1916 / 189 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 12 Aug 1916 18:00:01 GMT) scan diff

. r solchen Handeleschiffen, welche an der Ostküste

Der Befehl ist unterschrieben von C. 5 Simpson, Nearadmirgl, und ist gerichtet an alle Seebefehlshaber.

Es erscheint nicht unwichtig, der breiteren Oe ntlichkeit an der Hand unwiderleglicher Beweise zu zeigen, wie England gegenüber neutralen Staaten vorzugehen pflegt, für deren Schutz es vorgeblich kämpft.

Zur Beseitigung von 4 macht das Direktorium der Neichs getreidestelle durch . T. B“ darauf aufmerksam, daß die bisher als durchschnittlicher Höchstverbrauch für die ver⸗ sorgungs berechtigte Bevölkerung zu gelassene Tagest⸗ 2 von 200 g Mehl und der bisherige Nus— mahlungssatz für Brotgetreide (Roggen 8) Proz., Weizen S0 Proz) zunächst auch noch für das neue Ernt?! jahr bis zum 15. September d. J. weitergilt. Für die Zeit nach dem 15. September wird Bestimmung getroffen werden, , . 4 Ergebnis der Ernteschätzung 1916 abgeschlossen vorliegt.

. Zur Neuregelung des Verkehrs mit Rohtabak wird dem W. T. B.“ von der Nohtabakausfuhr⸗Prüfungsstelle in Bremen und der Deutschen Zentrale 6 kriegslieferungen von Tabakfabrikaten in Minden 1. W. folgendes mitgeteilt:

. Durch Betanntmachung des Reichskanzlerg ist die Rohtabak⸗ ausfuhr-Prüfungsstelle ermächtigt, Auznahmen bon dem am 7. August vom Bundesrat erlassenen Verkehrgherbot mit Rohtabak zuzulaffen, wenn durch eine Bescheinigung der Zentrale für Kriegslieferungen nachgewiesen ist, daß der Bejug von Rohtabak zur Fortführung des Betriebes erforderlich ist. Die beiden genannten Stellen haben hiernach folgendes Verfahren vereinbart Fabrikanten, die zur Fortführung ihres Betriebes Robtabak zu beziehen wünschen, haben unter Benutzung eines bei der Deutschen Zentrale für Kriegslleferungen von Tabakfabrikaten in Minben Y. W. erhältlichen Vordrucks einen Antrag auf Anerkennung ihres Bedarfg an Rohtabak an diese Zentrale zu richten, und zwar in drei gleichlautenden Stücken. Dirser Antrag muß enthalten: bie Be— zeichnung der Ware nach Herkunft und Menge sowie die beabsichtigte Merwendung zur Herstellung von Zigarren getrennt nach Deckblatt, Umblatt oder Einlage oder zur Herstellung von Rauchtabak oder Kautabak. Im Falle der Genehmigung, die auf dem Antrage selbst von der Zentrale vermerkt und dem Antragsteller zugestellt wird, ist dieser Genehmiagungeschein von dem Fabri— kanten seinem Rohtabakverkäufer, von welchem er Tabak beziehen will, zu übersenden. Der Verkäufer hat sodann unter Beifügung des Bedarstzanerkennungescheines bei der Rohtabakaus fuhr. Prüfunge⸗ stelle in Bremen (Handels kammergebäude) die Erteilung eines Be⸗ zugöscheines zu beantragen. Der Vordruck für den Bezugsschein wird dem Fabrikanten bon der Zentrale in jwel Stücken mit dem An— erkennungsscheine übersandt und ist von diesem dem Verkäufer mit einzuschicken. Der Verkäufer hat die beiden Stücke des Bezugsscheind auszufüllen und mit dem Anerkennung schein der Zentrale für Kriegelieferungen sowie dem Rau fbertrag der RohtabakauJfuhr ⸗Prüfunggstelle vorzulegen. Der An⸗ trag auf Erteilung des Bezugescheines muß enthalten: bie Namen und Adressen des Verläuferg und Käuferg sowie die genaus Beieichnung der Ware nach Herkunft, Menge, Gesamtreingewicht, Sortierung, Zeichen (Originalmaäͤrk), Art der Packstücke, Gesamtwert und Preis für 4 kg. Ist in fremder Währung verkauft, so bedarf es der Angabe des Abrechnung kursetz. Die Roh tabakaugfuhr⸗Prü⸗ fungsstelle wird ingbesondere die Angemessenheit des Preiseg prüfen und ihren Bescheid dem antragstellenden Händler zur weiteren Vei— anlassung übersenden. Anwelsungen für die Aus üllung beider An⸗ trags borbrucke sind auf deren Rückseite abgedruckt.

Insoweit es sich um die Abgabe kleiner Mengen handelt an Käufer, die sich für den Bedarf einzelner Tage versorgen, ist ge⸗ nehmigt worden, daß solche kletnen Mengen zunächft bis zum 15. August obne besondere Bejugsscheine abgegeben werden, mit der Maßgabe, daß die Verkäufer Listen der Empfänger und der an sie abgegebenen Mengen führen und der Rohtabakaus fuhr⸗Prüfungsstelle einreichen. Für die Zeit nach dem 15. August ist eine weitere Re— gelung vorbehalten.

Vor längeren Monaten hat eine Photogra phie, die eine Gruppe deutscher Gefangener aus dem französischen Lager Issou dun darstellte, die Runde durch Deutschland gemacht. Vielen Angehörigen, die auf dem recht undeutlichen Bilde einen der Ihren zu erkennen meinten, sind dadurch Hoffnungen gemacht worden, die das Ergebnis der amtlichen Feststellung später in bittere Enttäuschung verwandelt hat. Gegenwärtig wandert wieder eine ähnliche Gefangenen⸗ photographie durch Deutschland, auf der 18 deutsche Kriegs— gefangene von der Insel Olsron abgebildet sind. Auch in diesem Falle wurden bereits verschiedene Vermißie angeblich einwandfrei wiedererkannt. Nach Mitteilung der französischen Regierung handelt es sich um folgende 18 Personen:

a) Unteroffilere Hermann Bosch (Drag. 25) und August Fischer (Art. 9),

b) efrette Mar Schupfner (J. R. 106) und Conrad Winneke (J. R. 166), ;

c) Richard Koch (J. R. 16). Mathias Diefenbach (J. R. 69), Jürgen Weber (J. R. 78), Wülhelm Fischer 1 , 33 Johann Holtvlüber (J. R. 92), Reinhold Dohle (FJ. R. 103), Max Steinbach (R. X. Y. 104), Karl Keil (J. R. 1165, Bruno Schneider (J. R. 116), Walter Steinmüller (R. J. R. 133), Heinrich Resch (J. R. 158), Kar Krüger (J. R. 164), Johann Hassener (Art. 277, Hanz Schuͤtte (Pion. 10).

Nicht genug kann davor gewarnt werden, sich auf Grund solcher Photographien unbegründeten Hoffnungen über bie Auf⸗ findung eines Vermißten hinzugeben. Ueberdies muß berlsck⸗ sichtigt werden, daß die Gefangenen infolge der im Felde durch⸗ gemachten Strapazen und der unter Umständen gewachsenen Bärte auf Bildern größtenteils ein verändertes Aussehen auf— weisen gegenüber der Erinnerung, in der sie die Angehörigen vor Augen haben. Schon aus diesem Grunde ist ein einwand⸗ freies Wiedererkennen aus solchen meist schlechten Photo⸗ graphien sehr schwer, wenn nicht ganz unmöglich. Bei dieser KGelegenheit wird auch nochmals darauf hingewiesen, daß die Namen aller in französischer Gefangenschaft befindlichen deutschen Soldaten dem Zentralnachweisebureau des Kriegs⸗ ministeriums bekannt sind.

Auf Grund eines mit der . Regierung im Mai

d. J. getroffenen Abkommens, durch das die Ernährung der deuischen Kriegsgefangenen verbessert wurde, darf den franzö⸗ . Gefangenen in Deutschland Brot in Sam me s⸗ sendungen als . ihres Heimatlandes zugesandt werden. Um einen Mißbrauch dieser Zubilligung und eine Ueberlastung der Post zu verhindern, mußte gleichzeitig die Versendung von Brot, Zwieback und Biskuit in Einzel⸗ paketen an französische Kriegsgefangene verboten werben.

itig wird den empfohlen, zur Verpackung der Sendungen keine neuen Stoffe von irgendwelchem Werte, insbesondere nicht Leinwand oder wollene Tücher, zu verwenden, weil derartige Umhüllungen in Frankreich meist vor der Aushändigung entfernt werden. Für die Verpackung wird in den meisten Fällen starke Pappe ge⸗ nügen.

Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatzanzeigers“ liegen die Ausgaben 1095 und 1696 der Deutschen Verlust⸗ listen bei. Ste enthalten die 605. preußische, die 287. und die 288. bayerische, die 314. sächsische und die 439. württem⸗ bergische Verlustliste.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Der Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg ist gestern früh mit dem Staatsminister, Staatssekretär des Aus⸗ wärtigen Amts von Jagow in Wien eingetroffen und auf dem Bahnhof von dem deutschen Botschafter von Tschirschty und Bögendorff empfangen worden. Der Reichskanzler wurde, wie W. T. B.“ meldet, vom Kaiser Franz Joseph in Audienz empfangen, der kurz darauf auch den Staats sekretär von Jagow empfing. Am Vormittag begaben sich der Reichs⸗ kanzler und der Staatssekretär ferner in das Ministerium des Aeußern, wo sie mit dem Minister des Aeußern Baron von Hurian eine zweistündige Unterredung hatten. Zu Ehren der Anwesenheit des Reichskanzlers fand abends beim deutschen Botschafter im Botschaftspalais ein Abendessen statt.

Das „Reutersche Bureau“ hat vor einiger Zeit folgende, die Versenkung des italienischen Dampfers „Letim bro“ betreffende Depesche aus Malta veröffentlicht:

Der italientsche Postdampfer Letimbro“ wurde durch ein Tauch⸗ boot zum Sinken gebracht. 238 Mitfahrende, die hier gestern an= kamen, erzählten, daß das Schiff von Benghast nach Syrakag unten⸗ wegs war. Die Bemannung jäblte 50 Köpfe. Außer ihr fuhren noch 113 Passaglere mit; auch Frauen und Kinder waren darunter. Das Tauchboot löste einen Warnungeschuß und fuhr auf das Schiff, fortwährend weiter feuernd, zu. In einer halben Stunde bolte es dasselbe ein, worauf dieses die Rettunggboote niederließ. Das Tauch⸗ boot feuerte immer welter, wodurch fünf Rettungeboote umschlugen, deren Insassen ertranken oder durch das Feuer getötet wurden. Wie verlautet, erreichten noch zwet Boote Syrakus.

Wie das „K. K. Telegraphen⸗Korrespondenz⸗Bureau“ von zuständiger Seite erfährt, spielte sich der Hergang folgender⸗ maßen ab:

Am 29. Juli morgens sichtete eines unserer Unterseeboote einen etwa 2000 t großen Dampfer, der das Aussehen eines Fracht— dampfers hatte. Um den Dampfer anzuhalten, ging das U-Boot auf etwa 8090 m Entfernung heran und schoß einen Warnungsschuß dem Dampfer vor den Bug. Der Dampfer stoppte nicht, drehte vielmehr ab und eröffnete sofort aut zwei Heckgeschützen dag Feuer. Er versuchte durch Gihöhung der Geschwindigkelt und Fahren in Zickjackkursen zu entfliehen. Dag II. Boot nahm die Verfolgung auf und erwiderte dag Feuer des Domry eis, ohne zunächst Treffer zu erzielen. Nach einem AÄrtilleriegefecht von etwa 20 Minuten Dauer stellte der Dampfer das Feuer ein und begann, nacheinander fünf Boot- ausgzusetzen. Er hatte bis ber weder ein Signal noch eine Nationalflagge gehlßt. Er tat dies auch ferner= hin nicht. Das U⸗Boot war wegen des Geschützfeuers und des sonstigen Verbaltens dez Dampfers, auf dem viele uniformierte Leute gesehen wurden, überjeugt, einen Truppentrangportdampfer vor sich zu bahen. Es ging daher vorsichtig näher und schoß nach dem Ab— stoßen der Boote ab und ju auf den Dampier, damit keine Geschütz⸗ bemannung zurückbleiben sollte, die das Feuer auf kurze Entfernung wieder aufnehmen könnte. (Diesbezüglich fei auf den Fall Baralong“ verwiesen. Treffer wurden erst auf elne Entfernung von 3000 m erzielt, nachdem sämtliche Boote, wie schon erwahnt, vom Dampfer abgestoßen waren. Schließlich ging das L-Boot bis auf etwa S800 m an den Dampfer heran, überzeugte sich, daß keine Leute mehr an Borbd waren, und versenkte nunmehr dag Schiff durch einen Torpedoschuß Nach dem Versenken des Dampfers ging das . Boot noch in die Nähe eines der ausgesetzten Boote, um Namen, Typ und Nationalität des Dampfertz festzustellen. In dem Boote befanden sich etwa 30 Leute, von denen etwa 20 Khakluniformen mit Achsel⸗ klappen trugen. Da ferner durch die Auslage der Leute festgestellt wurde, daß das Schiff von Benghasi nach Syrakus unterwegs war, bestätigte sich die Annahme des L. Bootkommandanten, daß es sich um eln Schiff mit Truppen an Bord, und zwar um den italtenischen Dampfer Letimbro“, handelte.

Großbritannien und Irland.

Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ sagt der Viscount Grey in seiner Note zu der Antwort der deutschen Regierung auf das Anerbieten der verbündeten Regierungen wegen der Hilfsleistung für die besetzten Gebiete:

Ich will nicht eingehen auf die Unbestimmtheit und die Unge⸗ nauigkeiten dieser Antwort, wie die grundlose Behauptung, daß eg unmoglich sei, vor dem 1. Oktober irgendwelche Nahrungsmittel nach Polen einzuführen. Gin solcher Streit wüide meines Erachteng nußlos sein. Seiner Majestät Regierung liegen jetzt die Denkschrift der deuischen Regierung über das, nördliche Polen und die enkschrift der österreichisch , ungarischen Re= gierung über Serbien vor. Beide Denkschriften stehen in geradem Widerspruch zu den Behauptungen der Perfönlich- keiten, die andauernd Bittgesuche im Interesse dieser be= . Gebiete an dte Regierungen der Verbündeten richten. Seiner

ajestät Regierung bemerkt, daß nach der Meinung der deuischen Regierung weitere Verhandlungen zwecklos sind. Unter die sen Üm=— Fänden fühlt Seiner Majestät Regierung, daß sie nichts mehr tun kann und es der Regierung der Vereiniglen Staaten überlassen muß, die weiteren Schritte zu tun, die sie für recht und nützlich hält.

In einer an deren Note Greys an den amerikanischen Botschafter heißt es: n

Ich habe von der seiblschen Regierung ein dringendes Unterstützungs⸗ Huch erhalten, 44, dem amerlkanischen Roten Kreuz angesichts der Verjweiflung der Bevölkerung wegen der in verschiedenen Gebieten herrschenden Hungersnot 2000 Tonnen rumaͤnischen Getreides feitenz der Regierungen der Verbündeten zur Einfuhr nach Serbien frei- gegeben werden möchten. Ich habe den Gesandten Selner Majessät in Bukarest angewiesen, den dortigen Gesandten der Vereinigten Staaten davon zu unterrichten, daß sowohl die , . wie die deutsche Regierung gewaltige Mengen Nahrunge mittel in Rumänien m. Ihnen kommt ez zu, für dle serbische Bevölkerung zu forgen. Ich nehme diese Gelegenheit wahr, um auf den beständigen Zustand der , n hinjuweisen, in die die Reglerungen der Verbündeten durch die Tatsache versetzt worden sind, daß sie niemals irgendwelche

Die Arbeiterpartei hat sich im Unterhause versammelt und eine Resolution über die irische Frage angenommen, in der sie bedauert, daß die vorläufige Beilegung der Homerule⸗ Streitfrage für die Dauer des Krieges nicht zustande gekommen ist, und den irischen Nationalisten wegen des wiederholten Auf⸗ schubs der Erfüllung ihrer nationalen Wünsche ihre Sympathie

ausspricht.

Frankreich.

Nach einer, Temps “meldung ist Re Königin von Monte⸗ negro mit den Prinzessinnen PFenia und Vera sowie dem Prinzen Peter in Paris angekommen.

Der in Paris eingetroffene englische Kriegsminister Lloyd George hatte gestern früh mit dem Ministerpräsidenten Briand eine lange Besprechung, an der die Minister Rogues und Thomas sowie die Generale Joffre und Castelnau teilnahmen. ie die „Agence Havas“ meldet, ergab der Austausch der Ansichten eine völlige Uebereinstimmung der beiden Regierungen über die Fragen, die sich auf den Gang der gemeinsamen militärischen Operationen beziehen.

= Auf Wunsch des Generals Sarrail ist ihm der General Cordonnier beigeordnet, um die französischen Di— visionen unmittelbar zu befehligen. General Sarrail ist be⸗ auftragt, den Oberbefehl über die gemeinsamen Streitkräfte der Verbündeten in der Gegend von Saloniki zu übernehmen.

Portugal. .

Der Präsident der Republik hat dem Pariser / Jour⸗ nal“ in einer Depesche für dessen Sympathiebezeigung gegen⸗ über der Republik gedankt und einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge hinzugefügt:

Bon den ersten, so heunruhigenden Stunden des Krieges an haben wir unsere Soldaten in Uebereinstimmung mit unserem unzer— tzennlichen Verbündeten England in den Feldzug nach Afrtka gesandt. Nach der Abstimmung im Parlament werden wir uns ebensalltz auf dem europäischen Kriegsschauplatz schlagen. Wir sied siolz darauf, Ihnen in die ruhmreichen 5 zu folgen nach dem, wat Frankreich in zwet Jahren grausamer Prüfungen geleistet hat. Sein Name ist der Gegenstand einer wahren Verehrung in den Herzen der

Portugttsen. ; Niederlande. Die Milizpflichtigen des Jahrgangs 1907 sollen, wie „W. T. B.“ meldet, am 1. Oktober beurlaubt werden.

Schweden.

Die schwedische Regierung hat die Antwort der russi— schen Regierung auf den Einspruch anläßlich der Torpedierung des deutschen Dampfers „Syria“ und des Versuchs der Torpedierung des deutschen Dampfers „Elbe“ erhalten. Die russische Regierung teilt laut Meldung des „Schwedischen Telegrammbureaus“ darin mit, daß die Kommandanten der betreffenden Unterseeboote irrtümlich geglaupt hätten, daß die deutschen Dampfer sich außerhalb des schwedischen Hoheitsgebiets befunden hätten. Die russische Regierung spricht in beiden Fällen ihr Bedauern über die Verletzung der Neun— tralität Schwedeng aus. Der Befehlshaber der russischen Flore hat außerdem den Offizier, der im „Shrig “Fall es an Umsicht fehlen ließ, seines Kommandos entsetzt. Die russische Regierung spricht die Hoffnung aus, daß die schwedische Regierung ein— sehen werde, wie viel der russischen Regierung daran liege, alles zu vermeiden, was die Neutralität Schwedens verletzen

könne. Schweiz.

Aus dem in Bern eingetroffenen Bericht der schweizerischen Delegierten über die Verhandlungen mit den Vertretern der verbündeten Regierungen in Paris geht nach einer Meldung der „Schweizerischen Depeschenagentur“ hervor, daß die Unter handlungen für die Schweiz zu einem völligen Miß— erfolg fast auf der ganzen Linie geführt haben. Wie in Bestätigung der gestrigen Meldung mitgeteilt wird, wurde dem Begehren um die Ueberlassung der in deutschem und österreichisch⸗ungarischem Besitze stehenden Bann— waren zu Kompensationszwecken nicht entsprochen. Der von der Schweiz vorgeschlagene Rohstoffersatzverkehr mit den Mittel⸗ mächten, wonach gegen Lieferung von Fabrikwaren die ent— sprechenden in diesen verwendeten Rohstoffe rückerstattet werden sollten, wurde in bezug auf fast alle in Betracht kommenden Rohstoffe abgelehnt. Ebenso wurden die von den schweizerischen Delegierten gewünschten Bindungen mit Bezug auf einzelne zurzeit noch freie Warenkategorien nicht angenommen.

Kriegsnachrichten. Großes Hauptquartier, 11. August.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Nördlich der Somme haben farbige und weiße Eng⸗ länder vereinzelt und ergebnislos angegriffen. Ebenso miß lang der oftmals wiederholte Ansturm französischer Truppen hart nördlich des Flusses gegenüber dem stand—⸗ haften Festhalten sächsischer Reservetruppenteile.

Im übrigen sind keine Ereignisse besonderer Bedeutung

zu berichten. Oestlicher Kriegsschauplatvz. Front des Generalfeldmarschalls von Hindenburg.

Zwischen Wiszniew⸗See und Smorgon sowie in der Gegend nordöstlich von Krewo sind zahlreiche schwache russische Angriffe mühelos , . worden.

An der Stoch od⸗Front beschränkte sich der Gegner nach seinen Niederlagen der letzten Tage im allgemeinen auf leb— hafte Artillerietätigkeit; von ihm versuchte Tellangriffe westlich des Nobel⸗Sees, bei Lubieszow und südlich von Zarecze sind nicht geglückt.

Die südlich von Zalocze eingelelteten Kämpfe haben größere Ausdehnung angenommen. Der russische An⸗ griff, der zwischen Bialoglowy und Horodyszcze zunächst Boden gewann, wurde durch deutschen Gegenstoß zum Stehen gebracht. Starke Angriffe des Feindes in der Gegend von Troscianiec wurden blutig abgewiesen; . Versuche, am Sereth südöstlich von Horodyszeze Vorteile zu erringen, sind restlos gescheitert.

fingen den mpf zum

m Gange befindliche Umgruppierung der ver— . angeordnet wurde, um den russischen mung zu tragen, ist in weiterer Durch⸗

den Karpathen bemühte sich der Feind südlich ger. abie vergebens, uns die errungenen Vorteile wieber zu entreißen.

Balkankriegsschauplatz.

Südlich des Do jran⸗Seeg unternahm der Gegner mit schwachen Abteilungen einzelne Scheinangriffe, die 24 ernst⸗ lichen Kampf durch unser Feuer abgewiesen wurden.

Oberste Heeresleitung.

Wien, 11. August. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegsschauplatz. Heeresfront des Feldmarschallleutnants Erzherzogs Carl.

Unsere , haben südlich von Zabie neuerlich starke russische . abgeschlagen. Nord⸗ östlich von Stanislau und südwestlich von Monasterzyska griff der Feind wieder mit überlegenen Kräften an?” Er errang wohl einige örtliche Erfolge, wurde aber schließlich nach hartem Ringen zum Stehen gebracht. Die in diesem Raume kämpfenden Streitkräfte sind im Begriff, jene Räume zu er— reichen, die ihnen angesichts der Kräfleverschiebung des Gegners Mugewiesen worden sind. Die Russen haben Selatyn und Tysmieniea besetzt. Auch Stanisikau ist von uns ohne Kampf geräumt worden.

Heeresfront des Generalfeldmarschalls von Hindenburg.

Südöstlich von Zalocze wurden russische Massen⸗ angriffe durch Gegenangriffe abgeschlagen. Ebenso wurde bei Troscianiec der Feind blutig abgewiesen. Im Stochsdbogen von Kaszowka nahm eine österreichisch⸗ ungarische Abteilung eine feindliche Vor&pofition; bei den Truppen des Generals Fath erstickten neuerliche Uebergangsversuche des Gegners in unserem Artilleriesperrfeuer.

Italienischer Kriegsschauplatz.

An der küstenländischen Front erneuerten die Italiener ihre Anstrengungen gegen den Abschnitt von Plava und griffen auch unsere neuen Stellungen auf den Höhen östlich von Görz mit beträchtlichen Kräften an. Alle diese Angriffe wurden abgeschlagen. Ebenso scheiterten mehrere Vorstöße des Feindes in den Dolomiten.

Südöstlicher Kriegsschauplatz.

i An der unteren Vojusa Geplänkel. Sonst nichts von Belang. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

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Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.

Konstantinopel, 10. August. (W. T. B) Haupt⸗ quartiersbericht.

Von der Irakfront und von der persischen Front liegt kein Bericht vor.

An der Kaukasusfront auf dem rechten Flügel be⸗ setzten unsere Truppen vollständig die Höhen nördlich, östlich und westlich von Bitlis; sie gerieten auf der Verfolgung in einen Kampf mit Teilen der feindlichen Streitkräfte, die sich im Engpaß von Rahova zu halten bemühten. Ein anderer Teil unserer Truppen verfolgt energisch den Feind, der sich nach dem westlichen Ufer des Wan-Sees hin zurückzieht. Unsere Abteilungen nahmen auf der Verfolgung 20, feindliche Soldaten nördlich von Musch gefangen. Feindliche Truppen, die den östlichen Ausgang des Eng⸗ passes von Bug lan verteidigten, wurden nach der Ortschaft Ziaret östlich von dem genannten Engpaß zurückgedrängt. Die Verfolgung des Feindes im Abschnitt von Ognolt hält an. Unsere Truppen, die in der Richtung von Kighi operieren, warfen in einem Angriff den Feind, der sich dort zu halten bemühte, in nördlicher Richtung zurück. Sie befetzten am 27. Juli die Ortschaft Kighi. S0 tote Feinde, darunter zwei Hauptleute, wurden südlich von Kighi gezählt. Eine unserer Patrouillen in Stärke von 8 Mann hatte nördlich von Kighi einen Zusammenstoß mit einer aus 20 Mann be— stehenden feindlichen Patrouille, von denen sie 18 gefangen nahm. Im Zentrum und auf dem linken Flügel ent⸗ faltet der Feind große Tätigkeit, um seine Stellungen zu befestigen. In einem überraschenden Angriff, den wir vor— gestern gegen einen Teil der feindlichen Stellungen richteten, nahmen wir dem Feinde Gefangene ab, machten Beute und verjagten den Feind aus dieser Stellung. Ein Gegenangriff des Feindes wurde mit Verlusten für ihn zurückgeschlagen.

Von der ägyptischen Front ist kein Ereignis zu be⸗ richten. Nach Aussagen von Feinden, die wir in dem Kampf bei Katia gefangen genommen haben, wurde ein feinzliches Kavallerieregiment fast völlig aufgerieben, alle Offi⸗ ziere wurden getötet, 3 Geschütze zerstört. Am 22. Juli verlor der Feind 3 Flugzeuge im Luftkampf oder durch das Feuer unserer Abwehrgeschütze. In der Umgegend von Muham medie und Roman i warf unser Luftgeschwader mit Erfolg mehrere große und mittlere Bomben auf ein feindliches Lager.

Konstant in opel, 10. August. (W. T. B.) Wie die Blätter erfahren, haben die bei Mekka operierenden türkischen Streitkräfte die Anhänger des ehemaligen Emirs Husse in aus ihren Verschanzungen im Aschar⸗Paß, 0 Km südlich von. Medina, vertrieben. Eine Kamelreiter⸗ kompagnie der Aufstaändischen habe sich mit ihren ö er⸗ geben. Scheich Achmed el Manfur, der die alssährlichen Pilgerkarawanen etzlortiert, habe fich unterworfen; der treu⸗

¶geblicene Scheich von Nabigh habe bei Dschedbah Zru—

suhre ins erbeuten, meiste Anhänger sich in öl ae , , n , r,

Der Krieg zur See.

Kopenhagen, 11. August. (W. T. B) Der dänische Dampfer „Dannevana“, mit zugeschnittenem olz von Haparanda nach Hull unterwege, ist in der Nordsee von . ö torpedieri worden. Die Besatzung ist gerettet.

Lon don, 11. August. (B. T. B.) Der Schooner „Demaris“ ist versenkt worden.

London, 11. August. (W. T. B.) Der „Daily Tele⸗ graph“ meldet, daß die beiden ang „Agenda“ und Preference! von dem Feinde in Brand? geschossen worden und gesunken sind.

London, 11. August. (W. T. B) Dem Reuterschen Bureau“ zufolge sind der französische Segler „Annette Marie“, der französische Dampfer „Henri Eli . der Dampfer „Robert“ und der Dampfer „San Bernardo“ aus Glasgow versenkt worden. Die Besatzung des „San Bernardo“ ist gerettet. ĩ

Bern, 11. August. (W. T. B.) Der „Temp“ meldet aus Toulouse, daß der spanische Dampfer Ganeko⸗ gorta Mendi“, 3061 Tonnen groß, der der hesell chaft Sola y Amar in Bilbao gehört, am 9. d. M. von einem österreichisch⸗ ungarischen Unterseeboot versenkt worden ist. Die aus 21 Mann bestehende Besatzung wurde in zwei Rettungsbooten in Fort Vendres gelandet. Der englische Dampfer, Baycraig“ 060) hat in Marseille die Mannschaft des eng glischen Frachtboots „Imperial“, 3818 Tonnen, das kürzlich im Miltelmeer ver— en kt worden ist, gelandet.

Wien, 11. August. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: In der Nacht vom 10. auf den 11. wiederholten unsere Seeflugzeuggeschwader den Angriff auf Venedig. Arsenal, Bahnhof, die Außenwerke und Außen⸗ forts wurden ausgiebig mit Bomben belegt; gute Wirkung und Brände im Arsenal und in den Bahnhofsanlagen konnten trotz des herrschenden Gewitterregens einwandfrei fest⸗ gestellt werden. In die Luftschiffhalle von Campalto wurde ein Volltreffer erzielt. Ferner wurden die Batterien in Grado und an der Isonzo⸗Mündung erfolgreich mit Bomben belegt. Trotz des sehr ungünstigen Wetters und des heftigen Abwehrfeuers sind alle Flugzeuge unversehrt ein gerückt. Flottenkommando.

Wohlfahrtõpflege.

Der Deutsche Verein für Armenpflege und Wohl tätigkeit wird um Mitte September seine 34. Jahresver samm lung abhalten. Er ist ganz besonders dazu berufen, noch wäbrend des Krieges die Wohlfahrt fursorge überhaupt als allgemeine Menschen⸗ pflicht gründlich zu prüfen und sie wohl zu unterscheiden don der Wohl fahrts⸗ und Armenpflege im Frieden. Die Bekämpfung der Armennot wird jede Gemeinde auch nach dem Kriege in Zukunft als eine freiwillige, ehrenvolle Hürgerpflicht weißer üben müssen, weil es nicht bloß eine un, derschul dete, sondern auch eine verschuldete Armut wohl immer geben wind. Vie 34. Jahregversammlung des Vereins soll am Freltag, dem 15. und Sonnghend, dem 16. September, in Leipzig Hatifinden. Per Zentralausschuß des PVereinz wird sich schon am Donnergtag, dem I4. September, Nachmtttagg 6 Uhr, im Sitzungssaale beg Armen⸗ dtrektortums (Stadthaus, Zwischengeschoß, Eingang vom Buraylatz aus) versammeln. Die Hauptversammlungen beginnen am Freitag, dem 185. September, S Ubr Morgeng, im großen Saale des sfähtischen Faufhauses (Neumarkt 9/10, Universitätsstraße 16, Kupfergasse 113, Eingang von der Kupfergasse aus). Hauptgegenssände der Ber? bandlungen werden sein? 1) die gffentliche Armenpflege während des Trteges; 2) die öffentliche Armenpflege nach dem Kriege; 3) die Kriegs hinterbliebenenfürsorge und die öffentliche Armenpflege; 4) die Kriege beschädigtenfürsorge und die öffentliche Armenpflege.

Kunst und Wissenschaft.

Das Kupferstichkabinett der Berliner Museen hat ein kostbares Gejchenk erhalten: die Bildnisieichnung Albrecht Dürertz von Igkob Fugger. Das lebensgroße Blatt ist seiner— zelt von dem Aachener Kunnsammler Suermondt in Amstertam ent— deckt worden Suermondt hat dann die Zeichnung dem Wiener Dürer Biographen Moriz Tbausiag geschenst. Ein Gemälde von Dürers Hand, das auf Grundlage der Zeichnung geschaffen wurde, bat sich nicht erhallen, sondern nur jwei Kopien eines sulchen Bildes das sogenannte Bildnis des Jakob Fugger in der Münchner Pinakothek giht eine andere Auffassung des Mannes, wenn es ibn über baupt darstellt. Die Zeichnung scheint in den Jahren 1518— 20 entstanden zu sein; 1518 war Türer zum Reichstag in Augeburg. Ver Dargestellte ist der berühmte Jakob Fugger der Jüngere (14659 - 1525), der große Kaufmann und Flnanzmann, der schon 1505 ostindische Waren auf dem neuen Seeweg um Afrika herum bezog, der Banukler des Kaiserz Maxtimilian und Karls V. Er war der Gründer jener noch heute bestehenden, so stimmungsreichen Kleinsiedlung inmilten von Augt⸗ burg, der Fuggerel, in der arme Bürger gegen geringen Zins ein eigenes Haus erhielten; und er war auch ein eifriger Kunstfreund, wovon die Fuggersche Grabkapelle in der Annenkirche und die leider nur noch spärlichen Reste der großartigen Fresken deg Fugger Haufeg von Augeburg noch beute Zeugnis ablegen.

Literatur.

Friedrich Wasmann. Ein deutsches Künstler— leben, von ihm selbst geschildert. Herausgegeben von Bernt Grönyoeld. Inselverlag, Leipzig 1915. Gine der wertbollsten Ueherraschungen auf der unvergeßlichen Berliner Jahrhundertaut- stellung waren die Arbeiten Friedrich Wasmanng. Der Künstler wurde 1805 in Hamburg gehoren, in Dresden autzgeblldet, und war dann wöieder einige Zeit in Hamburg im Kreise der Remge, Spekler und Oldsch tätig. Er zog 1829 nach München, arbeitete 18353 biz 1335 in Rem, war wieder mehrere Jahre in München und fledeste später noch Tirol übe! wo er zunächst in Bozen, später in Meran is zu seinem Tode 1886 slill und bescheiden der Kunst gelebt bat. In Deutschland war er bis dahin fast unbekannt geblieben. Selbst dem eifrigen Spürsinn Lichtwarkʒ, war dieser Hamburger Künstler entgangen. Der Besitzer der damalg in Berlin auggestellten Bilder war der nordische Maler Bernt Grönvold, der, wie man erzählte, vor etwa zwanzig Jahren zufällig bei einem Ust- händler in Meran die fast verwehten Spuren Watzmann aufgedeckt hatte. In den mit breitem Pinsel hingefirichenen, durch Frische und Unmittelbarkeit auggejeichneten Landschaften, vor allem aber in zahlreichen, durch freie malerische Haltung und scharfe Charakterisierung hervorragenden Porträtg irat Wagmann alg ein Künstler in die Erscheinung, der zu den besten seiner Zeit zu rechnen und den Hamburger Malern um 1830, auch Oldach, welt überlegen war; Groͤnvold, der das Glück hatte, seinen Beltz an Arbeiten Wag

. sfrzter. nech bet ztlich i ö .

Jahren selbstlos als velbaabe der Aottonalgalerie in Berlin über- wie er, 1 deren Rimmunggoollnen men j tzt der Was mannsaal len d . Bel der Wnwe des Malers fand Prsnvoid auch den ntwurf einer bis jum Jahre 1819 reichenden Selbfibiograpbie, für bie der weltfremde und zutückdaltenze FKünstler keinen Verleger ge⸗ funden batte. Sie wurde bon Griögvold 1896 in einem vor= nehmen, mit zahlreichen treff lichen Nachtildungen von Studien und Xildaissen Wagmanng geschmückten Buche veröffentlicht. Werk fand aber kaum Beachtung Es war damalt

noch die Zeit demütigen und vielfach urtellelosen EmporQ Hauen zur aualändischen Kunst, wie ju emem Berge Sthal. An dem vielen Schönen und Edlen, das deutsch Künstler gif. hatten oder noch schafften, ging man meist achtlos vorüber. n fast mitleidiges Achfelucken erfuhren aber Maler, die wie Wasmann, dem . der Najarener' zugehörten und deren Fübrern Gorneliug und Oberbek nabegestanden batten. Der große Erzieber Krieg hat auch bier Magken und Schleier abaerifsen. Wir ver shüren auch auf künstlerischem Gebiet ein tiefes Besianen und eine Abkebr bon altgewohnier Schwärmerei für das Fremme. Der deutsche Geist ist wieder erwacht uad damit auch das Interesse für das Lebent bild nes so begabten, gemütvollen deutichen Künstlerg, wir es Waemann war. Unter diesen gunstigeren Aspekten lender KGröndold zum zwelten Male sein Wegmannbuch in rie Welt. Wenn nicht alle Zeichen trügen, wird es diegmal selnen Weg finden. Die . des Künstlere, zeigen ibn als einen scharf— beobachtenden, vielseitig gebildeten Menschen, bet dem gelegentlich auch ein feiner Humor durchklingt. Von besonderem Interesse ist die Schllberung feiner ltallenischen Studsenreife. Der Zauber der ewigen Stadt hat auch auf ihn stark eingewirft, aber ohne daß er dabel an siner künstlerischen Eigenart Schaden gelitten hat. Dieser Abschnitt st reich an anmunigen Stimmungsbeldern, die bewelsen, wie Wat⸗ mann mit offenem Sinn Land und Leute betrachtet hat und in die Eigenart des itallenischen Volker, seine Schwächen und Vorzüge ein· gedrungen ist, Das mit 10 Vollbildern gezierte schöne Bäch. eine portreffliche Leistung des Inselverlages, wird gewiß, begünstigt durch den billigen Preig von 12 M, einen weiten und dankbaren Leser⸗

krelz finden. Land⸗ und Forstwirtschaft.

Ernteaussichten in Norwegen.

Dag Kaiserliche Generalkonsulat in Kristiania berschtet unterm 5 d. M.:

Ueber den Saatenstand und die Ernteaussichten in Norwegen Ende Jult d. J. liegen folgende amtliche Berichte vor: Das Wetter war im Süden des Landes bit gegen den 20. Jalt durchweg regnerisch und ziemlich kühl. Nachher trat krockenes Wetter mit hoher Tempe—⸗ ratur ein, nur unterbrochen durch einzelne lokale Niederschläge. Die Dronthelmßelirke hatten wäbrend des ganzen Monats warmes, günstiges Welter, teilweise mit starken Regenschauern um die Mitte des Monat. In den Nordlandz., Tromsö. und Flnmarkengz« ämtern hielt die im Juni eingetretene Hipepertode an und die Dürre hat bedeutenden Schaden verursacht. Die Ernte, die Anfang des Monaig durch ungönstiges Wetter be⸗ hindert worden war, ist jetzt im ganzen Lande in vollem Gange und hat wegen der trockenen Witterung in der zweiten Hälfte des Monats unter besonders günstigen Berhähltnissen vor sich geben können. De Ertrag an Heu wird im ganzen Osten des Landes dem eines Mittel- jahreg übersteigen, an einzelnen Stellen sogar bedeutend. Im Westen erwartet man duichschuittlich ein gutes Müttelfahr. In den Drontheim⸗ beztrken wird der Eifrag etwa dem eines Müiteljahres entsprechen, in einselnen Gegenden eiwas weniger, da der Klee im Lause des Winters arößtenteilz ausging. In Nordnorwegen hatte die trockene und warme Wilsterung des Versommers den Grasmuchs sehr zurücgesettzt; an manchen Stellen soll er sogar ganz verdorben sein. Ine hesondere stad die Küstenbezirke ungünstig geßtellt. In vielen Gegenden wird man nur auf die halbe Ernte rechnen können. Die Wintersaat steht in den Aemtern des Südens, wo sie einigermaßen eme Rolle splelt, weniger gut, zum Tetl sogar schlecht, da die Ueberwinterungt-« verhältnisse ungünstig waren. In den Drontheim Bezirken erwartet man ein Mitteliahr. Dte Frühjahrsfaat wurde im Süden und Wessen durch den kalten und regnerischen Frübling und Borsommer siark zurückgehalten; die Felder sind stark gelichtet und voller Unkraut. An manchen Stellen hat der braune Kornwurm stark gehaust. Pte Aecker haben sich wäbrend des günstigen Wetterg der letzten Wochen gut erholt; es ist aber jwetselhaft, ob ein Mitteljahr erreicht werden wird. In den Drontbeimbezirken sieht die Frühjahassaat durchweg gut, doch wird auch hier in manchen Bezirken darüher ge— klagt, daß die Aecker gelichtet und das Getreide siark mit Unkraut vermischt ist. In den nördlichen Aemlern find die Austsichten wegen der Dürre weniger gut. Die Kartoffeln und Rüben wurden auch wegen der ungünstigen Witterungsverhältniffe im Osten und Weslen einigermaßen zurückgesetzt. Die Wärme der letzten Zeit bat aber auch bler Besserung geschaffen und die Aussichten können daher im Süden alt gut big mittel bezeichnet werden, jedenfalls in den Gegenden, wo es möglich gewesen ist, die Aecker einigermaßen von Unkraut reinzuhalten. In den Drontheimhezirken lassen sich Kar— toffeln und Früchte sehr gut an. In den dret nördlichen Aemtern haben sich die Kartoffeln bisber gut gehalten, und wenn jötzt Regen eintritt, sind Aus sichten für eine gute Kartoffelernte in diesen Bezirken vorhanden. Die Autsichten für die Ob sternte sind weniger gut, zum Teil schlecht, während das G müse durchweg sebr gut geveibt. Die Weiden werden im Osten und in den Drontheimbeztrken als sehr gut bis gut, im Westen als mittel und im Norden als mittel oder darunter bezeichnet.

Großen Bedarf an Grubenbolz haben zurzeit die Kohlen⸗ aruben. Gebraucht werden alle Arten von Grubenbolz sowohl au Sommer wie auch aus Winterfällung. Die Landwirtschafte kammer für die Rheinprovinz empfiehlt daher den Waldbesitzern dringend, schon im Laufe dieses Sommeig und dann im nächsten Winter den Grubenholzeinschlag nach Möglichteit zu verstärken.

Theater und Mußt.

Im Deutschen Oypernhause findet die bereits onaekündigte erste Aufführung von Mignon! am Donnerstag, den 17. August, Abends 8 Ubr, statt. Spielleiter ist Felix Lagenpusch, musikalischer Leiter Kapellmetster Ignatz Waghalter.

Mannigfaltiges.

Die ‚Nerddeutsche Allgemeine Zeitung“ schreibt: er gebliche Flug Marchals über Berisn. Die Zestunger Ententemächte ergeben sich in üÜberschwenglichen Lobe? kymne den Flug des fran osischen Fliegerleutnantz Marckal, tr aus Berlin überflogen haben soll und, in der Näbe don Gelen zar Landung gezwungen, in österreichische Gefangenschaft el. Dern *r auch die sportliche Leistung des Fliegers keine gæegs heradseßen Reder. so muß doch darauf hingewiesen werden, daß berertz lade der des Kriege derartige und größere Lelstungen ven Fliegern er 2333 vollbracht worden sind. Militärischen Wert haben dera ti = kaum. Der Flieger behauptet, Proklamationen Rder Ser abgeworfen zu haben; die Prollamation soll vad eier Mir des Journal mit den Worten eingelettet werden ein wobl in der Lage, die offene Stadt Berlin fa den derdter? schuldige Frauen und Kinder zu töten; aber wir de dlese Hollen elo abzuwerfen zu stel len: worden.

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