1916 / 101 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 29 Apr 1916 18:00:01 GMT) scan diff

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. meme, me, r,

Asbach, Wilhelm Becker in Weilburg, Lauer in Neuwied, ehrung in ankfurt (Main). Graef in Limburg (Lahn), ausch und Nötzel in Wies baden. Stors berg in Wald

, , Klein in Königin (Taunus), Böbbis in

Soest, Thier in Kamen (Kr. Hamm), Bönner in Münster

(Wesif . Drees, Alexander Fischer, Knollmann in

Bielefeld, Wulff in Bad Oeynhausen, Maske in

Laasphe, Wilhelm Schulte in Dortmund, Böning in

Relsenkirchen, Gieste in Itzehoe, Schrenk, Raphael,

Gronert, Foxy in Königeberg (Pr.), Witt in Allen—

stein, Masurat in Tilsit, Szymanski in Lyck, Bauer

und Johannes Müller in Danzig, Kwieczinski in, Löbau,. Thielheim in Elbing, Karabasz in

Thorn, Varon, Dülßner, Tröbst, Horstmann,

Friedrich Müller in Halle (Saale), Doebber und

Otte Beyer in Erfurt, Kretschmar in Elsterwerda,

Ernst Schroeder in Magdeburg, Küpper in Schkeuditz,

Degner in Posen, Gruch in Stargard (Bomm), Kolbe in

Stolp (Pomm ). Tetzlaff und Meißner in Stettin,

Kollath in Neustettin; den Staatsanwaltschaftssekretären

Mäuser bei der Staattzanwaltschaft J in Berlin, Rollin

bei der Staatsanwaltschaft III in Berlin, Domnick bei der

Amtsanwaltschaft Berlin-Mitte, Unzhelm und Schwarze in

Hagen ¶Westf), Martens in Altona, Kolberg und Bor⸗

mann in Thorn, Karl Günther in Magdeburg den Charakter

als Rechnungsrat zu verleihen.

Evangelischer Oberkirchenrat.

Dem Superintendenten Mensing in Ortelsburg ist das Ephoralamt der Diözese Ortelsburg übertragen worden.

Der Konsistorialassessor Bartels in Danzig ist in gleicher Eigenschaft an das Königliche Konsistorlum in Magdeburg versetzt worden.

Bekanntmachung.

Der Haustochter Gretchen Dücker in Einste ist auf Grund der Bundezratsverordnung vom 23 September 1915, betr. Fern—« haltung unzuverlässiger Perfonen vom Handel, in Verbindung mlt Ziffer 1 der Ausführungsbestimmungen des Herrn Ministers für Vandel und Gewerbe vom 27. September 1915 der Handel mit Butter unter sagt worden.

Verden, den 20. April 1916. Der Königliche Landrat. Dr. Seifert.

Die von heute ab zur Ausgabe gelanagende Nummer 7 der Preußischen Gesetzsammlung enthält unter

Nr. 11 496 einen Erlaß des Staats ministeriums, betreffend Anwendung des vereinfachten Enteignungsverfahrens bei der Anlage von Rieselfeldern für die städtische Kanalisation in Rosenberg (Westpreußen), vom 25. März 1916, und unter

Nr. 11 497 einen Erlaß des Staats ministeriums, betreffend Anwendung des vereinfachten Enteignungsverfahrens bei der Errichtung öffentlicher Anlagen in der Gemarkung Crefeld⸗ Verberg, vom 5. April 1916.

Berlin W. 9, den 27. April 1916.

Königliches Gesetzlsammlungsamt. Krüer.

Bekanntmachung.

Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Gesetzsamml. S. 357) sind bekannt gemacht:

1) der auf Grund Allerböchster Ermächtigung vom 16. Auqust 1914 (Gesetzsamml. S. 153) ergangene Erlaß des Staate ministeriums vom 10. März 1916, betreffend die Verleihung des Eatetgnun E. rechts an die Stadtgemeinde Rosenberg i. Westpr. zur Anlage von Rieseleldern für die städtische Kanalisatton, durch das Amteblatt der Königlichen Regierung in Marienwerder Nr. 15 S. 211, ausgegeben am 15. April 1916;

2) der auf Grund Allerhöchster Ermächtigung vom 16. August 1914 (Gesetzsamml. S. 153) ergangene Erlaß des Staate ministeriums vom 27. März 1916, betreffend die Verleihung des Enteignungs. rechts an die Stadtgemelnde Neumarkt i Schles. zur Herstellurg eines Schutzbezirks für die städtische Wasserleitung, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Breslau Nr. 16 S. 188, auegegeben am 15. April 1916,

3) der auf Grund Allerhöchster Ermächtigung vom 16. August 1914 (Gesetzsamml. S. 153) ergangene Erlaß des Staats ministeriums vom 28. März 1916, benreffend die Verleihung des Enteignungs⸗ rechts an die Stadtgemeinde Crefeld für die Errichtung öffentlicher Anlagen in der Gemarkung Crefeld. Verberg, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Düsseldorf Nr. 15 S. 198, ausgegeben am 15. April 1916.

Aichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 29. April 1916.

In weiteren Kreisen ist in der letzten Zeit wiederholt, insbesondere im Hinblick auf die Glasindustrie, von einer Be⸗ schlagnahme Ser Soda die Rede gewesen. Eine derartige Beschlagnahme ist bislang nicht angeordnet worden. Da indes die Sodaproduktion nicht ausreicht, um bei den z. T. gesteigerten Anforderungen den Bedarf in vollem Umfange zu

decken, so muß eine gewisse Einschränkung der Lieferung

erfolgen. Um eine den Interessen der Verbraucher möglichst gerecht werdende Verteilung sicherzustellen, ist, wie W. T. B.“ mitteilt, die Errichtung einer Zentralverteilungsstelle für So da in Aussicht genommen, die in Verbindung mit Ver⸗ trauensleuten der einzelnen Verbrauchergruppen die Zuteilung regeln soll. Es steht zu erwarten, daß es auf diese Weise ge⸗ lingen wird, eine tiefere Schädigung einzelner Industrien zu vermeiden.

Verschiedene Vorkommnisse haben nach einer Mitteilung des, W. T. B.“ der Zentral⸗Einkaufs⸗Gesellschaft Abteilung 12, Margarineeinfuhr, Veranlassung gegeben, darauf hinzuweisen, daß laut der Verordnung des Reichskanzlers vom 12. Januar 1916 sämtliche aus dem Auslande eingeführte Margarine der Zentral⸗Einkaufe⸗Resellschaft m. b. H. Ab⸗ teilung 13, Margarineeinfuhr, Berlin N W.7 (Unter ben Linden 68a) abzuliefern ist.

Die im Verkehr mit Lebensmitteln herrschenden Uebel⸗ stände haben den Minister des Innern veranlaßt, erneut darauf hinzuweisen, daß die Polizeibehörden verpflichtet sind, das Publikum gegen Ausbeutung und Uebervorteilung beim Einkauf von Lebensmitteln wirksam zu schützen. Im besonderen wird in dem Erlaß auf die maßlosen Preis⸗ forderungen für solche Artikel des täglichen Bedarfs, für die keine Häöchstpreise bestehen, hingewiesen, sowie auf das auffällige plötzliche Verschwinden von manchen Lebensmitteln aus den Verkaufsstätten, sobald Begrenzung der Verkaufs⸗ preise angeordnet ist. Die gesetzgeberischen Handhaben zum Einschreiten sind den polizeilichen Organen in den Gesetzen und Verordnungen über Höchstpreise, Wucher, Entfernung unzuver⸗ lässiger Personen vom Handel u. a. m. gegeben. Ein voller Erfolg in der Anwendung dieser Vorschriften kann nur durch ein verständnisvolles Zusammenarbeiten der Gemeindevorstände und Polizeiverwaltungen erzielt werden. Die Aufsichtsbehörden sind angewiesen, in diesem Sinne die erforderlichen Anordnungen zu treffen.

Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeiger“ liegt die . 957 der Deutschen Verlustlisten bei. Sie enthält die 517. Verlustliste der preußischen Armee und die 263. Verlustliste der bayerischen Armee.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht eine Verordnung des Handelsministeriums, die zur weiteren Durchführung der eingeleiteten Organisierung der einzelnen Zweige der Textilindustrie die Errichtung eines Kriegsverbandes der Leinenindustrie anordnet, sowie drei Verordnungen desselben Ministeriums, deren eine Höchstpreisfe für Flachs und Werggarne festsetzt, während die beiden anderen Bestimmungen über Vorratserhebungen sowie Verarbeitungs- und Veräußerungsbeschränkungen auf dem Gebiete der Leinen⸗ industrie enthalten.

Großbritannien und Irland.

Im Oberhause kritisierte Lord Middleton die Er⸗ klärung der Regierung, daß sie die Lage in Irland beherrsche, und führte laut Bericht des W. T. B.“ aus:

Die Regierung sage, die Lage sei ausgezeichnet und außer in Dublin selen keine Unruhen in Irland entstanden Das Umgekehrte scheine der Fall zu sein. Er wünsche eine Versicherung der Regie⸗ rung, daß sie in den übrigen Teilen von Irland genug Truppen habe, um eine Ausbreitung der Bewegung zu verbindern. Die Re⸗ gbörung scheine durch den Ausbruch in Dublin völlig überrascht worden zu sein, obwohl sie von jußändiger Seite wiederhelt gewarnt worden sei. Seit langer Zeit babe es in Dublin große Körperschasten von Sinn- Feinern gegeben, dle vollständig be— waffnet und aut gerüstet und seit Monaten müilärtsch aus- gebildet worden seten. Ste wären im Besitz von erheblichen Mengen von Explostwstoffen und kätten viel Geld Die ausgesproch nen Pläne der Sinn Feiner seien in einer Anzahl von Blättein Woche für Woche verkündigt worden, aber die Regierung babe nur sebr geringe Anstrengungen gemacht, diese zu unterdrücken. Die Häupter der Bewegung wären der Regierung wohl bekannt, aber nur in zwei Fällen sei gegen sie eingeschritten worden. Lord Middleton sprach die bestimmte Erwartang qutz, daß der Chefsekretär für Irland Birrell fich ung säutnt auf serin Posfe! nach Island begeben werde, wenn er es noch nicht gethn habe. Es handle sich vor allem darum, die Ausbreitung des Aufstaadeg (uß rhalb Dublin zu verbindern. Die Lage in Irland set äußerst gefäbrlich, wenn man ibrer nicht schnell Herr werde. Die Untätigkeit der Regierung in den letzten Wochen habe die loyale Be ölkerung sebr entmutigt. Lord Lans downe antwortete im Namen der Regierung, er könne die Anzahl der R bellen in Dublin nicht angeben. Lord Middleton wieder- holte danach seine Angabe, daß die Regierung ven sehr einflußrelchen Personen in der deutlichsten Welse gewarnt worden sei. Lord Peel b stätigte dies. Lord Salisbury jagte, das Parlament werde Auf. klä ungen verlangen müssen, weshalb die Regierung trotz dieser Warnungen nichts getan babe.

Im Verlaufe der Debatte wurde mitgeteilt, daß ein großer Teil der Nachrichten aus Irland auf drahtlosem Wege nach England käme, da die Rebellen das Kabel durchschnitten hätten.

Im Unterhause erklärte der Chefsekretär für Irland Birrelk auf eine Frage, er wisse nicht, ob die Post⸗ verbindung mit Irland funktioniere und ob die regel⸗ mäßigen Postzüge abgefahren seien; zwei Dampferlinien seien unterbrochen. Auf eine weitere Frage gab Birrell zu, daß die Nachrichten aus Irland der Zensur unterworfen seien, da der Regierung sehr viel daran gelegen sei, daß keine Nachrichten die neutralen Länder und vor allem Amerika er⸗ reichten, die dort einen falschen Eindruck von der Lage machen konnten. Hierauf fragte Pemberton Billing, ob der Premierminister dem Parlament und der Nation die Versiche⸗ rung geben könne, daß Sir Roger Casement sofort er⸗ schossen werden würde. Asquith erwiderte, diese Frage hätte in diesem Augenblicke nicht gestellt werden sollen.

Frankreich.

In dem Bericht über die interparlamentarische Konferenz in Paris stellt der „Temps“ fest, daß Japan und Rußland nicht vertreten seien. Nikolas Raffalowitsch verlas auf der Konferenz als außerparlamentarischer Ab⸗ geordneter Rußlands eine Depesche der eigentlichen Abgeord⸗ neten, wonach infolge der verzögerten Schließung der Duma und des Reichsrats ihre rechtzeitige Abreise und damit ihre Teilnahme an der Konferenz unmöglich geworden seien.

Rußland. Zum Zwecke der Verteidigung der Murmanischen Küste hat die Regierung, wie die „St. Petersburger Tele⸗ graphenagentur“ meldet, dort den Kriegszustand verhängt.

Dänemark.

Das bisherige Kul tusm inisterium ist, wie, W. T. B.“ meldet, von gestern ab in ein Kirchenministerium und ein Unterrichtsministerium geteilt worden. Der bisherige Kultusminister Keiser⸗Nielsen übernimmt das Unterrichts⸗ ministerium, der zweite Vizepräsident des , . Pastor Poulsen, das Kirchenministerium. Der Minister ohne Porte⸗ feuille Hage ist zum Handelsminister ernannt worden.

Norwegen. Wie „Intelligenssedler“ offiziös mitteilt, bereitet die norwegische Regierung einen Gesetzentwurf über die Ein⸗ führung der deutschen Sommerzeit vor, wozu ein

e n des Storthings nötig ist, um, wie beabsichtigt wird ale

Schweiz.

Nach einer Meldung der Schweizerischen Depe Agentur“ überflog am 26. d. H. Morgens um 53 M Minuten, ein Doppeldecker in großer Höhe, von Rorhen kommend, die sch weizerische Grenze bei Miecourt in der Richtung auf Alle, Pruntrut und Bure. Bei Villar e See flog er nach Frankreich. Das Flugzeug traf um 5 Uhr 33 Minuten über Delle ein und warf dort einige Bomben ab. Um 5 Uhr 42 Minuten flog der Apparat neuerdings über die schweizerische Grenze, von Florimont herkommend, über Lugnez und Bonfol und verließ das Gebiet der Schweiz um 5 Ühr 45 Minuten in der Richtung auf Pfetterhausen. Von den Posten wurde mit Sicherheit an den Tragflächen des Flun⸗ jeuges das Eiserne Kreuz festgestelll, Die deulsche Nationalität des n wird auch dadurch bestäkig, daß er Bomben auf Delle abwarf und auf der Strecke Delle! Corcelles von den Franzosen mit heftigem Feuer verfolgt wurde Der Flieger, der sich in einer Höhe von 10600921500 mh

wegte, wurde von den re , , en Truppen heftig, der grosen

Höhe wegen jedoch ohne Erfolg beschossen.

Gestern hat der deutsche er, , . von Rom⸗ berg, wie das politische Departement mitteilt, im besonderen Auftrage des deutschen Reichskanzlers beim Vorsteher dez politischen Departements vorgesprochen, um ihm das auf— richtigste Bedauern über den scharf zu verurteilenden Flug auszusprechen, durch den erneut schweizerisches Gebiet verletzt wurde, und zu erklären, daß die deutsche Reichsregie rung diesen und vorausgegangene Vorfälle nicht minder leb⸗ haft bedauere als der Bundesrat selbst. Aus den von der deutschen Heeresleitung aus eigener Entschließung geK troffenen einschneidenden Maßnahmen, wonach der schuldige Flieger strafweise aus dem , ,. entfernt und grundsätzlich alle Grenzflüge an der schwelzerischen Grenze ver boten wurden, möge der Bundesrat erkennen, welch großen Wert die deutsche Heeresleitung darauf legt, jeden Anlaß zur Mißstimmung in der Schweiz zu beseitigen, und wie sehr se von dem ernsten Willen beseell ist, alles zu vermeiden, was die bestehenden freundschaftlichen Beziehungen trüben könnte.

Der Bundesrat Hoffmann hat gestern nachmittag den aus Berlin in Bern eingetroffenen schweizerischen Gesandten, Minister von Claparsède, zu mehrstündiger Besprechung über die durch die verschiedenen Fliegerzwischenfälle geschaffene Lage empfangen. Im Anschluß an diese Besprechung fand eine außerordentliche Sitzung des Bundesrats statt, in der der Text der Note an die deutsche Reichsregierung festgesetzt wurde Später empfing der Bundesrat Hoffmann neuerdings den deutschen Gesandten zu einer längeren Besprechung.

Griechenland.

Einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ zufolge ist ge Lage infolge der Weigerung der Griechen, den Serben R Benutzung der griechischen Bahnen zu gestatten, kritisch. e Blätter betonen, daß die Regierung entschlossen sei, fest z bleiben. Der serbische Gesandte sprach im Ministerium de Aeußern vor und teilte mit, daß die serbische Regierung un der Weigerung der Griechen peinlich berührt sei. Die Dyl= maten der Entente erwarten neue Instruktionen. ͤ

Bulgarien.

Die Abgeordneten der Sobranje, die morgen in Reise nach Oesterreich Ungarn und Deutschland antreten miln waren vorgestern beim deutschen Gesandten Grafen bern dorff zu einem Mahl geladen, an dem ferner die Muhtet Radoslawow und Tontschew und der Generalsekretär Kusen teilnahmen. Der Gesandte begrüßte die Abgeordneten nit einer Ansprache, in der er laut Meldung des, W. T. B. sagt.

Anf ibrer Reise, die den Zwack habe, der Welt ju zeigen b das bulgarssche Volk mit seinem Denken und Füblen an dem Bun mit den Mittelmächten teilnebme, würden ihnen treue HDersen erb gegenschlazen. Was Bulgariens Bündnis mit den Mielich so' weit über eine augenblicklich Verbindung binansbetz., bi sie Tagesinteressen schüfen und Tageeinterefsen wieder 5sen Em sel die tief im Volke wurielnde Erkenntnis, daß bier ein an sich öffne, der die rubmvolle alte Bulgarennation neuen bibtn Zielen entgegenführe. Nicht nur für die Stürme Det Ligenhiit sei das Bündnis geschlossn. Wenn einst der Waffenlärmm n rubiger Arbeit weiche, dann erst recht werde der Bund sein nn zu etrweisen haben. Sich gegenseinig anregend und sützend n. bringendem Austausch materieller und gelstiger Güter, o wa verbündeten Völter fürderhin Seite an Seite schreiten sandte schloß mit einem Hurra auf König Ferdinand.

Der Vizepräsident der Kammer Momtschikom 2 mit einem Trinkspruch auf den Deutschen Kaiser und mn den Dank der Abgeordneten aus für die Unter stühnn 1 Bulgarien bei der Verwirklichung seiner nationalen ö gefunden habe. Kaltschow brachte ein Hoch auf den hi. Franz Joseph aus, der österreichisch⸗ungarische Geschäftetht,

Freiherr von Mittag erwiderte mit einem Hoch un Vrin syruch,

Bundestreue. Den Schluß bildete ein Trintst

Deskalow auf den Grafen Oberndorff ausbrachte

Amerika. tigen Am

Der amerikanische Staatssekretär des Auswärtigen ö. Lansing teilt dem „Reuterschen Bureau“ zufolge mu 9g am 26. d. M. noch eine Note an Groß rit nn gerichtet worden sei, in der die Freilassung der reicher, Deutschen und Türken verlangt wird, die vom „China“ heruntergeholt worden sind.

Kriegsnachrichten.

Wien, 28. April. (W. T. B.) Amtlich wird gemehe Russischer und südöstlicher Kriegs schauplah Keine besonderen Ereignisse.

Italienischer Arie gsschaäplatz;, Die Gefechtetätigkeit war gering. Die Lagen! verändert. Der Stellvertreter bes Chef des Generalstabes von Hoefer, Felbmarschalleutnant.

chzeitig mit Schweden und Dänemark die neue Sommetzes einzuführen.

ge Nachricht. ang es feindlichen Streit—

. . niere Abteilun f a Flügel in der Gegend von Wan an eg! fn i gen mscten Stellungen bis auf 20 Meter zu J'ahermnln, ba äber durch, unseren Gegenangriff zuin Rückzug men. Am, 13. Apris, griff der Feind von neuem aun ngen südlich von Hitlis an, mußte sich aber gleich? a Ubend unter unserem Artillerie- und Infan er eseuer stichen. Im Zentrum und auf dem linken Flügel I fanden von Zeit zu Jeit örtliche Feuer⸗ fe alt. 1 Torpedoboot und zwei feindliche Fliege

an bes 13. April versuchten, sich r m hn Mn nähern, wurden durch das Feuer unserer Arfillerie je Flucht geschlagen. Feindliche Schiffe erschienen mehr⸗ ß während des 12. und 138. April in den Gewässern an wsrna. Sie richteten ihr Feuer abwechselnd gegen die n von Kuche A da, und Tschekme, ohne ein? Crgehni hielen, worauf sie sich zurückzogen. Zwei feindliche Flieger stgen Smyrna und warfen einige wirkungslose enten Am 13 April schleuderte ein Torpedoboot aus einiger . 4 ,. ö a Alexandrette be⸗ sihenden Höhen, ohne jedoch Erfolge zu erzielen. f re. Torpedoboot zurück. JJ

Der Krieg zur See.

London, 28. April. (W. T. B.). Nach einer Uilerschen Bureau“ verbreiteten amtlichen . äche Dampfer „Industry“ von einem feindlichen Hoc versenkt worden. Die Besatzung wurde in offenen fen 120 Meilen von der nächsten Küste im Atlantischen in zurückgelassen. Die Boote mit der ganzen Besatzung den von dem amerikanischen Dampfer „Finland“ auf⸗ immen. Der Dampfer „Industry“ befand sich auf dem ge nach einem Hafen in den Vereinigten Staaten.

London, 28. April. (W. T. B) „Lloyds“ melden, daß rr Dampfer „Johann“ in die Luft' . gen ist.

London, 28. April. (W. T. B.), Die Admiralität teilt h daß das Flaggschiff „Russell“, das die Flagge des kerdmirals Fremantle führte, im Mittelmeer auf'eine mne gestoßen und gesunken ist. 124 Mann werben ver— Ft 676 wurden gerettet.

Das Flaggschiff ‚Ruffell' maß 14220 t, war mit vier 30,5 em. if lö2 em, und zwölf 7, emeKanonen bewaffnet und hatte vier hedolancierrohre. Seine Geschwindigkeit betrug 195 Knoten.)

London, 29. April. (W. T. B.) Das „Preßbureau“ de: Der dänische Schooner „Ehristian“ wurde von im deutschen Unterseeboot 15 Meilen vom Lande entfernt sentt. Die Besatzung bestieg die Boote und wurde von m anderen Schiff aufgenommen.

(Falls die Nachricht sich bestätigt, wird das Schiff Bannware den haben.)

Nr. 17 der Veröffentlichungen des Kaiserlichen sundheitsam is? vom 27. April 1916 hat folgenden Inhalt: sundbeitestand und Gang der Volkskrankheiten. Gesetzgebung usw. utscheg Reich) Choleraverdächtige Untersuchungsgegenstände. fstoffe. Meningokokken sera. Tierseuchen im Deutschen Reiche, lpril. Zeitweilige Maßregeln gegen Tlerseuchen. (Bayern, itttenberß, Baden). Vermischtes. (Niederländisch Indien) , 1915. Geschenkliste. Wochentabelle über die Sterbefälle deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. Des chern in größeren Städten des Auslandehz. Erkrankungen in nlenhäusern deutscher Großstädte. Desgleichen in deutschen wbt, und Landbeztrken. Witterung. Grundwasserstand und benwärme in Berlin und München, März.

Nr. 35 deß Zentralblatts der Bauverwaltung“, heraug⸗ kben im Ministertum der öffentlichen Arbeiten, vom 29. April 1916 shlenden Inhalt: Amtliches: Dienstnachrichten. Nichtamtliches: uuscher Graͤbeischmuck. Die Verlaschung eiserner Träger an zßen und der Anschluß von Trägern durch Winkel. Vermischtes: iftunfall am Rhein.

Handel und Gewerbe.

R der heutigen Sitzung des Zentralausschusses Reichsbank führte der Vorsitzende, Präsident des chebanldirekloriums Dr. Havenstein folgendes aus:

Die Gestaltung der Reichebankauswelse in den selt der letzten kung deg Zentralausschuffeg, verfloffenen Wochen ist beherrscht der Einwirkung der im März aungelegten 4. Kriegs . Diese Anleike, die mit ibrem Ergebnis von MNill. Mark obne Feld. und UeberseereichnungLen nach stweren Kriegszmonaten auch die böchstgespann fen. Giwartungen ö ibeitroffen Fat, war eine neue machthrlle Betätigung ebenso at rtschaftlichen Kraft unseres Volkeg wie seines emn— sgen und enischlofsenen Willens, in den von unseren n ggeschirmten heimtschen. Grenien mitjukämpfen mit im Besitz und seiner Habe für den Steg unserer Waffen zehndecland und dlesem Siege im Felde den anderen in der at anzureihen. Das deutsche Volk hat mit diesen 4 Krieg⸗ ben nunmehr 357 Milliatben dem Reiche dargebracht, sast pöiel wie die Gejamtheit unserer Feinde blsher aus eigener an fundlerten Anleihen aufgebracht hat, und es ist e mii von allen kriegführenden Völkern, das seine Ge; tn Kriegzauggaben durch langfristige. Änleihen beschafft g. Dag war nur möglich, weil ebenfo fiark und fest wie unserne fenmacht auch dis Veutsche Finanz. und, W̃ischastemcht st immer neue Kraft eus dem beimischen Boden, und

belmischen Arbeit! ziehend, ebenso stark und hnmer hsend aber auch deg deutschen Volkes Opfermut und Zuper— 'n In noch viel höherem Grade als die drel ersten ist diese e Kriegganleihe dadurch zu einer wahrhaften Volksanlethe ge⸗ en, in immer weitere Bolksschichten ist mit jeder neuen Anleihe t die Erkenntnig gebrungen, daß jeder Einzelne mitsukämpfen und „was er jetzt oder in absebbarer Zeit von seinen Einkünften er, gen, was er von feinen Ersparnissen oder seinem Vermögen, was er selnen durch den Krieg flüssig gewordenen Betrlebskapltallen frei . machen kann, t diefen Kampf hinter der Front sinsusetzen Fat. Pie Gesamtsahl der Ginlelleichnungen ist sgesezs und sprunghaft stelgend von 1177 006 bei der ersten oösh oh bei ber! virrten, die Zahl. der kleinen Zeich—

nungen biz zu 2000 . und daß ist besonders benichnend

. e. 000 bei der ersten auf 4728 009 bei der dene, gewachsen. Immer umfassender und zielbewußter ist aber auch 1 belt und das Zasammen win ken asser bei der Begebung der Anleihe be, eiligten Vermittlung stellen der Banken und Bankbäuser, der Srarkassen e. Genossenschaften, der X bene ver sicherungsgefellscha ten und der Poff⸗ 3 geworden, immer planvoller und hingebender die freiwillige

erbearbeit in allen privaten wie amtlichen Kreisen. Unermüdlich und n,. wie bei den früheren Anleiben hat sich auch de, wieder die gesamte deutsche Preffe in den Dienst er Sache gestellt, haben die amtlichen Stellen in Stadt und Land, vor allem die Prem waltungsbebörken, anregend und zrganisiererd gewirkt, haben Geistlig keit und Lehrerschast un. 2 gesetzt und hindebend der Sache gedient, sind Rebörden und 8 Beruf⸗ ver lretungen Arbeitgeber und Vereine für dat Gelingen des Werkes tätig gewesen und haben in ihrem Wirkungskreise in noch welt höherem Grade als früher Sammel⸗ Hichnungen veranstaltet und immer weitere Kreise auch der kleinen Sparer herangezogen, und wieder und ebenfalls noch allgemeiner und erfolgreicher als früher hat die deutsche Jugend der böberen wie der Mittl. und Volksschulen hier durch Werbeqz beit und . Zeichnung. Vaterlandedienst gesan. Nur ein kleiner ö dieser Finzelstatistik steht bisher fest, aber einzelne dieser festgestellten Zahlen geben doch ein herzersreuendes Bild. So sind beispielsweise durch die Werbearbeit von 5069 böheren und Mittelschusen und Semi naren Zeichnungen von nicht weniger als 47 Millionen Mark deranlaßt worden, an 684 böberen Knabenschulen Preußeng sind von 93 000 Schülern fast 17 Millsonen Mark an eigenen Zeich. nungen aufgebracht, in 311 Berliner Volksschulen haben die Schüler 1035 909 ½ gezeichngzt. Vleses hingebende Zusammen—⸗ wirken aller Kreise, unseres Volkeg hat diesen neuen Heimats— sieg errungen, und ihnen allen, die dazu mitgewirkt, gebübrt aller⸗ wärmster Dank und hböchste Anerkennung. Daß unter den 5J Millionen Jin zelzeichnungen sich auch diesmal wieder keine Scheinzeichnung he— findet, bedarf nicht der Hervorhebung, aber für die wirtschafitliche Fraft und Zahlungsbereilschaft des deutschen Volkes und für die BVerfassung des Geldmarktes ist es doch kennzeichnend, daß auch die Einjahlungen auf die Anleihezeichnungen noch flärker und schneller einlaufen als bei den früheren Anleihen, und daß die Hilfe der Dar— lehnskassen noch weniger in Anspruch genommen wird als bei jenen. Von den Gesamtzeichnungen wurden bis zum ersten Einjahlungstermin galt der geforderten 306, tatsächlich eingezahlt: bet der J. Anleihe He,5 oso, bei der II. 67 o, bet der III. 74,4 o, bei der IV. 76 o. Von diesen eingezahlten Beträgen waren mit Hilfe der Darlehns kasse beschafft: bei der J. rund 220 /, bei der JI. o/o, bei der III. , 5 oso, bel der LV. nur noch 48 9 Bls zum 18. April waren auf die Kriegsan leihe bereits 8128 Mill. Maik, bis zum 27. April 8348 Mill. Mark eingezahlt, an Darlehen bei den Darlehnskassen dafür entnommen nur rund 396 Mill. Mark Trotz dieser gewaltigen Geldbewegungen hat der Geldmarkt auch diesmal kemerlei Erschütterung gezeigt, da er sich sorgsam darauf vorbereitet und üherdies einen starken Teil der Anleihe bereits vorher in den von der Reichs hank begebenen Schatzscheinen aufgenommen batte, die nun als erste Eintahlung wieder zur Reichsbank zurückflossen. Jene Geld bewegungen treten nur in den Ausweistn der Reichsbank in die Erscheinung und weisen hier so starke Sprünge auf, wie sie ähnliche nur bei der II. und III. Kriegéanleihe geieigt haben. In der letzten Märzwoche wuchg der Notenumlauf um 615 Mill. Mark auf seinen bisherigen Höchststand von 6988 Mill. Mark, das Konto der Wechsel und Schatzanweisungen um 2115 Mill. Maik auf seinen ebenfalls bisher höchsten Stand von 8112 Mill. Maik, in der Hauptsache infolge des erwähnten Rückflusses von Schatzanweisungen. Andererseits wuchsen die fremden Gelder um 1654 Millionen, die ausschlteßlich den privaten Geldern als Vorbereitung auf die Einzahlungen auf die Anleihe zugute kommen. Beides hatte eine Minderung der Deckungsberhält⸗ nisse zur natürlichen Folge. Die Golddeckung der Noten sank von 38,6 auf 35,2 oo, die Metalldeckung von 393 auf 35,8 o / / die Deckung aller täglich fälligen Verbindlichkeiten duch Gold infolge des starken Anwachsens der fremden Gelder von 27,1 auf 21,7 oo. Die folgenden Wochen haben dann aber eine fast ebenso smmke Erl er gebracht. Mit den fortgesetzt steigenden Einzablungen auf die Anleihe ging eine starke Abdeckung der Schatzanweisungen und andererseits eine starke Verminderung der privaten Gelder Hand in Hand. Der Notenumlauf ging bis zum 23. April um 509 Millionen auf 6479 Millionen, Wichsel und Schatzanweisungen um 3395 Millionen auf 4717 Millionen, die fremden Gelder um 2708 auf 1649 Millionen zurück. Damlt ist der normale Stand wieder hergestellt Die Golddeckung der Noten ist wieder auf 38 ,, ihre Metalldeckung auf 38,5 und die Deckung der sämt— lichen täglich fälligen Verbindlichkeiten durch Gold auf 30,3 ½ ge⸗ stiegen. Der Bestand der Darlehnekassen an Darlehen ist im Zusammenbang mit den Einzahlungen auf die An⸗ leihe auf 2200 Millionen gestiegen, bleibt damit allerdings noch um 148 Millionen hinter seinem bisherigen Höchststand vom 31. Dezember 1915 zurück. An Darlehen für alle vier Kriegs—⸗ anleihen laufen zurzeit noch 1062 Millionen, also nur rund 3 der auf sie alle geleisteten Einzahlungen. Von den dagegen ausgegebenen Darlehnskassenscheinen find im freien Verkehr 1116,9 Millionen, für gedeckte Kaffenscheine zurückgestellt 120, in den Beständen der Reichs— bank 963,6 Millionen Mark.

Demnächst wurden zu Deputierten des Zentralausschusses die Herren Stadtrat a. D. Dr. Kaempf, Bankier Dr. von Schwabach und Geschäftsinhaber der Berliner Handels⸗Gesell⸗ schaft Fürstenberg, zu Stellvertretern die Herren Generalkonsul Robert von Mendelssohn, der Geschäfts inhaber der Disconto⸗ Gesellschaft Dr. Salomonsohn sowie der Direktor der Deutschen Bank Herr Paul Mankiewitz wiedergewählt.

(Weitere Nachrichten über Handel u. Gewerbe“ s. i. d. Ersten Beilage.)

Kunft und Wissenschaft.

Dag heute feierlich eröffnete Kalser Wilhelm-⸗Institut für Biologie ist das vierte Forschungsinstitut, das infolge der Anregung, die Seine Majestät der Kaiser und Köaig im Jahre 1910 bei der Feier des hundertjäbrigen Bestehens der Berliner Friedrich, Wil helmèt⸗ Unsversität gegeben hat, von der Kalser Wilhelm-⸗Gesellschast zur Förderung der Wissenschaften auf dem Gebiet der ehemallgen Domäne Dahlem errichtet wurde. Im Süden der beiden 1912 eröffneten Kalfer Wilhelm⸗Institute (für Chemie und für physikalische Chemie und Elektrochemie) gelegen und von diesen nur durch eine Straße getrennt, im Osten unmlttelhar an das 1913 in Benutzung genommene Kaiser Wilhelm-Institut für experimentelle Therapie angrenzend, bildet es mit diesen zusammen eine einheitliche Gruppe. Das ganze, vom preußischen Staate der Kaiser Wilhelm ⸗Gesellschaft für die vier Forschungeinstitute üherwiesene Gelände umfaßt 8 ha, wovon der ver= hältnismätzig größte Teil mit 3,7 ha auf das biologische Institut ent- fällt, dessen ausgedehnte Freilandtulturen umfangreichere Geländeflächen erfordern. Zum ersten Leiter des Kaiser Wilhelm-⸗Instituts für Biologie würde Proͤfeffor Dr. Carl Corrent, der Direktor des Botanischen Gartens der Universität Münster i. W, gewonnen. Als iweiter Plrektor wurde Professor Dr. Hans Spemann von der Rostocker siniversität berufen. Herr Correng übernabm die Abteilung für Vererbungslehre und Biologie der Tiere, Professor Dr. Max Hart; mann von dem Institut für Infekltionskrankheiten Robert Koch“ als Leiter die Abteslung für Profistenkunde und Dr. Otto Warburg als Leiter die Abteilung für Physiologla. Die Abteilung Correns soll zur Durchführung von Versuchen über Fragen der Vererbungk⸗ und Fortpflanzungslehre mit Pflanzen dienen, Untersuchungen, für die

in den letzten 15 Jahren dag. Interesse außerordentlich ge

stiegen ist und die eine Relhe sehr wichtiger Ecgebnisse . haben. Zu der ÄÜbtellung, gehörten Gewächshäuser, * klelne Gärtnerek und ersuchg felder. Außerdem wurd⸗

ihrer Einrichtung von vornherein barauf Bedacht genommen, daß andere bolanisch? biolozische Untersuchungen außgefährt werden können. Die Abteilung Sem ann bien zoologischen Forschungen auf dem Gebiete der Gatwicklungsmechanik, der von W. Horx deghrndelen Richtung entwicklungsgeschichtlicher ger nr, die sich nicht damit be⸗ gnügt, beobachtend den Verlauf der Eniwicklungsvorgänge festzustellen und vergleichend ihre Bedeutung zu erschließen, sondern es unter⸗ nimmt, erperimentierend in ihre Gesetzlichteit einzudringen, Vier Abteilung Goldschmidt ist das Gegenstück zur Abteilung Gorrens auf zoologischem Gebiete. Sie soll vor' allem zu Mertachen Über Ven, erbung und ähnliche Fra ien dienen, zum Teil mit Jnsetter, jum Teil mit böheren Tieren. Deshalb ist zurzeit eine Zuchtanlage für Enten mit diefer Äbteilung verbunden. Die Abteilung Harimann dienn vorwiegend Forschungen auf dem Gebiete der Protlsten kunde, die es sich zur Aufgabe macht, die Lebentzerscheinungen der einzelllgen tierischen und pflanzlichen Organismen zu erschlleßen, wozu sie sich, wie die Entwicklungs mechanit, vor allem des Expertments bedient, um die Gesetzlichkeiten zu eimstteln. In der Abteilung Warburg werden physiologischchemische Untersuchungen angestellt werden, die mlt Gntwicklungsftagen und anderen biologlichen Problemen im Zusammenhang steben. In Verbindung mit dem Instiiu! steht als Mit arbeiter der genannten Gelehrten Professor Dr. Kart Herb st, der in Heidelberg zoologische Untersuchungen uf dem Gebiet der Ent ih lungsmechanik durchführt. Als die Forscher für das neu⸗ Institut sämtlich gewonnen waren, auch die Auswahl des Grundstücks für den Bau stattgefunden batte, begann im Benehmen mit den späteren Nutz⸗ nießern die Aufstellung der endgültigen Entwärfe in der wet n Hälfte des Jahres 1913 mit der Maßgabe, daß im Hechst 1914 Grundstück und Gebäude in Benutzung genommen werden sollten. Nachdem dann der Entwurf und der Kostenanschlag im Rabmen ker für den Bau ausgesetzten Mittel von 1 Million Mark fertiagestellt waren, auch das Grundstück endgültig hat überwiesen werden können, wurde Anfang Mat 1914 die Erlaubnis zum Baubeginn erteilt. (6m Vierteljahr später brach der Wellkrieg aus. Trotz seiner lähmenden Folgen auf allen Gebieten des Wirtschaftalebeng gelang es doch noch, das Wohnhaus für den ersten Direktor so rechtzeitig fertigzustellen. daß er es im Herbst 1914 beziehen konnte, Die völlige Fertigstellung aller Anlagen verzögerte sich aber naturgemäß. Erst am Anfang des Jahres 1915 konnten die beiden Direktoren Correng und Spemann sowie Professor Hartmann den Betrieh ihrer Abteilungen aufnehmen. Die endgültige Fertiastellung der. beiden anderen Abteilungen mußte aus anderen Gründen auch dann noch zurückbleiben. Professor Goldschmidt hatte im Sommer 1913 eine Weltreise unternommen, war in Javan von dem Augbrach des Krieges überrascht worden und konnte schließlich von Amerika aus die Heimat nicht mehr erreichen. Er arbeitet augenblicklich jenseits des Ozeans wissenschaftlich. Dr. Warburg folgte dem Ruf zur Fahne und fteht im Feld als Leutnant. An die Fertigstellung dieler Ab- teilungen kann daher erst nach Rückkehr der beiden Leiter die letzte Hand angelegt werden. Entwurf und Ausführungen lagen, wie bei den ersten Kalser Wilhelm - Instituten, in den Händen des Ho- architekten, Wirklichen Geheimen Oberhofbaurats von Ihne und des Baurats Gut. Herr von Ihne hatte bei der Bauausführung die künstlerische Leltung, Herr Guth die technische und finanzielle.

Wohlfahrtspflege. Kriegswatsen für Ansiedlerfamilien.

In elner Sondernummer des „Amtlichen Anjeigers der Ansied⸗ lungskommission' erläßt deren Präsident Ganse folgenden Aufruf an die Vormünder deutscher Kriegswaisen und die deutschen Krieger⸗ witwen in Stadt und Land', der in weiten Keeisen mit dem lebhaftesten Interesse und mit Genugtuung begrüßt werden wird:

„Viele Tausende tapferer Krieger aus allen deutschen Gauen sind vor dem Feinde gefallen. Aus ihren Kmdern dabeim sind vielfach Waisen geworden. Gewiß wird ein Teil von ibnen bei Peiwandten und Bekannten liebevolle Aufnahme gefunden haben oder finden, die übrigen werden die Watlsenhäuser und Kinderbewahranstalt⸗n säüllen. Auch mancher Kriegerwitwe, die mit einer jahlreichen Kinderschar nun allein dasteht, wird es trotz der reichlichen Färsorge des Reiches schwer fallen, die vaterlosen Kinder gleichmäßig zu hüten, zu versorgen und zu erziehen, und so sehr sich das Mutterherz sträubt, eins der Kinder einer kühlen, fremden Hand auczuantworten, so gern werden solche Kriegerwitwen bereit fein, ihre Kinder der sicheren und warmen Obhut guter, mitfüblender Landsleute anjm⸗ veitrauen, die Gewähr bieten, sie zu tüchtigen Menschen heran- zuzteben. In den Prooinzen Wesspreußen und Posen sind viele brave Familien aus dem westlichen Deutschland angesiedelt, denen es gut geht. Da gibt es unter ihnen solche, denen der Kindersegen überbaupt dersagt geblieben ist oder denen die Kinder gestorben find, und andere, die nur ein oder zwet Kinder haben, solche Tiederum, die nur Knaben, und andere, die nur Mädchen haben, und, wie es in diesem gewaltigen Kriege, den wir führen, nicht anders sein kann, auch viele, die ihren Sohn oder gar ihre Söhne guf dem Schlachtfelde verloren haben. Sie alle, aber auch die, die schon reich mit Kindern gesegnet sind, habe ich aufgerufen, mir zu helfen, den armen, bilflosen Kleinen, die durch den Krieg ganz verwaist sind, oder denen der Vater und Er⸗ nährer genommen und die Mutter nicht imstande ist, den Vater zu ersetzen, ein freundliches Elternhaus wiederzugeben. Ste alle wissen, daß auf dem Lande im bäuerlichen Hause viele Kinder Reichtum bedeuten, und groß ist schon die Zuehl der Ansiedlerfamilten und besonders der Ansiedler⸗ frauen, an die gerade mein Aufruf gerichtet war, die mir ihre freudige Zuslimmung und Berettwilligkeit erklärt haben, schulrflichtige aher auch jüngere oder ältere Kriegswaisen und des Vaters beraubte Kriegerkinder bei sich aufzunehmen und wie ihre eigenen Kinder großzuziehen. Natürlich versprechen sie sich von den Kindern auch, namentlich später, eine wertvolle Hilfe in ihrer Häuslichkeit und Wirtschaft, und es gehört ja auch zur Erziebung, daß die Kinder arbeiten lernen und sich nützlich machen, wenn sie brauchbare Menschen werden sollen. Darauf, daß die Kleinen nicht überanstrengt werden, daß sie sich vor allem frisch und gesund ent- wickeln und auch in der Schule etwas lernen und goltesfürchtig bleiben, wird durch sorgsame Auswahl der Pflegeeltern und durch dauernde Fürsorge für die Kinder streng geachtet werden. Das übrige tut das gesunde Leben auf dem Lande. Die Ansiedlungedörfer und die einzelnen Höfe darin sind schmuck und freundlich, und man kann sich dort wohl fühlen. Jedes Dorf bat eine Schule mit einer oder mehreren Klassen; die Kirche ist vielfach im Dorfe selbst oder in der Nachbarschaft. Ich bin überzeugt, daß sich die Kinder bald in der neuen Heimat und in der neuen Umgebung beimisch fühlen und bel den Landsleuten Ersatz für das Elternhaus finden werden. Darum ergeht an die Vormünder von Kriegswaisen und an die Kriegerwitwen im deutschen Westen den Ruf: Vertraut uns eure Mündel und Kinder an. Ihr könnt das ruhigen Gewissens, tut den Kindern sogar sicherlich damit einen Gefallen. Wir werden bemüht sein, sie zu wackeren, gesunden und lebensfrohen Menschen zu erziehen. In ersiter Reihe kommen Kinder vom Lande und solche in Betracht, deren Eltern vom Lande stammen; aber auch Stadt- kinder, die gesund sind, sollen uns willkommen sein. Anmeldungen sind an den Unterzeichneten zu richten. Den Anmeldenden wird alsdann sofort ein Fragebogen zugeben und mitgeteilt werden, wo r unter welchen Bedingungen die Kinder untergebracht werden önnen.

Durch die Veröffentlichung des von Seiner Majestät dem Kaiser und Köni z anläßlich der Begründung des Reiche verbandes Dst⸗ preußenhilfe“ an den Verbandevorsitzenden, Oberpräsidenten von Batockt⸗ Friebe gerichteten Telegramm ist bereits bekannt geworden, daß Seine Majestkt dem Reichsverband einen Beltrag von 105 000 1 der- wiesen hat. Auch seitens der Stadt Königsberg ist, wie . W. T. B. berichtet, der Reichsverband mit einer Spende von

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