1916 / 119 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 20 May 1916 18:00:01 GMT) scan diff

Parlamentarische Nachrichten.

Das Mitglied des Herrenhauses Freiherr von Twickel, Ritterguisbesitzer auf Stovern bei Salzbergen, ist, wie den Tagesblättern aus Münster i. W. berichtet wird, am 19. d. M. gestorben.

Kriegsnachrichten. Großes Hauptquartier, 20. Mai. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz.

In den Argonnen drangen deutsche Patrouillen nach eigenen Sprengungen bis in die zweite feindliche Linie vor. Sie stellten beim Feinde starke Verluste an Toten fest und kehrten mit einigen Gefangenen zurück.

Gegen unsere neugewonnenen Stellungen beiderseits der Straße Hau court Es nes wiederholt gerichtete Angriffe wurden wiederum glatt abgewiesen.

Fünf feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen, und zwar eines durch Infanteriefeuer südöstlich von Vailly, die anderen vier im Luftkampf bei Aubreville, am Süd⸗ rand des Hessenwaldes, bei Avocourt und dicht östlich von Verdun.

Unsere Flieger griffen feindliche Schiffe an der flandrischen Küste, Unterkunftsorte, Flughäfen und Bahnhöfe bei Dünkirchen, St. Pol, Dixmude, Pope⸗ ringhe, Amiens, Chälons und Suippes mit Er⸗

folg an. Oestlicher Kriegsschauplatz. In der Gegend von Smorgon brachte ein deutscher Flieger nach Luftkampf ein russisches Flugzeug zum Absturz.

Balkan⸗Kriegsschauplatz.

Keine besonderen Ereignisse. . . Oberste Heeresleitung.

Wien, 19. Mai. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Russischer und südöstlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse.

Italienischer Kriegsschauplatz.

Die an der küstenländischen und Kärntner Front eingetretene Feuerpause hielt im allgemeinen auch gestern an. Heute früh wurden zwei feindliche Angriffe auf die von unseren Truppen unlängst gewonnenen Stellungen östlich Monfalcone abgeschlagen. Eines unserer Seeflugzeug⸗ geschwader belegte die Bahnhofsanlage von San Giorgio di Nogaro und die feindliche Seeflugstation nächst Grado erfolgreich mit Bomben.

An der Südtiroler Front gewann unser Angriff unauf⸗ haltsam Raum. Auf dem Armenterrarücken wurden sechs italienische Angriffe abgewiesen. Unsere zwischen dem Astach⸗ und Lain tale vorgerückten Kräfte unter Führung seiner K. und K. Hoheit des Feldmarschalleutnants Erz⸗ herzogs Karl Franz Joseph trieben den Feind an der ganzen Front weiter zurück und bemächtigten sich heute früh der italienischen Win Campomolon und Toraro. Zwischen Lain⸗ und Brandtal (auf Vallarsa) erreichten unsere Truppen den Nordrand des Col Santo. Im Etschtale mußten die Italiener die Orte Marco und Mori räumen. Die Zahl der seit Beginn unseres Angriffs gemachten Gefangenen hat sich auf über 10000 und 196 Offiziere, die Beute auf 51 Maschinen⸗

Bericht des

Helsingborg, 19. Mai. Dampfer „Trave“ wurde 30 Minuten auf der Höhe von Kullen von einem, wie man vermutet, englischen U-Boot beschossen, torpediert und ver⸗ Die Besatzung, 17 Mann stark, ist gerettet. englische U⸗Boot machte sich dabei eines mißbrauchs schuldig, indem es die deutsche Kriegsflagge um den Dampfer aus den gewässern herauszulocken.

London, 20 Mai.

euerkämpfe, Scharmützel von

Der Krieg zur See.

(W. T. B.)

*

Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.

Konstantinopel, 18. Mai. (W. T. B.) ptquartiers: 9. ront nichts Neues. aufasusfront hat unsere Artillerie auf dem rechten Flügel feindliche Lager unter wirksames nommen. Oertliche in der Mitte und auf dem linken Flügel. wei feindliche Flugzeuge, die, von Tenedos kommend, eerenge überflogen, wurden durch unser Feuer vertrieben. In den Gewässern von Smyrna schossen zwei feindliche Kriegsschiffe einige Granaten auf gewisse Oertlichkeiten und zogen sich dann zurück. Im übrigen nichts von Bedeutung.

Amtlicher

euer ge⸗ atrouillen

(W. T. B.) Der deutsche gestern abend um

9

Flaggen⸗

schwedischen Hoheits⸗

Nach einer Lloyds⸗ meldung aus Grimsby ist das Motor⸗Fischerboot „Hull“ von einem Unterseeboot versenkt worden. wurde gerettet.

Die Besatzung

Derren Bergman, in den Hauptrollen aufgeführt. meister von Strauß. Infolge eingetretener Bindernisse muß die für Montag, den 22. d. M. angekündigte Vorstellung Atda“ verschoben werden. Es wird statt dessen Fidelio!“ gegeben. Die im Vorverkauf bereits verkauften Eintrittskarten f

132. Dauerbezuge vorstellung (. Alta“) am 22. d. M. haben Gültigkeit für die neuangesetzte Vorstellang (. Fidelio“). nur bis jum Beginn der Vorstellung, an der Qpernhauskasse zu züglich des amtlichen Aufgeldes zurückgenommen. Eine spätere Zurück⸗

nahme ist aus

Theater und Musik.

6 .

glichen Schauspielhause wird morgen, Sonntag, Ibsens „Peer Gynt“ mit der Begleltmusik von Edward Grieg ge⸗ geben. ? Sxielleiter ist Dr. Bruck.

Im Lessingtheater finden am Montag und Freitag nächster Woche die letzten Aufführungen von Peer Gynt“ in dieser Spielzeit Am nächsten Sonnabend geht Schwarzpeter“, Lustsptel von Hjalmar Bergström und Anker Larsen, zum ersten Male in Szene und wird am nächsten Sonntag wiederholt.

Im Schillertheater Charlottenburg werden am Dienstag die drei Einakter Der Kammersänger', ‚„Hockenjos' und Eister Klasse“' zum ersten Male aufgeführt werden.

Mannigfaltiges.

Im Königlichen Opernhause wird morgen Verdis Masken ball' mit den Damen Gottze, Artht de Pabilla und Kemp und den ; Schwaiß, Habich, Bachmann, Schwegler und Dirigent ist der Kapell⸗

*

Ur

Ste werden auch, jedoch

Zu der St. Petersburger Meldung, wonach die russischen Mitglieder der nach Stockholm einberufenen Kommission von Vertretern des Roten Kreuzes ihre Teilnahme an der Tagung abgelehnt haben, well das deutsche Meglied sich geweigert hätte, das Bedauern über die Versenkung des russischen Lazarettschiffs

Portugal“ auszusprechen, wird dem W. T. B. von zuständiger

zelch n deg R ten Kreuzes tragen, acch Truppen und Kriege,. material befördert; die Verser tung irn somit gerechtfertigi gewesen. Das Deuische Rote Kreuz konnte daher, ohne zu der amt. Lichen Darstellung in Gegensatz zu treten, dem Verl ngen deg Russischen Roten Kreuzegz, dem Bedauern über die Verlenkung des Dampfers Autdruck ju geben, nicht entsprechen. Ez bei aber schon vor dem Eintreffen der Kommissiongmitglieder in Stockholm dem Russischen Roten Kreuz sein Bedauern über den Verlust von Mitgliedern des Roten Kreuzes aug Anlaß der Ven senkung übermitteln lassen. Auch hat es, ebenso wie das Oester. reichssche und dag Ungarische Rote Kreuz, seinen Vertreter in der Kommission ermächtigt, gemeinsam mit den übrigen Kommisstong. mitgliedern das Bedauern der an der Kemmission beteiligten Ver, bände des Roten Kreuzes darüber auszusprechen, daß bei der Ver, senkung der „Portugal! und des zsterreschischen Hospltalschiffg Elektra“! Mitglieder des Roten Kreuzes verunglückt sind. Da die russischen Delegierten hierauf nicht eingegangen sind, hat die Kom, mission leider ihre Tätigkeit nicht beginnen können.

Im Wissenschaftlichen Theater der ‚Urankta“ wird in nächster Woche der Vortrag „Im eroberten Warschau' am Montag Mittwoch und Sonnabend gehalten und Freitag wird der Vortrag Von den Rekitnosümpfen bis zum Narotschsee“ wiederholt werden. Am Dienstag wird der Direktor Goerke feinen Vortrag ‚An den Grenzen von Südtirol und Ilallen? noch einmal halten. Außerdem finden morgen und am nächsten Sonnabend, Nachmittags, Vorträge zu kleinen Preisen statt, und zwar wird der Vortrag Aegypten, der Suezkanal und der Welt, krieg‘ gehalten werden.

Konstanz, 19. Mai. (W. T. B.) Der Austausch von Schwerverwundeten hat gestern wieder begonnen. Um 7 Uhr 40 Minuten Abends traf der erste Zug mit kriegsuntauglichen Franjosen bier ein. Ein Zug mit deutschen Kröiegt— Invaliden trifft am Sonnabendmorgen um 8 Uhr 30 Min. aus Frankreich hier ein. Die Beförderung kranker Kriegegefangener nach der Schweiz wird vorläufig eingestellt. Seit dem 1. Mit wurden in 15 Sonderzügen rund 65809 erholungabedürftige französische Kriegt, gefangene von hier nach verschiedenen Kurorten der Zentral, und der Westschwetz befördert.

Matland, 19. Mat. (W. T. B.) Mailänder Blätter melden aus Rimini, der Schaden des vorgestrigen Erdbebens set sehr erheblich; etwa 1900 Baulichkeiten seien beschädigt worden, zehn zusammengestürzt; viele, darunter öffentliche Gebäude, seien dem Zusammenbruch nahe. Einige mußten auf politzellichen Befehl ge— räumt werden. .

Rotterdam, 19. Mat. (W. T. B.) ‚Rotterdamsche Courant“ meldet, daß vergangene Nacht der Dampfer „Kilkenny auß Tilbury mit 122 deutschen, 4 ö5sterreichischen Frauen, 101 deutschen, einem österreichischen Kinde und einen Mann, alle aus Britisch⸗Indten, angekommen ist. Sle sind am 30. Märj mit dem Dampfer Golconda“ aas Bombay abgereist und um das Kap der Guten Hoffnung nach England gefahren. Ez waren außer den Frauen und Kindern noch 236 Männer, meist Missionare, an Bord, die ebenfallz aus Britisch. Indien auegewiesen worden waren. Die Männer bleiben vorläufig in England. Die in Rotterdam angekommenen Frauen erzählten, daß sie eine gute Retse batten und mit der Verpflegung auf der Go conda“ zufrieden waren. Sie reisten heute nachmittag mit einem Sonderzug über Goch welter.

Kopenhagen, 19. Mat. (W. T. B.) „Berlingske Tidende meldet: Während der heftigen Stürme der letzten Tage wurden am Nordteile der Westküste Jürlands eine Anzahl englischer Minen angetrieben. Ez handelt sich dabei um eine neue An von Minen, die größer als die bisher bekannten sind. Bei einer Mine, die ungewöhnlich groß ist, konnte die Herkunft bisher nicht festgestellt werden.

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Morgen sowie am Donnergta;

M 119.

Tarlamentsbericht.·

Tentscher Reichstag. 50. Sitzung vom 19 Mai 1916, Nachmittags 2 Uhr.

Am Bundesratstische: Unterstaatssekretär Dr. Richter Di / . 3. er, Di 2 toren im Reichsamt des Innern 2 und * 353

ö. 1 Dr. Kaempf eröffnet die Sitzung um 2M Uhr. ö Die Epezialberatung des Etats für das Reichsamt des Innern wird ortgesetzt. 2 den von der Haus— haltskommission vorgeschlagenen Resolutionen liegen zum zrsten Ausgabetitel „Staatssekretär“ weiter vor die beiden Resolutionen Albrecht und Genossen (Soz.): xzden Reichskanzler zu ersuchen, darauf hinzuwirken daß die auf Grund des Ermãchtigungsgesetzes dom 4. August 191 e. statteten Ausnahmen von den Schu tzbest im mung en fl r jugendliche Arbeiter und Arbeiterinnen wieder beseitigt werden“, . und „den Reichskanzler zu ersuchen, dahin zu wirken die vo stellvertretenden 5 erlassenen . , den S arzwang für jugendliche Arbeiter und Arbelterinnen aufgehoben werden“.

Abg. Giebel (Soz,): Daß auch während des Krie i Soialpolitit fortgesetzt werden muß, ist für meine 6 g Freunde eine Selhstverftändlichkeit. (E kemmt aber auf den Inhalt dieser Sozialpolitik an, sie muß eine vollwertige sein. Dies liegt im allgemeinen Volksinteresse. Das wird auch von hervorragenden Sosialpolitikern anerkannt, die nicht meiner Partei angehören Daß das deutsche Volk nach dem Kriege nicht die Mittel baben sollt. um eine konsequente Sozialpolitik durchzuführen, muß bestritten werden. Die wirtschaft lichen und kulturellen Bezlehungen det Na, tionen sind P eng, daß eine Nation nicht aus dem Wirtschafts. und Kulturleben ausgeschaltet werden kann. Wir brauchen in diefer , dom Ausland nichts zu befürchten. Die wirtschaftlichen Felgen des Krieges sind vielfach für die Arbeiterschaft und bie kleinen selbstandigen Existenzen des Mittelftandes geradezu verhängnisvoll. Die Entwertung des Geldes hat ungefähr wie eine Lohnvermtnderun um 389 35 gewirkt. Dankbar soll anerkannt werden, daß eine An⸗ zahl Arbeitgeber bereit gewesen ist, der Erschwerung der Subsistenz der Angestell ten und Arbeiter durch Zuwendung an die Familien und durch Erhöhung der Löhne Rechnung zu tragen. Aber es wird damit nicht entfernt eine zureichende Abbiffe , Mit dem Burgfrieden steht manches nicht im Einklang, was auf diesem Ge— hiete Unerfreuliches geschehen ist. Arbeiter, die unter dem Truck der Teuerung um Lohnzulagen gebeten hatten, sind auf die Straße ge⸗ setzt, ohne weiteres entlassen worden, und' man bat ibnen sogar die Erlangung einer anderen Arbeitsgelegenbeit zu verlegen gesucht. Soll der i , in den Lohnkämpfen, als der der Burg- 662 aut. en ist, wirklich respektiert werden, so muß das auch titens der eitgeber geschehen. Bei den Bergarbei tern ist es vor= gekommen, daß man zwar eine geringe Lohnerhöhung pro Schicht zugestand, aher gleichzeitig die Schicht anderweit bemaß., so daß die 3 illu 23 wurde. Auf solche mehr als eigentüm-⸗ lichen Machenschaften sollten doch die Auffichtsbehorden ein wach= sames 2 haben. Von einem guten Verhältnis zwischen Ange— stellten und Prinzipal im Kaufmannsstande ist kaum noch die Rehe, sehr zahlreich ist die Klasse der Kaufmannsangestell ten, die trotz der immer unerträglicher werdenden Teuerung nach wie vor mit ver— kürzten Gehältern arbeiten müssen. Der wirtschaftliche Zwang, ver— dienen zu müssen, den der Krieg der deutschen Arbeiterfrau beschert

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger. 1916.

Berlin, Sonnahend, den 20. Mai

wir uns erklären, denn mit 15 oder 13 M in der Woche kann der Zugendliche heute seinen Lebensunterhalt nicht mehr“ bestreiten. Ter Sparzwang ist auch nicht berechtigt, denn niemand kann be— zaupten, daß ein großer Prozentsatz der Jugendlichen infolge des hohen . sich einem leichtsinnigen Lebenswandel hingibt; aus eigener obachtung kann ich sagen, daß es sich nur um einen derschwindend einen Prozentsatz handelt. Um dieseswillen darf man doch nicht Weoder 853 R der Jugendlichen unter eine Generalpormundschaßt stellen. Die Jugendlichen freuen sich gerade, wenn sie zum Unter— halt der Familie beitragen können, manche Sparerlasse. z. B. der⸗ lenige im X. Armee korpsbezirk, beschränken sogar die Freizügigkeit h ' 2. 22 . . : K . Die Arbeitgeber sollen zunächst die ersparten Lohnbeträge einbehalten. Wer gibt aber eine Garantie gegen Schieberelemente, wie sie z. B. Arbeiterbeiträge für die Krankenkassen unterschlagen haben. Es fragt 14 überhaupt, ob die Sparerlasse eine gesetzliche Grundlage haben. Wir beantragen deshalb deren Aufhebung. Daß das Mannschafts⸗ er lorgungsgesetz geändert werden muß, darüber besteht Einigkeit im Reichstag. Insbesondere sollten auch Kriegswaisenrenten für die Kinder gewährt werden, die eine Frau mit in die Ghe gebracht kat sowie Kriegszuschüsse zu den Invalidenrenten eingeführt werden. Ve? klagenswerk ist es, daß noch immer Aufrechnungen auf die Invaliden— renten vorkommen, denen die rechtliche Grundlage fehlt. Was das Ver—⸗ dot der Nachtarbeit in den Bäckereien betrifft, so müffen namentlich die Kleinmeister wissen, woran sie nach dem Kriege sind. Die Reichs— regierung sollte diese wichtige Frage endlich zum Abschluß bringen; auch die Kleinmeister sind Gegner der Nachtarbeit. Ein Kleinmeister, der im Felde steht, hat geschrieben, diejenigen Bäcker, die die Racht— arbeit beibehalten, sollten ihren Beruf aufgeben und Nachtwächter werden, Solange keine Klarheit geschaffen ist, können die Betriebe sich technisch nicht auf die Nachtarbeit einrichten. Sehr wichtig für die Ueberleitung aus dem Kriegs- in den Friedenszuftand ift auch die Frage der Regelung der Arbeitsnachweise. Gs ist höchste Zeit, daß grganisato rische Einrichtungen auf breiter Grundlage geschaffen werden. Auch die. Arbeitslosenfürsorge spielt mit hinein. Bie Färsorge für die Tertilarbeiter muß auf die Juckerbäcker ufw. ausgedehnt werden. Es ist jetzt schon Zeit, der Arbeitslosenversicherung näherzutreten. Die Kriegsteilnehmer würde es beruhigen, wenn mitgeteilt würde, was für sie zur Ueberleitung in den Friedenszustand gescheben foll. In Oesterreich ist eine Verorbnung erlassen worden, die den zum Heere eingezogenen Privatangestellten die Rückkehr in den früheren Dienst wesentlich erleichtert. Deutschland sollte diesem guten Beispiele folgen. Hoffentlich erfüllen in dieser Beziehung die Unternehmer ihre vaterländische Pflicht. Die Arbeiter dürfen in ihren Ansprüchen an die Betriebspensionskassen nicht verkürzt werden, sie dürfen ihre Bei— träge nicht verlieren, wenn sie in ihre alte Arbeitsstätte nicht zurück— kehren können. Ebenso müssen auch die Hinterbliebenen der Kriegs— teilnehmer geschützt werden. Hoffentlich wird nach dem Kriege die Sozialpolitik in einem Sinne fortgeführt werden, daß die Arbeite unter den Nachwirkungen des Krieges nicht zu leiden haben. Unterstaatssekretär Dr. Rich ter: Ich möchte zunächst dem Berichterstatter und dem Abg. Giesberts herzlichst danken für die freundlichen Worte, mit denen sie meines früheren Herrn Chefs ge— dacht haben, für die warmen Wünsche, die sie für feine Wieder— enesung ausge sprochen haben, und für die Anerkennung seiner Wirk— 3 eit als Staatssekretär und als Stellvertreter des Reichskanzlers. uf die wichtigsten von den Abgg. Giesberts und Giebel berührten Fragen erlaube ich mir etwas näher einzugehen, zunächst auf Fie Frage des Arbeiterschutzes der Frauen und Jugendlichen, zu der der Antrag Albrecht vorliegt. Die Reichsverwaltung erkennt die große e deutung einer pfleglichen Sorge für das Wohl der weiblichen Be— völkerung sowohl für die Volksvermehrung wie für das Volkswohl überhaupt an. Die Reichsverwaltung wünscht dringend, daß die Arheiterschutzbestimmungen für die Frauen und für die Jugens lichen auch während der Kriegszeit möglichst beachtet werden. Das Er⸗

nehme an, daß Remedur eintreten wird, soweit sich die Berechtigung der Klagen über hervorgetretene Schäden herausstellt. Dem Abg. Giesberts kann ich erwidern, daß die Reichsleitung durchaus davon durchdrungen ist, daß für den Wiederaufbau des Reiches und für unsere Seegeltung die Sicherstellung des Betriebes unserer Reedereien dringend erforderlich ist. Es sind auch schon nicht unerhebliche Mittel dafür zur Verfügung gestellt. In einzelnen Fällen ist damit schon vorgegangen worden und zwar nicht nur an Geld, sondern auch durch Zurverfügungstellen von Arbeitern nähere Mitteilungen kann ich darüber nicht machen. Der Kriegsminister hat sich schon bereit erklärt, Beurlaubungen zu diesem Zweck zu bewilligen, soweit es irgend möglich ist. Das Verbot des Nachtbackens besteht, gilt während des Krieges und auch nach dem Kriege, bis es vom Reichskanzler aufgehoben wird. Es ist also vorläufig gesichert, es wird auch rechtzeitig dem Reichstage eine f t nach Friedensschluß eine Lücke losenfürsorge bin ich der Mei⸗ ge eine g Zahl von Arbeitslosen nicht vorhanden sein wird. im Gegenteil eine große Nachfrage auf allen Gebieten stattfinden, ei mal der Konjunktur, und jeder Arbeitgeber wird bestrebt sein, tüchtige Arbeiter zu be⸗ kommen, und er wird auch seine aus dem Kriege zurückkehrenden Arbeiter wieder einstellen. selbstverständlich wird auch diese Frage uns weiter Die Versicherungsbeiträge derer, le durch den Krieg wurden, in ellen zu bleiben, kann man ni rfal mochte sogar annehmen, daß heute, we der ; darauf klagen würde, das G ihm den Anspruch zugestehen würde, weil es ja ein schreiende echt wäre, die Beiträge einfach erklären. i Ausführungen möchte ic schränken. Abg. Freunde bedauern a Delbrück durch Krankheit verhindert ist, hier zu erscheiner in z r velches ungewöhn⸗ t, ein Maß, um so ̃ sich aus der Kon⸗ e als Bundesstaat ergaben. Wir haben stets ankbar anerkannt, wie vornehm, ruhig und sachlich er immer e Ansicht vertreten hat, auch wo sre mit anderen nicht übereinstimmte, und wie er dazu beigetragen hat, di er auf ein bohes Niveau zu bringen. Wir wünschen, daß seine Gesundheit baldmöglichst erde, damit er weiter seine Kräfte der Allgemein⸗ ar machen kann. Was die Familienunterstützung angeht. schen wir alle, daß sie gewährt werde, wo irgend ein Nofftand. in Bedürfnis vorhanden ist. Es ist ja seitens des Reichstages iese ber wir können leider die Augen en Beschlüsse noch rt werden. Aus den iezentren werden berechtigte des platten Landes

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Seite folgendes mitgeteilt: Nach der amtlichen türkischen Daistellung

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Der Stelloertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

bat der russische

ampfer Portugal“ bei seiner Torpedterung durch ein türkisches Unterseeboot nicht die vorschriftsmäßigen Ab

Theater. Königliche Schanspiele. Sonntag:

Cverr haus. 131. Abonnements vorftellung Dienft. und Freiplätze sind aufgehoben. Ein Maskenvall. Dyer in drei Akten Musik von Giuseppe Verdi. Mustkalisch Leitung. Herr FKepellmeifter von Strauß Regie: Herr Rerisseur Bachmann. Cböre Herr Professor Rüdel. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 137. Abonnemente vor- stellung. Dienst und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Peer Gynt von Henrik Ibsen. (In jehn Bildern) In xreier Ueber⸗ tragung für die deutsche Bühne gestaltet von Dietrich Eckart. Mustk von Edward Grieg. Mustkalische Leitung: Herr Fapellmeister Dr. Begl. In Szen⸗ gejetz 2. enn Regisseur Dr. Bruck. Anfang

*

Montag: Dpernhauß. 132. Abonne⸗ menisvorstellung. An Stelle der ursprüng⸗ lich angekündigten Vorstellung Aida“: Fivelio. Over in zwei Akten von Ludwig van Beethoven. Text nach dem Französischen von Ferdinand Treitschke. Zu Anfang: „Ouwnertüre zu Fidelio“. Vor der letzten Verwandlung: „COuver⸗ türe Leonore (Nr. 8). Musikalische Leitung: Herr Fapellmelster von Strauß. Megie: Herr Reglsseur Bachmann. Chöre: Derr Professor Rüdel. (Leonore: Fräulein Gertrud Kappel vom Königlichen Hof. 6 in Hannover als Gast.) Ansang 71 Uhr.

Schau splelhaus. 138. Abonnementgvor⸗ stellung. Rosenmüller und Finke. Lust⸗ jviel in drei Aufzügen von Garl Töpfer. In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Dr. Bruck. Anfang 7 Uhr.

Opernhaus. n ,. Die Afri aner in. Mittwoch: Richarb. Wagner⸗ Zyklug. 5. Abend. Tristan und Isolde. Donnergtag: T IZreitag: . , 1 1 *

onntag Wagner . Zoklus. 6. Abend: Die Meistersinger von Nürnberg.

Schauspielhaus. Diengtag: Die Jour⸗

Mittwoch: Nosenmüller

Dentsches Theater. (Direktion: Mar Reinbardt.) Sonntag, Abends 8 Uhr: Die Lästigen. Die arüne Flöte.

Montag bis Sonnabend: Die Lästigen. Die grune Flöte.

Kammerspiele.

Sonntag, Abends 85 Uhr: Ballett. Der eingebildete Kranke. Montag bis Sonnabend: Ballett. Der eingebildete Kranke.

Volksbühne.

(Theater am Bülowplatz.) (Untergrundbahn Schönhauser Tor.) Direktion: Max Reinhardt. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu leinen Preisen: Doppelselbsimord.

Abends 8. Uhr: Die Mottenburger. Montag bis Sonnabend: Die Motten⸗ burger.

Berliner Theater. Sonntag, Abende 8 Uhr: Wenn zwei Hochzeit machen. Gin Scherzspiel mit Gesang in 4 Bildern von Rudolf Bernauer und Rudolph Schanzer. Musik von Walter Kollo und Willy Bredschneider.

Montag und folgende Tage: Wenn zwei Hochzeit machen.

Theater in der Köͤniggrätzer

Straße. Sonntag, Abends 7,55 Uhr⸗ Ein Traumspiel. Phantastisches Drama in einem Vorspiel und drei Atten (14 Bildern) von Auguft Strindberg. Uebersetzt von Emil Schering. Musik von G. N. von Reynicek.

Montag, Mittwoch und Freitag: Ein Traum spiel.

Dienstag, Donnerstag und Sonnabend: sameraden.

——

Komüdienhaus. Sonntag, Nach. mittags 3 Uhr: Extrablätter! Abende 8 Uhr Der siebente 7 Lustspiel in drel Akten von Rudolph Schanzer und Ernst Welisch.

Montag und folgende Tage: Per

Dentsches Kunstlertheater. Nürn-· bergerstr. 70 71, gegenüber dem Zooloaischen Garten.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Don Juan von Moltöre. Abends SI Uhr: Die selige Exzellenz. Lustspiel in drel Akten von Rudolf Presber und Leo Walther Stein.

Montag und folgende Tage: Die selige Exzellenz.

Schillertheater. O. (Wallner theater,) Sonntag, Abends 8 Uhr: Bürgerlich und romantisch. Laästspiel 3 6 Akten von Eduard von Bauern⸗

Montag und Freitag: Der Ehren⸗ bũrger.

Dienttag und Donnerstag: Bürgerlich und romantisch.

Mittwoch und Sonnabend: Mutter Thiele.

Charlottenburg. Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Die fünf Frankfurter. Abends 8 Uhr: Alt⸗Heidelberg. Schau⸗ sviel in fünf Akten von Wilhelm Meyer⸗ Förster.

Montag, Mittwoch und Freitag: Ehr⸗ liche Arbeit.

Dienstag: Zum ersten Male: Der stammersänger. Hockenjos. Erster Rlaffe.

Vonnergztag und Sonnabend: Der Kanmmersänger. HSockenjos. Erster Klasse.

Deutsches Opernhaus. (6d“ʒi lottenhurg, Bismarck Straße 34 57. Direktion: Georg Hartmann.) Sonntag, Nachmiltaas 3 Uhr: Der Wildschütz. Abe nds 7 Uhr: Die Meistersinger von Nürnberg. Oper in drei Akten von Richard Wagner. (Hans Sachs: Kammer sänger Friedr. Plaschte.)

Montag: Der Troubadour.

Vienttag: Carmen.

Mittwoch Parsifal.

Donnerztag: Der Bettelstuben .

reitag: Lohengrin.

siebente Tag.

onnabend: Die Flebermaus.

Cessingtheater. Sonntag, Nachmitt. 3 Uhr: Komödie der Worte. Abends 38 Uhr: Iblen⸗Zyklus. Nora. Schausptel in drei Aufzügen von Henrik Ibsen. Deutsch von Wilhelm Lange.

Montag: Veer Gunt.

Dienstag und Donnerstag: Gespenster.

Mittwoch: Baumeister Solnes.

Freitag: Zum letzten Male: Peer Gynt.

Sonnab.: Zum ersten Male: Schwarz⸗ peter.

Komische Oper. (An der Welden dammer Brücke.) Sonntag, Nach⸗ mittags 35 Uhr: Jung muß man sein. Abends 83 Ubr: Der Favorit. Komische Operette hon Fritz Grünhaum und Wilhelm Sterk. Mustk von Robert Stolz.

Montag und folgende Tage: Der Favorit.

Theater am Nollendorfplatz. Sonntag, Nachmittags 14 Uhr: Das Fürstenkind. Operette von Franz Lehär. (Julius Spielmann als Gast.? Abends 19 Uhr: Immer feste druff! Vater⸗ ländtsches Volksstück in vier Bildern von Hermann Haller und Willt Wolff. Musik von Walter Kollo.

Montag und folgende Tage: Immer feste druff!

Dienstag, Donnerstag und Sonnabend, Nachmlttags 4 Uhr: Martha.

Thaliatheater. ( Plrektion: Kren und Schönfeld.) Sonntag, r fag 3 Uhr: Johaunisseuer. Ahendt 87 Uhr: Blonbinchen. Posenspiel mit Gesang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Kurt rn, ,, ,,. von Alfred Schönfeld. Musik von Gilbert.

Montag und folgende Tage: Blon⸗ dinchen.

——

Theater des Westens. (Station:

, m, Garten. Kantstraße 12.)

nfag, Abends J Uhr: Kubtnke.

7 Bilder nach Georg Hermann. Mustk von Bogumil Zepler.

Montag und folgende Tage: Kubiute.

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236) Sonntag, Abends 87 Uhr: Brauchhar G Fiz. Schwank in drei Akten von R. Geßner und M. Bendiner.

Montag und folgende Tage: Brauch- bar Æ Fix.

Birkns Fusch. Sonntag, Nach, mittags 4 Uhr und Abends 9 Uhr: Zwei Vorstellungen. In beiden Vorstellungen ungekürzt: Das großartige Ausstattungk⸗ stück, Ostern“ von Paula Busch. Vorher: Das glänzende Mai⸗Programm. (Nachmittags hat jeder Erwachsene ein angehöriges Kind unter 10 Jahren frei auf allen Sitzplätzen, jedes wellere Kind zahlt halbe Preise.

Montag und folgende Tage, Abendt 9 Uhr: „Ostern“ und das glänzende Mai ⸗Programm.

Familiennachrichten. Ver lobt: Frl. Llll Liselotte Werler mit rn. Hauptmann Curt von Schlichting

Bad Nenndorf Mainz⸗Kastel). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Ober—

leusnant von Wolfframgdorff( Berlin). =

Hrn. Landrat Tilo Frhrn. von Wilmgwekt Brüssel Essen⸗ Hügel). Eine Tochter: Hrn. Carl Detlof von Winter⸗ feld Vahrnow (Gülitz). Hrn. Pro fessor Vr. med. Eugen Joseph (Berlin) Hrn. Arno Frhrn. von Stelnaecker, (Rol Lobendau, Schles.).

Gestorben: Herr Rütergutsbesitzer Arthur Stössel von der Heye (Sehlweiden, Kr. Goldap, Ostpr.). Hr. Heinrich von Sche pen (Ger lin? Nichersqᷣ zncwelze

.

Verantwortlicher Redakteur:

Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Mengerting f in Berlin.

Yruck der Norbbeutschen Buchdruckerel und

Verlagtzanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Sechs Beilagen

somle bie Gg 7. Ausgabe der Veutschen Verlustlisten.

hat, wird nach dem Kriege nicht verschwinden, um so weniger, als auch nach dem Kriege die Teuerung noch lange Zeit anhalten wird. Im rheinischen Bergbau werden für die Frauenarbeit Hungerlöhne don 20 bis 23 8 Ro Stunde gezahlt; noch jämmerlicher sieht es damit natürlich in Schlesien aus. In den Hüttenwerken steht die Löhnung der Frauenarbeit durchschnittlich 50 2 unter den Löhnen der Männer. Dabei ist es nicht etwa die geringere Leistungs⸗ fäbigkeit, welche diesen Unterschied begründet. Auch die Akkordfaͤtze ür Frauengrbeit sind wesentlich niedriget als die für männliche Arbeiter. Ganz ähnlich liegt es bei den Angestellten in den Berufs- gruppen, wo auch Frauenarbeit in Betracht kommt. Auch die Ge hälter und Bezüge der weiblichen Angestellten für Stenographie und Schreibmaschine usw. in den Bureaus und Kontoren stehen weit hinter denen für die männlichen Angestellten zurück. Der Ihutz der Mutterschaft muß endlich wirksam gestaltet werden. Wenn wir früher mit unseren Forderungen auf diesem Gebiete nicht durchgedrungen sind, so werden hoffentlich die bitteren Lehren des Krieges die maßgebenden Faktoren zu einer Aenderung ihres Standpunktes bestimmen. Wir fordern den wirksamen Säuglings⸗ schutz wir fordern die Beibehaltung der Kriegswochenhilfe auch für die Zeit nach Friedenssckluß. Sofort, nicht erst nach dem Kriege, müssen die Schutzbestimmungen für die Frauenarbeit und für die Jugendlichen wieder in Kraft gesetzt werden. Ich wpelliere noch⸗ mals an den Reichstag, dieser sebr ernsten Frage seine volle Auf— merksamkeit zu schenken. Im Ausschuß sind wir mit diesem Ver— langen in der Minderheit geblieben. Mit dem kostbarsten Funda— ment für den Neubau unserer Nation darf kein Raubbau gekrieben werken. Frauen und Jugendliche werden jetzt in zwölfstündigen Schichten nicht nur Tags, sondern auch Nachts beschäftigt. Diese L usbeutung welche unsere Volkskraft zermürbt, muß aufhören. Allein in Berlin handelt es sich um rund 90 009 Jugendliche unter 13 Jahren. Die Aerzte der Krankenkassen berichten, daß die Zu— nahme der Erkrankungen der Frauen geradezu erschreckend Ist. Nervenkrankheiten, Ohnmachtsanfälle und dergleichen sind wie ein Hhleichendes Gift im Volkskörper, dem gerade aus natienalen Gründen Beachtung geschenkt werden muß. Im Interesse der Volks. gin e muß der Arbeiterschutz für die Arbeiterinnen und die Jugendlichen wieder eingeführt werden. Es ist ein Jammer, zu ehen, wie schon nach wenigen Monaten die unerhörte Inanspruch= nahme durch die lange Arbeitszeit sich in der ganzen Körperhaltung demerkbar macht. Beweise dafür, daß ohne die lange Arbeitszeit die Produktion zurückgehen würde, sind noch nicht erbracht worden und können . erbracht werden. Vielfach wird aus Bequemlich⸗ feit die Arbeitszeit nicht verkürzt, uns sind viele Fälle bekannt, . weibliche Arbeitskräfte entlassen wurden, weil nicht genügende rhei vorhanden war, und doch die Ueberstunden der weiblichen Arbeiter nicht abgeschafft wurden. Abgesehen von einigen Bezirken in Schlesien hat es noch nirgends an Arbeiterinnen gefehlt. Mag auch in einzelnen Bezirken der Arbeiterinnenschutz nicht wieder ber— Jeftellt werden können, so braucht er doch darum in anderen nicht unterbleiben. egen die generellen Sparzwangsverordnungen für Jugendliche erheben wir Ginspruch; sie find mit der großen Teuerung . in Einklang zu bringen. Man darf nicht einfach der Gesamt— st der , die freie Verfügung ühßer ihr Arbeitsein kommen beschränken. Auch gegen die vorgeschtiebenen Eätze müssen

Ohne Gewähr, mit Ausnahme der Reden der Minlster und Staat sekretãre. ;

von diesen Arbeiterschutzbestimmungen namentlich in bezug auf die zufetzen sind, empfehlen wir dringend ur Annahme⸗ auch

gewerbliche Nachtarbeit der Frauen innerhalb bestimmter Betriebs zweige Ausnahmen zu gewähren. Nun ist heute wieter behaurtet worden, daß solche Ausnahmen allgemein gemacht worden seien ern. Betriebsgruppen. Das ist nicht richtig. Der Reichskanzl hat im Gegenteil darauf aufmerksam gemacht, daß dringend geachtet werden solle, daß die Ausnahmebestimmungen auch im ein nen nur in den allerdringendsten Fällen erlassen werden, und so

in der Tat auch verfahren. Jeder derartige Antrag auf ein nahme in einem einzelnen Betriebe geht erst an den Gewerbeinspett Dieser hat zu prüfen, ob die Anforderungen, die an die weibliche gestellt werden, richtig sind, ob die Ansprüche in sittlicher Beziehu erfüllt sind, kurzum wenn er nach sorgfältiger Prüfung Vorbedingungen zur Ueberzeugung gelangt ist, ob die Arbei

werden kann, dann kann die höhere Verwaltungsbehörde nehmigung für einen einzelnen Betrieb geben. Wenn nun auch voll⸗ kommen anzuerkennen ist, daß es dringend wünschenswer t Arbeiterschutzbestimmungen auch in dieser Kriegszeit nach Me aufrecht zu erhalten, so ist es uns doch nicht möglich, der Re Albrecht zuzustimmen. Da in dieser gegenwärtigen große Zahl gewerblicher Arbeiter zum Heeresdienste eir so ist es unerläßlich, für diese in irgend einer anderen

zu schaffen. Es geschieht dies einerseits durch die Besch Gefangenen, andererseits durch die Beschäftigung von Jugendlichen. Es ist klar, daß Betrieben, die ihre bisherige Ta zeit nicht fortsetzen konnten, am besten dadurch geholfen wurde, daß sie zur Herstellung von Munition herangezogen wurden. In diesen Betrieben sind auch Frauen und Jugendliche beschäftigt. Auch in anderen Läin— n ß 8 p'. In England, werden Frguen und Jugendliche in solchen Betrieben in sehr viel weiterem Umfan

Dazu kommt ein zweiter Gesichtspunkt.

Zelt

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r ob bald, ich sage ausdrücklich bald, werden können, denn so fort nach dem Friedensschluß wird es nicht gehen. Es sind in der Schwerindustrie nur ganz vereinzelte Ausnahmefälle wo die Frauen länger als acht Stunden beschäftigt werden,; die Achtstundenschicht ist durchaus die Regel. Was die don der Kom mission vorgeschlagene Resolution betrifft, wonach Kriegsausschüsse und Schiedskommissionen zur Beilegung don Differenzen und Lohn— streitigkeiten gebildet werden sollen, so sind bei den Generalkom-= mandos entsprechende Anregungen bereits gegeben worden. Die DParerlasse sind von den militärischen Stellen ausgegangen, das Reichsamt des Innern ist damit nicht befaßt. In der Kommission hat man anerkannt, daß die Militärbehsrden von den besten Ab sichten geleitet waren, Es kann ja sein, daß der Erlaß in einem oder dem anderen Fall nicht zutreffend ausgeführt worden ist; ich will das nicht entscheiden. Wir haben Berichte eingefordert, wie die Erlasse in der Praxis wirken und wie sie sich eingebürgert baben, ob sie 2 3 ergeben haben. Auch von den Generalkommandos sind diese Frlasse erst ergangen, nachdem sie sich mit einer Reihe von Zivilbehörden in Verbindung gesetzt haben und nachdem ihnen von Schulbehörden usw. eine solche Maßnahme nahegelegt war. Ich

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Auch die Reichs⸗ dann werden die teuern. Außer⸗ Kreise des Mittel-

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fte nicht ausreichen, ist eine uner-

ber im Kriege gibt es viele unliebsame Er⸗

t überbaupt eine unliebsame Erscheinung. Aber

Aufrechterhaltung der Industrie, deren Arbeiter im lde eben.

in der Zwangslage, vorübergehend weibliche und jugendliche

zu beschäftigen. Allerdings darf über das notwendine Maß

nicht hinausgegangen werden. Das ist aber vielfach durch eberstun⸗

den und Sonntagsarbeit geschehen. Gin andauerndes Verfahren von

Ueberschichten führt schließlich zur Derabdriickung der Arbeikalei tung

es kamm sogar die Leistung einschließlich der Ueberschichlen die Leistung ohne Ueberschichten heruntergehen. Darauf sollte das amt des Innern ausdrücklich aufmerksam machen, die

und die iugendlichen Arbeiten nicht, auch nicht in der Aber die Arbeit darf ihre Kräfte nicht übersteigen,. A