sebr klare Befehle zu geben, unter keinem Vorwande zu verhandeln, so geschab dies wahrlich nicht, um heute Einflüsterungen von Personen nachjugeben, die unter dem Drucke der Eindringlinge handeln, von denen man welß, daß sie jedwe des Zwangsmittel verwenden. Auch ist es gut zu wiederholen, daß sich der König und die rechtmäßtge Regterung von Montenegro in der gleichen Lage befinden wie der Herrscher und die Regierungen von Belgien und Serbien. Das Los Montenegros ist von seinen einzigen veraniwortlichen Häupftern, die sich in Frankreich befigden, unter den Schutz der großen Verbündeten gestellt worden, die die Sicherheit haben, daß siz über nichts getrennt verhandeln werden.
Hierzu wird an maßgebender Stelle in Wien Nachstehendes bemerkt:
Anläßlich dieses Communiquéz genügt es, auf die kärzliche Mit teilung zu ver veisen, wonach sich die in Montenegro zurückgebliebenen montenegrinischen Minister tatsächlich in einem Vortrag an ihren ins Ausland geflüchteten Souvecän gewandt haben, um iha zu buten, er möze Friedensunterbändler für die Verhandlungen mit Oesterreich⸗Ungatn nambast machen. Ob der König Nikolaus disen Winsch seiner Meinister ec—⸗ füllen wird oder nicht, ist eigne Angelegenheit, die nur ihn und seine Minister aageht. Ez steht ebenso auch ausschließlich bei dem König Nikolaus, wie er seine und dite Interessen seines Lindes am besten ju wahren glaubt. Fär Oesterteich⸗ Ungarn wieder, das mst seiner Bereitwilltgkeit, über Frieden zu verhandein, bloß seine auf die Bitte des Königs erteilte Zusage erfällen wollte, ist es die Hauptsache, daß auch der gegenwärtige Zustand in Montenegto den Injeressen der Monarchle und den Bekdürfnissen der monte negrinischen Bevölkerung vollauf entspꝛicht.
Großbritannien und Irland.
In der vorgestrigen Verhandlung des Unterhauses über
iter denen es möglich wäre, den rieg unter Erreichung der Ziele der Verbündeten zu beendigen, führten das Mitglied der Arbeiterpartei Snowden und der Liberale Trevelyan nach dem Bericht eines Amsterdamer Blattes folgendes aus:
Snowden sagte, daß England aus uneigennützigen Motiven sich am Krtege beteiligt habe und daß die Sache der Verhündeten gerecht sei. Das ganze britische Volk wünsche einen befriedigengen Ausgang. Ein solcher Ausgang und ein dauernder Friede könne aber nur durch Verhandlungen, nicht durch eine Fortsetzung des Krieges erreicht werden. Snomden zitierte den russischen Schrifisteller Bloch, der vorausgesagt habe, daß der moderne Krieg niemals auf dem Schlacht⸗ felde entschleden werden könne. Er glaube nicht an einen militärischen Steg, der übrigens nur zu einem neuen Kriege fübren würde. Snowden äußerte die Ueberseugung, daß die Zelt für Friedensunterhandlungen gekommen sei; er berlef sich ferner auf eine Erklärung Longuets, daß Frantreich den Krieg nicht werde duichhalten können. Zum Schluß forderte er die Regierung auf, ihre Friedensbedingungen tundzugeben. Trevelyan (liberal) gab zu, daß die deutsche Milttärpartet offen sage, daß sie Belgien und einen Teil Franfreichs behalten wolle. Ec sel überzeugt, daß ein Friede nur möglich sei, wenn Deutschland Belgien herauggebe und feine herausfordernde Haltung ändere. Aber auch die Verbündeten dürften nicht auf Eroberungen ausgehen.
In Beantwortung einer Frage, betreffend die letzten Luftangriffe, wurden folgende Erklärungen abgegeben:
Der Erne Lord der Admiralltät Balfour sagte, het dem Luft— angriff auf Lowestoft und Walmer hätten die feindlichen Wasserflug⸗ zeuge eine sehr große Höhe erreicht. Sle seien von den Patrouillen nicht bemerkt worden, bis sie beruntergegangen selen und unmittelbar daraus Bomben abgeworfen hätten. In beiden Fällen wären die Flugjeuge der nächsten Stationen auf— gestiegen und hätten sofort mit der Verfolgung begonnen, aber sie wären nicht imstande gewesen, den Feind in Sicht zu bekommen und Fühlung mit ihm zu gewinnen. Der Unterstaatssekretär des Krieggamts Tennant sagte, in Wales habe die nächste Lufrstatton um 11 Uhr 35 Minuten die Nachricht von den Angriffen erhalten, und um 11 Uhr 45 Minuten sei daz erste Flugzeug aufgestiegen. Die Befehle seien noch in Geltung, daß alle Zeppeltne fofort' be. schossen werden sollten, sobald sie ein Ziel darböten. Der Abg. Bell behauptete, er habe genaue Kenntnis, daß Befehle ergangen seien, auf Zeppeline nicht zu feuern, so nahe sie auch sein möchten.
— Die „Daily News“ erfahren, daß der General Mac⸗ kinnon an Stelle Lord Derbys die Rekrutierung Üüber—
nehmen wirb. Frankreich.
Dar Minister Painleyvs ist gestern von einer Reise nach England zurückgekehrt. Der „Agence Havas“ zufolge hatte er dort über das Zusammenwirken der Verbündeten in den Fragen der Kriegserfindungen mit den Ministern Kitchener, Lloyd George und Balfour verhandelt. Es wurde ein Einver— nehmen zwischen den Ministern erzielt. .
— In 14 Tagen wird in Paris eine interparla— mentarssche Konferenz abgehalten werden, die über die Vorbereitungen zu einem Abkommen zur Regelung der Handelsbeziehungen beraten soll.
Ruszland. In der vorgestrigen Sitzung der Duma verlas der Prä—⸗ sident Rodzignko ein Telegramm, das der Kaiser nach seinem Besuch im Parlament an die Duma gesandt hatte. Das Telegramm lautet:
Ich danke der Duma für die anläßlich der Eroberung von Grzerum an mich gerichteten Glückwünsche. Ich glaube mit Ihnen, daß diese neue Tat der Kaukasusßarmee uns zum endlichen Triumphe unserer Waffen führen wird, dessen Unterpfand ich in dem Elfer aller Kinder
2
daß Ihre Arbeiten fruchtbar sein mögen.
unseres Landes sehe, alle ihre Krafte in seinem Dlenste ju gebrauchen.
*
2 ) Ich babe gestern bel melnem Besuche in der Dum gern davon
Kenntnis genommen und mit einem Gesühl der Frrute da ur gebetet,
In der Sitzung wurden die von der Regie abgegebenen Erklärungen — 2 Vertreter aller Parteißh betonten trotz ibrer verschiedenen Standpunkte zu den innkchöhttischen Er⸗ fordernissen die Notwendigkeit, den Krieg bis zum endgültigen Siege fortzusetzen. Die Beratung wird am Donnerstag fort⸗
gesetzt. Portugal.
Die Amtszeitung veröffentlicht ein Dekret, in dem die Form der Benutzung deutscher, in portugiesischen . internierter Schiffe durch die portugiesische
egierung geregelt wird. Dem „Reuterschen Bureau“ zufolge begaben sich vorgestern portugiesische Besatzungen an Bord der deutschen Schiffe, die im Tajo verankert sind, und hißten die portugiesische Flagge.
Norwegen.
Der König hat gestern den deutschen Gesandten Grafen von Oberndorff zur Eatgegennahme seines Abberufungs schreibens in Audienz empfangen.
— Der frühere russische Legationsrat in Konstantinopel Zulkewitsch, der gegenwärtig im russischen Ministerium des Aeußern beschäftigt ist, ist. wie „Aftenposten“ meldet, zum Nachfolger des russischen Gesandten, Staatsrats Arsenjew, ernannt, der ein wichtiges Amt in St. Petersburg übernehmen soll.
Griechenland.
Der Ministerpräsident Skuludis hat nach einer Meldung der „Frankfurter Zeitung“ die Antwort des griechischen Kabinetts auf die letzte Gesamtnote der Entente mächte dem englischen Gesandten Sir Elliot überreicht. Die griechische Regierung weist darauf hin, daß die für die Be⸗ setzung in Aussicht genommenen Punkte von keinerlei Nutzen für die Entente sein können, während ihre Besetzung Griechenland sowohl vom politischen als auch vom finanziellen Standpunkt in die schwierigste Lage bringt. Im Namen des Vierverbandes antwortete der englische Gesandte, der Verband werde alles aufbieten, um die wirischaftliche und finanzielle Lage Griechenlands nicht zu stören. Die Entente wolle eine erhebliche Steigerung der Lebensmittelzufuhr Griechenlands gestatten und auch der griechischen Handelsflotte größeren Spielraum gewähren.
— Eine gemischte Truppenabteilung der Entente
ist in Patras gelandet. — Nach einer verspätet eingetroffenen Meldung des
„W. T. B.“ interpellierte der Abgeordnete T elepsides in der Kammer wegen der Verhaftung des öst erreichisch⸗ ungarischen Vizekonsuls in Chios und forderte energische Maßnahmen der Regierung. Der Ministerpräsident Skuludis erwiderte:
Die Regierung teile die Empörung des Interpellanten voll⸗ kommen. Der von ihm gerügte Vorfall sei aber nur ein neues Glied einer langen — er wolle nicht sagen — endlosen Reibe ähnlicher Uebergriffe. Die Reglerung könne unglücklicherweise nichts anderes iun, als in jedem einzelnen Falle mit aller Energie Einspruch
re, den e und die Freilassung der Verhafteten verlangen, ob nun ere, file, fle e dh en g lech lane
Gastfreundschaft baben. In Chios seien auch hellenische Staaig. angehörige verbaftet worden. Leider müsse er feststellen, daß alle er= hobenen Proteste mit ganz seltenen Ausnahmen nicht den Erfolg ge—= habt haben, den sie mit Rücksicht auf das gute Recht Griechenlands hätten haben müssen.
Asien.
Einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ zufolge ist der Palast des Gouverneurs in Schangscha am Montag— nachmittag überfallen worden. Einzelheiten fehlen noch. Es wurde der Belagerungszustand verhängt.
Kriegsnachrichten. Großes Hauptquartier, 25. Februar. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz.
Auf dem rechten Maasufer wurden auch gestern die schon berichteten Erfolge nach verschiedenen Richtungen ausgewertet. Die befestigten Dörfer und Höfe Champneuville an der Maas, Cotelettes, Marmont, Beaumont, Chambrettes und Ornes wurden genommen, außerdem sämtliche feindliche Stellungen bis an den Louve— mont⸗Rücken gestürmt.
Wieder waren die blutigen Verluste des Feindes außerordentlich schwer, die unseren blieben erträglich. Die Zahl der Gefangenen ist um mehr als 7600 auf über 10 000 gestiegen, über die Beute an Material lassen sich noch keine Angaben machen.
Oestlicher und Balkan⸗Kriegsschauplatz.
Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung. Oberste Heeresleitung.
Wien, 24. Februar. (W. T. B. Amtlich wird gemeldet:
Russischer und italienischer Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse.
Südöstlicher Kriegsschauplatz.
Unsere Truppen in Albanien haben gestern die Ataliener und ihren Bundesgenossen Essfad bei Durazzo geschlagen. Am Vormittag bemächtigten sich unsere Bataillone — von denen kleinere Abteilungen über den unteren Arzen setzten — der letzten feindlichen Vorposit ionen östlich von Bazarsjak. Am Mittag wurde die italienische Brigade Savona auch aus der slark ausgebauten Hauptstel lung östlich des eben genannten Ortes geworfen. Gleichzeitig erstürmte eine andere Kolonne die zehn Kilometer südöstlich von Durazzo angelegten Ver— schanzungen von Sasso⸗Bianco. Der Feind verließ seine Gräben zum Teil fluchtartig und wich hinter den inneren Ver— teidigungsring. Es wird verfolgt.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.
Konstantinopel, 2. Februar. (WB. T. B.) Das Haupt⸗ quartier teilt mit: Am 23. Februar schleuderten an den Dar danellen ein feindlicher Panzer und zwei Kreuzer, deren Feuer
Dach Beobachtungsflugzeuge geleitet wurde, Franaten gegen die Küsten von Kilia und Ens unserer
aft einige ala mutluf. Wasserflugzeuge trieb die feindlichen Flugzeuge in de Flucht. Ein anderes Linienschiff und ein Kreuzer schleuderten genfallt erfolglos einige Geschosse gegen Se dil Bahr und Tele Burun und zogen sich darauf zurück
Von den verschiedenen anderen Fronten ist keine Nach⸗ icht über wichtige Veränderungen eingetroffen.
Der Krieg zur See.
London, 23 Februar. (B. T. B) Lloyds melden aus Teneriffa: Der hritische Dampfer „Westburn“ mide von der deutschen Prisenbesatzung aus dem Hafen geführt md versen kt.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Hauses det Abgeordneten befindet sich in der Ersten Beilage.
In der heutzgen (16) Sitzung des Hauses der Abge⸗ fidneten, welcher der Minister des Innern von Loebell wohnte, sprach dieses einem Antrag der Geschäftsordnungs⸗ mmission gemäß sich dahin aus, daß Abg. Dr. König Zentr.) urch die Verleihung des Charakters eines Wirklichen Ge— heimer. Oberpostrats mit dem Range eines Rates J. Klasse Ez und Stimme im Abgeordnetenhause nicht verloren hat.
Dann wurden einige Rechnungssachen erledigt.
Zur allgemeinen Rechnung über den Staats— haushalt für 1919 und zur Rechnung von den Ver— peltungseinnahmen und ausgaben der Preußischen Zentral⸗ senossenschafts kasse für dasselbe Etatsjahr beschloß das Haus fich dem Vorschlage der Rechnungskommission, die nach⸗ peviesenen Etatsüberschreitungen und außeretatsmäßigen Aus⸗ ben nachträglich zu genehmigen und der Staatsregierung für fe Rechnungen Entlastung zu erteilen.
Die in der Uebersicht von den Staatseinnahmen nd -ausgaben für das Etats jahr 1912 nachgewiesenen Ettsüberschreitungen und die in der Uebersicht von den Ver— seltungseinnahmen und ⸗ausgaben der Preußischen Zentral⸗ snossenschaftskasse für dasselbe Jahr nachgewiesenen Etats— sberschreitungen wurden ebenfalls nachträglich genehmigt; be— ufs der Nechnung der Kasse der Oberrechnungskammer für kit Etatsjahr 1912, soweit sie sich auf die preußische Ver⸗ nultung bezieht, wurde Entlastung erteilt. ;
Darauf setzte das Haus die zweite Beratung des Etats sz Ministeriums des Innern bei dem Kapitel Medizinalwesen“ fort.
Hierzu liegt eine Resolution der Staatshaus halts kommission un, die Msaßnahmen gegen das Feilhalten und den Vertrieb mn Gegenständen zur Beseitigung der Schwangerschaft oder zur herhütung der Empfängnis verlangt und das Verbot von Ehriften und Büchern dieses Inhalts, soweit sie nur für us Laienpublikum bestimmt sind, betrifft. Außerdem wünscht ke Kemmission eine Unterstützung des Bezirks hebammenwesens.
se Fortschrittliche Volkspartei beantragt eine reichgesetzliche scelung des Haltekinderwesens und des Wohnungswesens wie staatliche Beihilfen zur Errichtung von Säuglingsfürsorge⸗ slen in den Gemeinden und die Hineinarbeitung der Reichs—⸗ wchenhilfe in die Reichsversicherungtordnung.
Schluß des Blattes.)
Statistik und Volkswirtschaft.
satwicklung des Beschäftigungsgrades und Arbeits. urktes in Groß Berlin in der Zeit vom b. bis 12. Februar 1916.
Nach der vergleichenden Darssellung des gewerblichen und hustriellen Beschästigungsgrades in Groß Berlin am H. und . Februar. die das Statistische Amt der Stadt Berlin veröffentlicht, m der Zeit zwischen diesen beiden Stichtagen die Gesamtzahl der uisicherungs pflichtigen Mitglfeder von 235 Kranken“ issen Groß Berlins von 1 117944 auf 1123 188, d. i. um 5244 t On oo gestiegen. Die Zunabme der männlichen Beschãftigten . sich auf 653 oder G,is o, die der weiblichen auf 4591 it 75 0.
Auch, bel den 28 allgemeinen Ortskrankenkassen ist wal für beide Geschlechter Zunahme zu verzeichnen, und zwar um l oder O,ooso Männer und um 3821 oder O, ο/ᷣο Frauen, sodaß hier im ganzen zu einem Mehr von 4794 Versicherungespflichtigen
Oo o/ kam.
bei der Gesamtheit der 207 gewerblich gegliederten ankenkassen erfuhr die Zahl der Versicherunge pflichtigen nur mresentliche Veränderungen. Einer Abnahme um 3260 oder (,s 6ss inner siebt bser eine unahme um 763 oder 040, weibliche Be— ziftigte gegenüber, sodaß die Steigerung bei heiden Geschlechtern 443 n Run oss betrug. Bei 11 von den 16 unterschiedenen Gewerhegruppen ät ine Zunahme des Beschäftigungsgrades ein. Das größte Mehr n Versicherungszpfl chtigen, . Z41' (ix e, ist für Lie chemische sustrie zu verzeichnen; ferner seien die Verkehrsanstalten und sniebe mit 4 220 (O, ss o) und die Metall- und Maschinenindustrie
204 (ao ο ν hervorgehoben. Die größte Abnahme der Zabl Veisicherunge pflichtigen um 173 (O80 610) — zeigt sich deim nnrungs⸗ und Genußmtitelgewerbe, ferner ist Abnahme festzustellen 1. bet der Industrie der Holz. und Schnitzstoffe um 146 (1, o 0½ñ) k keim Baugewerbe um 167 (1 0M ).
Die Zahl der bel 35 Fachverbänden der freien Gewerk. Iten ermittelten Arbeitz osen ist in der Woche vom 7. bis 14. Februar von 2617 auf 2612, d. 4 um 165 oder 4,6 odss ge⸗ ken. Von den Veränderungen im einzelnen, die sonst nur gering. L sind, feien J. a. genannt: die Abnahme um 57 arbeitslose uteinder, um 28 Holzarhelter, während beim Verbande der Maurer ehr von 20 Arbeitslosen zu verzeichnen ist. Nach dem Rericht des Verbandes märkischer Arbeitsnachweise men in der Weche vom 5. bis 12. Februar von den öffentlichen beitsnachwei fen Groß Berlins 1440 Stellen für männliche 20 für n elbliche Personen vermittelt. An effenen Stelsen n für männliche Arbeitskräfte 2534, für weibliche 2716 vorbanden. Zahl der männlichen Arbeitsuchenden stellte sich auf 3553, die deiblichen auf 3710. In der Metallindustrie war nach dem nizte deg Verbandeg der Berliner Metallindustriellen die Zahl emelbeten offenen Stellen fast doppelt so groß wie die der weu? sichriebenen Stellensuchenden. In einigen Zweigen der Metall. trie wie in der Herstellung der elettrsschen Maschinen und der nohilfahtitatz on wurde immer noch zum Teil mit Ueberstunden witet. Im Fahrzeugbau machte sich teilwesse schon ein Ueber- Fbot an M heltskrästen bemerkbar. In der Möbelfabrttatlon feblte n gelernten Tischlern. Der Andrang auf dem wesblichen Arbeitz. dauerte an. Günstig ist die Lage immer noch in der Banmnen— itidn in der ein großer Bedarf an tüchtigen Arbeiterinnen fit. n der Kartonnagenfabrikation wurden fast doppelt so viel
Arbeiterinnen wie in der Vorwocke verlangt. Nach den Angaben deg Taufmännischen Merbandes für weibliche Angestellt; nahm die Zahl der ge meldeten offenen Stellen und der neu ein geschrießkenen Stellen suchenden ungefähr im gleichen Verhältnis um ein Geringes ab.
Zur Arbeiterbewegung.
Der Hauptverband der deutschen Arbeitgeber. verbände im Malergewerbe hielt seine 8. HSauyptversammlung in Gisenach ab. Zweck der Tagung war, wie die Vofs. Ztg. berichtet, Stellungnahme zu den Einigung vorschlãgen des Reichs amt des Innern über Teuerungszulage an die Arbestnebmer, Tarlf⸗ verlängerung und Kriegsfürsorge. Der eingehende Bericht des Hauxt⸗ verbandẽvorsitzenden Kruse. Berlin über die BVerbanblungen im Reichs. amt des Innern, dem sich eine längere Aussprache für und gegen die Vorschläge anschloß, batie das Ergebnis, daß die Teuerungèzulage mit großer Mehibeit (372? Millionen Mark Lohnsumme gegen 2,3 Milllonen Mark Lohnsumme) angenommen wurde. Der Vor⸗ stand wurde beauftragt, bei den staailichen und städtischen Behörden vorstellig ju werden, daß diese den gesteigerten Materialpreisen und Löhnen entsprechend gleichfalls Erhöhungen der Arbeite prelse für Malerarbelten vornehmen.
Tunst und Wissenschaft.
In der Februgtsitzung der Brandenburgia machte der Vor— sitzende Gebeimrat E. Friedel u. a. auf eine Pablikation auf⸗ merksam, die in den Mitteilungen der Deutschen Anthrovologischen Gesellschaft erschienen ist. Sie bebandelt die beiden im Basaltstein bei Oberkassel (Düsseldors) gefundenen Skelette, die nach der geologischen, archäologischen und anthrepologischen Untersuchung
einem Mann und einer Frau der Renntierzeit“ angehören. Während
das Frauenskelett normale Verhästuiffe zeigt und auf esn etwa 20 jähriges Individuum binweist, stellt sich der Mann als ein unter— setzter (160 em großer) kiäftiger Typus dar. Gr wird im Aller von 40 bits 50 Jahren gestanden haben, hat außerordentlich schlechte Zäbne und gewäbrt mit seinem fast viereckigen, brutal anmutenden Schäde! einen wenig angenehmen Anblick. Nach den Feststellungen der Bonner Forscher haben wir bier Vertreter der letzten Kulturpertode der älteren Stelnzeit der Magdalé nien por uns, die relat v jung ist und vor die erste Zwisch neiszeit angesetzt wird. Der Neandertaler Schädel ist um zwei Kulturstattonen äster.
Prosessor Dr. O. Pniower berichtete vom jungen Menzel, indem er sieben im Besitz des Mä kisch'n Museumz befiadliche Lithographlen und Federzeichnungen Menzels im Lichtbilde vorführte, die in den Jahren 1834 bis 1838 entstan en sind. Bekannt ist, daß diese Zeichnungen des Meisterg nach Tausenden zählen, ein Katalog ven 1905 weist allein 7000 solcher Blätter auf; sie zeigen die Fruchtbarkeit der künstleruchen Phaniasie schon bei dem Neunzehnjährigen, der mlt seinem Stiste und seiner Feder nicht nur felnen eigenen Läbengunter⸗ balt, sondern auch den seiner Famtlte gewinnen mußte. Der Vor⸗ tragende führte solche Blätter vor, die zum Teil als Umrandungen eines Textes, als Buchtitel oder Festklarten geschaffen worden sind. Auf einem Gesellenattest für die Berliner Zimmerleute fehen wir am oberen Rande eine Ansicht Berlkas vom Freu berg aus; um das Stadtwappen gruppieren sich die We kzeuge der Zimmerer, längs des Randes erscheinen Darstellungen des Musenms, des Schauspielhauses, der Parochialtirche. Im phantastisch mittelalter lichen Kostüm ind dann die Zimmerer bei der Arbeit dargestellt; ein Richsfest bietet in seiner Auffassung den Hinweis, wie Ludwig Richter und Schwind den jungen Künstier beeinflussen. Ez fehlen dem Blatte aber auch nicht die echt Menzelschen Züge einer fein angedeuteten Ironle und leisen Satire. Das Spinngewehe symbolisiert den Fleiß, die Eule die Klugheit. Schon kräftiger tritt ung der Künstler imn seinem Ideengehalt in dem Blatte enfgegen, daß er dem Maurer- gewerk gezeichnet hat. Es ist 1837 entstanden, zeigt einen Blick auf das Schloß, über die Schloßbrücke, daz Zeughaus hin zum Opern- platz; in seinem oberen Rande ferner die Nikolasktrche und die Bau— akademte. Auch bier sind die Maurer wieder in den Seitenrändern ber der Arheit dargestellt aber auch die Freuden des Lebens sind durch die zum Festmahl gehörigen Dinge angedeutet. Es feblt nicht an Künstlerscherzen, die aus dem Leben eines Gesellen gegriffen sind, und feiner Allegorie. Auf einem Blatte, das die fünf Sinne darstellt, hat Menzel in äußerft geistreicher Weise alles geboten, was nur mit dem einzelnen Sinne jusammenhängt. Wir blicken in eine Kirche, wo die Messe zelebriert wird, der Weihrauch steigt auf, damit ist der Geruch angedeutet, der noch, durch Rosen und Maiglöckchen näher charakteristert wird; der Geschmack ist durch eine Szene dargestellt, die in den Weinkeller eines Klosters unterhalb der Kirchenhallen blicken laßt. Ein Glocken— turm, in dem die Glocken schwingen, deutet auf das Gehör, und bier wieder sind echt Menzelsche Züge zum Ausdruck gebracht, indem der Künstler dem Hahn die ule und den Frosch den schwingenden Glocken zugesellt. Ebenso sind Gesicht und Gefühl auf daz feinste angedeutet. Stechpalmen deuten auf den Tastsinn, Fernrohre und ähnliches symbolisteren den Gesichtssinn. In den Säulenzwickeln und Kapitälen hat der Künstler Nasen, Zungen, Hände und Gesichter reichlich verwendet. Dle Umrandung des Titelblatts zum 3. Bande des Raczinskyschen Werkes über die deutscke Kunst von 1841 bot Menzel Gelegenheit, seine Auffassung der Kunst deutlich mit dem Stifte zum Ausdruck zu bringen. Bie Figuren Dürers, Peter Vischers, Pirckheimers verraten die historische Richtung von Menjels Denken, während die Künstler bei der Arbeit und in ihren Empfindungen die Motive bieten, um seine Lebensauffassung anzudeuten. Das Chamäleon soll die wandlungsfählge künstleisch= Psyche abspiegeln, das Raäucherfaß vielleicht ironisch auf die Selbstberäucherung den Finger legen. Im ganzen ist es die romantische Kunstrichtung eines Schnorr von Carolsseld und Overbeck, die in all den Panzern, Helmen, Rittern und Barden ihren Ausdruck findet, die wir in den Künstlerwerkstätten dargestellt finden, wo elfrige Jünger am Werke sind, bald nach der Antike, balb nach anderen Vorbildern zu schaffen. Wieder ist die Satire an ihrem Platze, auf die „Akademien ist durch einen Krebs vom Zelchner ge— wiesen. In dem Blatte, das Menzel dem Potsdamer Kunstvertin widmete, hat er dargestellt, wie Fortunas Segen, das helst Geld, in reicher Fülle dem erfolgreichen Künstler zuströmt, dessen Werke eifrigst verbreitet werden. Zahllose Hände und Münder wenden sich der auf dem Rade schwehenden Fortuna entgegen. In tiefreligtöse andãchtige Stimmung versetzt ung das Vater Unser. Unterhalb der sitzenden Figuren von Christus, Petrus und Johannes ist die bischöf⸗ liche Weihe der Freuzfahrer, der Kampf gegen die Heiden, die Bitte um dag tägliche Brot in getsreicher, die Verführung und Vergebung in erschütternder Szene zum Ausdruck gekommen der Verzweifelte, der Reuige, wie der sterbend Erlöste wirken auf der Zeich⸗ nung des Zweiundzwanzigjährigen ungemein packend. Hus und Luther zeigen uns des Künstlers persönliche Stellung zu dem Vorwurf seiner Zeichnung. In einer Karte, die Menzel aus Anlaß des 25jährigen Frinnerungsfesseg on die Erhebung von 1813 für Polsdam schuf, hat er alle Typen der Freiheitskämpfer in Bewegung um eine Festtafel dargestellt; der Anlaß gibt ihm wieder Gelegenheit, in der Um randung der Karte die Ereignisse von 1806, 1812, 1813 und 1815 in Gruppen zu symbolisieren, die Krieg und Sieg zur Anschauung bringen. Ueberall zeigt uns der Künstler Bewegung, das ist das Charakteristische an allen diesen feinen Arbetten, die man viel besser kennen leinen sollte, als es bisher geschehen ist, daneben wagt sich stets die geistreiche Ironle des Realisten uneischrocken vor. ;
Darauf berichtete Architekt Ernst Friedmann über das Modemuseum, einen Vorschlag für Berlin. Der Vortragende findet die Erklärung dafür, daß man schon jetzt in den Tagen des Kampfes daran denke, eine solche Idee, wie sie ein Modemuseum
verkörpern soll, zu propagseren, in der ungemein ernsten wirtschaft⸗
Lichen Kehrseite, die alles hat, was mit der Mode zusammenhängt. Als mit der Kriegserklärung Frankreichs im Auqust 1514 das Band, das ung selt mehr als hundert Jahren in der Mode mit Paris ber- knüpft hatte, jerrissen war, schlen daz deutsche Mode-, ja fast das
ganze Tertilgewerbe fäbrerl 6 geworden ju sein: aber die Anschauunag, eß werden sich nach dem Kriege die alten Benebungen zu Paris wieder knüpfen, hat sich denn doch sebr gränteit. Deutschland erportterte dor dem Kriege für 90 Milllonen Mark Modewacen, das war das Zebnfache seinedg Imports, und zwar waren dies fremde Kopien. Denn diele Industrse, deren Exportziffer 8 u ersetzen gilt, bat seit 150 Jahren fast aueschli⸗5ßlich die geisligen Produkte der Fremden nachgeblldet. Diese Ab= hängigkeit konnte nicht länger so bleiden, wie sie bestand. Ehe Aenderung ist nolwendig, aber sie bedarf einer jangen Ent⸗ wicklung; denn wir sind nicht daju erjogen, auf diesen Gebiefe schon heute Allerbestes zu leisten. Wollte bel ung jemand Eigenes scheffen, so ward es nicht gewertet. Parig, die Stätte des Luras, hatte aller= dings den berechtigten Vorrang in der Schaff ang der Mode. Diese Stellung war durch die Trabi ion seit Ludwig XIV. begründet, und die Millionen von Fremden hielten sie durch ihre Nachsrage daselbst aufrecht. Die damit verbundenen faulen Blüten‘, die Gxtra⸗ vaganzen lehnten wire schen vor dem Krlege ab, aber unser? Versuche, eine deutsche Mode zu schaffen, sind sowehl nach 1813 wie nach 1870 mißlungen. Das würde beute ebenso geschehen; denn die Welt ist international, der Welthandel kann nicht verschwinden, und zu einem internationalen Wellplatze gehört eine von internationalem Ge— schmack geschaffene Kleidung. Wenn dag reguläre Leben wieder berrschen wird, werden auch wir Deutsche die Weltmode haben, und es bedeutet schon viel, wenn es unferen Fünstlern und unserer Industrie und Volk⸗wictschaft gelingen würde, eine dentsche Tonart in die allgemeine Weltmode zu bringen. Ez fommt vor allem darauf an, die deutsche Fabrikation zu stärken und die groß⸗— zügige Organisation dafür zu schaffen Der Vortragende führte als Beispiele die Erfolge des deutschen Buchgewerbes an, das gerade 1914 auf der Bugra“ in Leipzig seine errungene Vorherrschaft gegen= über seinen englischen Vorbildern deutlich gezeigt bat. Ferner die Erfolge des deutschen Kunstgewerbes gegenüber dem Frankreichs, die 1996 schon in St. Louls und dann in Brüssel sich bestätigt haben. Auf dem Gebiet der Wohnungseinrichtungen, der Bronjen, des Porzellans und vieler Gewebe besteht die deutsche Meisterichaft schon heute wie auf anderen Gebieten, wo Technik und Wissenschast ineinander arbetten, aber auf dem Geblete der Mode ist die Aufgabe schwieriger, verzwickter. Da spielt ein Faktor mst, siber den wir nicht so verfügen wie die Franzosen, das isf die Phantasie— aber der Voctragende hat doch den Glauben an die Möglichkeit, daß es ung gelingen werde, auch hier die Schwiertgkeiten zu überwinden. Es gilt vor allem bei uns, die Grundmaterialien für das Schaffen einer Mode herzustellen, die beute noch fehlen. Die Franzosen konnten die teuersten Maschinen, die größten Küänstler in ihrer Modein dustrie arbeiten lassen, weil sie Abnehmer für deren teuerste Produkte besaßen; das fehlte bei ung, ferner fehlte es bei uns an allen den Dingen, die durch die Hilfsindustrien hergestellt wurden. Der französische Modekänstler grübelte nicht am Zeichentisch, er schuf mit der großen Fülle deg kostbarsten Materials von Stoffen, Spitzen, Bändern und Besätzen plastisch das Modell. Unse e hochwertigen Stoffe genügen aber heute noch nicht, um das Beste zu schaffen; denn nur damit können wir die Führung auf dem Gebiet der Mode errkngen. Deghalb schon ist es heute nicht geraten, die Trennung von Paris ständig zu erhalten. Die Parole nach Osten, die vor 14 Tagen vom Frankfurter Modebund“ aus⸗ gegeben wurde, ist verfrüht. Wir müssen am Grunde anfangen, und dazu soll uns ein Modemuseum mithelfen, wie es känstlerische, industrielle und gewerbliche Kreise zu schaffen hoffen als Lehrstätte für die heranwachsenden jüngeren Kräfte. Aus der Neberschau über das, was seit etwa 1560 Jahren Mode war, was beute Mode ist, kann dasz kommen, was Mode wird. Wer neue Mode schaffen will, muß alles kennen, was Mohe war, das ist bei den Franzosen der Fall. Wir wissen es technisch und fachlich noch lange nicht. Die von wpperheidesche Kostümbibliorbek kann das nicht bieten; dazu gehört, daß man in Wirklichkeit stebt, wie ie Schnitte gewesen sind. Ein privater Verein will bier das Museum schaffen, dessen Entstehung viele Jahre in Anspruch nehmen dürfte, wie auch das Kunstgewerbemuseum aus privater Initiaispe geschaffen wurde. Gerade wenn wir schon während des Krieges beginnen, sind wir dann nach Eintritt des Friedens schon besser gerüstet. Berlin muß gemäß seiner Stellung in der Indastrie und hinsichtlich seiner Kapitalskraft das Zentrum für eine deutsche Mode werden, die anderen deutschen Großstädie werden es darin unterstützen. Mit der Bitte an seine Zuhörer, die Idee des Modemuseums zu fördern, schloß der Vortragende seine Darlegungen. G. St.
Die Galerie Eduard Schulte bringt in ihrer neuen Aug—= stellung am 26. Februar eine gewäblte Sammlung von 21 Werken von Carl Spitzweg (1808 - 1885); ferner zwei umfangreiche Kriegsbilderkollekttonen von Professor Walter Georgi Karlsruhe und Professor Hans von Hayek ⸗ münchen. Profeffor Friedr. Febr⸗ Karltzuhe jandte mehrere Porträts von Innentäumen und Land- schaften, Wilhelm Hambüchen Düsseldorf landschaftliche Motive vam Yserkanal und aus Nieuport, Prosessor Heinr. Re ifferscheid⸗ Wannsee eine Sammlung Interleurß und Stilleben und Professor Ludw. von Zum bu sch⸗Muͤnchen eine Kollektion Figurenbilder.
Literatur.
Von der von Ernst Jäckh herausgegebenen politischen Flug⸗ schriftensammlung Der Deutsche Krieg“ (Deutsche Verlags—= Anstalt in Stuttgart) liegen die Hefte 66 bis 71 vor. In dem ersten dieser Heste behandelt Dr. M. Uebelhör die Frage, wie sich Frankreichs finanzielle Oligarchle zu den Strömungen und Bestrebungen verhalten hat, die zum Kriege trieben. Der Verfasser will in der kurzen Stizje nicht alle Zusammenbänge schildern, sondern nur ein richtiges Bild von den in Frankreich wirk— lich maßgebenden Faktoren geben und darlegen, daß die Lage der berrschenden Oligarchie wenige Monate vor dem Kriege, hauptsächlich infolge einer drober den Finanzkeise, derart unhaltbar geworden war, daß es für sie keinen anderen Ausweg mehr zu geben schlen als den Krieg, ferner wie man die Zwangslage der Oligarchte in Frankreich und den belden anderen Ententestaaten für die auf die Katastrophe hinarbeitenden Strehungen geschickt ausjunutzen wußte und wie die finanzlellen Verhältnisse es möglich machten, aß Frank⸗ reich trotz einer in der Mehrheit friedliebenden Kammer in den Krieg hineingezogen werden konnte. — Im 67. Heft befaßt sich Dr. G. von Graeventtz mit der milttärischen Vorbereitung der Jugend in Gegenwart und Zukunft und gibt einen Ueber blick über den ganzen Umfang und die Vlelsettigkeit des Problems, vor das sich hier unsere Jugenderziehung gestellt sieht. Nach (ner kurzen geschichtlichen Einleitung schildeit er das Wesen und die Tätigkeit der heute schon bestehenden Vereine und Verbände, die diesem Zweck dienen, die einer einheitlichen Organisatlon großen Stiles jurseit noch entgegenstebenden Schwierigkeiten und macht dann prak— tische Vorschläge für die Ermöglichung und die Ausgestaltung der militärischen Vorbereltung der Jugend. Eine Uebersicht der Forde⸗ rungen und Ziele der verschledenen heute neben“, tellweise auch gegeneinander wirkenden Richtungen in der GErtüch— tigung unserer Jugend bildet den Schluß der Abhandlung. — Im 58. Heft behandelt Professor Dr. P. Gast unter dem Tisek Deutsch land. und Südamerika ein wichtiges Kapitel der deutschen Auslandeévolltik. Er geht davon aus, daß die jahrzehntelang von unseren Feinden ausgestreute Saat des Deutschenbasses auch in Süd amerika in den eisten Monaten des Krieges kräftig emporgeschossen ist, was um so mehr überraschen mußte, als deutsche Auswanderer, deutsche Gelehrte, Instruktoren und Unternehmer in den südamerska⸗ nischen Staaten außerordentlich viel zur Hebung des dortigen wirt⸗= schafllichen und geistigen Lebens getan baben. Vlese Kulturarbeit vor allem würdigt Prof. Gast und zeigt, daß mit ihr für bie kanftig zu erneuernde Freundschaft und Jusammenar belt zwischen Deutsch— land und Südgmerlka eine Grundlage gegeben ist, auf der erfolgreicher als bisher weiter gearbeltet werden kann, wenn Staat