1916 / 72 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 24 Mar 1916 18:00:01 GMT) scan diff

genden Matrikularbeiträge wurde Beschluß gefaßt. Zur Ann hme gelangten der Entwurf einer Verordnung, betreffend Sperre und Anmeldung des Vermögens von land s⸗ flüchtigen Personen, der Entwurf einer Verordnung über die Vornahme einer Viehjwischen ählung am 15. April 1916, der Entwurf einer Verordnung über die Aenderung des Gesetzes, betreffend Höchstpreise usw, der Entwurf einer Verordnung, betreffend Aenderung der Bestimmungen über Fachausschüsse 2 Hausarbest vom 18. Juni 1914, und der Entwurf einer zerord ung über Erleichterungen für Brennereien im Betriebs⸗ jahr 191617 bei Verarbeitung von Rüben und Rübensäften sowie Topinamburs. Demnächst wurde über verschiedene Ein⸗ gaben Beschluß gefatzt.

Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers liegt die Ausgabe 915 der Deutschen Verlustlisten bei. Sie enthält die 488. Verlustliste der preußischen Armee, die 256. Verlustliste der bayerischen Armee, die 265. Verlustliste der sächsischen Armee und die 362. Verlustliste der württem⸗ bergischen Armee.

Oesterreich⸗Ungarn.

Das Ministerium des Aeußern hat einer Meldung des „W T. B.“ zufolge den Regierungen der neutralen Staaten nachstehende Verbalnote zukommen lassen.

Die K. und K. Regierung hat die amtliche Mitteilung folgenden

Woitlauts erhalten: Am 18.8 M.,, 9 Uhr 40 Minuten Vormittags, bat bei

klarem Wetter und hellem Sonnenschenn ein feindliches Untersee. boot unweit Seben co ohne jede vorherige Wir ung zwet Torpedos auf das Spitalschiff . Gliektra“ abgeschossen. Das Schiff wurde vo en m der Torpedos getreffen und erheblich beschädigt. Eine Krankenpflegerin des Roten Kreuzes getötet, dret andere ver— wu det, darunier zwei schwer, ein Matrose verichollen. Der Name des von der Gesellichit des österrichischen Roten Kreuzes aus— gerüsteten Spitalsch ffes war den feindlichen Mächten entsprechend notifitert worden und das Schiff war mit den durch die Haager Kor v ntion vorgelchriebenen besondeien Abjeichen vrseben.

Angesichts di ser Tusachen legt die K und K Reglerung nach— drücklichn Protest gegen ein Vorgehen ein, durch welches die feind liche Marite sich nicht nur der offenbaren Verletzung (iges durch die besagte Konvention feserlich bekräfrigten Grundfätzes des Völkerrechts, sondern auch eines verabicheuunge würdigen Frevels an der Mesch—= lichkeit schudig gemacht bat Das K. und K. Mmistertum des Aeußern beehrt sich, die Botchaft (Gesandischaft) zu bitten, vor⸗ stehendes schleuninst zur Kenntnis ihrer Regterung bringen zu wollen.

Durch die in der letzten Zeit im Deutschen Reiche erlassenen Verbote der Einfuhr gewisser Waren ist eine Rihe von Fragen aufgeworfen worden, deren rasche Lösung sich als notwendig erwiesen hat. Wie „W. T. B.“ meldet, haben sich daher Vertreter der österreichischen und der ungarischen Regierung nach Berlin begeben, um mit den dortigen Regierungekreisen ein Einvernehmen in der Rchtung zu erzielen, daß die mit den betreffenden Maß— nahmen für einzelne Erwerbekreise verbundenen Härten be⸗ hoben werden.

Gestern hat in Wien in Anwesenheit des Handels⸗ ministers eine Sitzung des Handelspolitischen Komitees statigefun en, in der das Arbeits⸗ und Wirtschaftsprogramm und die Art und Weise der Durchführung der weiteren Be⸗ ratungen erörtert wurden. Das Arbeitsmaterial wurde in drei große Beratungsaruppen geteilt und hierfür Hauptreferenten bestellt, die unter Fühlungnahme mit der Regierung und unter Beiziehung von Fachmännern das Material zu bearbeiten und dem Komitee Bericht zu erstatten haben. Für die Frage der wirtschaftlichen Beziehungen mit dem Deutschen Reiche wurden zu Referenten die Mitglieder Dr. Baernreither und der Generaldirektor Günther gewählt.

In einer zahlreich besuchten, unter dem Vorsitz des Obmanns Bilinski in Wien abgehaltenen Sitzung des Polen—⸗ klubs wurde nach einstimmigem Beschluß die Aufnahme der polnischen sozialdemokratischen Abgeordneten in den Polenklub unter lebhaftem Beifall vollzogen. Nachden die Abgeordneten der polnischen sozialdemokratischen Fraktion den Sitzungssaal betreten hatten, gab Daszynski in ihrem Namen die Erklärung ab, daß in der gegenwärtigen Zeit alle politischen Pirteiunterschiede verschwinden müßten und daß es nur eine Nation gebe. Hierauf erfolgte die Vornahme der Statutenänderung und der Neuwahlen in das Präsidium.

Großbritannien und Irland.

Im Unterhause setzte der Abgeordnete Billing vor⸗ gestern seine Angriffe auf die Luftverteidigungspolitik der Regierung fort. Nch dem Bricht des Rotterkamschen Courants“ sagte er im Verlaufe seiner Rede unter ard rem, England sei mit einer Luft⸗ rüstung an die dritte Stelle geraten. Der Luttdienst der Marine sei nutzlos und viele Flugjeuge des Königlichen Fliegerkorps seien derart, daß eine ganze Anzahl tapferer Offinere mehr gemordet als getötet worden seien. Der Unterstaatssekretär im Kriegs⸗ amt Tenngnt antwerlete darauf jcharf. Er erklärte, der Luftdienft sei gut und verrichtete an der Frort aus sezeichnere Arbeit. Gs sei nicht nur eine lächerliche Ungereimibeit, sondern vollnändig unrichtig zu sagen, England alß Luf macht an dritter Stelle stehe. Ebenso unrichti sei en, doß englische Flieger gemordet worden seien. Er forderte Billinz auf, Beweise für diese Behaurt ingen vor⸗ zubringen. Billing antwortete, daß er dies 10 rasch wie möglich tun werde. Der Redner, der sehr trregt sprach, wurde mehrmals durch eibttterte Zwischenrufe unterrrochen.

Italien.

Das Amtsblatt veröffentlicht eine Verfügung, nach der die Handelsschiffe „Ravenna“, „Gajola“ und „Guerrazzi“ zu Kriegezwecken reguiriert worden sind und nunmehr zur Kriegsflotte gehören.

Wie die „Agenzia Stefani“ meldet, hat der Unter⸗ staatssekretär des Aeußern Borsarelli zur Behebung von 1 über die Haltung Italiens gegenüber den von den Verbündeten zu stellenden Frie dens bedingungen in der Kammer mitgeteilt, doß Itallen sich damit einverstanden erklärt habe, daß die politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit und die volle Entschädigung Belgiens gefordert werden solle. Am Ende der vongestrigen Kammersitzung beantragte der Ministerpräsident Salandra, der mit dem Minister des Aenßern Sonnino in Staatsgeschäften nach Paris reisen muß, eine Unterbrechung der Sitzungen von Donnertz⸗ tag abend bis zum 5. April einschließlich. Der Antrag wurde

Wied und dem Generalkonsul Freiherrn von Brück an der Spitze sowie den Vorständen der deutschen Vereine empfangen worden.

der Finanzminister Dragumis, Pläne in der Tagesordnung als dringend erklärt würden, da die dringenden Bedürfnisse des Staatshaushaltes keine weitere Verzögerung zuließen, und sagte dem „Corriere della

Sera“ zufolge: Hilfequellen weder im Julande noch im Auslande finden. Man muß stimmung

notwendig.

645719 300 Lei angenommen werden, sind laut Meldung des „W. T. B.“ folgende:

Der Senat hat den Antrag des Ministerpräsidenten

Salandra auf Vertagung vom 24. März bis zum 6. April einstimmig angenommen.

Niederlande. Die Daẽmpfer „Rotterdam“ und „Noorderdijk“, die

gestern aus New York in Rotterdam angekommen sind, haben ihre Post in England zurücklassen müssen.

Norwegen.

Der neuernannte Kaiserlich deutsche Gesandte Dr. Micha⸗ helles ist gestern in Kristiania eingetroffen und von den Mit⸗ aliedern der Gesandischaft und des Generalkonsulats mit dem stellvertretenden deutschen Geschäftsträger Prinzen Viktor zu

Griechenland.

Während der vorgestrigen Kammersitzung verlangte s daß die finanziellen

Unsere wictschaftliche Lage ist äußerst schwierig. Wir können wissen, daß wir von der Land in den Mund leben. Eine Ab. über die fi anzlellen Maßnahmen, die bewelsen, daß Griechenland die Fehlbeträge, die es erdrücken, allein decken kann, ist

Rumänien.

Die wichtigsten Ziffern im Staatsvoranschlag für das kommende Finanzjahr, dessen Einnahmen und Ausgaben mit

Die Ausgaben der Krieasver⸗ waltung betragen 115 Millionen, was gegen das Vorjahr eine Steigerung von 16870 000 Lei bedeutet. Die Ausgaben des Finanzministeriums belaufen sich auf 250 891 000 Lei. Mit Ausnahme des Ackerbau⸗ und des Handelsministeriums weisen alle Ministerien eine Erhöhung der Ausgaben auf, deren Gesamtsumme gegen das Vorjahr 45 486 000 Lei beträgt. Bei den Einnahmen ist eine Erhöhung vorgesehen: bei den direkten Steuern um 7 Millionen, bei den Zollei nahmen um 20 Millionen, bei den indirekten Steuern um 11 Millionen. Die Einnahmen aus der Einfuhrtaxe sind mit 35 Millionen, die Einnahmen aus der Ausfuhrgoldtaxe mit 50 Millionen veranschlagt.

Bulgarien.

In den ru mänisch⸗bulgarischen Beziehungen ist laut Meldung des „W. T. B' in den letzten Tagen eine meikliche Entspannung eingetreten. Die Festhaltung bul⸗ garischer Transitgüter in Rumänien hatte in Bulgarien leb⸗ haftes Mißfallen erregt, um so mehr, als es sich um hunderte von Waggons handelte, die teilweise seit Jahresfrist festlagen. Die Angelegenheit wurde auch in der Sobranje besprochen, wo der Ministe präsident Radoslawow der allgemeinen Mißstimmung Auedruck gab. Vor kurzem entschloß sich die rumänische Re⸗ gierung, den bulgarischen Wünschen entgegenzukommen und dar⸗ über hinaus über gewisse Wurischafts fragen ein Uebereinkommen mit Bulgarien anzustreben. Es handelt sich besonders um den Austaulch gewisser Artikel wie bulaarischen Tabak. Der rumänische Gesandte in Sofia, Derussi, erhielt neue Instruk⸗ tionen und hat, wie die Blätter melden, bereits ein Ueber⸗ einkommen über die bulgarischen Transitgüter erzielt.

Die Sobranje hat gestern die Beratung des Gesetz entwurfs, betreffend die Einführung des Gregorianischen Kalenders, begonnen.

Amerika.

Dem „Reuterschen Bureau“ zufolge widersprechen Tele⸗ gramme aus Chihuahua der Meldung, daß der General Herrera sich empört habe. Auch wird geleugnet, daß die Oelgegend sich in den Händen der Revolutionäre befinde.

Afrika.

Eine Proklamation in arabischer Sprache in Alexandria teilt dem „Secolo“ zufolge mit, daß alle Reisenden, die nach Westen in die Wüste reisen, nur so viel Lebensmittel mit sich nehmen dürfen, als unbedingt für ihren eigenen Bedarf not⸗ wendig ist. Bei Zuwiderhandlung werden sie als Bannwaren⸗ schmuggler zugunsten der Senussi und deren Agenten betrachtet. Jede Zufuhr von Lebensmitteln usw. an die Senussi oder ihre Agenten oder der Versuch dazu wird mit dem Tode bestraft.

Kriegsnachrichten.

Großes Hauptquartier, 24. März.

Westlicher Kriegsschauplatz. Champagne an der Straße Somme in den Argonnen, im Maasgebiet Mosel hin steigerte sich zeitweise sehr erheblich. Westlich von Haucourt besetzten wir in Auswertung des vorgestrigen Erfolges noch einige Gräben, wobei sich die Zahl Gefangenen auf 32 Offiziere 879 Mann erhöhte.

Oestlicher Krie gsschauplatz.

In der Ny D ana Py— Souain, und bis zur Artilleriekämpfe

stoß im

nördlich pon Widsy ab.

huße an Leuten zusammeng ehrochen. keine neuen Angriffe erfolgt.

Balkan⸗Kriegsschauplatz.

die Heftigkeit der

der

Während sich die Russen am Tage nur zu einem starken Vor⸗ Brückenkopf von Jakobstadt östlich von Buschhof aufraffen, unter ahmen sie Nachts wiederholte Angriffe nördlich der Bahn Mitau Ja tob stadt, sowie einen Ueber⸗ rumpelungsversuch südwestlich von Dünaburg und mühen sich in ununterbrochenem heftigen Ansturm gegen unsere Front Alle ihre Angriffe sind in unserem Feuer spätestens am Hindernis unter schwerer Ein⸗ Weiter südlich sind

In der Gegend von Gjenygjeli kam es beiderseits des Vardar in den letzten Tagen mehrfach zu Artilleriekümpfen

Aus einem feindlichen Fliegergeschwader, das Val

westlich des Dojran⸗Sees angegriffen hatte, wurde . i zeug im Luftkampf abgeschossen; es stürzte in den Ses sih Oberste deeresleium

Wien, 235. März. (B. T. B) Amtlich wird gemch f allen drei Kriegsschauplaͤtzen keine besonderen tz eignisse. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleumnant.

Der Krieg zur See.

Lon don, 23. März. (W. T. B) Wie berichtet wird, ist das Galloper Leuchtschiff ö pediert worden und gesunken. Dem gegenüber n „Reuter“, daß die Meldung über die Versenkung des Gil Leuchtschiffes unrichtig sei. Das Schiff sei vonn Station entfernt worden. 11 London, 23. März. (W. T. B.) „Lloyds“ melden: Dampfer „Seaservent“ und der norwegische Dam „Kannik“ sind versenkt worden. Die Besatzung des ichn ist gerettet. 9. London, 23. März (W. T. B.) „Lloyds“ melden französische Bark „Baugainville“ ist versenkt na Die Besatzung von 33 Mann ist gerettet.

„Lloyds“ mel

Parlamentarische Nachrichten.

Der Schlußhericht über die gestrige Sitzung des eig tags befindet sich in der Ersten Beilage.

Auf der Tagesordnung für die heutige (37. Sitzung] Reichstags, welcher der Staatssekretär des Reichsschahan Staatsminister Dr. Helfferich, der Staatssekretär des M postamts Krätke und der Staatssekretär des Reichskan amts Dr. Solf beiwohnten, standen zunächst Anfragen Abg. Keinath (ul.) fragt: „Durch die Bekanntmachm L Februar 1916, betreffend Preisbeschränkung im Handel Web⸗, Wirk ; und Strickwaren, ist eine P elstegelmg gesetzt, die auch nach wiederholten ausdrücklichen Erklärungen ständ'gen amtlichen Stellen nur als provisorische N aßig zur Vermeidung plötzlicher Preigsteigerungen infolge der Sen vabme von Web, Wuk. und Strickwaren gedacht ist. Diese n sortsche Regelung belastet das gesamte Trrilgewerde, daz nh Milltonen Erwerbetätiger in sich schli ßt, mit einer die Betnh hohem Maße störenden Unsicherheit Was gedenkt der Her kanzler zu jun, um baldmöglichst diese Unsich rheit zu beseinn elne den berechtigten Interessen der Gewerbetreibenden wie braucher gleichermaßen gerecht werdende endgültige herbe tuführten?“

Direktor im Reichkamt des Innern Müller: Pie Sch machung, hetr ffend Preisbeschränkungen im Handel mit Web, und Strickwaren, vom 1. Februar 1916 sollte wuchertschen strebungen beim Verkauf von Texilwaren nach der Beschlan von Web«, Wirk. und Sirickwaren einen wirksamen Rien schieben. Die Bekanntmachung hat sibre vorläufige Aufgabe g Bei ihrem Erlaß war, wie die Anfrage zutreffend hervorbeht vornherein klar, daß sie dauernd in vollem Umfang nicht aufrechterbalten werden können. Die endgültige Reagelarg! vielmehr durch Verordnung des Bundesrats erfolgen. Der Gi einer solchen Verordnung liegt dem Bundesrat zur Beschlusn dor steht ju erwarten, daß die Bekanntmachung Anseng dieses Jahres in Kraft treten wird. .

(Schluß des Blattes.)

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Ergebnifse der reichsgesetzlichen Unfallversichen Der vom Reichsversicherungsamt nach § 721 der Reichen rungsordnung aurgestellte Nachweis der gesamten Rechnungen der Träger der Unfallversicherung für das Jahr 1914 erf 117 Berufegenossenschaften (68 gewerbliche und 49 landm auf 563 Ausfürrungebebörden (191 staatliche und 372 gemen und auf 14 3Zweiganstalten, von denen 12 den Baugewerksg. Bern fern schaften, 1 der Tiesbau⸗Berufsgenossenschaft und 1 der Ser genossenschaft angegliedert sind. Von den Versicherungsirãg m * a. für die Gewerbeunfallversicherung (§§ 537 bis Reiche versicherungs ordnung): 67 Berufsgenossenschafien mit 831 trieben und durchschnittlich 9 361 344 Versicherten oder 8210 aybeitern, 123 staatliche Ausführungsbehörden mit durchtt 768 736 Versicherten oder 735 113 Vollarbeitern, 372 Autrih bebörden von Gemeinde verbänden und Gemeinden mit durchth 107 2301 Versicherten oder 72 287 Vollarbeitern und 13 Zæeigm mir 49765 Vollarbettern, h für die Landwirtsche Un fall versicherung (585 915 bis 1045 ** sicherunge ordnung): 49 Berufegenossenschaften mit 5 485 80021 und durchschnintlich 17 403 000 Versicherten sowie 55 st al lich sführungä behörden mit durchschnittlich 232987 Versichern 62 736 Vollarheitern, «. für die Seeunfallversicherung bis 1225 der Reichsversicherungs ordnung): 1 Herufggen osent 1786 Benrieben und durchschnittlich 90 274 Versicherten oder 8e arbeitern, 13 staatliche Ausfühbrungebebörden mit drrchth 1042 Versicherten oder 941 Vollarbeitern sowle 1 Zwelaansah den 117 Berufagenossenschaiten und ihren 926 Sekttonen waren Stande am Schl sse des Jahres 1914 1308 Münglieder der! schastevorstände, 59 9 Mijsglteder der Sektion vorstände, * trauengsmänner, 4983 Verwaltungebeamte und 460 technt sichte beamte tätig. ; Die Zabl rer versicherten Personen stellt sich hein rufegenossenschaften zusammen kurchschnitt ich aul 26 836431 treten für di⸗ 563 Autzflhrungs ehörden 1110 066 Versichen im Jahre 1914 bei den KRerufsgenossenschaften und behörden zusammen 27964684 bersonen gegen die von Hetriebsunfällen versichert gewesen sind. 3 Zahl werden aber etwa 3 Millionen Personen doppelt an

8 der

schäftigt und versiwert waren. ;

An Ent schädigungsbeträgen (ohne die Kosten de für Verletzte innerhalb der gesetzlichen Wartezeit) haben? und deren Angehörige im Johre 1914 von den Berussgene 161 476 2566 M (gegen 1586 0919 1523 M im Vorj h! Aug führungsbehörden 14 5335 074 9 A6 (egen 14 414 3767 Vorjahr), von den Zweiganstalten der Haugewer kg⸗Bernf schaften, der Tiefbau und der See⸗Beruftzgenossenschaft 17 (gegen 1517 266 43 M im Vorjahr), zusammen 177738877 (gegen 175 350 766,0 M im Vorfahr) erhalten. wurden 90 180, S den Verletzien und ihren hörigen für die geit, nach dem Ablauf der 6. Wartezest von den Reruftzgengssenschaften usm, freiwill u Von der Vorschrtft, 364 ber Verletzte, deren Mente ein Vollrente ober weniger beträgt, mit ihrer Zustimmung duch

angenommen.

ohne besondere Bedeutung.

zahlungen abgefunben werben fönnen, haben bie Genossenscht

die gleichzeitig in gewerblichen und landwirtschaftlichen Ben

Eltunqe josten,

in 8193 Fällen Gebrauch gemacht. Der hierfür

lt sich auf 5 498 2752 i haben la Geschãaͤftej als 66, vom Hundert Voll rer ie) bezogen.

2 ihr wegen Hilft

ihres Umm

betrage (Renten usw.) belief sich

Jahre

ug, auf 177 788 7633 1913 175 350 768 10 1912 168 941 788 a0 1911 165 370 623 1910 . 163 326 820 23 509 , 161 332 00 508 157 062 870, 1907 150 325 291,0 1906 142 436 864 35 19005 135 437 g32, 93 1h94 , 125 641 74040 19606 117 246 5000 1502 , 107 443 3262 1901 , 98 555 S68 3, 19000 86 649 946,18

Rechnet mon zu dem Betr

Fele mmen sind. Die Anzahl der neue

sersten Male Entschädigungen gezahlt w

Hilerbon hatten 9401 den boölllge Erwerbaunfähigkeit

Hinterbliebene Getoteter wurde im Geschaäfte jahre zum ersten Male sich 6104 Witwen (Witwer),

eine Rente gejahst.

Die Anzahl sämtlicher an die Beurteilung der Unfall

schädig ten Unfälle verwendbar. D Hahre 191 zum ersten Male ein sst, stellt sich, wie schon hervorgeh

m Vorjahr.

Die Summe der der egten Löhne, die sich splklich verdienten Löhnen

tt. Darunter befinden 2 473 Kinder (Enkel) und 376 Verwand

im Jihre

M6, 1399 . 1898 1897 1396 1895 185

1893 1892 1891 1890 1889

1888 18387 1886

n Unfälle,

Tod und 793 der Verletzten

gemeldeten Unfa haͤufigkeit sind 23

Beitragsberechnung zugrunde ge⸗ besonders bemerkt wird, mit den stellt sich bet den aewerb—

was nicht deckt,

ichen Beruf ggenosssenchaften auf

Durchichnittlich 9 451 618 Für die landwirtschaftlich'n

mubeitein. vie auch früher, wegen des

ersicherten Perso

abweichenden

träge, die für die Beitragsberechnung zugt

lachweisung nicht Emen Vergleich der

Hewerbegrtuppen erms

Unnfallfolgèn, w lche

hei der Gewerbe⸗, Bau⸗ und See · Unfallversicherung Zweiganstalten der B

jedoch ohne die Berufs genossen schaften, de Berufsgenossenschaft

ind in der Gruppe beziehungtweise Beruft genossen⸗

schast

nappschaftg. Berufgenossenschaft K

aufgenommen worden. n,, ,,

r glicht eine in der amtlichen

hen Tabellen , über . pe r inn e Unfälle umfaßt, für die im Geschäfis

tsten Male eine Enischädigung gezahlt wurde. e n nnn,

r Tte fbau⸗

Steinbruchs. Berufggenossenschaft

Berufs genossen schaft Elektrotechnit Elsen und Stahl ... Metall

k

der

.

papierverai bettungs. Berusegenossenschaf dederindustrle⸗ Geruftgenossenschast ..

Hol

Müllerel. Berufs genossenschaft .

Nah run gs mitte lindustrie / Rerufagenossenschaft .

Zucherin dustrie Beru sgaeno ss⸗nschaft

Berufe genossenschaft der Molkerei⸗, Brennerei⸗

und Staͤrkeindustrie Brauer i⸗ ahnt Berufsgenossenscha⸗ Felleidungt n du strie. ern Berufsgenossenschaft der

und Mälzereiberufs⸗Geno

ssensch . ö fogenossenschaft Schoꝛnsteinfege

des Veutschen Reichs..

auwesen .

Deutsche Buchdꝛucker / Ber

dagerti. Berufggenossenscha

ussgenossenschaft ; Dribatba hn. Beru fe gen ssenschast . Straßen. und Kleinbahn. Berufggenossen

ft

Fuhrwerke Beru sgenossen schaft .

Yinnenschiffahrt 6 See Beruf6genossenschaft

.

Tiefbau Berufe gen ossenschaf .

gleischere⸗. Berufs genossens 8

und Renitierbesitzer

uf

1B

im Vorjahr),

SDiervon entfallen

ürsorge für Verletzte innerbalb der gesetzlichen Warte⸗ Auf die schwebende Schuld aus dem nn. wurden von den Berussgenessenschaften für Tilgung, nil. und. Kapttalabfindung 6 920 563 6 S gezahlt, während für die r mier suchang und Feststellung der Entschädtgungen, für den

gang (Ober versicherungzämter usw.) und für die Unfallperhütung sl6 us c ausgegeben worden sind. ut rag Jabr 1914 7 435 768,3 eingelegt worden. Als Ver— einschließlich der sonstigen Ausgaben, werden für die 21 285 459, 60

25 397, 81 .

sammen ' 8 Mg

ue seno ssen schaften lau fenden n ,, öen 14203128. w,, . hib 16 n

insgesamt Verwaltungs kosten Berufegenosfenschaften

1 Detalihaadelg. Beru fegen ossenschaft . ersicherun gegenossenschaft der Privat

Ausführungsbeh5rden:

auf E

im Vorjahr),

Berufsgenossenschaften 4730 580 MS (gegen Æ im Vorjahr). Davon entfallen auf

2892 Verletzte (gegen 30953) in Vor!

. , n Fahre rheilab, dien te (gesetzliche

age von 177 7388 763 43 der Fürsorge innerhalb der gesetz sichen Wartezeit hinz, o entiallen auf jeden Tag im Jahre 191 rund 4897283 . die dan Verletzten oder ihren Hinterbliebenen und Angehörigen jag le

für die im Jahre 1914 zum unden, belief sich auf 124 5865

. Enischadigung gejahlt worden oben, auf 124 686 gegen 139 633

Berechnung berfahreng Lohn⸗

augewerkz⸗ und der See⸗

Feinmechanik ;

schast ; ;

Fahrzeug⸗

zusam men

aufgewendete Be t · ag

osi eit eine köhere Rente

e der En tschãd gun gz.

auf 78 680 632 5 71108 729 9 53 973 547, 57 154 397,4 50 125 782,2

44285 735

38 163 770, 29

32 340 177.90

26 426 377

ͤIb 35 zig

4,

14 464 303,1 9 681 447,9 5 932 930 os 1915 3662

und

die als Kosten gejahlten 962 037, .

eine mutmaßlich dauernd zur Folge. An 18953

te der aufstetgenden Linie lle betrug 704 973. Für nur die Zahlen der ent ahl der Falle, für die im

10061087987 5 bei nen oder 8 274 900 Voll— zerufsgenossenschaften sind,

unde gelegt werden, in die

in den einzelnen

Viernach kommen auf 1000 Vollarbelter

Unfälle 1914 1913

. 7T, ao

.

rmeister

18.83 . 7, o

. 15, 0s h, a0

131

(gegen 205480 380,36 M

ntschädigungen, ein⸗

In die Rücklagen

S nachgewiesen. betragen bei den 14032 833,9 4

bei den landwirt⸗

1 ie 1009 M!] 1 Bersicheit n der verrtentes Senn gemeldeten Löbne Bett leb 1 n 4 M elt 9

bei den gewe brichen Berufsgenossenschasten 1,16 1,42 16, 1, at 1,23 17,16

bei den landwintschaftlichen Berufe genossen schaften 0, 27 0, ss 38, ig 0 6 O 65 33,27. Höhe der. laufenden Verwaltungekosten ist bel den elnze Berufs genossen schaften berschteden: sie hängt ab von der Zahl se. 6 sicherungspflichligen Peisonen, von der Zahl, Art und Lage der Be⸗ . der gzöße en oder geringeren Unfallgefahr usw. Zu Vergleichen ö. die se Aufwe tungen bei den einzelnen Berufe genossenschaften fönnen daher die Angaben in en Rechnunggergebnissen der einzelnen Beru fegenossen schaf en ncht ohne weiteres dienen. Die Gefamt⸗ aus ga hen der 563 Ausführungsbebösrden haben sich auf ke , n, en, ö. Ats ne sosgnstaltan der Baugewer kg⸗ ze ten, der Tiefbau und See. ss f . . , f nd der See, Berufsgenossenschaft zie Bestände der bis zum Schlusse des Geschãftej ; zest schäftsjahreg ange⸗ amn elten Rüclage der Berufegenossenschaften 1 ne, , . 361 905 283 e, Die Zweigaonstalten haben eine Rücklage von zu— sammen 1 668 281, 6 4. An son stige m Vermögen, einschließlich J 1g neitehende, Betzäge, werden für die Berutegenossenschaften nn. des H, für die Zweiganstalten 19547 380,6 ( nach⸗

* 27,28

24,40,

Kunst und Wissenschaft.

Die physikalischmathematische K lichen Atademie der Hir en gn ch, . Sißung unter dem Vorsitze ihres Sekretars Herin Planck. Herr Beckmann sprach über die praktische Bedeutung der Fucug⸗ und Laminaria⸗Arten. Nach dem Bericht über die . Versuche wurde erörtert, was für und gegen die Ver— . zu sagen ist und wie sich die Praxis zu der Frage ge—⸗ Ins der an demselben Tage unter dem Voisitz ihrs Se Herrn Diels abgehaltenen Sitzung der , k Morf über Galeotto fu il iibro chi o sgrisss (Dante, Inferno V 137). Bocaccto hat na dem Zeugnis der besten Hanbschriften seinem . . mato Decameron den Nebentitel;: cognominato principe Galeotto gegeben. Er soll damit seldst fein Buch als einen „Kuppler. bezeichnet und mit diesem Schimpf beladen in die Welt geschickt haben. Da Boccaccio die Veranlassung zu diesem Nebentitel offenkar aus der Francesca ⸗Episode der Danteschen Hölle geschöpft hat, so steht und fällt mit der Interpretation dieser Eplsode die Deutung lenes Nebentitels. Der Vortragende glaubt in dieser Episode ein Erlebnis des Dichters zu erkennen, flieht in Boccaccios Vor⸗ lesung zum fünften Gesang der Hölle die Ueberlie ferung des Elternhaufes der France ea stradiziong polentana) und versucht so den Nachweis daß die beiden Künstler Dante und Boccacio die Figur des Pin en Galeotto, des Liebesboten der Köntain Ginevra, der zugleich eine der glänzendsten Gestalten der mittelalterlichen Römanliteratur ist, rein künstlerisch und nicht als Cittenrichter bewert't haben. So konnte denn auch Beccaccio sein Novellenbuch mit Prin; Lieber boten be⸗ titeln und war dahet nicht gesonnen, ihm damit den Schimpf auf den Weg zu geben, den eine svätere Zeit darln hat sehen wollen.

In der am 16. März abgehaltenen Gesamtsitzung der Akademie, die unter dem Vorsttz ihres Sekretars Herin Planck stattfand, las Herr Erdmann üer Methodologische Kon⸗ quenzen aus der Theorie der Abstraktion. Die Vor lesung zerfiel in folgende Teile: Historisches und Problemstellung. Die Arten der Abstraktion von Allgemeinvorstellungen. Abstraktion und gnalysierende Aufmerksamkeit. Die Abstraktion von Einzel⸗ vorstellungen; ihre Funklionen in den Geistes wissenschaften und in der Sinnes wahrnehmung. Beschreibung und Definition. Herr Diels überreichte eine Mittelung über die Schrift Ant ip craz deg Nikolaus von Polen. Die von K. Sudhoff kürzlich aus dem Lhilibpicus Berolin. 1672 (8. XIV) zum ersten Mäle heraus- gegebene Schrift Antipeeratz det Dominikaners Nikolaus, der seine empfriiche; Heilkunst gegenüber der Hippokratischen und Galenischen Schulmedizin in einem langen leoninischen Gedichte anpreist, wird in einer neuen Lesung und Bearbeitung vorgelegt.

der König⸗ am 9. d. M. eine

Die Carl Spitzweg⸗Aucsstellung in der Galerie Eduard Schulte ist noch für kurze Zeit verlängert worden. /

Literatur.

Lebendes Recht. Ein Ausblick in die Probleme der Justiz— reform. Von Dr. Alfred Bozt, Richter in Bielefeld. (Ein— führung in das lebende Recht, herausgegeben von Alfred Bozi, Heft 14) VII und 120 Seiten. Helwingsche Verlags buchhandlung, Pannober. Geh. 3 . Als Tell einer Sammlung von Lehr— büchern, die den Zweck verfolgen, zu juristischem Denken zu erziehen, will diese Schrift das Augenmerk auf die Grundfragen der Justtz⸗ refarm richten und dazu anleiten, daß der Einzelne, duch der Richt— jurtst, sich elne selbständige Ansicht bilde. Dies hält der Ver fasser für um so notwendiger, als „die kommende Justijreform zweifellos kein spezifisch juristisches, sondern ein allgemein soziales Werk fein wird“. Es werden, vielfach in Anlehnung an schon früher von ihm Gesagtes, das rechtsphilosophische System, das Gesetzgebungs⸗, das Rechte sindungs⸗, das Rechte verfolgungs⸗,, das Verfahreng,, das Ge— richtsorganisationg und dag Ausbildungsproblem erörtert. Wie schon das Wort „Justizreform' im Untertttel andeutet, umfaßt die Schrift nur denjenigen Teil des Recht, mit dem bei der Zerlegung der gesamten Staatsgewalt in die gesetzgebende und die voll— ziebende Gewalt und der vollziehenden Gewalt weiter in die Ver— waltung und die Justiz die letztere es zu tun hat, und jwar auch diese nur im Geschäftetreise der ordentlichen Gerichtsbarkeit. Die Schrift berücksichtigt also namentlich nicht das Recht, das in der eine Zwischenstellung zwischen der Verwaltung und der Justiz einnehmenden sogenannten Verwaltungsjustiz von den Verwaltungsgerichten anzu= wenden ist. In dieser Beschränkung werden Streiflichter auf die gegenwärtigen Rechtsjustände geworfen, weniger im Sinne einer Kritik alt in dem Sinne einer Beleuchtung der Richtung, in der sich unser Recht und seine Einrichtungen nach der Ansicht des Verfassers entwickeln werden. Die Grundauffassungen Bozis von dem hier be— bandelten Teile des Rechts, die nicht mit dem Rechte als etwas für sich Bestehendem overteren, sondern für die das Leben gleichzeitig das Recht ist', waren den Juristen zum Teil schon bekannt, erfahren aber in der vorliegenden Schiift eine eingehendere oder neue Begründung, die freilich nicht die mancherlel Bedenken zerstreuen dürfte, die von abweichendem Standpunkt aus gegen jene Anschauungen geltend ge⸗ macht worden sind.

Das Stagtsrecht der preußischen Monarchle. Von Dr. Ludwig von Rönne. In fünfter Auflage neu bearbeitet von Dr. Philipp Zorn, Geheimem Justtzrat und Professor an der Universität Bonn. Vritter Band, erste Abteilung. VII und 240 Seiten. Leipzig, Verlag von F. A. Brockhaus. Heb. 8 A. Nachdem seit Crscheinen des zweiten Bandes der Neubearbeitung von Ludwig von Rönnes „Staatsrecht der vreußlschen Monarchlen eine Relhe von Jahren verstrichen ist, liegt nunmehr wieder eine Fort= seßung vor. Dtese erste Abtellung des dritten Bandes bringt die Darstellung des preußischen Verfassungerechts zum Abschluß. Sie enthält junächst einen Abschnitt über die Gesetzgebung, der, wie die beiden ersten Bände, von dem Herausgeber Zorn bearbeitet ist, und dann elne Darstellung deg Verhältnisses des Staates zur

Kirche und zu den kirchlichen Einrichtungen, neu bearbeitet von

Professor Dr. Friedrich Giese in Frankfurt a. M. In dem Kapit U über die ehre von der Gesetzgebung fiaden fich außer Aug. sübrungen über Gesetze, Verordnunq;en und Nolperordnungen auch olche über Polizeiverordnungen, Präfung der Rechtszültigkeit der Gesetze und Verordnungen, & rantten der Vafassang, Staaishaug. hallsgesetz und Kontrolle der Finanzverwaltu⸗ g., Stenerbe mill igun as. recht, Staatsanleihen und garantlen. An Rennes Darst lung der Vertassangekämpfe von 1860 bis 1866 ist nichtig geänderl; sie er. Lichtert es dem späteren Geschlechte, sich in der Geschichte diefer Kämpfe zurechtzufinden. Der Abschnitt über das Perhältnig des Staates zur Kirche in Preußen handelt von der siaatlichen Kirchen« hoheit und ihren Aeußrungen (3ulassung von Religionggesellschaften, Aussicht über folche, Schutz derselben), sodann bon der Gestaltung der kirchlichen Selbstverwaltung unter der Aussicht des Staaig, getrennt für die evangelischen Kirchen und für die karholische Kirche, Daß in beiden Abschnitten die Darstellung inhaltlich auf die Höbe des geltenden Rechts und der neueren wissenschaftlichen Forschung gehracht ist, bedarf kaum der Erwähnung. De noch folgenden Ab= Teilungen des dritten Bandes sollen, wie ein Vorwort mitteilt, von vier Gelehrten hearbeltet, das preußische Verwaltungsrecht nach feinem neuesten Stande enthalten, die Unterrichts, die Finanzverwaltung wie die übrigen Zweige der preußlschen Verwaltung, das Polizeirecht, da Recht der Wirtschaftepflege usw. bebandeln.

Der Kriegs begrtff des englischen Rechts. Erläuterungen zum Fall Panartelloös von J. Mendelssohn⸗ Bartholop Würiburg). X und 110 Seiten. Mannheim, Verlag von J. Beng⸗= hetmer. Preis 3 A4. Ausgehend bon ber im Auqust 1914 seltens Englands erfolgten Beschlagnahme des Schiffes ‚Pangrtellozß. und ner Ladung, die ebenfo wie das Fahrzeug einer französischen Gefell—= schaft gebörie, aber für das Londoner Zweiggeschäst einer deutschen, in Frankfurt a. M. ansässigen Firma bestimmt war, legt der Verfasser die Wurzeln der englischen Handels und Hungerkriegsführung klar, die er in der anglo amerikanischen Nechtsauffassung des Krieges findet. In eingehender Nachprüfung der englischen und amerikanischen Praxit

und Theorie vom 18. Jahrhundert bis zum Frühsommer 1915 zeigt er,

Dur der englischen Seeherrschaftsansprüch‘ die Ldm iralitãtsjurissen sich aus halb mißverstandenen, halb verfaischten Quellin älteren englischen Zeugnissen, holländischen und ranzösischen Völkerrechtstraktaten den eigenen Kriegs⸗ begriff gebildet haben, der dann mit Hllfe einer Reihe falsch ange— wandter Präjudijten vom Verbot der Unterstützung des feindlichen Staats zum Verbot des Handelsverkehrs mit dem Feind und schließz⸗ lich im jetzigen Krieg zum Verbot jeden Verkehrs mit jedem einzelnen Angehorigen des feindlichen Staats geführt hat. Als Begründer dieses Seetrtegsrechts tritt der Admiralitätgrichter aus der Zeit der napo= leonischen Kriege, Sir William Scott, scharf hervor. Aber auch die Rechtsprechung des gegenwärtigen Prisengerichtespräsidenten, Sir S. Evans, wird, scharf beleuchtet und einzelnen seiner Urteile Satz für Satz die Nichtigkeit der Gründe und bie Unrichtigkeit ihrer Zitate nachgewiesen. Von besonderem Interesse sind die zahlreichen Siellen der Schrift, an denen aus der Vergangenheit die Urteile französischer Völkerrechtier über Englands Piraterie und Unmenschlichtelt der Kriegführung angeführt werden.

wie zur Durchsetzurg

Verkehrs wesen.

vest 3 vom Jahrgang 1916 der Zeitschrift für Klein⸗ bahnen, herausgegeben im Ministerlum der öffentlichen Arbeiten, zugleich Organ des Vereins deutscher Straßenbahn, und Klembabn— perwaltungen (Verlag von Julius Springer, Berlin), erschien mit folgendem Inhalt: Statistlk der Kleinbahnen im DVeutschen Reiche für das Jahr 1914 (Fortsetzung).— Gesetzgebung: Pieuß n: Ent⸗ wurf. eines Eisenbahnanleihegesetzes; Erlaß des Königlichen Staaitz⸗ ministeriums vom 21. Februar 19165, betr' die Verleihung des Ent⸗ tignungstechts an die Stadtgemeinde Cöln zum Bau und Betriebe einer Verlängerung ihrer Kleinhahn Coöln=— Deutz —orz von Porz bis Zuündors; Schweiz: Verordnung über die Konzessionlerung von Unter= nehmungen für die Beförderung von Personen und deren Gepäck mit Kraftwagen (Kraftwagenveroldnung) vom 3. Februar 1916 Kleine Mittetlungen: Neuere Pläne, Vorarbeiten, Genehmigungen, Be⸗= triebseröffnungen und Het; iebsanderungen von Kleinbahnen; Betriebsergehnisse der sächsischen Kraftwagenlinien für 1913; Ueber elektrische Bahnen in Amerika im Jahre 1515; Neher Japans elektrische Bahnen. Bücherschau, Jeischriften chan. Mittessungen des Vereins deutscher Straßenbahn- und Kleinbahnverwaltsungen: Straßen⸗· und Kleinbahn. Berufe genossenschast; Palen bericht (mit 5 Abbildungen); Auszüge aus Geschäftaberichten. Statistik der deutschen Kleinbahnen für den Monat Januar 1916.

Theater und Musik.

Schillertheater Charlottenburg.

Das Charlottenbuzger Schillertheater brachte gestern die Ur⸗ ausführung der Kemzdie Der Ehrenbürger“ von Bernhard Reh se, etnem in Berlin bieher unbefannten Verfasser, dessen bühnen⸗ dichterische Begabung förderung wündig erscheint. Zwar verleugnet sich in seiner Komödie nicht der Einfluß der Münchener Literaturkreise, denen er nahe steht, insbesondere hat Hans Thoma mit feiner Satire Die Lokalbahn“ auf ihn Einfluß gehabt, und auch bei Iblen lst er in die Schule gegangen, aber in den Menschen und Verhältnissen, die er schildert, offenbart sich doch auch sovlel eigene Beobachtungs gabe, daß man auf ihn merken muß. Wie in dem ge⸗ nannten Stück von Thoma handelt es sich auch in dem Rehseschen um den Hau einer Fijenbahn zwischen zwei kleinen Nestern. Parteien bilden sich, die veischiedene Linienführungen der Bahn vertreten. Im Mittelpunkt der Handlung steht der Leiter der einzigen Jeitung jener Gegend, den die eine der Parteien für sich gewonnen zu haben glaubt. In der entscheidenden Versammlung aber geht dieser Ehrenmann mit fliegenden Fahnen zum Gegner über, der es verstanden hatte, ihn durch schwerwiegende Gründe“ umzustimmen. Schließlich wird der Redakteur noch wegen seiner aroßen Verdienste um das Gemein— wohl zum Ehrenbürger des Stärtchens Stiefelbagen ernannt. Liese Handlung entwickelt sich im ersten Akte etwas schwerfällig, baut sich aber in den nächsten folgerichtig auf und erheitert durch die wohl⸗ gelungene Zelchnung der einzelnen Charaktere. Eine vortreffliche Aufführung unter der Spielleitung Adolf Kurths unterstützte wesent⸗ lich die A sichten des Verfasse s, sodaß ein voller Erfolg erzielt wurde. Den prahlerischen, gewissenlosen Journalisten, zu dem Ih fenz jalmar Ekdal Modell gestanden hat, spielte Heinz Senger mif wirk- a n n, . Rollen waren bel den Damen Gundna, aliewett, Urban, Schrantz und den Herren Noack, Förster, Tandar und Strakosch in den besten Händen. 4 6.

Im Königlichen Opernbause wird morgen Mignon in folgender Besetzurg gcheben: Mignon; Fräulein Arto e Padiha; . n, . . Meifter: Herr Bergman; Lothario: Herr Schwegler; Laurteg: Herr Habich; Jarno. Herr r Dirigent ist 363 n ner n . 3 5 Wegen Erkrankungen von Mitgliedern des Königlichen Schau spielhauses hat dle Neueinstudierung von Geda f.; . 2 64 verschohen werden müssen. E wird infolgedessen morgen, Sonn abend, Wilbelm Tell und am Sonntag das Lustspiel Die Jour⸗ nalisten gegeben. Die im Vorverkauf bereits verkauften Cinftitts. karten für morgen (83. Dauerbezugẽvorstellung und Sonntag (84. Dauerbezugt borstellung) haben Guüitigkeit für die neuangesrtzten Vorstellungen. Sse werden auch, jedoch nur bis zum Beginn der Vorstellung des betreffenden Tages, an der Schausplelhauskasse zum Kassenprelse Zuzüslich des amtlichen Aufgeldes zurückgenommen., Erne spätere Zurüdnäahme ist gusgeschlossen. In der morgigen Auf⸗ ührung von Wilhelm Tell; wirken in den Hauptrollen die Do men von Mayburg, Nesper, Half und Ressel sowle die Herren Pobf, Som merstoꝛff, Böttcher, Eggel ing, von Ledebur, Mühlhofer, Wertach

und Zimmerer mit.