1916 / 120 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 22 May 1916 18:00:01 GMT) scan diff

3. dad . Problem zu erörkern, mit allgemelnen Redenkarlen önnen wir Problem nicht lösen. Das selbe gilt auch von dem An⸗= trage Bassermann, wenn wir auch mit seinem Jielt einparstanden sind. Es sind das alles Teile eines großen lemß. Ga handelt 4 die Zukunft unseres Volkes, um die Erhaltung unserer Webrkraft. Man sollte sich e l dee, ein paar Anträge in der Kom⸗ mission gründlich vorzuberaten, statt ein Wettlaufen mit einer Anzahl von Anträgen zu beginnen. Auch die Erfahrungen mit der Wohnungs— kommission können uns dazu veranlassen. Dann wissen die verbündeten Regierungen, woran sie sind, und auch der Burgfrieden wird dadurch um besten gewahrt. h beantrage die Einsetzung eines besonderen Ausschusses für Bevölkerungsfragen.

Abg. Bassermann (ul.: Was die Beyölkerungsfragen be⸗ trifft, so liegt ein Antrag von mir und von dem Abg. Bernstein vor. Der Zweck meines Antrages ist klar. Die Reichswochenhilfe muß auch für die Friedenszeit aufrecht erhalten werden. Es wird natürlich auch die Kostenfrage zu erwägen sein. Ich habe eine Aufstellung gemacht, aber ich glaube, es ist am besten, die Frage in einer Kommission zu

rüfen. Der Antrag Bernstein enthält die Aufstellung eines Grund— 66. Dem Prinzip des Antrages stimme auch ich zu. Der Vorredner at einen hesonderen Ausschuß für Bevölkerungspolitik gefordert. Ich stimme diesem Antrage zu. Wir werden in diesen großen weittragen⸗ den Fragen uns nicht auf den Weg der Landesgesetzgebung hindrängen lassen können. Die Forderungen der Wohnungspolitik kehren immer wieder zurück, das gilt auch für das Problem der Bevölkerungspolitik. Schon vor dem Kriege hatten diese Fragen eine große Bedeutung ange⸗ sichts dieses großen Geburtenrückganges. Wir laufen Gefahr, in eine Stagnation zu kommen wie Frankreich. Die Frage ist durch den Krieg noch wichtiger geworden. Die Siegeshoffnungen unserer Feinde grün⸗ deten sich darauf, daß wir ihnen an Menschenmaterial nicht gewachsen seien. Wenn man den zussischen Bevölkerungszuwachs von 3 Millio— nen jährlich mit unserem- von 800 999 jährlich vergleicht, so sieht man die stetig wachsende Gefahr der russischen Ueberlegenheit. Es kommt hinzu der starke Verlust an Männern, die ihr Leben für das Vaterland gegeben haben. Diese Zahl beläuft sich in die Hunderttausende, dann ist mit Recht hingewiesen worden auf die Gefahr der Geschlechtskrank— heiten, die ebenfalls ungünstig auf unsere Geburtenziffer einwirken kann. Endlich kommt auch die Verminderung der Eheschließungen in Betracht. Die Mittel zur Abhilfe liegen zweifellos auf dem Gebiete, das die beiden Anträge berühren. Die Säuglingsfürsorge ist von srößter Bedeutung, weil die Verminderung der Kindersterbiichkeit mit fe, Bevölkerungszuwachs identisch ist. In der Gesellschaft für Bevölkerungspolitik ist ausgerechnet worden, daß eine Besserung pro Jahr um 260 0090 am Leben erhaltener Säuglinge erzielt werden kann. In dieser Richtung kann durch Belehrung und Aufklärung der Jugend viel erreicht werden. Eine Reihe deutscher Aerzte ist auch der Mei⸗ nung, daß das Ausbieten von empfängnisverhütenden Mitteln durch Hausierer von Reichs wegen verboten werden sollte. Ein Schwerpunkt der Frage liegt allerdings darin, daß die Möglichkeit der Begründung tines Hausstandes für unsere Bevölkerung gesichert werden muß, daß der einzelne die Kinder, die er in die Welt setzt, auch ernähren und auf⸗ ziehen kann. Das sehr wichtige Gebiet der Beamtenbesoldung muß in der Kommission, die sich mit dem ganzen Problem befassen soll, ebenfalls behandelt werden. Ich akzeptiere den Antra Ritze indem ich bitte, die Anträge einer besonderen Kommission von 3 Mitgliedern u überweisen.

Abg. Bartschat (fortschr. Volksp.): Auch wir sind mit der Tendenz der beiden Anträge einverstanden, halten aber ebenfalls für richtig, sie in einer besonderen Kommission zu behandeln. Ich habe dem Hause einen Antrag zur Annahme zu empfehlen, der die Schwie⸗ rigketten der Lederbeschaffung für die Schuhmacher erleichtern will. Die Schuhmacher sind gegenüber den Lederhändlern bei der Verteilung des Rohmaterials vielfach ins Hintertreffen gekommen. Die Roh⸗ stoffabteilung des Kriegsministeriums könnte den Wünschen der be— teiligten . in bezug auf eine gleichmäßige Verteilung un- schwer nachkommen.

Abg. Werner -⸗Hersfeld (deutsche Fraktion) Die Sparerlasse balte ich für eine sehr vernünftige Maßnahme, wenn sie auch Fehler aufweisen mögen. Wie notwendig die Sparsamkeit ist, zeigt uns gerade der gegenwärtige Krieg. Die langen Ausführungen des Abg. Stadthagen werden schon durch die Stalistik der jugendlichen Ver—= brecher in letzter Zeit widerlegt. In der Jugend liegt die Zukunft des Deutschen Reiches. Es muß alles getan werden, sie zu Fräftigen und widerstandsfähig zu machen. Für die Schaffung von Heim— stätten der aus dem Felde heimkehrenden Krieger muß gesorgt werden. Gin Hypothekenrecht muß geschaffen werden, welches Stundungen ge⸗ stattet und eine bessere Kreritgewah run herbeiführt. Mit den Kriegslieferanten sollte man nicht allzu zimperlich sein, sondern sie nach Kräften auch zu den allgemeinen Kriegslasten heranziehen. kleinen Druckereien sollte man bei der Vergebung aantlicher Druck. auftrage auch durch die Behörden, so durch das Kriegsministerium, mehr als die Reichsdruckerei und die großen Druckereien berücksichtigen.

Abg. Irl Gentr.: Die Gewerbetreibenden, die durch die Teil nahme am Heeresdienst in Not gekommen sind, haben auf die Unter— stüßung von Reichs wegen berechtigten Anspruch. Ich verweise in dieser Beziehung auf den von uns im vorigen Jahre gestellten und vom Reichstage angenommenen Antrag. Die Frage, ob das Reich oder die Einzelstaaten oder die Gemeinden die Mittel dazu bereit⸗ stellen sollen, hatten wir offen gelassen. In Sachsen und auch in Preußen ist inzwischen schon etwas geschehen. Die Provinzen sollen auch etwas beitragen. Solche Ginrichtungen sind inzwischen auch von anderen Bundesstaaten getroffen worden. Man hat aber darauf hin— gewiesen, daß das Reich sich ebenfalls mit seinen Mitteln beteiligen, einen Tiel des Risikos tragen müsse. Das Reich wird sich seiner Aufgabe nicht entziehen können. Die Regierung hat auffallenderweise

serem vorjährigen Beschlusse bisher keine Stellung genommen. hat sie zu erkennen gegebe ß sie eine Burgschaft nur en Bau von Wohnungen für geringbesoldete Beamte und Ar hmen könne, nicht Gewerbestand. Dieser

che also kaum etwas m

Y I Vll

erwarten. gehören auch die kleinen

dem Kriege allen ihren Verpflichtungen werden nachkommen

ift zweifelhaft. Wenn das Reich für soziale Zwecke so große

aufwendet, so darf es an der Notlage der Hausbesitzer nicht

gehen. Die Gerechtigkeit verlangt, dafür zu so s

Handwerk, der wird.

viele (Gewerbetreibende sind im Kriege um ihre Existenz

Die kleinen Mühlenbesitzer sollten nach einem Beschluß d

tages geschützt werden durch Zuwendung von Getreide zum

Nie Reichsgetreidestelle scheint sich aber herzlich weni

Beschluß zu kümmern. Das zeigt, daß manche Besitzer nicht so sehr

an dem Kriege selbst zu leiden haben, als an verkehrten Anordnungen

der Behörden. Dem Antrage Barischat wegen Verteilung des Leder

soll te möglichst bald Folge geleistet werden. Der deutsche Gewerbestan?

ist bisher mit seinen Beschwerden nicht so stark hervorgetreten, weil

er von dem Willen dunchzuhal ten durchdrungen ist. Er sollte bei Ver—

bung der öffentlichen Lieferungen mehr berücksichtigt werden. Die

Regierung sollte zu diesem Zwecke mit den Vertretungen des Hand— werks sich vorher in Verbindung setzen. Eine ganze Anzahl von selb⸗

. Slg

, . Handwerkern ist jetzt in einer sehr schlimmen Lage.

önnen sich nicht selbständig erhalten und möchten doch auch nicht der

Armenpflege zur Last fallen. Was den Sparzwang der Jugendlichen betrifft, o bitte ich, den sozialdemokratischen Antrag abzulehnen. Junge Leute machen oft unsinnige Ausgaben zum Schaben ihrer Ge— sundheit. Das wollen wir verhüten.

Abg. Brühne (Soz): Es sind das nur Ausnahmen, bie man nicht verallgemeinern sollte. Uns kann man nicht vorwerfen, baß wir nicht alle getan haben, die jugendlichen Arbeiter zu erziehen in unse— ren Organisationen. Der Sparzwang richtet J ja nur gegen die Arbei ler; ich hatte nichts dagegen, wenn er auch gegenüber der Jugend besserer Kreise angewendet wärbe, Die jungen Arbeiter unterstützen oft mit ihrem Lohn ihre Gltern, die mit der offentlichen Unterstützung gicht auskommen können. Vaß einzelne Gemeinden den Frauen bie Abgaben von der Unterstützung abziehen, ift unerhört und sollte für

null und ö erklärt werden. In iner Anzahl von Janbge meinden wird e eben der Rei ühung kein n ö zahlt. ö auch vergekommen, daß man Soldaßen, die Heimals⸗ urlaub erhielten, die 159 4 . . einfach verweigerte.

ier muß nel geschaffen werden. Die kleinen werker sind seute am schlimmsten daran; Sie brauchen bloß durch eine Berliner Straße zu gehen, dann werben Sie e wie ein Laden nach dem andern geschlossen ist. Die Zurückgebliebenen haben auch schwer zu leiden. Ohne staatliche und kommunale 6 werden diese kleinen Existenzen nicht vot dem Untergang bewahtt werden können. Andere Betriebe haben sich allerdings im e, bereichert. Was die Leder⸗ industrie verdient hat, ist noch nicht dagewesen. Die Schuld trägt allerdings die Heetesverwaltung, die unerhörte Preise geboten hat. Ein⸗ zelne Firmen haben bis zu 20 Hl Mark verdient. Eine Firma wurde allerdings zu 1500 4 Geldstrafe verurteilt, aber sie hatte 4 Millionen verdient. Hunderttausende von kleinen Schuhmachern haben zwar Arbeit, aber kein Leder. Helfen kann uns nur ein baldiger Friede.

Abg. Götting (nl): Einen Versicherungszwang haben wir be— reits; eswas ganz fern ist also der angefochtene Sparzwang nicht. Sparzwang ist schwieriger als Versicherungszwang; die maßgebenden Kreise stehen auf dem Standpunkt, daß die . des Eigentums auf dem Wege des Sparens freiwillig, ohne Zwang, erfolgt. Im rheinischen Industriegebiet ist der Sparzwang durch Fabrikordnungen schon . Jahren in Uebung. Als geseßzliche Maßregel hat . Schanz bien Zwang vorgeschlagen. Die Erlasse mehrerer stellver⸗ tretenden Generalkommandos stellen sich als ein sehr interessanter Ver⸗ such in dieser Richtung dar, Lassen Sie uns während des Krieges diese Probe ruhig machen. Materiell habe ich große Klagen darüber nicht vernommen. Wenn der Abg. Stadthagen die jungen Leute zur Selbständigkeit erziehen will und darum die Maßregel verwirft, so beweist er zuviel. Er müßte dann auch die Aufhebung der Vormunb— schaft der Minderjährigen verlangen. Es liegt hier keineswegs ein unerhörter Eingriff vor. S 1192 der Gewerbeordnung gestattet doch schon jetzt, den Lohn Minderjähriger an die Eltern auszuzahlen. Es ist auch kein Ausnahmegesetz gegen die Arbeiterschaft, es ist das Korre⸗ lat für die wirtschaftliche Werfer, dieser Minderjährigen. Auch die Lebensfreude soll den jugendlichen Arbeitern auf diesem Wege durch aus nicht genommen werden. Wo sind denn übrigens heute die Stu— denten usw.? Sie sind doch draußen im Kriege. Wir würden sogar wünschen, daß die Heß e, eine allgemeine würde.

Abg. Stücklen (Soz.): Neber die Gehaltsverhältnisse der Beamten in den besetzten Gebieten muß endlich auch mal ein Wort gesagt werden. Den oberen Beamten, die draußen verwendet werden, zahlt man neben ihrem Gehalt und dem Wohnungsgeldzuschuß Tage⸗ gelder bis zu 10 000 4 jährlich. Ein Beamter, der in der Heimat 10000 M Gehalt bezieht, bezieht draußen über 20 000 1. Diese Herren machen also ein außerordentlich glänzendes Geschäft. Diese Tagegelder, die sich doch nur auf einen kurzen borübergehenden Aufent— halt beziehen, dürften überhaupt nicht zur Grundlage gemacht werden, am allerwenigsten aber beibehalten werden, nachdem sich der Krieg der⸗ art in die Laͤnge gezogen hat. Ein Assessor mit 30090 4 bezieht in Brüssel im ganzen 5 „M Für eine solche Verwendung der Gelder werden weite Kreise des Volkes kein Verständnis haben. Diese Herren schwimmen förmlich im Golde. Sollte man nicht für diese, namentlich für die jüngeren, eine Art Sparzwang einführen? Gine ganze Anzahl dieser Herren soll sehr gute Beziehungen haben. Aller⸗ dings denkt man jetzt an eine Reform, aber diese ist ein Musterbeispiel dafür, wie eine Reform nicht aussehen soll: Die oberen Beamten sollen monatlich 690, die mittleren 300 4 bekommen. Auch diese Sätze sind außerordentlich hoch, und es können auch dazu noch Zuschüsse bis zu 7200 M gewährt werden. Herauskommen wird also an Ersparnissen dabei nichts. Diese Reform soll aber nur in Kraft treten, wenn die Militärverwaltung den Zivilbeamten die Lebens⸗ und Genußmittel aus den Proviantämtern zu den üblichen Preisen abgibt. Das hat doch eine sehr bedenkliche Seite. Die Reform wird anscheinend nur zu⸗ stande kommen, wenn der Krieg noch sehr lange dauert. In Belgien werden außerdem noch sogenannte Erfrischungszuschüsse bewilligt, auf die später noch zurückgekommen werden muß. Daß diese hohen Ent— lohnungen mit besonderen Gefahren motidiert werden können, ist gänzlich ausgeschlossen. Diese Beamten haben nichts zu riskieren, sie sind weit vom Schuß. Eine Autnahme machen allerdings die Aerzte, von denen ein Teil ihr Leben hat lassen müssen. Ihnen wollen wir bie Zulage nicht kürzen. Im übrigen aber gibt es im Deutschen Reiche Beam te genug, die aus Patriotismus die Arbeit im Okkupationsgebiet gern billiger leisten würden. Die Groschen der Steuerzahler dürfen dazu nicht verschwendet werden.

Direktor im Reichsamt des Innern Dr, Le wald: Der Vor⸗ redner meint wohl die deutschen Steuerzahler. Es wird aus deut- schen Mitteln kein roter Pfennig ausgegeben für die Verwaltung in den okkupierten Landesteilen. Etz werden lediglich Mittel auf— gewendet aus diesen Ländern selbst. Der Reichskanzler ist sehr gern bereit, bei dem großen politischen Interesse, welches diese ganze Frage hat, hier Auskunft erteilen zu lassen. Aber diese Frage der Regelung der Gehaltssätze der Beamten, solange diese lediglich im Okkupationsgebiet sind, gehört nicht zur Zuständigkeit des Reichs— tages. Der Vorredner hat gesagt, de Beamten dort machten ein außerordentlich glänzendes Geschäft, sie hwammen geradezu in Golde. Dies trifft durchaus nicht zu. Wir haben durch die neue Renjelung der Gehaltssätze, die wir in Uebereinstimmung mit den militärischen Instanzen vornehmen wollen, anerkannt, daß bei der langen Dauer der Okkupation es allerdings einer Aenderung der Regelung der Tagegelder bedarf. Es soll eine Herabsetzung statt⸗ sinden. Wenn nun der Abg. Stücklen meinte, wir sollten einfach die Gehaltssatze festhalten, so übersieht er, daß es sich nur um pro— visorisch eingerichtete Stellen handelt, und daß die betreffenden Be— amten in feinem Falle berechtigt sind, ihre ha lin dorthin mit— zubringen. Wovon sollen die Familien zu Hause leben, wenn der Beamte draußen allein das Gehalt erhält? Es bleibt also gar nichts anderes übrig, als das heimische Gehalt der betreffenden Beamten ihren Famillen zu überlassen und den Beamten selbst für ihre Tätigkeit draußen einen pauschalierten Betrag zu gewähren. Ich möchte noch einen zervorheben. glaube, so billig, sie noch niemals von der Art, a .

: . er

Dieses Noch niemals ist dies Land auch nur annähernd worden wie jetzt. (Abg. Le deb our (Soz. nen Iwischentus wegen dessen er vom Präsidenten

ng gerufen wird Die deutschen Steuerzahler könnten

sein. Daß in Belgien Erfrischungszuschüsse den sind, ist mir vollkommen neu; es muß eine Ver— ing vorliegen. Was die Gisenbahnfahrten anbetrifft, so sind rife in den otkupierten Gebieten viel höher als die einheimischen es mußten deshalb Zuschüsse geleistet werden. Es wird gestrebt werden, daß die Gisenbahnen bei Dienstreisen benutzt werden. Der Abg. Stücklen unterschätzt das

er Arbeit, welches in diesen Gebieten geleistet wird. Er

t anzunehmen, daß dort die jungen Leute in Saus und Braus dabon ist gat keine Rede. Es sind dort Herren aus diesem

Hause tätig gewesen und noch tätig, und sie werden bestätigen, mit

welcher Hingabe und Aufopferung bis zur äußersten Kraft des ein—

zelnen gegrbeitet wird. Ich hätte erwartet, daß man diese Tätigkeit hier anerkannt hätte, statt zu sagen, daß die Beamten dort ein glän⸗ zendes Geschäft machten und im Golde schwämmen. Ich bin ziem— lich viel in ber Welt herumgekommen, aber ich mu sagen, eine teurere Stabt als gegenwärtig Warschau gibt es überhaup 1. Jeder, ber dort i ist, wirb mir das ohne weiteres zugeben. Man darf

auch nicht übersehen, daß unsere Beamten 364 in ihrer .

Grscheinung, in ber Art, wie fie in Heestauranft verkehren, überall

Auch bie Nutoritat bes Reiches verkörpern müssen. In Flanbern

üben der betreffende Präsident und die anderen Beamten genau die⸗

selbe Tätigkeit auß wie ihre belreffenen Rollegen lin Genergl. goöupernement Belgien. Ich bitte Sie alsg, wenn Sie diese lig iter erörtern wollen, g einmal vor Augen . halten, doß 7. ngelegenbeit nicht zur ompetenz des Reichs lages gehört, un. andererfeitg, daß die Beamten für ihre schwere und 5 Abel Anerkennung verdienen. Jetzt noch wird mir mitgeteilt, daß den ein Staatsanwalt gestorben ist, der bis zur Grschöpfung dart z. arbeitet hat. Die Beamten verdienen also für ihre mühedo Arbeit auch an dieser Stelle Anerkennung. Abg. Stadthagen (Soz. Arbh.-Gem): Die Ange legenhe⸗ hört durchaus zur Kompetenz des Reichstages. In gan schrelenden rer g, stehen doch die dortigen Ausgaben mit den Erlassen n. Generalkommandos, welche jugendlichen Arbeitern, die unter den

erschwerten Verhältnissen arbeiten müssen, ihren Lohn vorenthalten.

Der Abg. Gothein meinte, diese Arbeiter hätten ein Privileg, sun über 36 zu verfügen; das ift ein Irrtum. Nur für die Gingehin von . die das Arbeitsverhältnis betreffen, ist de jugendliche Arbeiter elbständig, und das ist kein Privileg. Ich hoh auch nicht ausgeführt, daß der Sparzwang die. Freizügigkeit au schließt, sondern, daß die Generalkommandos die Freizügigkeit R. Jugendlichen bei dieser Gelegenheit aufgehoben haben. Den Elten ist ja durch die Erlasse das von ihren Kindern verdiente Geld en zogen worden, sie können es trotz aller Bitten nicht heraushekommen Eine Zerstörung der Familie ist die direkte Folge solches Vorgehen und nicht minder ist dieses Vorgehen eine Versündigung an z Jugend.

Abg. Dope ffortschr. Volksp): Ich kann, was der Direkr Lewald gesagt hat, wenigstens für Russisch⸗Polen, nur bestätzgen Die Tätigkeit der betreffenden Beamten ist für das Land deren fruchtbringend, daß die Kosten dafür gar nicht in Betracht kommn können. Keineswegs wird ihm dadurch ein übermäßiger Wohlstem verschafft; die Teuerungsverhältnisse in Polen und speziell in W. schau sind ganz außergewöhnliche. Die Herren arbeiten mit eine olchen Aufopferung, daß man sich fast fragen muß, ob sie nicht n ihrem Eifer zu weit ehen, indem sie Aufgaben in Angriff nehme die für eine ferne Zukunft berechnet sind. Jedenfalls machen sie sa im Interesse der gesamten Kultur nach jeder Richtung hin verdien

Abg. Stück len (Soz.): Ich habe das Gefühl, daß das Kam feld verschoben ist. Ich habe nicht behauptet, draußen nichts tun oder nichts leisten Daß der Reichstag her kompetent ist, ist für mich zweisellos arbeiten als die rüssische Verwaltung, glaube ich aufs Wort; es war wenn wir dort eine Verwaltung nach russischen

Man hätte für diese Beamten eine Gehaltste Die Gehälter sind zu hoch, das gibt die Verwaltum ja selber zu; und auch die reformierten Sätze erscheinen mir not übermäßig. Cine gewisse Rücksichtnahme auf die Leistungsfähigke der dortigen Bevölkerung ist doch auch unter allen Umständen en Platze.

9 noch schöner, Muster führten machen sollen.

Direktor Lewald: Die Lebhaftigkeit meiner Entgegnung wn

vielleicht begreiflich, wenn man sich an die Aeußerungen der ausläh, dischen l. erinnert. Der dime ; kurzem Artikel über die Ausbeutung Polens durch die Okkupation g

bracht, worin der lügenhafte Versuch unternommen wurde, es so de

zustellen, als ob die deutsche Verwaltung aus den okkupjerten Gebien ungeheure Summen herausquetschte und dafür nichts leistete. ö freue mich sehr, daß der Abg. Dove das aus eigener Anschauung scho richtiggeftellt hat. Wäir haben nicht eine hohen Gehältern auf das Land losgelassen. Zivilbeamten ist auch nicht so einfach, wie der Abg. Stücklen sich M vorzustellen scheint. Wenn wir z. B. für Lodz, eine Stadt von 600 0) Einwohnern, einen hervorragenden Kommunalbeamten hahen wolle und uns an den Bürgermeister einer größeren deutschen Stadt wende so verlangt und bekommt er ein hohes Gehalt, denn er hat vielleit 15 000 oder 18 000 M Gehalt; das muß ihm belassen werden, den er muß vielleicht 10⸗ bis 12 000 Æ davon an die Stadt für sein Vertretung wieder abtreten. Einen Teil erhält seine Familie, und n muß doch in dem besetzten Gebiete auch existieren können. Wm also die Beamten monatlich 600 S pauschaliter erhalten soll so wird man nicht sagen können, daß sie sich davon ihre Taschen füln und nichts tun. Der Abg. Stücklen hat, den Vorwurf aufrecht a halten, daß ein Teil der Beamten überflüssig ist; das weise ich a das bestimmteste zurück.

auch im Inlande, wo auch häufig derartige Kommissarien vorkomme die zwei oder drei Jahre währen.

werde. Im Gegenteil werden sie außerordentlich sparsam nach d bewährten alten preußisch⸗deutschen Grundsätzen verwendet; und d

dort Geleistete wird stets ein Ruhmesblatt für die deutsche Vena

tung sein. ( Abg. Haas (ortschr. Volksp.):

dort vorhanden sind.

in Polen selbst entstehen? Die große Masse, die diese Dinge beurteilen kann, muß den Eindruck haben, wir lebten in . l

lich und in Freuden auf Kosten der armen polnischen Bevölkermn

So ist es nicht. Ich halte den Eindruck dieser Ausführungen für nich ungefährlich. Die in Zukunft für die kleinen und mittleren Beamtu in M genommenen Sätze scheinen mir persönlich nicht ausreichen Es ist nicht ganz unbedenklich, wenn unsere Beamten gezwungen smi allzu kleinlich, allzu geizig aufzutreten.

die bescheidenen Menschen bleiben, die wir immer waren, aber in ge wissem kleinen Umfange wird eine Repräsentation im Verwaltungs gebiet unumgänglich sein. Gute Arbeit, fleißige Arbeit wird im Lam gfleistet auch wenn wir nicht im Lande bleiben würden, würde dier Arbeit nicht zwecklos und nicht vergeblich gewesen sein; es bleibt en—

gute Erinnerung an deutsche Arbeit und an deutsche Kraft zurück; min

wird uns später einmal für diese deutsche Arbeit dankbar sein.

Abg. Götting (nl) verweist dem Abg. Stadthagen gegenüber auf den großen Unterschied zwischen selbständigen jungen Arbeitern un unselbständigen aus der Tasche ihrer Eltern lehenben jungen Leute ki und betont, baß auch er die Beschränkung der Freizügigkelt der junge Arbeiter mißbillige. ö

Abg. Stück len (Soz.) verwahrt sich dagegen, für die Außfüt rungen der ausländischen Presse verantwortlich zu sein, und hält in übrigen dem Regierungsvertreter gegenüber seine Behauptungen ahl recht. .

Abg. ö egter , Volksp.): Ich kenne die Verhältnis aus einer Reise, die ich dorthin a e habe, und ich kann nicht Worn der Anerkennung genug finden für den i. und Fleiß unserer beutsche⸗ Beamten. Sie leben gerabezu borbilblich bescheiben und haben Außen ordentliches geleistet.

Damit schließt die Debatte. selretärs wird bewilligt.

Um 5 Uhr wird die Weiterberatung auf Montt 12 Uhr pertagt.

Das Gehalt bes Staatz

daß die Beam

Daß wir in Rußland bill;

„Temps“ und die „Times“ haben nn

Schar von Beamten nm

Die Beschaffung

Solange wir keine etatsmäßigen Stellen n oklupierten Gebiet geschaffen haben, wird es dabei bleiben müssen daß man kommissarisch beschäftigte Personen beruft, denen man de Gehalt ihrer Stelle und außerdem eine Zulage giht. Das geschiet

Ich betone das nochmals, damm nicht nach außen der Eindruck erweckt wird, daß in irgend einer Wei mit den Geldern der okkupierten Landesteile Verschwendung getriebe

Auf Grund meiner Erfahrungen möchte ich mit aller Entschiedenheit aussprechen, daß das polnisch okkupierte Gebiet mit einem außerordentlich kleinen Beamtenappam verwaltet wird; ich habe den Eindruck, daß vielleicht zu wenig Beam Mit außerordentlich großem Fleiß und mi sehr großer Liebe wird dort gearbeitet. Wenn hier solche Ausführungen wie die des Abg. Stücklen gemacht werden, welcher Eindruck soll n

gei⸗ In Polen sind Vergleiche . zogen worden über die splendide Art, wie der russische, und die besch! dene Art, wie der deutsche Offizier Ausgaben gemacht hat. Wir woll

Etatlstit und woltawirtschaft

naber die n deutschen Arbeite markt? H . n Ayril 12916 r om Kaiserlichen Statlstt⸗ ö ie,. 8 * 1 schen Amt herzus gegebene le wirtschaftliche Gntwigtang leigt im Ayril, dem 2l., Krieggmonagt, faft allgemein, abe jeher, , , , , mid G esehen vor ebstoff⸗ und Be⸗ llelbungs gewerbe, dem Aprii 1915 gegenüber eine Steig? rung, Im Vergleich nit dem Herm ongt br iq pi. letzhafte Tätigfeit mit wenigen Auznaßmen bebarpt.“ veresnielt sogar noch ver st ark. * ** *4*men bepauptet,

Für den Kehlenbergbau jst ela— ben g iz berzgitarbeit m or ernde Yeschãftigang wie in den dor hergehenden Monaten festzustellöaang. In ber Pifen⸗ Nera] ni Malchinen t ndu strte macht sich, ner, dae, em, bem Hormenat gegen iber, namentlich ein siär *, Beschasti una an im April 1013 gelt. Au; Tie erer irrigen e, n , Indust rie haben fast durchweg gänksaer= , m. Herjahr qufjuwelsen. Nerschlerene Zweig ber chemilchen n n haben auch gegen den. Vormonat ine Steiger ng e, G, be,, ,, errahren. Im Weh stoffge wer be wie vers hier eren, a igen e Brrleidungsgge werbe z i6 im Vergleich mit dem Mär eine Be schlechterung ber Geschiftalag, hervorgetreten, -n , ,,. hat sich ein wesentlche Verhe sse rung nicht gereist: ser. n 36 beutschlanz ist eine teilweise Belebung zu 6 ö

. Vie Nachweisungen der Krankenkaffen ergehen für die am 1. Mal beschaftigten Mitallerer dem An ian eh porbergebenden Monatg gegenüter eine 3anak me Ter , m 192 C669 ober um 21 9. H. gegn eine solche um a7 1j ober ö g, , im Vormonat, Zunahme der Sieichaftigtenzatl m n . zum Teil Ginste lung der Schu leztlassenen ju jamm en häg gen wird, sind die männlichen Personen in e 2 rl erer Zahl alg die weiblichen betessst. 2 keen r' i , 28 um 2. v. O. jugenammen gegenuber ciner Ahbaahme um 9 595 Rher um Oe d H. im Vormonat. Sei den weihsichen Persenen ist eine Zunahme um 50 935 um 22 b. J. gegen 66. y. H. m Noermonat eingetreten. Hei RPenrte lun; der mãnn⸗ lichen Belchäftigung ist zu berucksüchtihey, Tas die zusgedeßbnte *rledaegefangenenarhbeit in den Er geb ier Ser Rranken, kassen nicht ein begriffen ist.

Trotz der Belebung des Arbeitzmarkteg zeigt sich nach den Fest⸗ stellungen äber die Arbeitsiofisteit in 3 Fachverbänden bie för 524 399 Mitalir,r berichten, ine gering 31nahme . Arbeits csig eit. Es rrurden Ende April 13 597 Arkestziofe oder 2 b. H, festaest⸗llt gegenüber 15741 bezw. 227 H. H. ju Ende det hothergehenden Monat? Im Vergleich mit dem Iyril des Por- jahreä wie mit dem Friebengmonat pril i914 ift gie rbeitz Iven, ziffer jedoch geringer; sie hatte sich im Arril 19515 auf 2 urd im April 1914 auf 22 v. H. gestellt.

Die Statifttk der Arbeltznachweise zeigt äknlich wie ? Festltellungen über e Arbeits losigkest krog der Reletung e Inhussri- im Nanat pril eine Zunahme bet Andranges, sowobl hei den maͤnnlichn Parsonen alg auch bei ken Frauen und Mädchen. Es lamen panlich im Anrft bes ken erfseren S7 Arhbeftsuchende (gegen l im Vermonat) und belm weiblichen Geschlecht 167 Arbeitjud ente (gegen 1955 im Mär; d. J) auf e J6h offen- Stellen.

Vie Berichte der Arbeitznachwesgverbânde eigen für Dstyreußen eine merklick Belehung in Industrie und Handwerk. In Mecklenburg ist ein⸗ leichte B. seren eingetreten. In Württemberg hat sich der boße Beschistigungsstand m April nscht nur bebauxt⸗t, sondern noch gefteigert. In Thüringen ist auf dem männlichen Arheitemarft feine wesenflich= Aenderung, auf dem welb⸗ lichen ein Besserung feft iu nellen. Zameist jeigte die Lage im Be⸗ zickt monat eine nennen gwerte Veränderung, fo in der Probi! len, Schleften, Pommern, Hannover, in Braun; chweig, Oldenburg und Bremen, wie in West, alen, Hessen, Heffen⸗Nafsan und Bayern. Im Königreich Sachsen kann für rie Päctallindustrie ber eine außerordentliche Zunahme der Vermittlungstätigkeit berichtet werden, und auch der Arheteraarst fär Frauen und Mädchen in den Groß— stärten hat sich etwas cebesserf; demgegenüker it aber im Webstoff. gewerbe ine weitere Einschränkung eingetreten. In Ham burg ist für weibliche Dersonen ein fleiner Fortschrist gegen den Vormonat zu verzeichaen, fur männliche Personen dagegen ein geringer Röckgang bemerkbar. In der Provinz Sachfen und dem Herzogtum Anhalt verschlechterte sich der weil liche Arbeltsmarlt. In Sch ies⸗ wig-Holstein it die Lage im ganzen etwas ungünstiger als im März. Auch m n. und der Prorin, Brandenburg hat sich die Lage reg eitsmarktßz in allgemeinen etwas virschlechteit. Aebnliches gilt fär Raden uöd insbesondere für daz Rhesnland.

Dem Gesamtüberblick aer die Lane des deutschen Arbeitsmarktes im April 1916 läßt dag Reichaarbeitzpfatt' eine ausführliche Wieder- gahe hon eingehen deren Berichten über Beschästigung, Arkestglofigkzit, Arbeits nack wels, Lz hne ufw. folgen. Auch über den Arbeilsmarkt und die Arheite osigfeit im Ausland, über Arbeitskämpfe und Arbeiterver⸗ sicherung während des Krieges wird berichtet.

angesyangte und

ch r c ö r

le

Gesundheits wesen, Tierkraukheiten vad Absperrunge⸗ maßregeln.

In Reichstagegebâude fand unter lebhafter Beteiligung der Mit— glieder aus allen Gegenden Deutfchlands am 19. d. M. die Gene—= ralversammlung des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose statt. In Nertretung des durch Krankheit verhir derten erssen Vorsttzenden, Staate se kretãrg deg Innen, Stagtminifters Br. Delbrück, ersffnete der stellvertreten de Voisstzende, baverischer Gesandter Graf von Lerchen feld⸗Köfe—⸗ ring, die Tagung mit einer Ansvrache, in der er die Anwesenden begrüßte und über den Fortgang der Tuberkulosebelämpfung während des Krieges berichte. Sodann erstattete Ker Generalserretär ten Geschaͤfteberickt. Die Mlfaliederzabl betrug am 1. Januar 1915 1466, während des Berichts jahres sind 5? Mitalleder auggeschteden, 62 neu bei⸗ getreten, sodaß am Jabregende 1475 Mitglieder dem Fomitee ange⸗ börten. In der Jabl rer Lungen Feilftitten für Grwachsene und Kinder, der Walde; bolungestätftn' und Waldschulen, der Genesungg. heime und Pflegessätten find wefentliche Veränderurgen während deg letzten Jabres nicht eingetreten; immerbin sind trotz des

legeß einig-⸗ Neubauten und Grweiterungsbauten feitigdesfellt und in Betrieb genommen worden, so das Tuberkulosekrankenhauts der Stodt Stettin, der Erwestetungebau der Heilstätte Holter. bausen, die zweite Kinderbeilanstalt des Vietoriastifts in Kreuznach und die Kinderbeisstätte bei Scheidegg im Algäu. Eine große Anzahl von Heilstätten und Walderholungestätten ist zurzeit für mklltärische Zwecke, und jwar zur Ünterbringung lungenfranker Sylraten, ganz oder teilwelse in Anspruch genemmen. Auch in den Fünsorge—,

ellen gewinnt neben der Beratung der Familienangehörtgen bon Kriegstellnebmern die Fürsorge sür die als lungenkrank vom Milttär wieder Entlasscnen sländig an Umfang und Bedeutung. Alsdann wurde der Kassenbericht erftattet. Die Einnabmen des Zentralkomitees im Jahre 1915 fetzten fich, wie üblsch, aus en Mitafseberbeiträgen, freiwilligen Spenden und Schenkungen, dem er n und dem dot terleerlzg zusammen. Mitgllederbelträge und Schenkungen erreichten die Höbe von 47 240. und überstlegen somit die des Vorjahres 4 wesentlich. Der Reichszuschuß betrug wieder 119 9000 6, ein chließlich der für Zwecke der Tuberkulssen fürforge im Mit elsiand be. milligten 50 oo . Die im Herbst 1915 augaespielte Geldlötterie, die erste der dem Jentralfomstce durch, Afferböchtjen Erlaß vom UL; Februar 1915 pewiliigten Lotterien, kat trotz dez Kriegetãz den hollen Grlög, nämlich 125 Go M eingebracht. Einer Gesamiesnnahme bon 631 16824 Æ stand eine Gesamtausgabe von a4 007,74 , rüber Für den Bau oder die erstmalsge Einrichtung ven Hell—

ätten und anderen Tuberkusofeelntichtungen' sind 82 560 M neu be—

llligt worden.

J Auf ben Kasseaberlcht und die Gatlastang des

ate el Zortra zes faisteria serr tara , Tr. ir ner äber die Aufgaß en der Tußertulũcfebßerfäim par RIE.eu. des Eriegez De erm 13 mit großer Dirme von dem gläanjenden Stande der Taber kale cbetamrfang in Deutschlan bor dem Kriege, von dem re mäßigen Stuten der Tuberkulosesterblichkeit, die in Preußen in 30 Jahren um mehr alz di Dälfte hernnter⸗ gegangen ift, von den guünstigen Verhältaissen hinsichtiich der Tuber⸗ kalose im denmschen Herre und streifte karr die Ursachen Tiefer släcklichen Entwicklung, unter denen er die Gatdeckung des Krantheitserregers durch Robert Rech und die vlanmäfige Für= sorge für die Lungenkranken durch Heiltwatten, Walderholungzstärten, Färsorgestellen usw als wichtigste hinstellte. Er erärterte fodann die dorũbergehenden Storungen in der Tuberkulosebekampr fung, die der Krieggzaatzbruch mit sich brachte, die aber durch den Aufruf Ihrer Majestät der Kaiserin und das tatträftig: Eintreten des Deutschen Zentralkomitees und des Tuberzuloseaus schusses der Abtellung Kriega— wohl sahrts pflege“ vom Roten Kreuz schnell beseitigt wurden, und die neuerdings auftauchenden Befürchtungen hinsichtl ich einer Zunahme der Tuhberkulose infolge der durch die lange Dauer des Krieges perschlechterten Lebengberingungen eines großen Teils der Bevölkerung. Als Mutel mr Abhilfe gegenüber den Gefahren, die unsere blahertgen Grfol ge der Tuberkulosebekämpfung schwer zu beeinträchtigen droben, empfahl er dringend den weiteren Ausbau des Färsorgestellen, esenz, fär den seitens des preußtlchen Ministeriums deg Innern kasofern eine wesentliche Hlife in Augssicht steht, als die Errichtung bon besonderen Schulen für die Färsorgerinnen, ähnlich der von der Stadt Cöln errichteten, geplant wird; weiterbin empfahl er den Tuherkulostärzten, noch mehr als bisher die gänstigen klimatischen Faktorer, insbesondere die Besonnung, bei der Behandlung der Lungenktanken augzunutzen.

Im Anschluß an bie Generaloersammlung fand eine Aus schuß⸗ sitzung statt. Hür das verstorbene Präsidialmitglied Staatsminister bog, Porhielefi wurde der Staats minister Dr. Graf von Posadowgky— Wehner in das Präsidium des Zentralkom tees gewählt. Dem satzungz⸗· gemäß dem Ausschutz vorgelegten Antrag auf Gewährung einer Bei— bill von 10 009 , füt die Prinzregent LaitvofdKinterhellftätte zu Scheidegg im Algäu wurde entsprochen.

Verkehrswesen.

Fortan ist das gesamte Gebiet des General— gouverne ments Warschau, nicht nur wie bisher eine be— schränkte Anzahl von Orten, unter den bekannten Bedingungen zum Brief verkehr mit Deutschland zugelassen.

Die Bestimmungen über die Vollziehung der Aus— uhrerklärungen zu Pateten nach dem Auglande sind da— bin erganzt worden, daß in begründeten Ausnahmefällen vertrauenz⸗ wärdigen Firmen ohne Rücksicht auf die Zabl ihrer gesetzmäßigen Vertreter auf Antrag unter der Bedingung jederzeitigen Widerruft zestattet we den kann, die A sfuhrerklärungen durch besonders zu dtesem Zweck hevollmächtigte Angestellte vollziehen zu lassen. Au- träge sind an die zuständige Postanstalt zu richten.

Im deutsch- ungarischen Verkehr ist die Gilhestell. geb. br für Brtefsendungen vorübergehend auf 50 3 festgesetzt woꝛden.

Heft 5 vom Jahrgang 1916 der Zeitschrift für Klein bahnen, berautzgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, zugleich Organ des Vereins deutscher Straßenbahn, und Kleinbahn derwaltungen (Verlag von Julius Springer, Berlin), erschien mit folgendem Inbalt: Die Schmalspurhahnen der ersten Gesellschaft der Jufuhrbahnen in Rußland und die übrigen Schmalspur, und Zufuhrbahnen Rußlands (mit 2 Abbildungen); Dte Große Berliner Straßenhahn im Jahre 1915 nach dem Geschäsfgbericht der Gesell— schaft; Die Lokalhahnen Ungarns im Jahre 1913, mitgeteilt von Eisen kahnoberinspektor a. B. Rudolf Nogel. Gesetz gebung: Preußen: Erlaß des Königlichen Staattministeriumz vom 23. März 1916, betreffend die Verlelhung des Ent—˖ eignungsrechtß an die Stendaler Kleinbahn Ältlengesellschaft in Stendal jum Bau und Betriebe einer Kieinbabn kahn ven Peulingen nach Bigmark; Erlaß des Königlichen Staatz⸗ ministersums vom 28. Märt 1916, betr. die Verleibung dez Ent- eignungtzrechts an die Hamburg- Amertlka⸗LZinie in Hamburg zum Bau und Betriebe einer Verbindungestrecke zwischen dem Ostbabnhof in Westerland und der Kleinbahn Westerland Südbahnhof —-Hörnum (Sylter Südbahn); Erlaß des Königlichen Staateministerlums vom 39. März 1916, betr. die Verleibung ke Enteignungtrechtz an die Stadt Bleleseld für die Straßenbahnsmecken Brackwede = Hiele feld —Schildesche und Bꝛiackwede Sennefrledbof. Kleine Mitteilungen: Neuere Pläne, Vorarbeiten, Genehmi. gungen, Betriebtzeröffnungen und Betriebgänderungen von Klein— bahnen; Die Schmalspurbahnen Deuischlandsz im Jahre 1914; Dle niederländischen Kleinbahnen im Jahre 1914. Bücherschau, Zeitschriftenschau. Mitteilungen des Vereins deutscher Straßenbahn, und Kleinbahnverwaltungen: Straßen. und Klein babn— berufsgenossenschaft; Niederschrift über die außerordentliche Vereins, versammlung am 11. Mär 1916 zu Berlin; Bericht üder die Er— höhung der Tartfe bei den Straßendahnen und Klelnbabnen; Patent- bericht (mit 5 Abbildungen); Auszüge aug Geschäfteberichten. Stattstlt der deutschen Kleinbahnen für den Monat März 1916.

Verdingungen.

Der Zuschlag auf die von dem Verwaltungsressort der Kaiser— lichen Werst in Wilhelmshaven am 10. April berdungenen Bau— arbeiten für ein Lobnburcaugebäude auf der neuen Torpedo. werft ist der Firma Max Schmidt in Wilhelmshaven erteilt worden.

Handel und Gewerbe.

In der am 19. Mai d. J. abgehaltenen ordentlichen General. versammlung ver Daimler- Motoren- Gesellischaft, Stuttgart. Untertürkheim, wurde beschlossen, aus dem Reingewinn, der unter Ginrechnung des Vortrageg vom Vorjahre mit 496 973 40 A ich auf 6620 603,92 (S0 beläuft, eine Dividerde von 2H 0 (im Verjahre 16 cu) auszuschüften. Aug dem Rest werden 2007 948,23 4 ju außer ordentlichen Abschrelbungen neben 648 bI7,08 M ordentilchen Abschreibungen verwendet. Ferner werden dem Reservefondg hbo0 000 ½ und einer Kriegareserpe 1 000000 überwiesen. Nach einer Dotlerung der Arbelterunterstützungefafse sowle eineg Dieposittonssonds für e ,, und Vestreitung der Tantiemen wird der Saldo von Ih 22,34 ½ auf neue Rechnung vorgetragen. Die ausscheldenden Mitglieder deg Aufstchtsrate wurden

wiedergewählt. Wien, 20 Mat. (W. T. B.). Die l ten der Stimmung im freien Börsenvperkebr wurde durch die gleichen Cieftäse wie an ben Vortagen beivorgerusen. Lebhafte Umsätze zu stetgenden Kursen fanden besonderg in Montanwerten slatt in der Oosnnng auf günstigen Außfoll der Viertelsabrgauswelse. 6 Nachfrage bestand auch sür Rüstunge⸗, Schiffahrte. nad türkische Werte, wo— gegen Pettoleumaktten infolge Realtsallenen . schwächer zeigten. Wien, 21. Mal. (W. T. G.) Die Qlätter erfahren, daß dat Ergebnis der vierten Kriegsanleihe bereits vier Mihktarden und mit Ungarn jüsammen an sechs Milltarden erreicht. Athen, 20. Mal. (W. T. B.; deripätet eingetroffen).

te Verhandlungen jwischen der Renglerung und der Nallona stank 383

*

elne Anleibe von 190 Millionen werden ju fo . beendet 2 sie sallen ja dem , , ,.

geführt haben. 2 BSrßssel, 21. Mai. 2. T. B) Aasæels des Noten ˖ dexartement der Soci sts G5u6srale de Belgique vom 18. Mai (in Klammern vom 4 Mam): Aktiva. ö bestand und deutsches Geld 236 122 759 (237 181 834) Fr., Gut- haben im Auslande 12503 032 (8 355 368) Fr, Darleben gegen Guthaben im Auslande 61 684 954 (61 453 6185 Fe., Darleben gegen Schatz scheine auslandischer Staaten 1 360 000 (1 360 000 Fr., Dar. leben geen, Ser e, der, belgtschen Provinzen (gemäf Äctiffi s Ilffer7 der Vorschriften) 4890 000000 [480 0900 000 Fr. Wechsel Ind Scheds anf ba, g Plage 55 IJ of 57 ir z773 Rr. ; lehen gegen inländlsche Wertpapiere 4172 391 (4 205 491) Fr., sonstiae Aktiven 8 117017 (8 255 796) Fr., jusammen 863 074 162 S859 272534) Fr. Passiva. Betrag der umlaufenden Noten öl ga7 7s (sq 276 859) r, Giroguthaben 155 90s 35 i (is 209437) Fr., sonstige Passiven 12 820 925 (12795238) Fr., jusammen S6 074 162 (859 272 534) Fr. .

Börse in Berlin (Notierungen des Börsenvo:standes) vom 20. Mai 8

Neæ Jort Holland

Vaͤne mark Schweden Norwegen Schwe

Desterreich Rumanten Bulgarien

109 Gulden 100 Kronen 100 Kronen 100 Kronen 100 Franken 28 1023

100 Kronen 69, 65 ; 69,60 100 Lei 86 ; 86 100 Leva 784 781

Der Freiverkehr der Börse eröffnete die neue Woche mit dem Hinweis auf die neuen Erfolge an her Westgrenze und in Südtirol sowie auf die guten Saatenstandsberichte und den fterrelchisch unga— rischen Anletheerfolg in fester , Begehrt waren namentlich Bergwerke papiere. Auch einzelne Rästunggwerte waren gefragt. Besser stellten sich sodann alle Waggonfabriken. Auch für Schiffahrts⸗ werte bestand Kaufneigung. Heimische Renten waren behauptet.

Kursberichte von auswärtigen Fonds märkten.

London, 20. Mai. (W. T. B.) 2 0 Engl. Konsols 573, 5 oo Argentinter von 1886 925. 40,00 Brastlianer bon 1889 50, 4 0g Japaner von 1899 —, 30 so Portuglesen 5 o69 Russen von 1906 833, 40,0 Russen von 1969 719, Baltimore and Ohio 86, Canadian Pacifie 1354, Erie 41. National Railways of Mexiko —, , ö, ,, 60t, Southern Pacifie 1045, Union Pacifie 1443,

nited Stateg Steel Corporation 90, Anaconda Coprer 18, Rio Tinto 634, Cbartered 118, De Beers def. 10354, Goldfieldz 15 Randmines 37314. Privatdiskont 40. Silber 36.

Pari, 20. Mal. (G. T. B.) S 0 Franzsstsche Aulelbe 88 00, 3 bso en ggg Rente 62.25, 4 0/0 Span. dukere Anleihe Sr 75, soft Russen 1906 —, —, 3 0so Russen von 1896 55. 78. 6 ot Tihken 3 , . 3 6 ang . .

m sterdam, 20. Mai. n est. London 11,599, Scheck aul Berlin 45 05, Sched auf Paris 4077. Scheck auf Wien 31,30. Ho /g Niederländische Stastsanleihe 102 Dbl. 3 , Niederl. W. S. 718, Königl. Niederland. Petroleum 5635 olland · Amerika · Linte 3344, vriederländisch. Indische Har delt baat 207. tchison, Topeka u. Santa Fs 1013. Rock Jeland J. Southern Paelfte 94, Southern Railway 223, Union Pacisie 1333 na- inn 1708, United States Steel Corp. 803. Franzästsch caglische nleihe —.

Newm Fork, 20. Mai. (G. T. GS.) (Schluß) An der heutigen Effeltenbörse hielt die Neigung, das eihöhte Räarknidegn zu Positlonslösungen ju benutzen, zunächst an. Besonders von außerhalb lagen größere Aufträge zu Realisationen vor, so daß die Sttmmun het Eröffnung des Verkehrs sich als matter tennzeichnete. Namengl Speslalpapiere waren infolgedessen in größeren Posten engekoten. In den führenden Anlagewerten kam bald nach den ersten Unsäßzen eme bessere Auffassung der Börsenlage jum Ausdruck, doch bewegte * das Geschäft in engerem Rahmen. Lebhafte Interesse zeigte fich beute wiederum für die Aknen der Reading Ban. Paclfie Shareg und Eries; aach ta Fupfeiwerten fanden be- lrächtliche Umsätze statt. Die gesamte Liste wre don der Festigkeit dieser Werte gänstig beeinflußt und der Sclußwerkehr volliog sich in judersichtlicher Sttamung. Der Nkrienumsatz beltef sich auf 210 000 Stück. Ter renz fär Geld: Neminell. Geld auf 24 Std. Durchschn Zingrate vom, Geld auf 24 Sty. Letzten Darlehen nem. Wechsel auf London (60 Tage) C7287, Cable Trangfserg 476 60. Wechsel auf Pari auf Sicht 82 00, Wechsel auf Berlin auf Sicht 71, Silber Bulslon 7T5J. 3 d, Northern Se. Bonds 663, 4 o Ver. Staat. Bond 125 1114, Archlson

ovela u. Santa 105, Baltimore and Dhir R, Canadian CGhesapeale n. Dhlo 633.

acifie 181, a,. Mümanker un. St. aul 974, Denver u. Rio Grande 1 WMtnoig Gentra! 103, gulgville u. FRasßvihe 1237. Ren Jerk Gerfrel io,

Gand dian

Norfult u. Western 1253. Pennsplyanta 574. Reading 103, Southern Vacifie 1099. Unton Vacifie 139, Anaconda Gopher Mining S6, An ted Stanez Steel Corporation S5, do wief. 1163.

z 8 de Janetro. 19. Mal. [(G. T. G) Wechsel auf London 127.

Kurtdertckte don aut wärtigen Barenmärtten-

London, 198 Mei. (W. T. B) Kupfer prompt 138.

Liverpool 183. Mal (ds. . G) Daum mol LJ. Qmsatz 10 009 Ballen, Gin furt 0 9900 Ballen, dahon 10 990 Bellen amers. kanlsche Saumwollt. Für Mal. Tur 838. mn uli. Muguft 8. 36. . Amerilan cke und Braftlicn icht 8 Punkte, Megpntlsckk und

Indische d 10 Pur kte böber. vtderpool, 2 Mas. (IS. T. S) Boum m dr. Soo) Ballen, Ginfubt Bellen, vawon Ballen amen.

kan lsche Baumwoll. Kür Mal Juni Sal, far Jul - Muguft 835.

Aegvrtische 4 Punkte höher. .

Rew Jork, 20. Mal. M. T. GB) ß.) Baunmmylle leko middling 13 20 do. ür Mal 12968 do. f 153 96, vo. für Seytember 13 14 Rem Qiiecnz do. lobe 2 * 90, 633 Refßned (im Casct) ür, do. Stand. nihltz in Ren Mor 2 8 in Tanks d2d, do. Credit Balaneez en Gen , Gh ; prime Western 1357, do. Nehr X Brorbern 1 h, Jucke Jen ne, fagal 640, Weisen für Mail ——, Do. für Süll 125, wo. hard Winter Rr. 2 1231, Me . learn sneun dh bis M18. Gerredefrecht nach Awerpool 18, KRnffe⸗ Mr. 7 lobe Sy do. rr Mal 865, do. fir Juli 82, vo. ar Gen r 8 8d Kurt. Standerd lord . IZinn 48 90 = oo.

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