1916 / 179 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 01 Aug 1916 18:00:01 GMT) scan diff

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freilich die britische

timme der Vernunft und der

rden die britischen Unternehmungen in

land die ganze Schärfe eincg entsprechenden Vorgebeng zu fühlen haben.

Am 1. August tritt eine neue Kaiserliche Verordnung über die Regelung der Paßpflicht in . Die unter dem Il. Juni 1916 erlassene Verordnung fügt zu dem bereits bestehenden Paßzwang die Bestimmung, gaß der Paß vor dem jedes maligen Grenzübertritt aus dem Reiche oder in das Neich des Sichtvermerks der zuftändigen deutschen Behörde bedarf. Wer also künftig seinen Paß zum Uebertritle über die Neichsgrenzen benutzen will, muß ihn vorher visieren lassen in Deutschland durch die Ver— waltungsbehörde des Wohnsitzes oder dauernden Aufenthaltes oder falls solcher nicht besteht, durch die für den Autzreiseort zuständige Verwaltungsbehörde, im Auslande durch den deutschen Berufgkonsul oder Gesandten in dem Staate, in dem der Paß⸗ inhaber seinen Wohnsitz oder dauernden Aufenthalt hat, in besonderen Fällen vor allem bei den Personen, die ihre Neise außerhalb Europas angetreten hahen durch den Berufs⸗ konful oder Gesandten in dem Staate, von dem aus der Grenz⸗ übertritt erfolgen soll.

Die neue Regelung, die zweifelloß eine gewisse Er— schwerung und Verzögerung in der Abwicklung des Resse⸗ verkehrs mit dem Auslande mit sich bringen muß, wenn sie ihren Zweck schärferer Ueberwachung dieses Verkehr erreichen soll, wird, wie amtlicherseits durch W. T. B.“ mitgeteilt wird, von den Interessen der militärischen wie der wirtschaftlichen Kriegführung dringend gefordert. Die bisherigen Lücken in der Kontrolle des Grenzübertritts konnten unter Umständen zum Nachteile des Reichs durch den Kundschafterdienst des feindlichen Auslandes ausgenutzt werden; sie machten es ferner in vielen Fällen unmöglich, Reisen ins Ausland zu wirtschaftlichunerwünschten oder schädlichen Zwecken zu verhindern. Wenn zur Beseitigung dieser Mißstände auch dem vom Standpunkte des Staats— interesseß einwandfreien Reiseverkehr gewisse Unbequernlich⸗ keiten auferlegt werden müssen, so wird dagegen kaum ernst— hafter Einspruch erhoben werden. Soweit dies möglich ist, ohne das Ziel der Neuregelung zu durchkreuzen, sind übrigens für notwendige und berechtigte Reifen ins Aus— land Erleichterungen vorgesehen. Bei völlig zuver⸗ lässigen Paßinhabern kann, wenn dringende staatliche, wirtschaftliche oder als berechtigt anzuerkennende andere Bedürfnisse vorliegen, der Sichwermerk he— reits vor der Ausreise auch zur Rückreise oder zu mehr— maligem Grenzübertritt während einer bestimmten Zeit ausgestellt werden (Rückreise⸗, Dauersichtvermerk). Auch können in besonders dringlichen Fällen (wie etwa schwere Erktankung von Angehörigen, drohende Vermögensschäden) die für den Grenzübertritt zuständigen Militärbefehlshaber, und zwar auch auf telegraphischem Wege Ausnahmen vom Sicht— vermerkzwang bewilligen. Von den gleicher militärischen Stellen kann die Kontrolle des Grenzverkehrs für die Grenz— bezirke oder im Verkehr auf bestimmten Wasserstraßen all—⸗ gemein für gewisse Arten von Personen gemildert werden. Der wirtschaftlich nützliche oder durch berechtigte und wichtige private Gründe veranlaßte Reiseverkehr ins Ausland wird gewiß nicht unterbunden werden. Eine gewisse Erschwerung der überflüssigen auch der reinen Vergniüungsreisen über die Reichsgrenzen ist in Kriegszeiten unbedenklich, ja sogar erwünscht.

Das Inkrafttreten der Verordnung fällt in die sommer— liche Reisezeit. Ez war daher notwendig, für gewisse Ueber— gangserleichterungen zu sorgen, damit die Rückreise derer, die

*

sich gerade im Auslande aufhalten, nicht ungebührlich verzögert wird. Die erforderlichen Anweifungen sind an die Grenz— behörden ergangen. Wer erst nach dem 1. August eine Aus—⸗ landsreise antritt, muß den Anforderungen natürlich in vollem Umfange nachkommen. Es ist selbstverständlich, daß die Aus⸗ stellung des Sichtvermerks einige Zeit erfordert; wer eine Aus⸗ landsreise plant, wird deshalb guttun, die Visierung möglichst frühzeitig zu beantragen.

Die Ueberwachung des Grenzverkehrs ist in Kriegszeiten eine unvermeidliche Notwendigkeit. Sie wird nach ben vor— liegenden Berichten in Frankreich und England schon seit geraumer Zeit in für die Reisenden weit lästigerer Weise ge übt, als dies auch nach den neuen Vorschriften in Deutschland beabsichtigt ist.

18.

15. eines jeden Monats) Monats zu erfolgen: innerhalb 12 Wochen nack oder Fallen zum Zwecke des Waschens an folgende Firmen 1) Hremer Hannover,

2) Wollwäscherei und Kämmerei, Hannover⸗Döhren,

3) Leipziger Wolltämmerei, Leipzig,

1) = . Wollkämmerei, Wilhelmsburg an der e, abgeliefert sind;

be sofern diese Wollen nicht vor ihrer Einlieferung oder innerhalb 109 Wochen nach ihrer Einlieferung bei den unter à genannten Firmen der Kriegswollbe darf⸗Akt. Ges. veräu ßert sind.

Die erste Meldung war his zum 31. Juli 1916 zu erstatten. Ferner ist durch die Bekanntmachung W III Ibh 6. 16 KläA eine ein malige Melbung des am 'i. August 1916 vorhandenen Bestandes früherer Ernten an Flachs und Hanf st roh geröstet und ungeröstet ohne Rücksicht auf Mindest⸗ mengen vorgeschrieben.

Außer diesen Meldungen haben auch die durch die Bekanntmachung Wil 5S4 ig KR vorge⸗ schrie benen monatlichen Meldungen des an je dem Monatsersten vorhandenen Bes andes wie bisher zu erfol gen.

Die durch die beiden neuen Bekanntmachungen vorge⸗ schriebenen Meldescheine sind bei der Vordruckverwaltung der Kriegs⸗Rohstoff⸗Ahteilung des Kriegsministeriums, Berlin 8W. (erlängerte Hedemannstraße 10) anzufordern.

Wolllämmerei, Blumenthal, Provinz

——

listen bei. e enthalten die 595. preußlsche, die 283 die ö. sächfische sowie die 431. fund 4 württemberg

Verlnstliste.

. , .

.

(Fortsetzung in der Ersten Beilage)

Kriegsnachrichten.

Großes Hauptquartier, 31. Juli. (B. T. B)

We stlicher Kriegsschauplatz.

Die englischen Unternehmungen bei Pozisres und Longueval erstreckten sich bis in den gestrigen Tag. Sie leiteten einen neuen, großen en gti an fise Angriff ein, der zwischen Lon gueval und der Somme am Morgen unter Einsatz von mindestens 6 Divistonen einheitlich erfolgte, während er zwischen Pozieres und Longueval tagsüber durch unser Sperrfeuer niedergehalten wurde und erst Abends in Einzelangriffen mit ebenfalls sehr starken Kräften zur Durchführung kam. Ueberall ist der Feind unter schwersten blutigen Verlusten abgewiesen worden, keinen Fuß Boden hat er gewonnen. Wo es zu Nahkämpfen kam, sind sie dank dem schneidigen Draufgehen bayerischer und sächsischer Reservetruppen, sowie tapferer Schleswig-Holsteiner zu unseren Gunsten entschieden. wurden gefangen genommen, erbeutet.

Südlich der Somme Artilleriekämpfe.

In der Gegend von Prunay (Champagne) brach ein schwächerer französischer Angriff in unserem Feuer zusammen.

Oestlich der Maas verstärkte sich das Artilleriefeuer mehrfach zu größerer Heftigkeit. Südwestlich des Werkes Thigumont fanden kleine Handgranaten kämpfe statt.

Ein feindlicher Fliegerangriff auf Con flans wurde mit Feuer auf Pont⸗4⸗Mousfon beantwortet. Ein auf. Müllheim i. B. angesetztes französisches Flugzeug⸗ geschwader wurde hei Neuenburg a. Rh. von unseren Fokkern gestellt, in die Flucht geschlagen und verfolgt; das feindliche Führerflugzeug wurde nordwestlich von Müäl⸗ hausen zum Absturz gehracht. Leutnant Höhndorf setzte nördlich von Bopaume den 11., Leutnant Wintgens östlich von Péronne den 12. Gegner außer Gefecht. Je ein franzö— sischer Doppeldecker ist westlich von Pont 4⸗-Mouffon und südlich von Thiaucourt (dieser durch Abwehrfeuer) abgeschossen.

Oestlicher Kriegs schauplatz.

Beiderseits von Friedrichstadt wurden russische Auf⸗ klärungsabteilungen abgewiesen. Angriffe gegen unsere Kanal⸗ stellung westlich von Logisch in und bei Nobel (am Strumien, südwestlich von Pinsk) sind gescheitert.

Die gegen die

Heeresgruppe des Generals von Linsingen fortgesetzten starken Anstürme der ru ssischen Truppenmassen find auch gestern siegreich abgewehrt worden; sie haben dem Angreifer wiederum die größten Verluste eingetragen. Den Hauptdruck legte der Feind auf die Abschnitte beiderseits der Bahn Kowel —S arny, zwischen Witoniez und der Turyg, südlich der Turha unb beiderseits der Lipa. Ein wohlvorberelteter Gegenangriff warf den bei Zarecze (südlich von Stobychwa) vor“ gedrun genen Feind zurück. Soweit bisher festgestellt, wurden gestern 1889 Russen (darunter 9 Offiziere) ge⸗ fangen genommen.

Unsere Fliegergeschwader haben während der letzten Kampftage dem Gegner durch Angriffe auf Unterkunftgörte, marschierende und biwakierende Truppen sowie die rückwärtigen Verbindungen erheblichen Schaden zugefügt.

Armee des Generals Grafen von Bothmer.

In Fortsetzung der Angriffe im Abschnitt nordwestlich und vestlich von Buczacz gelang es den Russen, an einzelnen Stellen in die vorderste Verteidigungslinie einzudringen. Sie

sind zurückgeworfen. Alle Angriffe sind siegreich abgewehrt.

13 Maschinengewehre

Balkan⸗Kriegsschauplatz.

Oberste Heeresleitung. 31. Juli. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegsschauplatz.

Auf den Höhen östlich von Kirli Babg wurde in der

vorletzten Nacht durch Truppen der Armee Pflanzer⸗Baltin ein russischer Vorstoß abgeschlagen.

In Südostgalizien verlief der Tag verhältnismäßig

ruhig. Im Westen und Nordwesten von Bucza cz setzte der Feind seine Angriffe nach wie vor mit größter Zähigkeit fort; es, wurde daher auch gestern erbittert und hartnäckig gekämpft. Die verbündeten Truppen haben alle Stellungen be⸗ hauptet. Unmittelbar westlich von Brody scheiterten mehrere nächt⸗ liche Angriffe des Gegners. Auch in Wolhynien opferte der Feind gestern wieder ungezählte Tausende von Kämpfern ohne jeden Erfolg! Wo immer er anstürmte bei Zwiniacze, westlich und nordwestlich von Luck und zu beiden Seiten der von Sarnh nach Kowel führenden Bahm), überall brachen seine Sturmkolonnen zusammen— Südlich von Stobych wa, wo er vorübergehend auf dem linken Stochod⸗Vfer Fuß faßte, wurde er wieder zurück—⸗ getrieben. Die in Wolhynien kämpfenden verbündeten Truppen haben gestern mehrere russische Offiziere und 2009 Mann gefangen genommen und drei Maschinen⸗ gewehre erbeutet.

Italien tscher Kriegs schauplatz

In den Dolomiten wurbe gestern im Gebiete der To— fanen der Angriff mehrerer Alpinibatallione blu tig ab gewiesen. 185 Italiener, darunter 9 Offiziere, wurden gefangen, zwei Maschinengewehre erbeutet. An der Isonzofront unterhielt die feindliche Artillerie- ein heftiges Feuer gegen den Tol meiner und Görzer Brückenkopf sowie gegen unsere Stellungen am Monte San Michele. .

Zwölf Offiziere 769 Mann des Gegners

er,, . , nr . , .

Der Krieg zur See.

Kopenhagen, 31. Juli. (W. T. B) Der dãnische Dampfer „Bornholm“, mit Papiermasse vom nördlichen Schweden nach Frankreich unterwegs, ist von einem deutschen Kriegsschiff aufgebracht und zur Durchsuchung nach Swine⸗ münde übergeführt worden.

Vlissingen, 31. Juli. (W. T. B) Der Dampfer Koningin Wilhelmina“ der den Passagierdienst Vlissingen London versieht, ist heute früh um 9 Uhr in der Umgegend des Leuchtschiffes „Noordhinder“ auf eine Mine . Nachdem er einige Zeit getrieben hatte, ist er chließlich gesunken. Es befanden sich 41 Fahrgäste und 60 Mann Besatzung an Bord. Die Geretteten besinben sich jetzt auf dem Leuchtschiff ‚Noordhinder“, mit Ausnahme ber Insassen eines Rettungsboots, das noch nicht angekommen ist. rr. Personen sind verwundet und 3 Heizer ums Leben ge⸗ ommen.

London, 31. Juli. (B. T. B.) Lloyds melden, daß der britische Dampfer „Claudia“ und die norwegische Goelette „Mars“ versenkt worden sind.

Tondon, 31. Juli. (W. T. B.) Wie Lloyds melden, ist 3 italienische Dampfer „Dan dolo“ versenkt worden.

Literatur.

Die wirtschaftliche Geflügelzucht. Von Georg Hoth um. (Verlag der Bacherischen Druckere und Verlageanstalt, G. m. b. H. in München; 5 Æ) Der sachkundige Verfasser gibt in dieser mit 120 Abbildungen, 2 farbigen Rassetafeln und Skizzen für Stallungen sowie mit zahlreichen Tabellen ausgestatteten Schrift eingehende Anwelfungen, wirtschaft liche Geflügelzucht durch Erhöhung der Leistungszucht zu treiben. Landwicie, Gefluͤgeljüchter oder Ge⸗ lügelhalter finden in dem Buche fachmännisch zutzerlässige Auskunft über alle einschlägigen Fragen. Va für Heimstätten der Krlegs⸗ inbaliden die wirtschaftliche Geflügelzucht Erwerb oder doch Neben⸗ trwerb werden soll, ist der Verlag auf Anregung des Verfassers bereit, enen Teil der Auflage für bedürftige Kriegsinvaliden zu stiften. Möge das Buch zur Hebung der heimischen Geflügelzucht beitragen und damit die bisherige Abgabe großer Summen ins Auß⸗ land einschränken helfen.

5.

zr 3 635 7 ö er öln, 31. 3 Rückkehr aus Belgien statteten 21 j am ver⸗

1d, wurden die standinavischen Gickboff im Namen der Stadt dte Weiterfahrt nach Straßburg.

Wien, 31. Jult. (W. T. B.) Die zurzeit in Wien weilende Santtätsmisston des rufsischen Roten Kreuzes befuchte gestern die Landes,, Heil- und Pflegeanstalt am Steinhof bei Wien, um sich über die Art der Unterbringung der dort b findlichen Kriegsgefangenen zu unterrichlen. Die Sanitatsmission er⸗ blelt aus dem Munde der Kriegegefangenen die wiederholte, lebhafte Versicherung, daß ste sebr gut gebasten feen und sich überautz zufrieden fühlten. Die Santtäͤtemisston schied nach vierstündigem Aufenthalte mit Worten wärmsser Anerkennung und lebhaften Dankg unter der Versicherung, daß die Anstalten ihresgleichen suchten. Eine Dame des rufsischen Roten Kreuzes fand so sehr unter dem Eindruck des Gesehenen, daß sie sich die Erlaubnis erbat, die Pflegeanstalt nochmals eingehend besichtigen zu dürfen, waz selbstverständlich be⸗ reitwilligst zugestanden wurde. Die Mitglieder der Mission berstegen heute in Beglettung der dänischen Herren Wien und traten die Reise zur Besichtigung der einzelnen Gefangenenlager an, in denen russische Kriegsgefangene untergebracht sind.

Bu dapest, 31. Juli. (W. T. B) Gestern abend schlug bel der Ueberfahrt über die Don au in der Nähe der Esepelinfel ein Boot um, in dem sich 35 bis 40 Ausflügler befanden. Zehn Personen werden vermißt und haben wahrscheinlich in der Bonau den Tod gefunden.

Saorkfakrtrws Sosa hz hi,, (Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Erster Beilage.)

Jamiliennachrichten.

Verehelicht: Hr. Ludwig Frhr. von Brandenstein mit Frl. Char⸗ lotte von Brandenstein (Berlin. Wilmersdorf). Hr. Leutnant Contag mit Frl. Editha Reimer (Köntgaberg).

E Gin Sohn: Hrn. Rirtmeister von Klelst (Berlin). Eine Tochter: Hrn. Hauptmann Carl Otto Petri (Berlin— Grunewald). ;

Gestorben: Hr. Senatspräsident . D., Wirklicher Geheimer Rat Dr. Wllhelm Maßmann (Leipzig). Hr. Profeffor Karl Klindworth (Berlin). Fr. Marie Ferguffon, geb. von Corpin⸗ Wtersbitzke (Unkel a. Rhein).

Beim Ausbleien oder bei verspäteter Lieferung einer Nummer wollen sich die Posthezteher stets nur aun den Briefträger oder die zu st undi ge Bestell . Post⸗ anstalt wenden. Erst wenn Nachlieferung und Aufklärung nicht in angemeffener Frist erfolgen, wende man sich unter Angabe der bereits unternommenen Schritte an die Ezpedition des „Meichs⸗ und Staatsanzeigers“.

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Ty rol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (V. V.: Reyher) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagstanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Vier Beilagen leinschließlich Warenzeichenbeilage Nr. 60) nnd die Inhaltsangabe Rr. 340 zu Rr. 8 des öffentlichen Amnneiger⸗ sowie die 168. und 1976 Ausgabe der Deutschen Ber iustlisten.

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)

Oesterreich⸗ Ungarn. a, Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht das nachstehende Allerh öchste Handfchreiben an. den Min isterprastbenten Grafen Stürgkh: Lieber Graf Stürgkh! Zum jmweiten Male jähren sich die Tage, in denen dite unver— söhn lichen innungen der Feinde uns zum Kriege zwangen. So schmerzlich ich die lange Dauer dieser der Menschheit auferlegten harten Prüfung beklage, erfüllt mich doch der Rückblick auf das schwere Ringen, das mein Vertrauen In die unbezwingliche Kraft der Monatrchte stets aufs neue rechtfertigt, mit hoher ugtuung. Würdig ihrer tapferen Söhne, die in innigem Vereine mit den n unserer glorreichen Verbündeten dem stets erneuten Anprall der NUebermacht heidenhaft die Stirn bieten, leisten meine gellebten Völker auch daheim jenes hohe Maß be⸗ 89 Pfl füllung, wie eg der großen, ernsten Zeit entspricht. In einem machtvollen Sieges willen geeint, bringen sie mit männ- licher Entschlossenheit jedeg Opfer, das die Slcherung eines künftigen e renvollen und dauernden Friedens erheischt, mit richtigem Verständnis der zum Woble des Vaterlandes er forder⸗ lichen Maßnahmen ertragen sie die infolge des Krieges not- wendig gewordenen Einschränkungen des wirtschaftlichen Lebens und vereiteln die auf planmäßige n., der Existenz der fried⸗ lichen Bevölkerung abzielenden tückichen Absichten unserer Feinde. Mein Herz teilt in väterlicher Bekümmernig mit jedem einzelnen meiner Getreuen die Sorge, die auf ihnen lastet und die sie so stand⸗ haft ertragen, den Schmerz um bie Gefallenen, die Angst um die Lieben im Feide, die Störung der ,, en, friedlichen Arbeit, die empfindliche Gischwerung aller Lebensbedingungen. Aber ich blicke, gestützt auf die erhebenden Erfahrungen zweier Kriegsjahre, mit vollem Vertrauen in eine nun allmählich heranteifende Zukunft in dem beglückenden Bewußtsemn, daß meine braven Völker den Sieg wahrhaft verdienen, und in der gläubigen Zuversicht, daß ihn die Gnade und Gerechtigteit der Vorsehung ihnen nicht vorenthalten wird. In diesen ernsten, aber hoff nungsreichen Gedenktagen drängt es mich, die Bevölkerung neuer⸗ lich wissen zu lassen, daß mich die nie erlahmende Betätigung ihres patriotijchen Q rrautes mit ssolzer Freude erfüllt und daß ich ibre wackere, endgüliigen Erfolg verbürgende Haltung dankbaren Herzens anerkenne. Ich beauftrage Sie, dies in meinem Namen der Be⸗ völkerung kundzutun. Wlen, am 31. Jult 1916. Franz Joseph m. p. Stürgkh m. p.

Das ungarische Amtsblatt veröffentlicht ein gleich⸗ lautendes Handschreiben an den Ministerpräsidenten Grafen Tisza.

Großbritannien und Irland.

Im Unterhaus sprach der Premierminister As quith im Taufe der Erörterung der irischen Frage nochmals feine Hoffnung auf eine baldige Verständigung zwischen den Parteien aus und sagte laut Bericht des W. T. B.“

Es hätten Vorkehrungen für die ebergangsperiode getroffen werden müssen. Unter den bestehenden Berbältnifsen babe er nicht gedacht, daß eg recht sein würde, die militärischen Streitkräfte in Irland wesentlich zu vermindern, die dort zum Schutz der Bevslke= rung gegen mißleitete Handlungen unveraniwortlicher Personen auf— gestellt worden seien. Die große Mehrbeit des irischen Volkes sei bis ins Herz loval, Es set notwendig, eine Zivilgewalt zu haben, die dem Parlament verantwortlich sei und der neue CGhefsekretär werde das unionisttsche Mitglied des Hauses Duke sein, der ein eifriger Be⸗ fürworter eines Autzaleichs in Irland set.

Redmond erhob zwar Einwendungen gegen die Wieder⸗ herstellung des alten irischen Regierungsshstems mit einem unionistischen Staatssekretär, sagte aber, es würde niemals wieder einen irischen Bürgerkrieg geben, und, wenn die Zeit reif sein würde, würden alle Schwierigkeiten friedlich beigelegt und das Ziel des vereinigten Irlands erreicht werden.

In Beantwortung einer Anfrage über die Möglichkeit von Verordnungen darüber, wie neutrale Fischereifahrzeuge, die in englischen Gewässern oder in Gewässern, die unter

dem Schutze der englischen Flotte stünden, fischten, ihren ganzen

Ueber sicht über die Zahl der Hörer

Erste Beilage ö en Reichsanzeiget und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Dienstag, den 1. August

3m an englischen Märkten verkaufen sollten, erklärte Lord ecil:

Es seien Vereinbarungen getroffen worden, die es den fremden Fischerelfabrieugen gestatteten, ihre Fänge von frischen Fischen in gewissen Häfen des Vereinigten Königreichs ang Land zu bringen. Weitere Maßnahmen in gleicher Richtung befänden sich noch im Zu⸗

stand der Erwägung. Frankreich.

In Frankreich ist, wie das „Journal“ meldet, ein allkeltischer Verband gegründet worden, der sich zum Ziel setzt, die natürlichen Grenzen Frankreichs endgültig Und ungntastbar zu machen. Ferner will er auf ein ewiges Bündnis zwischen Frankreich, England, Rußland, Belgien, Serbien, Montenegro, Italien, Portugal und Japan hinwirken, sowie zwischen den Nationen kellischen Ursprungs die Bande aller Art immer enger knüpfen.

Italien.

Zwischen Italien und Großbritannien ist gestern der „Agenzia Stefani“ zufolge ein Vertrag abgeschlossen worden, der die Grundlagen für ein gemein sames italienisch⸗ englisches Vorgehen gegen die Senussi festlegt.

Niederlande.

Gestern ist im Haag die sozialdemokratische Kon⸗ ferenz der neutralen Länder eröffnet worden. Heute werden die einzelnen Kommissionen zusammentreten, wobei Berichte der Kommissionen der Konferenz mitgeteilt werden und diese hierauf geschlossen werden soll. Es sind Begrüßungs—⸗ schreiben von der deutschen Parteileitung sowie von den sozial⸗ demokratischen Frauen der unabhängigen Arbeiterpartei in England eingetroffen. Letztere hat die Zusendung eines Memorandums angekündigt.

Amerika.

Die Antwort der amerikanischen Regierung auf das System der englischen Schwarzen Listen besagt einer Meldung der „Kölnischen Zeitung“ zufolge:

Die Einrichtung der eine Aechtung gussprechenden Schwarzen Listen sei von Volk und Regierung mit schmerzlicher Ueberraschung aufgenommen worden. Sie scheine der Regierung eine Politik will kürlicher Einmtschung in den neutralen Handel darzustellen, wogegen in entschiedensten Ausdrücken zu protestteren ihre Pflicht sei. Der Umfang und die Wirkung dieser Politik seien außerordentlich. Nach demselben Grundsatz könnten Amertkaner in den Ver⸗ einigten Staaten einer ähnlichen Bestrafung unterworfen werden, wie einheimtsche geschäftliche Unternehmungen, falls sich nur ergebe, daß sie mit einem ihrer eigenen Landsleute Handel trieben, dessen Name auf der Liste stünde. Die Reglerung der Vereinigten Staaten erlaube sich, die engllsche Regierung daran zu ertzaern, daß die Bürger der Verelnigten Staaten durchaus innerbalb shrer Rechte blieben wenn sie versuchten, mit der Bevölkerung oder den Regierungen irgend einer der kriegführenden Naliogen Dandei zu reiben. Sie seien dabei nur fest bestimmten lniernationalen Uebungen und Vereinbarungen unterworfen, welche die englische Regierung, wie eg der Regierung der Vereinigten Staaten scheine, ju leicht genommen und so bäusig miß— ochtet habe. Die Einführung der Schwarzen Listen schiebe diese Schutz bestimmungen beiselte, sie verurteile ohne Verhör, ohne vor⸗ berige Ansage und von vornherein. Es stehe ganz offenbar außer aller Frage, daß die amerikanische Regierung sich nicht bet solchen Methoden oder Strafhandlungen gegen ihre elgenen Bürger be⸗ ruhigen könne. Die englische Regierung könne von ihr nicht erwarten, daß sie einwillige, die Namen ihrer Bürger auf eine parteitsche Liste gesetzt zu sehen, ohne die Aufmerksamkett der eng— lischen Regierung in ernstester Form auf die vielen bedenklichen Folgen für die neutralen Rechte und neutralen Beziehungen zu lenken, wesche ein derartiges Vorgehen notwendigerwelse nach sich ziehen mässe. Die amerikanische Regierung hoffe und glaube, daß die englische Regierung in ihrer naturgemäßen Bean spruchung durch einen einzelnen dringenden Gegenstand obne die volle Frkenntnis der mancherlei unerwünschten und nicht wünschenswerten Ergebnisse gehandelt habe, die einireten könnten.

Der englische Botschafter in Washington hat der ameri⸗ lanischen Regierung agestern eine formelle schriftliche Ver—

am

sicherung übergeben, die obiger Quelle zufolge besagt, daß eine

Firmg nicht der Schwarzen Liste unterworfen sei, wenn nicht erwiesen sei, daß sie eine Agentur der deutschen Regierung sei oder Geld nach Deutschland sende.

Kunst und Wissenschaft.

In Breglau ist vorgestern der ordentliche Professor der medhfi= nischen Fakultät der dortigen Universtiät, Geheimer Medbtzinalrat Dr. Albert Netßer im 61. Lebensjahr gestorben. Er war in Schweidnitz geboren, studierte in Erlangen und Bresfau und wurde 1877 an

Einen Aufruf an die reichsdeutschen Künstler zu einem Wett- bewerh um die Losung kleinerer Kriegs, und Krieger denkmäler läßt der Bund deutscher Gelehrter und Künstler (Kultur hund) ergehen. Alg solche kleinen Denkmalsgebilde, sür die Entwürfe. verlangt werden, beieichnet das Programm: 1) Grabsteine und Grabkrteuze für gefallene Krieger in der Heimat; 2) Gedenktafeln, sowobl piastische wie gemalte; 3) einfache Monumente, deren Herstellung die Summe von 5000 4 nicht überschreiten soll; auch kleine Brunnen und Brunnenhäͤuschen mit einem passenden Hinweis auf den Krieg oder die Gejallenen, sind nicht ausgeschlofsen; 4 Bil rstöck; 5) Gerãchtn is kapellen ür Gefallene, Ausjsührungssumme nicht über 12000 4. Mit den beiden letzten Aufgaben, die erstreben, den Bildstockgedanken und die heutigen Andachtg⸗ und Wallfahrtekapellen, die jetzt lediglich zu religiösen Zwecken dienen, der Kriegerebrang. nutzbar zu machen, und in der schöpferischen Erweiterung dieses Ge⸗— dankens gibt der Bund der deutschen Künstlerschaft neue Anregungen. An Preisen stehen 15 000 zur Verfügung. Die Entwurftarbeiten sind im Hinblick auf die schwere Lage der Künstlerschaft so verlangt, daß sie mit geringsten materiellen Opfern geschaffen werden können. Die Entwürfe sind his zum 25. Oktober d. J. einzuliefern. Das Programm kann kostenlos durch die Geschäͤftsstelle des Bundes deutscher Gelehrter und Künstler (Berlin NW. 7, Unter den Linden 38) bejogen werden. Eine öffentliche Auzstellung der Entwürfe, ihre Verauggabe in einem Sammelwerk und ihre Verwertung durch die Beratunggstelle des Bunde ist in Aussicht genommen.

Erforschung des Klimas deg osmanischen Reichs. Auf Grund einer Denkschrift, die der an die Upiversität in Kon— stantinopel berusene Professor Dr. Erich Obst dem tärkischen U ter⸗ richtminister Schükrtt Bey vorgelegt hat, erhielt Obst dem Auftraa, die Erforschung des Klimas des osmanischen Reichs einzuleiten. Zweck des Unternehmens ist: Feststellung der Temperatur, Luftdruck,, Wind⸗ und Niederschlagsverhältnisse usw. sowie das Studium der Abflußverbältnisse der Fiüsse im osmanischen Reicke als wissenschaftliche Grundlage und zur Hebung von Uaternehmen landwirtschaftlicher und technischer Art; tägliche Wetier— boraussagen für Flugwesen, Schiffahrt, Ackerbau usw. Zu dtesem Zwecke sollen in möglichst vielen Orten des HYMeichzs meteorologische Stationen errichtet werden, an denen vor allem Lebrer, Post. und Elsenbahnbeamte als Beobachter tätig sein sollen. Plese follen, soweit erforderlich, in einem besonderen Kurfus im geographischen Inst tut der Universität Stambul ausgebildet und dann in ihter Tättgkeit durch einen eigens hierfür angestellten Inspektor beaufsichtigt werden. Die Verarbeitung des Beobachtungsmaterlals wird in dem vom Geographischen Institut der Universttät Stombul errichteten Zentralbureau für die Klimatologle des Osmanischen Reiches erfolgen; alljährlich soll ein klimatologisches Jahrbuch mit vier Tabellen, Text und Karten eirscheinen. Voraus setzung für das Zustandekommen dieser Organisation ist das Auf— bringen von mindestens 75 0909 bis 100 000 S6 für die erste Ein. richtung der Station (Anschaffung der Instrumente usw.) durch Stiftungen; die laufenden Ausgaben würde dann das otmanische Unterrichtsministerium bestreiten.

Land und Forstwirtschaft.

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r landwirtschaftlichen und Forstverwaltung Preußens im Sommerhalbjahr 1916.

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dem Heere eingereiht... 310, bei der Organisation det

Roten Kreuzes tätig ... 35, aus sonstigen Gründen beur=

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Vorlesungen sind selt Beginn det èẽ Krieges nicht mehr gedalten.

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