in Anlage A beigefügten Muster, im übrigen, einschließlich der Falle des S 6, eine Liste nach dem in Anlage B beigefügten Muster ‘). Für die Anmeldung der unterwegs befindlichen Waren ist ein Vordruck nicht zu verwenden.
Für die Ausführung der Erhebung ist der Inhalt der Vordrucke maßgebend. ö
Die Herstellung und n der für die Erhebung erforder⸗ lichen Drucksachen erfolgt durch die Landes zentralbehörden.
Die durch die Herstellung und Versendung der Drucksachen ent⸗ standenen Kosten werden den Landes zentralbehörden ersetzt.
511
Die Landegzentralbehörden oder die von ihnen bestimmten Be⸗ börden haben nach den in den Anlagen C1 bis 5 beigefügten Mustern 39 Zusammenstellungen über die ermittelten Vorräte, nach kleineren Verwaltungsbejlrken getrennt, bis zum 25. September 1916 beim Kriegsernährungsamt einzureichen, und zwar je eine besondere Zusammenstellung
1. für Haushaltungen mit weniger als 30 zu verpflegenden Daus haltungsmitgliedern,
für Haushaltungen mit 30 oder mehr zu verpflegenden Haus haltunggmitgliedern,
für öffentliche Körperschaften,
für Anstalten,
5. für Gewerbe ⸗ und Handelsbetriebe.
Für die gemäß 5 6 festzustellenden Vorräte und für die unter wegs befindlichen Mengen (5 7) sind besondere Zusammenstellungen einzureichen.
— 512
Die Landeszentralbehörden erlassen die zur Ausführung erforder⸗ lichen Anordnungen. Sie bestimmen insbesondere, wer als Gemeinde⸗ bebörde und zuständlge Behörde im Sinne dieser Verordnung an—⸗ zusehen ist.
13
Die zuständige Behörde oder die von ihr beauftragten Personen sind befugt, zur Ermittlung richtiger Angaben Vorratz, und Betrtebs⸗ räume oder sonstige Nufbewahrunggorte, wo Vorräte der in die Er⸗ hebung einbezogenen Art (55 3, 4 zu vermuten sind, zu durchsuchen und die Geschäftsaufzeichnungen und bücher des zur Anzeige Ver— pflichteten nachzuprüfen.
8 14 9
Wer vorsätzlich die ihm nach 55 5, 7 obliegende Anzeige nicht oder nicht rechtzeitig erstattet oder wissentlich unrichtige oder unvoll⸗ ständige Angaben macht, oder wer der Vorschrift des 13 zuwider die Durchsuchung oder die Einsicht der Geschäftspapiere oder -bücher verweigert, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geld strafe bis ju zehntausend Mark oder mit einer dieser Strafen hestraft. Neben der Strafe können Vorräte, die verschwiegen worden sind, obne Unterschled, ob sie dem Anmeldepflichtigen gehören oder nicht, eingezogen werden.
Wer fahrlässig die ihm nach S5 5,7 obliegende Anzeige nicht oder nicht rechtzeitig erstattet oder unrichtige oder unvollständige An—⸗ gaben macht, wird mit Geldstrafe bis zu dreitausend Mark beftraft.
515 Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Berlin, den 3. August 1916. Der Stellvertreter des Reichskanzlers Dr. Helfferich.
) Die Muster sind hier nicht mit abgedruckt.
Bekanntmachung.
Der Firma Heinrich Schilling, Worm g, Wasserturm⸗ straße Nr 5, Tel 2h65, Inh. Heinrich Albert Schilling, Sohn des Wein händlers Adam Schtlling, Worms, Wasserturm traße Nr. , wurde durch Beschluß des Kreteausschuffeg des Kreises Wormg vom 3. August 1916 der Handel mit Gegenständen des täglichen Hedarfs, insbesondere mit Nahrung und Futtermitteln aller Art, sowie rohen Naturerjeugnifsen, Hetz⸗ und Leucht- stoffen oder mit Gegenständen des Kriegsbedarfs auf Grund der Verordnung über die Fernbaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 untersagt.
Worm, den 4. August 1916.
Großherzogliches Kreizamt Worms.
Bekanntmachung.
Dem Kaufmann Gustav Weill, hier, Altkircherstraße 11 wird hlerdurch gemäß z 1 der Bundegrats verordnung vom 25. Sep- tember 1915 und der hierju ergangenen Ausführunggbestimmungen det Kaiserlichen Ministertums für Clsaß Lothringen vom 11. Oktober 1915 Z. 1 und 2, betreffend die Fernhaltung unzuverlaͤ iger Personen vom Handel, wegen übermäßiger Preissteigerung der Handel mit Backwaren und Lebensmtttein untersagt.
Mülhausen i. E., den 3. August 1916.
Der Kreisdirektor: Dall, Poltzeipräsident.
6
Bekanntmachung.
Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangsweise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26.11. 1914 (RGBl. S. 487) ist für die folgende Unternehmung die Zwangsverwaltung angeordnet worden:
222. Liste. Ländlicher Grundbesitz. Kreis Diedenhofen⸗West. — Gemeinde Rüssingen. 21 a Ländereien der Societs anonyme des agidries in Micheville in
Villerupt; Verwalter Bürgermeister Dr. Kreu) in Deutschoth.
Straßburg, den 2. August 1916. tinisterium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern.
J. V.: Esser
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Königreich Preußen. d
Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗
angelegenheiten.
Der bisherige Privatdozent Lic. Friedrich Büchsel in Halle a. S., zurzeit Garnisonpfarrer in Stettin, ist zum außer⸗ ordentlichen Professor in der theologischen Fakultät der Uni⸗ versität in Greifswald ernannt worden.
Finanzm inisterium. Der deutsch⸗italienische n, .
. 6. Dezember 1891 ; ö Schiff ahrtsvertrag vom . Be ember I50 9 blatt von 1892 S. 97 und von 1905 S. 413 wird von der italienischen Regierung als nicht mehr wirksam angesehen. Demgemäß werden ninmehr anch deutscherseits auf die italienischen Boden⸗ und Gewerbserzeugnisse die Sätze des
Zoll⸗ und
untersagt.
Infolge des begünstigung für Mar . Wein, Baumõl . vergl. Schlußprotokoll zu Artike Handels vertrags) dürfen keine Untersuchungszeugnisse italienischer Untersuchungs⸗ anstalten und Fachchemiker über die Einfuhrfähigkeit von Wein, Traubenmost und. Traubenmaische sowie über die Reinheit von Baumöl (Olivenöl) und über die Reinheit von Gerb⸗ stoffauszügen und ebensowenig Ursprungszeugnisse sizi⸗ lianischer Handelskammern für Marsalawein in Flaschen mehr zugelassen werden. Dagegen sind die Begünstigungen des bis⸗ herigen deutsch⸗italienischen Handelsvertrags weiter auf Waren anzuwenden, die aus meistbegünstigten Ländern stammen oder sich auf deutsche Rechnung in deutschen Zollausschlußgebieten, Freibezirken oder Zollagern befinden; die Bekanntmachung, be⸗ treffend die Wirkung des Außerkrafttretens von Handelsver⸗ . vom 10. August 1914 (Reichs⸗Gesetzblatt S. 367), ist an⸗ wendbar. Diese Verfügung erscheint im „Reichs⸗ und Staatsanzeiger“; vom Tage nach der Ausgabe des betreffenden Stücks des „Reicht⸗ und Staatsanzeigers“ ab ist nach ihr zu verfahren. Berlin, den 5. August 1916.
Der Finanzminister.
J. A.: Wolffram.
An sämtliche Oberzolldirektionen (einschl. Erfurth.
alls , , , . .
w !
Der bisherige Kassierer bei der Preußischen Zentral⸗ ö J.
genossenschaftskasse, Rechnungsrat Weßling ist zum Vor⸗ steher des Reyisionsbureaus dieser Kasse ernannt worden.
Bekanntmachung. Der ledigen Anna Weigmann in Liegnitz, Gustav Adolf⸗ straße 20, ist auf Grund des 3 1 Abs. 1 der Bundesratgverordnung vom 25. September 1915 über die Fernbaltung unzuverlässtger Per⸗ sonen vom Handel der Handelsbetrieb unter fagt worden. Liegnitz, den 29. Juli 1916. Die Polizeiverwaltung. Charbonnier.
Bekanntmachung.
Dem Kaufmann Karl Warncke, geboren am 1. 5. 76 in Ham⸗ burg, hier, Gartenstraße 109, und dem Kaufmann Fritz Wedel, wohnhaft in Hamburg, Hafenbrücke 1, sowte dessen Firma. Süd⸗ deutsche Dünger⸗Industrie Fritz Wedel, Frankfurt a. M., Hansahaus 62*, wird hierdurch der Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, insbesondere Dünger und Futter mitteln aller Art, ferner rohen Naturerzeugnissen, sowie jegliche mittelbare oder unmittelbare Beteiligung an einem solchen Handel wegen Unzuverläfsigkeit in bezug auf diesen Gewerbebetrieb
Frankfurt a. M., den 3. August 1916. Der Poltzeipräsident. J. V.: von Klenck.
Bekanntmachung.
Durch Bescheid vom 24. Jun 1916 habe ich dem Kaufmann Hermann Teuber, hier, Kopstadtsplatz 23, die Herstellung und den Handel mit Seife, Seisenputver, fetthalttgen Wasch mitteln sowie Nahrungs⸗ und Genußmttteln und die Ver⸗ mittlertätigkeit hierfür untersagt.
Gssen, den 26. Juni 1916.
e Städtische Polizeiverwaltung.
M*
Der rgermeister. J. B.: Rath.
2 p 1 . Bekanntmachung.
Durch Bescheid vom 21. Juni 1916 habe ich dem Kaufmann Richard Petereit bier, Gutenbergnraße 62, die Herstellung und den Handel mit Seife, Seifenpulver, fetrhaltigen Waschmitteln sowie Nahr ungs⸗ und Genußmitteln und die Vermittlertätig keit hierfür unterfagt.
Essen, den 26. Juli 1916.
Die Städtische Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Ra
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Prenßen. Berlin, 7. August 1916.
Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Voll⸗ sitzung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen sowie der Ausschuß für Handel und Verkehr Sitzungen.
Der Königlich dänische Gesandte, Graf Moltke ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.
Der Präsident des Direktoriums der Reichs versicherungs⸗ anstalt für Angestellte, Wirkliche Geheime Oberregierungsrat Koch ist mit Urlaub abgereist.
Es ist eine neue Bekanntmachung, betreffend Höchstpreise und Beschlagnahme von Leder (Ch. II S88 / 7. 16 K. R. A.), erschienen, die an die Stelle der bisherigen Bekanntmachung, betreffend Höchstpreise von Leder Ch. II S88 / 1. 16 K. R. A., tritt. Durch die neue Bekanntmachung sind die Höchstpreise für Leder entsprechend den kürzlich erlassenen neuen Höchstpreisen für Häute verändert und vielfach herabgesetzt worden. Auch die Bestimmungen über die Freigabe von beschlagnahmtem Leder und seine Verwendung haben Abänderungen erfahren.
Wie durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, sind Anfragen von nichtamtlichen Stellen wegen der Bekanntmachung, sofern sie sich auf die Preise beziehen, an die Geschäftsstelle der Gut⸗ achterkommission für Lederhöchstpreise in Berlin W. 9 (Buda⸗ pesterstraße 1112) und sofern sie sich auf die Beschlagnahme⸗ bestimmungen beziehen, an die Meldestelle der Kriegs⸗Rohstoff⸗ Abteilung für Leder und Lederrohstoffe in Berlin, ebenda, zu richten. s Die Bekanntmachung tritt mit dem 1. September 1916 in Kraft. Ihr Wortlaut, der für die beteiligten Kreise von
,, 9 und bhesch
Bekanntmachung dürfen aus den beschlag⸗
Vorräten nur die Mengen entnommen werden, die
durch die Kriegsrohstoff⸗Abteilung, Sektion V. J. Berlin 8W. 48 see, ,. Hedemannstraße 10 11) für den jeweiligen Auftrag e
lligt sind. Die Meldungen der meldenflichtigen Mengen
Gummilösung müssen an die Kriegs⸗Rohstoff⸗Abteilung, Sektion V. J. sowie auch W. 9 (Potsdamerstraße 10 11) erfolgen.
an die Kautschuk⸗Meldestelle Berlin
In einer . im Reichsamt des Innern mit Ver⸗
tretern der Leimhersteller, des Leimhandels und Verbraucher
gepflogenen Besprechung wurde über Maßnahmen gegen die auf dem Leimmarkt herrschenden Preistreibereien beraten. Vorgeschlagen wurde, wie durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, eine einheitliche Bewirtschaftung des Leims jeder Art, ins—⸗ besondere Leder⸗ Knochen⸗ und Mischleims, unter Festsetzung von Höchstpreisen. Um genaue Unterlagen für eine Ent⸗ schließung in diesem Sinne zu erhalten, wurde zunächst be⸗ schlossen, eine Vorrats⸗ und Bedarfserhebung zu ver⸗ anstalten. Bei der Vorratserhebung soll Anmeldung der Be⸗ stände am 1 August 1916 und an einem noch zu bestimmenden 9 nach Erlaß einer entsprechenden Verordnung verlangt werden.
Der heutigen Nummer des Reichs⸗ und Staatsanzeiger“ liegen die Ausgaben 1085 und 10986 der Deutschen Verlust—⸗ listen bei. Sie enthalten die 600 preußische und die 285. bayerische Verlustliste.
Bayern.
Seine Majestät der König hat vorgestern vormittag in Anwesenheit des Vorsitzenden des Ministerrats, Staats⸗ ministers Grafen von Hertling und des Kriegsministers General⸗ obersten Freiherrn Kreß von Kreßenstein in gemeinsamer Audienz den Geheimen Rat Professor Dr. von Gruber, die Reichsräte Graf Preysing Lichtenegg⸗Moos und Franz Buhl, die Landtagsabgeordneten Einhauser, Löweneck und Hübsch, die Reichstagsabgeordneten Dr. Pfleger und Weilnböck, den Oberlandesgerichtsrat Rohrer, die Kommerzienräte Fromm und Seitz empfangen. Wie die „Korrespondenz Hoffmann“ meldet, verlas der Geheime Rat, Professor Dr. von Gruber eine Adresse, in der er namens der zur Audienz Erschienenen deren Auffassung über die politische und militärische Lage dar— legte und ihre von patriotischer Sorge getragenen Wünsche vor— brachte. Seine Majestät der König mahnte in seiner Erwide— rung zum Vertrauen in die verantwortlichen und leitenden Stellen, da ein verständnisvolles und einiges Zusammenwirken aller Stände und aller Parteien in so ernster Zeit unerläßlich sei. Er-warnte davor, Spaltungen in das deutsche Volk zu tragen, um nicht das Durchhalten bis zu einem ehrenvollen Frieden zu erschweren.
. Oesterreich⸗Ungarn.
Der Deutsche Kaiser hat während seiner Anwesenheit an der Ostfront, wie aus dem Kriegspressequartier gemeldet wird, dem Feldmarschall Erzherzog Friedrich im Standort des K. und K. Armeekommandos einen Besuch abgestattet.
Das Ministerium des Aeußern veröffentlicht einen zweiten Nachtrag zur Sammlung von Nachweisen über Verletzung des Völkerrechts durch die Staaten, die mit Oesterreich⸗Ungarn Krieg führen. Das in diesem Nachtrag enthaltene Material reicht bis 30. November 1915. Er um⸗ faßt drei Teile, und zwar die Behandlung österreichisch⸗ ungarischer diplomatischer und konsularischer Funktionäre durch die Behörden feindlicher Staaten, die Behandlung österreichisch— ungarischer Staatsangehöriger in feindlichen Staaten und Ver— letzungen des Kriegsrechts.
Der gestern in Hermannstadt abgehaltene griechisch⸗ orientalisch-rumänische Kirchenkongreß hat den Bischof Basilius Mangra mit großer Mehrheit zum Metropoliten
der griechisch⸗orientalisch⸗rumänischen Kirchengemeinschaft in Ungarn gewählt.
Großbritannien und Irland.
Einer amtlichen Bekanntmachung zufolge ist Lord Wim— borne wieder zum Vizekönig von Irland ernannt worden.
— In einem Rückblick auf die zwei Jahre des See⸗ krieges sagte der Erste Lord der Admiralität Lord Balfour laut Meldung des „Reuterschen Bureaus“: . —
Die Zeit, die längst aufgehört hat, unseren Feinden zu helfen, ist seit der Schlacht bei Jütland stark auf unserer Selte. Jede Woche, seitdem die deutsche Flotte beschädigt in ihre Häfen zurück, getrieben worden ist, hat einen neuen Erfolg der Verbündeten auf dem einen oder dem anderen Teile des Schlachtfeldes gesehen. Es wäre jedoch ein Irrtum, anzunehmen, daß der Seesteg die Lage ver— ändert habe; er hat sie nur bestätigt. Vor ker Schlacht bei Jütland ebenso gut wie nach ihr war die deutsche Flotte eingekerkert. Die Schlacht bei Jütland war ein Versuch, die Sperre zu durch brechen, er ist mißlungen, und mit setnem Mißlingen ist die deutsche Flotte zur Ohnmacht herabgesunken. Das Ziel einer Seeschlacht ist, die Herrschaft über de Meere zu gewinnen oder aufrecht zu erhalten. Gs c sest, daß Deutschland sie nicht erlangt und wir sie nicht ver= loren haben. Wenn die Deutschen glaubten, sie wären auf dem Wege zur Gleichstellung auf der See, würden sie dann mit so viel Lungen— kraft die Tat eines Unterseebootes ausposaunen, das unter der Handeltz⸗ flagge 280 Tonnen deutscher Erzeugntsse, nicht zu erwähnen das Hand= schreiben des Kalsers, von Bremen nach Baltimore gebracht hat? Vie Tat selbst enthielt keinerlei seemännische Schwierigkeit; die Handels⸗ ergebnisse sind notwendigerweise unendlich winzig. Dag ganze Interesse, mit dem deutsche Augen die Fahrt beglelteten, beruhte auf der Hoffnung, sie könnten durch den Gebrauch von Unterserbooten die von der britischen Flotte aufgerichtete Schranke umgehen, die die deutsche Flotte weder brechen noch schwächen kann. Aber die See— gewalt zeigt sich nicht nur durch Verlegung der Wasserstraßen für den Feind, sondern auch durch deren Gebrauch für die eigenen mili— tärischen Zwecke. In den letzten jwei Jahren hat sich ein stetiger, stetg wachsender Strom von Männern und Munition Über den Kang ergossen, dessen Wirkung wohl entscheidend sein mag. Indessen ist er niemals vor dem Angriffe feindlicher Schlachtschiff⸗ oder Kreuzer sicherer gewesen, alg seit dem deutschen Siege! vom 31. Mai—
Der Wert, den die Deutschen in Wirklichkeit ihrer siegreichen Flotte beimessen, wird durch ihre Politik der Unterseeboyttriegführuang dargetan. Der Vortell von Unterseebootangriffen auf den Handel hesteht darin, daß sie nicht durch eine stärkere Flottenmacht in derselben Weise kontrolliert werden können wie Kreuzer; ihr Nachteil besteht barin, daß sie in großem Maßstabe nicht in Uchereinstimmung mit den Krieggaesetzen oder den Forderungen der Menschlichkeit durch⸗
Wichtigkeit ist, ist hei den Polizeibehörden einzusehen.
autonomen Tarifs angewendet werden.
geführt werden können. Sie verlangen daher eln Doppeltetz: Klug—⸗
. J ö. ihre 4 2 263 cbalten 6 die Untersecbootkrler! , don Schlcd — * r n
Unterse Handelajerstörern ichte Beute werden. Sie
werden kaun. Sie . durch Kriegsschlffe und
die Freiheit der Meere
— . je
genug Gelegenhett gehabt,
um uns ein Ucte was es im Munde der Deutschen
bedeutet. Es b daß die deutsche Flotte sich auf
soll, wie das deutsche 6 auf
t, daß weder feindliche Zwilinten noch Neutrale
nüber dem streitbaren Deutschland haben
die ihm nicht widerstehen, ertränkt, die ihm
erden. 244 neutrale Handelsschiffe sind unter
und Menschlichkeit versenkt worden, und ihre
39 Tage. Die Menschbeit hat sich nach den Er—
k ,
ö uch einiges enthält, aus dem man ein Urteil über deutsche Freiheit bilden kann.
Nach einer Meldung des ‚W. T. B.“ verbreitet sich in der englischen Bevölkerung mehr und mehr die Erkenntnis, daß der deutsche Bericht über die Seeschlacht vor dem Skagerrak richtig, der Jellicoesche Bericht dagegen zurechtge macht war. Zu dieser Erkenntnis habe besonders die Anweisung an die englische Presse beigetragen, die Ant— wort der deutschen Admiralität auf den Bericht Jellicoes weder zu besprechen, noch zu veröffentlichen, sowie das kürzlich er⸗ lassene Regierungsverbot einer vom englischen Volk beabsich⸗ tigten Dankadresse an die Admirale Jellicoe und Beatty.
Anläßlich des zweiten Jahrestages der Kriegs⸗ ö rklärung wurde unter dem Vorsitz Lord Derbys eine große Ver sammlun g in Queenshall abgehalten. Der Premier⸗ minister Asquith brachte folgende Resolution zur Ab— stimmung:
Am zweiten Jahrestage der Erklärung dieses gerechten Krieges gibt diese Versammlung der Londoner Bürger ihrer unwandelbaren Intichlossenheit Ausdruck, den Kampf für die Ideale Freibelt und Berechtigkeit, die die gemelnsame geheiligte Sache der Verbündeten bilden, bis zu einem siegreichen Ende fortzusetzen.
Hierauf hielt Asquith, wie das, Reutersche Bureau“ meldet, folgende Rede:
‚ Vor zwei Jahren wurde Deutschland in der Woche, die dem Luehruch des Krieges vorausging, das Opfer einer doppelten Cäuschung. Deutschland war höllig sicher, daß wir, wag wir auch immer als Protest tun oder sagen würden, niemals mit den Waffen in der Hand an die Seite Frankreichs und Rußlands treten würden. Ghenso sicher war man in Veutschland, daß das schwache und — wie es Deutschland schien — schutzlose Belgien mit Schmeichelworten oder Gewalt dazu gebracht werden würde, Deutschland zu gewähren, waz es am meisten brauchte, nämlich das Recht des Durchmarsches nach Frankreich. Das war ein Irrtum und — wie sich heraushellte — ein sehr kostspteliger Jetum, denn während zweier Jahre hat dag britische Reich, die srledltebendste Familig von Gemeinwesen auf der Bberfläche der ib isierten Erde, 5 Millionen seiner Söhne ausgehoben, um sie inz Feld zu schicken, und damit Deulschlands Absichten zunichte gemacht. Nech niemals hat sich in das wirre und stümperbafte Gehslde der deutschen Yiplomatie ein so großer Irrtum emmgeschlichen und eine Auffassung, die sür ihre Trãger so verhängnisvoll gewesen ift. Als vor zwei Jahren der Handschuh hingeschleudert war, hatten wir fehr bald eingesehen, daß wir bor einer jener epochemachenden Entscheidungen stünden, in denen der Kampf nicht zwischen einem Staat und einem anderen ge— führt wird, sondern in dem es sich um einen Kampf jwischen ver= schiedenen und unversöhnlichen Idealen handelt, zwischen Mächten einerseits, die für Freiheit, Mannichfaltigkett der Typen und Organi⸗ ationen und für ungehemmten Fortschritt der Menschbeit einsteben, und Mächten, die notwendigerweise früher oder später alle Staaten zu ö Umbildung und Erneuerung der Welt unfruchtbar gemacht hätten. ; Ich möchte gern, fuhr der Premierminister fort, besonders auf die ungetrübte Einigkeit der verbündeten Länder Frankreich, Rußland, Itallen und ung selbst aufmerksam machen. Nichts ist während des letzten Jahres bemerkenswerter gewesen, alz der Erfolg, mit dem die Verhündeten eine gemeinsame Polttik und einen ernbeitlichen Vlan suchten und befolgten. Ich bin froh, daß ich in diesem Augen⸗ blick sagen kann, daß zwischen uns in allen Kriegsfragen voll⸗ kommene Ueberelnstimmung besteht. Es gibt kein besserez, prattischeres Beispiel für diese unweifelhafte Tatfache, als die gleich · zeitlge Offenstve, die jetzt mit solcher Kraft und folchem Erfolg en nicht weniger als drel Fronten durchgeführt wird. Um auf uns selbst zurückjukommen, so halte ich es für das Glorreichste und Ge— mutigen este in der Aufstellung unserer neuen Armeen, daß eine so riesige Zahl von Männern in jeder Lebenslage freimillig Heim, Familtenbande und Beruf aufgegeben hat, um im Dienste des Slaates ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Viefe neuen Armeen, die während deg letzten Monats auf dem blutgetränkten Felde der Picardie sich unsterbliche Lorbeeren errungen haben, sind das beste Denkmal, das Lord Kitchener sich hätte wünschen können.
Ich habe von der Armee gesyrochen; was aber soll ich von unserer und unserer Verbündeten Dankegschuld an die britische Flotte sagen, die sich natürlich ebenso wie die Armee nach Waffengängen mit dem Feind auf offener See sehnt! Ver Feind geht dabei mit größter Vorsicht zu Werke. Eg werden sich nur weng Gelegenheiten dazu bieten. Seit dem glorreichen Steg vom 31. Pai, wie ihn der Kaiser nennt, hat sich die deutsche Hochseeflotte, oder was davon übrig ist, nicht getrant, aug dem Hafen herauz— zukommen. Hier ist die Ortginaldepesche sehr unklar.) Die Deutschen schrecken offenbar davor zurück, ihre glorreichen Erfahrungen ju wiederholen und nicht ohne Grund, denn noch einige solcher Siege würden nichtß oder nur sebr wenig von der deutschen Flotte ührtg lassen. Wenn es aber unseren Seeleuten auch nur selten vergönnt ist, sich auf offener See im Kampf mit dem Feinde zu messen, so dürfen wir doch nie vergessen, daß es die Flotte tit, die in unaufdringlicher stiller Weise Wacht hielt und mit immer eherner Umklammerung die Macht der Deuischen und ihre Wider— standskraft erschöpft und das Leben Deutschlands erdrosselt. In der ganzen Geschichte ist niemals ein so deutlicher Beweis bon der alles überrggenden Wichtigkelt der Beherrschung der Ser erbracht worden.
Ver Feind befindet sich überall in der Defensipe. Auf keinem Krtegschauplatz hat er die Initiative in der Hand oder versucht er, sie in der Hand zu behalten. Es sind Anzeichen von beträchtsicher Ichwäche oder Erschöpfung vorhanden, die kaum täuschen Iönnen. Die jüngsten Kampfmethoden des Feindes verraten meiner Meinung nach Ansätze einer verzweifelten Stimmung. Ich meine da dir Verrohung, und wohl überlegte Grausamkest. Die helgische Zwllbepöl kerung, die sich weigert, an der Erhaltung und der Verbesserung der militärlichen Stellungen der in das Land eingedrungenen Unterdrücker mütjuarbeiten, wird buch- stäblich als Sklaven behandelt. Vie Schrecken der vor kurzer Zelt durchgeführten Veportierung eineg großen Teils der Zivilbevölkerung, von tile und anderen Städten dez nördlichen Frankreichs, die mitter. nächtigen Uebersälle auf Privatwohnungen und die massenhafte Ent⸗
Frauen und verein
die schmutzigen Annalen der deutschen Armee noch ein uns selbst gerichtete Insamie verge ssen, nämlich die Kapttäns Frvyatt, die die gange ziviltsierte Welt entrüstet und ihr Gewissen schändlich verletzt hat. Wir erwägen im Verein mit unseren Ver⸗ bündeien die geeianeten Methoden, die gegenüber diesen Abscheulichkeiten und ihren Urbebern angewendet werden sollen und gegen die Natton, die sie verieibt und mit Betfall begrüßt. Vergessen wir aber nicht die Voraugsetzung zu jedem derartigen Schritt, wenn er 1 Erfolg hahen soll, namlich die, daß wir den Krleg gewinnen. Das ist unser höchstes Zel, dem wir alles unterordnen. Ich sagte, den Krieg ge winnen. Es ist, glaube ich, die einstimmige Ueberzeugung des General- stabes der Verbünderen, daß unsere Aussichten auf einen Sieg nie⸗ mals so glänzend gewesen sind, wie jetzt, oder so vielversprechend. Alles, wag unsere Verbündeten brauchen, oder unsere Sache, ist die Zusammenfassung unserer Energie und, was ung betrifft, die Fort= dauer desselben überwältigenden selbstlosen weitblickenden Patrlotiemus, der Hunderttausende, ja Millionen unser besten Arbeiter, Männer und Frauen, veranlaßt hat, auf ihre Feiertage zu verzichten.
Der Minister für Kolonien Bonar Law unterstützte die von Asquith der Versammlung unterbreitete Resolution, die durch Zuruf angenommen wurde, und sagte:
Der Steg, auf den wir ausgehen und den zu erringen w*r fest entschlossen find, wird überhaupt kein Sieg sein, wenn er nicht be— deutet, daß es sowohl fär unsere Zeit, wie für die Zeit, die nach un komm unmöglich gemacht wird, daß ein Mann oder eine Gruppe bon Männern die Welt in selches Glend stürzt, wie es uns heute umgibt. Wo immer die deutschen Truppen hinkamen, sind ihre Fuß⸗ tapfen von Blut befleckt gewesen, und das Andenken, das sie zurück= ließen, schreit laut nach Steg und Rache. Durch ihre Methoden und den Druck, den sie augübten, haben die Deutschen mehr dazu bei- getragen, das britische Reich zjusammenzuschwelßen, als Generationen unseres eigenen Volteg es hätten tun können.
— In der Debatte über die Pariser Erklärungen im Unterhaus sagte der Abgeordnete Snowden (Arbeiterpartei), wie nachträglich von „W. T. B.“ berichtet wird:
Ich kann diese Vorschläge nur von dem Gesichtzpunkte aus be. trachten, daß die liberalen Mitglieder der Regierung wieder einmal ihre Grundsätze und Methoden zu Gunsten der Tory Partei preiggegeben haben. Der Mintsterpräsident hat an diesem Tage dem Freihandel eine Leichenrede gehalten, aber ebenso wie er erklärte, daß er an dem Grundsatz des Freiwilligendienstes festhalte, als er ihn aufgab, erklärt er jetzt, daß er immer noch ein Freihändler fei. Er ist ja auch eine Zeitlang ein eifriger Homeruler gewesen, aber jetzt scheint Homerule aufgegeben zu sein; das einzige, wat der Ministerprtäsident noch nicht prelgzgegeben hat, ist sein Amt, und im Interesse seines künftigen Rufes sollte er es sobald wie möglich aufgeben und die Ausführung von Torygrundsätzen denen überlassen, die sich dazu bekennen. Die Pariser Entschlteß ungen be— ruhen auf dem Trugschluß, daß dat gegenwärtige Bändnig der Mächte ein dauerndes sein wird; aber sobald die Furcht, die die Verbündeten zusammenhält, ihre Wirkung verloren hat, werden widerstreitende Interessen emporkommen und das Bündnis wird [ich auflösen. Die Pariser Vorschläge machen allen Hoffnungen auf den Frieden unter den Nationen ein Ende. Europa wird dauernd in zwei feindliche Lager geteilt.
Die amtlichen Verlustlisten vom 3. und 4. August ver⸗ zeichnen die Namen von 423 Offizieren.
Frankreich.
Pressemane verlangte ; — ; r Sozialisten der verbündeten Länder, um die Regierungen zu zwingen, die Kriegsziele genau an— zugeben. Die Gegner einer sofortigen Wiederaufnahme der inter⸗ nationalen Beziehungen machten die Notwendigkeit geltend, die Unabhängigkeit der Völker zu verteidigen. Cach in erinnerte daran, daß Asquith die Kriegsziele ausreichend bezeichnet habe. Brizon brachte einen Antrag ein, der sich mit der Resolution von Kienthal einverstanden erklärt.
Niederlande.
Der „Nieuwe Rotterdamsche Courant“ teilt mit, daß die Abteilung Vlaardingen der Vereine zur Förderung der niederländischen Fischerei täglich der britischen Gesandt— schaft im Haag telegraphiert, wieviel Tonnen Heringe zum Verkauf angeboten werden sollen, um auf diese Weise auch den britischen Käufern Gelegenheit zu geben, sich am Einkauf zu beteiligen und die falsche Vorstellung zu beseitigen, daß die holländischen Heringe ausschließlich nach Deutschland gehen.
Folgende holländische Dampfer haben ihre Post in England zurücklassen müssen: Die „Oranje“, von Amsterdam nach Batavia unterwegs, die „Nieuwe Amsterdam“, die aus New York in Rotterdam angekommen ist, und die „Zelandia“,
die aus Südamerika in Amsterdam angekommen ist.
Türkei. Der Sultan hat den muselmanischen Hindu⸗Offizieren, die in Kut⸗el-Amara gefangen genommen wurden, erlaubt, ihre Waffen zu behalten, da die Sffiziere gezwungen wurden, am Kampfe gegen das Khalifat teilzunehmen.
Die Engländer melden, daß sie in Kut⸗el⸗Amara ins— gesamt 8979 Personen, darunter 606 Offiziere, verloren hätten. Entgegen dieser Behauptung ist die „Agentur Milli“ zu der Erklärung ermächtigt, daß die Anzahl der von den Türken in Kut⸗el Amara gemachten Gefangenen 12597 beträgt, darunter 615 Offiziere.
Serbien.
Die serbische Skupschtina, deren Einberufung der Kronprinz Alexander auf den 28. August a. St. festgesetzt hat, wird dem „Temps“ zufolge in Korfu zusammentreien. Das Parlament wird sich mit wirtschaftlichen Fragen und vor⸗ läufigen Gesetzen zur Regelung der Stellung Serbiens dem Ausland gegenüber beschäftigen.
Amerika.
Einer Reutermeldung zufolge haben die amerikanischen Konsuln in Italien den Auftrag erhalten, sich über die Umstände zu unterrichten, unter denen der Dampfer „Letimbro“ von einem Unterseeboot versenkt wurde.
Afrika. Laut Meldung des „Secolo“ besagen Nachrichten aus dem
2
Iudan, daß der englische Generalgouverneur Sir Wingate⸗ Paschg eine Verfügung erlassen habe, durch die Aly Dinar,
der Sultan von Darfur, entthront wird, da er sich
führung von Klndern einer Ge! 3 / die, wenn sie einmal vollhßtändig — * — sihn wird, 2 ö sein wird. Wir koͤnnen hier in Gagland auch nlcht die letzte, 6 . Gmordung des
gegen die englischen Behörden empört habe. Das Sultanat 6. jetzt . Verwaltung und unmittelbaren Aufsicht der sudanesischen Regierung. ,
Nach einer anderen Meldung desselben Blattes aus Kairo hat der Großscheriff von Mekka den Scheriff Sayef Omar zu seinem Vertreter in Aegypten ernannt.
Kriegsnachrichten. Großes Hauptquartier, 6. August. (B. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz.
Die Kämpfe bei Pozisres dauern an. Abends schei⸗ terten feindliche Teilangriffe am Foureaux-Walde und hart nördlich der Somme. ;
Im Maas gebiet, besonders rechts des Flusses, ent⸗ wickelten die Artillerien starke Tätigkeit. Um das ehemalige Werk Thiaumont finden erbitterte Infanteriekämpfe statt. Die Gefangenenzahl im Fleury⸗AUbschnitt ist auf 16 Offiziere 576 Mann gestiegen. Im Chapitre⸗Wald machten wir gestern weitere Fortschritte, hier sind an un⸗ verwundeten Gefangenen 3 Offiziere 227 Mann in unsere Hand gefallen.
Nordöstlich von Vermelles, in den Argonnen und auf der Combres⸗Höhe haben wir mit Erfolg gesprengt. Feindliche Patrouillen sind an mehreren Stellen abgewiesen, eigene Unternehmungen sind bei Craonelle und auf der Combres⸗Höhe geglückt. .
Durch Abwehrfeuer wurde ein feindliches Flugzeug nördlich von Fromelles, im Luftkampf eins nordwestlich van Bapaume abgeschossen.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Eine südlich von Zarecze (am Stochod) vom Gegner noch besetzte Sanddüne wurde gesäubert. Gegenangriffe wurden abgewiesen. 4 Offiziere 300 Mann sind gefangen genommen, 5 Maschinengewehre erbeutet. Bei und nordwestlich von Zalocze haben die Russen das westliche Serethufer gewonnen. Front des Feldmarschalleutnants Erzherzog Carl. Bei der Armee des Generals Grafen von Bothmer fanden Vorfeldkämpfe ohne besondere Bedeutung statt. . Die Erfolge der deutschen Truppen in den Kar⸗ pathen wurden erweitert.
Balkan⸗Kriegsschauplatz.
Nichts Neues. Oberste Heeresleitung.
Großes Hauptquartier, 7. August. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz.
Bei Pozisres wurden den Engländern Grabenteile, die sie vorübergehend gewonnen hatten, im Gegenangriff wieder entrissen. Seit gestern abend sind neue Kämpfe zwmischen Thiepval und Bazentin⸗le⸗Petit im Gange. Nördlich des Gehöftes Monacu wurde Abends ein schwächerer, heute früh ein sehr starker französischer Angriff glatt abgewiesen.
Die Kämpfe auf dem Thiaumont-Rücken sind, ohne dem Feind Erfolge zu bringen, zum Stehen gekommen. Am Ostrande des Bergwaldes wiesen wir einen französischen Angriff ab.
Mehrfache Angriffe feindlicher Flieger im rück— wärtigen Gelände blieben ohne besondere Wirkung, wiederholter Bombenabwurf auf Metz verursachte einigen Schaden.
Oestlicher Kriegsschauplatz.
Front des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Auf dem nördlichen Teile keine besonderen Ereignisse. Gegen die vorgestern gesäuberte Sanddüne südlich von
Zarecze (am Stochod) vorbrechende feindliche Abteilungen
wurden durch Gegenstoß zurückgeschlagen.
Nordwestlich und westlich von Zalocze blieben russische
Angriffe ergebnislos, südlich davon wird auf dem rechten
Serethufer gekämpft.
Unsere Fliegergeschwader haben mit beobachtetem Er— folge zahlreiche Bomben auf Truppenansammlungen an und nördlich der Bahn Kowel — Sarny abgeworfen.
Front des Feldmarschalleutnants Erzherzogs Carl. Bei der Armee des Generals Grafen von Bothmer ist
die Lage im allgemeinen unverändert.
In den Karpathen gewannen unsere Truppen die Höhen Plaik und Dereskowata (am Gzeremosz).
Balkan⸗Kriegsschauplatz.
Nichts Neues.
Oberste Heeresleitung.
Wien, 5. August. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegsschauplatz. Die in den Karpathen kämpfenden Streitkräfte der Heeresfront des Erzherzogs Carl haben auch gestern Raum gemonnen. Es wurden 325 Russen gefangen genommen, 2 Geschütze erbeutet. Die Kämpfe dehnten sich bis in die Gegend von Delatyn aus.
Nordwestlich von Zalosze = am Südflügel der Front des Jeneralfeldmarschalls von Hindenburg — ist es dem Feinde an einigen Stellen gelungen, die Sereth⸗Niede rung zu überschreiten. Er wurde geworfen. Nur an einem Punkte ist der Gegenangriff unserer Truppen erst im Gange. Weiter nördlich keine Ereignisse von Belang.
Italienischer Kriegsschauplatz. Im südlichen Teile der Hochfläche bei Doberdo kam es gestern zu heftigen Kämpfen.
Das feindliche Artilleriefeuer, das schon in den letzten Tagen an Stärke zugenommen hatte, setzte im Abschnitt Monte dei Sei Busi—Monfalcone⸗Rücken um 10 Uhr Vor⸗ mittags mit größter Heftigkeit ein. Nach ununterbrochen anhaltendem vierstündigen Massenfener begannen um 2 Uhr Nachmittags die ttalienischen Infanterieangriffe. Die ersten Versuche des Gegners, aus seinen Decknngen vor⸗ zugehen, scheiterten an der trefflichen Wirkung der braven