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2. 22
Küste von Smyrna enã tlen, en wirkungslos einige Oertlichk. 3 en 83 sich . ;
Der Krieg zur See. Berlin, 29. April. (W. T. B.) S. M. Unterseeboot „U EG 53 ist von seiner letzten Unternehmung nicht zurück⸗ bete hr Nach amtlicher Bekanntmachung der britischen Admiralität ist das Boot am X. April vernichtet und die Be⸗ satzung gefangen genommen worden. . Der Chef des Admiralstabs der Marine.
London, 29. April. (W. T. B) Dem „Reuterschen Bureau“ zufolge sind der Konteradmiral Freemantle und 22 Offiziere des Schlachtschiffes „Russel“ gerettet.
Son don, 30. April. (W. T. B.) „Lloyds“ melden: Der englische Dampfer „Teal“ ist versen kt worden. Er war unbewaffnet.
sKunft und Wissenschaft.
Am Sonnahbend wurde im neuen Kaiser Wilhelm⸗Institut für Biologie in Berlin Dahlem eine Hauptverfammlung der Katser Wilhelm-⸗Gesellschaft zur Förderung der Wissen«“ schaften abgebalten. Im Bibltotheksaal des Instituts versammelten sich die Mitglieder der Gesellschaft und die Chrengäste, darunter der Minister der geistlichen und Unterrichts angelegenheiten D. Dr. von Trott ju Solz. der Minister für Handel und Gewerbe Dr. Sydow, der Finanzminister Dr. Lentze, der frühere Minister für Handel und Gewerbe von Möller, die Rektorea der Berliner Hochschulen. Der Präsident, Wirklicher Jeheimer Rut, Professor h. Dr. von Harnack, sröffnete den geschäftlichen Teil der Hauplversammlung durch eine Ansprache. Er gedachte Seiner Majestät des Kasfers und Könige, Aller höchstwelcher im Geiste mit der Versammlung sei, und schlug vor, an Seine Majestät das folgende Huldigungstelegramm abzusenden:
Gurer Kaiserlichen und Königlichen Majestät, ihrem erhabenen Protektor, hringen die zur Jabrespersammlung vereinigten Müglieder der Kaiser k ehrfurchtsbollste Huldigung dar. In lankbarem Rückolick auf die Tagungen, welche durch die Gegenwart Eurer Maj stät ausgezeichnet waren, und beglückt durch die zahlreichen Bewelse Allergnädigster Teilnahme und Fürsorge selbst in dieser harten Kriegszeit, eifüllt von heißem Dank gegen den Obersten Kricgsberrn und seine fiegreichen Heere, wissen wir uns alle einig in dem Gefühle unbegrenzten Vertrauens ju Eurer Majestät und geloben, auch fernerhin in Krieg und Frleden der unt gesetzten und freudig übernommenen Aufgabe zu dienen: durch die Wissenschaft dem Vater= land zu nützen. Gott schütze, Gott erhalte Eure Majeßfät.“
Der Redner begrüßte dann die Gaͤste und gab bekannt, daß Seine Majestät vier neue Senatoren ernannt habe: den Geheimen Neglerungstat, Peofessor Dr. Planck, Berlin, den Geheimen Rat, Professor Dr. Krehl-⸗Heidelberg, den Geheimen Kommerzienrat Fran; Hantel⸗Düsseldorf und den Kasserlichen Gesandten, Wirklichen Ge— heimen Rat von Waldthausen-Essen a. d. Ruhr. Von der Mitglieder⸗ versammlung seien zu Senatoren gewählt worden: das Mitglied des Herrenhausetz bon Gwinner, der Gehelme Bergrat Remy, der Kom. merzienrat von Schmißler⸗Cöln und der Gehesme Kommerzienrat Zuck⸗ schwerdt⸗ Mag eburg. Wirklicher Gebe mer Rat von Harnack fuhr sodann fort: In der Denkschrist vom 21. November 1909, deren Veröffentlichung der Gründung der Kaiser Wlhelm Gesellschaft voranging, steben die Worte: Die Wehrkraft und die Wissenschaft siad die beiden garten Pfeiser der Größe Deutschlands.! Durch die Kaiserliche Botschaft vom 11. Oktober 121090 wurde dag Wünschens werte und Not— wendige verwirklicht. In Frühjahr 1911 trat die Kaifer Wilhelm Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften ins Leben und nahm sofort ihre Arbeiten auf. Fünf Jahre sind seitdem verflosshn. Wehrkraft und Wisfenschast — wir hatten die Aufgabe, der Wissenschaft durch die Forschungtinstitute ju dienen, in dem Glauben übernommen, daß auf lange Zeiten hän aut die Früchte der Wissenschaft der Wehrkraft unseres Vaterlandes nur indirekt zugute kommen werden. Lag doch eine 40 jährige Friedenszeit hinter uns, in der die fast 20 jährige Regierung un feres Kafferlichen Derrn den Staaten und Völkern gezeigt hatte, wo Deutschlands Ziele liegen und duich welche Mittel sie erreicht werden sollen. Aber wir hatten nicht damlt gerechnet, daß die heispiellsen Eifolge unserer inneren Entwicklung, die“ sich ausschließlich auf Arbeit gründeten, von den Nachbarn als Kriegserklärung aufgefaßt würden und in ihnen den verzweifelten Plan reiften, der Arbeit die Macht entgegenzufetzen. Macht geht vor Arbeit: so ist mit Recht der Geist“ definiert worden, der sich in Europa gegen unJ erhoben hat. Alles andere war und ist nebensächlich. Wir steben in dem ungeheuren Weltbrand mit tem stoljen Bewußtsein, daß nichts anderes ihn entjündet haf als die Anerkennung unserer durch Arbeit gewonntnen Kraft, und daß der Kulturkrieg“, dessen Notwendigkeit unsere Feinde unter unerhörten Schmähungen neben dem Weltkrieg gegen uns piedigen, seine Triebfedern hat an verständnielosem Staunen und an der Wut naeidischer Ohnmacht gegenüber unseren Leistungen. Daß wir uns selbst etwaz auf' diese Leistungen einbildeten, davon ist in deutschen Landen nichts zu spüren. Wir arbeiten, weil wir wollen und innerlich müssen: ‚Verbiete du Tem Seidenwurm zu spinnen. Dlescs Wort gilt von den Deutschen. Die Arbeit ist uns Lebensbedürfnig; daher würde, selbst wenn man den Baum unseres Volkes bls zum Wurelstock abzuhauen vermöchte, er doch aus der Wurzel ausschlagen und grünen. Aber etwas ganz Unerwartetes und für sie Unwillkommenes . unsere Feinde durch ibren Ueberfall erzielt: sie haben die deutsche Wiffenschaft und Wehr“ lrast aufg engste jusammengeführt. Zwar wußten wir es längst, daß dtese beiden Pfeller bet uns nicht nur durch dag Gebäude, baz sie tragen, verbunden sind, sondern daß sie auch in der Tiefe einen verborgenen Zusammenhang besitzen; aber daß diefer Zusammenhang eia so unmittelbarer ist, daß dse Wehrkraft birekt durch die Wiffen schaft gefördert werden kann und sich kier fort und sort neue Ver⸗ bindungen auftun, das . wir nicht. Man sagt: Die Not bricht Eisen“ aher sie bricht es heute bei unz nicht nur, sie sschafft es auch, wenn sie sich an die Wissenschaft wendet, und ist es nicht gerade Eisen, so ist es doch anderes und vleleg, wat so wichtig ist wie Eisen. Im Dreiklang .- Schaffen, Qrganisteren, Di szipkinteren“, in diesem Dreiklang deuischen Geistes und deutscher Arbeit finden sich Wehrkraft und Wißenschaft zusammen. Jetzt schon auszublicken auf bie Aufgaben der Gesellschkaft nach dem Friebensschluß wäre ver— früht, aber eing darf auch heute schon hervorgehoben werden: Fie wichtigste Aufgabe, die der zukünftigen inneren Gestaltung Deussch— lands geseßzt sein wird — innerhalb der fortschreltenden Verflaatlichung und der Zwänge“, die da kommen werden, dem Individuum und setnen Krästen Raum zu lassen und das Gleichgewicht der kollektiven und persönlichen Verantworilichkeit zu erhalten — wird die Gesell⸗ schaft nur indirekt berühren. Als nächste Aufgabe wird sie angehen, dte reine Wissenschaft neben der angewandten Wissenschaft aufrecht zuerhalten und sich in ihrer Pflege durch nichts pe. irren zu lassen. Bie wäre ez, so fuhr von Harnack . wenn auch nur ein bescheiderer Teil der Kriegsgewinn⸗ teuer der reinen Wissenschaft durch Reichstagsbeschluß zur Ver—= fügung 4 würde, zum Dank dafür, waß sie im Kriege ge⸗ . 9 Wie die wih ichen nicht nach Brot geht, so kann sie
auch nicht ketteln; wohl aber darf sie die minder Kundigen darauf
Hnweisen, daß zahlreiche wichtige und erfolgreiche wissenschaftliche Um . . . , nur deshalb Eifolg hatten, well sie nn bheschränkte Mittel anscheinend Herschwenderisch verfügten.
heine R verschwenderisch; die Natur selbst . die gröhte zu sein — von taufend Keimen erhält sich kaum einer.
r anders nicht leisten können; mindesteng anscheinend
arbeltet die Wissenschaft bllllger, und sie arbeitet in Deutschland melnes Wissens noch immer am lien Aber sie braucht Mittel, viele Mittel, doch bietet sie eine Kapitalganlage, die dem ganzen Vater⸗= lande, ja der Menschheit zugute kommt. Die Kraft, die uns in dlesem ungeheuren Kriege leitet und erhält, sie ist an n gewiß nicht die , sondern jene aus den Höhen und Eiefen des Lebens sewonnene Weisheit, die mit allen Kräften des Gemütes und des r n,. Willens verbunden ist. Das ist die königliche Weisheit; möge sie unserem Vaterlande bis zum Siege und über diesen hmaus erhalten bleiben, möge sie sich fo.'t und fort stärker erweisen als die Anlaͤufe der en und — als die dunklen Mächte, die ein langer Kreeg , aus der Tiefe ruft und dem Herolgmas entgegenstellt, den er eiweckt.
Darauf erstattete der Schatzmeister Franz von Mendelsohn den Kassenbericht. Das Jahr 1914 ergab eine Einnahme von rund 2723 000 S, darunter 1 784 0900 MS Aufnahmebeträge und sonstige Zuwendungen. Die Jahrezeinnahmen für 1915 belaufen sich auf rund 2 438 000 SJ. Unter den Ausgaben befinden sich die jährlichen Bei⸗ träge für die Forschungsinstitute in Höhe von 315 000 (, einmalige Ausgaben in Höhe von 664 000 S6. Nachdem der Bericht des Schatzmeisters genehmigt worden war, hielt Geheimer. Regierungsrat, Professor Dr, Ru bner, Direktor des Kalser Wilhelm. Instltuts für Arbeitsphystologie, einen Vortrag über Deutschlands Volksernährung in der Kriegszeit, in dem er an der Hand graphischer Tabellen Uebersichten über die vor— handenen Nährmittel gab und ernährung phystologische Betrachtungen anknüpfte, dabei auch die Maßnahmen der Bebötden und die Tättg— keit der Preisregulierungskommissionen in kritischer Weise besprach.
Gin Rundgang durch das neue Kaiser Wilhelm⸗Institut für Biologie, über deßsen Aufgaben in Nr. 101 des R. u. St. A.“ berichtet worden ist, beschleß die Hauptversammlung der Kaiser Wil helm⸗Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften.
Literatur.
— Von dem „Großen Bilderatlas des Weltkrieges“, den der Verlag von F. Bruckmann in München herausgibt und dessen an dieser Stelle wiederholt gedacht wurde, liegen die Liefe= rungen 11, 12 und 13 vor. Ste enthalten Abbildungen nach Original⸗ aufnahmen über die Kämpfe in Antwerpen, in Flandern und Aitois, in der Champagne, den Argonnen und Vogesen sowie solche von den Duichbruchsschlachten in Galizien. Mit diesen Lieferungen ist der 2. Band des wertvollen Werts begonnen worden, das auf 20 Lieferungen berechnet ist, deren jede 2 M kostet.
Wohlfahrtspflege.
Vor kurzem hat in Berlin eine Besprechung von Vertretern des Deutschen Hilsskundes für kriegeverletzte Offisiere und des Deutschen Verbandes sür das kaufmännische Bild ngswesen über die Frage stattge⸗ funden, wie die kriegsbeschädigten Offiziere, die in das Erwerbt⸗ leben eintreten wollen, am besten für den kau fmännischen Beruf vorzubereiten sind. Es wurde für notwendig gehalten, für die se Zwecke besondere Erleichterungen zum Besuch der Handelshochschulen und der Handeleschulen zu schaffen. Dabei sind in der Regel jüngere kriegs beschädigte Offiztere auf den orbnungs mäßigen Weg der Ausbildung zu verwelsen und ihnen nur gewisse Erleichterungen zu gewähren. Für verheiratete Osfisiere und solche im vorgeschrittenen Lebens— alter wird eine abgekürzte theoretische und praktische Ausbildung für möglich und nötig gehalten. Solche Kurse mit einer theoretischen Ausbildungszeit von 6 Monaten und einer praktischen von 8 Monaten sind für einige Mittelstädte, in denen die betreffenden Handelskammern dle erforderliche Fürsorge übernehmen werden, vor= gesehen. Ein erster derartiger Kursus ist bereits für die Siadt
Braunschweig (Beginn Anfang Oktober) gesichert. Anmeldungen
nehmen der Deutsche Hilfsbund für kriegsverletzte Offintere (e. V), Berlin W. 56, Frauzösische Straße 29, und die Handelskammer für das Herzogtum Braunschwelg in Braunschweig entgegen.
— —
In Rotterdam fänd, wie dem W. T. B berichtet wird, elne Besprechung jzwischen Vertretern der holländischen Unlversitäten und Dr. Niedermeyer⸗Berlin statt, die bezweckte, eine Versorgung der deutschen, englischen, belglschen und vlamischen Kriegs— gefangenen, insbesondere auch der Studenten, nach dem Muster des in Kopenhagen geschaffenen Unsversitätsaus schusses mit Büchern, Bibliotheken und Liebesgaben ju be— wirken. Den Vorsitz der nengegründeten holländlschen Universitäts- Irgantsation übernahm Professor Bruing. Rotterdam, ständiger Setre. tär wurde. Dr. Rutgers Amsterdam. Der hollaäͤndische Ausschuß arbeitet zusammen mit dem in Deutschland unter dem Ehrenvorsitz Ihrer Kalserlichen und Königlichen Hoheit der Frau Kronprin? zessin Cecilte stehenden Autzschuß zur Versendung von Liebesgaben an kriegs gefangene Akademtker, Berlin C. 2, Kl. Museumstraße 5b.
Theater und Musik.
Morgen, Dienstag, wird im Königlichen Opernbause Rögoletto. in folgender Besetzung gegeben: Gilda: Fräulein Alfer⸗ mann, Maddaleng Fraͤulein Birkenström, Herzog: Herr Bergman, Rigoletto: Herr Schwarj, Sparafucile: Herr Schwegler, Monterone: Herr Bachmann. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß.
Im Königlichen Schauspielbause geht morgen im Rahmen des Shakespeare. Zyklus Hamlet! in Szene. Vie Hauptrollen liegen in den Händen der Damen Nesper und Ressel sowie der Herren Sommer siorff, Pohl, Eichholz, Engels, von Ledebur, Leffler, Lukas und . Spielleiter ist Dr. Bruck.
Die Titelrolle der beiteren Oper ‚Der Schneider von Arta‘ von Waldemar Wendland, Tit von Richard Schott, die am Donnerttag im Deutischen Opernhaufe zum ersten Mal in Szene geht, wird Bernhard Bötel singen. Selne Braut, die kleine Schneiderin Ninetta, wird Elfride Borp verkörpern. In anderen Hauptrollen werden Nelly Merz, Helger Börgefen, Eduard Kandl, Rudolf Gerhart und Jacques Bilk mstroltken. Mufikalischer Leiter ift Rudolf Krasselt, Sptelleiter: Dr. Kaufmann.
Hosrat Dr. Paul Schlenther, von 1898 bis 1910 Direktor des Hosburgtbeaters in Wien, ist, wie die Blätter melden, gestern n Berlin verstorben. Er war im Jahre 1851 in Insferburg ge⸗ boren, studterte in Lelpzig, Heldelberg, Berlin und Straßburg und widmete sich dann ganz der Literatur. Von 1885 bis zu iger Berufung nach Wien war er Theaterkritiker der Vossischen Zeitung“, in welcher Stellung er einen maßgebenden Einflaß auf das Theaterleben der Reich hauptstadt gewann. Besonoers verhalf er dem seinerzeit viel angefeindeten Henrik Ibsen jur An— älennung in Deutschland und förderte als Mitbegründer der „Freien Bühne das dichter ssche Schaffen Gerhart Hauptmann. Nach seiner Rü kebr aus Wien übernahm er das Krititeramt am „Berliner Tageblatt“. Zahlreich sind seine durch reiches Wissen, zKlarhest und Sckärfe des Urtellg auggeieichneten Schriften, die sich Jumeist mit der Düne beschäfligen. Seit dem Jahre 1582 war Schlenther mit der Königlichen Schau spielelin Paula Conrad vermählt.
Die zwelte Gastspielaufführung des Deutschen Theaters in der, Grooten Schouw arg in He ot kerdam brachte, wie. W. T. B. meldet, Strinzbergz „Totentan '. Wegenerg eindruckossie TRistung erregte Bewun derung Neben ihm wirft. siart Rofa Bertengz? Diele Porstellung hat jeden Widerstand überwunden. Feinharbiz bis ins Klelaste abgetönte Regie hat dem Pablikum neue Ausschlüsse über die Schauspiel kun t gebracht. Den stärksten Erfolg hatte die dritte Verstellung, Was Ihr wollt“. Die Komik Wahmanng fntfessellte schallendetz Gesächter, aber auch Diegelmann, Kuthne und Krauß wirkten stark und die Damen Heims und Terwin entzückten Die Zuschauer durch shr edies Spiel, Ebenfo wie duch lhre Anmut. Das Jeteresse de belländischen Pub ikums steigert ich mit jeder nnen, Darbigtung. Die künstlerlsche Bedeutung des Gastspielg wir allseitig anerkannt.
Manniĩgfaltiges.
Berlin, 1. Mai 1916.
Auf Veranlassung des Ministers für Handel und Gewerbe wind, wie W T. Be miiteilt, in der Zeit vom J. big 4. Mal d. Iz. ein dritter Kursu fir Orthopädiemechaniker im Ogkar= Helene H im in Berlin- Zehlendorf, Kronprinzengllee 177 iz, on ken. Chefarnt ber Ansickt, Professor Dr Bie falzk i, und deffen Assistenten, Dr. Mollenhauer, abgehalten, in dem den Teilnehmern Gelegenheit gegeben werden soll, sg mit den neuzeltlichen An. forderungen an die Herstellung von Ersatzgliedern und dergleichen, insbesondere für Keiegzinvalide, vertraut zu machen. An dem Kursu nehmen 29 Personen teil.
In, der autogenen Schweißanlage der Wagenfabrik von Neuß in Berlin- Halensee hat sich, wie hiesige Blätter berichten, am Sonnahendnachmittag eine Sauerstofferplofton ereignet. Ein in der Nähe stebender Klempner wurde sofort getötet, ein Arbeiter starb bald an selnen schweren Verletzungen, ein dritter wurde schwer und fünf andere wurden leicht verletzt.
Der gestern in Berlin abgehaltenen Mitglieder versamm⸗ lung des Deutschen Luftflotten⸗ Vereins, die von dem Ge— heimen Kommerzlenrat Dr. Brosien⸗Mannheim geleitet wurde, wohnten, wse . W. T. B. berlchtet, Vertreter des Krlegsministertumg, der Inspeitlon der Fliegertruppen und des Reichsamts des Innern bei. Dte Mitgliederzahl ist im letzten Jahre von 9000 auf S6 006
estiegen. Der Reinüberschuß des letzten Jahres beträgt 231 745 4.
ür Wohlfahrtszwecke sind 72 450 S bestimmt. Ein erheblicher Teil, der Vereinsmittel soll. zunächst dazu verwendet werden, genesenden oder erholungsbedürftigen Luftfahrern den Aufenthalt in geeigneten Kurorten zu ermöglichen. Anträge zur Unterstãũtzung notleidender Familien gefallener Lustfahrer sind an die Hauptgeschafis⸗ stelle, Berlin W. 509, Marburger Straße 6, zu richten. Die mit dem Deutschen Flugverband in Weimar, der sich dem Verein anschließen will, verein barten Satzungsänderungen wurden genehmigt. An Senne Majestät den Katser und König wurde ein Huldigung g⸗ telegramm abgesandt.
Im Lessing⸗Museunm (Brüderstraße 1) hält am Donners. tag, Abends 8 Uhr, Max Nentwich einen Vortrag Von Berlia bis Konstantinopel“ mit Lichtbildern.
Tr. Ludwig Ganghofer wird seine Erlebnisse an der Ost. und Westfront in einem Vortrag wiedergeben, den er am Freitag, Abends 81 Uhr, in der Philharmonte halten wird.
In der Urania“ wird der Professor Dr. P. Schwahn am Mitt—⸗ woch, Abends 3 Uhr, einen Vortrag „Im eroberten Warschau, Kriegt. und Kulturblilder aus der volnsschen Hauptstadt! balten, der von zahlreichen, von ihm selbst an Ort und Stelle aufgenommenen Lichlbildern begleitet sein wird.
We sel, 29. April. (W. T. B.) Infolae plötzlichen Wasser⸗ durchbruches sind am Nachmittag auf Schacht? der Anlage Wallach im benachbarten Borlh der Betriebs führer, der Steiger und sechs Mann zu Tode gekommen.
London, 30. April. (B. T. B) Lloyds meldet, daß der norwegische Dampfer Mod“ (664 Tonnen) gesunken ist.
Paris, 29. April. (W. T. B.) Ueber Saint Denis fing ein mit zwei Insassen besetztes Flugzeug in der Luft Feuer und stürzte 3b. Hinzueilende fanden den Apparat und die In sassen schon pöllig verbrannt.
Cherbourg, 1. Mai. (W. T. B) Laut Meldung der 3Agence Hävag' hat eine aug unbekannter Urfache entstandene Feuerebrunst in vergangener Nacht teilweise bie Fabrik von Mielles, eine Zweigniederlassung der Firma Creuzot, zerstört. Ver Schaden ist bedeutend.
(öortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Theater.
Königliche Schauspiele. Dienstag: Opernhaus. 112 Abonne— mentsborstellung. Nigotetto. Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi. Text von Piave. Musikalische Leitung: Herr ö von Strauß. Regle: Herr Dherregfffeur Droescher. Anfang 7 Uhr.
Schauspielbaus. 118. Abonnementsvorstellung. Shake speare? er re . n . , 6 in fünf Uufzügen von Shakespegre. ebersetzt von A. W. von Schlegel. Regie: Herr Regisseur Dr. Bruck. ae, 73 Uhr. cler
Miitwoch: Opernhaus. 113. Abonnementtzvorst ellung. Dienst⸗ . ö sind , ,. 2 , 22 in it
en von lacomo Meyerbeer. Text von 9 von Ferdinand Gumbert. Anfang ern . . 3
Schauspielhaus. 119. Abonnementsvorstellung. Minna von Barnhelm oder Das Soldatenglück. Lustspl ünf Aufiü von Lessing. Anfang 77 Uhr. ö ustsplel in fünf Aufjügen
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Elisabeth Krebt mit Hrn. Oberleutnant Georg von Majewski (Charlottenburg). — Frl. Eleonore von 6er, mit e i regletungeassefsr Dr. jur. Friedrich Frhrn. von Dungern Verehelicht: Hr. Hauptmann Karl von Unruh mit tl. Karin Slecht a ( Herlin). — Hr. Kapitänleutnant Georg Michael mit . Elisabeth Burchard en ng, — Dr. Oberleutnant Gen alter bon Kobyletztt mit Frl. Marla Kratzert (Breslau). e 8 ; z 3 Tochter: Hrn. Oberleutnant Wilhelm Schönbeck
Gestorben: Hr. Landrat a. D. Dr. Gustab⸗ Gerlich erh. d und. Geheimer Retlerumggrat
Beim Ausbleiben oder bei verspäteter Lieferung einer
Gen mer wollen sich die Po st bezieh er stet s nur 3 den
rtefträger oder ve zu stãn dige G est⸗ 11. Post⸗
26 1 . wenden. Gest wenn Rachlieferung und Aufklärung
. unternommenen Schritte an die
des „Reichs. und Staats an zeiger. , .
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg 3 . der Expedition (Mengering) in Berlin. ruck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsa Berlin, Wilhelmstraße 32. abanstalt,
Sechs Beilagen
sowie die Ons. Ausgabe der Deutschen Verlustlisten.
zum Denhschen Rei
—
Nichtamtliches.
(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)
Großbritannien und Irland.
Nach dem Bericht des Lorb machen die militärischen Untern des Aufstandes ; In dem Bericht heißt es laut M
Aufständischen halten nur noch ein vor allem die Gegend der Sackvilie Stre Vie Gegend w schlofsen. Die Rebellen sind hie Höäujern in den ver geschossen, hauptsäch immer von den Rebell diesen Schützen it ei Schaden durch B Aufstaades im R Enntecortby. Unruhen ger reldet. Dee Unruhen
French vom 25. Aprll ehmungen
ut Unter⸗ in Du bhlin
efriedigende eldung des
drückung SFortschrit 39
ige wenige Plätze besetzt, et mit dem Postamt als urde duich eine Truppenlinie ahge— r in Barritaden verschanzt. zischledenen Teilen der Stadt wird noch immer hom Sherichtegebaude, dag noch Vie Räumung der Häuser von Gg wurde beträchtlicher Die hauptsächlichsten Punkte des schaften Galway und und Gorey werden
YVauptquartier.
lich nordwestlich en besetzt ist. ne Frage der Zeit. rände verur brigen Irland sind die Gia) aug Killarney, Cloumt Im übrigen Irland heirschen geregelle Verhält⸗ baben offenbar nur örtliche Bedeujung. In dem Bericht des Lord French vom 29. . den. Reuterschen Bureau zufolge gesagt: Die Lage in Dublin war heute fbändischen boten aber noch ernf der Sackoille Street. Der Truppenrin ern, aber infolge der Kämpfe vo nur langsam von statten. lich der Sackvi ständischer wur waren, gut den Bolands⸗ einem Bericht, der Rebellen führer Pearse feine Leute
M. wird
E ftüh welentlich verbefsert. Dle tlichen Widerstand in der Gegend g schließt diesen Beiirk in mer enger n Daut ju Vau geht die Das Postamt und ein Geb lle Street sind durch Feuer zerstötz. de durch Kanonen,
Gin schlleß ang
Gin Trupp Auf⸗ in die auf Automobilen berangebracht ds Spinnereien am Kinggend vertrieben. In heute abend ) bedingung los ermächtigt habe. James Gonnolly soll geiztet worden sein. sich das Gerichtggebsude befindet
sam schließt. ition in Dublin im Se— I Nebellen befindet sich von heute abend aus 1d sind im abgemeinen befriedigend. ast und Ulster sind normal, un riedigend dargestellt. way soll ganz geregelte Verbältn Rebellen wurde Neun zhn gefangene Mebellen sind nach ine andere Bande von Rellen foll aber die Polisri kann sich gegen fie und die Stigßen und Eisenbibnen sind big adt f Der Schaden, der d Sü dostbahn zugefügt wurde, ist 30. April gemeldet w friedigender. Im Lande bleibe noch ge Zeit in Anspruch nehmen würde, aber zier hoffe, daß der Aufstand zusammen—
Auch der
einem Truppenring umgeben, der richten gestatten d griffe ist, zu erl in milttarischer Gefan, enschaft. dem öäkrigen Irland si hältrisse in Belf Lderry wird als ganz bef 15 Meilen um Gal Bande von Craughwell festgestellt. uzenstown geschickt word in Ennieeorthy verschanzt sein, noch immer behaupten, auf- Meilen von der Brücke auf der Vabliner
Wie amtlich unter dem Lage in Dublin viel befriedi viel zu tun, was eini der befehligende Offi gebrochen sei.
Gestern nacht wurden von den Führern der Aufständischen in sse in den verschledenen Bezirken mit der Anordnung, sich zu ergeben. Di-Geist⸗ niglich irische Polisel tun ihr mö Was dte Lage in Dublin seibfi betrifft, Hauptbollwerken aut Mehrere Brandstiftungen ereigneten sich illestraße, aber die Feuerwehr
Alle Nach⸗ en Schluß, daß die Revo Eine berrãchtliche A
d die Lage in London⸗ das Gebtet bis lsse aufwelsen. Attenby und
Stadt fret.
In an die Rebellen aueschü Boten abgeschlckt, lichkeit und die Kö Weisung zu verbreiten. Aufständischen
glichstes, um die
freien Stücken ergeben. Nacht noch in der Sadv age, ihren Dtenst wieder zu verrichten.
sind bis jetzt 707 Personen gefangen genom
ist jetzt in der Wie welter berichtet wird, gefangen men worden, darunter eine Dle Aafständischen sind, wie gemeldet wird, noch der Grafschaft Wexford. Infanterie 4,7 zölligen
Ennięcortky abgeschickt worden. daß der Führer der Aufständtschen nicht glaube und n sich eine Bestätigung zu Auch von den
Gräfin Markiewiez. im Besitz von Enniecorthy in Favallerie, zusammengesetzte Aufständischen te letzten Mitteilungen besagen, daselbst der Botschalt aug Dublin, sich zu ergeben, unter Eskorte nach Dublin gefahren set, ur holen. In der Zwischenzeit herrscht Aufständischen in Ashbourne abgeschickt worden. wie man glaubt, auf.
Waffenstillstand. ist zu ähnlichen Zwecken eine Aborbnung In Galway lösen sich die Scharen Wenige Verhaftungen In den anderen Bezirken ist die Lage normal.
— Die Debatte im Unterhause über den von der Re— gierung ausgearbeiteten Rekrutierun T.. B.“ berichtet, hauptsächlich um die Einstellung der Achtzehnjährigen und die Verlängerung der Diens flicht der Soldaten, namentlich in der Territorialarmee, die si st verpflichtet haben und deren Dienstzeit
nach Dublin Aufstäͤndischen, wurden vorgenommen.
gsplan drehte sich,
vierjährigen Dien abgelaufen ist. Carson sagte, es sei ausgeschlossen, daß die Bill in einer einigen Kommissionsberalung erledigt werden lönnte, sich gar keine ungerechteren, unlogischeren als die, welche die allgemeine Die Regte⸗ eine Stellun
wie Long
Vorschläge pflicht für alle sei die einzig mögliche Lzsung.
Maßstab verrücke. ch weigere, in die Schützengräben zu gehen, werde erschosfen. Aber wenn der Munitioagarbelter stretke, bekomme er h Die Einstellung der Achtzehnjährigen habe Lord Kitchener felbft ersi bor kurjem abgelehnt und als unnötig bezeichnet. liberal) bekämpfte die Vorschläge der Reqgierun Anwendung der allgemeinen Wehrpflicht ent Aequith hätten bei der ersten Dienstpflichtblll erklärt, daß sie keine Er⸗ weiterung derselben im Auge ätten. Die sel höchst unglücklich und unwelse.
und unvollständigeren Regierung
Bürgeipflichten
illinge mehr.
Leif Jones weil sie eine tellweise Balfour und
ser Versuch einer Lösung Er würde im Lande die Empin. Dung großer Ungerechtigkelt und Ungleichheit hervorrufen. Walfh (Arbelterpartei) sagte, er persönlich würde für die allgemeine Wehr— pflicht stimmen, wenn die Maßregel notwendt die Bergleute nicht dafür gewinne, so wäre jeder Verfuch, die Wehrpflicht einzuführen, hoffnupgelog. Eg würde einen B der fürchterlichsten Art geben. Walsh erinnerte daran, d por einiger Zeit den Arbeiterführern zu verstehen gegeben Dlenstpflichtgesetz kein Wehrpflicht sein solle, und daß, wenn eine solche M Parlament eingebracht würde, es unter einem anderen Premlerminister gescheben werde. Jetzt scheine Lequith diese Erklärung ableugnen n wollen. Wenn die allgemelne Wehrpflicht kommen müsse, so möge Aber die heutige Srklärung der Regierung sei die
enn man aber
der allgemeinen ßregel im
sie kommen.
Ceste Beilage
chsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiget.
Daltung Englands spielte. Das Freiheitegestirn vom Stam bul ber ⸗ breitete überall fein woblruendes Licht und Übte auf die ganze Besonders aber hatten die Moglems ganzen Welt vor ihren Augen die Hoffnung au einem besseren
mit einer
Berlin, Montag den 1. Mi.
berworrenste, die er je gebört. Er werde sein Bestes tun, um die Blll zu Fall zu bring: n. Wenn die Wehipflicht notwendig geworden sei, so. solle vie Regierung an die Nation appellleren; sie brauche ibre Antwort nicht zu fürchten. Du ce (Unionist) sagte, er sei seit Jahren für dte allgemeine Wehrpflicht eingetreten, aber jetzt scheine es mit solchen Hoffaungen vorüber zu sein. Rücksicht auf Lolitischen Anstand und auf die polttische Sicherheit verboten Neuwahlen, wenn ez sich um einen allgemeinen Wehrpflicht; Plan bandelte. Aber es sei elne eigene Erscheinung, daß dieser Vorschlag einer Koalitiongregicrung den Widerstanh aller Partesen beraussordere. Die Bill tönne das Gewiffen der Nation nicht befriedigen und sie verkünde den Verbündeten ni t, daß England alls tue, was notwendlg sei. Die Bill enthalte nicht die eigentlich' Polltik der Regierung. Prinale (liberal) erklärte, alle kamen überetg, daß die Hill totgeboren sel. Nachdem Asquith. Fie gemeldet, erklärt, hatte, daß er die Vorschläge zurücziehe, sagte Ellig Griffith (liberal, er habe geglaubt, daß die Regterungsz— krise beendet wäre. Dag Haug müsse elne Versicherung haben, ö e nun nicht wieder ausbreche. Dag Merkwürsigste an der Rede Longs sei gewesen, daß sie nichts über die militärischen Ziffern sage, worauf Loch alleg ankomme. Thomas (Acteiter⸗ 5 erklärte, KRiquith habe am Tage vorher eine Anzahl von Aibelterführein gebeten, eine Rekrutterungtkanpagne zu eröffnen, und man habe schon, damit begonnen. In welcher Lage be—⸗ fänden sich nun die Arbelterführer, wenn eg jetzt hieße, daß dag, was der Premlermintster gestern gesagt hätte, heute nutzlos sei? Wenn der abgeschloͤssene Handel rückgängig gemacht würde, fo könne man nur den Schlaß daraus zieben, 2. man den Dienstiwang um selner selhst willen haben wolle. Eine gewaltige Schwierigkeit würde entstehen, wenn das Wort des Premiermfnisterz, das er gegeben habe, als er die Unterstůß ung der Atbeiterführer erbelen hätte, gebrochen würde, Daltel (tberal) betonte, daß kein einziger Redner für die Vorschläge der Regierung eingetreten sei. Dabei sei die Bill als Säule bet neuen Uebereinkommeng angekündigt worden, durch das die Koalition verlängert und ein Unheil der fürchterlichsten Art vermieden werden sollte. Aber nach einer Debatte ven ein paar Stunden tur die Reglerung, was sie oft getan, sie trete einen alänienden Rüchug an.
Das Haus erörterte sodann die Fensur über die Nachrichten aus Irland.
Turkei.
Die Nachricht von dem Fall von Kut el Amara hat in Konstantinopel ungeheure Freude verursacht, die um so gerechtfertigter ist, als es sich seit Beginn des Krieges um die erste große Kapitulation einer engllschen Besatzung handelt und dieser Erfolg den Türken vorbehalten war.
— Auf dem zu Ehren der deutschen Reichstagsabgeord— neten von der Parlamentsfraktign „Einheit und Fortschriti“ am Donnerstagabend gegebenen Fest mahl, an dem der Minister des Innern, zugleich stellvertretender Finanz- und Kriegsminister, die Minister des Auswärtigen, der Justiz und für Unterricht, die Präsidenten der Kammer und des Senats, der deuische Botschafter mit den Herren der Botschafte höhere deutsche und türkische Offiziere, Deputierte, Sengtesn u. a. teilnahmen, hielten, wie bereits gemelßet, der türlische Minister des Aeußern, der deutsche Botschafter und das Meglied der parlamenta— rischen Abordnung Graf van Westarp Reden, die heute vom „W. T. B.“ übermittelt werden.
Der Minister des Aeußern Halil Bei führte unter starkem Beifall aus:
Als der gegenwärtig noch andauernde allgemeine Krieg mit einer Heftigkeit losbrach, die alle Humanttät und die ganze Zöotlifation zu zerstößten drohte, war het ung ntanaud ün Zweßfel, daß er von den Russen, die durch England ermutigt waren, angestiftet sei. Wir wußten auch, daß die Rufsen desen Brand entzündet batten, um ihr ideales natiocales Ziel zu erreich, das der Zweck aller von Rußland durchkämpften Kriege gewesen ist, seitdem eg sich seiner politischen Bestimmung beweßt geworden ist. Dieses Ideal war kein anderes, als der Hesitz der Meerengen und der Zugang zum freien Meere. Der Balkankreg hatie Nußland einige Hoffnung gegeben. Die von Eng. land versprochenz Hilfe hatte ihm den Mut eingeflößt, allen mög. lichen Gefahren eines solchn Umternehmeng zu trotzen. Die Sitzungen der Duma und des engllschen Parlamerts nach dem Eintritt der Türkei in den Weltkampf und die Sprache der feindlichen Pꝛesse habe die Richtigkeit unserer Ansicht bewiesen. So erklärte Fasonow nach unserem Ciehin in den Weltkrieg in der Duma, daß der geschichtliche Augenhlick gekommen sei, und daß der allgemeine Krieg den Russen den Zugarg zum freien Meere öffen werde. Dem— gegenüber zögerten guch die zussischen Parteiführer und die russische Presse nicht, zu versiern, daß der Besitz der Megrengen else polittsche Notwendigkeit für die russische Nation sei, Jede Gelegenheit war diesen Persönlichketten willkommen, um diese ihre Ziele und Ansichten kund. zugeben. Der englische Pꝛrmterminister erkltre als Antwort auf die Rede Sasonows zffentlich, man müsse die russischen Bestrebungen, be— treffend die Meerengen, akzeptteren. So enthüllte die dargetane Ueber- einstimmung in dieser Frage eln vertragsmäßigeg Ginverständnis (sanection) der beiden Mächte. Ich spreche keinen Widersmn aus, wenn ich betone, daß dieselben Sründe, welche England einftmals zum Kan gegen die Russen getrteben haben, eg heute antrelben, sich mit den Russen zum Kriege gegen ung und unsere Verbündeten zu ver— einigen. Gg ist leicht, diese Behauptung zu . So sehr, wie die Benn n der 4 dahin gehen, einen Ausgang um freien Meere zu erlangen, so sebr vereinigen die Engländer ihre srräfte, um sich zu Herren des Meeres zu machen und um zugleich mittels des Seeweges den Weltmarkt zu beherrschen. Die . belder hatte zeitweise ihre Richtung geändert, ohne ihr Ziel aug dem Auge zu verlieren. England batte sich, da es wegen feiner Intereffen Ruß. lands Ausbreitung an die Meere fürchtete, wäßrend des Krimkrieges mit ung verbunden. Aber die internationale politische Lage batte unter der Eisenfaust des großen Relckskanzlers Biemarck große Um änderungen erfahren. Alle deutschen Staaten einigten sich, um elnen einigen und starken Block ju bilden. Diese Nation rerwirklichie durch ihren erganisatorlschen Geist und ihre e er Arbeits art wunderbare Erfolge und erhob sich auf allen Märklen der Welt, darunter auch den englischen, als Rwalin der englischen Erzeugung. Gle hatte überdies durch ihre Schiffe ihre Erzeugnisse in alle Teile der Welt gesandt. Sie baute eine Flotte, die in den fernen Meeren die deutschen Interessen verteidigte. England, das einstmals in gufetnanderfolgenden Kriegen die europäischen Nattonen gegen Frankreich geführt hatte, vereinte sitzt selne Anstrengungen, um den jungen und mächtigen jtlpalen zu ver⸗ nichten. Es beellte sich, sich nit den Russen ju n, . um seine Ziele zu verwirklichen, und sah an. nlchtg ,, ches darin, ung ju opfern. Auf der anderen Seite fübrte die Gefahr eines russischen e Indlen England dam, mit ung in guten Beziehungen ju leben. Aber da die Srundung ene ie,, . japanischen Reichs im äußersten Osten und dessen Bändnig mit England die mogkowt. tische Gefahr beseitigten, glaubte England, daß es uns fan keine Nücksichten mehr ju nehmen brauche. Ez ist wahr, daß unsere fassung elne sehr große Rolle in der veränderten
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einen magtschen Eindruck aug.
aufleuchten sehen. von Dankbarteit erfüllten Sympaihte die von den türkischen Patrioten eingelriteten Kärnpfe. Der Krieg in Tripolis bot elne großartige Geleg nher, die durch diesen ungerechten Krieg unter Lebendigkeit zu bekunden.
Entwicklung Der Islam
herborgeru fene Späterhin haben die von indischen ch der Türkei gesandte Verssion des Roten Kreuze und der Protest des islamitischen Ausichusseg in London die besondere Wirkung gehabt, die englischen sretse auszuschalten. Das Unhril auf dem Balkan hat in England früher ale in Rußland Freude herpor⸗ rufen; denn England erkannte durch diese Niederlage, daß Deutsch⸗ nd anfing, auch von Süden her eingekreist zu werden. Außerdem bot diese Niederlage England das Schauspiel eines Celöscheng des ber die görtliche Gerechtigkeit war Über soviel Zynimus empört und der Balkanblock, das Werk England und seiner Helfershelfer, war von kurzer Dauer. Nachbarn befretten sich schließlich aus der perfiden Falle, in die siie und vereinigten sich mit unserer Sach ahen sich in diesem Kriege alle Clemente des Erfolges auf unsere Seite gestellt.
Ehemals verkündeten einige unserer Landsleute, die kelne Ahnung ischen Welt hatten, unter Freuden⸗ lischen Diplomaten in einem Wagen
forte. Aher durch ihre ür ihren M ößgriff bü
Moslems na
türkischen Erwachens. Unsere bulgarischen
eraten waren,
en in der polit nkunft einen en
von den Aenderun kundgebungen die h unserer Großwesire vor der Hoben weise haben fie das Land schwer Um nicht von neuem in einen solchen unbellvollen Fritum zu verfallen, aben wir ungesäumt unser mächtiges Banner, mit den ruhmreichen Adlern vereinigt, die sich gegen die Russen und ihre Verbündeten Denn wir waren überzeugt, d den Ausgang nach den freien Merren führen. Wir befanden ung auf ibrem Wege und die Franzosen warteten auf unser Ende. tem Tage ab, wo der allgemeine Krieg ausbrach, bis
Eintritt in denselben, wurden unserer Regierung von be verschiedene Vorschläge gemacht. territoriale Integrltät ju gewährleisten. r ung die Unverletzlichleit umseres Gebietes zu perbürgen. Aber da wir wußten, daß dieses Garantie vsem, das durch den Pariser Vertrag schaffen war, nur eine drückende Vormundschaft bedeutete, und da iche Erinnerung an die Gebietzverlusse, welche ntente erlitten batten, in unserem B waßt sein lebte, um uns als Lehre zu dienen, so konnten wir natürlich an olches Entzegenkommen nicht annehmen. Deutschland ung ein Hündnis zu gleichen R chren und von lan Dauer auf der Grunglage gegenseitigen und (leichwertigen Beistandes Uebrigens waren wir von der Notwendigteit überzeugt, uns mit den Mütelmächten zu deretnigen, um den Saat vor der Sintflut zu retten. Der Wille unseres erhabenen Herrscher geeichfalls in diesem Sinne zu kennen. mit Ermächtigung Seiner Kafserlichen Majestät, den deutschen Vorlch an und un serzeichneten vo ichttger Grörterungen, und fo * Kö e,. 2 5 er Gefahr einem Schicksal entsprang, dauernd don jwei Mac
Kurz: die ir wann ihre
en lassen.
Rassen den Krieg für
u unserem Die Entente schlug vor, uns unsere ntente hot uns an,
andererseits die schieckl wir für Rechnung der
Im Gegensatz hierzu
gegen jede Gesahr vor.
Wir nahmen, immer Kufrichtigkeit den Vertrag, die Fruch eben lo aunr rde unser Staat
gelchoben zu werden. ; wieder, um als eines der Glieder des
taatsangebör gegensein iger und nicht einen
haben diese Weiter haben wir
der Kapit⸗lasionen darin gefunden einen Delegierten nach Berlin geschickt, wo seit vier Monaten echne es mir zur Ehre, Ihnen mit- zuteilen, daß bis auf einige Emnjelfragen ein endgültiges Ginver⸗ Der in Rede sthrnde Vertrag wird binnen kurzem die Ratifikation durch die beiden Souveräne erbalten und in den Zeitungen veröffentlicht werden. bracht, auf Ein selbelten einzugehen, aber ich kann Ihnen sagen, daß urket dieselben Rechle und Befugnisse grnießen werden, wie die ogmanischen Konsuln in Deutschland. Die Untertanen beider Länder werden in beiden Ländern gleiche Rechte hinzufügen: zum Benpi⸗l Frankreich und England, einander stellen würden, um ihre Beziehungen haben wir ung in den Konventionen gestellt, deren Abschluß Mit einem Wort: die heiden Staaten, die sich durch die politischen Ge= egenübergestellt sehen, haben sich auf der genseitigen Rechte und ibrer egssorgen Konventionen be- ezlehungen vor jeder
Besprechungen stattfinden. händnis erreicht ist. Ich halte ee nicht fär ange.
die deutschen Konsuln in der
schicke egotstischen Feind gegensettiger Souveränität geeinigt und trotz der raten und abgeschlessen, um falschen Auslegung zu sichern. Während un die Souderaäne und die Regterungen beschärfigt find, das Feld ihrer Tätigkeit und die Beziehungen der beiden Länder auf feste Frundlagen zu stellen, und während unsere tapferen Armeen unseren Feinden förliche Schläge beibringen, nichts schmeichelhafter sein, als die Führer der verschledenen
der verbündeien Macht in unserer Mitte zu sehen, die
tung ihrer
re künftigen
mit einigen Worten auf die bedeutungsvolle Rede des Min Aeußern antworte. Exzellenz Halil Bei hat mit Uürberzeugung in elner R Reiches hinaus Widerhall finden wird, die p ründe dargetan, ie
lossen hat, in diesem Völkerrin unsere und unserer Bund die politische
die weit über die
nit den, un tt
übergegangen. Welch
faden ale in ber Anwesenhei