dem Geheimen expedierenden Sekretär, Rechnungsrat
Hellm . . Kriegsministerium den Charafter als Geheimer gsrat. k
den Geheimen erpedierenden Sekretären Sch mid und Jung im Kriegsministerium, dem ö . Ioge bei de eneralmilitarkasse dem Vermessungsdirigenten ultze i dem Garnisonverwaltungs direktor Logwn er in Rastatt, dem Lazarettoerwaltungsdirettor Wegner in Graudenz, ferner aus Anlaß des Uebertrittz in den Ruhe⸗ stand dem azarettoberinspektor Gardin in Glogau den Cha⸗ rakter als Rechnungsrat zu verleihen.
Ministerium für Landwirtschaft, Do mänen und Forsten.
Der Oberregierungsrat Reinhard ist zum 1. Oktober d. J. von Frankfurt a. S. an die Generalkommission zu Minster I. W. versetzt worden.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundegrataberordnung vom 23. September 1915, betreffend Fernhaltung unzuberlässiger PVersonen vom Handel (RGBl. S. 503), in Verbindung mit Iiffer 1 der Ausführungt⸗ bestimmungen des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe vom 2. September 1915 babe ich dem Kaufmann Hanz Barella bier, Friedrichstraße 44, durch Verfügung vom heutigen Tage den Dan del mit Gegen stä nden des Krtegsbedarfs wegen Un— zuverlässigkeit in bejug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.
Berlin, den J. August 1916.
Der Polizeipraͤsident. J. V.: Dr. Lehmann.
Bekanntmachung.
Dem Bäckermeister Wilbelm Lehne in Hildesheim, Goschenstraße 44. wird auf Grund der Bekannimachung des Bundegratz zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 25. September 1915 und der dazu vom Herrn Minifter für Handel und Gewerbe erlassenen Ausführungsbestimmungen vom 77. September 1915 der Handel mit Back- und Konditor⸗ waren wegen Unzuverlässigkeit in bejug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.
Hildesheim, den 14. August 1916.
Die Polizeidirektion. Dr. Gerland.
Bekanntmachung.
Dem Kaufmann Harry Kanter, geboren am 4. Mal 1883 in Frankfurt a. Hä., wohnhaft in Frankfurt a. M., Varrentrapp⸗ strahe 67 I, und feiner Firma M. M. Kanter, Mehl und Furage, Schloßstraße 18, wird hierdurch der Hande ir mit Gegenständen des täglichen Bedarfz, ins besondere Nah⸗ rungs⸗ und Futtermitteln aller Art, ferner rohen Natur; erzeugnifsen, Heiz⸗ und Leuchtstof fen fowie jegliche mittel⸗ bare oder unmittelbare Beteiligung an elnem solchen Handel . Unzuverlässigkeit in bejug auf ditsen Gewerbebetrieb unter, agt.
Frankfurt a. M., den 11. August 1916.
Der Polt elpräsident. J. V.: von Klenck.
Bekanntmachung.
Durch Bescheid vom 8 Juni 1916 babe ich dem Kaufmann Josef Wuhl, Essen, Kirchstraße 35, die Herstel ung und den Handel mit Seife sowie Lebensmitteln aller Art und Gegenständen des täglichen Bedarfs untersagt.
Essen, den 31. Juli 1916.
Vie stadtische Pol izeiverwaltung. Der Oberbürgermelster. J. V.: Rath.
Bekanntmachung.
Durch Bescheid vom 24. Juni 1916 habe ich der Ehefrau Siegmund Kabn, Glsa geb. Levysohn, hierselbst, Kopstadt— pla 23, die Herstellung und den Handel mit Selfe, Seifenpul ver und fetthaltigen Waschmitteln sowle Nahrungs. und Genußmitteln und die Vermittler⸗
tätigkeit hierfür unter fagt. Gssen, den 11. August 1916.
Me staͤdtische Pollzeiverwaltung. Der Oberbürgermesster. J. V.: Rath.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 14. August 1916.
Seine Majestät der Kaiser und König besichtigte, wie „W. T. B.“ meldet, nach der Rückkehr zur Westfront die an der flandrischen Küste stehenden Teile des Feldheeres sowie der Marine und begab sich darauf zunächst in das Somme— gebiet, um den dort kämpfenden Führern und Truppen seine dankbare Anerkennung auszusprechen. Seine Masestät begrüßte dabei eben aus dem Kampfe zurückkehrende Truppen.
Der Königlich sächsische Gesandte von Nostitz hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt her Legationsrat Freiherr von Biedermann die Geschäfte der Gesandtschaft.
„Der Präsident des Kaiserlichen Aufsichtsamts für Prival— versicherung Jaup ist vom Urlaub zurückgekehrt.
Dem Reichstag ist gestern ein Weißbuch über den -Baralong“⸗Fall zugegangen. Das Weißbuch enthält die diesen Fall betreffenden amtlichen Schriftstücke, nämlich:
L. Henkschrift der e , Regierung über die Ermordung der Besatzung eines deutschen Unterseeboots durch den Komman⸗ danten des brittschen Hilfgkreuzers Baralcngz* vom 25. No— vember 19165.
Anlage 1 big 5 zur Denkschrift, enthaltend Zeugenaus. sagen in englischer Sprache, nebst deutscher Uebersetzung.
II. Antwort der britischen Reglerung vom JI4. Dezember 1915 nebst deutscher Uebersetzung.
III. Erwiderung der deuif Regierung vom 10. Januar 1916. IV. Antwort der ile Regierung vom 26. Februar 1916 5. deutscher Uebersetzung. V. Schlußwort der e Regierung.
klärungen der
i ,,, i
⸗ 6 h ; h 2 . eicher Zelt angekündigt, daß sie
. Fall ju verhandeln; ste hatte zu nunmehr selbst die der Heraugforderung enlsprechenden Vergeltunge⸗ maßregeln treffen werde.
In ihrer 6 Antwort ig die britische , über den Morp, den der Kapitän und die Mannschaft der ‚Baralong“ an der wehrlosen Mannschaft eines deut Unterseeboots begangen haben, mit dem bloßen Hinwels auf dle ber , , . der Auzsagen eines Zeugen, dessen Namen ein angibt, hinweg
gehen su können dagegen sützt s 23 ur i 2 .
ralong' - Fall in Zusammenhang chten drei Fälle icher, deut chen Seestreitkrãsten 1 Grausamteiten , auf baltlose Behauptungen, ohne dafür irgendweiches Material lzu⸗ bringen. Die deutsche Regierung kann diese Behauptungen auf Grund der eidlichen Aue sagen und nn Meldungen der zur Sache ver⸗ nommenen Zeugen nur mit Gätrüstung zurückweisen. Was aber den Baralong * - Fal betrifft, so muß nochmals mit aller Scharfe darauf n , werden, daß sich die britische Regferung trotz des ihr mit- geteilten Materials geweigert hat, selbst eine Untersuchung einzuleiten; damit hat sie anerkannt, baß sie es nicht wagen kann, den Fall vor ein Gericht der eigenen Standeggnossen der Beschuldigten zu bringen.
Die deutsche Regierung hat me. hiernach ihrer Ankündigung ent- vprechend genötigt gefehen, die Ahndung des ungesühnten Verbrechens selbst in die Hand zu nehmen. Eine Vergeltung der Untaten der britischen Seeleute im Baralong ' - Fall mit HRaßnahmen gleicher Art, etwa durch , hritischer Kriegsgefangenen, bat sie selbstwer⸗ ständlich abgelehnt. Aber die deutschen Lufischiffe werden das englische Volk davon überzeugt haben, 3. Deutschland in der Lage ist, die von ken Offttieren und den Mannschasten der Baralong. begangenen Straftaten nicht ungefühnt zu lassen. Wenn früher die unvermeidliche Gefabrdung der Zivil evölterung bet Verwendung der deutschen Zeppeline für militärische Zwecke besondere Berücksichtigung fand, so konnten angesichtsz des - Baralong ‘Mordes solche Rücksichten nicht mehr durchgreifen; England gegenüber wird seitdem die Waffe des Luft— schiffes innerbalb der Grenzen des Völkerrechts rücksichts los aug⸗ genutzt. Bet jedem Luftschiff, daß auf London oder auf andere ver— teldigte oder Anlagen milttärtschen Charakter enthaltende englische Städte seine zerstötenden Bomben abwirft, soll England sich des Baralong * Falleg erinnern.
Zur Versenkung des Dampfers „Ems“ schreibt die „Norbdeutsche Allgemeine Zeitung“:
Aus den der deutschen Regierung vorliegenden Beweisdokumenten ergiht sich einwandfrei, daß der Hamburger Dampfer Emg n, der am 18. Junl d. J. in der Nähe des Morup Tange, Leuchtturm an der schwedischen Küste von elnem L. Boot unbekannter Nationalität in den Grund geschossen worden ist, sich zur Zeit des Angriffgz inner= halb der schwedtschen Hoheit sg ewäfser befunden hat. Auch daran, daß das angreifende L. Boot ein englisches gewesen ist, dürfte nach den neuen Feststellungen nicht zu jweifeln sein.
Die Reichs bekleidungsstelle macht durch, W. T. B?“ nochmals darauf aufmerktsam, daß die Ergebnisse der am L. . August stattgefundenen Bestandserhebung von Web- Wirk⸗ und Strickwaren spätestens bis zum 15. d. M. bei den von den Landeszentralbehörden bestimmten Stellen einzu— reichen sind. Sämtliche Vorräte der im S 1 der Bekannt— machung über die Bestandserhebung vom 26. Juli angeführten Waren ohne Rücksicht auf Vorratsmengen oder Preise sind meldepslichtig, auch dann, wenn sie duf der sogenannten Frei— line (Reichskanzlerbekanntmachung vom 109. Juni 1916 ver⸗ zeichnet sind. Für Preußen kommen als Einsammlungsstellen die Landratgämter bezw. die Magistrate der kreis freien Städte, in den anderen Bundesstaaten mit ganz wenigen Aus⸗ nahmen die entsprechenden Behörden in Betracht.
Die regelmäßigen monatlichen Veröffentlichungen der
„Gazette des Ardennes“ über die Opfer ihrer eigenen
Landsleute weisen für den Monat Juli 1916 besonders hohe Zahlen auf. Hiernach sind im besetzten französisch⸗belgischen Gebiet durch Artilleriefeuer oder Fliegerbomben unserer Feinde 20 Männer, 26 Frauen und 28 Kinder getötet, 64 Männer, 66 Frauen und 30 Kinder verwundet worden. Von den in den Vormonaten gemeldeten Verwundeten sind nachträglich ihren Verletzungen 2 Frauen und 1 Kind erlegen. Damit wächst die Zahl der unschuldigen Opfer der friedlichen Zivil⸗ bevölkerung, die seit September 1915 durch ihre eigenen Landt⸗ leute und ihre Bundesgenossen getötet oder verwundet wurden,
—
auf 170.
Der heutigen Nummer des Reichs⸗ und Staatganzeigers“ liegen die Ausgaben 1097 und 1698 der Deu tschen Verlust— listen bei. Sie enthalten die 606. preußische, die 2388. bayerische, die 315. sächsische und die 440. württembergische Verluslliste.
Bayern.
Der Staatssekretär des Reichsschatzamts Graf von Roedern ist, wie, W. T. B.“ mitteilt, vorgestern in München eingetroffen und Mittags in der Residenz von Seiner Majestät dem König in Audienz empfangen worden. Im Anschluß hieran fand eine Frühstückstafel bei Seiner Majestät statt, zu der noch der preußlsche Gesandte, Botschafter Freiherr v. Schoen, der preußische Gesandtschaftsattache Freiherr v. Goldt⸗ schmidt⸗Rothschild und sämtliche Staatsminister geladen waren.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg und der Staatsminister, Staatssekretär des Auswärtigen Amts von Jagow haben vorgestern abend Wien wieder verlassen. Wie das „K. K. Telegraphen⸗Korrespondenzbureau“ mitteilt, konnte in der zweitägigen Besprechung zwischen den Leitern der auswärtigen Politik der beiden Mächte bezüglich aller zur Er⸗ ye en, gelangten Gegenstände volles Einvernehmen el elt werden.
Großbritannien und Irland.
Im Oberhaus fragte Lord Beresford, oh die Re⸗ gierung den Wert der brilischen ö, . in Deutschland und den der deutschen Vermögen in Großbritannien bekanntgeben könne und oh die Regierung nicht jetzt nach der Ermordung des Kapitäns Fryatt Vergeltüng üben könnte, indem sie alles deutsche en gel beschlagnahmen und alle Personen deutscher Geburt internieren ließe, . ob man nicht einen Teil des deutschen Vermögens beschlagnahmen und
ut . .,, ne daber Fentlicht werden. Wag die Idee betreffe, durch . ung Vergeltung ben, so lasse sich daruber eher reden, als über den ander weit heiten Gedanken, durch Alte von Grausamkeit, Verfolgung und Barbarel tgeltung i, üben. Eine solche Politik sei mit Recht verurteilt worden. ie Frage einer Vergeltung durch Vermögengbeschlagnahme sei von der Meglerung in Erwägung gezc gen worden, aber eine fosche Politik mößse mit viel nege führt werden. Die wirtschaftlichen Fragen seien
an müsse sicher sein, daß man sich vor dem Feinde
— Im Unter
Frag
r festgenommen oder zerstreu
, NMegterung über finanzielle
und anderg Fragen werde hoffentlich bald abgeschloffen werden. Die persische Neglerung, hereige den aufrichtigen Wunsch, mit den Regie rungen der Verbündeten zusammenjuwirken. In Südpersten würden angloindische Offniiere die Gendarmerle befehlsgen.
In der Kommissionsberatung kritisierte Sir C. Henry die Finanzgebarung des Schatzamtes und führte, obiger Quelle zufolge, aus:
Ver Schatztanzler habe in der letzten Zeit kurzfristige Anweisungen, namentlich Schatzwechsel ausgegeben, an att eine Anleihe aufzunehmen, Der Betrag der auß'nst⸗ henden Schatzwechsel belaufe sich jetzt auf 350 Millionen Pfund Sterling, für die 6 b, Iinsen gezahlt werden. Dlese Gebarung schade dem sinanzlellen Prestige England. Der Grund, weshalb der Schatzkanzler keine neue Anteihe aufnebme, ei offenbar der, daß er bel der Anleihe von 1915 versprochen habe, daß, wenn eine künftige Anleihe zu gůnstigeren Bedingun gen stattfaͤnde, die Inhaber der alten Anleibe dieselvben Vorteile genießen sollt'n. Ber Schatztan ier sel zu optimistisch gewesen, indem er an ein baldiges Ende des Krieges geglauht und angenommen habe, eine Anleihe in diesem Fille zu vorteilhafteren Bedingungen ausgeben zu können. Das sei ein Irrtum, denn nach dem Kriege würde bei Geldanlagen das Geldinteresse die patriotischen Empfindungen überwiegen. Eine neue Anleibe würde daher eine Zwangöanleihe sein müssen. Der Redner hielt bie Gr⸗ höhung der Bankrate auf 6o/g für einen Fehler und sprach die Erwartung aut, daß der Schatzkanzler, det für die Dauer des Krieges weiter Geld borgen . die Praxis der kurzfristigen Schatzanwelsungen aufgebe. Sir Frederle Banbury schloß sich der Kritik des Vor⸗ redners an, hielt jedoch die Erhöhung det Ban koislonis für richtig. In der City halte man elne schwebende Schuld von 50 Milllonen Pfund Sterling fur eine große Gefahr. Man dürfe die Ausgabe einer festen An⸗ leihe nicht zu lange hinausschleben. Der Redner btelt es nicht für wahr scheinlich, daß nach dem Kriege mehr oder billigeres Geld verfügbar sein würde. Der Abg. Faber sagte, England stehe vor der schrecklichsten Katastrophe der Weltgeschichte. Niemand hätte geahnt, daß solche UÜngeheuren Finanzfragen. der Lösung bedürfen würden. Fünf Milltonen Krlegskosten fäglich, und Gott allein wiffe, wann das aufhören werde. Wenn der Schatzkanzler diefe Entwicklung bon Anfang an vorauggesehen hätte, so würde er eine andere Politik verfolgt haben. Der Betrag der Schatzanweisungen hätte eine beunruhigende Höhe errescht. Die Banken he dürften einer Ruhezeit, um ssch bei ihren Kunden weitere Gelh— quellen erschlleßen zu können. Der Kanzler der Schatzkammer Ae Ken na sagte, er habe die Praxis kurzfristiger Schatzanwelsungen vorgefunden, babe aber im Gegensag dazu eine feste Anleihe aug= gegeben. Wenn er seitdem nicht zu neuen Anleihen geschritten set, so tänne man sich denken, daß daz polittiche Gründe babe. Wenn er eine Anleihe lange vorher ankündigte, so würde dag nur ju gon Börsenspek lationen führen, In den vier Monaten bom April bis Ende Juli seien 275 Millonen Pfund Sterling Schatzwechsel aue gegeben, aber die dreimonatigen Schatzwechsel seien vermindert, und solche von sechs, neun und zwölf Monaten bevorzugt worden. Ein betraͤchtlicher Teil der Anweisungen würde aus den Staatseinnahmen zurückgezahlt werden. Wag die Frage einer An— lethe betreffe, so bedeute das innere Flinanzproblem wenig gegenüber der Aufgabe der täglichen Finanzierung der Bejüge aus dem Aus⸗= lande. Diese täglichen Zahlungen kimen jwei Milllonen Pfund Sterling nahe. Wenn es schon schwierig fei, die notwendigen Kredite in Eng⸗ land zu erhalten, so sei es noch viel schwieriger, fe im Auslande auf der Höhe zu halten; diese Zahlungen an das Ausland hätten dle Erhöhung der Bankrate notwendig gemacht. Gegenüber den aus— ländtschen Gläubigern müsse das Schatzamt auf die Einkommensteuer verzichten, da die Banken in neutralen Ländern nicht unter fünf und mehr Prozent und nur ohne Cinkommensteuer Kredit gewährten. Aber England set in der glücklichen Lage, im Auslande Geld zu einem niedrigeren Zingfuß zu erhalten als jede andere kriegführende Macht. Er könne nicht sagen, wann er eine neue Anleihe ausgeben werde, aber er würde es sicher ohne Zögern tun, wenn die Ge— legenheit günstig wäre und die allgemesnen Bedingungen der eng- lischen Finanzen es als angezeigt erscheinen ließen. Me Kenna gab die bereits gemeldete Uebersicht über die Gesamtschuld und das Volköeinkemmen und sagte schlleßlich, man habe jwel Jahre lang Geld zu annehmbarem Ilnz fuß erbalten, und er zweifle nicht daran, daß das britische Publikum die Regierung auch welterhm durch Steuern und Anleihen unterstützen werde. England werde seinen Kredit bis zum Ende des Krieges aufrecht erhalten, solange er auch dauern werde. Der Abg. Bryce sogte, es sei erstaunlich, daß sowohl Frankreich wie Rußland 200 Millionen in Gold aufgespelchert hätten, um, wie sie sagten, ihren Kredit nach dem Kriege aufrecht zu erhalten, aber ihr Kredit würde dech nur durch England aufrecht er— halten, und Rußland und Frankreich sollten England 50 oder 100 Milltonen von ihrem Golde abgeben, wodurch die Finanzlage Englands sich völlig ändern würde. Sir C. Henry sagte, der Schatz= kenler habe die eigentliche Kritik an seiner Finanzgebarung unbe— antwortet gelassen.
— Die letzte Verlustliste 225 Offizieren und 4220 Mann.
Rußland.
Der Finanzminister Bark berichtete in einer Sitzung der Mitglieder der Budgetkommission über das Ergebnis der Verhandlungen mit den Verbündeten wegen Beschaffung der erforderlichen Geldmittel für Rußland und erklärte der „Nationaltidende“ zufolge, daß Rußland genügend Beträge zur Führung des Krieges gesichert worden und die betreffenden Anleihen langfristig seien.
— Nach einer Meldung der „St. Petertzburger Tele⸗ graphen⸗Agentur“ hat der Bestand der Sparkassen im ersten Halbjahr 1916 die Gesamtsumme der Einlagen des ganzen ver⸗ gangenen Jahres wesentlich überschritten, indem er 600 Millionen Rubel erreichte. Die direkten Steuern ergaben im ersten Vierteljahr 1916 über 103 Millionen, was gegenüber 1915 einen 2. von IM /, Millionen darstellt. Die indirekten Steuern lieferten ein Erträgnls von über 174,55 Millionen mit einem Mehrwert von 785 Millionen. Die Einnahmen auß den Gütern und Kapitalien des Fiskus er— gaben einen , von 65 Millionen und stiegen auf
enthält die Namen von
266 Millionen. Insgesamt stiegen die ordentlichen Ein⸗ nahmen in den ersten beiden Vierteljahren 1916 auf
81 444 000 Rubel und wiesen einen Mehrwert von 237 795000
1
ende englische Handels-
ste zkammer in Malland eine R ten, in der er die englisch-italienische Verbrüde run hervorhob und laut Bericht der „Agenzia
t , kunft von Pallanig habe nicht ic e mmen von Pa n nur ermöglicht, chäßen, was jede der beiden Nationen geleistet 363 9 , sich besser echenschaft zu geben von den inneren Be⸗ ntsien der beiden Länder und von den Maßregeln, die jedes don ibnen rgrelsen könne, um dem andern zu beifen, den Kampf erfolg⸗ reich bie 36 Triumph der gemein samen Sache fortzusetzen. Man habe be s die chtmäßtgkeit der talen Ansprüche auf Kohle,. anerkannt. Bon Ansan an habe England seinen Gifer Erich den Bedürfniffen Italleng Rechnung zu tragen. 8. sei wahrscheinlich, daß die Be⸗ brechungen mit den Ministern Arlotta! und! De Nada dag Eigebnis haben würden, daß Italien in der nächsten Zukunft die not⸗ wendige Versorgung gesicher werden würde. Die hohen Koblenpretfe lämen daher, daß man für den Trangport auf Die neutrale Schiffahrt angewiesen sei. Dlese Frage sei indessen in den jüngsten Besprechungen gründlich erörtert worden, und es ser wahrscheinlich, daß Italien Fohle zu güastigeren Preisen werde bekommen können. Rünciman wieg welter darauf hin, daß es in den Besprechungen mit Ärlona und De Naa ag'lungen sei, über zablreiche Fragen von großer Wichtigkeit für beide Länder zu vh 7 Uebereinstimmung zu gelangen. Der Redner be— Llückwünschte Arlotta zu dem Aufschwung, den er der ttaltlenischen an dels marine ö,. wolle, und erklärte, er beschästigs sich nach Welsungen der britischen Regierung mit der Mölichkeit, Italien auf diesem Gebiete einen Bewess , englischer Mitwirkung zu geben. Runctman sprach sodann ausführlich äber die Tätigteit Groß. britannieng im Kriege und hob befonderg die hauptsächliche Aufgabe der englischen Martine hervor, die die Aufopferung bezeuge, mit der England sich in den Krieg gestürzt habe, und den festen Willen, mit em Großbritannten an, der gemeinsanlen Sache mitwirken wolle. Ver Redner . mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß die talent. schen Minister zufrteden gestellt werden würden.
Portugal.
„Diario de Noticias“ meldet, daß von 72 beschlagnahmten Schiffen 51 mit portugiesischer Besatzung für den Dienst Englands bestimmt seien und 21 im Dienste Portugals verbleiben würden.
Dänemark. Das Folkething setzte vorgestern die Beratung über die Abtretung der dänisch⸗westindischen Inseln fort.
Zu Beginn der Beratung verlas der Prastdent, wie W. T. B.“ berichtet, ein Telegramm des Negerführers Hamtilton Jackson, in dem mitgeteilt wird, daß die Mehrzahl der Bevölkerung der Insel St. Croix für den Verkauf der Infein gestimmt habe. Der Finanijminister schlug vor, über die Frage eine Volks⸗= abstimmung zu beransialten, an der alle Wähler nach der neuen Ver- affung, also auch Frauen und Vlenstboten teilnehmen sollen. Der Führer der oppositionellen Linken, Christensen, hrachte eine Tagegordnung ein, die verlangt, daß der Verkauf, wenn er nicht bis nach dem Krege aufgeschoben werden könne, einem neuen nach der neuen Verfassung gewählten Reichstag zur Entscheidung vor⸗ gelegt werden solle. Der Ministerpräsident erklärte diese Tages⸗ ordnung für ungn nehmbar, da die Regierung eine sachliche Entscheidung wün sche. Die Reg erung wäre dagegen berelt, eine Volksabstimmung sujulassen. Die Tagetzorbnung wurde mit 59 Stimmen der RNaditalen und . 8 ozialisten gegen 44 Stimmen der Linken und der Konservattven abgelehnt.
Die Weiterberatung wurde auf Montag verschoben, da die Radikalen und die Sozialisten einen Abänderungsantrag stellten,
dahin geht, daß der Reichstag den Abtretungsvertrag genehmige unter der Voraussetzung, daß dieser Beschluß von der Mehrzahl, bei der Volksabstimmung gebilligt werde. An der Volksabstimmung nehmen alle Wähler nach dem neuen Grundgesetz teil, die an dem Tage der Abstimmung das Lebensjahr vollendet haben. Die Abstimmung findet binnen drei Wochen nach Annahme des Antrages durch den Reichatag statt.
— Das Landsthing beschloß vorgestern auf Antrag des Präsidenten, als Ausschuß zur Behandlung des Vertrages über die Abtretung der dänisch⸗westindischen Inseln an Amerika zusammenzutreten.
Türkei.
Der neue Emir von Mekka Ali Haidar Pascha ist am 8. August in Medina eingetroffen, wo er mit großen Ehren empfangen wurde. Das Amtsblatt veröffentlicht das neue organische Statut des armenischen Patriarchats. Wach einer Meldung des W. T. B. bestimmt der erste Artfkel des Statuts, daß die armentschen Kathollkate bon Sis und Aghtamar herschmolzen und mit den armenischen Patriarchaten von Kon. stantin gel und Jerusalem veresnigt werden. Die Würde deg geist⸗ lichen Oberhauptes der osmanischen Armenter gebührt diesem Patti⸗ Ichat und Katholitkat. Jede Verbindung mölschen den osmansschen Armentern und dem Katholikat von Gischmiadzin ist voll⸗ staͤndig untersagt. Der Siß des Katholikos und des Patriarchen in Jerusalem ist im Kloster des Heiligen Jakub Marjakub. Seine Gerichtabarkeit umfaßt dag ganze oßmanische Reich. Bas Patriarchat und Katholilat wird das Recht genießen, in religlösen Angelegen⸗ beiten unmlttelhar mit dem Kultugministertum ' in Verkehr? ju lteten. Das Statut regelt den Vorgang bei der Wahl des Patriarchen und die Bildung des Küirchentatg und gemischten Rats wie die Beztehungen des Patriarchen ju den Vertaltunge— raten deg Patriarchatg und der Bistümer. Bekanntlich war bisher der in Etschmiadiin im russischen Kaufasus resihierende Katholilos das geistliche Oberhaupt aller Armenier, von dem die armenischen Biscköfe ln der Türkei . Weihe erhielten. Die armenischen Kafholikate hon Sis in Cilicien und Aghtamar, einer Insel im Wan See, besaßen eine fehr beschränkte Gerichtsbarkeit und waren eigenlich nur mehr historische Erinnerungen.
Amerika.
Der Präsident Wilson hat nach einer Meldung der „Times“ Carranzas Vorschlag angenommen, daß ein gemeinsamer Autzschuß zur Erledigung der mexikanischen Frage eingesetzt wird. In erster Linie soll die ern, ,,. der amertkanischen Truppen erörtert werden. anach sollen die inneren Fragen Mexikos in Angriff genommen werden. Dem genannten Blatte zufolge besteht geringe Hoffnung, daß die Verhandlungen erfolgreich enden werden.
WVerschiedene irische Gesellschaften planen einen Riesen⸗ protest gegen die Hinrichtung Sir Roger Easementzs.
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* — .
Großes Hauptquartier, 12. August. (B. T. B) West licher Kriegsschauplat. Zwischen Thiepval und dem Fouregur⸗Walde sowie bei nillemont griffen starke englische Kräfte an. Nördlich von Ovillers und bei Pozisres wurden fie im ihkampf und durch Gegenstöße zurückgeworfen, nörblich don Bazentin-Le⸗Petit und bei Gu illem ont scheiterten die Angriffe im Feuer der Artillerie, Infanterie und Maschinen⸗ d e. Zwischen Maurepas und der Som me brach ein jeftiger Angriff der Je osen d, , sie drangen nordöst⸗ lich von Hem in ein kleines Grabenstückchen ein.
Südlich der Somme mißlang ein feindlicher Teilvorstoß bei Barleux.
Rechts der Maas sind in der Nacht zum 11. August Handgranatenangriffe nordwestlich des Werkes Thiaumont, gestern abend star ke Infanterieangriffe gegen das Werk selbst unter schweren Verlu sten für die Franzosen abgeschlagen.
Südlich von Leintreny glückte eine deutsche Patrouillen⸗ unternehmung; es wurden Gefangene gemacht.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls von Hindenburg.
Bei Dubezyeczy am Strumien, westlich des Nobel“ Sees und südlich von Zarecze griffen 3 Abteilungen vergeblich an. Im Stochod⸗Hogen östlich von Kowel wurben bei einem Vorstoß 170 Russen gefangen genommen und mehrere Maschinengewehre erbeutet.
Starke, feindliche Angriffe wurden beiderseits von Troscianiec (westlich von Zalocze) abgewiesen.
Unsere Fliegergeschwader fanden in den * Tagen an der Bahn Kowel — Sarny und nördlich derselben in umfangreichen Truppenlagern wiederum lohnende Ziele, die sie ausgiebig mit Bom ben belegten.
Ein rxussisches Flugzeug wurde nördlich von Sokul im Luftkampf abgeschossen. Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl.
Südlich von Zalocze wurde Abends noch lebhaft gekämpft. Im übrigen ist es nördlich der Karpathen zu Infanterie⸗ tätigkeit nicht gekommen. Die eingeleiteten Bewegungen voll⸗ ziehen sich planmäßig.
In den Karpathen nahmen wir in fortschreitendem An— griff südlich Zabie 700 Mann gefangen und erbeuteten Maschinengewehre. Beiderseits der Höhe Capul sind deutsche Truppen ins Gefecht getreten.
Balkankriegsschauplatz.
Die gestern wiederholten schwächlichen Scheinangriffe des Gegners südlich des Dojran-Sees erstarben schnell in unserem Artilleriefeuer.
Oberste Heeresleitung.
Großes Hauptquartier, 13. August. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz.
„Zwischen Thiep val und der Somme faßten gestern unsere verbündeten Gegner ihre ganze Kraft zu einem ein— heitlichen Angriff zusammen, der — nach voraufgegangenen be grenzten Kämpfen am Nachmittag im Abschnitt Opillers Pozisres — Nachts auf der ganzen Linie vorbrach.
Stoß zwischen Thieppyal und Guillemont zusam men⸗ gebrochen. Weiter füdlich bis zur Som me kam es mit den immer wieder anlaufenden Franzosen zu schweren Nah⸗ kämpfen; sie wurden die ganze Nacht hindurch fortgesetzt und sind bei Mau repas und östlich von Hem noch im Gange.
Hart südlich der Somme scheiterte ein französischer Angriff gegen Biaches restlos bereits in unserem Feuer.
Auf der übrigen Front hat sich nichts von besonderer Bedeutung ereignet.
Unsere Patrouillen machten nordöstlich von Vermelles, bei Combres und südlich von Lusse in der feindlichen Linie Gefangene. Unternehmungen gegnerischer Erkundunggabtei⸗ lungen an mehreren Stellen wurden abgewiesen.
Ein englischer Doppeldecker ist südwestlich von Bapau me abgeschossen.
Dem an den erfolgreichen Luftkämpfen südlich von Bapaume am 9. August beteiligten Leutnant Frankl hat Seine Majestät der Kaiser den Orden pour le mérite verliehen.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls von Hindenburg.
Russische Vorstöße südlich von Smorgon und bei Lubieszow blieben erfolglos.
Westlich von Zalocze wurden feindliche Angriffe ab⸗ gewehrt.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl.
Westlich von Monasterzyska sowie an der Bystrzyca— Front südwestlich von Stanislau wurden die angreifenden Russen, zum Teil durch Gegenstöße, zurückgeworfen.
Balkan⸗Kriegsschauplatz.
Keine Ereignisse. Oberste Heeresleitung.
Wien, 12. August. (W. T. B) Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegsschauplat. Heeresfront des Generals der Kavalierie Erzherzogs Carl.
Der Angriff der in den Karpathen kämpfenden deutschen und e, n,. Truppen schreitet er⸗ folgreich vorwärts. Sie nahmen dem Feinde gestern 700 Gefangene und 3 Maschinengewehre ab. Südöstlich von Worochtg versuchte russische Gegenstöße wurden restlos abgewiesen. Sonst kam es im Bereiche der Heeresfront des Erzherzogs nur mehr an der unteren Zlota⸗Lipa und südlich von Zalocze zu lebhafterer Gefechtstätigkeit.
Heeres front des Generalfeldmarschalls von Hindenburg: Die Armee des Generalobersten von Böhm-Ermolli schlug westlich von Zalocze mehrere starke Angriffe ab. Westlich von Kawz ow ka wurden bei einem eberfall auf eine feindliche Vorfeldstellung 170 Gefangene und 3 Maschinen⸗ gewehre eingebracht.
Unter den schwersten Verlusten für den Angreifer ist der
Slidlich von Stobychwa brachen abermals russische
Uebergangsverfuche zusammen.
Italienischer Kriegsschauplatz.
Im Abschnitt zwischen dem Meere und dem Wippach⸗ tale wurden mehrere Versuche der Italiener, sich unseren neuen Stellungen zu nähern, durch Feuer vereltelt. Auf den
öhen östlich von Görz schlugen unsere Truppen wieder einen tarken Angriff ab und nahmen hierbei 10 Offiziere, 110 Mann gefangen. Der Monte San Gabriele und der Monte Santo stehen unter heftigem feindlichen Artilleriefeuer.
An der Tiroler Front brachten ung kleinere Unter— nehmungen 89 Gefangene, darunter 5 Offiziere, und ein Maschinengewehr ein.
Sü döstlicher Kriegsschauplatz. Nichts von besonderer Bedeutung.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 13. August. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegsschauplaßtz. . Heeres front ö des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl. Südöstlich von Worochta behaupteten unsene Tiuppen ihre Stellungen gegen neuerliche heftige Angriffe. Der Feind erlitt einen vollen Mißerfolg. . ö Unmittelbar, westlich von Stanislau wurden zwei russische Divisionen in erbitterten, Tag und Nacht über andauernden Kämpfen zurückgeworfen. ; . Oestlich des Dnujester standen auf unserer Seite nur Truppenteile untergeordneter Stärke im Gefecht.
Heeresfront des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Westlich und nordwestlich von Zalocze wehrte die Armee des Generalobersten v. Böhm⸗Ermolli abermals russische Massenstöße ab. ; Im Raum von Brody schoß ein K. und K. Kampf⸗ flieger ein feindliches Albatroßflugzeug in Brand, es stürzte ab. In Wolhynien und am Stochod flaute der Kampf ab. Es ist zuverlässig festgestellt, daß bei den letzten großen, völlig gescheiterten Angriffen des Feindes gegen die Stochodfront auch alle Abteilungen der russischen Garde eingesetzt worden sind und daß diese hierbei noch schwerere Verluste als die anderen feindlichen Heereskörper erlitten haben.
Italienischer Kriegsschauplatz.
Die Italiener gingen an unsere neue Front zwischen dem Meere und dem Monte San Gabriele mit starken Kräften heran. Im Abschnitt östlich des Valonetales hatten unsere Truppen mehrere Angriffe abzuweisen. ö
Zu sehr heftigen Kämpfen kam es wieder auf den Höhen östlich von Görz, wo sieben starke Stürme des Feindes unter schwersten Verlusten scheiterten. Seit Beginn des italienischen Angriffs blieben 5060 Gefangene, darunter
über 1090 Offiziere, in unseren Händen.
Südöstlicher Kriegsschauplatz.
Außer der gewöhnlichen Gefechtstätigkeit an der unteren Vojusa keine besonderen Begebenheiten.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Sofia, 13. August. (W. T. B.) Bericht des General⸗ stabes. Am 9. August beschoß die feindliche Artillerie während des ganzen Tages ununterbrochen unsere vorgeschobenen Stellungen südlich und südwestlich vom Dosransee; es wurden aber keine Infanterieabteilungen beobachtet. Die Beschießung murde während eines Teils der Nacht fortgesetzt, unsere Artillerie antwortete nicht.
Am 10. August eröffnete der Gegner auf dieselben Stellungen ein heftiges Artilleriefeuer, das von 5 bis 8 Uhr Morgens dauerte. Unter dem Schutze diefes Feuers näherten sich feindliche Angriffsabteilungen. Unsere Artillerie zerstreute die feindliche Infanterie durch ihr Sherrfeuer und brachte ihr erhebliche Verluste bei. Sodann richtete sie ihr Feuer gegen die feindliche Artillerie und brachte sie zum Schweigen. Gegen 4 Uhr Nachmittags fing der Feind von neuem an, unsere Stellungen zu beschießen, aber seine Infanterie versuchte keinen weiteren Angriff. Alle diese Handlungen waren reine Scheinunternehmungen. Eine feind⸗ liche Abteilung versuchte sich der Höhe nordwestlich vom Dorfe Bahovo zu bemächtigen, aber wir warfen sie im Gegen⸗ angriff zurück und brachten ihr Verluste bei. Auf der übrigen Front schwaches Artilleriefeuer und für uns günstige Gefechte der Erkundungsabteilungen.
Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.
Konstantinopel, 10. August. (W. T. B.) Laut Mel⸗ dung der „Telegraphen⸗Agentur Milli“ werden aus amtlicher Quelle die folgenden Nachrichten gegeben:
In dem ganzen Gebiet von Tripolis von westlich des Sereth bis zur tunesischen Grenze befindet sich kein italienischer Soldat mehr außer innerhalb der Mauern der Städte Homs und Tripolig. Die Stämme, die sich an der tunesischen Grenze befinden, haben sich mit den tripolttanischen Kriegern vereint und mit diefen jusammen die ganze Zone zwischen Tatawin und Dehibat be setzt. Zur Stunde werden diese Gebete don den Scheichs und Führern der Krieger verwaltet. Der Rote Halbmond glänzt kn allen diefen Gegenden. Tiefe Ergebung und Treue wird dem großen Khalifat bezeugt und der tünklschen Regierung. ECbenso stebt es in Benghasi. Bie Krieger zeigen große Festigkeit und ent⸗ wickeln große Stärke gegenüber den Engländern.
Die mit ibren Offisteren gegen den Emir von Darfur All Dinar abgefandten äęeyptischen Truppen sind zum großen Tell ju diesem übergegangen, was zur Folge haite, daß die Verbindungeliniin jwischen dem Sudan und Aegvpten abgeschnitten warden. Letzth n haben dte Führer der Kriegergruppen, die in Afrika operieren, DVost. und andere Verbindungen mit Alt Dinar eingerichtet. Im übrigen hat der Emir von Darfur, der nie elne Gelegenheit hat vorũbergeden gi eine Treue gegenüber dem Kbaltfat zu bezeugen, sich auch dieses Mal inmitten ungeheuerer Schwierigkeiten mit Tapferkeit den Engländern widersetzt und ist derart in die Lage gekommen, die Früchte des Dlihad zu pflücken. Andererfeits bat er ein neues Mal selne Ergebung gegenüber dem Khalffat dargelegt.
Die mobamm edanische Bevölkerung von Aegypten zögert bei keiner sich bletenden Gelegenheit, ihre Sympaihien gegenüber der ottomanischen Reglerung zu äußern. Die Vert chaft der Grausam-⸗ keiten, welche die Engländer in Aegypten 2 haben, hat diese
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