Geheimen Oberregierungsrat Lutsch den Charakter als Wirk⸗ licher Geheimer Oberregierungsrat mit dem Range eines Rates erster Klasse zu verleihen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: . den Staytbaurat Seeling in Neu Babelsberg zum ordent⸗ lichen Mitgliede, den R. ichsrat Oskar von Miller in München sowie die Geheimen Oberbauräte Labes in Berlin, Fürstenau in Berlin⸗Steglitz und Eich in Berlin⸗Grunewald zu außerordent⸗ lichen Mitgliedern der Akademie des Bauwesens zu ernennen.
Auf Grund Allerhöchster Ermächtiaung Seiner Majestät des Königs hat das Staatsministerium infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Odenkirchen getroffenen Wahlen den Rentner Peier Klusen daselbst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Odenkirchen für die gesetzliche Amts⸗ dauer von sechs Jahren und
den Fabrikbesitzer Paul Coenen sowie den Fabrikteilhaber Artur Schmitz daselbst als unbesoldete Beigeordnete der ge⸗ nannten Stadt auf fernere sechs Jahre bestätigt.
Der Runderlaß vom 22. September 19115 — J Nr. J. S200, M. d. JI: Ta. 1517 — wird hiermit dahin ergänzt, daß die Höchstgrenze des für die Gewährung von Kriegsbeihilfen in Betracht zu ziehenden Dienst— einkommens für die ständig gegen Entgelt beschäftigten — außeretatsmäßigen Staatsbeamten beim Vorliegen der sonnigen Voraussetzungen unter Berücksichtigung des Durch⸗ schnittsbetrages des Wohnungsgeldzuschusses für Unterbeamte vom 1. März d. J. ab auf 2400 S6 festgesetzt wird.
Berlin, den 23. Februar 1916.
Der Finanzminisier. Der Minister des Innern. Lentze. J. A.: von Jarotzky.
An die Herren Oberpräsidenten, die Herren Regierungs—⸗ präside ten und an den Herrn Präsidenten der König— lichen Ministerial⸗, Militär- und Baukommission.
Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.
Königliche Akademie der Künste zu Berlin.
Sommerkursus der Lebranstalten für Musik.
A. Akademische Meisterschulen für musikalische Kompositton zu Berlin in Charlottenburg, Fasanenstraße 1.
Vorsteher: die Herren Proressoren Gerne heim, Dr. Humperdinck und Georg Schumann.
Die Meisterschulen haben den Zweck, den in sie aufgenommenen Schüle en Gelegenheit zur welteren Ausbildung ia der Komposition unter unmittelbarer Leitung eines Meisters zu geben. Gen gend vor— bereitete Asptranten, welche einem der vorgenannten Meiner sich an⸗ zuschließen wünschen, haben sich bei diesem in der ersten Woche des Monats April persönlich zu mellen und ibre Kompositionen und Z uanisse (insbesondere a ch den Nachweis einer untadelhaften sitt— Ilchen Fährung) vorzu egen.
U ver die vrakt sche Befähigung der Bewerber zur Aufnahme in die Meisterschale entsch idet der betreffende Meister. Der Uaterricht ist bi auf weit re Be immung unenigelt ich. ö Ereß auch im Bureau der Akademie der Känste, Beilin W. 8, Parisei Platz 4.
B. Akademische Hochschule für Musik zu Berlin
in Charlottenburg, Fasanenstraße 1.
Direktorium: Geh imer Regierungsrat, P ofessor Dr. Kretzschmar, Prof ssor Barib, Professor Dr. Hun perdinck, Prof ssor Fe ix Schmidt.
Die Aufnahmebedingungen sid aus Fen Satzungen eisichtlich
Die Anmeldung ist schrtsitlich unter Betrügung der unter Nr. VIII der Sitzungen angegebenen Nachweise, aus denen das zu stu i rene Hauptfach ersichtlich sein muß, spätestens bis zum 22 März 1516 an das Diseklorlum der Königlichen akademi chen Hochsa ule für Musik zu richten. Auch muß aus der Meldung hervorgehen, daß dem Bewerber der Prüfungstag be—
kannt ist. für das 1916
Die Aufnahmeprüfungen Somme halbjahr finden statt:
1) für Komposition, Direktion (Kapellmeister, Klavier, Cembalo, Violencell, Harfe, Kontrabaß und Blaeinstrumente am 27. März, Morgens 9 Uhr; für Gesang (einschl. Opeinschule) am 27. März, Nach⸗ mittags 4 Uhr; für Voslse und Orgel am 28. März, Morgens 9 Uhr; für Chorschule (Gigzelgesangunterricht! am 3. April, Mittases 12 Ubr;
5) für Chor am 3. April, Nachmittags 4 Uhr.
Tie Bewerher haben sich ohne weitere Benachrichtigung zu den Prüfungen einzufinden. Berlin, den 4. März 1916. Der Senat, Sektion für Musik. Gernsheim.
Bekanntmachung.
Der hiesigen Kartoffelgroßhandlung Wilhelm Schiftan, Garten straße 52, ist ebenso wie ihren beiden Inhabern Hermann Schiftan und Justine Schiftan, geb. Silber, auf Grund der Bundesratsbekanntmachung vom 23. September 1915 zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RGBl S. 603) und der hierzu ergangenen ministerie llen Aus⸗ führungsbestimmungen vom 27. September 1915 (Regierungs⸗ amtsblatt Stück 411915 jeder Handel mit Kartoffeln wegen Unzuverlässigkeit untersagt worden.
Breslau, den 6. März 1916.
Der Polizeipräsident. von Oppen.
Bekanntmachung.
Der Kaufmannsfrau Margarete Krüger aus Locken ist auf Grund der Bundesratsverordnung zur Fernhaltung un⸗ zuverlässiger Personen vom Handel (RGBl. S. 603) und der hierzu ergangenen Ausführungsanweisung vom 27. September 1915 wegen Ueberschreitung des Häöchstpreises der Handel mit Petroleum untersagt worden. ;
Osterode, Ostpr., den 29. Februar 1916.
Der Landrat. Adametz.
ucht und ogar noch kurz vor Kriegsausbruch zu einer fried⸗
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 7. März 1916.
Der amtliche Bericht der deutschen Obersten Heeresleitung sagt über die Kämpfe, die am 3. d. M. bei Verdun stattgefunden haben, wie gemeldet, folgendes: „Beider seits der Maas verstärkten die Franzosen ihre Artillerie- tätigkest und griffen nach bedeutender Stesgerung ihres Feuere das Dorf Douaumont und unsere anschließenden Linien an. Sie wurden, teilweise im Nahkampf, unter grüßen Verlusßen zurücgeschlagen und verloren außerdem wierer über 1060 unverwundete Gefangene.“
An der Zuverlässigkeit der amtlichen deutschen Bericht— erstattung zweifeln wohl auch die Franzosen nicht. Trotzdem oder vielleicht deshalb werden die deutschen Berichte dem fran⸗ zösischen Volke vorenthalten. Anstatt dessen schildert der offiziöse französische Nachrichtendienst laut Meldung des „W. T. B.“ die gleichen Ereignisse in einem am 4. d. M. von Lyon aus verbreiteten Funkspruch, der für das französische Volk und die neutrale Welt bestimmt ist, der man auch die amiliche deutsche Berichterstattung fernzuhalten trachtet, mit folgenden Worten:
„Das Hestreben der Deutschen, Verdun um jeden Preis erobern zu wollen, hat ihnen gestein aurpergewöhnlich hohe Verluste gekostet. Die Priesse siellt fest, daß sie 75 000 Mann Verluste zugeben; dies gibt eine Idee ihrer tatsächlichen Verluste. Der feindliche Plan, der darin besteht, die im Norden der Stadt geschlagene Bresche zu er⸗ weitern, um den sisgreichen Truppen den Durchzug zu gestatten, scheiterte gestern wiedeium gänzlich. 3 400 Meter vorläufigen Ge. ländegewinns baden das einzige Ergebnis der läitzten Tage der Schlacht von Verdun. Der Petit Parlsien“ schreibt, bis jetzt set vom einde noch kein taktisches Ergebnis erztelt worden. Der Kempf werde fort esetzt, es handle sich tatsächlich um eine große Schlacht, in der Frankreich erst einen schwachen Teil seiner Refeiven eingesetzt habe. Dem „Matin“ zufolge ergeben sich wert⸗ volle Feststellungen aus dem Verlauf des verflossenen Tages. Eistens haben wir dem furchtbaren Feuer, das gegen unsere Werke gerichtet wu de, standgehalten, unter Berücksichtigung des wechselnden Vor— gehens und Züückweichens, das bei einem so hestigen Gefechte statt⸗ findet Wir haben unsere Linte behauptet, ohne ju wanken und ohne dem Feinde zu gestatten, gegen uns den geringsten Vorteil zu be— wabren. Zweitens ist es unbestreitbar, daß die Deutschen gestern wiederum bedeutend höhere Verluste erli ten als wir. Auf den blutigen Schneefeldern der Höhen von Donaumont wurde die Elite ihrer Bataillone vtedergemetzelt. An gew ssen Stellen befanden die Leichen sich jo dicht nebeneinander, daß ihnen der Platz fehlte, um zu Boden zu sinken. So sind sie aufrecht stehen geblieben, eine grausige Phalanx bildend.“
Diese Darstellung überschreitet selbst das bisher üblich ge⸗ wesene Maß der von dieser Stelle verbreiteten Lügen. Der 3. März war ein Schlachitag, an dem die wütenden An⸗ griffe der Franzosen unter schwersten Verxlusten und unter Einbuße von über tausend underwundeten Gefangenen zerschellten, während die Deutschen planmäßig keinen Fuß gerührt und das Eroberte unter durchaus erträglichen Verlusten fest behauptet haben.
Verschiedentlich ist der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ zufolge verbreitet wo den, daß der Bruch zwischen Deutsch⸗ land und Japan von deutscher Seite hätte vermieden werden können und die deutsche Regierung Gelegenheiten zu einer Ver⸗ ständigung mit Japan versäumt habe. Japan habe während der letzten Jahre eine politische Annäherung an Deutschland ge⸗
lichen Auseinandersetzung wegen Kiauischou die Hand geboten. Die deutsche Regierung aber sei so verblendet gewesen, alle Angebote und Annäherungeversuche, die u. a. in der Form eines Anleihegesuchs an sie herangetreten seien, zurückzuweisen.
Diese Erzählungen sind müßige Erfindungen, die jeder taisächlichen Grundlage entbehren. Das genannte Blatt ist ermächtigt, festzustellen, daß die jopanische Regierung nie⸗ mals und in keiner Form an Deutschland mit Anregungen der behaupteten Art herangetreten ist. Was insbesondere die Zeit kurz vor dem Bruch mit Japan betrifft, hat das japanische Kabinett mit dem damaligen Minister der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten Baron Kato nicht nur keine Ver⸗ ständigungsvorschläge gemacht, sondern jede Verhandlung abgelehnt.
Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegt die 900. Aue gabe der Deutschen Verlustlisten bei. Sie enthält die 473. Verlustliste der preußischen Armee, die 253. Verlustliste der bayerischen Armee und die 352. Ver⸗ lustliste der württembergischen Armee.
Frankreich.
Durch Dekret des Marineministers ist ein Ausschuß zur Ueberwachung der Ueberseetransporte eingesetzt worden, der nach dem „Temps“ folgende Aufgaben hat: 1) Zentralisierung aller Nachrichten über Seetransporte und Schiffsfrachten für öffentliche wie private Zwecke; Ueberwachung der vo handenen Vorratsbestände mit Rücksicht auf den Bedarf und den
Einfuhrylan. ö 8 S 2) Feststellung und Uebersicht über den Standort der Seetrans—
portmittel und bessere Ausnutzung derselben.
3) Außstellung einer Planes derjenigen Einfuhren, die mit den unter 2 festgestellten Traneportmö lichkeiten bewerkstelliat werden ö unter Klassifizierung der Einfuhr nach Dringlichkeit und Nutzen. . Beobachtung und Kontrolle der Ausfuhr und der Rückfrachten.
5) Allgemeine Behandlung aller mit diesen Aufgaben jusammen hängenden Fragen und Erwägung aller Maßiegeln zur Erleichterung und Beschleunigung der Stetrane porte.
Die Entscheidungen des Ausschusses, sobald sie vom Mininer oder Unterstaatssekretär bestätigt sind, haben obli⸗ gatorischen Charakter. Regquirierung, Charterung oder Ankauf von Schiffen durch eine öffentliche Verwaltung kann ohne Ein⸗ holung des Bescheides dieses Ausschusses oder eines perma⸗ nenten Ausschusses nicht erfolgen.
Ruszland.
Der russische Botschafter in Tokio Malewsky ist der „St. Petersburger Telegraphenagentur“ zufolge mit Rücksicht auf seinen Gesundheitszustand zu rückberufen worden.
Schweiz. Gestern nachmittag haben die Verhandlungen im National⸗ rat über die Neutralitätspolitik des Bundesrats
begonnen. Der Präsident Eugster hielt laut Bericht des W. T. B.“ eine
der Krlegtwirren gedachte, durch die die Schwesz in eine schmu wirsschastliche und geistige Krise gestürit worden set. Er sagte, gemess am Elend, dag der Krieg erzeugt habe, sei eg der chwen tin allem gut gegangen. Angesichis der Lage der Schweiß und der Mü lichkeit vermehrter Kriegsge fabr dürfien die Schweizer nicht lang säumen, sich wieder zusammenzuschli⸗ ßen zu voller Einigkeit. J. Redner zosste darauf der Haltung und Arbeit des Bundegrats va Pnerkennung, wantrte sich gegen die Angriffe auf die obersten Lan der Armee, deren Tüchtigkelt außer allem Zweifel stehe, und sagh der Armee und ihren Fübrern gebühre wie dem Bundesrat warn Dank. Der Priäsident wandte sich sodann an die welschen Abgeon neten, denen er versicherte, daß die deutsche Schweiß niemals dan denke, die welsche Eigenart zu verdrängen. Deutschschwe zer in Welschschwelzer müßten sich wiederfinden in gegenseitigem Vertraun Die Schweszer dürsten sich nicht en tzweien zu elner Zeit, wo einn und allein Einigkeit stark machen könne. ö
Als erster Redner sprach der Berschterstatter Spahn⸗Schef
Oberstenangelegen heit seine Zustimmung erklärte, Es ni allerdings für die Schweiz besser gewesen, wenn die Angelegenht ohne öffentliche Gerichteverhandlungen hätte erledigt werden könyn In bezug auf die wirtschaftliche Lage der Sch werj äußerte der Redner steptisch. Die Aussichten für Rohstoff fuhr seien imm schlechter geworden. Man dürfe sogar sagen, daß die Neutralität, von den Kriegführenden in politischer und mülttärischer Hinsicht spektlert warde, in wirtschaftlicher Beziehung durch das Hineinziel— der Schweiß in den Wittschaftskrieg verletzt
Es wäre die Frage aufzuwerfen, ob gegen letzung nicht ein formeller Protest anzubringen wäre. d musse die Schwelz bei einer künftigen Gestaltung des interngtior Rechtes nachdrülich auf die unhaltbare Lage der Neutralen meiksam machen. Als Kommissionsberichterstatter in französ Sprache ergriff Seeretan das Wort, der u. a. den Lausanner V mit der deutschen Konsulatsfahne als einen dummen Streich bal wüchsiger Jungen bezeichnete. In bezug auf Aeußerungen von Syn path und Antivathlen betonte Sectetan, in einer Zeit wo in Europa n geheure Umwälzungen sich vollziehen, hätten die Schwe das Recht, Sympathien zu haben und sie auszudrücken.
M Nn 241.
diese V Jedenf⸗
Der stellte fest, daß es in der französischen Schweiz keinen Haß gegen irgend eine Nation in Europa. Wahr sei, daß die Welsch Sympathien für Frankreich hätten, dafür begriffen sie auch r billigten sie die Sympathien der deutschen Schweiz für Deuischla Es Hege darin eine weitere Garantie für die unverrückbare Neutralt der Schwelz. In bezug auf die Oberstenangelegenheit gab der Re unverhohlen der Meinung Ausdruck, daß sie von Anfang an hätten nistratip erledigt werden sollen. Die Theorten des Gene al Sprecher von Bernegg über Neutralitätepflichten, die nicht streng nommen werden müßten, sofern nicht auch die Neut alitätärechte Schn eiz streng geachtet würden, lehnte der Redner als getahr!ic Tie Auffossung des Bunderatg, daß dem General in milnän Dingen volle Selbständt keit zustehe, sei richtig. Zum Schluß be Secretan, daß die welsche Schweiz keine Vorwürfe erheben weder gegen den Bundesrat, noch gegen die Armeeleitung, und nicht gegen den Generalstabschef. Sie verlange bloß die strikte G haltung der Neut aluatsgrunt sätze.
Hier wurde die Sitzung abgebrochen. D
heute fortgesetzt.
1 44 1 ie Debatte m
Türkei.
Bezüglich des von der Kammer beschlossenen allgemen Zolltarifs wird laut Meldung des „W. T. B. in lichen Kreisen der Pforte erklärt, daß die osmanische rung in dieser Frage eine entgegenkommende Haltung nehme, indem sie eine Frist von 6 Monaten für das Inka treten des Tarifes festsetzte, um einerseits der G eschäften Zeitraum zur Regelung ihrer Geschäfte zu geben und anden seits für Unterhandlungen über die neuen Handels vertan inebesondere mit den verbündeten Mächten, in denen ein beide Teile günstigerer Konventionaltarif angenommen we könnte, Zeit zu gewinnen. Man wünscht noch vor dem Fria zum Abschluß dieser Handelsverträge zu gelangen. Sollten zum 14. September die neuen Verträge noch nicht abgeschlef sein, so würde erst dann der von der Kammer angenomm autonome Tarif seine Anwendung finden.
l
Rumänien.
Die Leiche der Königin-Witwe Elisabeth ist gestern im Kloster Argesch an der Seite ihres Gemahls gesetzt worden. Zwischen beiden Särgen ruhen die se lichen Ueberreste der Prinzessin Maria, des einzigen Kn des Königspaares.
Amerika.
Der Präsident WilUson hat dem „Reuterschen Burt zufolge den früheren Mayor von Cleveland in Ohio, Nen D. Baker, zum Kriegessekretär ernannt.
— Die Antwort der britischen Regierung au amerikanische Note, betreffend die Beschlagnahme Postsäcke, besteht nach einer Meldung des „W. T. darauf, daß England freie Jurisdiktion über die in sen Gewässern fahrende Post besitze. In seiner Antwort we Amerika diesen Ausspruch Englands bestreiten.
— Die letzte deutsche Mitteilung über den Unt seebootkrieg wurde in einer S l einer Sonderbesprechung zwischen dem Präsidenten und dem Staatssekretär Lansing erörtert, aber kein Bess gefaßt. Es wurde entschieden, die von Berlin unterwegt findlichen Angaben über die Anweisungen der britische miralität betreffs Angriffe auf Unterseeboote abzuwarten.
— Im Repräsentantenhause griff der republikamn Abgeordnete Mondell die auswärtige Politik der Reg an und verlangte dringend die Annahme seines Antrags, den die Amerikaner vor der Benutzung bewaffneter Kaufs gewarnt werden. Mondell sagte obiger Quelle zufolge:
Wenn j mand, der vollkommen unterrichtet ist, bebauter ein amerikanischer Bürger das Recht hat, das weder bestritten geschmälert oder verkürzt werden sollte, in der jetzigen Zeit un den jetzigen Verhältnissen auf einem Schlffe zu reisen. das Gefecht ausgerüstet und nach einer Gegend des Kriegsschaur stimmt ist, so muß ich annehmen, daß jemand, der eine solche bat und darauf besteht, entweder die Politik gegen die nationale ausspielt oder die Absicht hat, die Nation in einen Krieg wickeln.
Asien.
Nach einer Reutermeldung haben die chinesischen gierungstruppen das Bollwerk der Rebellen Suifu! genommen.
Kriegsnachrichten. Großes Hauptquartier, 7. März. (W. T. B.] Westlicher Kriegsschauplatz. Kleine englische Abteilungen, die gestern nach starker)
vorbereitung bis in unsere Gräben nordöstlich von Verm= vorgedrungen waren, wurden mit dem Bajonett wieder
mit lebhaftem Beifall aufgenommene Ansprache, in der er zunächst
geworfen.
hausen, der in Beziehung auf das Vorgehen des Bundesratg in g
worden ß
In der Champagne wurde in überraschendem Angriff lich von Maisons de Champagne unsere Stellung ückgewon nen, in der sich die Franzosen am 11. Februar gesetzt hatten. 2 Offiziere, 150 Mann wurden dabei ge⸗ gen genommen.
In den Argeannen schoben wir nordöstlich von La alade im Anschluß an eine größere Sprengung unsere llung etwas vor. 24 Im Maasgebiet frischte das Artilleriefeuer silich des Flusses auf, östlich davon hielt es sich auf lerer Stärke. Abgesehen von Zusammenstößen von Er— dungstrupps mit dem Feinde kam es zu Nahkämpfen nicht. In der Woeyre wurde heute früh das Dorf Fresnes t stürmender Hand genommen. In einzelnen Häusern Westrande des Ortes halten sich die Franzofen noch. Sie ßten über 300 Gefangene ein.
Eins unserer Luftschiffe belegte Nachts die Bahnanlagen n Bar⸗le⸗-Duc ausgiebig mit Bomben. ;
Oestlicher und Balkan-Kriegsschauplatz. Die Lage ist im allgemeinen unverändert. Oberste Heeresleilung.
v — , 1
. B.) Amtlich wird gemeldet: döstlicher Krie gsschauplatz.
Wien, 6. März. Russischer und s hts Neues.
Italienischer Kriegsschauplatz.
Die Kampftätigkeit ist seit mehreren Tagen durch außer⸗
jöhnlich starke Niederschläge, im Gebirge auch durch
zinengefahr, fast völlig aufgehoben. . .
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstahes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
(6 ũ
Der Krieg der Türtei gegen den Vierverband.
Konstantinopel, 7. März. (W. T. B.) Das Haupt— rtier meldet: Es liegt von den verschiedenen Fronten kein icht über eine wesentliche Aenderung der Lage vor.
Der Krieg zur See. Berlin, 6. März. (W. T. B.) Einer Stockholmer ldung zufolge ist am 2. März, Abends, der sch wedische mpfer „Gellivare“ auf dem Wege von Stettin nach lösund nördlich Oeland von drei Torpedobooten aufgebracht den. Der Kapitän der „Gellivare“ ist der Meinung, daß ich hierbei um russische Torpedoboote handelte. kö Demgegenüber erfahren wir von zuständiger Seite, daß zer Dampfer von russischen, sondern deu 'schen
nicht
fpedobooten angehalten, aber nicht aufgebracht
den ist.) 36 (W.
London, 6. März. T. B) britische Dampfer „Masunda“ Besatzung ist gerettet.
Frankfurt a. M., 7. März.
er Zeitung“ meldet aus Amsterdam: en wird mit Bestimmtheit erzählt, dung der englische Torpedobootsze nken sei. Zweiundzwanzig Mann ertrunken.
—
„Lloyds“ melden, daß versenkt worden ist.
ö (W. T.
3 B.) Die „Frank⸗ In hiesigen Schiffahrts⸗ daß vor der Humber⸗ rstörer, Murray“ von der Besatzung“
Der Krieg in den deutschen Kolonien.
Sas Reichskolonialamt hat eine siebente Denkschrift über geri in den deutschen Schutzgebieten veröffentlicht, der über rreignisse in der Zeit seit Ende Juli 1915 berichiet.
Ucber die Ereigntsse an den Grenzen von Deutsch Dstafrika en letzten Monaten liegen nur spärliche Nachrichten Lor. men außerdem alle aus feindlichen Quellen. Wenn auch in dlesen .. meist mehr verschwiegen als verkündet wird, so geht fo och aus ihnen hervor, daß, wo auch immer es zu Kämpfen ge⸗ nen ist, diese sich alle wieder auf außerdeutschem Gebiet und meist zu unseren Gunsten verlaufend abgespielt haben. An einer Stelle ungs wollen die Engländer in deutsches Gebiet eingedrungen sein; ßehaupten, den Longldoberg im Nordostgrenzgeblet, ohne ernften e zu finden, trotz schweren Regens besetzt zu haben. . instere Aufmerksamkeit verdienen die Greignisse, die sich in ter auf dem Tanganjikasee abgespielt und höchst⸗
Diese
Zeit 9 , ,. dampfers , Kingani? geführt haben. Englischerseits e,, einer amtlichen Meldung vom 5. Januar d. J. Ein nach dem Tanganjlkasee entsandte Marineexredition hat e. Dezember dat bewaff nete Dampfschiff Kin gant“ an⸗ ö und es gezwungen, sich nach einem 109 Minuten dauernden echt zu ergeben. Alle deutschen Offiziere sind gefallen. Das m, obwohl es sich in sinkendem Zustand befand, an Land Dierzu teilt das Reutersche Bureau‘ noch mit, daß die Eng besonders konsstrujerie und bewaffnete Schiffe aus England , . befördert hätten, die jetzt dort eingetroffen seien in . 14 der eng ischen Truppen unterstützen sollen. e ,,. orste hende amtliche Meldung vom H. Januar ergänzende w. . Neuters Bureau aus Kapstadt. Sie lautet: . . Kanonenboot wurde am 26. Dezember, r n br. bon zwei englischen Motorbooten gesichtet, die zt in , Fahrt auf das deutsche Boot zusteuerten und auf 1 Feuer eröffneten. Unter 15 Schüssen erzielten sie Treffer. Der 2. Schuß zerstörte die Einrichtung für drabtlofe graphie, und der 3. traf das Schiff in der Wasserlinie. Danach . das Kanonenboot wurde aber von den viel schnelleren dtorbgoten überholt. Das Gefecht dauerte 230 Minuten, nach 1 Ich das Kanonenboot ergab. Maschinen und Kessel sind un⸗ n file tigen Beschädigungen können in elner Woche wieder . die englischen Nachrichten Über diesen Vorfall. Aus . bern, 3 es sich nur um ein am 26. Dezember 3. 3 J . Naͤhe der belgischen Tanganjikaküste und des , , ,. ahn stattgehabtes Gefecht püichen dem kleinen 46 ie Kingani? und zwei englischen Motorbooten ann dierbei ist ‚Kingani“ außer Gefecht gesetzt worden , Feindes Hand gefallen. * . fest, daß andere deutsche Schiffe bei diesem bie e suügeg'n oder in der Nähe gewesen sind. Ebenso , noch keinerlei amtliche oder nichtamtliche engliche , . . daß an derselben oder an einer anderen * ne e, de. asees Gr echte zwischen den anderen deutschen . n ,. englischen Motorkreuzern stati gefunden haben. mn een 9 von der englischen Zeitung Daily Telegraph“ enlschen Corrsere della fera? gebrachten, angeblich aus
über die Beschädigung der deutscken Dampfer „Graf Götzen und ö ,. von W ssmann⸗ sowie über die angebliche Versen kung J et teren bei Albertville, dem Endpuntt der LJakugabahn, m . a , , ,,. Kingani“, die m Laufe der englischen Berichterstattun . zu einem stanonenboot 2 ist 9 2 chiff von 16 m Länge und 35 m Brelte, Gin Maschtnist sowie .. farbige Bedtenungsmannschaflen bilden zu Friedenszeiten die ; esatzung. Daß es ein ziemlich unbedentendes Fahrzeug ist, ergibt sich argus, daß es in unzerlegiem Zustande von Daressalam mit der Bahn e. dem Tanganjika gebracht werden konnte. An der ostafrikanmsschen . diente es früher zusammen mit seinem Schwestern schiff Wami⸗ . Zollwachischtff, Als soiches fäbrte ez als einzige Wäffe eine e e , gcht eil dekanone. Es stärkter zu bestücken, wäre schon mit dücksicht auf seine Bauart ausgeschlossen gewesen. Die Geschwindig⸗ keit dieses schon ziemlich betagten Schiffchens war nicht groß, sie dürfte nicht mehr als 8 bis 9 Seemeilen in der Stunde betragen haben. rg n e,. ‚Kingant, auf einer Patrouillenfahrt und en schnellfahrende bewaff ? yr ,,, fah n und moderner bewaffneten Motor An der Südwest grenze Deutsch Ostafrikas haben im Laufe der letzten Zeit anscheinend nur geringfügige Patrouislengefechte stait— gefunden. Wenigstens hat sich der englische Ünterstaate seretär für die Kolonien Ende Januar d. J. in dlesem Sinne geäußert. Nach einer am 4. Februar d. J. angeblich in London eingetroffenen Mel⸗ dung soll im Dezember v. J. bei Zombe (*) an der deutsch⸗rhodesi⸗ schen Grenze ein Gefecht stattgefunden haben. Gine deutsche Ab— teilung in der Stärke von 300 Mann, mit Maschinengewehren ausgerüstet, soll einen von 7 Eutopäern und 20 Mann rhodesischer Poltzei sowie mit einem Maschinengewehr besetzten Posten an⸗ gegriffen, sich jedoch nach 14 stündigem Gefecht zurückgezogen haben. ö Es ist schon füüher mitgeteilt worden, daß England sich die Mithilfe der Südafrikanischen Unton in größerem Maße gesichert habe. Die hohen Truppenzahlen jedoch, die anfangs genannt wurden, sind ganz erheblich zurückgegangen; die Anwerbungen schelnen nicht in dem gewünschten Maße gelungen zu sein. Immerhin ist jeßt die 2. berittene Brigade oder wenigstens ein Teil der⸗ elben in Britisch Ostafrika eingetroffen (die 1. Brigade be⸗ findet sich in Aegypten), und es wurde berlchtet, daß sie in einem Gefecht am Salttahügel zum ersten Male gegen unsere Schutzt uppe gekämpft hat, geschlagen wurde und 139 Mann verlor. Eine 3. Brigade soll zurzeit aufgestellt werden, und bereits früher sind einzelne Äbteilungen südafrikanischer Truppen teils nach Britisch Ostafrika, teils nach Nordostrhodesien geschickt worden. Ueber alle diese Streitkräfte hat nun neuerdings wieder Herr Smu ts, der Minister für das Verteidigungswesen der Sädafritanischen Union, das Kommando übernommen, nachdem der an seiner Stelle bon England mit dem Oberbefebl betraute General Smith⸗— Dorrien nach seiner Ankuntt in Kapsfadt plötzlich krank geworden ist und daher hat zurücktreten müssen. Bereits vor der Er— nennung von Smith Dorrien war Smuts als Oberbefehlshaber für Ostaftita in Aussicht genommen, und es ist nun interessant, ju beobachten, wie die Erkrankung deg Generals Smith-⸗Dortten und sein Rücktritt vom Oberbefehl alsbald nach der großen Rede erfolgte die Smuts am 8. Dezember in Kaystadt gehalten hatte. Hier rächt er sich für die ihm wideifahrene Zurücksetzung, indem er Englands Lage in nicht allzu rosigen Tönen schilderte. Das balf! Smith Dorrien wurde plötzlich krank, und der Bur Smuts erhielt den ehr— geizig erstrebten Posten des Oberbefehlshabers der Truppen gegen Deutsch Ostafrika. Als solcher hat er ja schon von sich hören lassen. Der Anfang ist sehr vlelversprechend! ö
Parlamentarische Nachrichten.
Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Hauses
der Abgeordneten befindet sich in der Ersten Beilage.
In der heutigen (2) Sitzung des Hauses der Ab⸗ geordneten welcher der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten Dr. Freiherr von Schorlemer beiwohnte, wurden zunächst in dritter Beratung die Gesetzentwürfe, betreffend Abänderung und Ergänzung einer Bestim mung der Gen eralsynodalordnung, vom 20. Januar 1876 und die r ggnßung des Knappschaftskriegsgesetzes vom . März 1915, unverändert nach den Beschlüssen der zweiten Lesung endgültig angenommen.
Dann setzte das Haus die zweite Beratung des Ent— wurfs des Staatshaushaltsetats für das Kechnungs— jahr 1916 fort. . Die Etats der landwirtschaftlichen Verwaltung, des Landeswasseramts, der Domänenverwaltung und der Forstverwaltung werden zu einer Besprechung ver— bunden. . Zum Etat der landwirtschaftlichen liegen folgende Anträge vor: .) Anttäge der Fommisston: die Staatsregierung zu eisuchen, a. die Geflügelzucht mit allen nach den Zeitläuften gebotenen Mitieln zu fördern, Maßnahmen zu treffen, die dahin gehen, die Erzeugun g von Lorfstreu wesentlich zu vermehren, C. darauf Bedacht zu nehmen, daß die einmaligen und außer⸗ dentlichen Ausgaben zur Förderung der Land— nd Forstwirtschaft in den westlichen und östlichen ovinzen im Etat für 1917 in gleicher Höhe ausgeworfen werden wie in den Gats von 1914 und 1915, und taatzregierung zu ersuchen, dem Etat von 1914 entsprechend jur Förderung der Land und Forstwirtschaft im Gichsfeld eine dritte Rate von 30000 M in den Etat für 1917 einzustellen; 2) Antrag der Abeg. Kesternich (Zentr.) und Genossen, den Titel Förderung der Land und Forstwirtschaft in den west lichen Provinzen“ um 100 000 ½ zu erhöhen. Ueber den Etat der landwirtschaftlichen Verwal⸗ tung berichtet ö Abg. Dr. Hoesch⸗Neukirchen (kons.): der Kommission wurde der Wunsch ausgesprechen, daß die Interessen der landwirt— schaftlichen Produktion auch bei der Vorbereitung der Handelsver— träge ins Auge gefaßt werden und auf einen vermehrten Schutz des Wein“, Obst, und Gemüsebaues und der Schälwaldungen hingewirkt werden möge. Höchst beachtengwert war die Anregung eines Kom⸗ missiongmitgliedes, daß versucht werden müsse, in die Handelsver⸗ träge derartige Festlegungen aufzunehmen, daß unsere Viehproduktton gesichert werde. Dieser Hinweis war deshalb sehr erfreulich, weil er pon einer Seite kam, die nicht lediglich agrarische Interessen verfolgt, sondern vom allgemeinen Standpunkt der Volksernährung und nach den Erfahrungen des Kriegts zu diefer Meinung gelangt ist. Der Minister nahm zu diesen Anregungen eine entgegen« kommende Stellung ein, ebenso auch zu dersenigen, die zur Sicherung der Frühjahrsbestellung Verhandlungen des Landwirtschaftsministers mit dem Kriegsminister bejweckte. Eingehend wurde auch das Verhältnis der Landwirtschaft zu den Mühlen und die große Zahl der Beanstandungen dez zu vermahlenden Getreides wegen Feuchtigkeit besprochen und ent svrechende Abhilfe verlangt. Bei den landwirtschaftlichen Hoch⸗ schulen ist der Rückgang der Hörer natürlich ein sehr beträcht.« licher gewesen, da fast alle dem Rufe des Kaisers gefolgt sind. Den Klagen, daß bereits in früheren Jahren bewilligte Neuanlagen zum Ausbau der Hochschulen nicht ausgeführt worden sind, trat der Minister durch die Erklärung entgegen, daß eine Durch-
Verwaltung
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elgischen Keionialministerinm stammenben Nachrichten, wie bie
man sich darauf hahe beschränken müssen, die Versuchsfelder zu vervollständigen. Hervorgehoben wurde dann, daß die bohe Entwicklung gerade der mütleren und kleineren Landwirtschaft den landwirtschaftlichen Mittelsculen zu danken sei. Auch die ländlichen Fortbildungsschulen und Winterschulen hätten sich erfreulich vermehrt. Gewünscht wurde auch ein weiterer Ausbau des Wanderschulwesens, um besonders einzelne Zweige der Landwirt- schaft noch wetter zu fördern. Bei der Besprechung des tierärztlichen Hochschulweseng wurde der Wunsch wiederholt, daß den Tielärzten, die in. Bern und Zürich promoviert haben, die Führung des Doktortitels bei uns ohne welteres erlaubt werden möge. Bei dem allgemeinen Veterinärwesen wurde anerkannt, daß es trotz der enormen Lasten des Krieges gelungen sei, das Land im wesentlichen von Seuchen frel⸗ zuhalten. Gewünscht wurde dann, daß bei der Beurlaubung von Tier⸗ ärzten die Milttärverwaltung etwas entgegenkommender sein möge. Im Interesse der Tuberkulosebekämptung wurde es bedauert, daß infolge der Finziehung zum Militärdienst das so überaus segengreiche Milchkontrollwesen an vielen Stellen wieder em gestellt werden mußte. Ueber den Verkauf der Beutepferde sind aus landwirtschaftlichen Krelsen Klagen dahin laut ge⸗ worden, daß der Verkauf melst nur in Berlin stattfindet. Andere Gegenden haben einen ebenso starken Pferdebedaif wie Berlin. Auf jeden Fall muß alles getan werden, um auch hier den Land- wirten die Mittel dazu in die Hand zu geben, die Frühjahrs⸗ bestellung und die spätere Ernte vorjzunehmen. Wie wichtig die Hebung der Geflügelzucht ist, das zeigt der ungeheure Wert der Ein⸗ fuhr von Geflägel, Eiern, Daunen usw. Der Minister wies darauf hin, daß wir mit der Erhaltung unserer Rinderbestände bis vor kurzem ganz zufrieden seln konnten. Es wurde darauf hingewiesen, daß Gefahr im Verzuge sei, wenn aicht gegen die über= mäßige Abschlachtung von Rindern eingeschrttten würde. Es ist nicht zu verkennen, daß die Vlehhaltungen, die allein auf gekauftes Futter angewiesen sind, sich in einer sehr schwierigen Lage befinden. Segens⸗ reiche Fortschritte macht die Landesmelioration und die Moorkultur. Bereits haben 343 Genossenschaften ein Areal von 107 000 ha Land mit einem Kostenaufwand von 51 Millionen Mark zur Kultivierung in Angriff genommen. Auch 4313 einzelne Besitzer haben 14 800 ha mit einem Kostenaufwand von mehr als 6 Millionen in Angriff genommen. Damit tst ein Kulturwerk etngelettet, das wir schon in Friedenszeiten seit Jahr und Tag erstrebten, aber wegen der großen Kosten noch nicht so ernst betrieben haben.
(Schluß des Blattes.)
Land⸗ und Forstwirtschaft.
ie in Rußland im Jahre 1915/16 im Betriebe ichen Zuckerfabriken und die Menge der unversehrt gebltebenen Zuckerrübenpflanzungen.
Die Gesamtiahl der in der laufenden Periode im Betriebe be⸗ findlichen Sandzucker, und Raffinadefabriken wird von der Haupt⸗ verwaltung der indirekten Steuern auf 237 gegen 241 im Vorjahr berechnet, darunter im Säüdwestgebiet 145 (gegen 146), im zentralen Gebiete 76 (gegen 77) und in den östlichen Gouvernements 16 (gegen 18).
Von den gesamten 237 Fabriken verfügten über eigenen Rüben
anbau 5 (1914 ebenfalls h), 32 Fabriken arbeiteten mit Rüben privaten Anbaues (1914: 37) und 200 sowohl mit eigenem als auch mit Rüben privaten Anhaues (1914: 199). Die gesamte Menge der unversehrt gebliebenen Zuderrüben. flãchen wird von der Hauptverwaltung der indirekten Steuern auf 670 377 Dessätinen gegen 689 498 Dessätinen im Vorjahr geschätzt. Davon waren 272 318 Dessätinen Pflanzungen der Fabriken (gegen 258 85l im Verjahr) und 3983 059 Dessatinen solche der privaten Besitzer (gegen 430 647 Dessätinen im Vorjahr). (Nach d. ‚Torg. Prom. Gaz. vom 3. 16. Januar 1916.)
Ausstellungsnachrichten.
Die durch den Krieg bervorgerufene Lage der osspreußischen Be⸗ völkerung hat die Anregung ju einer Aus stellung in Königs. berg i. Pr. gegeben. Die Russen haben nicht weniger als 100 909 Wohnungen ihres Hausrats beraubt, die Möbel von weiteren 100 000 Wohnungen sind beschädigt worden, 35 900 Gebäude in Stadt und Land der Zerstörung anheimgefallen. Da der Staat den Einzelnen die unmittelbaren Friegsschäden er⸗ setzt, kann die ostpreußische Bevölkerung allmählich an den Wiederaufbau ihrer Häuser und ihre Neueinrichtung denken. Zur Befriedigung des Bedarfs müssen neben dem ostpreußischen Handwerk auch die einschlägigen Industrien und das Handwerk anderer Gebtetg- teile des Deutschen Reichs herangezogen werden. Die Aus stelluong soll dem osspreußischen Publikum eine Auswahl gediegener Möbel, Hausgerät und sämtliche Gegenstände der Inneneinrichtung vor Augen führen und den ost—⸗ preußischen Geschästsleuten Gelegenheit geben, sich mit einwandfreien, prettzwerten Waren für den örtlschen Bedarf zu versehen. Sie wird alst. den Charakter einer Messe tragen und lediglich als Vermittlungsstelle jwischen den Produzenten und den ostpreußischen Wiederverkäufern dlenen. Den Veranstaltern der Ausstellung ist es dank der Förderung durch den Oberpräsidenten und dem Entgegenkommen der städtischen Behörden der Haupt und Residenzstadt Königsberg bereits gelungen, sich die freie Benutzung eines in der besten Stadtgegend belegenen Geländes zu sichern. Die Eröffnung der auf die Dauer von 6 Monaten be⸗ rechneten Ausstellung soll etwa Mitte Mai 1916 stattfinden. Das ganze Unternehmen wird von den maßgebenden Behörden Ostpreußens weitgehendst gefördert und unterstützt. Das Vaorbereitun gäbureau der Ausstellung Königeberg i. Pr. 1916 befindet sich in Berlin W. 9, Bellleyue⸗ straße 14.
Verkehrswesen.
Wegen der Schwierigkeiten, die einzelne fremde Verwaltungen bei der Uebernahme von 1 Eg schwerer Päckchen an Kriegs— und Zivilgefangene im Augtlande haben, ist angeordnet worden, daß Pächchensen dungen an die Gefangenen nur noch bis zum Gewicht von L Eg zulässig sind, sofern sie im übrigen den Bedingungen entsprechen. Schwerere Sendungen dürfen die Postanstalten nur als Pakete (mit Paketkarte) zur Postbeförderung annehmen.
Postanweisungen an Kriegsgefangene werden zurzeit in Bern nach dem Satze von 89 schweizer Franken — 100 französische Franken, im Haag nach dem Satze von 11,40 Gulden — 1 Pfund Sterling und 124 Gulden 100 Jen umgeschrieben. .
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ö Zentral verein für deutsche Binnenschiffahrt kält am 5. März, Abends 7 Uhr, im Festsaal der Handels kammer in Berlin seine diesjährige Hauptversammlung ab. Neben den üblichen geschäftlichen Angelegenheiten stehen auf der Tagegordnung ein Vor frag von Bergrat Gothein, M. d. R, Breslau, über den Donau — Oder Kang! und ein Vortrag von K. G. Steller, Geschäftzführer des Bayerischen Kanalvereins, Nürnberg, über die Großschiffahrt- stiraße RheinMain — Donau. Freunde der Binnenschiffahrt sind als Gãäste willkommen.
Theater und Musik.
Schillertheater Charlottenburg.
Sbakespeares Remeo und Julia“ ist seit Sonnabend in den Spielplan des Charlottenburger Schillertheaters aufgenommen worden. Das Liebespaar wurde von Alfred Braun, dem Vielverwend⸗ baren, und Josephine Klein gesptelt. Beide Darsteller hatten zunächst den Vorzug, daß man ihnen die Jugendlichkeit glaubte, beide hatten auch offenbar das volle Verständnis für das e ihrer Rollen, beide batten infolgedessen Momente, in denen f, durch den hin reißenden Zauber der Dichtung getragen, starken Gindruck machten. Aber gelstig ließe sich doch manches noch viel teien erfassen.
führung kostspieliger Hochbauten letzt nicht möglich sei und
Die Gesamtaufführung der Liebetztragödie unte der Spielleitung