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werden. Die Angriffe der Engländer richteten wieder gegen den vorspringenden Bogen zwischen 5 und Pozisres, sowie gegen unsere Ste um Guillem ont. Bei und besonders südlich von Maurepas starke , . Kräfte nach teilweise ernstem Kampf zu rück.
Rechts der Maas nahm der Artilleriekampf Nachmittags im Abschnitt Thiaumont — Fleury, im . Berg⸗Walde an ef let zu. Mehrfache fran⸗ zösische Angriffe südlich des Werkes Thia um ont sind zusammengebrochen. In den 64 Tagen ist je ein feindliches Flugzeug im Luftkampf Bazentin und westlich von Psronne, durch Abwehrfeuer in der Gegend von Richebourg und La Bassée abgeschossen.
Destlicher Kriegsschauplatz. Abgesehen von kleineren erfolgreichen Unternehmungen gegen russische Vortruppen, wobei Gefangene und Beute eingebracht wurden, ist nichts von Bedeutung zu berichten.
Balkan⸗Kriegsschauplatz.
Auf den Höhen nordwestlich des Ostrovo⸗Sees setzen die Serben dem bulgarischen Angriff noch Widerstand ent⸗ gegen; ihre Gegenangriffe gegen den Dzemaat Jeri sind gescheitert.
Alle Berichte aus dem feindlichen Lager über serbisch⸗ französisch⸗englische Erfolge sowohl hier wie am Wardar und Struma sind freie Erfindung.
Oberste Heeresleitung.
Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 23. August. (W. T. B) Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegsschauplatz.
Westlich von Moldawa erstürmten deutsche Truppen eine weitere Infanteriestellung der Russen, wobei sie 260 Mann und. 2 Maschinengewehre einbrachten. Bei Zabie wurden russische Vorstöße abgeschlagen. Im Gebick des Kukul
stehendes Gefecht. Weiter nördlich bei geringerer Kampf⸗ tätigkeit und völlig unveränderter Lage keine besonderen Er⸗
eignisse. Italienischer Kriegsschauplatz.
An der küstenländischen Front unterhielt die feindliche Artillerie gegen einzelne Räume zeitweise ein lebhafteres Feuer. Die italienischen Flieger entfalteten rege Tätigkeit. Bei Wochein-Feistritz fiel ein Doppeldecker in unsere Hände. Die Insassen wurden gefangen genommen. In Tirol brachte uns eine Unternehmung an der Fleimstalfront S9 unver— wundete Gefangene und 2 Maschinengewehre ein.
Südöstlicher Kriegsschauplatz.
. Raume von Valona entwickelt der Feind erhöhte Tätigkeit. Eines unserer Kampfflugzeuge — vom Stabsfeld⸗ webel Arigi geführt — schoß im Kampf mit vier Farman⸗ doppeldeckern zwei ab. Einer liegt nächst der Skumbt⸗Mün⸗ dung, der zweite stürzte ins Meer und wurde von einem feindlichen Zerstörer geborgen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstaben. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
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Türkischer Bericht.
Konstantinopel, 22. August. (W. T. B.) Bericht des Hauptquartiers.
An der Irakfront und an der persischen Front ist die Lage unverändert.
An der KaukasusFsront wurden auf dem rechten ; lügel vereinzelte, gegen einen Teil unserer vorgeschobenen Ste ungen gerichtete feindliche Angriffe durch Gegenangriff unserer Truppen völlig zurückgeschla gen, und zwar mit un⸗ geheuren Verlusten für den Feind, der allein im Ab— schnitt von Ognott 3009 Mann verlor. Außerdem zählten wir 100 Tote, darunter 4 Offiziere, allein vor unseren Stellungen bei Kighi. Wir machten ferner einige Gefangene und er— beuteten ein Maschinengewehr. Im Zentrum außer einigen unbedeutenden Patrouillengefechten kein Ereignis. ic Von den anderen Fronten liegt keine neue Nach⸗ richt vor.
Konstantinopel, 23. August. (W. T. B) Das Haupt⸗ quartier teilt mit:
Keine erwähnenswerte Veränderung an den verschiedenen Fronten.
Der Krieg zur See.
London, 22. August. (W. T. B.) Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureau“ gibt die Admiralität bekannt:
Das Unterseeboot E 23. ist aus der Nordsee zurückgekehrt und berichtet, daß es am 18 August Morgeng auf ein deu ischez Schlachtschiff von der Naffauklasse einen erfolgreichen Torpedoangriff gemacht hat. Der Kommandant des Untersee—= boyoles berichtzt, während das Schiff von fünf Zerstörern in be— schädigtem Zustande nach dem Hafen zurüdgeleite? wurde, habe er wieder angegriffen und mit einem jwelten Torpedo getroffen. Er glaube, das Schiff sei gesunken.
Es erübrigt sich sestzustellen, daß die berelts widersprochene und heute wiezerholte amtliche Berliner Meldung, wonach am Sonnabend ein britischer Zerstörer versenkt und ein bririsches Schlachtschiff be⸗ schädiat worden sei, gänzlich unbegründet ist.
Die Meldung der britischen Admiralität über Angriffe des englischen Unterseeboots „H 23“ auf ein deutsches Iinienschiff der Nassauklasse am 19. August ist, wie durch ‚W. T. B. mitgeteilt wird, insoweit zutreffend, als S. M. S. „West⸗ falen“ von dem Unterseebnot bei seinem ersten Angriff ge⸗ troffen, aber so leicht beschädigt wurde, daß das Schiff ge⸗ fechts- und manövrierfähig geblieben ist. Westfalen“ wird in kürzester Zeit. wieder voll verwendungs— bereit sein. Es ist auch richtig, daß das 1 Untersee⸗ boot a, g, . das Schiff zum Schuß kam, der Torpedo ging jedoch fehl.
zerlin, 2. August. (B. T. B) Die britische Admiralität hat die deutsche amtliche Meldung, daß ein englisches en, am 19. August durch eines 1 , , sei, als unr g net. Auf Grund der angenen Meldung des betreffenden Unterseeboots wird 2 5.
Feuersäule, in der . die 3 eine Minute ö * ö heftiger Ausbruch von eldampf. Feuererscheinung war nur . der ãhrend d a h ein fin 3. . E 2 w von den Na — no ie volle ou erkennbar war. Der Kommandant hatte den Lear daß der Torpedotreffer — abgesehen von einer schweren Verle g der Kesselanlagen — einen großen Oelbrand verursacht Hatte. Vorstehendes ist übereinstimmend von den . des Unter⸗ seeboots beobachtet worden. Danach ist das en glische Schlacht it durch den Angriff des U⸗Bootes zum min⸗ esten schwer beschädigt worden.
Lulea, 23. August. (W. T. B.) Das Blatt „Norrskens⸗ flamman“ meldet, daß der deutsche Dampfer „Desterro“ am 18. August von einem 6 Unterseeboot zwei Distanzminuten innerhalb der e , ne. Hoh eit tz⸗ gewässer in der Nähe von Hudiksvall, wo er vor Anker lag, aufgebracht und nach Abo geführt wurde.
Die Schlacht an der Somme im Monat Juli) Zweiter Teil. 1V.
Der zjwelte Tag hrachte auf der ganzen Front die Fertsetzung der erbitterten Angriffe. Nördlich der Somme war den Gegnern kein stärkerer Erfolg beschit den, nur wieder bohe blutige Verlufte. Süb⸗ fich deg Flusses indessen gelang es uns zwar Estrdeg gegen wülende Angriffe zu halten, aber die Törfer Bugcourt, Herbecourt, Assevillers ficlen in die Hand des Feindes. In der Nacht vem 2. zum 3. Jul ah, sich die rechte Flügeldiviston des bier sechtenden Armeekorps ge— nötigt, in die Linie Blacheg — Barleux zurückgehen.
Gs sollen nur im folgenden zunächst die welteren Ereignisse südlich der Somme vom 3. bis 14. Jun betrachtet werden. Hier war am Abend des 3. Juli die Lage die, daß unsere vordere Änie sich von Biaches über die dem Feinde zugewandten Dorfränder von Barleux, Belloy und Estrceg nach Soyechurt zog. Durch die Los⸗ lösung der rechten Flügeldiviston vom Feinde war bor ihrer Front ein Zwischenraum entssanden, in den der Feind nur zögernd vor⸗ rückte. Der 3. Juli blieb ohne Infanterieangriffe, doch lagen unsere neuen Stellungen beständig unter schwerstem Artillerieh feuer. Mitten zwischen beiden Fronten jag böllig verlassen das Dorf Flagucoutt. Eg wurde erst in der Nacht vom 3. zum 4. vom Feinde besetzt. Inzwischen waren hinter dem Süd— abschnitt erhebliche Verstckkungen an Artillerie und Infanterie ein n, die erstere nahm die neuen feindlichen Stellungen unter charfes Feuer, die letztere brachte den erschöpften und zurückgezogenen Truppen der vordersten Linie die wohlverdtente Abiösung. Burch Offtltervatrouillen stellten wir fest, daß der Feind sich an den äußeren Rändern von Flaucourt und Affepillers eingiub. Am Abend die ses Tages , weitere feindliche Vorstöße auf der Linie Belloy — Estr ses — Sopecourt. Der Feind nahm Belloy und stteß welter nach Süden vor, wurde aber durch Gegenangriff wieder in daz Dorf bineingeworfen und auf der Straße Barleur—Berny zurück⸗ gedrückt, welche noch heute den Verlauf unserer vordersten Stellungen beieichnet. Vergebeng brach der Feind zwischen Essreg und Sovecoutt nach Denigcourt vor und herein, unsere Reserven warfen thn wieder hinaus. Am äußersten rechten Flügel des Südabschnitis, am Somme - Ufer, drückte der Feind eine weit vorgeschobene Kompagnie auf das rechte Somme, Ufer zurück, die Weichen den sprengten hinter sich die Somme, Brücke bei Halle in die Luft. Im Übrigen bielt der rechte Flügel bei Biaches. Noch in der Nacht vom 4. zum 5. Juli scheiterte ein feindlicher Angriff auf Biaches in unserem Speirfeuer.
Inzwischen waren weitere Verstärkungen eingetroffen. In heftigen Kämpfen um den Besitz von Belloy und Eströeg blieb ersterer Ort schließlich in der Hand des Feindes.
So hatte sich in den Kämpfen der ersten 5 Julitage für den Südabschnitt eine neue, rechig stark zurückgebogene Fröntlinie ge— bildet. Ste verlief nunmehr in ihrem Nordteil nördlich der Somme von Hem über die Monacu, Ferme am Südrande von Cléry und Halle entlang his nach Sainte Radegonde, der Vorstadt von Pöronne, ing dann bei Biaches auf dag linke Somme⸗UÜfer über, umschloß Hiaches einschließlich der Ferme La Malsonnette und Barleur, von hier aug folgte sie der Straße Barleur —Berny bis zur Hismer— straße, schwang sich an dieser entlang in weitem Bogen um Belloy herum, dann wieder nördlich, sodaß das ganze Dorf Eströes nebst seinem Gürtel von etwa einem Kilometer Breite noch in unserer Hand war, und traf etwa 1 Em füdlich der Römerstraße wieder auf unsere unerschütterten alten Stellungen.
Die nächsten Tage wurden damit verbracht, die nunmehr fest— gelegten Stellungrn auszubauen und die Verbäitnisse neu zu ordnen. Erst am 9. Juli begann ene Reihe von Einzelangriffen. An diesem Tage konnte nach kurzem Trommelfeuer der Feind Biaches, La Mai⸗ sonnette und Barleux nebmen. Barleur wurde aber sofort durch 2 Kompagnien der mecklenburgischen Grenadlere wieder erobert, und eingetroffene Verstärkungen holten am 10. auch La Maßfonnette zurück. Der 11. Juli brachte auf dem gesamten Abschnitt südlich der Somme einen neuen großen Angriff der Franzosen, der indeffen ab⸗ geschlagen wurde, ebenso wie ein fernerer Angriff auf Barleux.
Am 15. gelang es, Blaches zurückzuerobern, während am 16. die d, , verloren ging und bis heute noch in Händen des Feindes blieb. Der nördlich der Ferme gelegene Wald fiel ebenfalls am 16. an den Feind, er wurde aber bald wieder genommen. Am 16, waren heftige Angriffe gegen Biacheg, am 17. solche gegen Biaches und dem Matsonette. Wald zu bestehen. Dann trat am 18. und 19. im Südabschnitt verhältnlzmäßige Ruhe ein.
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Während dies sich im Südabschultt abspielte, hatten im mittleren Abschnitt, jwischen Somme und Ancre, ebenfalls heftige Kämpfe stattgefunden. Wir hatten gesehen, daß es hier den Engländern in den nördlichen zwei Dritteln des Äbschnittes am ersten Tag lediglich . war, in die vorderste deutsche Stellung einzuhringen und s zum Rande der Dörfer Mametz und Montauban vorzudringen. Gleichteitig hatten die Franzosen blg an den Westcand von Hard. court vorstoßen und südlich noch daz Dorf Curlu nehmen können. Ein geringer Erfolg in Anbetracht dessen, daß auch Fier eine wo- möglsch noch stärkere Artillerievor bereitung vorauigegangen war bei beispiellosem Ginsaz schwerer und schwerster Geschüße. Von nun an wurde in diesem Abschnitt fast ohne jede Unterbrechung gekämpft. Der Feind war fortgesetzt in der e, die gleichen ungeheuren Massen von Geschüßen aller Kaliber, ferner Minen⸗ feuer und Gagangrlffe wirken zu laffen und seiner Feuertätigkest durch eine Ueberzahl von Flugzeugen die Richtung zu geben. Auch setzte er bei seinen Infanterteangriffen starte, völlig frische Truphpenmassen mit einer rüdsichtslosen Menschenpergeudung ein, wie wir sie bieher nur vom öst lichen Kriegaschan . kannten. Jedoch auch hier far ihn dieselbe Ueberraschung: Nicht zerträmmnert batte die Artillerte , Verteidiger, . nur hart gehämmert. Schrittwelse, unter u
gegeben:
erlusten, drängte die vielfache Urbermacht sich wohl bis 6. Slehe Nr. 197 des R. u. St. A.). ö
hintere Schornstein weiß⸗
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ieffanfi⸗ — erung alsbald un⸗ schon am lle Aus⸗ ichen Monacu Mltte zwischen den Dörfern Hardécourt und Maurepas im wesent⸗ lichen unerschüttert fest. Was unsere Kämpfer gerade hier unter dem von neuem Tag und Nacht auf sie niederrasenden Artilleriefeuer aug= zuhalten hatten, spottet jeder Beschreibung.
Auch im engltschen Abschnitt setzten die Kämpfe immer wieder Tag und Nacht ein. e ie auf breiterer Front haben am 19. und 14. Jul stattgefunden. Bis zum 6. Juli schoben die Engländer ihre vorderste bis an den Südrand von Longueval einschließlich des Waldes von Bernafay vor. Wütende Kämpfe ent⸗ pannen sich um den Besitz des Trönegwäldchens, das 19 mal vom Feinde genommen und 18mal wieder verloren wurde, bis er ez seit dem großen Angriff vom 14. Jul wirklich seinen Besttz nennen konnte. egen Nordwesten dehnten sich die Engländer schrittweise aus, indem sie den heftig umstrittenen Mametz⸗ wald und daz Dorf Contalmaison um den 10. behaupteten. Der für den 14. Jull zu Ehren des franzöftschen Nattonalfeiertages vorausgesehene Angriff beschränkte sich auf den englischen Abschnitt und blieb hier nicht ohne Erfolg für den Feind, der Bazentin-le= . und le- Grand sowie den größten Teil von Oyillers einnahm.
egen die Mitte des Menats hatten sich die Engländer bis zur Linie Südrand von Pojieres, Foureaux. Wald, Longueval, Delville⸗Wald, Westrand von Guillemont vorgearbeitet. Am 17. fiel auch der Rest der Dörfer Ovillers und la Boisselle in ihre Hand. Bamit aber fst das Vordringen der Engländer im wesentlichen abgeschlossen ge⸗ blieben. (W. T. B.)
Literatur. Kurze Anzeigen neu erschienener Schriften, deren Besprechung vorbehalten bleibt. Finsendungen sind nur an die Redaktion, Wil helm-— straße 32, zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle statt.
Der Krieg 914 in Wort und Bild. Heft 81 bis 89. Preis des Heftes O30 M Berlin W. 57, Potsdamerstr. 83, Deutsches Verlagshaus Bong u. Co. ?
1 , 7
Theater.
Königliche Schauspiele. Freitag: Opernhaus. 166 Abonne— mentsvorstellung. Zum 600 Male: Tannhäuser und der Sänger⸗ krieg auf Wartburg. Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Musikallsche Leitung: err Kavellmeister Dr, Stiedry. Regie; Herr Oberregisseur Droescher. Ballett Herr . Graeb. Chöre: Herr Professor Rüdel. Ansang
r.
Schauspielhaus. 172. Abonnements vorstellung. Die Raben⸗ steinerin. Schauspiel in vier Akten von Ernst von Wildenbruch. Regie: Herr Regisseur Hertzer. Anfang 7 Uhr.
Sonnabend: Opernhaus. 167. Abonnementsporstellung. Figaros Vochzeit. Komische Oper in 4 Akten von Wolfgang Amadeus Mojart. Tert nach Beaumarchais, von Lorenzo Daponte. Deutsche Uebersetzung revidiert von H. Levi. Anfang 7 Uhr
Schau spielhaug. 173. ,, Die Blumen der Maintenon. Elin Spiel mit Mustk in drei Akten (fret nach Die Fräulein von St. Eyr“) von Reinhard Bruck. Mußstk von Robert Winterberg. Worte der Gesänge von Eddy Beuth und Rein⸗ hard Bruck. Anfang 7 Uhr.
Familiennachrichten. ö
Nachruf!
Am 22. August 1916 verschied in Libau nach kurzer
schwerer Krankheit der Faiserliche Kontreadmiral z. D. Herr Witschel.
Gin im Kriege und Frieden stets bewährter, durch reiche Kenntnisse und langjährige Erfahrungen ausgezeichneter Flagg⸗ offizter ist mitten aus arbeitsreicher Tättakelt durch den Tod abberufen worden. Seine vorblloliche Pflichttreue, seine un⸗ ermüdliche Schaffenskraft, sein lauterer gerader Charakter sichern ihm bei Vorgesetzten, Kameraden und Untergebenen ein
nie erlöschendes Gedenken. Berlin, den 23. August 1916.
Der Staatssekretũr des Reichsmarine amts: v. Capelle. (30823
Verlobt: Frl. Ine Ples mit Hrn. Stabz. und Abteilungsarzt Dr. Hans Posner (Coblenz). — Adelaide Freiln von Hammerstein mit Hrn. Leutnant Ludwig Frhrn. von Minnigerode (Schloß Gesmold, Kr. Melle) — Frl. Hildegard Kindler mit Hrn. . Hellmuth Linnartz (Liegnitz -Mölke, Ludwigt⸗
orf). Geboren; Ein Sohn: Hrn. Oberleutnant Adalbert von Rosen⸗ berg · Srugzezyng ki (Lüneburg) — Eine Tochter: Hrn. Ober-
regierungtzrnt Theodor von Heppe (Posen). seie e Hr. Staatsminister a. D. Dr. von Pische? (Oberst⸗ orf).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Cyppedition (Mengering) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerek und Verlaggan 535 Wilhelmstraße 32. n
Drei Beilagen
sowie die 1I9., und 1120. UAus gabe ber Deutschen Verlustlisten.
ae bet e de
(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.
Desterreich⸗U⸗ngarn.
Im ungarischen Abgeordnetenhause erklärte Graf Albert Apponyi als Führer der Unabhängigkeitspartei vor Eintritt in die Tagesordnung, daß er genötigt sei, seine Mission, als Vertrauensmann gewisse Informationen über die auswärtige Lage entgegenzunehmen, niederzulegen.
Es (cheine, so sagte Apponyt laut Bericht des W. T. R.“, daß die Nafut der Mission von der Leitung der auswärtigen Politik nicht so aufgefaßt worden sei, wie von der Partel. Wenngleich nun Meinungsverschiedenheiten bezüglich der auswärtigen Politik zwischen der Oppositken und der Regierung kestüänden, so müsse er erklären, daß die Meinungsverschiedenheiten sich nicht auf die Bundesgenossen beiögen. Die Aufrechterhaltung und Vertierung des Verhältnisses nit den Bundesegenossen, ingbesondere mit Deutschland, natürlich unter Aufrechterhaltung der Gleichberechtigung, werde von der Opposition ebenso für notwen dig erachtet, wie von seiten der Regierung. Ebenso be= stünde keine Melnungeverschledenbeit darin, daß solange ven Fileden nicht gesprochen werden könne, bis das eingestandene Programm der Feinde, die die Mittelmächte vollkammen veinichten wol ten, durchaug gescheitert sei. Es würde nur Heiterkeit erwecken, wenn die Entente au dem Vorgehen der Opposition die Folgerung ziehen wollte, daß die moraltsche Einheit der ungarischen Nation irgendwie erschüttert sei. Schließlich bemerkte Apponyt noch, daß die Ovprosition volles Vertrauen in bezug auf die Kriegslgge hege. Er begrüße mit Freude, daß ein sieg. und lorbeergekrönter Feldherr (Zurufe: Eljén Hinden⸗ burg!) an die Spitze des größten Teiles der Armee auf dem oͤstlichen Kriegs schanplatz gestellt worten sei. .
Graf Andrassy erklärte namens der Verfassungspartei ebenfalls, daß er seine Mission niederlegen und, nachdem der von der Opposition beschrittene Weg, AUufklärungen über die Vorgänge in der auswärtigen Politik zu erlangen, gescheitert sei, nunmehr die offene parlamentarische Behandlung der aktuellen Fragen vor den Delegationen fordern müsse.
Der Redner erklärte die Besorgnis für unbegründet, daß durch die Verhandlung vor den Delegationen die hohen Ziele gefährdet werden könnten, für die die Söhne beider Nationen, der Ungarn und der Desterreicher, so heldenhaft kämpften; er sei vlelmehr von dem Gedanken durchdrungen, daß jedermann in der Monarchte entschlossen sei, den Kampf bis zum sie reichen Ende fortzuführen und alle erdenk— lichen Opfer zu bringen, bis ein ehrlicher Friede erkämpft worden set. Dies würde auch in den Verhandlungen der Delegatton zu Tage nreten.
Stefan Rakovszky, der als Vertrauensmann der Volks partei fungierte, erklärte ebenfalls, daß er gleich den beiden anderen Oppositionellen sein Amt als Vertrauensmann nieder lege, und begründete dies folgendermaßen:
Die Aufklärungen über die autwartige Politik seien nicht bin= reichend gewesen und teilweise wären gewisse Auskünfte mit der B rufung darguf verweigert worden, daß die im Fluß hefindlichen diplo⸗ mattschen Verhandlungen Amtsgeheimnis seien, die Per sonen in nicht beranfwortlicher Stellung nicht mitgeteilt werden könnten.
Der Ministerpräsident Graf Tisza erwiderte auf diese Erklärung:
Er bedauere sehr, daß die Vertreter der Opposition ihr Amt niedergelegt hätten, und er glaube, daß gewisse urtümliche Auf— fassungen die Ursache dieses Schrittes seien. Ec könne jedoch sagen, daß die vertraulichen Mittellungen jedenfalls viel weiter gegangen seien als die Aufklärungen, die vor öffentlichen Köryerschaften ab- gegeben werden könnten. Waz namentlich die von Andrassy bean- standete Politik gegen Itallen betreffe, von der der Führer der Verfassungspartei gesagt habe, daß sie demätigend gewesen sei, ohne den Frieden gesichert zu haben, so müsse er zu— geben, daß diese Verhandlungen allerdings das berechtigte Selbst⸗ gefühl auf eine harte Probe gestelll hätten. Diese langwierigen Ver= handlungen hätten jedoch die gute Folge gehabt, daß die italtenische Kriegserklärung erst spät erfolgt sei, und zwar nach dem Siege bei Gorliee, wo Oesterreich Ungarn die serbische Grenze schon habe ent- blößen können und auch hir länglich Streitkräfte zur Verfügung gehabt habe, um den italienischen Angriff aufhalten zu können. Mit erhobenem Haupte könne er die Verantwortung für jene Verhandlungen über nebmen. Zu der Forderung nach elner Einberufung der Dele zationen erklärte der Ministerpräsident, die parlamentarischen Verhältnisse in Desterreich machten es unmöglich, daß die emein lame Körperschaft zusammentrete; der unggrische Relchstag übe jedoch bezüglich der auswärtigen Politik alle verfassungsmäßigen Funktionen aus, die regelmäßig von den Delegationen ausgeübt wärden. Die Ge— rechtigkelt gebiete hinzuzufügen, daß die parlamentarischen Schwierig⸗ keiten in Oesterrelch von lange her datierten, und daß für die Uebel stände keinejwegs die gegenwartige Regierung oder der Staatsmann, der jetzt an der Spitze der Geschäfte in Oesterreich st⸗be, ver⸗ antwortlich gemacht werden könne. Schließlich ersuchte der Minister präsident die Opposition, auch dann, wenn sie öffentlich Kritit übe, der pattiotischen chien eingedenk zu sein, dle ste jetzt geäußert und don denen sie seit Anbeginn des Krieges rühmliche Beweise geliefert babe. Diese Haltung bilde die größte Kraftquelle der ungarischen Nation, und er könne nur lebhaft wünschen, daß die ungarische Nation dieser Kraftquelle nicht verlustig gehe. „Die Herren Abgeordneten können mir glauben“, fuhr der Ministerpräsident fort, niemand wird sich mehr freuen alg ich, wenn einmal die Zit gekommen sein wird, um die Lage ganz aufdecken und dafür ein stehen zu können, was die ungarltsche , . und der mit ihr solidarische Minister des Aeußern inmitten der Ereignisse des Weltkrieges getan oder unterlassen haben, und um dann dlese ganze Polti. dem Röichterspruche der restlog au fgtklaͤrten öffentlichen Melnung unterbreiten zu können. Heute ist uns dies nicht möglich. Wir trugen, tragen und werden diese Verantwortung in dem Bewußtsein tragen, 211 wir in schweren Zeiten im Dienste der Lebensinteressen der Nation zur Verteldigung unserer Intere ssen alles Mögliche getan haben und, im innigen, unerschätter⸗ lichen Bündnieverhältnig mit unseren Bundesgenossen und in erster Reihe mit dem Deutschen Reiche bleibend, werden wir auch den Aufgaben der Zukunft ins Auge blicken.“
Großbritannien und Irland.
Im Unterhause erklärte der Kriegsminister Lloyd George die Beantwortung der Frage, wie viele Rekruten Ende Juli unter dem Militärdienstpflichtgesetz ausgehoben seien, ablehnen zu müssen, da es nicht im öffentlichen Interesse läge, Mitteilungen darüber zu machen.
Der Handelsminister Runciman sagte über seine Ver— handlungen mit der italienischen Regierung, wie
W. T. B.“ meldet, daß sie erstens die Lieferung und den
der Kohle für Italien und zweitens die Einschränkung des Handelsverkehrs mit dem Feinde beträfen. Formelle Ab— kommen seien auf der Konferenz nicht unterzeichnet worden;
m Deutschen Neichsanz
Erste Beilage
Berlin, Donnerstag, den 24. August
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das einzige Schriftstück, das aufgesetzt sei, wäre ein Protokoll der Verhandlungen.
Der Kanzler der Schatzkammer MeKenna teilte dem „Reuterschen Bureau“ zufolge mit, daß die Verhandlungen über die Ausgabe fünfprozentiger zweijähriger britischer Regierungswechsel im Betrage von 250 Millionen Dollar durch die Firma Morgan in New York zum Kurse von 99 abgeschlossen seien. Als Sicherstellung für die Anleihe würden amerikanische, kanadische und andere Wertpapiere bei Kuratoren hinterlegt werden.
Nach dem „Rotterdamschen Courant“ erklärte Churchill, daß der erbitterte Kampf vor Verdun und an der Somme keine fühlbare Veränderung in der allgemeinen strategischen Lage der beiden Armeen mit sich bringe, und fuhr dann fort:
Die deutschen Armeen seien niemals zahlreicher und besser aue gerüstet gewesen als jetzt. Es stünden mehr deutsche Dioisionen im Felde, als zu irgend einem anderen Zeltpunkt des Kriegeg. England müsse, wenn es den Sieg erringen wolle, seine gasze Energie darauf konzentrleren. Deutschland spöttele über die britischen Sie ze. England wisse, daß jenes der furchtbarste Gegner sei; es müsse in aller Rube auf wissenschaftliche und systematische Weise sein ganzes Leben fur die Hauptaufgabe, die das Land zu vollbringen habe, einrichten.
Der Staatssekretär des Innern Samuel teilte mit, daß sich ein Ausschuß von russischen Juden bei ihm angemeldet und sich bereit erklärt habe, in London und anderen Städten unter seinen Landsleuten für den freiwilligen Eintritt in die Armee zu werben.
Alle, die freiwillig Dienst nähmen und das englische Bürgerrecht erwerhen müßten, würden nach drei Monaten kostenlos in den britischen Untertanenverband aufgenommen werden. Ferner würden eigene Gerichtähöfe gebildet werden, bei denen die Russen unter den— selben Bedingungen, wie die Engländer, um Befreiung vom Miltär— dienst ersuchen könnten. Der freiwillige Eintritt in die Armee werde bis zum 30. Septemher möglich sein.
Verschiedene Abgeordnete, die für die Abschiebung der russischen Untertanen nach Rußland sind, verlangten, daß in dieser Angelegenheit nichts unternommen werde, bis das Par— lament im Oktober wieder zusammentritt und Gelegenheit ge⸗— boten wird, über den Gegenstand zu verhandeln.
Lord Cecil erklärte dem „Reuterschen Bureau“ zufolge, daß die Beziehungen zu der griechischen Regierung unter Zaimis durchaus befriedigend seien, und führte dann be treffs des Niederländischen Ueberseetrusts aus:
Der Ueberseetrust arbeite zur Zufriedenheit. Der Schmuggel sei zwar nicht ganz zu verhüten, aber die niederländlschen Gefetze hätten die geeignete Form, ihn in Schwanken zu halten. Der hbritischen Re—= gierung habe die varke Verminderung der Ausfuhr aus den Nieder⸗ landen nach dem Vereinigten Königreich gegen früber schwere Sorgen gemacht, aber in den letzten Wochen sei eine entschledene Besserung eingetreten.
Darauf vertagte sich das Unterhaus bis zum 15. Oftoher.
Die Vexlustlisten vom 21. und 22. enthalten die Namen von 350 Offizieren (96 gefallen) und 6137 Mann be— ziehungsweise von 246 Offizieren und 49814 Mann.
Frankreich.
Dem „Journal Officiel“ zufolge hat der Ministerrat die von der Pariser Wirtschaftskonferenz im Juni an genommenen Beschlüsse ratifiziert und die Ratifikation den ver— bündeten Regierungen mitteilen lassen.
Italien.
Gestern nachmittag fand ein Ministerrat statt, dem, wie der „Secolo“ meldet, nach der Landung italienischer Truppen in Saloniki vom internationalen Gesichtapunkte aus hohe Bedeutung beigemessen wird.
Dänemark.
Die Verhandlungen zwischen dem Ministerium und den Vertretern der politischen Parteien wurden gestern fortgesetz. Da laut Meldung des Ritzauschen Bureaus eine Einigung weder über den Verkauf der westindischen Inseln noch über die Zusammensetzung des neuen Ministe riums erzielt werden konnte, schloß der Minister— präsident die Verhandlungen mit dem Ausdruck des Bedauerns, daß diese Verhandlungen die Unmöglichkeit erwiesen hätten, neue Reichstagswahlen durch die Bildung eines Koalitions⸗ ministeriums zu vermeiden.
— Das Landsthing hält heute nachmittag eine Sitzung über die Verkaufsfrage ab.
Griechenland.
Einer Meldung des „Secolo“ zufolge sollen die griechi—⸗ schen Militärbehörden erneut strenge Anweisungen an die bei Serres stehenden Truppen gegeben haben, wonach sie sich zurückziehen und jeden Konflikt vermeiden
sollen. Amerika.
Nach einer Meldung des ‚W. T. B.“ aus Washington hat der demokratische Senator Fletcher einen Ergänzungs⸗ antrag zur Schiff ahr ts bikl eingebracht, der den Schiff⸗ fahrtgrat ermächtigt, jede unterschiedliche Behandlung der amerikanischen Schiffahrt seitens fremder Regierungen sest⸗ zustellen. Falls ein diplomatischer Schritt nicht vermag, Ab⸗ hilfe zu schaffen, hat der Präsident den Kongreß von den Tat⸗ sachen und den daraus zu ziehenden Schlußfolgerungen zu unter— richten, damit ein besonderer Schritt zu diesem Zwecke unter⸗ nommen wird.
Wohlfahrtspflege.
Die Aufwendungen der Lieferungsverbände im Deutschen Reiche für die Unterstützung von milien in den Dienst eingetretener Mannschaften haben gegen wärtig eine Höhe von mehr als 2000 Millionen Mar? errescht. Die Länge der Kriegscauer und die Größe der aufgestellten For.
eiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
1916.
mattonen belasten nun diese Verbände sterk. In Würdigung dieser Sachlage hat daber die Reichsregierung, wie W. T. B. be—⸗ richtet, in Aus sicht genommen, obwohl eine Erstattung durch das Reich erst zu einem späteren, durch Gesetz zu bestimmenden Zeitpunkt in Frage kommt, den Lieferunge verbänden 25 v. D. der bis zum 30. Junt 1916 an Mindestsätzen auf Grund des Famillenunterstützungsgesetzes geleisteten Beträge vorschußweise aus Reichsmitteln zu zahlen. Die Zablung der mehr als 500 Millionen Mark bettagenden Summe wird demnächst, und zwar in zwei Hälften, erfolgen.
Die Tätigkeit des Vereins ‚Dienst an Arheitlosen“ (e. V.) in Berlin N 31, Ackerstraße 52, der die Benelei wirtsam durch Heraushebung der Benler aus der Not, durch Gewährung ven Arbeit statt Almosen bekämpft, ist auch während des Krieges nicht überflüssig geworden, wennglelch sein Arbeitsfeld etwas verringert ist. Giwa der dritte Teil der in den Friedensjahren verzeichneten Zahl von Hilte⸗ suchenden wendet sich an ihn. In dem abgelaufenen Vereins jahr 1915,16 hat er 2012 0bdachlosen Jünglingen und Männern die Hand reichen dürfen; er hat durch 6761 Verhandlungen und Hilseleistungen ihre Angelegen⸗ beiten zu erledigen gesucht. Gar mannigfach ist die Hilfe, die er ihnen leisten kann. Für 282 Personen bat er im letzten Jahre neue Ausweie papiere beschafft, 110 verlorene Söhne bat er den Angebörigen wieder zugeführt, 33 in die Leimat befördert. Vor allem erhielten 780 Büt⸗ sieller Arbeit, 296 von ihnen auf dem Lande. Außerdem wurden 536 Männer über 20 00 Stunden in der Brockensammlung beschäfiigt, wofür ihnen außer Kleidung und Wäsche gegen 8000 Mahlzeiten gereicht wurden. Eine wesentliche Hilfe geschah den über 300 Männern und Jünglingen, die der Verein in seine Heime aufnehmen konnte, wo sie zunächst aller Sorgen entboben sind und in Ruhe andere Stellen sachen, sich mit Kleidung ausstanten und sich so in die gesichenten Glieder der Gesellschaft wieder einreihen lassen können. Sein Hauptaugenmerk hat der Verein der erziehlichen Seite zugewendet. Er will die Gewissen wecken, die Willenskraft anregen, den Trotz brechen, den Leichtsinn besiegen, die Trägheit überwinden, die Versöhnung der Verbitierten herreisühren, mit einem Wort, die Verlorenen wuklich retten. Er versucht dies durch seelsorgerliche Beratung in ernsten Unterredungen und durch religiöse Ginwirkung. Tazu dient auch seine Schrippenkirche, die freilich in der Zeit der Brotkarte nur einen kleinen Zulauf hoben konnte. Seit ibrem Besteben hat sie in 34 Jahren 750 000 Aermste leiblich und geistig erquickt. Der Verein ist zu seinem Fortbestande auf frei⸗ willige Beiträge angewtesen. Er leidet besonders infolge der Teue⸗ rung der Lebensmiitel sebr unter der Kriegsnot. Die Unterhaltungs- kosten für seine etwa fünfzig Tischgenossen sind gegen früher auf das Dreifache gesttegen.
Nach einer Meldung von W. T. B. aus Wien wurde in einer Sitzung der Geschäfteleitung des Bundes der deutschen Städte Ocsterreichg bekannt gegeben, daß auf den Aufruf des Bundes für Ortelsburg 16000 Kronen eingelaufen sind.
Gesundheitswesen. Tiertrankheiten und Absperrnungs⸗ maßregeln.
Operationen bei gleichzeitlger Röntgendurchleuch⸗ tuna. Der Krieg hat gejeigt, wie große Dienste die Röntgenologie der Chirurgie leisten kann; man denke nur an die Entfernung von Fremdkörpern, wie Geschoffen. Noch wü ksamer wäre natürlich diese Vllfe, wenn die Röntgenstrablen dem Messer des Chirurgen den Weg unmittelbar wiesen, nicht wie biäher mittelbar durch die Durch⸗ lenuchtung oder Photographie. Ver Unterschied wäre etwa der gleiche wie bei der Benutzung einer Landkarte und eines wegkundigen Führers. Als die Röntgenpbotographie in den Kinvderschuben steckte, suchte man diesen Gedanken bereitöz zu verwirklichen durch die sogenannte Untertischröhre, die unter dem DOpe— rationstisch angebracht wurde. Der Erfolg aber war nur s⸗hr gering. Nun hat der Prosessor Dr. Holjknecht, Vorstand des Röntgeninstituts am allgeineinen Krankenbhause in Wien, eine neue Röntgeneinrichtung ‚geschaffen und in der Sißung der K. K Ge— sellschaft der Aerzte beschrteben; sie soll die Anwendung der Röantgen⸗ strahlen während der Operation ermöglichen. Röntgenbetrteb und Operationstechnik sind schwer zu vereinigen. Die chirurgische Operationstechnik hat ibre festen Regeln, von denen sie nicht ab— weichen darf. Bei der Röntgenoperationganlage Holzknechts in der Apparat nicht im Operationssaal, sondern im Nebenraum unter- gebracht. Der Operateur bedient sich deös Briüllenkryptoskopz und kann im vollen Tageslicht in einer Art Guckkasten das Röntgenbild sehen. Auf die Einzelheiten kommt es hier nicht an, hier banzelt es sich nur darum, festzustellen, daß die ärztliche Kunsf wieder einen er= heblichen Schritt weitergekommen ist; der Arit braucht nicht mebr, um bei dem schon einmal herangezogenen Vergleich zu bleiben, den Wen für seine Instrumente, die nach den Fremdkorpern sassen, auf dem Röntgenbild zu suchen, er gebt soz̃usagen einen diretten, bellerle ichteten Weg. In der Klinik des Wiener Chirurgen Hofrat von G selsderg wurde ein derartiger Apparat aufgestellt, und von Etfelsberg berichtete in der gleichen Sitzung der K. K. Gesellsckast der Aerzte über die so ausgeführten Operationen. Danach ist die neue Methode den bis. herigen, bei welchen während der Operatton verfinstert werden mußte, welt vorzuziehen. Duich diese Methode komme man mit wesentlich kleineren Eingriffen aus und finde vor allem Geschosse, die man früher vergeblich suchte. Unter anderem gelang eg von Gifelsderg., eine Nadel, die ein Verbrecher sich ins Herz gestoßen und die im Herzbeutel stecksle, mit Hilfe des Verfahrens leicht zu entfernen.
Theater und Musik.
Berliner Theater.
Der Hias“, ein feldgraues Splel in drei Akten, dargestellt von Offtjteren und Mannschaften diesiger und dade rischer Ersatztzuppenletle sowte Damen der Gesell.« schaft zugunsten des Kriegs liebesdtensteg, so lautere der Ankündigung, die gestern zahlreiche Besucher in das Berltner Tderter gelockt batte. Es war ein schöner, gaenußreicher Abend dessen Stirne an die herrliche Begessterung des Sommers don 1814 gemedate end wie ein einigendes Band Darstehler und Zaschauer jasammen z chle Sie erreichte ihren Hößepunkt, als der Vertreter dez Dre San bayerlscher Leutnant, in der ersten Pause im Juschauerrane er dee. und die Meldung von der OHeimkebr dez Dande lte ter ed eee Deutschlandꝰ verlag. Jubelrufe wurden laut, ale erdedben d den den Sitzen und sangen gemeinlam . Deutschland, Der hee Der alles. Dieseg vatriotische Zwischenspiel fügte fir r Dag gehörig in den Rabmen des vaterländhckee een, en. ker Bühne, dag ganz und gar nicht Heerern dee, ea künstlerische Ziele verfolgt, sondern ie ern ehre, nad reer Soldatenfest anmutet. Seinen Wittelhankt dete dern eck de Feler des Geburtstages Seiner Watenüt dee den Reder, Da einer baverischen QJompagnte im Felde del eder, Mee, de alle Feldgrauen, die zar Unter dankang rewe Nene nen, een, ibre Künste zeigen. Gin Schnen maler, eta Kreer labern gere-, m, Schlangenmensch, ein Degenschlacker. de Saegde der der dee, me Schabplatiler, deren Dirndel eden dak dona Sede en Der n en, wurden, und eine Schrammel wee eden der de Deden de ad
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